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Eva_G

Bewertungen

Insgesamt 1301 Bewertungen
Bewertung vom 10.06.2024
Die graue Stadt
Kuhlmann, Torben

Die graue Stadt


ausgezeichnet

Auch Grau besteht aus Farben!

Robin musste mit ihrem Vater in eine neue Stadt ziehen. Doch was sie vor ihrem Gaubenfenster sieht, überrascht sie sehr, denn in der Stadt ist alles grau. Nicht nur die Häuser, Dächer und Schornsteine, auch die Menschen, Bücher, Bilder und Autos sind grau. Aber nicht nur das Aussehen ist eintönig und grau, auch die Gedanken und das Verhalten der Menschen ist angepasst und gleichartig. Nicht einmal Musik hört Robin in ihrer neuen Heimat, einzig die musizierenden Nachbarn und ihr neuer Freund Alani brechen ab und zu aus dem tristen Grau aus. Gemeinsam mit Alani macht sich Robin dann auf die Suche nach den Farben und macht sich in den "Grauwerken" auf die Suche - und wird fündig!

Torben Kuhlmann appeliert in seinem Kinderbuch an die Menschen, sich nicht anzupassen und im Strom zu schwimmen, denn gerade die Vielfalt und der Mut, anders zu sein, sind so wichtig für Menschen. Seine Geschichte zeigt lebhaft und eindrucksvoll, was geschieht, wenn plötzlich alles grau und nach einem festgelegten, starren Schema läuft, bei dem für einzelne Menschen und ihre besonderen Fähigkeiten kein Platz mehr ist. Dank der vielen, sehr gelungenen Illustrationen, liest sich das Buch noch interessanter und eindrucksvoller.

Meine beiden Kinder waren sehr begeistert von dieser Geschichte und konnten nach dem Beenden gar nicht mehr aufhören, sich weiter über eine solche Stadt und das Leben dort Gedanken zu machen. Auch ich bin beeindruckt von diesem besonderen Kinderbuch und finde die Idee, die dahinter steckt wichtig und nachdenkenswert. Ein einzigartiges und sehr lesenswertes Buch für Klein und Groß!

Bewertung vom 07.06.2024
Zwischen Traum und Freiheit / Gut Friesenhain Bd.1
Grünewald, Lotte

Zwischen Traum und Freiheit / Gut Friesenhain Bd.1


ausgezeichnet

Der Kampf um die eigenen Träume

Ein Gestüt in der Nähe von Ibbenbüren im Münsterland, 1895: Der Gutshof Friesenhain ist bekannt für seine Pferdezucht. Schon allein deshalb hegen alle Mitglieder der Grafenfamilie eine große Liebe zu den großen, eleganten Tieren. Vorallem Luise, die ältere der beiden Töchter, genießt die Zeit auf den Pferden und kann hier eine Freiheit erleben, die es in ihrem sonstigen Leben nicht gibt. Auch Clara, die jüngste der drei Geschwister, fühlt sich den Pferden sehr verbunden, denn seit sie ein kleines Mädchen war, interessiert sie sich für alle Belange des Gestüts weit über die Liebe zu den Tieren hinaus. Nur zu gerne würde sie irgendwann das Gut führen, das aber wird ihrem großen Bruder Wilhelm einmal gehören. Obwohl dieser seit einem schweren Reitunfall des Vaters den Pferden und ihrer teilweisen Unberechenbarkeit misstrauisch gegenübersteht. Alle drei Geschwister haben mit den Zwängen der Gesellschaft zu kämpfen, erwarten die Eltern doch, dass sie die angedachten Pläne erfüllen. Dennoch pflegen die zwei Schwestern und auch Wilhelm eine enge Freundschaft zu Marie, der Tochter des Stallmeisters, die als Halbwaise vom Vater aufgezogen wurde und nun selbst beinahe das Amt eines Stallmeisters ausführt, denn sie liebt Pferde und hat ein Verständnis für die Tiere, wie es sehr modern und fortschrittlich ist. Doch vorallem Luise hält es seit einer Versammlung des Frauenvereins, der sie beiwohnen durfte, kaum mehr aus zwischen den gesellschaftlichen Konventionen und dem Druck, der auf sie ausgeübt wird, sich all dem zu Beugen und der Familie keine Schande zu bereiten, wie die Eltern es nennen...

Lotte Grünewald schildert die Lebenssituationen der drei jungen Frauen und auch des Grafensohnes sehr anschaulich und lebendig. Schnell hat man als Leser das Gefühl, selbst Teil der Handlung zu sein. Obwohl die Protagonisten in einer sehr konservativen und wenig fortschrittlichen Umgebung aufwachsen, entwickeln sie sich zu modernen und weltoffenen Menschen. Was ihnen wiederum das Leben nicht erleichtert, denn die Erwartungen der Eltern sind groß und setzen sie unter Druck. Vorallem das Thema der Frauenrechte steht im Mittelpunkt des Romans und zeigt, wie wichtig der Einsatz unserer Vorfahrinnen war, damit wir heute ein so selbstbestimmtes und gleichberechtigtes Leben führen können.

Als ich das Buch begonnen habe, war ich wirklich gespannt, was mich erwartet, denn ich habe bisher ausschließlich Positives über diesen Roman gehört. Und es hat sich bereits auf den ersten Seiten gezeigt, dass ich mich dieser Meinung anschließen werde. Innerhalb kürzester Zeit war ich bereits in der Mitte des Buches angelangt und konnte mich kaum mehr lösen, denn ich wollte immer weiterlesen. Ich mag die drei jungen Frauen, die so unterschiedliche Träume haben, aber dennoch immer füreinander da sind und eine die andere trösten und verstehen kann. Auch Wilhelm war mir sofort sympathisch und es gefällt mir, wie er neben dem Sozialdemokraten Max Brugge, eine so elementare Rolle einnimmt und die modernen Männer dieser Zeit vertritt. Nun bin ich schon sehr auf den zweiten Band gespannt und freue mich, dass ich nicht jetzt schon endgültig Abschied von Gut Friesenhain nehmen muss, sondern noch zwei weitere Teile dieser wunderbaren Reihe auf mich warten!

Bewertung vom 06.06.2024
Duden Leseprofi - Mit Bildern lesen lernen: Einsatz bei Feuerwehr und Polizei
Wieker, Katharina

Duden Leseprofi - Mit Bildern lesen lernen: Einsatz bei Feuerwehr und Polizei


ausgezeichnet

Tag der offenen Tür bei Polizei und Feuerwehr

Die beiden Kinder Ben und Emmi dürfen nun endlich zur Mini-Feuerwehr. Ben sogar erst genau seit heute, denn heute feiert er seinen sechsten Geburtstag. Er hat sogar seine Geburtstagsluftballons mitgebracht und eine Geburtstagstorte gibt es am Ende diesen spannenden Tages sogar auch noch. So viel wie an diesem Tag haben die beiden Kinder noch nie erlebt und freuen sich, bald wieder bei der Mini-Feuerwehr dabei zu sein.

Auch bei der Polizei ist Tag der offenen Tür. Gemeinsam mit Papa gehen Leo und Lisa durch die Polizeiwache. Sie besichtigen die Notrufzentrale, die Gefängniszelle und sehen ein Polizeimotorrad und ein -auto. Sogar im Flugsimulator dürfen sie einmal einen Hubschrauber fliegen. Nach diesem tollen Tag möchten Leo und Lisa später auch einmal Polizisten werden.

Katharina Wieker hat in diesen zwei kurzen Erstlese-Geschichten genau den Geschmack von Kindern zwischen vier und sechs getroffen, denn sie sind spannend und haben Feuerwehr und Polizei zum Thema. Die Texte sind in einfacher Sprache und kurzen Sätzen verfasst. Alle komplizierten Begriffe sind in Bildform in den Texten abgebildet, sodass sich die Geschichten leicht und unkompliziert lesen lassen. Sollte ein Bild nicht erkannt werden, sind diese nochmals in einem Bildregister am Ende der Geschichte abgebildet. Auch Suchbilder mit einer Frage bilden immer den Anfang eines neuen Kapitels und regen so zum Mitmachen und genauerem Hinsehen an.

Meine siebenjährige Tochter hat die Geschichten voller Begeisterung gelesen. Denn sie kam sehr flüssig durch die Texte und hatte so ein Erfolgserlebnis, ein Buch innerhalb kurzer Zeit ganz alleine beendet zu haben. Auch die Illustrationen haben uns sehr gut gefallen, sodass wir dieses Buch auch einmal herschenken werden, sobald sich die Gelegenheit dazu ergibt.

Bewertung vom 05.06.2024
Die kleine Parfüm-Manufaktur in der Provence
Bach, Angelina

Die kleine Parfüm-Manufaktur in der Provence


sehr gut

Ein Sommer inmitten von Lavendelfeldern und knisternden Gefühlen!

Marielle war bis vor Kurzem noch in Kairo und hat dort ihre Dissertation beendet. Doch als ihr Vater sich bei ihr meldete und ihr mitteilte, dass sie bitte schnellstmöglich zurück nach Grasse kommen solle, denn er brauche sie, zögerte sie nicht und kehrte heim. Niemals hätte sie erwartet, dass ihr Vater todkrank ist und sie nun vollkommen überstürzt die Parfüm-Manufaktur übernehmen muss. Zu allem Übel ist auch noch der Assistent ihres Vater, Bastien, total überheblich und arrogant, sodass sie ihn von der ersten Sekunde an nicht ausstehen kann. Doch Marielle weiß, was sie kann und hat vor, sich zu beweisen. Darum gibt sie Vollgas. Dass die Manufaktur kurz vor der Pleite steht, davon ahnt sie aber noch nichts und spürt nach dieser traurigen Entdeckung immer mehr, dass sie als Einzelkämpferin nichts erreichen kann. Notgedrungen lässt sie sich auf die Zusammenarbeit mit Bastien ein und merkt, dass er gar nicht so übel ist...

Angelina Bach ist das Pseudonym von Veronika und Martin Lackerbauer. Gemeinsam haben sie diesen sommerlichen Roman über die Liebe, Lavendel und eine starke junge Frau, die sich nicht so schnell einschüchtern lässt, geschrieben. Die Kulisse wurde perfekt gewählt und macht Lust auf Urlaub in der Provence und man kann beim Lesen beinahe schon den Lavendel riechen.

Ich hatte mit diesem Sommer-Liebesroman bezaubernde Lesestunden! Allerdings hätte es gerne etwas weniger vorhersehbar sein können. Aber da ich Lavendel liebe und mich gerade etwas mit Fernweh herumplage, passte dieser Roman einfach perfekt und hat mir wunderschöne Auszeiten vom Alltag geschenkt!

Bewertung vom 04.06.2024
Mir ist (fast) nie langweilig!
Milbourne, Anna

Mir ist (fast) nie langweilig!


ausgezeichnet

Langeweile gibt es nicht!

Eigentlich ist dem kleinen Mädchen nie langweilig, denn sie geht zur Schule, zum Ballett-Unterricht und sie lernt Ukulele spielen, außerdem sind auf dem Tablet ganz viele Serien, die sie noch sehen möchte und Spiele, die sie spielen kann. Doch als Papa sagt, dass jetzt Schluss sei mit der Bildschirmzeit, wird ihr plötzlich langweilig. Aber Papa findet das richtig gut und sagt zu ihr: "Weißt du, in der größten Langeweile kommen einem die besten Ideen." Also sucht sie nach etwas Interessantem zum Spielen und findet einen großen Pappkarton. In ihm reist sie in fantastische Welten. Am nächsten Tag reist sie mit einem selbst gemalten Bild zum Spaghettimonster und füttert es. Außerdem kann sie mit der drehenden Waschmaschine zur Astronautin werden. Und gemeinsam mit dem Nachbarsjungen wird sie klitzeklein und die Beiden lernen die Bewohner der Wiese kennen.

Anna Milbourne widmet dieses Bilderbuch dem Leben außerdem von Bildschirmen, denn auch dort können Kinder viel erleben. Schließlich haben sie alles, was sie dafür brauchen, immer in ihrem Kopf dabei! Zusammen mit den farbenfrohen und kindgerechten Illustrationen von Asa Gilland wird das Buch perfekt und verspricht viele schöne Lesestunden, in denen garantiert niemandem langweilig wird!

Meine Tochter mochte das Bilderbuch sofort, denn auch sie kennt Langeweile, kann sich aber doch immer gut beschäftigen, wenn sie dann nicht einfach ans Tablet oder vor den Fernseher darf. Ich finde es toll, dass die Autorin zeigt, wie einfach es ist, die Zeit spannend zu verbringen, ohne von Außen beeinflusst zu werden.

Bewertung vom 02.06.2024
Minecraft Coole Mini-Projekte. Über 20 exklusive Bauanleitungen
Minecraft;Mojang AB;McBrien, Thomas

Minecraft Coole Mini-Projekte. Über 20 exklusive Bauanleitungen


sehr gut

Ein Buch, super für alle Minecraft-Fans!

Minecraft ist sehr beliebt bei Kindern, denn dank der vielen Möglichkeiten können sie ihre Kreativität frei ausleben. In diesem Buch finden sich zwanzig neue Bauprojekte, die je nach Schwierigkeitsgrad und Zeitaufwand, im eigenen Spiel nachgebaut werden können.

Meine siebenjährige Tochter liebt Minecraft, seit sie das Spiel bekommen hat und sich sehr über dieses Buch gefreut. Darum hat sie sofort damit begonnen, die Scheune nachzubauen. Diese war mit drei Sternen, also der mittleren Schwierigkeitsstufe angegeben. Insgesamt hat sie mehrere Stunden dafür gebraucht, denn das Abzählen und Aussuchen der Steine war für sie schwieriger als gedacht. Die Schritt-für-Schritt-Anleitungen sind aber sehr ausführlich und zeigen wichtige Details genauer.

Mein Fazit dieses Buches ist, dass es eine lohnenswerte Anschaffung ist, wenn man gerne baut und sich der Herausforderung stellen möchte, nach einer Anleitung zu bauen. Meine Tochter ist beinahe noch etwas zu klein gewesen und hat mehrere Male meine Hilfe gebraucht, sich aber trotzdem gut im Buch zurecht gefunden. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist sehr gut!

Bewertung vom 02.06.2024
Im Land der Kirschblüten / Kirschblüten-Saga Bd.2
Schmidt, Rosalie

Im Land der Kirschblüten / Kirschblüten-Saga Bd.2


sehr gut

Clara wagt den Neuanfang in Japan

Japan, 1872: Die Berlinerin Clara Winterfeld hat die anstrengende Reise mit dem Segelboot von Hamburg nach Japan auf sich genommen, um zu ihrer großen Liebe Akeno zu gelangen. Dieser ist Japaner und arbeitet auf einer Teeplantage. Doch als Clara mit ihrer einjährigen Tochter Celia am Hafen von Nagasaki an Land geht, wartet sie vergeblich auf Akeno. Nachdem sie vergeblich gewartet hat, hält sie die Zeit des Nichtstuns nicht mehr aus und macht sich auf eigene Faust auf den Weg zu Akenos Teegarten. Die Reise dauert zehn Tage und ist nicht gerade ungefährlich, doch mit dem Ziel fest im Blick, schafft sie den Weg. Auch dank ihrer beiden Einheimischen Führer kommt sie gesund am Zielort an. Doch was sie dort erblickt, treibt ihr die Tränen in die Augen. Die komplette Teeplantage ist abgebrannt und auch die Hütten der Arbeiter, die Wirtschaftsgebäude und die Villa der Eigner sind zerstört. Dennoch trifft sie auf Akeno, der Clara aber wieder wegschickt, denn er kann ihr nun nichts mehr bieten und hat Angst vor einer Rückkehr der Zerstörer. Aber Clara hat die beschwerliche Reise nicht auf sich genommen, um jetzt aufzugeben...

Rosalie Schmidt erzählt die Geschichte von Clara Winterfeld, der jungen Berlinerin, in diesem zweiten Band der Reihe weiter. Clara ist eine sehr mutige junge Frau, die bereits so einiges in ihrer Ehe erlebt hat und nun weiß, dass sie so nicht mehr weiterleben kann, denn in Gedanken ist sie immer bei Akeno gewesen. Die Reise durch das historische Japan ist sehr interessant und zeigt die Geschichte dieses Landes auf eine besondere Art und Weise. Da die Autorin während der Handlung wichtige Ereignisse aus dem Vorgängerband wiederholt, bleiben keine Fragen beim Lesen offen, trotzdem sollte aber die Reihenfolge der Bände eingehalten werden.

Da mich der erste Teil der Reihe sehr gefesselt und begeistert hat, wollte ich nun auch den zweiten Band lesen. Dieser hat mich aber nicht ganz so sehr packen können. Nichtsdestotrotz mag ich das Ende der Dilogie sehr und freue mich, dass es ein Happy End für alle Charaktere gab.

Bewertung vom 30.05.2024
Alma und Gropius - Die unerhörte Leichtigkeit der Liebe / Berühmte Paare - große Geschichten Bd.2
Lambert, Thérèse

Alma und Gropius - Die unerhörte Leichtigkeit der Liebe / Berühmte Paare - große Geschichten Bd.2


sehr gut

Das Leben einer ganz besonderen Frau und der Liebe ihres Lebens

Österreich, 1910: Alma Mahler muss sich auf Kur begeben, denn in der letzten Zeit wurde ihr das Leben häufig zu viel. Ihr Mann Gustav Mahler, der berühmte Komponist und Dirigent, hat sich Sorgen um seine Frau gemacht und sie deshalb zur Kur geschickt. Dort trifft sie bereits an ihrem ersten Tag auf den Architekten Walter Gropius. Dieser bleibt ihr nachhaltig im Gedächtnis und bei gemeinsamen Spaziergängen merkt sie schnell, dass Walter mehr für sie ist, als nur ein guter Bekannter. Denn er erkennt sie und ihre Träume, diskutiert mit ihr über wichtige Themen und ist ihr ein guter Liebhaber. Zurück in ihrem Leben an Mahlers Seite bleiben ihr nur die Briefe voller Liebesschwüre und der Gedanke, dass Walter sie jederzeit zur Frau nehmen würde, würde sie sich von ihrem Mann scheiden lassen. Das aber kann Alma nicht tun, denn niemals würde Gustav ihr ihr Kind überlassen und sie könnte es nicht ertragen, Anna nicht mehr stets bei sich zu haben. Alma weiß nicht, was sie tun soll und hält die Beziehung zu Walter mit Briefen und seltenen Treffen aufrecht, ist aber gleichzeitig immer an Gustavs Seite, als dieser schwer erkrankt und schließlich stirbt. Doch wie es nun weitergehen soll als Witwe und alleinerziehende Mutter, das weiß Alma nicht...

Thérèse Lambert schildert das Leben von Alma Mahler und deren Liebhaber Walter Gropius auf eine sehr unterhaltsame und interessante Weise. Denn ihre Erzählweise ist modern und wird von seltenen Perspektivwechseln und vielen Briefen und Briefausschnitten aufgelockert. Alma ist eine sehr interessante und besondere Frau, die durch ihre unkonventionelle Denkweise so manches Mal aneckt, auch lässt sie sich von Männern nicht vorschreiben, was sie zu tun hat, was deren Groll auf sie zieht. Besonders extrem reagiert sie auf Männer immer dann, wenn diese sie zur Frau haben und somit besitzen wollen, denn auch Gustav Mahler wollte das und hat damit die wahre Alma beinahe vollkommen unterdrückt. So wirkt Alma insgesamt häufig manipulativ und sehr auf sich und ihre Wünsche fixiert.

Dieser Roman hat mir einige sehr schöne Lesestunden beschert. Denn der Autorin gelingt es, das Leben von vorallem Alma sehr interessant zu erzählen. Leider war Walter Gropius nur eine Randfigur und ich hätte mir noch mehr Handlung gewünscht, die sich um sein Leben und seine Arbeit dreht. Auch die anderen Künstler haben zwar eine Rolle in Almas Leben, bleiben aber Nebencharaktere. Ein kurzweiliger Roman, der durchaus romantische, emotionale und informative Stellen enthält, gerne aber noch etwas packender hätte sein können.

Bewertung vom 28.05.2024
Conni im Ferienlager / Abenteuerspaß mit Conni Bd.1
Iland-Olschewski, Barbara

Conni im Ferienlager / Abenteuerspaß mit Conni Bd.1


ausgezeichnet

Conni im Baumhaus-Ferienlager

Conni geht in diesem Jahr zum ersten Mal in ein Ferienlager. Aber sie ist ganz schön aufgeregt, denn ihre Freunde Paul, Anna und Billi können nicht mit. Darum würde sie auch mit ihrem Papa direkt wieder nach Hause fahren, als er sie ins Ferienlager bringt. Doch dann trifft sie schon am Parkplatz auf Tamino und seinen Vater Alexandros, der im Lager kochen wird. Gemeinsam helfen sie, die Kochutensilien ins Zelt zu bringen. Dabei lernen sich Tamino und sie schon besser kennen. Schon am Abend gefällt es Conni ziemlich gut, denn Sara ist auch ein sehr nettes Mädchen. Allerdings ist da auch immer Lotte, die so ganz anders ist als der Rest und häufig absichtlich das Gegenteil von dem tut, was die anderen von ihr verlangen. Nur seltsam, dass Conni sie während der ersten Nacht leise schluchzen hört und auch in der zweiten Nacht muss sie von den Betreuern getröstet werden. Warum bemüht sie sich denn dann nicht wenigstens ein wenig, Freunde zu finden?

Barbara Iland-Olschewski erzählt in diesem Abenteuer von Conni von ihrem ersten Aufenthalt in einem Ferienlager. Somit richtet sich die Geschichte an Kinder ab acht Jahren. Da die Illustrationen von Sabine Legien auf jeder Seite zu sehen sind, eignet sich das Buch auch sehr gut zum Vorlesen. Allerdings sieht Conni etwas verändert aus, sodass sie sich von der Conni aus den Pixi-Büchern etwas unterscheidet.

Ich habe das Buch gemeinsam mit meiner siebenjährigen Tochter im Wechsel gelesen. Die Geschichte ließ sich flüssig vorlesen, eignet sich aber auch schon sehr gut für Erstleser. Wir mochten es, wie Conni neue Freunde findet und anfangs zwar aufgeregt war, sich aber dann auf das Abenteuer einlässt und so eine tolle Zeit verbringt. Nun freuen wir uns auf weitere Abenteuer von Conni und sind gespannt, was sie noch alles erleben wird.

Bewertung vom 28.05.2024
Wie geht eigentlich Klimaschutz? / Toni aus der Orangenkiste Bd.2
Ruthe, Tina;Starken, Sally Lisa

Wie geht eigentlich Klimaschutz? / Toni aus der Orangenkiste Bd.2


ausgezeichnet

Klimaschutz - für Klein und Groß sehr gut erklärt!

Toni lebt mit ihrer Mama Carla in der Orangenkiste. Nachdem sie sich am Morgen für die Kita fertig gemacht hat, sieht sie erstaunt, dass im Kiosk von Familie Diaz bereits jetzt schon ganz schön was los ist. Sie fragt nach und erfährt, dass es in der Nacht so viel geregnet hat, dass das gesamte Kiosk unter Wasser stand. Gemeinsam mit ihrer Mama und vielen anderen Helfern bietet sie ihre Hilfe an und gemeinsam gelingt es ihnen, das Wasser rauszubringen. Doch die Frage, warum sich das Klima ändert, spukt ihr noch den ganzen Tag im Kopf herum. Deshalb spricht sie auch nochmal mit Nachbar Joseph darüber. Darum macht sie sich auch am nächsten Tag zusammen mit Joseph und zwei anderen Kindern aus dem Haus auf, mit dem Bus zur Bürgermeisterin zu fahren, denn schließlich ist auch die Politik wichtig, um den Klimawandel zu stopppen. Trotzdem weiß sie, dass sie erst einmal bei sich selbst anfagen muss und so bringt sie alle Bewohner der Orangenkiste dazu, eigene Ideen zum Klimaschutz zu entwickeln und gemeinsam bei einem Klimafest vorzustellen.

Tina Ruthe und Sally Lisa Starken ist es in diesem Kindersachbuch gelungen, das Klima und den Klimaschutz sehr kindgerecht und anhand von vielen Beispielen sehr eindrücklich zu erklären. Denn Kinder lernen nicht nur, wie das Wetter und das Klima unterschieden werden, sondern auch, wie einfach wie etwas zum Klimaschutz beitragen können. Die Sprache ist alltäglich und deshalb auch flüssig vorzulesen und leicht verständlich. Dank den wunderschönen Illustrationen von Sophia Schrade macht es nicht nur Spaß, die Geschichte vorzulesen, sondern auch nur durchzublättern, außerdem sorgt sie für eine noch bessere Verständlichkeit der Geschichte.

Meine beiden Kinder und ich sind total begeistert von diesem Kinderbuch! Wir mögen die einfachen, schnell verständlichen und wirklich guten Erklärungen rund um das Thema Klimaschutz. Es gibt nur einen kleinen Punkt, der uns wirklich gestört hat, und das ist das Gendern der einzelnen Begriffe, wie zum Beispiel Bewohner*innen. Ich weiß, dass ich mich nun als sehr konservativ oute, aber es hat mich beim Vorlesen wirklich gestört. Ansonsten volle Punktzahl für dieses wunderbare und absolut empfehlenswerte Kinderbuch!