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Benutzername: 
utaechl
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Bremen
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http://taechl.blogspot.de/

Bewertungen

Insgesamt 264 Bewertungen
Bewertung vom 03.07.2013
BZRK 1 / BZRK Bd.1
Grant, Michael

BZRK 1 / BZRK Bd.1


ausgezeichnet

BZRK ist ein Buch genau nach meinem Geschmack. Eine techniklastige Geschichte rund um Naniten und Bionten, eine Gruppierung, die die Welt verändern will und ein paar "Rebellen", die davon nicht viel halten. Genial erzählt und präsentiert fesselt es nicht nur die Zielgruppe, sondern bestimmt auch die erwachsene Leserschaft.

Inhalt:
Dank der geheimen Entwicklung von Nanotechnik, durch die unter anderem das menschliche Gehirn umstrukturiert werden kann, haben sich zwei Gruppierungen gebildet, die völlig unterschiedliche Ziele verfolgen. Die einen wollen die gesamte Menschheit zu einem Gesamtbewusstsein verbinden, so dass Hunger, Ungerechtigkeit und alle anderen negativen Auswirkungen der Menschheit der Vergangenheit angehören werden. Die anderen wollen der Menschheit den freien Willen lassen. Beide stehen sich unerbittlich gegenüber und treffen sich zum Kampf, der diesmal auf Nanoebene auf menschlichen Körpern und in ihren Köpfen ausgetragen wird.

Setting:
Amerika in naher Zukunft, Deutschland hat wieder einen Bundeskanzler und Amerika eine Präsidentin. Ansonsten gibt es kaum auffällige Unterschiede zum Hier und Jetzt. Die benutzte technische Ausrüstung kann man sich durchaus auch schon heute vorstellen. Die Beschreibungen können überzeugen und die Nähe zu unserer Zeit erleichtert es, sich direkt zurechtzufinden. Bedrückend, wenn man sich überlegt, dass solch ein Setting Realität werden könnte, ohne dass wir viel davon mitbekommen.

Charaktere:
Die Nanowelt und der Kampf in ihr wird vor allem von Computerkids ausgeführt, die alle den einen oder anderen Schaden haben. Neben Keats und Plath, den beiden relativ normalen Neuzugängen, die uns als Leser als Hauptidentifizierungscharaktere dienen, werden die anderen mit ihren verschiedenen Macken sehr schön dargestellt. Man nimmt ihnen ihr Verhalten ab und glaubt trotzdem gerne, dass sie sich in ihrem gemeinsamen Ziel treffen. Auch die Erwachsenen passen gut ins Bild, überzeugen in ihrem leitenden Rollen. Allein für die Gegenseite wird sich wohl kaum einer finden, der sie wirklich ins Herz schließt.

Geschichte:
Schon im ersten Band der Trilogie wird eine Schlacht geschlagen, die kaum noch Raum für mehr lässt. Es geht um alles und so sind die Verluste nicht gering. Keats und Plath werden ins eiskalte Wasser geworfen und ihnen bleibt nur, so schnell wie möglich schwimmen zu lernen. Eine große Geschichte bis auf die Nanoebene heruntergebrochen, die fesselt und sicherstellt, dass man sich den zweiten Band auf jeden Fall kaufen muss.

Fazit:
Eine absolute Leseempfehlung, nicht nur für Computerfreaks, sondern für alle Jugendlichen, die gerne Thriller, die einem neue Welten eröffnen, lesen. Dank Keats und Plath können sowohl Jungen als auch Mädchen sich gut mit dem Buch identifizieren. Die präsentierte Zukunftsversion ist erschreckend realistisch und es stellte sich die Frage, für welche Variante man sich entscheiden würde. Ein Buch zum Mitdenken, mit der Möglichkeit den menschlichen Körper auf Nanoebene zu erleben. Fesselnde 416 Seiten, die man nicht so leicht zur Seite legen kann.

Bewertung vom 03.07.2013
Verschwörung im Zeughaus
Schier, Petra

Verschwörung im Zeughaus


ausgezeichnet

Zum fünften Mal kehrt Petra Schier zu ihrer Apothekerin Adelina zurück und entführt uns dabei ins mittelalterliche Köln. Wieder geht es spannend her, das Herz kommt nicht zu kurz und viel zu schnell findet das Buch sein Ende. Es lohnt sich also...

Inhalt:
In letzter Zeit war es sehr ruhig um Adelina, ihren Mann und ihre Familie geworden. Doch diese Ruhe wird urplötzlich gestört, als ihr Bruder Tilmann sich schwer verletzt in ihr Haus rettet. Er ist im Zeughaus angegriffen worden, konnte knapp entkommen und wird nun selbst des Mordes an seinem Freund verdächtigt. Seine Verletzungen sind lebensbedrohlich, sein Überleben nicht garantiert und so bleibt ihr keine andere Wahl als ihn zu verstecken und wieder einmal selbst die Ermittlungen aufzunehmen. Die Zeit drängt und es kommen immer mehr Details über die Verschwörung im Zeughaus ans Licht, die allerdings nicht zur Entlastung ihres nicht ansprechbaren Bruders beitragen. Doch so schnell gibt die mutige Apothekerin nicht auf, immerhin geht es um ihre Familie.

Setting und Stil:
Hat man schon andere Teile der Reihe gelesen, so findet man sich ohne Orientierungsschwierigkeiten sofort inmitten der Geschichte wieder. Inzwischen ist es so, als ob man bei alten Bekannten vorbeischaut, die man länger nicht gesehen hat und auf deren neueste Erzählungen man sich schon im Vorhinein gefreut hat. Für die Neueinsteiger wird der Einstieg jedoch auch sehr erleichtert, indem die vergangenen Ereignisse drei Jahre zurück liegen, kurz zusammengefasst und somit das fehlende Hitnergrundwissen vermittelt wird.
Das mittelalterliche Köln erwacht fast greifbar zum Leben, es gibt viel Neues zu entdecken und das "Adelina-Universum" wächst und wächst.
Der Schreibstil ist wie immer sehr angenehm flüssig, schön beschreibend und es besteht auf keiner der fast 400 Seiten die Möglichkeit, dass man nicht gefesselt weiterlesen will.

Charaktere:
Tilmann erhält trotz seiner schweren Verletzung natürlich einiges an Raum in der Geschichte. Er darf diesmal beweisen, dass er nicht nur bärbeißig ist, sondern es auch versteht, Gefühle zu zeigen. Adelina und Neklas führen wie immer souverän ihren Haushalt, stürzen sich furchtlos auf die Anschuldigungen ihre Familie betreffend und bilden ein gut eingespieltes Team. Der restliche Haushalt funktioniert gefühlt besser als früher. Vitus ist nicht mehr ganz so hilfsbedürftig, Griet wächst zur jungen Frau mit eigenem Kopf heran und Mira darf sich so richtig schön zickig gebären. Ludmillas Wissen, ihre Fertigkeiten und ihr loses Mundwerk dürfen natürlich auch nicht fehlen.
Andere alte Bekannte tauchen auf, neue Mitspieler drängen sich ins Bild und es ergibt sich eine bunte Mischung, die man gerne auf ihrem Weg begleitet.

Geschichte:
Die Verschwörung entwickelt sich sehr schön, zieht immer größere Kreise und überrascht natürlich an allen Ecken und Enden. Natürlich geht es nicht nur um den Mord, sondern auch familiär gibt es einiges an Klärungsbedarf. Hinzu kommen die hervorragend beschriebenen Details der mittelalterlichen Heilkunst. Es passiert einiges, alles ist miteinander verwoben und auf verschlungenen Pfaden und mit vielen Aha-Momenten geht es aufs Ziel zu. Wunderbar unterhaltsam, fesselnd und emotional.

Fazit:
Ein lohnenswerter historischer Roman, der nicht nur Fans der Reihe begeistern wird. Eine Geschichte um Familie, Liebe, Verrat und Intrigen. Man findet sich im mittelalterlichen Köln wieder, dass lebhafter kaum beschrieben werden kann. Eine absolute Leseempfehlung für Krimi und Historienfreunde, die sich gerne in den Haushalt einer Apothekerin entführen lassen, der weit mehr zu bieten hat, als man sich vorstellen kann.

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Bewertung vom 06.06.2013
Das Labyrinth erwacht / Labyrinth Bd.1
Wekwerth, Rainer

Das Labyrinth erwacht / Labyrinth Bd.1


ausgezeichnet

Inhalt:
Sieben Jugendliche unterschiedlichster Herkunft finden sich an einem unwirtlichen Ort wieder. Ihr Gedächtnis scheint gelöscht, ihre Erinnerung kommt erst nach und nach wieder und trotzdem stehen sie einer Aufgabe gegenüber, die alles von ihnen abverlangt. Sie müssen ein Tor erreichen, um in die nächste Welt des Labyrinths zu gelangen, wobei auf jeden Fall einer von ihnen auf der Strecke bleiben muss. Ausgestattet mit jeweils einem Rucksack und sehr wagen Instruktionen macht sich die ungleiche Gruppe auf den Weg, verfolgt von einer unbeschreiblichen Gefahr, die sie vorantreibt.

Cover:
Das Cover ist ein visueller und haptischer Genuss. Sechs menschliche Silhouetten stehen in Röhren, die alle gleich aussehen und sich ins Unendliche fortzusetzen scheinen. Die Buchstaben sind hervorgehoben und verleiten dazu, das Buch öfter in die Hand zu nehmen.

Setting:
In diesem Buch lernt man die ersten beiden Welten kennen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Beide hinterlassen ein bedrückendes Gefühl und Rainer Wekwerth gelingt es, die beinahe ausweglose Situation der Jugendlichen fast fühlbar zu vermitteln. Die Welten leben und man kann sich durchaus vorstellen, selbst dort das Schicksal der Sieben zu teilen.
Die Idee mit den Toren, dem fehlenden Hintergrundwissen über das warum und wie und das damit anregende Spekulieren, wie und wo es denn weitergehen wird, ist sehr gut eingefädelt. Eine Garantie, den Leser auf allen Ebenen zu fesseln.

Charaktere:
Sieben sehr unterschiedliche Charaktere, so dass sich jeder Leser in dem einen oder anderen wiederfinden kann. Sie werden so lebhaft beschrieben, dass die Identifizierung mit ihnen sehr leicht fällt. Gleichzeitig bleibt es nicht aus, dass man überrascht miterleben muss, wie man immer mehr über ihre Vorgeschichte erfährt und sie des Öfteren anders handeln, als man zuerst vermutet hat. Nichts ist so wie es scheint und alles ist möglich, drückt es wohl am besten aus. Eine emotionale Achterbahnfahrt, die nicht zu enden droht. Liebe, Verrat, Egoismus, Gruppenverhalten, Stärken und Schwächen vermischen sich und bilden ihr eigenen Emotions-Labyrinth für die Charaktere.

Geschichte:
Fesselnd, zum Miträtseln und Mitfühlen anregend und voller Überraschungen, so müssen gute Geschichten sein. Der Weg ist das Ziel, und dieser Weg kann sehr lange sein. So wie die Charaktere räumlich vorankommen, so kommen sie auch emotional weiter. Alles ist genau durchdacht, jede kleine Bemerkung hat ihre Folgen und selbst wenn ich mir hätte vorstellen können, dass die erste Welt etwas schneller zu Ende geht, wird es dem Großteil der Leserschaft wohl genau umgekehrt ergehen. Ein Buch, dass man durchaus mehrmals lesen kann, da man sicher beim einmaligen Lesen nicht alle kleinen Anspielungen und Hinweise mitbekommt.

Fazit:
Ein Jugendthriller mit Science Fiction Elementen, der mir so noch nicht untergekommen ist. Ein Pageturner par excellence, dessen zweiter Teil zum Glück nicht sehr lange auf sich warten lässt. Die Altersempfehlung geht absolut in Ordnung und das Buch dürfte sowohl Jungen als auch Mädchen ansprechen. Bleibt nur noch meine Empfehlung, sofort zuzugreifen und sich in die Fänge des Labyrinths zu begeben. Es gibt einiges über die menschliche Seele in einer Extremsituation zu lernen und zu erfahren.

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