Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
SBS

Bewertungen

Insgesamt 362 Bewertungen
Bewertung vom 07.01.2020
Kartoffeln kreativ
Pfannebecker, Inga

Kartoffeln kreativ


sehr gut

Kartoffeln sind in den meisten deutschen Haushalten – und nicht nur dort – wohl kaum mehr wegzudenken. Vielseitig einsetzbar, lecker und wie ich finde gesund, lässt sich die Knolle auf vielfältige Art und Weise einsetzen.

Hier sind viele Basics enthalten, die gerade Anfänger und Laien sicherlich besser zu schätzen wissen als „Küchenprofis“, wie ich mich bezeichnen würde, jedoch haben auch „einfache“ Kartoffelsuppen oder Klassiker wie Püree, Gratin oder Bratkartoffeln ihre Berechtigung im Buch. Daneben gibt es zahlreiche weniger klassische und bekannte Rezepte, die man nicht immer und überall sieht. Das macht GU eben auch aus, dass eben für den Anfänger, aber auch den „Profi“ immer was dabei ist. Die Rezepte aus Pfanne, Topf, Schüssel und dem Ofen bieten viele verschiedene Geschmacksrichtungen.

Ich habe unter anderem die indischen Kartoffelbratlinge im Vorfeld weder irgendwo gesehen, geschweige denn selbst zubereitet – aber meine Familie liebt sie schon und sie werden daher bestimmt fester Bestandteil meines Repertoires. Exotischer Geschmack und Kartoffel – das geht nicht nur, dass ist wirklich einfach nur lecker. Und das Beste: Es ist super einfach!
Jedoch habe ich selbst bei den sogenannten Basics noch den einen oder anderen kleinen Kniff gefunden, der das Geschmackserlebnis verändert und in den meisten Fällen nach unserem Geschmack, also zum noch besseren.

Die Geling-Garantie, die auch dieses Buch gibt, ist nicht nur so dahingesagt, sondern ein Fakt. Hält man sich an die leicht verständliche und gut übersichtliche Anleitung, kann eigentlich nichts schief gehen. Die Zutatenliste umfasst hier ausschließlich gut erhältliche Zutaten, was auch für die meisten anderen Rezepte gilt.

Schön finde ich auch immer wieder die „GU-Clous“, die in wenigen Worten sehr gute Tipps geben und immer schön ins Auge fallen. Apropos ins Auge fallen: Die Bilder zu den einzelnen Rezepten sind auch hier sehr schön gelungen und appetitanregend.

Ein kleines bisschen mehr pfiffige, kreative Rezepte hätte ich bei dem Buchtitel dann aber schon erwartet, daher ziehe ich einen Stern ab.

Bewertung vom 06.01.2020
Knochengrab / Sayer Altair Bd.2
Cooper, Ellison

Knochengrab / Sayer Altair Bd.2


sehr gut

FBI- Senior Agent und Neurowissenschaftlerin Sayer Altair ermittelt nach einer Verletzungspause wieder. Auch ihr zweiter Fall hat alles, was ein kurzweiliger und spannender Thriller benötigt. Action, die Suche nach Täter und potentiellen Opfern artet in einem Wettlauf auf Leben und Tod aus, dazu ein Cold-Case und ein Ermittlerteam, welches nicht unbedingt den ganz klassischen Vorstellungen entspricht, aber mich komplett überzeugt hat.

Schon der Beginn verspricht eine spannende Geschichte, denn FBI-Agent Max ist mit seiner Leichenspürhündin in einem Nationalpark unterwegs, als sie eine Spur findet. Eigentlich haben die beiden frei, aber das interessiert die Hündin nicht und so findet sie das titelgebende Knochengrab. Wer hat Leichen dort entsorgt und aus welchem Grund? Sind es vielleicht ganz alte Knochen? Doch dann wird plötzlich eine „frische“ Leiche in der Nähe entdeckt. Sind es zwei verschiedene Fälle oder hängt alles zusammen? Dieser Frage muss sich das Team um Sayer stellen. Man ist also direkt mitten im Geschehen und dann wird es auch schnell ziemlich brenzlig. Die geschaffene Atmosphäre ist gelungen, recht düster aber absolut passend. Die oft kurzen Kapitel aus verschiedenen Blickwinkeln haben mich immer tiefer in das Geschehen gezogen und zum Miträtseln animiert, sodass ich das Buch zu Lasten meines Schlafes nicht mehr aus den Händen legen konnte und wollte.

Die Charaktere sind einfach, jeder auf seine Art, stimmig und haben es geschafft meine Sympathie zu wecken. Sayer ist in diesem Fall auf ein ganz kleines Team beschränkt, da nach dem ersten Fall „Todeskäfig“ einiges beim FBI im Argen liegt und politische Spielchen, die hier immer wieder angerissen werden, einen „normalen“ Ablauf der Ermittlungen verhindern. Dazu erfährt man neben dem Fall auch wieder einiges aus Sayers Privatleben, welches auch immer wieder für Überraschungen gut ist. Auch ihre Forschung mit Psychopathen nimmt Raum ein…

Einen Stern ziehe ich dann aber doch noch ab, da ich gegen Ende ein ganz klein wenig enttäuscht war, dass die Profis der Spannung zuliebe, für mich als Laien Offensichtliches nicht direkt auf dem Schirm hatten. Das war ein wenig enttäuschend und relativ unrealistisch, aber schmälert insgesamt das Lesevergnügen kaum.

Auch wenn dieser Band nahtlos an den ersten „Todeskäfig“ anschließt und ich prinzipiell empfehle Reihen auch der Reihe nach zu lesen, kann man mit diesem Fall auch einsteigen. Es werden ohne Vorkenntnisse zwar zu Beginn ein paar Fragen offen sein, aber das gibt sich mit der Zeit. Allerdings wird man sich selbst spoilern, hält man sich nicht an die Reihenfolge. Die Fälle als solche sind aber in sich geschlossen.

Zartbesaiteten würde ich empfehlen das Buch nur bei Tageslicht zu lesen und auf keinen Fall bei einem Campingausflug.

Bewertung vom 22.12.2019
1 Salat - 50 Dressings
Pfannebecker, Inga

1 Salat - 50 Dressings


gut

Vorweg: Ich mag die GU-Rezepte, aber dieses Salatdressing Buch hat mich einfach nicht so mitgenommen wie es andere getan haben.

Schön sind wieder die „schnellen“ Infos in den Klappen, die erklären, wie welcher Salat aufgebaut ist und welche Dressings passend sind, der Sattmachersalat-Bauplan oder auch die schnöde Info, wie man ein Dressing richtig anrührt.

Für erfahrene Küchenprofis bietet das Buch allerdings kaum Neues – zumindest in meinem Fall nicht…Ich habe einige Vinaigretten und Dressings aus aller Welt ausprobiert, allersamt nicht schlecht, aber das Besondere hat mir gefehlt oder mich so gar nicht angesprochen (Stichpunkt: Geschmacksache). Vieles habe ich einfach schon selbst genauso zu Hause ausprobiert und daher kaum Neues gefunden. Ausgenommen die süßen Dressings, die ich auch sicher öfter mal machen werde, denn da hatte ich bisher immer nur wenig Phantasie gezeigt.

Gut finde ich, dass jeweils dabei steht zu welchen Salatsorten das jeweilige Dressing passt. Der Aufbau als solcher ist typisch GU sehr übersichtlich, leicht verständlich und nachvollziehbar, also bestens für Anfänger geeignet.

Für mich eines der Bücher, welches für jemanden der schon alles andere hat oder blutige Anfänger ganz nett ist, aber mich nicht richtig überzeugen konnte.

Bewertung vom 19.12.2019
Die Stimme des Zorns / Ackerman & Shirazi Bd.1
Cross, Ethan

Die Stimme des Zorns / Ackerman & Shirazi Bd.1


sehr gut

Ackerman jr. „ermittelt“ wieder. In einer neuen Reihe wird der frühere Serienmörder als FBI-Sonderermittler Jagd auf Straftäter machen. In seinem ersten Fall wird er nach Roswell reisen und sich dort mit seiner neuen Kollegin Nadia Shirazi auf die Suche nach dem „Alien“ machen. Kornkreise, verschwundene Menschen und seltsame Vorgänge warten auf die beiden…

Wer Ackerman kennt und schätzt bzw. die Shepherd-Reihe mochte, kommt einfach um diesen Band nicht herum. Zunächst lernen Neulinge Ackerman in einem Interview kennen, sodass ein Einstieg hier gut gelingt. Zunächst ist es auch sehr spannend, doch dann plätscherte die Handlung etwas vor sich hin. Das hat mich überrascht, da ich Cross Bücher normal extrem spannend und unterhaltsam finde.

Das Alienthema, wenn auch an sich gut umgesetzt, hat einfach nicht meinen Geschmack getroffen. Die Idee als solche war gelungen und mal was anderes, aber man muss wohl ein wenig mehr Sci-Fi mögen, um richtig begeistert zu sein. Wie Ackerman vorgeht, welche Hintertürchen er sich offenhält und wie die Zusammenarbeit mit seiner neuen Partnerin funktioniert, ist interessant zu verfolgen und nach dem Mittelteil auch wieder spannend.

Ein extrem guter Start, ein durchgängig flüssiger Schreibstil und das packende Ende (Achtung: es ist stellenweise ziemlich actionreich und erinnert an typische US-amerikanische Filme) haben mich gut unterhalten, wenn auch nicht restlos begeistert. Schön fand ich auch das Wiedersehen mit einer anderen bereits bekannten Figur – wer mehr wissen will, muss schon selbst lesen.

Ich empfehle das Buch allen Fans, aber auch jenen, die Ackerman noch nicht kennen und ihn und seine ganz spezielle Art kennenlernen wollen. Zwar war dieser Auftakt kein Spannungsfeuerwerk, aber eine gelungene Geschichte, die Geschmack auf mehr macht.

Bewertung vom 12.12.2019
1 Nudel - 50 Saucen
Pfannebecker, Inga

1 Nudel - 50 Saucen


ausgezeichnet

Nudeln - wer liebt sie nicht? Vielseitig einsetzbar, in allen nur erdenklichen Formen, kalt und warm ein Genuss, leicht selbstgemacht, aber auch aus der Packung ganz okay, wenn es mal schnell gehen muss. Ja, Nudeln kann man eigentlich immer essen, aber immer nur Tomaten- und Hackfleischsoße wird auf Dauer langweilig. Ideen braucht der Mensch und genau diese findet man in dem Buch.

Da sind für die Kochanfänger die absoluten Basics wie ein Pesto oder Tomatensoße zu finden, aber auch raffiniertere Rezepte, wie beispielsweise das Leipziger Allerlei. Zum ersten Mal habe ich mich daran versucht und war begeistert. Ich koche selten mit Wein, trotzdem gelang das Gericht – nur dem Jugendlichen schmeckte es nicht, dafür die Tomatensoße, welche ich vorsorglich nebenbei gemacht habe.

Einige Rezepte, wie die Spinatsauce mit Ei sind absolut simpel, aber auf die Idee muss man erst einmal kommen. Gerade im stressigen Alltag braucht man ja gelegentlich eine Anregung und den bietet das Buch. Natürlich gibt es aber auch Rezepte, die so gar nicht meinem Geschmack entsprechen, z.B. würde ich im Leben keine Olivensalsa kochen, aber in Summe haben mich die Rezepte sehr angesprochen.

Die Rezepte sind nach ihrem zeitlichen Aufwand zusammengefasst, sodass man je nach Zeitbudget ein passendes Rezept aussuchen kann. Von ruckzuck über schnell bis gemütlich geschmort reicht die Palette.

Die Rezepte sind für vier Personen ausgelegt, womit die meisten vielleicht auch hinkommen – in meiner Familie sieht das anders aus. Trotzdem war es leicht die Mengen entsprechend höher anzusetzen, gelungen ist trotzdem alles einwandfrei. Die verwendeten Zutaten sind übersichtlich angeordnet, in ihrer Anzahl gut überschaubar und die meisten davon im gutsortierten Supermarkt erhältlich. Die Kochanleitung ist sehr leicht verständlich, es benötigt keine großen Fertigkeiten zum Nachkochen und die Bilder bei jedem einzelnen Rezept sind ansprechend und appetitanregend. Die Garzeiten und Vorbereitungszeiten stimmten (manchmal habe ich da etwas länger gebraucht, aber ich habe ja auch mehr schnippeln oder eine größere Menge anbraten müssen) und ich finde es auch gut, dass viele saisonale und vegetarische Saucen dabei sind.

Allgemeine Infos in der Klappe, wie zum i-Tüpfelchen ein jeder Soße, aber auch dem richtigen Nudelkochen (bloß kein Öl in das Wasser – endlich(!) habe ich das samt stichhaltigem Argumente schriftlich, denn das war immer wieder mal ein „Streitpunkt“. Außerdem werden nützliche Küchenhelfer, perfekte Geschmackskombinationen und welche Nudel zu welcher Soße am besten passt, auf einen Blick präsentiert.

Ich kann das Buch guten Gewissens weiterempfehlen und werde immer wieder mal was Neues probieren, denn ich habe noch einige Rezepte geplant, darunter auch für mich was ganz Neues, worauf ich noch nie gekommen bin: Kopfsalatrahm

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.12.2019
Die Weihnachtsgeschwister
Hennig von Lange, Alexa

Die Weihnachtsgeschwister


sehr gut

Fast schon banal, aber eben nur fast

Weihnachten steht vor der Tür und die Geschwister Tamara, Elisabeth und Ingmar reisen mit ihren Familien zu den Eltern. Wie in jedem Jahr scheint es wieder einiges an Trubel zu geben anstelle eines besinnlichen, friedlichen Festes. Die Geschwister scheinen sich nicht mehr zu verstehen, Neid, Unzufriedenheit und Missgunst scheinen allgegenwärtig. Als der Heilige Abend bevorsteht, werden die Geschwister jedoch überrascht – ihre Eltern sind nicht auffindbar…

Es ist eine ziemlich realistische Geschichte, wie sie wohl an Weihnachten zumindest in Teilen landauf, landab Jahr für Jahr stattfinden wird. Die Familie kommt zusammen und es kracht gewaltig. Statt gemeinsam ein schönes Fest zu feiern, wird mit gegenseitigen Vorhaltungen, verschiedenen Lebensentwürfen und Provokationen - ob gewollt oder nicht – das Fest verdorben. Was kann man dann tun? Wie bekommt man die verschiedenen Charaktere unter einen Hut? Vor allem: Warum kochen die Emotionen immer und immer wieder dermaßen hoch? All diese Fragen werden in dem kurzen Roman behandelt und interessant beantwortet.

Es war ein kurzes Lesevergnügen, dennoch eines, welches ich gerne jenen weiterempfehle, die eine weihnachtliche Geschichte lesen wollen, die nicht romantisch oder lustig ist, sondern einfach eine Geschichte erzählt, wie sie überall vorkommen kann. Das Geschehen ist schon fast banal, spielen Erinnerungen an die gute Vergangenheit eine Rolle sowie das erwachsen werden eine Rolle, also Themen, die jeder kennt.

Für mich war es das erste Buch der Autorin, aber ich denke es war nicht das letzte, denn der Schreibstil war fesselnd, sogar in den „banalen“ Momenten und flüssig. Die verschiedenen Perspektiven wecken beim Leser Verständnis für die jeweiligen Standpunkte.

Für fünf Sterne fehlte mir dann das eine oder andere an dieser Kurzgeschichte, vor allem das Ende war mir zu plötzlich und abgehackt, aber die Botschaft der Geschichte hat mich erreicht und mir gut gefallen, wenn ich auch nichts wirklich „magisches“ daran finden konnte...

Bewertung vom 06.12.2019
1 Pfanne - 50 Rezepte
Ilies, Angelika

1 Pfanne - 50 Rezepte


ausgezeichnet

Neue Inspiration

Gerichte aus der Pfanne, das klingt zunächst einmal nach relativ wenig Abwasch und das hat schon mal mein Interesse geweckt (okay, das ist nicht ganz ernst gemeint und auch nicht wirklich zutreffend, zumindest nicht bei allen Rezepten). Die Rezepte sind nach ihrem zeitlichen Aufwand zusammengefasst, sodass man je nach Zeitbudget ein passendes Rezept aussuchen kann.

Die Rezepte sind für zwei Personen ausgelegt, aber es stellte für mich meist kein Problem dar die Menge einfach zu verdreifachen. Die verwendeten Zutaten (meist sind es recht wenige und mehrheitlich überall erhältliche) sowie die Anleitung sind übersichtlich präsentiert, die Bilder zu jedem einzelnen Gericht sind ansprechend und geben ein Richtschnur – wenn man diese z.B. als Anfänger noch benötigt. Einzig den Orangenschmarrn habe ich genau nach Rezept gemacht und er ist wunderbar gelungen. Sowohl die Zeit, als auch die weiteren Angaben passten – einzig wurden davon nicht nur zwei, sondern drei Familienmitglieder satt. Die Anleitung ist leicht nachvollziehbar, gelingsicher, wie es das Buch verspricht und das wichtigste: Einfach nur super lecker!

Gleiches gilt auch für die Maultaschen mit Möhrencreme. Die Maultaschen sind hier fertig (s. weiter unten noch was zum Thema Instant und Fertigprodukt), aber die Creme, mein lieber Mann – auf die Idee, so simpel sie auch ist, bin ich bisher nicht gekommen. Allein für die beiden Rezepte hat sich das Buch schon gelohnt, aber ich habe schon viele weitere auf meiner Liste, darunter sind sowohl vegetarische, als auch Fisch- und Fleischgerichte, einige die binnen 20 Minuten fertig sein sollen, aber auch solche, die mit 40 oder 60 Minuten veranschlagt sind. Natürlich spricht mich nicht alles an, manches vertrage ich auch nicht, aber in Summe überzeugen mich die Rezepte. Es ist auf jeden Fall eine Inspiration und hat mein Repertoire erweitert.

Es gibt noch zahlreiche kleine Tipps, darunter auch wie man zum eigentlichen Pfannengericht auch schnell Instant-Beilagen zubereitet. Das mag nicht jedem gefallen, aber ich für meinen Teil habe nicht immer die Zeit und Lust ein Kartoffelpüree frisch zuzubereiten und scheue mich daher auch nicht mal eine Tüte aufzumachen – allerdings gibt es schon Geschmackseinbußen gegenüber dem frischen Stampf. Gleiches gilt für z.B. die Maultaschen. Ich beneide Menschen, die tatsächlich 365 Tage im Jahr für eine große Familie alles immer frisch und selbst kochen/backen, sodass sie nie auf Fertigwaren zurückgreifen müssen – ich kann es nicht.

Abgerundet wird das Buch von Infos dazu, wie welche Pfanne für welche Zubereitungsart passend ist und weiteres, was nicht nur für Kochneulinge interessant sein kann.

Bewertung vom 23.11.2019
Die Zeit des Lichts
Scharer, Whitney

Die Zeit des Lichts


sehr gut

Gutes Porträt einer interessanten Frau

Der Roman beschäftigt sich mit dem Leben der Fotografin Lee Miller, vorrangig mit ihrer Entwicklung in Paris in den 30er Jahren. Ich kannte sie im Vorfeld nicht, doch da ich die damalige Zeit und das Künstlerleben interessant finde, habe ich das Buch gelesen und kann schon verraten, dass es in Teilen nicht war, was ich erwartet und mich trotzdem gut unterhalten hat.

Lee Miller war Model in den USA, doch sie wollte mehr hinter der Kamera, als davor stehen und zog 1929 nach Paris um ihren Traum zu leben. Zunächst scheint es nicht so gut zu klappen, doch dann trifft sie auf den Fotografen und Künstler Man Ray, lernt, experimentiert und liebt. Miller ist eine Frau, die einerseits sehr stark wirkt und ihren eigenen Kopf zu haben scheint. Was Männer können und dürfen, darf sie auch. Andererseits hat sie einige Schwächen, die sich nach und nach immer deutlicher zeigen. Auch die Hintergründe werden mit Erzählungen immer deutlicher, sodass manches scheinbar irrsinnige Verhalten nachvollziehbar wird.

Ich hatte anderes von dem Buch erwartet, nämlich deutlich mehr aus Lee Millers Erfahrungen im Krieg, als nur die recht spärlich gesäten und sehr kurzen Kapitel aus dem zweiten Weltkrieg. Trotzdem hat mich das Buch oder vielmehr die Frau fesseln können. Ihre Entwicklung nimmt nun mal mit der Beziehung zu Man Ray eine ganz andere Dimension an und erklärt so manches, was kommen wird. Besonders spannend fand ich die Szenen in denen es um die Kunst ging (die Experimente und deren Schilderungen haben mich wirklich gefesselt!), weniger überzeugten mich die ständigen Liebesszenen oder Szenen einer Künstlerliebe.

Es gibt verschiedene Zeitstränge, doch das Hauptaugenmerk liegt auf den 30ern in Paris mit all seinen Licht- und Schattenseiten. Meinen Vorstellungen der Zeit hat es durchaus entsprochen und ich habe mal wieder drei Kreuze gemacht von dieser turbulenten Zeit nur zu lesen und nicht damals gelebt zu haben, denn manches wäre mir einfach zu extrem gewesen…

Eine historische Fiktion, die es nicht immer geschafft hat mich auf ganzer Linie zu überzeugen, die mir jedoch eine Frau näher brachte, die mich in Teilen beeindruckte, in anderen abstieß. Meine Gefühle zu Lee Miller sind, wie sie in diesem Buch erscheint, sehr kompliziert und zwiegespalten. Auch Man Ray lernt man in diesem Porträt besser kennen, wenn auch nicht unbedingt schätzen… wie die beiden Charaktere, die ausgeprägte Stärken und Schwächen haben, aufeinanderprallen ist interessant gemacht, aber ich hatte andere Schwerpunkte erwartet und so kann ich keine volle Punktzahl vergeben.

Bewertung vom 18.11.2019
Bülent Rambichler und der störrische Karpfen / Bülent Rambichler Bd.2
Bogner, Anja

Bülent Rambichler und der störrische Karpfen / Bülent Rambichler Bd.2


sehr gut

Die Waldner Zwillinge finden im beschaulichen Strunzheim den zweiten Bürgermeister tot im Fischkasten am Weiher. Nach gewissen Diskussionen kommt man überein, dass man eigentlich nur einen informieren kann: Hauptkommissar Bülent Rambichler. Er ist im Ort aufgewachsen, seine Eltern leben noch dort und am liebsten würde Bülent nicht zurückkehren, aber immer nur gemütlich Akten wälzen ist nicht und so muss er mit seiner Assistentin die Ermittlungen aufnehmen. Der Fall bekommt besondere Brisanz, denn Bülents Vater hatte Streit mit dem Opfer…

Ich hatte den Vorgänger direkt vor diesem Band gelesen und so die volle Dröhnung Rambichler und Co bekommen. Dazu muss man wirklich Lust haben, sonst ist das ein bisschen arg viel bayrische Originalität, aber ich habe mich köstlich amüsiert. Ist vieles überspitzt? Eindeutig! Aber das Klischees so extrem bedient und überspitzt werden, macht die Geschichte auch aus.

Der Dialekt ist sehr gut zu lesen und die Wortkreationen haben mich ebenso oft schmunzeln lassen, wie lustige Anekdoten, die sich so während der Geschichte ergeben. Vieles ist herb und derb – das sollte man im Vorfeld wissen und sich darauf einstellen. Political Correctness ist hier oft „vergessen“ worden, aber auf humorvolle Weise. Dafür ist der Krimianteil wenig blutig und die Autorin bringt immer wieder neue, mögliche Verdächtige ins Spiel.

Wer gerne etwas turbulente Provinzkrimis mag – und dieser verdient sich das Prädikat „Provinzkrimi“ eindeutig – ist mit dem Buch sehr gut beraten.