Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
leseratte1310
Wohnort: 
Niederrhein
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 3559 Bewertungen
Bewertung vom 26.08.2023
Bin das noch ich
Moster, Stefan

Bin das noch ich


sehr gut

Der Geiger Simon Abrameit hat Probleme mit seiner linken Hand. Er sorgt sich, aber erst als es bei einem Solokonzert Probleme gibt, muss er sich der Realität stellen. Auf einer einsamen Schäreninsel versucht er herauszufinden, wer er ist und was sein Handikap für ihn bedeutet. Doch auch hier auf der Insel vermeidet er, sich mit seinem Problem auseinanderzusetzen. Lieber beobachtet er das Meer und die Vögel, hackt Holz und repariert ein Baumhaus. Darüber hinaus vergleicht er sich mit Künstlern, die ein ähnliches Schicksal getroffen hat. Besonders das Schicksal von Bela Bártok beschäftigt Simon. Er schreibt Briefe an Darja, die er als Jugendlicher bei einem Vorspiel kennenlernte und mit der er sich immer wieder vergleicht. Diese Briefe wird er nie absenden. Bei allem was er auf der Insel tut, ist auch stets die Musik in und um ihn.
Es ist ein ruhiger, etwas melancholischer Roman, der mich trotzdem gepackt hat. Immer wieder habe ich zwischendurch die Musikstücke angehört, die im Buch erwähnt wurden. Die Beschreibung der Natur, vor allem der Vögel, hat mich beeindruckt. Ich habe beim Lesen das Meer rauschen hören und das Konzert der Vögel.
Auch den inneren Konflikt von Simon konnte ich gut nachvollziehen, denn was bleibt, wenn das Wichtigste im Leben plötzlich nicht mehr möglich ist. Simon hat zwar Schwierigkeiten Geige zu spielen, doch die Musik ist in ihm und wird ihm auch nicht verloren gehen. Doch bis Simon das erkennt und sich seinen Problemen stellt, benötigt er eine ganze Weile.
Mir hat dieser leise, aber dennoch intensive Roman mit seiner bildhaften, poetischen Sprache gut gefallen.

Bewertung vom 24.08.2023
Post Mortem (Ein Fall für Kay Scarpetta 1) (MP3-Download)
Cornwell, Patricia

Post Mortem (Ein Fall für Kay Scarpetta 1) (MP3-Download)


sehr gut

Dr. Kay Scarpetta leitet seit Kurzem die Gerichtsmedizin in Richmond, Virginia. Sie wird in durch Sergeant Pete Marino von der Mordkommission in einen Fall hineingezogen, bei dem ein Serientäter Frauen erwürgt. Er tut das immer samstags und scheinbar gibt es kein Motiv und keine Verbindung zu den Opfern. Kay findet mit neuesten Methoden eine fluoreszierende Substanz, die der Mörder an den Tatorten hinterließ. Werden Kay und Pete den Mörder schnappen können, bevor es weitere Opfer gibt? Die Zeit drängt.
Es ist ein wenig seltsam den ersten Band einer Reihe zu erleben, der schon vor zig Jahren erschienen ist. Da ich schon einige Bücher aus der Reihe kenne, ist es aber interessant, zu erfahren, wie Pete und Kay damals zusammengetroffen sind. Der Schreibstil der Autorin Patricia Cornwell ist wie immer gut verständlich und recht sachlich. Allerdings finde ich, dass einiges doch sehr langatmig beschrieben ist.
Kay Scarpetta ist eine sympathische und clevere Frau, die es nicht einfach hat in einem männerdominierten Umfeld. Sie kann nicht aufhören nachzuforschen, bis alles geklärt ist, denn sie will, dass den Opfern Gerechtigkeit widerfährt. Sie versucht ihren Job und ihr Privatleben zu koordinieren, was mit einigen Schwierigkeiten verbunden ist. Auch ihre Nichte Lucy gefällt mir gut. Pete Marino ist ebenfalls ein interessanter Typ.
Es ist alles in allem ein spannender Fall, bei dem es mehrere Verdächtige gibt. Erst kurz vor dem Ende taucht der Täter recht unvermittelt auf. Außerdem gibt es jemanden, der in Kays Computer spioniert und ihre Untersuchungen behindert.
Die Sprecherin Kaja Sesterhenn hat eine angenehme Stimme und liest in einem ordentlichen Tempo, allerdings bei den Dialogen hapert es schonmal.
Ein spannender, manchmal etwas brutaler Krimi.

Bewertung vom 20.08.2023
Der Glanz der Zukunft. Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent
Marly, Michelle

Der Glanz der Zukunft. Loulou de la Falaise und Yves Saint Laurent


ausgezeichnet

Ich muss gestehen, dass mir der Name „Loulou de la Falaise“ nichts sagte, obwohl ich die sechziger und siebziger Jahre als Jugendliche erlebt habe. Dafür sagte mir der Name „Yves Saint Laurent“ natürlich umso mehr. Im Wesentlichen ging es in diesem Roman um Loulou, die auf der Suche nach ihrem Weg ist.
Von ihren Eltern wurde Louise herumgereicht und auch bei ihrer Großmutter Lady Rhoda Birley fühlt sie sich nicht zu Hause. Um der Enge bei ihrer Großmutter zu entkommen heiratet sie Desmond FitzGerald, The Knight of Glin. Doch sie ist unkonventionell und lebenshungrig, interessiert sich für Mode, auch wenn sie sich selbst auf den Londoner Flohmärkten einkleidet. Sie trennt sich von ihrem Mann, denn dieser Ehe soll sie sich wieder den Konventionen beugen. In Paris lernt sie Ives Saint Laurent kennen und damit verändert sich ihr Leben von Grund auf. Sie wird ihm eine gute Freundin und später seine Muse und Assistentin. Loulou ist kreativ und hat Geschmack. Yves ermöglicht es ihr, Modeschmuck zu kreieren und später überträgt er ihr die Verantwortung für die Rive-Gauche-Modelinie. Es war interessant zu beobachten, wie sie von einer flatterhaften jungen Frau zu einer hart arbeitenden Modedesignerin wird. Yves ist ein schüchterner und sensibler Mann, der besessen ist von seiner Arbeit. Neben der vielen Arbeit wird aber auch ausgiebig gefeiert und Alkohol und Drogen konsumiert – eine wilde Zeit also.
Der Schreibstil von Michelle Marly ist wie immer unvergleichlich und fesselnd. Wir erleben Schauplätze in New York, London, Paris, Marrakesch und Tanger. Dabei begegnen wir auch vielen interessanten Menschen wie John Paul Getty II., Paloma Picasso, Mick Jagger, Karl Lagerfeld, Camilla Shant, Rudolf Nurejew, Andy Warhol und vielen anderen mehr.
Es hat mir viel Spaß bereitet, in die Welt der Mode einzutauchen.

Bewertung vom 18.08.2023
Der Frühling ist in den Bäumen (eBook, ePUB)
Revedin, Jana

Der Frühling ist in den Bäumen (eBook, ePUB)


gut

Renina ist vierundzwanzig und Martin Heideggers jüngste Assistentin, als sie sich entschließt, sich scheiden zu lassen und sich selbstständig zu machen. Sie gründet die erste Frauenzeitschrift „Lady“.
In diesem Roman erzählt die Autorin Jana Revedin die Geschichte ihrer Mutter. Der Schreibstil ist flüssig und emotional.
In den fünfziger Jahren hatten es die Frauen nicht leicht. Ihre Rolle in der Gesellschaft war festgelegt und damit auch ihre Abhängigkeit vom Mann. Mit ihrer Zeitschrift will Renina das Rollenverständnis zugunsten der Frauen verändern. Ich hätte gerne etwas mehr über ihre Arbeit bei Heidegger erfahren und auch um die Tätigkeit rund um die Zeitschrift.
Renina schlittert etwas naiv in eine Ehe mit Fred, Doktor der Atomphysik und Neffe von Marlene Dietrich, die ihr nicht guttut. Die sexuelle Abhängigkeit ist groß, doch erst als er sie unter Drogen setzt und sie seinen Freunden überlässt, zieht sie den überfälligen Schlussstrich. Sie befreit sich aus der Abhängigkeit und möchte auch anderen Frauen zu einem neuen Rollenverständnis verhelfen. Doch Fred ist nicht bereit, das hinzunehmen und will sein vermeintliche Recht durchsetzen. Zum Glück weiß sie aber, dass ihre Eltern und Freunde zu ihr stehen.
Ein interessanter Roman über das Frauenbild in der männerdominierten Zeit der fünfziger Jahre, der mich allerdings nicht immer ganz überzeugen konnte.

Bewertung vom 17.08.2023
Das Pferd im Brunnen
Tscheplanowa, Valery

Das Pferd im Brunnen


sehr gut

Walja wurde in der Sowjetunion geboren und kam mit acht Jahren nach Deutschland. Nun kommt sie nach Jahrzehnten zurück in das Haus ihrer verstorbenen Großmutter Nina, um zu ihren Wurzeln zu finden. Wir begleiten sie dabei und lernen Nina und andere Familienmitglieder kennen.
Alle Frauen der Familie waren unterschiedlich und doch in ihrer Stärke und dem Bestreben, von niemandem abhängig zu sein, sich sehr ähnlich. Hauptsächlich geht es um Nina, in der sich Walja wiederfindet. Walja mit ihrem Kirschmund und den kleinen spitzen Zähnen legte Wert auf ihr Aussehen. Sie war eine harte Frau und eine notorische Lügnerin und wusste sich durchzusetzen. Obwohl sie nicht besonders groß war, schienen alle kleiner zu werden, sobald sie den Raum betrat. Anderen Kindern und Tieren gegenüber kann sie Zuneigung zeigen, ihre eigenen Kinder werden versorgt und müssen ohne Zärtlichkeit auskommen. Erst spät erfährt Walja von Ninas hartem Schicksal, über das sie nie gesprochen hat. Aber auch für ihre Urgroßmutter Tanja und Waljas Mutter Nina ist das Leben kein Zuckerschlecken.
Die Autorin Valery Tscheplanowa erzählt in klarer Sprache, nicht chronologisch und in kleinen Episoden, die sich erst mit der Zeit zusammenfügen. Vieles wird nur angedeutet, manches lässt sich nur erahnen. Das Leben ist hart und die jeweiligen politischen Systeme zwingen die Menschen dazu, immer wieder mit veränderten Umständen zurechtzukommen.
Ein beeindruckender Roman über starke Frauen, die ein schweres Leben in Russland haben.

Bewertung vom 16.08.2023
Das Licht im Rücken
Lüpkes, Sandra

Das Licht im Rücken


ausgezeichnet

Dieser Roman erzählt die Geschichte einer ganz besonderen Kamera, nämlich der Leica. Im Jahr 1914 entwickelt der Feinmechaniker Oskar Barnack eine Kamera, die handlich ist und nicht in einem großen Holzkasten steckt. Ernst Leitz erkennt die Möglichkeiten, die in dieser Entwicklung stecken und beginnt die Produktion, auch wenn er sich gegen Widerstände durchsetzen muss. Seine Tochter Elsie wäre eine fähige Nachfolgerin, doch sie muss zurückstehen, denn ihre Brüder sollen die Nachfolge antreten. Aber dann droht die Enteignung durch die Nazis und Elsie kämpft dagegen an. Dana und Milan Gabriel leiden auch unter den Repressalien und haben dank der Leica neue Möglichkeiten.
Mir gefällt die Art, in der uns die Autorin Sandra Lüpkes von einer Revolution in der Fotografie erzählt und sie mit dem Zeitgeschehen verknüpft. Viele der Personen in dieser Geschichte sind real, einige fiktiv. Im Nachwort erfahren wir zusätzlich viel Wissenswertes.
Diese Personen sind alle sehr gut und lebendig ausgearbeitet, so dass ich mich gut in sie hineinversetzen konnte.
Mir hat diese interessante und fesselnde Familien- und Firmengeschichte rund um die Leica gut gefallen, daher kann ich den Roman nur empfehlen.

Bewertung vom 15.08.2023
Dead Romantics
Poston, Ashley

Dead Romantics


gut

Florence Day liebt das Schreiben und Bücher, aber sie glaubt nicht mehr an die Liebe. Das steht ihr bei ihrem neuen Auftrag als Ghostwriterin für die erfolgreiche Autorin Ann Nichols im Weg, denn für diese soll sie Liebesromane schreiben. Ihr neuer Lektor Ben Andor will ihr den gewünschten Aufschub nicht gewähren. Dann reist sie Hals über Kopf in ihren Heimatort, da ihr Vater gestorben ist. Genau wie ihr Vater kann sie die Geister der Verstorbenen sehen, die noch eine Mission zu erfüllen haben. Dann taucht Ben auf, der seine Mission erfüllen muss, nämlich Florence davon zu überzeugen, dass die Liebe nicht tot ist.
Der Schreibstil der Autorin Ashley Poston liest sich leicht und ist auch humorvoll. Die Geschichte ist unterhaltsam, auch wenn manches ruhig ein wenig straffer hätte erzählt werden können. Es ist eine Liebesgeschichte mit einem guten Stück Übernatürlichem, deren Verlauf aber auch ein wenig vorhersehbar ist.
Die Charaktere sind gut und lebendig dargestellt. Doch sowohl mit Florence als auch mit Ben wurde ich zunächst nicht wirklich warm. Dafür gefielen mir die Familienmitglieder und die Freundin von Florence sehr gut.
Eine emotionale Geschichte über die Liebe zwischen einem ungewöhnlichen Paar. Nette Lektüre für zwischendurch.

Bewertung vom 13.08.2023
Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe
Knecht, Doris

Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe


sehr gut

Die Erzählerin in diesem Roman ist nicht mehr ganz jung. Ihre Zwillinge Mila und Max haben gerade die Matura bestanden und damit nähert sich der Zeitpunkt, da sie die elterliche Wohnung verlassen werden. Damit aber stehen auch für die Erzählerin selbst Veränderungen an, denn sie wird die Miete für die Wohnung nicht mehr tragen können. Doch eine kleinere Wohnung bedeutet auch, dass sie sich von vielen Dingen trennen muss. Aber sie mag keine Veränderungen und doch ihr bleibt keine Wahl – und so können wir sie bei ihren Erinnerungen und Entscheidungsprozessen begleiten.
Erinnerungen sind immer subjektiv. Der Erzählerin, die keinen Namen hat, ist dies bewusst. Sie versucht sicher Wahrheit zu nähern und ahnt doch, dass sie diese Wahrheit über sich nicht finden wird. Dabei kreisen ihre Gedanken oft um Nebensächlichkeiten, während wir über sie und ihre Familie nicht besonders viel erfahren. Außerdem springen ihre Gedanken zwischen den Zeiten hin und her.
Oft hatte die Erzählerin einen jammernden Ton. Sicherlich war ihre Kindheit in dieser Familienkonstellation nicht leicht, aber ich hatte den Eindruck, als hätte sie auch nie um Beachtung gekämpft. Sie hat ihre Familie sehr früh verlassen, um Freiheit zu erlangen. Auch wenn nicht alles ganz gerade verlaufen ist, so hat sie doch ein geregeltes gutes Leben. Sie braucht Nähe, ist aber auch sehr gerne mit sich allein. Vielleicht ist das der Grund, dass sie ihren Kindern gegenüber doch recht kühl ist, wie ich finde. Wirklich warm geworden bin ich mit dieser Frau nicht.
Was mir allerdings gut gefallen hat, ist der wunderbare und humorvolle Schreibstil der Autorin Doris Knecht, der sich gut und leicht liest.

Bewertung vom 13.08.2023
Tödliches Ostfriesengold. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)
Nansen, Elke

Tödliches Ostfriesengold. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der sagenhafte „Ekke Nekkepenn“ geht um und lässt auf seinen Raubzügen wertvolle Antiquitäten mitgehen. Andere Wertgegenstände interessieren ihn aber nicht. Was auf Sylt begonnen hatte, ist nach Ostfriesland gekommen und daher übernimmt die Kripo Emden die Ermittlungen. Der Dieb überwindet Sicherheitssysteme ohne Spuren zu hinterlassen, hinterlässt aber seltsame Fußspuren. Einmal nur wurde er gesichtet und hat der alten Frau so einen fürchterlichen Schrecken eingejagt, dass sie am Herzinfarkt verstarb. Unter einem Schrank in der Villa des Schlagersängers Jürgen Horle findet der Forensiker Dr. Philipp Schorlau nach einem Raub eine alte römische Goldmünze, die zu einer wichtigen Spur wird. Doch dann gibt es einen Toten.
Dies ist der fünfzehnte Fall, in dem das Team um die Kommissare Richard Faber und Rike Waatstedt von der Kripo Emden die Ermittlungen führt. Auch dieser Krimi ist spannend und lässt sich gut und flüssig lesen.
Richard Faber und Rike Waatstedt sind verheiratet und haben inzwischen Fabers kleiner Sohn Benny zu sich genommen, was besonders Rikes Großvater Knut freut, der sich liebevoll um den Kleinen kümmert. So lässt sich Beruf und Familienleben gut unter einen Hut bringen. Aber auch Philipp Schorlau hat den Knirps ins Herz geschlossen. Da Philipp und seine Frau Silvia mit Richard und Rike befreundet sind, wird bei privaten Treffen gerne mal über Dienstliches gesprochen und Opa Knut hat schon des Öfteren einen Beitrag zur Lösung eines Falls geleistet. Auch wenn alle Polizisten des Emdener Teams mit Hochdruck arbeiten, so kommt doch ein entscheidender Hinweis von Tüütje, Fabers kleinem Sohn.
Es ist eine ganze Menge Ermittlungsarbeit erforderlich, um diesen Fall zu lösen. Am Ende wird es dann auch noch recht dramatisch. Doch so manche freudige Nachricht bringt dann auch die harten Männer dazu, ganz weich zu werden.
Es war wieder einmal ein unterhaltsamer und spannender Krimi um das Team der Kripo Emden.

Bewertung vom 12.08.2023
Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie / Die Dresden Reihe Bd.1 (eBook, ePUB)
Stern, Anne

Dunkel der Himmel, goldhell die Melodie / Die Dresden Reihe Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Die junge Elise Spielmann träumt davon eine gefeierte Violinistin zu werden. Genau wie ihr Vater möchte sie an der gerade eröffneten Semper Oper einmal Geige spielen. Doch sie soll den älteren Adam Jacobi heiraten. Aber als sie mit ihrer Familie den „Freischütz“ in der Oper anschaut, lernt sie Christian Hildebrand kennen, der an der Oper als Malergehilfe tätig ist. Wird sich Elise den Wünschen ihrer Eltern unterordnen oder wird sie ihren Gefühlen folgen?
Der Erzählstil ist gut zu lesen und der damaligen Zeit angepasst. Die Beschreibung der Schauplätze ist ausführlich und bildhaft. Die Semper Oper ist ein beeindruckendes Bauwerk. Nicht nur auf der Bühne, auch hinter den Kulissen der Semper Oper spielen sich kleinere und größere Dramen ab. Vielen Menschen leiden Not und revolutionäre Gedanken verbreiten sich. Auch Christian erfährt in den Kneipen Dresdens davon.
Auch für Elise wird es nicht einfach, denn für sie als Tochter aus Gutem Hause ist das Leben vorgeplant. Sie verliebt sich in Christian, der keine standesgemäße Partie ist. Doch ihr Vater hat sie seinem Jugendfreund versprochen. Dabei ist er nicht uneigennützig und unterdrückt aufkommende Skepsis, denn er würde zu gerne als Musiker im Orchester der Semper Oper spielen und hofft auf den Einfluss von Adam Jacobi. Elise muss eine Entscheidung treffen.
Mir fehlte streckenweise ein wenig die Spannung, denn vieles war vorhersehbar. Manche angedachten Entwicklungen wurden nicht zu Ende geführt. Vielleicht wird das im Fortsetzungsband wieder aufgegriffen.
Auch wenn ich noch nicht ganz überzeugt bin, so würde ich doch gerne erfahren, wie es mit den Personen dieses Romans weitergeht.