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Azyria Sun

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Insgesamt 573 Bewertungen
Bewertung vom 12.04.2023
Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3
Raabe, Marc

Die Hornisse / Tom Babylon Bd.3


ausgezeichnet

Marc Raabe kann Pageturner

Worum geht’s?
22.000 Fans feiern den Rockstar Brad Galloway auf einem Konzert auf der Waldbühne. Einen Tag später wird er verstümmelt und ausgeblutet im Gästehaus der Polizei aufgefunden. Tom Babylon ermittelt, gerät jedoch selbst schnell in den Fokus der Ermittlungen und steht kurz davor, alles zu verlieren.

Meine Meinung:
„Die Hornisse“ ist Marc Raabes 3. Thriller um seinen Ermittler Tom Babylon. Und auch hier haben wir wieder zwei Erzählperspektiven. Zum einen sind wir in der DDR der 1989er Jahre, zum anderen in der Gegenwart. Wie schon bei den Vorgängerbänden ist der Schreibstil wieder absolut eindrucksvoll, direkt, mitreißend und Marc Raabe schreckt auch vor der Darstellung grausamer Details nicht zurück – hier braucht ihr teilweise starke Nerven!

Nachdem es im letzten Band um die Vergangenheit von Dr. Sita Johanns ging, erfahren wir in diesem Teil mehr über das Leben von Toms Eltern, Inge und Werner, zur Zeit, als Tom 5 Jahre alt war. Auch hier hat mir der Teil wieder sehr gut gefallen. Es geht um den Freikauf von Dissidenten durch den Westen. Um Republikflucht. Um Kindesentführung und Druckmittel, damit so gezielt Eltern als Spione für die DDR rekrutiert werden können. Und um Undercover-Stasimitarbeiter, die scheinbar eine Beziehung zu einer Person eingehen, um sich diese hörig zu machen und für den Staat umzudrehen. Wie schon bei den beiden ersten Bänden kann ich nur sagen: Ich finde diese Hintergründe absolut interessant und spannend!

Und wo bereits die Vergangenheit mit jeder Menge Spannung aufwartet, ist die Gegenwart mindestens genauso packend! Für Tom ist es sein bisher persönlichster Fall; und er wächst immer mehr mit Sita und Bene, dem Clubbesitzer und seinem Kindheitsfreund, zusammen. Wir erleben auch hier wieder spannende Verfolgungsjagden, der Autor hält mehrere Plottwists für uns bereit und führt uns Lesenden mehrmals an der Nase herum – ich habe es geliebt! Nichts ist, wie es scheint und am Ende ist nochmal alles anders. Vor allem der finale Showdown im Kreislerhof hat mir gut gefallen! Und auch hier haben wir im Epilog einen Cliffhanger – ein Buch der Serie ist ja noch übrig; das werde ich jetzt auch direkt lesen, weil ich wissen MUSS, wie es weitergeht!

Fazit:
Mit „Die Hornisse“ setzt Marc Raabe seine Erfolgsthrillerserie um Tom Babylon im 3. Band fort. Wir sind in der DDR der 1989er Jahre und in der Gegenwart und auch hier verbindet der Autor beide Zeiten miteinander. Was Anfangs scheinbar nichts miteinander zu tun hat, gehört am Ende untrennbar zusammen. Es ist unglaublich, wie der Autor das immer wieder schafft! Wir erleben zum einen Republikflucht und wie versucht wurde, Personen mit Druckmitteln für die Zwecke des Staates einzusetzen. Und zum anderen haben wir in der Gegenwart den bisher persönlichsten Fall für Tom, in dem er fast alles verliert. Ich habe das Buch am Stück durchgelesen, konnte nicht aufhören und werde direkt mit dem nächsten Teil weitermachen, der Cliffhanger war einfach zu triggernd!

5 Sterne für diesen wieder mega genialen Pageturner!

Bewertung vom 09.04.2023
Zimmer 19 / Tom Babylon Bd.2 (eBook, ePUB)
Raabe, Marc

Zimmer 19 / Tom Babylon Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Genauso mitreißend wie Band 1

Worum geht’s?
Auf der Berlinale wird ein Snuff-Video gezeigt, auf dem die Ermordung der Tochter des Berliner Bürgermeisters zu sehen ist. Ist das Video ein Fake oder ist es real? Tom Babylon steigt in die Ermittlungen ein und schnell gibt es im Kreis der Berliner Prominenz weitere Opfer.

Meine Meinung:
Mit „Zimmer 19“ schreibt Marc Raabe den 2. Teil seiner Thrillerserie um Tom Babylon. Auch diesmal bringt er wieder die Geschehnisse der Vergangenheit des Jahres 2001 und der Gegenwart des Jahres 2019 gekonnt immer mehr zusammen, was mir schon im ersten Teil gut gefallen hat. Der Schreibstil ist mitreißend und fast wie bei einem Film habe ich die Szenen direkt vor Augen gehabt.

In diesem Teil lernen wir Tom weiter kennen. Er hat inzwischen einen kleinen Sohn, Phil, der seinem Leben nochmals einen ganz anderen Blickwinkel gibt. Hauptsächlich geht es diesmal jedoch um Dr. Sita Johanns und ihre Vergangenheit. Hier ist sie es, welche die Verbindung herstellt. Und wir lernen einen gemeinsamen Bekannten der beiden kennen, der Tom und Sita sicher noch stärker aneinanderbinden wird.

Auch hier bringt der Autor wieder die Geschehnisse der ehemaligen DDR mit hinein. Die Zwangsadoptionen, Stasi, MfS. Ich fand es total spannend, hier noch einen tieferen Einblick zu bekommen. Und darauf aufbauend führt uns der Autor Schritt für Schritt durch den Fall. Vergangenheit und Gegenwart verknüpfen sich immer mehr. Die Spielorte haben mir wieder total gut gefallen. Geheime Schutzräume, die Villen der Reichen, heruntergekommene Viertel. Hier war wirklich alles mit dabei und an jedem Ort lauerte eine andere Erkenntnis, eine neue Gefahr. Ich war total fasziniert von den Szenerien und habe mit Tom und Sita mitgefiebert. Bene in seinem Club war auch mit dabei. Es gab Verfolgungsjagden, Schießereien, Tote. Das Buch hat mich total gepackt und mitgerissen und die Spannungskurve stieg immer mehr an. Ich konnte einfach nicht aufhören zu lesen! Und auch hier wieder ein Cliffhanger am Schluss, der Raum für Spekulationen lässt und ich bin so froh, dass ich den nächsten Teil schon hier habe und nicht auf die Fortsetzung warten muss! Die Reihe geht so stark weiter, wie sie begonnen hat und ich fiebere jetzt schon den weiteren Geschehnissen entgegen!

Fazit:
Mit „Zimmer 19“ setzt Marc Raabe den Erfolg seiner Thrillerserie um Tom Babylon fort. Das Buch war für mich wieder ein absoluter Pageturner. Im Mittelpunkt standen diesmal Sita und ihre Vergangenheit, die faszinierend und erschreckend war. Und aus der sie dennoch als so unglaublich starke Frau hervorgegangen ist. Auch die Geschichte selbst war wieder total packend. Die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart. Die spannenden und grausamen Szenen. Ich konnte das Buch von der ersten bis zur letzten Seite nicht aus der Hand legen und das nächste liegt schon bereit, sodass ich mich nach dem fulminanten Showdown und dem offenen Ende nicht fragen muss, wie es weitergeht, sondern direkt weiterlesen kann!

Ganz klar 5 Sterne für diesen genialen 2. Band!

Bewertung vom 08.04.2023
°C - Celsius
Elsberg, Marc

°C - Celsius


gut

Beginnt als Pageturner – verwirrt am Ende

Worum geht’s?
Der Klimawandel macht sich zunehmend bemerkbar. Als China das Ruder übernimmt und sein Programm zur Klimaregulierung startet, den Großen Sonnenschirm, sind die anderen Staaten hin- und hergerissen. Will man einem Land wie China die Macht über das Klima alleine lassen? Die Klimaforscherin Fay ist eine der ersten, die vom Großen Sonnenschirm erfährt und ihre Nachforschungen bringen noch viel mehr ans Licht – Dinge, die tödlich enden können.

Meine Meinung:
Nach dem letzten Buch von Marc Elsberg, von dem ich wieder absolut begeistert war, habe ich lange seinem neuen Klimathriller „Celsius“ entgegengefiebert und war total begeistert, als ich das Buch – noch dazu mit Signatur des Autors – endlich in Händen hielt! Der Schreibstil ist, wie man es von Elsberg kennt, direkt und eindringlich. Es beginnt mit vielen kurzen Kapiteln, in denen wir die Protagonisten kennenlernen. Schwierige technische und naturwissenschaftliche Details kann der Autor unglaublich gut auch für Laien wie mich erklären, sodass ich nie das Gefühl hatte, etwas nicht zu verstehen.

Als Hauptprotagonisten würde ich die Klimaforscherin Fay und den Journalisten Pat bezeichnen. Mit diesen beiden erleben wir die meisten und spannendsten Teile, insbesondere mit Fay. Durch ihre alte Bekanntschaft, den Milliardär Manu, kommt sie als Expertin in die ganze Angelegenheit rein und ist von Anfang an mit dabei. Ebenso Pat, der vom chinesischen Regime zu einer ganz besonderen Pressekonferenz auf dem Mount Everest eingeladen ist und auch als einer der ersten von dem Klimaprogramm erfährt. Ansonsten haben wir wieder viele Personen aus dem Bereich Politik und Wirtschaft, auch diese authentisch, passend und perfekt ins Buch integriert.

Der Thriller selbst beginnt dann super spannend! Ein Pageturner par excellence! Es war rasant. Die Drohnen, die Bilder auf den Augmented-Reality-Bilder – überhaupt die ganze neue Technik begeistert mich immer wieder. Dann die Verbindung der aktuellen Geschehnisse zu einem alten Film, der angeblich Dinge vorwegnimmt, die vertuscht werden sollen. Wir haben Verfolgungsjagden, spannende Nachforschungen. Es gibt Tote. Kurz: Es beginnt als der perfekte spannende und mitreißende Klimathriller, den ich erwartet habe. Leider hatte ich das Gefühl, dass sich der Autor dann in der zweiten Hälfte des Buches verliert. Es wird sehr viel über den Film geschrieben, die Zeiträume wechseln unvorhergesehen, mir wichtige Protagonisten sind plötzlich fort und ich konnte zeitweise nicht unterscheiden, ob wir jetzt im Film sind oder in der eigentlichen Geschichte. Es wurden viele Dinge sehr ausführlich erzählt, die wirklich spannend waren. Es ging um Einfluss aufs Klima, die Änderung der Klimazonen, Völkerwanderungen, Hackerangriffe und war ein beeindruckender Einblick in eine mögliche Zukunft. Nur leider war m.E. vieles davon irrelevant für die Geschichte selbst. Dafür kamen dann die eigentlichen Protagonisten und der Thriller hinter dem Buch etwas zu kurz. Das Ende war sehr abrupt und ich blieb verwirrt mit vielen offenen Fragen zurück. Bislang waren die Bücher von Marc Elsberg für mich immer ganz klare 5-Sterne-Bücher, dieses konnte mich jedoch leider, leider nicht überzeugen. Dennoch freue ich mich auf weitere Bücher und Marc Elsberg rangiert in meiner Top-Autoren-Liste weiterhin ganz oben, da er mich bislang immer überzeugen und mitreißen konnte!

Fazit:
Endlich ist er da, der neue Thriller „Celsius“ von Marc Elsberg! Es geht um Klimawandel, Völkerwanderungen, Hackerangriffe und um Macht, politische Macht über das Klima. Die Protagonisten sind absolut authentisch, Fay und Pat mochte ich besonders gerne. Ich konnte sofort in die Erzählung eintauchen und mich bis zur Hälfte des Buches darin versinken und mitreißen lassen! Danach wurde es dann allerdings etwas verworren und uneinheitlich und es war schwierig für mich zu unterscheiden, was jetzt zur eigentlichen Geschichte gehört und was nicht. Vieles hat sich leider hinterher als irrelevant für die Story selbst herausgestellt und ich habe mich etwas verloren gefühlt. Auch das Ende kam sehr abrupt auf wenigen Seiten und hat mich fragend zurückgelassen.

Für mich ist Marc Elsberg ein Top-Autor, der bislang immer 5 Sterne bekommen hat. Leider konnte dieser Klimathriller nicht mit seinen anderen Büchern mithalten, daher kann ich schweren Herzens nur gute 3 Sterne vergeben, aber bin schon in freudiger Erwartung auf sein nächstes Buch!

Bewertung vom 03.04.2023
Institut für gute Mütter
Chan, Jessamine

Institut für gute Mütter


ausgezeichnet

Dystopisch, realistisch, erschreckend

Worum geht’s?
Fridas Baby Harriet ist krank und schreit Tag und Nacht. Allein und überfordert lässt sie ihr Kind kurz allein, um aus dem Büro Unterlagen zu holen. Als Frida zurückkommt, ist Harriet fort. Die Polizei hat sie abgeholt, Frida muss sich einem Prozess stellen, verliert das Sorgerecht und wird in eine Besserungsanstalt gesteckt, ein Institut, das sie zu einer besseren Mutter machen soll.

Meine Meinung:
„Institut für gute Mütter“ (Ullstein Buchverlage, März 2023) ist ein dystopischer Roman und zugleich das Debüt von Jessamine Chan. Und obwohl es reine Dystopie ist, wirkt es durch den Schreibstil der Autorin absolut realistisch und ging mir beim Lesen so nahe, dass es wirklich erschreckend war!

Wir begleiten Frida, die in einem schwachen Moment einen Fehler begeht, der ihr komplettes Leben ändert. Frida ist eine Frau mit chinesischen Wurzeln, die immer versucht, alles richtig zu machen, nirgends anzuecken und sich zu viel entschuldigt. Die anderen Figuren in dem Roman sind eher Nebendarsteller, aber gut gewählt und perfekt in Szene gesetzt. Ihr Ex-Mann Gust, dessen neue Freundin Susanna. Die Aufpasserinnen im Institut. Gusts bester Freund Will. Dann die anderen Frauen im Institut. Die Autorin hat für Frida und ihre Geschichte die perfekte Umgebung mit den perfekten Menschen geschaffen, die das Buch noch eindringlicher wirken lassen.

Jessamine Chan entführt uns zusammen mit Frida in eine ehemalige Universität, in der das Institut für gute Mütter untergebracht ist. Der Tagesablauf, die Übungen, die Arbeit mit den KI-Puppen und die Behandlung der Mütter waren dabei so unglaublich gut dargestellt, dass mir die ganze Szenerie real vor Augen stand. Ein wahr gewordener Alptraum ohne Erwachen! Besonders erschreckend war auch, wie schnell Frida in etwas hineingeraten konnte und auch einige der anderen Mütter, das eine Kettenreaktion in Gang gesetzt hat, aus der es kein Entrinnen gab. Ich habe so mit Frida und ihrer KI-Puppe Emanuelle mitgefiebert, dass sie die Aufgaben erfüllen können. Dann die Gruppendynamik in der Anstalt, wie sich Frauen zusammengeschlossen haben, es gab eine Art Lagerkoller, einzelne wollten ausbrechen. Ich war geschockt, bewegt und berührt. Es war eine Mischung aus Bestrafungen und fast schon Gehirnwäsche und immer wieder das Mantra „Ich bin eine schlechte Mutter, weil“. Das Buch hat mich absolut fasziniert, zum Denken angeregt, insbesondere über die Erziehung von und den Umgang mit Kindern. „Institut für gute Mütter“ ist ein Buch, das mich noch eine ganze Weile beschäftigen wird, das so zeitgemäß wie außergewöhnlich ist und für das ich eine klare Leseempfehlung aussprechen möchte!

Fazit:
Mit ihrem dystopischen Debütroman „Institut für gute Mütter“ hat Jessamine Chan es geschafft, mich wirklich zu beeindrucken und zum Denken anzuregen. Sie lässt uns Frida begleiten, die für ein Jahr in eine Besserungsanstalt eingewiesen wird um mithilfe einer KI-Puppe zu lernen, eine bessere Mutter zu werden. Die Geschichte ist dabei so real, so emotional, ergreifend und erschreckend, dass sie mir direkt unter die Haut ging. Die Gruppendynamik der Charaktere war deutlich spürbar. Das Hoffen der Mütter, die Verzweiflung. Es war eine Geschichte, die mich entführt hat in eine grausame Dystopie, die mich sicher noch eine ganze Weile weiterbeschäftigen wird.

5 Sterne für dieses wahrhaft großartige Debüt!

Bewertung vom 03.04.2023
Suzukis Rache
Isaka, Kotaro

Suzukis Rache


ausgezeichnet

Rasant, spannend und absolut crazy

Worum geht’s?
Suzuki ist ein Mathematikprofessor mit geregeltem, langweiligem Leben. Bis der Sohn des Clanchefs Terahara seine Frau ermordet. Er sinnt auf Rache, versucht an den Mörder heranzukommen und sieht sich plötzlich drei unterschiedlichen Auftragskillern gegenüber.

Meine Meinung:
„Suzukis Rache“ (Hoffmann und Campe, April 2023) ist der zweite Thriller, den ich von Kotaro Isaka lese und auch dieses hat mich – wie damals schon „Bullet Train“ – total begeistert. Ich mag den Schreibstil des Autors und seinen Humor. In die ganzen spannenden Szenen bringt er immer wieder absolute Verrücktheiten mit ein, die seine Bücher zu einem ganz besonderen Leseerlebnis machen!

Hier dürfen wir Suzuki begleiten, einen Mathematikprofessor, der aus Rache zum Schurken wird, um an den Mörder seiner Frau heranzukommen. Und wir haben noch verschiedene Auftragsmörder und Killer. Wir haben den Wal, der von Halluzinationen geplagt wird und Leute in den Selbstmord treibt. Zikade, der sich mit seinem Boss regelmäßig Wortgefechte liefert und dann doch immer macht, was von ihm verlangt wird. Dann haben wir noch den Pusher, der Leute vor Autos stößt und den alle suchen. Und diese vier Charaktere treffen in dem Buch aufeinander.

Und dieses Aufeinandertreffen ist wieder absolut einzigartig! Die Interaktion der Protagonisten untereinander ist einfach genial. Ich mag die verbalen Schlagabtausche zwischen Zikade und seinem Boss, zwischen Suzuki und Hiyoko. Und die Dialoge vom Wal mit den Geistern seiner Opfer. Diese bringen eine absolut geniale Verrücktheit in das Buch, das ansonsten mit einer rasanten Story aufwartet, bei der eins zum anderen führt. Suzuki ist wie ein Spielball und immer mittendrin. Und an seiner Seite erleben wir Verfolgungsjagden, grausame Morde, gewiefte Morde. Wir haben immer wieder Wendungen, die allem eine neue Richtung geben. Und obwohl alle ein gemeinsames Ziel zu haben scheinen, ist es doch auch ein Kampf jeder gegen jeden. Das Buch ist gespickt mit Spannungspeaks und grausamen Nettigkeiten und wirklich ein wahrer Genuss für alle Thrillerfans, die selbst auch ein bisschen verrückt sind. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir und ich freue mich schon auf weitere Bücher des Autors.

Fazit:
Ich mag Kotaro Isaka einfach. Auch in seinem Thriller „Suzukis Rache“ beweist er wieder, wie genial er eine spannende und mitreißende Story mit Verrücktheiten und seinem ganz eigenen Humor verbinden kann und so ein Buch schreibt, das wieder absolut einzigartig ist. Die Charaktere sind perfekt gewählt. Die Dialoge zwischen den Protagonisten einfach nur herrlich. Die Darstellung der Morde absolut grausam und detailliert. Und die Geschichte selbst gespickt mit Spannungspeaks und Wendungen, die einfach nur unglaublich sind.

5 Sterne von mir für diesen spannenden Pageturner!

Bewertung vom 31.03.2023
Schlüssel 17 / Tom Babylon Bd.1
Raabe, Marc

Schlüssel 17 / Tom Babylon Bd.1


ausgezeichnet

Ein Thriller-Hochgenuss

Worum geht’s?
Im Berliner Dom hängt die Leiche einer Frau, drapiert wie ein schwarzer Engel. Doch nicht die Tote ist es, die Tom Babylon zusammenfahren lässt. Es ist der Schlüssel um ihren Hals. Ein Schlüssel mit der Nummer 17 darauf. Ein kleiner Gegenstand, der sofort die Schatten seiner Vergangenheit heraufbeschwört.

Meine Meinung:
Mit „Schlüssel 17“ startet Marc Raabe in seine Thrillerserie um Tom Babylon. Dabei entführt uns der Autor in zwei Zeitebenen, zum einen spielt das Buch in der Vergangenheit 1998, zum anderen in der Gegenwart, hier 2017. Zwei Jahre, die untrennbar miteinander verbunden sind. Dann der Schreibstil: Wie ich es von dem Autor kenne wieder schnörkellos direkt und absolut packend. Man nimmt das Buch in die Hand und kann es nicht mehr zur Seite legen!

Dies ist Tom Babylons erster Fall. Und zugleich ein sehr persönlicher Fall, denn er ist eng mit seiner Vergangenheit und seiner kleinen Schwester Viola verbunden. Tom ist, wie oft die Hauptprotagonisten in den Thrillern, ein Ermittler, der Alleingänge macht und es nicht immer ganz so genau nimmt. Doch obwohl er fast klischeehaft dargestellt wird, wächst er einem im Laufe des Buches immer mehr ans Herz. An seiner Seite erleben wir die Psychologin und Fallanalytikerin Sita, die auch eine dunkle Vergangenheit hat, von der wir allerdings nur Bruchstücke erahnen aber sicher noch mehr erfahren werden. Die anderen Charaktere, Kollegen und Beziehungen, sind ebenso perfekt besetzt und das Zusammenspiel der Personen untereinander ist einfach spannend zu verfolgen.

In dem Buch selbst haben wir dann eigentlich zwei Fälle, wenn nicht sogar drei. Wir bekommen nämlich am Rande auch ein bisschen aus der DDR-Zeit mit und von Zwangsadoptionen, ein Thema, das mir bisher nicht wirklich bekannt war, das aber sehr spannend ist und über das ich mich noch weiter informieren werde. Und natürlich die Morde und Violas Verschwinden. Wobei der Fall in der Vergangenheit genauso spannend ist, wie die aktuellen Fälle, in dem Tom ermittelt. Und es ist einfach genial, wie der Autor uns durch die 1998er-Kapitel immer mehr Bröckchen hinwirft und wir Lesenden langsam ein Bild bekommen, wie alles zusammenhängt. Dadurch lässt er die Spannung immer mehr anwachsen. Die Tatorte und die Inszenierungen sind perfekt grausam und detailliert dargestellt. Starke Nerven sind ein Muss! Der Schlüssel, die Hinweise, ich hatte so viel Spaß am Miträtseln! Die Kapitel in der Psychiatrie waren teilweise wirklich unheimlich. Der finale Showdown auf dem Berliner Dom war spannend und das Ende – ein Cliffhanger, der Lust macht, direkt den zweiten Teil zu lesen! Ein wirklicher Thriller-Hochgenuss und in meinen Augen ein Buch, das man gelesen haben muss!

Fazit:
Mit „Schlüssel 17“ legt Marc Raabe den perfekten Start in seine Thrillerserie um Tom Babylon hin. Wir wechseln von der Vergangenheit in die Gegenwart. Es geht um Zwangsadoptionen zu DDR-Zeiten. Um Morde. Um verschwundene Leichen. Um Heimlichkeiten und um Rätsel. Kurzum: Dieses Buch hat alles, was ein Thriller braucht. Ich konnte nicht aufhören zu lesen. Zu erfahren, wie Vergangenheit und Gegenwart verbunden sind. Toms Hoffnung, Viola zu finden. Die Szenen in der Psychiatrie. Die grauenvoll genial inszenierten Tatorte. Wirklich ein Thriller, der Lust auf mehr macht!

5 Sterne und ich brenne schon darauf, den zweiten Band zu lesen!

Bewertung vom 29.03.2023
Der Nachtwandler
Fitzek, Sebastian

Der Nachtwandler


ausgezeichnet

Nervenkitzel pur

Worum geht’s?
Seit einem Trauma in seiner Kindheit leidet Leon an Schlafstörungen. Er wandelt nachts umher und kann zwischen Traum und Realität nicht unterscheiden. Als seine Frau Natalie verschwindet und Fotos von ihr auftauchen, auf denen sie Spuren von Schlägen aufweist, hat Leon Angst, im Schlaf gewalttätig geworden zu sein und beginnt, seine nächtlichen Ausflüge mittels einer Stirnkamera zu dokumentieren. Und was er nachts treibt, bringt ihn fast um den Verstand…

Meine Meinung:
Sebastian Fitzeks „Der Nachtwandler“ ist wirklich ein atemberaubender Psychothriller. Ich bin von dem Autor immer wieder hin- und hergerissen, aber dieses Buch war ein absoluter Pageturner. Der Schreibstil war packend, die Szenerien fesselnd und das Tempo atemberaubend!

Wir begleiten Leon, der nicht mehr zwischen Traum und Realität unterscheiden kann. Selbst wenn er schlafwandlerisch unterwegs ist, kommt es ihm real vor. In dem Moment. Und so spannend das Ganze ist, tut er mir doch auch wirklich unendlich leid. Die anderen Protagonisten, sein bester Freund Sven, seine Frau Natalie, Dr. Volwarth, tauchen eher am Rande auf, aber auch sie passen alle gut in die Geschichte mit rein.

Eine Geschichte, die mich komplett verwirrt hat. Das ist eine wahre Spezialität Fitzeks, uns Lesenden zu verwirren und uns an den Punkt zu bringen, an dem auch wir nicht mehr unterscheiden können, was tatsächlich passiert und was erdacht – oder besser erträumt ist. Und obwohl ich schon viele Bücher gelesen habe, die inhaltlich ähnlich mit uns gespielt haben, bin ich doch bis zum Ende nicht wirklich dahintergekommen. Es war wirklich unglaublich und immens erschreckend. Dann die Szenen, die der Autor aufbaut: Die versteckten Gänge in dem Haus, unbekannte Türen, Einwegspiegel in die Wohnungen der Nachbarn – wirklich ein geniales Setting. Die Spannung ist von Anfang an da, bricht auch nie ab, dadurch, dass wir nonstop am Rätseln sind, ob wir träumen oder wach sind. Am Ende kommt dann noch der Knaller! Im Epilog vor dem Epilog – auch das hat der Autor echt drauf, nach den ganzen unvorhersehbaren Twists allem nochmal die Krone aufzusetzen! Aber lest selbst, von mir habt ihr eine ganz klare Leseempfehlung!

Fazit:
„Der Nachtwandler“ von Sebastian Fitzek ist einfach der Hammer! Ein Psychothriller, der es in sich hat. Ich wusste selbst nicht mehr, wann träume Leon? Wann ist er wach? Dann noch die Ausflüge in die geheimen Gänge und Zimmer in den Gemäuern seines Wohnhauses, es war wirklich genial! Es gab jede Menge Wendungen, unvorhersehbare Ereignisse, die Spannung riss nie ab und am Ende kam dann nochmal der absolute Knaller!

5 Sterne von mir für diesen mega genialen Psychothriller!

Bewertung vom 27.03.2023
Die Zentrale / Laura Jacobs Bd.2
Etzold, Veit

Die Zentrale / Laura Jacobs Bd.2


ausgezeichnet

Spannend, informativ und ein echt fieser Cliffhanger

Worum geht’s?
Nach dem Banküberfall und dem versuchten Mord an Laura, scheint alles wieder geregelte Bahnen zu laufen. Sie wurde befördert und darf an einem spannenden Spezialprojekt mitarbeiten. Doch je tiefer sie in das Projekt eintaucht, umso schneller wird ihr klar, dass hier nichts ist, wie es scheint. Und erneut scheint es eine Verbindung zum Konsortium zu geben.

Meine Meinung:
Veit Etzolds Thriller „Die Zentrale – Allein gegen das System“ ist der zweite Fall für Laura Jacobs. Auch dieses Buch ist wieder hochspannend, aktuell – ein zweiter Wirecard-Skandal. Und obwohl es ein Thema ist, das für Nicht-Finanzer schwierig zu verstehen ist, gelingt es dem Autor wieder perfekt, die komplexen Vorgänge klar und einfach herüberzubringen und in den Fall einfließen zu lassen. Der Schreibstil ist mitreißend wie immer und ich hatte nie das Gefühl, etwas nicht zu verstehen, sondern im Gegenteil: Ich hatte das Gefühl, bei den Bankthemen perfekt durchzusteigen.

Auch hier begleiten wir wieder Laura und ich mag sie wirklich gerne. Ihre Art, bei Problemen auf analytisches bzw. logisches Denken umzuschalten ist einfach genial! Auch ihr neues Team gefällt mir gut. Linus, der Mann vom BKA und Sina, die IT-Expertin. Wer mir dagegen immer unsympathischer wird ist Lauras Mann Timo. Ihn empfinde ich immer egoistischer und ein bisschen naiv-dumm und ich erwische mich immer wieder dabei zu denken: Schieß ihn doch einfach in den Wind! Aber ansonsten sind auch die weiteren Charaktere wirklich gut gewählt und in Szene gesetzt und man fühlt sich ganz in die Bankenwelt hineinversetzt. Auch den Spekulanten und IT-Crack Marc treffen wir wieder, von dem ich bislang ein positives Bild hatte – und ich denke und hoffe, dass sich dieses im nächsten Teil auch wieder bewahrheiten wird.

Dieser Fall ist wieder spannend. Es geht um gefälschte Bilanzen, um Geldwäsche, um Insidergeschäfte und Briefkastenfirmen. Wir sind nicht nur in der Bankenstadt Frankfurt unterwegs, sondern auch in Berlin und Liechtenstein. Und Veit Etzold schafft es wieder auf seine einzigartige Art, die Fakten aus aktuellen bankpolitischen Themen mit einem fiktiven Fall zu verweben, der so spannend und mitreißend ist, dass dieses Buch wirklich zu einem Pageturner wird. Morde, Selbstmorde, gefakte Beweise – es ist unglaublich, was hier eins nach dem anderen passiert. Das Konsortium ist zurück und es ist wirklich ein Wettlauf mit der Zeit, bei dem Leichen Lauras Weg pflastern. Das Buch ist so spannend und wird immer spannender und spannender – bis zum fiesesten Cliffhanger, den ich jemals in einem Buch hatte: Im letzten Kapitel, als es gefühlt so richtig losgeht und die Auflösung immer näherkommt und nochmal so viel passiert, ist einfach Schluss! Panik! Wie geht es weiter? Was ist mit Timo? Mit Juliane und Robert? Wie kann man an so einer Stelle einfach das Buch beenden? Und wann kommt die Fortsetzung? Aaaaaaaaaaargh! Eine ganz klare Leseempfehlung von mir, aber vielleicht erst kurz vor Erscheinung des nächsten Teils, wenn ihr nicht sofort panisch nach dem ET des nächsten Buches recherchieren wollt!

Fazit:
Auch im zweiten Fall für Laura Jacobs „Die Zentrale“ bringt Veit Etzold auf seine einzigartige Weise wieder topaktuelle und hochbrisante Geschehnisse in seinen Thriller mit ein, sodass das Buch noch realer, spannender und mitreißender wird. Komplexe Sachverhalte lässt er nebenbei einfließen, als wäre es selbstverständlich und ja: Ich hatte das Gefühl, alles zu verstehen. Die Charaktere sind perfekt in Szene gesetzt. Das Buch ist spannend und wird mit jeder Seite spannender. Das Ende: Gemein und hinterhältig – wie kann man uns LeserInnen mit so einem fiesen Cliffhanger sitzen lassen???

Klare 5 Sterne und ich hoffe, ich kann bald den nächsten Band lesen und den Cliffhänger auflösen!

Bewertung vom 24.03.2023
Die Spur der Mädchen / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.1
Strobel, Arno

Die Spur der Mädchen / Max Bischoff - Mörderfinder Bd.1


ausgezeichnet

Ein Thriller für starke Nerven

Worum geht’s?
Der Fallanalytiker Max Bischoff hat nach einem Trauma dem aktiven Polizeidienst den Rücken gekehrt und arbeitet jetzt als Prof an einer Uni. Doch dann spricht ihn der Vater eines vor sechs Jahren verschwundenen Mädchens an und bittet um Hilfe. Nach all der Zeit sind plötzlich ihr Schulranzen und ihre Strickjacke im Haus des Vaters aufgetaucht und er hofft, dass seine Tochter doch noch lebt.

Meine Meinung:
Mit „Mörderfinder – Die Spur der Mädchen“ (Fischer Taschenbuch, 03/2021) startet Arno Strobel in seine Thrillerserie um den Fallanalytiker Max Bischoff. Und er steigt direkt ein in einen Fall, der unter die Haut und an die Nerven geht. In bester Thrillermanier ist auch sein Schreibstil: Direkt, brutal, schonungslos. Nichts für schwache Nerven und leider ein Thema, das aktuell, immer wieder präsent und real ist.

Sein Hauptprotagonist Max Bischoff hat nach einem Fall, in den seine Schwester involviert war, den aktiven Polizeidienst aufgegeben und möchte auch nicht mehr zurückkehren. Stattdessen ist er jetzt Professor für Fallanalytik in einer Uni und bildet angehende Polizisten aus. Dabei ist er eigentlich für die Jagd auf Monster geschaffen. Besonders gut gefallen hat mir, wie er sich in die Köpfe der Täter hineinversetzten kann. Dann haben wir noch seinen Freund und ehemaligen Partner Böhmer, von dem wir hoffentlich in den weiteren Bänden mehr lesen werden. Und den ersten Kriminalhauptkommissar Menkhoff, der mir wirklich gut gefallen hat. Ein kuscheliger Pitbull – das beschreibt ihn wohl am besten.

Den Fall selbst lesen wir aus mehreren Perspektiven. Hauptsächlich begleiten wir Max und Menkhoff bei ihren Ermittlungen. Aber zwischendurch dürfen wir immer wieder einen Blick in den Kopf von Täter und Opfern werfen, was mir wirklich gut gefallen und was den Gänsehautfaktor noch um ein Vielfaches erhöht hat. Das Thema ist schwierig – Kindesmissbrauch. Wirklich nichts für schwache Nerven, vor allem, da der Autor nicht mit Details hinter dem Berg hält. Aber die Jagd nach dem Täter selbst ist der Hammer! Und ich muss gestehen: Ich habe mich bis kurz vor Ende vom Autor auf eine falsche Fährte führen lassen. Die Spannung steigerte sich von Seite zu Seite – je näher wir dem Täter kamen, desto spannender wurde es. Ich fand auch, dass das Lesetempo sich immer mehr gesteigert hatte, so mitreißend war das Buch! Und obwohl wir dazwischen auch Spannungspeaks hatten, so hat mir der wirklich fulminante finale Showdown am besten gefallen! Ein Ende, wie man es sich besser nicht wünschen kann, auch wenn es einen kleinen traurigen Punkt dabei gab – aber das findet ihr selbst heraus! Mich hat das Buch mitgerissen und ich konnte mit Opfern und Ermittlern mitfiebern. Es war wirklich ein Pageturner und ich bin sehr gespannt auf die weiteren Teile! Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Fazit:
Arno Strobel startet seine Thrillerserie um Max Bischoff in „Mörderfinder – Die Spur der Mädchen“ direkt mit einem Fall von Kindesmissbrauch, der wirklich zu Herzen geht! Sein direkter Schreibstil und die offenen, unbeschönigten Darstellungen bringen die Story direkt unter die Haut. Das Buch war für mich ein absoluter Pageturner – ich konnte nicht aufhören zu lesen. Es wurde immer rasanter und spannender. Es gab gewiefte Wendungen, die Spannung nahm mehr und mehr zu und die Kapitel aus Sicht des Opfers haben alles noch mehr an den Nerven reißen lassen. Kurz: Das Buch war einfach genial und ich bin schon sehr gespannt auf die weiteren Teile der Mörderfinder-Reihe um den Fallanalytiker Max Bischoff.

5 Sterne und eine klare Leseempfehlung von mir – sofern ihr starke Nerven habt!

Bewertung vom 23.03.2023
Der Geheimnishüter von Jaipur / Jaipur Bd.2
Joshi, Alka

Der Geheimnishüter von Jaipur / Jaipur Bd.2


sehr gut

Spannendes historisches Indien

Worum geht’s?
Lakshmi arbeitet gemeinsam mit ihrem Mann Dr. Jay Kumar in Shimla. Er als Arzt, sie als Naturheilkundlerin. Doch für ihren Schützling Malik wünscht sie sich eine andere Zukunft und beschafft ihm in Jaipur eine Anstellung im Bauwesen des königlichen Palasts. Als eines der Bauprojekte zusammenstürzt und Menschen verletzt werden, beginnt Malik, hinter die Kulissen zu schauen und entdeckt Erschreckendes.

Meine Meinung:
Mit „Der Geheimnishüter von Jaipur“ schreibt Alka Joshi den zweiten Roman ihrer Jaipur-Trilogie. Und ich muss sagen, dieser ist total anders als der erste Teil. Wo es im ersten Teil um Farben, Gerüche, Öle, Hennakunst etc. ging, was mir total gut gefallen hatte, lesen wir diesmal fast gar nichts mehr hiervon. Seid also auf ein komplett anderes Szenario gefasst!

Die Autorin erzählt aus drei unterschiedlichen Perspektiven. Zum einen haben wir wieder Lakshmi. Sie hat sich in Shimla als Naturheilkundlerin eingerichtet und einen Kräutergarten beim Hospital ihres Mannes angelegt, wo sie auf traditionelle Art Krankheiten und Verletzungen heilt. Wir haben Malik, ihren ehemaligen Schützling, der inzwischen erwachsen ist und das Ingenieurswesen in Jaipur kennenlernen soll. Und nicht zuletzt Nimmi und ihre zwei Kinder, eine Nomadin, die nach dem Tod ihres Mannes Dev in Shimla bleibt, sich in Malik verliebt und wie damals dieser von Lakshmi unter ihre Fittiche genommen wird.

Die Geschichte selbst ist anders, aber dennoch spannend und interessant. Es geht um Goldschmuggel, um Pfusch am Bau, darum, wie man mit Geld und Einfluss noch reicher wird und Unschuldige zum Sündenbock macht. Wir beginnen in Shimla und begleiten dann Malik nach Jaipur. Dort wird es nach einem Unglück richtig spannend, als Malik anfängt, zu ermitteln. Es ist fast ein bisschen ein historischer Kriminalroman. Und die Spuren führen bis hinaus ins Hinterland von Shimla, wo der Roman dann auch Lakshmi und Nimmi mit einbezieht. Ich muss gestehen, ich habe die Beschreibung der Gerüche und Farben, der Öle und Hennamalerei aus dem ersten Teil vermisst, das kam in diesem Buch nicht ganz so gut heraus. Dafür haben mir die Szenen mit der alten Maharani Indira gut gefallen. Das Buch war anders, als erwartet. Im ersten Teil empfand ich auch die Protagonisten intensiver, hier kommen sie mir fast ein bisschen zu kurz. Dafür ging es in eine spannendere Richtung und die Verwicklungen zu lösen, hat wirklich Spaß gemacht und ich freue mich schon auf den letzten Teil der Trilogie!

Fazit:
Im zweiten Teil ihrer Jaipur-Trilogie „Der Geheimnishüter von Jaipur“ nimmt uns Alka Joshi mit in – ja fast schon einen Kriminalfall. Goldschmuggler, Pfusch am Bau, Einfluss der Mächtigen, hier haben wir wirklich alles. Und wir begleiten Malik, der ermittelt. Lesen von Lakshmi und Nimmi, die ebenfalls in diese Verwicklungen hineingezogen werden. Mir haben die Beschreibungen der Farben und Gerüche Indiens aus dem ersten Band etwas gefehlt und auch die Verbindung zu den Protagonisten empfand ich als nicht ganz so stark, wie im ersten Teil. Dieser Band ist in der Hinsicht wirklich anders; aber es ist spannend und ebenfalls mitreißend und wir dürfen ein bisschen hinter die Kulissen der Politik der Maharanis und der Reichen schauen. Es hat wieder viel Spaß gemacht, über Lakshmi und all die anderen zu lesen und ich freue mich schon sehr auf den letzten Band der Trilogie.

4 Sterne von mir und ich bin sehr gespannt, mir was uns die Autorin im nächsten Teil überrascht!