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Eva_G

Bewertungen

Insgesamt 1099 Bewertungen
Bewertung vom 31.10.2023
A Place to Belong / Cherry Hill Bd.3
Lucas, Lilly

A Place to Belong / Cherry Hill Bd.3


ausgezeichnet

Herzlich Willkommen auf Cherry Hill!

Maggy kommt eigentlich aus Denver, doch sie hat die lange Fahrt auf sich genommen, um sich Palisade und die Cherry Hill-Farm einmal anzusehen. Angefangen hat alles damit, dass ihre Mutter ihr Impfbuch nicht mit in den Urlaub genommen hatte und Maggy etwas darin für sie nachsehen musste. Dabei ist ihre eine ausgedruckte Todesanzeige in die Hände gefallen und sie hat eins und eins zusammengezählt. Erst jetzt hat ihr ihre Mutter von ihrem Vater Gerald McCarthy erzählt. In Palisade angekommen muss sie aber erst einmal noch einen Zeitungsartikel schreiben, dessen Deadline sie total verschwitzt hat, denn nach dieser aufwühlenden Entdeckung hatte sie wahrlich Wichtigeres im Kopf. In der Saftbar lernt sie Flynn kennen und trifft ihn auch auf der Farm wieder. Er ist es auch, der sie irgendwie immer wieder am Gehen hindert. Doch auch die Familie McCarthy ist einfach nur liebenswert und freundlich, da ist es kein Wunder, dass Maggy ihr Geheimnis erst einmal noch für sich behält und die Journalistin bleibt, für die alle sie halten...

Lilly Lucas widmet diesen dritten Teil der Reihe Flynn, der schon aus den vorherigen Bänden bekannt ist, und Maggy, die unverhofft als vierte Schwester in die Familie platzt. Die Liebesgeschichte zwischen Maggy und Flynn entwickelt sich zwar nicht allzu schnell, ist aber immer präsent. Das Geheimnis von Maggy bringt das Familiengefüge durcheinander, doch trotzdem bemühen sich alle, sie freundlich aufzunehmen. Einzig Poppy kommt mit der neuen Situation nicht allzu gut zurecht und sorgt immer wieder für negative Gefühle.

Ich mochte diesen Roman total gerne, auch wenn ich nicht zu Poppys größtem Fan geworden bin, denn sie wirkt oft sehr egoistisch. Trotzdem bin ich neugierig auf den vierten Band, denn da steht genau sie im Mittelpunkt und ich werde dann hoffentlich meine etwas schlechte Meinung von ihr ändern können. Immer wieder schade, dass die Zeit auf Cherry Hill so schnell verfliegt, denn ich wäre gerne noch länger geblieben!

Bewertung vom 30.10.2023
Ludwig und das Nashorn
Schneider, Noemi

Ludwig und das Nashorn


sehr gut

Ich sehe was, was du nicht siehst!

Ludwig ist bereits in seinem Zimmer und wartet auf seinen Vater, dass ihm dieser "Gute Nacht" sagt. Als der Vater hört, dass Ludwig mit jemandem spricht, fragt er, wer denn noch im Zimmer sei. Als er das Nashorn nicht entdecken kann, wird er ungeduldig und kann Ludwig nicht verstehen. Trotzdem glaubt er an den Mond, obwohl er ihn in diesem Moment auch nicht sehen kann. So beginnen die beiden zu philosophieren.

Noemi Schneider erzählt in diesem Kinderbuch über die Frage nach der Existenz von Dingen und ob diese wirklich anwesend sind und wie man die Nicht-Anwesenheit denn beweisen will. Genau über diese Frage hat bereits der Philosoph Ludwig Wittgenstein mit seinem Professor Bertrand Russell diskutiert. Die Autorin beschreibt die Suche nach der Antwort sehr anschaulich und erklärt Kinder so auch sehr kindgerecht, was genau ein Philosoph tut.

Das Künstler- und Illustratorenduo Golden Cosmos hat dieses Kinderbuch auf seine ganz eigene besondere und einzigartige Art und Weise illustriert. Die Farben sind sehr grell und die Anzahl der verwendeten Farbtöne auf ein Minimum beschränkt.

Meine Tochter und ich waren sehr neugierig auf dieses besondere und schon im Vorfeld sehr gelobte Bilderbuch. Die Geschichte hat uns sehr gut gefallen und wir haben noch lange über Philosophie gesprochen. Allerdings fanden wir die Illustrationen leider nicht so schön und konnten nichts damit anfangen. Ich, als Erwachsene, kann den künstlerischen Wert der Bilder durchaus verstehen und nachvollziehen, verstehe aber auch meine Tochter, die alles zu grafisch und reduziert findet.

Bewertung vom 29.10.2023
Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.2
Martin, Amelia

Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Eine mitreißende Reihenfortsetzung

Halle an der Saale, 1905: Julius Mendel ist der Sohn von Leopold Mendel. Dieser hat seinen Sohn nach Brüssel geschickt, um dort eine Ausbildung zum Chocolatier zu absolvieren und später mit in die Firma einzusteigen. So ist die Liebe zu Schokolade in Julius immer weiter gewachsen und er widmet sich am liebsten der Herstellung von feinen Pralinen, die er auch gerne im Café David verkauft. So lernt er auch Ida, die Tochter einer alteingesessenen Hallorenfamilie kennen. Schnell spürt er die Verbindung zu ihr und kann den heimlichen Treffen nicht widerstehen. Und das obwohl er schon lange weiß, dass er Cäcilie David heiraten soll, um eine familiäre Verbindung zwischen Schokoladenfabrik und Café zu erschaffen. Doch als er nach dem Tod von Ernst David, dem Hauptanteilseigner von Café und Schokoladenmanufaktur, in die Firmenleitung einsteigt, eckt er immer wieder mit seinen Wünschen nach besseren Bedingungen für die Angestellten an und spürt, dass ihm die Entwicklung von neuen Pralinensorten sehr fehlt und er nicht für ein Leben am Schreibtisch geschaffen ist...

Amelia Martin hat mit dieser Fortsetzung der Halloren-Saga perfekt an den ersten Teil angeknüpft. Obwohl die Bände nicht chronologisch aneinander anschließen, fügen sie sich perfekt zusammen, hat doch Julius Rezeptbüchlein auch im ersten Teil schon eine wichtige Rolle gespielt.

Selten habe ich bisher eine Reihe gelesen, die mich so gefesselt und mitgerissen hat. Ich mag es, wie nun die Geschichte der Entstehung der großen Mignon-Schokoladenfabrik erzählt wird. Auch die vielen verschiedenen, authentischen Persönlichkeiten, aus deren Perspektive immer wieder erzählt wird, machen die Handlung facettenreicher und somit interessanter. Da neben dem Leben der Fabrikanten aus der gehobenen Bürgerschicht auch Sozialisten eine Rolle spielen, erlebt man deren Bestrebungen sehr gut mit, ebenso wie den Kaiser und sein Militär, das nun im Vorfeld des Ersten Weltkrieges immer weiter erstarkt.

Bewertung vom 29.10.2023
Löre & Luc - Unser lautes Leben (7). Folge 13: Ein Monster wohnt unter meinem Bett / Folge 14: Ich esse nur noch Nudeln
Alten, Jenny;Below, Leonie;Disselhoff, Johannes

Löre & Luc - Unser lautes Leben (7). Folge 13: Ein Monster wohnt unter meinem Bett / Folge 14: Ich esse nur noch Nudeln


ausgezeichnet

Wie man Monster bekämpft und jeden Tag nur Nudeln ist

Löre fürchtet sich so vor der Dunkelheit in ihrem Kinderzimmer, dass sie einfach nicht einschlafen kann. Mama und Papa versuchen zwar, ihr die Angst zu nehmen, aber es gelingt nicht. Leider kann Löre auch nicht bei Mama schlafen, denn Thea braucht ihre Mama jede Nacht, wenn sie Hunger bekommt. Aber Erzieher Serkan und eine Nachbarin haben tolle Tipps, sodass Löre die Monster vertreiben kann, indem sie sie einfängt und aus dem Fenster wirft. Die beste Idee kommt ihnen aber nach einer Nachtwanderung und jetzt kann Löre auch wieder gut schlafen.

Löre ist sauer, denn sie mag Schmollgurken nicht essen, auch wenn die Mamas Lieblingsessen sind. Deshalb ist der Tag schon am Morgen gelaufen, auch wenn es die Gurken erst am Abend geben soll. Da kann nicht mal Oma Granate helfen, die Löre und Luc vom Kindergarten abholt und sie mit in den Gemeinschaftsgarten am Tempelhofer Flughafen mitnimmt. Leider hat irgendjemand von den anderen Gärtnern hat auch noch die Nudeln aus dem Vorrat aufgefuttert und Oma braucht schnell eine Lösung bevor Löre noch grantiger wird. Deshalb verbindet sie den Kindern die Augen und lässt sie blind Obst und Gemüse aus dem Garten probieren. So vergisst Löre ihren Nudelhunger und ist ganz begeistert von den Himaten und Flug-Zucchini.

Den drei Autoren gelingt es immer wieder aufs Neue, Themen zu finden, die alle Kinder gleichermaßen bewegen. Die Lösungen, die sie in den Hörspielen finden, gefallen immer sehr gut und unterhalten auf ganz zauberhafte Weise.

Meine sechsjährige Tochter ist seit der ersten Folge ein riesiger Löre & Luc-Fan und kann stundenlang den beiden bei ihren Abenteuern zuhören. Auch diese CD hat sie wieder vollkommen überzeugt, sodass ich nun noch einige Zeit Löre bei der Monsterjagd und ihrer akuten Nudellust zuhörem werde.

Bewertung vom 28.10.2023
Baustelle Wimmelbuch
Walther, Max

Baustelle Wimmelbuch


ausgezeichnet

Es wimmelt nur so vor Baustellen!

Sieh mal genauer hin und entdecke die vielen Baustellen, die überall existieren. Denn neben einer Baustelle, wo ein Haus gebaut wird, wird auch ein Haus abgerissen. Es werden Straßen und Brücken gebaut und sogar ein Tunnel wird gegraben. Dort wimmelt es nur so vor Baumaschinen, Bauarbeitern, aber auch Menschen, die dort leben und alltägliche Dinge erledigen.

Max Walther hat für sein Wimmelbuch sechs unterschiedliche Baustellen ausgewählt. Dort gibt es immer ganz viel zu entdecken, sodass Kinder lange Zeit Freude an dem Buch haben. Die farbenfrohen und kindgerechten Illustrationen sind durchweg unterhaltsam. Die Verarbeitung und der Druck des Buches sind sehr hochwertig und versprechen Stabilität und eine lange Lebensdauer.

Schon auf den ersten Blick überzeugt das Buch durch die lustigen und interessanten Wimmelbilder. So waren auch meine beiden Kinder sofort begeistert und konnten lange Zeit mit dem Anschauen der einzelnen Szenen verbringen.

Bewertung vom 27.10.2023
Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.1
Martin, Amelia

Salz und Schokolade / Halloren-Saga Bd.1


ausgezeichnet

"Schokolade ist Liebe, aber ohne Liebe ist Schokolade nichts."

Halle an der Saale, 1950: Irene Mendel ist die Tochter des Schokoladenfabrikanten Friedrich Mendel, dem die Mignon-Schokoladen-Werke als Hauptanteilseigner gehören. Doch der Sozialismus macht es den Unternehmen schwer, die noch in privater Hand sind. Da Irene schon seit ihrer Kindheit viel Zeit in der Manufaktur verbracht hat, verspürt sie die gleiche Liebe zu Schokolade und dem Familienunternehmen wie ihr Vater. Doch auch sie ist machtlos gegen die Mittel, die die SED anwendet, dennoch kämpft sie und es gelingt ihr, die Produktion weiterhin aufrecht zu erhalten. Als sie sich aber in Paul Thulke verliebt, der ebenso wie viele Hallenser als Salzwirker in der Saline arbeitet und damit die Familientradition voller Stolz fortsetzt, bemerkt sie, dass sie wohl irgendwann vor der Wahl stehen wird: Liebe oder Schokolade?

Amelia Martin ist es gelungen, einen historischen Roman zu erschaffen, der von der ersten Seite an fesselt. So ist Irene eine unheimlich starke und mutige Protagonistin, die weiß, was sie liebt und dennoch auch immer an ihre Familie denkt und nur deren Wohlergehen möchte. Aber auch Paul, Petra und sämtliche andere Charaktere sind sehr realistische Persönlichkeiten und nehmen wichtige Rollen im Geschehen ein, sodass am Ende ein spannender Roman entsteht. Die historischen Begebenheiten wie das sozialistische Gedankengut, das mit Zwang in die Köpfe der Menschen gelangen soll und die erzwungenen Mitgliedschaften in der SED, die Enteignung der sogenannten Kapitalisten und die Verfolgung von Andersdenkenden werden perfekt in die Handlung eingebaut, sodass nichts konstruiert wirkt, sondern den Lesern das Gefühl gibt, selbst Teil des Geschehens zu sein.

Leider lag das Buch viel zu lange auf meinem Stapel ungelesener Bücher und ich habe erst jetzt beim Lesen bemerkt, was für ein Buchschatz mir bisher entgangen ist. Schon nach den ersten Seiten war ich so gefangen in der Handlung, dass es mir schwerfiel, das Buch aus der Hand zu legen. So sind die Seiten auch nur so dahingeflogen und die vergangene Nacht waren entsprechend kurz, denn wenn ich erst einmal in die Welt von Irene und Paul abgetaucht war, kam ich nur schwer wieder heraus... Nun bin ich gespannt auf den zweiten Teil der Reihe, der ja weiter in die Vergangenheit der Mignon-Schokoladen-Werke reist...

Bewertung vom 27.10.2023
Vierundzwanzigsieben kochen
Mälzer, Tim

Vierundzwanzigsieben kochen


ausgezeichnet

Ein perfektes Kochbuch für die Alltagsküche und Must-have in jedem Kochbuchregal!

Tim Mälzer steht schon immer für einfache, bodenständige Küche ohne viel Firlefanz. Das stellt er auch in diesem neuen Kochbuch wieder einmal perfekt unter Beweis. So sind die über hundert Rezepte allesamt einfach zuzubereiten und äußerst schmackhaft. Genau das schreibt Tim auch im Vorwort und nennt seine Küche: "Eine Alltagsküche, die einem nicht alltäglich vorkommt."

Die Einteilung der Rezepte ist ganz klassisch, sodass mit dem Frühstück begonnen wird, bevor sich einzelne Kapitel zum Beispiel Nudeln, Gemüse, Fisch, Fleisch, Kartoffeln oder Süßem widmen. Obwohl die Rezepte ohne große Einleitungstexte oder ähnliches einfach nacheinander aufgereiht sind, hat mittig der Musiker, messerscharfe Alltagsbeobachter und Vater Thees Uhlmann einige Seiten, auf denen er seine Beobachtungen mitteilt - und das auf sehr humorvolle und unterhaltsame Art und Weise. Ansonsten besticht das Kochbuch durch seine wunderschönen Fotografien, die nicht nur die Gerichte abbilden, sondern auch Tim Mälzer, Zutaten, Schritte während der Zubereitung oder andere kulinarische Details.

Mittlerweile bin ich seit vielen Jahren großer Fan von Tim und seiner einfachen, aber immer total schmackhaften Küche. Auch meinen Mann habe ich schon überzeugt. Nun habe ich schon fieberhaft auf das neue Kochbuch gewartet und bin wirklich begeistert. Denn schon allein das Cover und das Layout sind mehr als gelungen. Nachdem ich nun innerhalb einer Woche nur Gerichte aus diesem Kochbuch nachgekocht habe, weiß ich, dass ich dieses Buch voller kulinarischer Schätze nicht mehr hergeben werde. Meine beiden Kinder waren jedes Mal vollkommen überzeugt von den Mahlzeiten und hätten die Essen am liebsten am nächsten Tag nochmals gegessen. So haben wir bereits die Speckkartoffeln mit grünem Salat und dem weltbesten Schmand-Zitronen-Dressing, die Pasta Amatriciana, die Spaghetti mit Rayu-Öl, den Ratatouille-Eintopf und die Marshmallow-Brownies probiert. Alles ist so lecker, einfach und schnell zubereitet und wirklich perfekt für die Alltagsküche! Ein Must-have in jedem Kochbuchregal!

Bewertung vom 26.10.2023
Trudi Trödelliese hat's nie eilig
Allert, Judith

Trudi Trödelliese hat's nie eilig


ausgezeichnet

Trudi lässt es langsam angehen

Trudi Trödelliese, die Schildkröte, lebt gemütlich und lässt es immer langsam angehen. Darum hat sie Zeit zum Träumen, Umherschauen und Staunen. So entdeckt sie immer wieder neue Dinge, die ihr ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Deshalb ist sie auch überrascht, als immer wieder Tier vollkommen gestresst an ihr vorüberhasten und nicht einmal auf ihre Frage antworten, warum sie denn keine Zeit haben. Schließlich entdeckt Trudi dann selbst, dass wohl ein Fest stattfinden soll, allerdings kennt niemand den Anlass. Bevor alles aber wieder abgebaut wird, zeigt Trudi allen, wie viel Spaß es bereitet, wenn man in Ruhe feiert und alles langsam und entspannt angeht.

Judith Allert erzählt in ihrer Geschichte von Trudi Trödelliese, die alles entspannt und locker sieht und so mit viel mehr Achtsamkeit durch die Welt geht. Die Sprache ist kindgerecht und lässt sich flüssig vorlesen, sodass das Buch perfekt für Kinder ab drei Jahren geeignet ist. Die Illustrationen von Marlit Kraus runden das Buch wunderbar ab und sind einfach nur zuckersüß.

Trudi Trödelliese hat sich mit ihrer entspannten Art sofort in unsere Herzen geschlichen. Denn schon beim Vorlesen wurden wir entspannter und haben begonnen über unseren Alltag nachzudenken, der leider viel zu häufig von Stress beherrscht wird, das ist auch bei meiner sechsjährigen Tochter teilweise schon so - und das obwohl sie oft meine kleine Trödelliese ist. Eine wirklich schöne Geschichte!

Bewertung vom 25.10.2023
Perlenbach
Caspari, Anna-Maria

Perlenbach


ausgezeichnet

Die fesselnde Geschichte einer Freundschaft

Monschau, 1867: Jakob, Sohn eines Tuchfabrikanten darf seinen Vater mit aufs Land begleiten, als dieser wie jedes Jahr im Juni aufbricht, um Schaffelle zu kaufen. In Wollseifen lernt er dabei den Bauernsohn Wilhelm kennen, der ihn sofort so freundlich behandelt, dass er seinen Vater bittet, ihm diesen Freund auch zuhause zur Seite zu stellen. Sein Vater tut ihm den Gefallen, woraufhin Wilhelm nun jedes Jahr den Winter in Montjoie bei Jakob verbringt und dort auch Schulunterricht bei Hauslehrer Linden erhält. So begegnet Wilhelm auch der gleichaltrigen Louise, die viel lieber Hosen als Röcke tragen würde und Abenteuer erleben will. Die drei werden zu besten Freunden. Diese Freundschaft verändert sich aber mit den Jahren, denn die Standesunterschiede werden mit zunehmendem Alter immer wichtiger und auch die unterschiedlichen Lebenspläne trennen sie zwangsläufig. So soll Jakob eines Tages das Gymnasium in Aachen besuchen und danach bei einem befreundeten Tuchhändler in die Lehre gehen, Louise dagegen verfolgt ihre Pläne, Ärztin zu werden hartnäckig und muss deshalb nach Greifswald ziehen, während Wilhelm eine Lehrstelle in der Tuchfabrik von Jakobs Vater antritt. Dennoch kreuzen sich ihre Wege immer wieder...

Anna-Maria Caspari erzählt in ihrem fesselnden historischen Roman über drei Freunde, die nur zu gerne ewig befreundet bleiben würden, denen aber das Leben einen Strich durch die Rechnung macht. Mit viel Einfühlungsvermögen und anhand vieler historischer Begebenheiten schildert sie die unterschiedlichen Schicksale auf sehr bewegende Art und Weise. Die Einteilung in Kapitel anhand des Schauplatzes und des Jahres sorgt für eine gute Übersichtlichkeit, da die Handlung sich ja auf knapp 380 Seiten über 37 Jahre erstreckt.

Ich mochte es, wie der Klappentext andeutet, dass es wohl nicht ewig mit der tollen und unkomplizierten Freundschaft der drei Kinder weitergehen wird, er aber nicht zu viel verrät. Deshalb war ich auch neugierig, wie es den jungen Menschen weiterhin ergehen wird und wollte mehr erfahren. So habe ich immer weitergelesen und war (leider) innerhalb kürzester Zeit am Ende angelangt, ohne bemerkt zu haben, wie schnell die Seiten dahingeflogen sind. Somit ist das ein großes Kompliment an die Autorin, die mich so fesseln und berühren konnte!

Bewertung vom 24.10.2023
Wie ist das mit dem Krebs?
Herlofsen, Sarah Roxana

Wie ist das mit dem Krebs?


ausgezeichnet

Ein hervorragendes Buch über diese komplizierte Erkrankung!

Leider erkranken immer wieder Menschen an Krebs, doch diese Krankheit zu verstehen, fällt uns nicht immer leicht. Auffällig ist, dass Menschen, die an Krebs erkranken, häufig anders behandelt werden als Menschen, die eine Grippe oder einen Magen-Darm-Virus haben. Doch warum ist das so? Hierfür muss man erst einmal verstehen, wie der menschliche Körper funktioniert, was eine Zelle ist und wie eine kranke Zelle sich von einer gesunden unterscheidet. Natürlich will der Körper sich dann wehren, allerdings hat er nicht immer die richtigen Mittel dagegen, was eine Hilfe von außen nötig macht. So helfen bei Krebs neben einer Chemotherapie oder Bestrahlung auch eine Operation. Leider versterben manche Menschen an Krebs und können nicht gesund werden.

Dr. Sarah Herlofsen verhilft vielen Kindern, aber auch Erwachsenen, Antworten auf Fragen rund um diese komplizierte und schwer verständliche Erkrankung zu finden. Die Erläuterungen sind in einfacher Sprache, kindgerecht und leicht verständlich formuliert, sodass Kinder auch ohne das Beisein von Erwachsenen alles verstehen. Dank der Illustrationen Dagmar Geislers ist das Buch trotz seines ernsten Themas unterhaltsam und farbenfroh.

Momentan häufen sich in meiner Familie leider die Schicksalsschläge, worunter sich nun auch noch eine schwerwiegende Krebserkrankung gemischt hat. Seither haben mir meine Kinder vermehrt Fragen zu dieser Krankheit gestellt, die ich zwar aufgrund meiner Ausbildung als Krankenschwester theoretisch beantworten kann, praktisch aber oft an der kindgerechten Art und Weise scheitere. Dieses Buch war uns deshalb eine große Stütze und ich empfehle es längst nicht nur für Kinder, sondern auch Erwachsene.