Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Ascora

Bewertungen

Insgesamt 312 Bewertungen
Bewertung vom 04.05.2022
Wo die Wölfe sind (eBook, ePUB)
McConaghy, Charlotte

Wo die Wölfe sind (eBook, ePUB)


gut

Der Klappentext: „Inti Flynn kommt nach Schottland, um Wölfe in den Highlands wiederanzusiedeln. Als Wissenschaftlerin weiß sie, dass die wilden Tiere die einzige Rettung für die zerstörte Landschaft sind. Als Frau hofft sie auf einen Neuanfang. Sie ist nicht mehr die, die sie einst war, hat sich von den Menschen zurückgezogen. Denn die Wolfsbiologin besitzt die seltene Fähigkeit, Gefühle von anderen Lebewesen körperlich nachzuempfinden. Als ein Farmer tot aufgefunden wird und eine Hetzjagd auf ihre Tiere beginnt, muss sie sich ihren Ängsten stellen: Ist der Wolf oder der Mensch die Bestie in den Wäldern? Und wird sie je wieder menschliche Nähe zulassen können – oder von der Wildnis verschlungen werden, die sie retten will?“

Zum Inhalt: Die Frage ob Wildtiere und Menschen nebeneinander existieren können beschäftig uns momentan so stark wie nie, vor allem wenn es sich bei den Wildtieren um Raubtiere wie Wölfe handelt. Der Wolf weckt einfach bei den meisten Menschen negative Bilder und Gefühle und so ist auch das Projekt, das die Australierin Inti Flynn in Schottland betreut sehr umstritten. Schottland ist halt einfach das Land der Schafe und nicht der Wölfe. Die Proteste sind groß und Anfeindungen und Sabotage fast an der Tagesordnung. Die Schilderungen dieses Projektes, der Problematik und der damit verbundenen Naturschönheit konnte mich restlos überzeugen. Ich hatte meine Probleme allerdings mit der Protagonistin und ihren – ich nenne es mal – persönlichen Problemen. Inti spürt die Gefühle und Empfindungen aller um sich herum, auch das der Tiere. Und mit dem Auftauchen ihrer schwer gestörten Schwester kommt ein Handlungsstrang hinzu, mit dem ich persönlich meine Schwierigkeiten hatte. Aber das müsst ihr selbst bewerten.

Meine Meinung: Die Autorin Charlotte McConaghy hat einen aufwühlenden und epischen Schreibstil, sie schafft es den Leser sofort in die Geschichte hineinzuziehen, ich glaube sonst hätte ich das Buch auch abgebrochen. Gerade den Aspekt der Auswilderung, den ökologischen Aspekt hat sie wunderbar rübergebracht. Und mir hätte die Spannung um das Wolfsprojekt auch völlig gereicht, den zusätzlichen Thrilleranteil, den Intis Schwester in die Geschichte einbringt, hätte ich nicht unbedingt gebraucht. Dadurch wird auch die Geschichte in verschiedene Handlungsebenen und Rückblenden erzählt, die Spannung sorgen, aber auch für gewisse Unterbrechungen. Ihr seht vielleicht, dass ich hier etwas zwiegespalten bin, einerseits konnte mich der eine Handlungsstrang voll überzeugen, andererseits hätte ich den zweiten Strang gar nicht gebraucht.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.05.2022
Tod im East End (eBook, ePUB)
Müller, Jessica

Tod im East End (eBook, ePUB)


sehr gut

Ein wendungsreicher Fall

Der Klappentext: „London, 1865. Jack Calder, Lehrer an der Greenland's Ragged School im East End, wird erschlagen aufgefunden. Schnell entdecken Inspektor Stockworth und Sergeant Bennett bei den Ermittlungen, dass Calder Verbindungen in die Londoner Unterwelt hatte. Hatte er sich mit den falschen Leuten angelegt?
Zeugen sind schwer zu finden. Doch die Ermittler bekommen tatkräftige Unterstützung von Stockworths Ehefrau Charlotte, die einer gefährlichen Spur nachgeht.

Zum Inhalt: „Tod im East End“ ist der dritte Fall des Scottland Yard Inspectors Basil Stockworth und seiner Ehefrau Charlotte. Die Fälle sind in sich abgeschlossen und so ist es nicht unbedingt notwendig, die Vorgänger zu kennen, allerdings gibt es eine private Rahmenhandlung, die immer weitererzählt wird. Es werden zwar die wichtigsten Eckpunkte erwähnt, aber um alle Geheimnisse der Vergangenheit Charlottes zu erfahren, schadet es nicht beim ersten Band zu beginnen. Erwähnt sei auch, dass hier zwar der aktuelle Fall abgeschlossen wird, Basil aber auf den letzten Seiten zu einem neuen Fall gerufen wird, ein sehr persönlicher Fall, der aber erst im nächsten Teil behandelt wird. Der aktuelle Fall ist der Mord an einem Lehrer aus einer Armenschule, scheinbar ein einfacher Mord, allerdings stellt sich heraus, dass der Lehrer bei weitem kein so guter Mensch war, wie er auf den ersten Blick scheint. Er hatte Verbindungen zur Unterwelt und die halten Basil und seinen Sergeanten ganz schön in Atem. Ich kann euch nur raten, diesen spannenden und wendungsreichen Fall selbst zu lesen.

Meine Meinung: Die Autorin Jessica Müller hat wie immer einen sehr angenehmen und leicht lesbaren Schreibstil, der den Leser gut in das Geschehen hineinzieht. Erzählt wird die Geschichte in der 3. Person und man begleitet hauptsächlich Basil, Charlotte und Bennett sowie einige andere Personen, die für den Fall oder eben die Rahmenhandlung wichtig sind. Wie im zweiten Fall lösen Basil und Bennett den Fall weitestgehend alleine, Charlotte ist nur am Rande beteiligt, man kann als Leser aber wieder bei den Ermittlungen gut miträtseln und die Lösung Stück für Stück zusammen tragen. Bei Charlotte dominiert wieder die familiäre Situation und hier werden einige Rätsel gelöst, Schatten aus der Vergangenheit bekämpft und mit dem neuen Fall von Basil schon für eine gewisse Spannung auf den vierten Teil geweckt.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.04.2022
Liebe gesucht, Vampir gefunden / Argeneau Bd.33 (eBook, ePUB)
Sands, Lynsay

Liebe gesucht, Vampir gefunden / Argeneau Bd.33 (eBook, ePUB)


sehr gut

Der Klappentext: „Jet Lassiter liebt seinen Job als Pilot bei der Airline der Argeneaus. Er sieht die Welt und trifft interessante Leute - auch wenn die meisten davon sich von Blut ernähren. Vor allem Quinn Peters, eine berühmte Chirurgin, die erst vor Kurzem zur Unsterblichen wurde, hat es ihm angetan. Doch dann stürzt sein Flugzeug in den Bergen ab. Jet und Quinn kommen mit ein paar Kratzern davon, seine anderen unsterblichen Passagiere sind allerdings schwer verletzt. Sie brauchen dringend Blut - und da Jet die einzige Quelle dafür ist, würde er das kaum überleben. Mit Quinns Hilfe kann er entkommen, aber bald wird klar, dass der Absturz kein Unfall war und dass es jemand auf Quinns Leben abgesehen hat...“

Zum Inhalt: Quinn wurde gegen ihren Willen und gewaltsam in eine Unsterbliche gewandelt und selbst nach vier Jahren kann sie sich nicht mit ihrem neuen Dasein anfreunden. Trotz ihres ebenfalls gewandelten Sohnes und ihrer Schwester zieht sie sich immer mehr zurück. Nun muss sich endlich etwas daran ändern und deswegen fliegt sie von Italien nach Kanada zu einem Therapeuten. Doch das Flugzeug stürzt ab, die meisten der mitreisenden Vampire werden schwer verletzt und der menschliche Pilot Jet ist die einzige Blutquelle. Quinn flieht mit Jet um ihn in Sicherheit zu bringen und Hilfe zu rufen. Auf der Flucht erkennt Quinn das erste Mal die Vorteile vom Vampirsein und sie erkennt, dass Jet ihr Lebensgefährte ist. Doch warum stürzte die Maschine überhaupt ab?

Es handelt sich um den 33. Band der Serie rund um die Familie Argeneau, ihren Verwandten und Freunden. Und wie könnte es bei einer Serie anders sein, es kommt immer wieder zu Anspielungen und dem Auftauchen von bereits bekannten Protagonisten – so auch hier – aber trotzdem können die Bände gut unabhängig voneinander gelesen werden, da die wichtigsten Details und Personen immer erklärt bzw. vorgestellt werden.

Zum Stil: Der Stil von Lynsay Sands ist wie immer modern, locker und flüssig zu lesen und ich finde es faszinierend, wie sie es immer wieder schafft eine neue, sich nicht wiederholende Geschichte rund um die Paare zu erzählen. Hier haben wir die unwillige Vampirin, die mit ihrem Schicksal hadert und den menschlichen Lebensgefährten, der fast mehr über Vampire weiß als sie selbst. Dadurch entsteht eine ganz andere Dynamik wie sonst, die Geschichte ist vielleicht nicht ganz so humorvoll wie die restlichen der Serie, aber es gibt wie immer Spannung und natürlich viel Gefühl.

Mein Fazit: es fasziniert mich immer wieder, wie die Argeneaus und ihre erweiterte Familie in mittlerweile über 30 Büchern für gute Unterhaltung und Lesevergnügen sorgen können, Lynsay Sands hat immer wieder neue Ideen rund um ihre ungewöhnlichen Unsterblichen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 26.04.2022
Tacker (Arizona Vengeance Team Teil 5) (eBook, ePUB)
Bennett, Sawyer

Tacker (Arizona Vengeance Team Teil 5) (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Endlich wird Tackers Geschichte erzählt. Ja endlich, denn Tacker begleitet den Leser seit dem ersten Band. Zwar ist jeder Band um die Teammitglieder des Arizona Venegance Eishockey-Teams in sich abgeschlossen, aber gerade Tackers Leidensgeschichte bewegt alle von Anfang an. Es gibt bei allen Teilen auch gewisse Überschneidungen und Nebenhandlungen, die weitererzählt werden, es geht immerhin um ein Team, quasi eine Wahlfamilie, so würde ich schon empfehlen, die Reihe chronologisch zu lesen, man kann zwar jederzeit problemlos einsteigen, es gibt aber in den späteren Bänden immer wieder Spoiler. Nun also Tackers Geschichte, vor 15 Monaten verlor er im dichten Nebel die Kontrolle über sein kleines Flugzeug, stürzte ab und seine Verlobte starb dabei. Natürlich ist er von Schuldgefühlen zerfressen und hat auch seine Lebensfreude verloren. Nur Eishockey, nur das Team gibt ihm noch Halt. Nach einer Trunkenheitsfahrt zieht der Vorstand die Reißleine und Tacker muss sich psychologische Hilfe holen. Etwas was er bisher vermieden hat. Er ist selbst überrascht, dass die unkonventionelle Therapeutin Nora Wayne Zugang zu ihm findet und ihm wieder Lebensmut gibt und eine neue Liebe.

Meine Meinung: Ich kann mich nur wiederholen: ich kenne und ich liebe den Stil von Sawyer Bennett schon länger und sie schafft es immer wieder mich mit ihrem lockeren Schreibstil zu fesseln. Gerade auf Tackers Geschichte warte ich seit dem ersten Band rund um das Team der Arizona Venegance, von Mal zu Mal gewinnen die Charaktere an Lebendigkeit und Tiefe. Es bekommt auch jeder Spieler seine ganz eigene Geschichte, es gibt keine Wiederholungen, kein Schema-F, jede Geschichte ist sehr individuell und behandelt zusätzlich noch ein ganz besonderes Thema. Es war klar, dass Tackers Geschichte emotional sehr bewegend sein wird und auch Noras Vergangenheit bewegt. Beide haben ihr Päckchen mit ihren Erinnerungen zu tragen, so ist diese Geschichte nicht die lockerste oder leichteste der Reihe, dennoch bietet sie Unterhaltung, Liebe und natürlich auch knisternde Erotik, wenn auch nicht ganz so stark wie bei den anderen Teilen. Das Warten auf diese Geschichte hat sich definitiv gelohnt.

Bewertung vom 26.04.2022
Der Weg der Teehändlerin / Die Ronnefeldt-Saga Bd.2
Popp, Susanne

Der Weg der Teehändlerin / Die Ronnefeldt-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Zum Inhalt: „Der Weg der Teehändlerin“ ist der zweite Band der Ronnefeldt-Saga, da jetzt die zweite Generation im Mittelpunkt stehen, würde ich durchaus sagen, dass man diesen Band unabhängig und ohne Vorkenntnisse lesen kann. Bei Familiensagas ist es natürlich immer schöner, wenn man sie chronologisch und komplett liest, ein Personenregister zu Beginn des Buches und gewisse Erklärungen in der Erzählung helfen aber weiter.
Frankfurt 1853: Die Teehändlerin Friederike Ronnefeldt möchte ihre zunehmend erwachsenen Kinder natürlich gut versorgt wissen und sie will selbstverständlich die Zukunft ihres Familienunternehmens gesichert wissen. Aber Friederike hat ihre Kinder zu eigenständige Persönlichkeiten erzogen und so sucht Mine auf die Bretter, die die Welt bedeuten, Elise hingegen möchte Lehrerin werden und Wilhelm möchte Malerei studieren. Aber immerhin Carl hat seine Lehre in Hamburg begonnen und scheint einmal die Führung des Familienimperiums übernehmen zu wollen. Während Friederike versucht alle ihre Kinder sanft in die (in ihren Augen) richtige Richtung zu führen, schlagen ihre Kinder ihre eigenen Wege ein. Man begleitet alle vier auf unterschiedlichen Erzählsträngen, erlebt ihre Höhen und Tiefen hautnah und erfährt anhand ihrer Schicksale sehr viel Interessantes über die damalige Zeit.

Meine Meinung: Der Autorin Susanne Popp ist es sehr eindrucksvoll gelungen ihre Geschichte rund um die Familie Ronnefeldt weiter zu erzählen. Sie greift wieder sehr gekonnt historische Fakten auf, lässt sich von realen Biographien inspirieren und verbindet das zu einem lesenswerten historischen Roman, bei dem auch Spannung und Emotionen nicht zu kurz kommen. Ich kann diese Buch nur jedem geschichtsinteressierten Lesern empfehlen.

Bewertung vom 17.04.2022
Ray of Trust (eBook, ePUB)
Moore, Arizona

Ray of Trust (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Zum Inhalt: „Ray of Trust“ ist der zweite Teil der Kartell-Reihe und ich würd empfehlen den ersten Teil „Ray of Hope“ zuerst zu lesen, da die Handlung sich teilweise überschneidet und parallel läuft. Der zweite Teil spoilert außerdem den ersten Band. Im ersten Band wurde Grace, die Freundin von Mateo von dessen Erzfeind entführt und bei ihrer Befreiung wurde auch Fiona gefunden und gerettet. Fiona war sehr viel länger in der Gewalt der Folterknechte und sie ist schwer traumatisiert. Für Fellipe ist sofort klar, dass er sich um Fiona kümmern will und muss. Er will dieser faszinierenden Frau helfen. Doch während er sich auf die Aufgabe konzentriert, droht neue Gefahr. Der alte Feind ist noch nicht besiegt und ein neuer kommt hinzu.

Meine Meinung: Die Autorin Arizona Moore hat auch in diesem Band einen sehr fesselnden und mitreißenden Schreibstil, der die Seiten nur so dahinfliegen lässt. Wie bereits im ersten Band ist die Welt von Fellipe und Mateo brutal und gewaltbereit. Man darf sich keine Schwäche erlauben, sie wird sofort gnadenlos ausgenutzt. Und die Frauen scheinen die beiden Männer zu schwächen. In ihrer Welt geht es um den Verkauf von Drogen und Waffen und um Menschenhandel. Das Töten, Foltern und alle Arten von Gewalt sind alltäglich. Fiona wurde in diese Welt hineingeworfen und muss darum kämpfen nicht unterzugehen. Sie wurde bereits mehrfach enttäuscht und muss sich über Fellipes Vorhaben erst klarwerden, vor allem muss sie erst wieder lernen zu vertrauen. Aber kann sie sich mit Fellipes Welt überhaupt arrangieren? Aber es besteht eine wahnsinnig starke Anziehung zwischen den beiden und gemeinsam können sie alles schaffen.

Bewertung vom 17.04.2022
Kings of Passion - Haltloses Verlangen (eBook, ePUB)
Summers, Michelle

Kings of Passion - Haltloses Verlangen (eBook, ePUB)


sehr gut

Zum Inhalt: „Haltloses Verlangen“ ist der zweite Band der Kings-of-Passion-Reihe rund um die drei Townsend-Brüder Vaughan, Garrett und Lloyd von Michelle Summers. Die drei wissen ganz genau was sie wollen, wie sie es bekommen und dass eigentlich alles seinen Preis hat. Ich gebe zu, dass hört sich nicht unbedingt sympathisch an, aber natürlich ist dass nur der äußere Schein. Hier dreht sich nun alles um den jüngsten der Brüder: Lloyd und da die Geschichten in sich abgeschlossen sind und man mit der familiären Rahmenhandlung auch so zurechtkommt, kann man diesen Band gut für sich alleine lesen. Dawn bekommt die Chance ihres Lebens, ein Gewinn bei dem Schmuckdesign-Wettbewerb kann sie an die Spitze bringen, dumm nur, dass sie dafür mit Lloyd Townsend zusammenarbeiten muss. Er hat ihr schon mal alles ruiniert! Oder war er es gar nicht?

Meine Meinung: Ich kannte die Bastard-Millionaire-Reihe von Michelle Summers bereits und auch Vaughans Geschichte aus „Entfesselte Leidenschaft“, so hatte ich natürlich gewisse Erwartungen. Und diese wurden wieder einmal erfüllt, auch hier liefert die Autorin eine äußerst unterhaltsame, spritzige und witzige Geschichte mit knisternder Erotik. Erzählt wird abwechselnd von Dawn und Lloyd, jeweils als Ich-Erzähler. Die einzelnen Charaktere werden authentisch und greifbar aufgebaut und ich persönlich fand auch den Ausflug in die Schmuckwelt wieder besonders interessant.

Mein Fazit: Ich bin schon sehr gespannt wie es mit den letzten der Townsend-Brüdern weitergeht.

Bewertung vom 17.04.2022
Die Schokoladenfabrik - Das Geheimnis der Erfinderin / Die Stollwerck-Saga Bd.2
Eder, Rebekka

Die Schokoladenfabrik - Das Geheimnis der Erfinderin / Die Stollwerck-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Der Klappentext: „Köln, 1862. Apollonia Krusius gilt als Wunderkind. Eines Tages will sie studieren und Erfinderin werden, genau wie ihr Vater. Doch als er stirbt, scheint dieser Traum in weite Ferne zu rücken: Ihr Onkel will sie mit einem Stollwerck verheiraten, da deren junge, aber erfolgreiche Schokoladenfabrik eine sichere Zukunft verspricht. Zuerst ist Apollonia entsetzt. Wider Erwarten verliebt sie sich jedoch in den klugen Maschinenbauer Heinrich Stollwerck. Allerdings ist sie bereits seinem älteren Bruder Nikolaus versprochen. Und als der Deutsch-Französische Krieg ausbricht, steht Apollonia plötzlich vor ganz neuen Herausforderungen...“

Zum Inhalt: „Das Geheimnis der Erfinderin“ ist der zweite Band der Schokoladenfabrik-Reihe rund um das Schokoladenimperium Stollwerck. Natürlich ist es bei solchen Familiensagas immer schöner, wenn man sie chronologisch liest, aber da es hier um die nächste Generation geht, kann man auch als Neueinsteiger gut ohne Vorkenntnisse zurechtkommen. Der Name Stollwerck ist etabliert, die Firma äußerst erfolgreich und es stehen neue Herausforderungen an: die Industrialisierung schreitet schnell fort, Maschinen werden im Produktionsablauf immer wichtiger und die meisten müssen erst erfunden werden. Aber auch der Anbau, die Produktion von Kakao werden beleuchtet und sowohl Afrika als auch Amerika werden bereist und historisch aufgearbeitet. So gibt es wieder verschiedene Handlungsstränge, die Abwechslung und Spannung sorgen. Natürlich steht Apollonia und ihre (Liebes-)Geschichte im Vordergrund, bildet quasi den roten Faden durch die Geschichte.

Meine Meinung: In meinen Augen ist es der Autorin Rebekka Eder erneut gelungen einen spannenden, fesselnden und überzeugenden historischen Roman zu Papier zu bringen. Fakten und Fiktionen, gut recherchierte Hintergründe und lebendige Charaktere verbinden sich zu einer lesenswerten Familiensaga. Wie auch das Nachwort verrät hat Rebekka Eder aus einigen historischen Tatsachen und belegten Geschehnissen, zusammen mit einer Portion dichterischer Freiheit eine runde Geschichte erschaffen. Auch wenn das Buch annähernd 600 Seiten umfasst, ist sie so abwechslungsreich und fesselnd geschrieben, dass man sie innerhalb kürzester Zeit ausgelesen hat. Und man ist am Schluss schon gespannt wie es mit den Stollwercks weitergeht. Es gibt übrigens wieder ein Personenregister am Ende des Buches, das auch noch mal Klarheit über Fakten und Fiktionen liefert.

Bewertung vom 17.04.2022
Das Auktionshaus (eBook, ePUB)
Martin, Amelia

Das Auktionshaus (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Der Klappentext: „Die 29-jährige Sarah Rosewell wird stellvertretende Leiterin des Auktionshauses Hofmann's. Wertvolle Lampen, edle Teppiche, stilvolle Gemälde – Sarahs Ruf als Kunstkennerin ist legendär. Doch die Schatten ihrer Vergangenheit lassen sie nicht zur Ruhe kommen – jemand verfolgt sie mit einem perfiden Racheplan. Als der amerikanische Kaufhauskönig John Redloff sie bittet, sein Stadthaus in London auszustatten, zieht es sie zurück in ihre Heimatstadt. Sarah muss sich ihren Dämonen stellen und kämpft um ihren Ruf und ihre Existenz. Zumal ihr ehemaliger Geliebter Philipp Maynard plötzlich wieder vor ihr steht…“

Zum Inhalt: „Das Auktionshaus. Die Träume Wiens“ ist der zweite Band der Auktionshausserie der Autorin Amelia Martin. Es behandelt die Jahre zwischen 1920 und 1930, die Goldenen Zwanziger, die Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Und nachdem es sich bei dieser Reihe um die fiktive Lebensgeschichte von Sarah Rosewell handelt, würde ich empfehlen, die Reihe chronologisch zu lesen. Sarah hat es geschafft, sie ist von einem Mädchen aus dem Arbeiterviertel Londons, ohne Zukunftsaussichten zur stellvertretenden Leiterin des Auktionshauses Hofmann in Wien geworden. Ihr Renommee ist hervorragend und ihre Expertise sehr gefragt, natürlich ruft das Neider auf den Plan. Und der Kunstmarkt ist unter dem ganzen schönen Schein ein hartes Pflaster. Das Auktionshaus ist auch in diesem Band ein fiktives, hat aber reale Vorbilder und auch die Namen der Sammler, Händler und Künstler sind häufig historisch belegbar. So bekommt der Leser erneut einen interessanten und gut recherchierten Einblick in den Kunstmarkt und die Kunstströmungen dieser Zeit.

Meine Meinung: Man merkt sofort, dass die Autorin Amelia Martin, auch bekannt unter ihrem Namen Constanze Wilken, sich sowohl mit der Kunst- als auch mit der Auktionswelt auskennt. Ihr Umgang mit den Abläufen, den Zusammenhängen und den Objekten selbst wirkt äußerst authentisch und gut beobachtet. Aber nicht nur das Geschehen auf dem Kunstmarkt, die Geschehnisse in der Zeit, auch das Leben von Sarah wirkt echt und lebendig. Wie der erste Band bietet auch dieser Teil eine durchaus spannende, emotionale und fesselnde Geschichte. Mich persönlich konnte auch der Schreibstil packen, so dass ich das Buch nur ungern aus der Hand legen wollte. Ich bin jetzt schon gespannt wie es weiter gehen wird.

Bewertung vom 16.04.2022
Das Mädchen und der Totengräber / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.2
Pötzsch, Oliver

Das Mädchen und der Totengräber / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.2


ausgezeichnet

Mumienfund in Wien

Der Klappentext: „Wien 1894: Totengräber Augustin Rothmayer wird von Inspektor Leopold von Herzfeldt um einen ungewöhnlichen Gefallen gebeten: Der kauzige Totengräber vom Wiener Zentralfriedhof, der jede Spielart des Todes kennt, soll ihm alles über das Konservieren von Verstorbenen erzählen. Es geht um Leopolds neuen Fall: Im Kunsthistorischen Museum wurde ein Sarkophag mit einer Leiche gefunden. Doch es handelt sich nicht um eine jahrtausendealte Mumie. Der Tote ist ein berühmter Professor für Ägyptologie, dessen Leichnam erst vor Kurzem nach altem Ritus präpariert wurde. Schnell wird spekuliert, der Professor sei einem uralten Fluch zum Opfer gefallen. Doch weder Rothmayer noch von Herzfeldt glauben an eine übersinnliche Erklärung. Sie sind sich sicher: Es war Mord!“
Zum Inhalt: „Das Mädchen und der Totengräber“ ist der zweite Fall von Inspektor Leopold von Herzfeldt in Wien, man kann die Fälle aber gut unabhängig voneinander lesen, die Fälle sind in sich abgeschlossen, aber natürlich gibt es eine fortlaufende Rahmenhandlung aus dem Privatleben der Protagonisten. Im Klappentext wird nur ein Fall angesprochen, um den sich Leopold diesmal kümmern muss: ein angesehener Professor wird mumifiziert im Kunsthistorischen Museum entdeckt. Doch wer hat seine Leiche dort versteckt? Und wer kann die Kunst des Mumifizierens überhaupt noch? Während Leopold unter höchster Geheimhaltung in diesem Fall ermittelt, geschieht ein Mord im Tierpark, hier steht der Täter zumindest fest: ein Löwe. Außerdem gehen seine Kollegen den Morden an jungen Strichern nach und auch dieser Fall ist nicht so einfach, wie er zuerst erscheint. Es gibt also gleich drei Fälle in denen sich Leopold beweisen muss. Unterstützt wird er dabei wieder vom Totengräber Rothmayer und auch Leopolds Geliebte Julia mischt sich tatkräftig ein.
Meine Meinung: Wie schon beim ersten Band zeichnet auch „Das Mädchen und der Totengräber“ ein interessantes Bild der Stadt Wien kurz vor der Jahrhundertwende, es werden hier vor allen das neueröffnete Kunsthistorische Museum und der Tierpark mit Völkerschau zum Schauplatz, aber auch die Unterwelt und selbstverständlich der Friedhof. Die wichtigsten Charaktere wurden bereits im ersten Band eingeführt, die Eckpunkte zu den Personen werden aber für Neueinsteiger nochmals kurz umrissen, auch wenn ohne Vorkenntnisse einige Feinheiten vermutlich verloren gehen, sind alle Charaktere sehr lebendig und mehrschichtig angelegt.
Da der Schreibstil des Autoren Oliver Pötzsch einfach so flüssig und mitreißend ist, lässt sich das Buch auch wenn es fast 500 Seiten umfasst innerhalb kürzester Zeit verschlingen. Mir persönlich hat auch die Sprache sehr gut gefallen, denn einige Personen sprechen Wienerisch, auch wenn Leopold immer noch Hochdeutschen spricht. Es war vor allem der konstante Spannungsbogen, der mich immer weiterlesen ließ: es gibt das Rätsel der Mumie, die Morde an den jungen Männern und den Tiergartenmord, bei allen rätselt man mit. Und es sind vor allem die Unterschiede im Umfeld der Toten, die verschiedenen Hürden, die bei den Ermittlungen überwunden werden müssen, die für Spannung sorgen.
Mein Fazit: Wieder ein spannender und packender Fall aus den Anfangsjahren der modernen Ermittlungsarbeiten, der auch einen kleinen Einblick in die Anfänge der Ägyptologie gewährt.