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Kuehn, S.

Bewertungen

Insgesamt 773 Bewertungen
Bewertung vom 31.05.2023
So weit der Fluss uns trägt
Read, Shelley

So weit der Fluss uns trägt


ausgezeichnet

Menschen am Fluss
"So weit der Fluss uns trägt" von Shelley Read ist eine Geschichte, die mich stark bewegt hat. Es ist nicht nur die Geschichte einer Liebe, einer Familie, sondern eines Landes, einer Nation, eine Geschichte über Vorurteile und Rassismus.
Victoria ist 17 und war noch nie woanders als in dem kleinen Städtchen Iola, am Gunnison River, zu Füßen der Berge Colorados.
Ihre Mutter ist früh verunfallt und so kümmert sich das junge Mädchen um die Männer in der Familie. Das sind ihr wortkarger Vater, ein aufbrausender Bruder und ein kriegsversehrter Onkel. Alle schenken ihr keinerlei Beachtung oder sogar spürbare Liebe.
An einem Tag ändert sich ihr Leben dann plötzlich, sie schaut einem jungen Mann in die Augen und verliebt sich. Dieser junge Mann, Wil, schätzt und liebt sie so, wie sie ist. Von allen anderen in der Familie und im Ort wird der Mann verachtet und muss sich verstecken. Viel Zeit ist den beiden Liebenden nicht vergönnt, ehe Wil verschwindet und sie dann auch feststellt, ein Kind zu erwarten.
Victoria muss jetzt Angst um ihr eigenes Leben und das ihres Kindes haben und flieht in die Berge. Sie muss kämpfen, um zu überleben, man kann stark mit ihr mitfühlen, so gut ist alles beschrieben.
Auch als Victoria zurückkehrt, ist sie ein anderer Mensch. Sie hat viel gewagt, sie hat viel verloren, sie musste Entscheidungen treffen und sie muss ihr Leben leben.
Nicht nur die Natur wird hier wunderbar beschrieben und mit viel Wertschätzung, sondern auch die Menschen. Bei vielen kann man sich wirklich vorstellen, sie zu kennen. Die Atmosphäre der Zeit und ihrer Vorurteile, Victorias Zweifel und Gedanken, das alles ist gut beschrieben und nachzuvollziehen.
Ein Buch, dass nachdenklich macht, wütend und traurig zugleich, ein Buch über eine sehr starke und mutige junge Frau.

Bewertung vom 29.05.2023
Kühe kuscheln
Berge, Joar

Kühe kuscheln


ausgezeichnet

Es geht nicht nur um Kühe
"Kühe kuscheln" von Joar Berge ist ein Sachbuch, unter dem ich mir ein wenig etwas anderes vorgestellt habe.
Der Autor und sein Lebenshof waren mir vorher nicht bekannt, schon deshalb war ich begeistert über den Fototeil im Buch, da sich für mich durch die Bilder vieles vorstellbarer gestaltete.
Das Buch ist schön unterteilt, Kapitel, die sich von der Länge her gut lesen lassen. Auch der Schreibstil ist locker und es wird sehr angenehm erzählt, mehr wie ein Roman zu lesen, als ein Sachbuch.
Mir gefällt das Projekt, mit dem der Autor seinem Leben eine neue Richtung gab, sehr und es betrifft hier ja auch nicht nur ihn, sondern noch andere Menschen und auch die Tiere. Gut sind wirklich alle Passagen geraten, in denen er von den Tieren erzählt, sehr emotional und doch real.
Mir gefällt der Mut, den der Autor aufbringt, um etwas zu bewegen, zu verändern. Er fängt klein an und macht etwas größeres daraus. Hier hätte ich gerne noch mehr von der Organisation, den Schwierigkeiten und auch den Kosten erfahren.
Was mir gefällt, dieses Buch rüttelt auf, reißt mit, regt zum nachdenken an. Nicht jeder wird so etwas auf die Beine stellen, aber jeder kann etwas bewegen, was ihm am Herzen liegt.

Bewertung vom 24.05.2023
Bergfreundinnen
Schlosser, Antonia;Kestler, Katharina;Heudorfer, Katharina

Bergfreundinnen


sehr gut

Macht Lust auf Berg
"Bergfreundinnen" von Katharina Heudorfer, Katharina Kestler und Antonia Schlosser ist ein Sachbuch, dass sich für mich aber fast so spannend wie ein Roman gelesen hat.
Die Autorinnen sind Freundinnen und unternehmen so manche Tour auf und in die Berge, es gibt da so einiges was man unternehmen kann. Sie kommen hier aber nicht nur alleine zu Wort, sondern haben auch noch so einige Interviewpartnerinnen, die zu den einzelnen Themen Interessantes und Wissenswertes beitragen.
Und auch diese Themen sind sehr sorgfältig zusammengestellt und aufbereitet. Es geht hier um teilweise sehr sensible Themen, wie der Umgang mit Emotionen wie der Angst, mit dem Tod, der Kinderfrage oder einfach nur der Menstruation.
Zu jedem Thema wird locker erzählt und von Erlebnissen berichtet, dann kommen Interviews und zusammenfassend viele nützliche Tipps und Ratschläge.
Abgerundet wird dieses schöne Buch durch einen tollen Fototeil und sehr schöne Tourentipps für alle Leistungsklassen.
Das Buch ist schon sehr sportlich angehaucht, also hat nichts mit einer kurzen Bergwanderung zu tun und ist vom Inhalt her eindeutig für Frauen geschrieben worden, von Frauen.
Schon beim Lesen bekommt man großes Fernweh und würde am liebsten die Wanderschuhe anziehen, den Rucksack packen und los....

Bewertung vom 24.05.2023
Morgen, morgen und wieder morgen
Zevin, Gabrielle

Morgen, morgen und wieder morgen


gut

Unterhaltsam und lesenswert
"Morgen, morgen und wieder morgen" von Gabrielle Zevin ist ein Buch mit zwei sehr interessanten Hauptpersonen.
Sadie und Sam kennen sich schon fast ihr ganzes Leben lang. Man begleitet sie hier auch über einen großen Zeitraum, manchmal auch in Rückblicken.
Jede Person für sich hat einiges erlebt und auch als Team haben sie schon so manche Erfahrung gemacht, nicht unbedingt nur die positiven.
Was mir hier sehr gut gefällt, ist der Bezug zur Computerspielebranche, weil ich selber gerne spiele und da auch gerne hinter die Kulissen schaue. Da wird vieles sehr schön erklärt, das hätte für mich noch mehr sein dürfen.
Beide Protagonisten mag ich sehr, ihre Emotionen werden gut dargestellt, ich kann sehr viel nachfühlen und verstehen. Sehr viel geschieht den beiden im Laufe der Zeit, man geht hier durch gute und auch ziemlich miese Zeiten, wie es im Leben auch so ist.
Bei allem bleibt man als Leser doch etwas distanziert, beobachtend, abwartend, da nicht alles schlüssig und nachvollziehbar ist. Von den Themen, die angesprochen werden, finde ich das Buch sogar etwas überfrachtet, vielleicht wollte man hier zu viel.

Bewertung vom 21.05.2023
Der Himmel muss warten
Reichert, Sandra

Der Himmel muss warten


ausgezeichnet

Leben lernen
"Der Himmel muss warten" von Sandra Reichert ist eines der Bücher, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben werden. Und das nicht nur wegen Maria, der Protagonistin.
Das Buch greift Themen auf, über die man meistens nicht spricht, jedenfalls nicht so offen und ehrlich und dann auch noch mit Humor.
Maria möchte sterben, ihr Arzt möchte das verhindern und so landet Maria in der Klinik. Die wollen ihr dort helfen wieder einen Sinn im Leben zu finden, aber Maria will sich dort eine Begleitung für ihren Suizid suchen.
Und so lernen wir gemeinsam mit Maria andere Patienten, mit ihren verschiedenen Problemen und auch Ärzte, auch nicht problemlos, kennen. Erzählt wird aus der Sicht Marias und auch nur ihr selber steht es zu, so offen über ihr Leben und ihr Sterben zu sprechen.
Durch die Menschen, die Maria kennen und schätzen lernt, werden hier noch andere Probleme angesprochen und ihnen auf den Grund gegangen. Es werden Fragen aufgeworfen, über die ich beim lesen schon ziemlich nachdenken muss und es wird bei mir ein tieferes Verständnis hervorgerufen für Situationen, in denen ich mich oft hilflos fühlte.
Hier wird offen gesprochen über Suizid und Depressionen, über Todgeweihte und Lebensuntüchtige, die Charaktere werden so glaubhaft dargestellt, dass die Schicksale unter die Haut gehen.
Das Leben ist lebenswert, ohne Wenn und Aber, aber manchmal kann man das nicht sehen und muss es erst wieder lernen, dabei ist diese Geschichte behilflich.
Gut auch die Beschreibungen des Klinikalltages und der Gedankenwelt Betroffener.
Dieses Buch ist sehr emotional, geht unter die Haut und regt zum Nachdenken an, ich werde es ganz sicher noch einmal lesen.

Bewertung vom 21.05.2023
Eichen müssen her! - Trilogie
Gruenschild, Amanda

Eichen müssen her! - Trilogie


ausgezeichnet

Starkes Komplettpaket
"Eichen müssen her!" von Amanda Gruenschild ist eine Trilogie, die insgesamt fast 1600 Seiten umfasst. Und jede einzelne von ihnen ist wichtig und lesenswert.
Hier hat man gleich alle drei Bände in einem Schuber, denn wenn man einmal mit der Reihe begonnen hat, möchte man die anderen Bände auch lesen, ging mir jedenfalls so.
Diese Geschichte, die hier erzählt wird, hat das wichtigste Thema überhaupt, unsere Erde. In einer sehr gelungenen Mischung aus Fantasy und Realität wird hier von ihrer Verletzlichkeit, ihrer Bedrohung und Rettung erzählt.
Ich will hier aber gar nichts verraten, denn die Autorin hat hier eine ganze Menge guter Ideen und auch unverhoffte Überraschungen versteckt. Gleichzeitig gibt diese Geschichte sehr viel Stoff zum nachdenken, bietet aktuelle Bezüge, wissenschaftliche Erklärungen und philosophische Ansätze. Und es macht Hoffnung, das fand ich sehr schön.
Eine Empfehlung, nicht nur für Leser von Fantasy, sondern für alle, die Lust auf eine neue und erfrischende Erzählweise und Sicht auf die Dinge haben.

Bewertung vom 21.05.2023
Eichen müssen her! Teil 3
Gruenschild, Amanda

Eichen müssen her! Teil 3


ausgezeichnet

Würdiges Finale einer tollen Reihe
"Eichen müssen her!: Lias Traum" von Amanda Gruenschild ist der Abschlussband der Trilogie um den Kampf für den Erhalt unseres wunderschönen Planeten Erde. Auch er ist eine Geschichte, die Fantasy mit Realismus in ganz eigener Sichtweise vereint.
Auf jeden Fall würde ich bei Interesse empfehlen bei Band 1 zu beginnen, obwohl die einzelnen Teile auch unabhängig voneinander gelesen werden können.
Auch wenn es hier gar nicht gut aussieht, fast alle Hoffnung aufgegeben ist, gibt es doch noch einen Lichtstrahl in der Dunkelheit. Und das gefällt mir hier genau wie bei den anderen Teilen, es wird gewarnt, es wird beschrieben, aber es ist nie ein schon vorher verlorener Kampf.
Es wird wieder sehr spannend, es wird fantastisch, ja es wird märchenhaft. Der Autorin scheinen hier die Ideen nicht auszugehen. Mit ihrem Schreibstil schafft sie es wieder, Bilder vor meinen Augen zu erschaffen, mich mitzunehmen in eine andere Welt, eine andere Zeit, die irgendwie dann doch die unsere ist.
Das Buch ist emotional und auch wissenschaftlich, die Spannung ist jederzeit vorhanden, die kurzen Kapitel lesen sich leicht und schnell.
Vor allem die Charaktere, es fällt mir fast schwer, mich von ihnen zu trennen. Sie sind gut gezeichnet, haben sich weiter entwickelt und sind mir ans Herz gewachsen.
Die Trilogie ist mit diesem Abschlussband eine wirklich richtig runde und gelungene Sache geworden.

Bewertung vom 21.05.2023
Eichen müssen her! Teil 2
Gruenschild, Amanda

Eichen müssen her! Teil 2


ausgezeichnet

Starke Fortsetzung einer aktuellen Geschichte
"Eichen müssen her!: Die Kinder von Platana" von Amanda Gruenschild ist der zweite Teil einer Trilogie, den ich schon mit viel Spannung erwartet und gelesen habe.
Die Fortsetzung ist genauso spannend wie der erste Teil und wir treffen hier nicht nur alte Bekannte wider, sondern lernen auch viele neue und interessante Charaktere kennen.
Auch hier wird wieder auf das gestörte empfindliche Gleichgewicht der Erde verwiesen und mit vielen Beispielen belegt. Zum Glück geschieht das nicht nur negativ behaftet, sondern immer mit Hoffnung und dem Blick nach vorne.
Sehr gut gefällt mir der Einbau von vielen aktuellen Themen und eine Sichtweise darauf, die wieder zum nachdenken und diskutieren einlädt.
Die Geschichte entwickelt sich hier weiter, wer mit der Trilogie beginnen möchte, dem empfehle ich, mit Band 1 einzusteigen, da man sonst einige Zusammenhänge nicht versteht.
Das Fantasy-Buch mit vielen realen Bezügen ist genauso spannend und mitreißend geschrieben wie der erste Teil, klare Empfehlung.

Bewertung vom 21.05.2023
Eichen müssen her!
Gruenschild, Amanda

Eichen müssen her!


ausgezeichnet

Spannender Auftakt
"Eichen müssen her!: Das Dreigestirn" von Amanda Gruenschild ist der erste Teil einer Trilogie, von der ich sagen kann, dass es sich sehr lohnt, diese zu lesen.
Die Geschichte ist eine Erzählung zwischen Fantasy und Realität und bietet genug Stoff zum nachdenken.
Da die Erde kurz vor ihrer endgültigen Zerstörung steht, ist es höchste Zeit, dass wirklich alle zusammenhalten und so haben wir hier außer den Menschen auch noch Elben, Druiden und andere wundersame Wesen.
Die Handlung ist vielschichtig und komplex, man muss sehr aufmerksam lesen, um wirklich alle Verbindungen der Protagonisten untereinander nachvollziehen zu können. Schauplatz ist nicht nur die Erde und nicht nur eine einzige Zeit.
Fast ganz nebenbei vermittelt das Buch auch weiterreichendes Wissen und Erkenntnisse aus Wissenschaft und Philosophie. Auch Probleme unseres ganz normalen Alltags werden angesprochen und Anregungen zum nachdenken und handeln gegeben.
Der Schreibstil weiß zu fesseln, ist bildhaft und die Geschichte wird spannend gehalten. Ein sehr lesenswerter Auftakt einer Buchreihe.

Bewertung vom 18.05.2023
Gidget. Mein Sommer in Malibu
Kohner, Frederick

Gidget. Mein Sommer in Malibu


sehr gut

Ein Sommer voller Möglichkeiten
"Gidget" von Frederick Kohner ist nicht nur die Geschichte einer Jugend, sondern eines Lebensgefühls. Dieses Buch ist irgendwie zeitlos, erstmals erschienen schon 1957 nimmt es mich auch jetzt beim lesen immer noch mit in einen Sommer, in dem alles möglich erscheint.
Kathy ist 16 und so ziemlich jeden Tag am Strand von Malibu. Sonne, Strand und Wellen, surfen ist was für die Jungs. Als sie beim schwimmen im Meer von einem Surfer gerettet wird, lernt sie mit ihm und seinen Freunden eine ganz eigene Welt kennen. Und sie will dazu gehören, irgendwo dazu gehören, etwas haben, dass nur ihr gehört. Ohne die Eltern, ohne Regeln, ohne Zoff.
Und so lernt sie surfen, ist jeden Tag am Strand, erfindet Ausreden. Es passiert nicht viel in diesem Buch, es sind hier eher die Gefühle als das Erlebte, was zählt.
Der Autor versteht es hervorragend die Stimme der jungen Frau, es war seine Tochter, einzufangen. Dieses Gefühl wiederzugeben, das Gefühl jung zu sein, alles ist möglich, alles offen, alles liegt vor einem. Das Gefühl von Sonne, Meer und Freiheit.
Die ganze Geschichte wird aus der Sicht von Kathy selbst erzählt, die den Leser direkt anspricht.
Dieses Buch zu lesen war wie ein kleiner Urlaub am Meer, es hat mir gut getan.