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Dark Rose
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NRW
Über mich: 
Ich bin Viel-, Schnell- und Stressleserin :-)

Bewertungen

Insgesamt 680 Bewertungen
Bewertung vom 01.10.2020
Shine Bright
Sanden, Viola

Shine Bright


gut

Ich habe mich lange schwergetan, aber das letzte Drittel gefiel mir sehr gut

Aylin hat viel durchgemacht, doch jetzt endlich scheint alles in geregelten Bahnen zu verlaufen. Sie hat den perfekten Job und die perfekte neue Wohnung gefunden, wäre da nicht ihr Nachbar, der keine Gelegenheit auslässt, negativ aufzufallen, vorwiegend durch Lärm. Doch Aylin ist nicht der Typ für Stress, also versucht sie irgendwie mit ihm klar zu kommen.
Vince ist eine Katastrophe. Egal in welchem Bereich seines Lebens, er fährt alles gegen die Wand. Jetzt gerade steckt er bis zum Hals in den größten Schwierigkeiten und er hat keine Ahnung, wie er das wieder hinbiegen soll. Ausgerechnet in diesem Moment lernt er Aylin kennen, die ihn irgendwie fasziniert, dabei steht er doch eigentlich auf Blondinen!
Aber kann das gut gehen? Aylin steht mitten im Leben, Vince ist eine Katastrophe und zudem steht er in Kontakt mit gefährlichen Menschen.


Ich muss ehrlich sagen, ich hatte meine Probleme mit dem Buch. Vince war für mich ein Kulturschock. Ich habe immer wieder nicht verstanden, was er sagt – seine Sprache passt zu ihm, als Charakter, aber trotzdem war es für mich nicht leicht.
Anfangs war mir Vince auch nicht sympathisch, im Gegenteil. Er fällt ziemlich negativ auf und ja, er steckt in ziemlichen Schwierigkeiten, aber seine Art damit umzugehen ist Drogen zu nehmen und den Kopf in den Sand zu stecken. Anstatt sein Leben in die Hand zu nehmen, macht er alles immer nur noch schlimmer. Er ist unzufrieden und unglücklich, tut aber nichts dagegen.
Allerdings entwickelt er sich im Verlauf des Buches – zum Glück! – doch bis es dazu kommt, war er nicht meins.

Aylin hat ihre Vergangenheit, mit der sie zu kämpfen hat, doch sie steht im Gegensatz zu Vince mitten im Leben. Sie hat einen festen Job und tut dafür, was eben notwendig ist, ohne sich zu beschweren.
Anders als Vince, der zu hoffen scheint, alles würde sich von selbst irgendwie in Wohlgefallen auflösen, tut Aylin aktiv etwas dafür. Sie nimmt ihre Vergangenheit nicht als Entschuldigung, sondern eher als Ansporn.

Was mir bei dem Buch positiv aufgefallen ist, sind die mangelnden Klischees. Es gibt nicht x Verwicklungen, Missverständnisse und Wendungen. Die Protagonisten schaffen es tatsächlich miteinander zu reden – auch wenn das meist von Aylin ausgeht, die sich den Teenie-Kram von Vince nicht gefallen lässt.

Auch der Umgang mit der Spannungshandlung gefiel mir sehr gut, ebenso wie das Ende.

Was mich dafür gestört hat, war die Distanz, die die Protagonisten an den Tag gelegt haben. Sie wirkten lange Zeit unnahbar und ich fühlte mich von ihnen auf Distanz gehalten. Zudem hatte ich meine Probleme mit Vince, der für mich wirklich ein kleiner Kulturschock war. Es passt zu ihm als Charakter, aber ich habe seine Jugendsprache bzw. den Slang oft nicht verstanden, da bin ich wohl einfach zu weit weg.


Fazit: Ich habe mich mit diesem Buch eine ganze Zeit lang schwergetan. Vince war für mich ein Kulturschock und ich kam vor allem mit seiner Sprache oft nicht klar – ich habe ihn einfach nicht verstanden. Zudem hatte ich Probleme mit seiner Art, einfach immer alles mit Drogen zu betäuben.
Mit Aylin kam ich besser klar, allerdings wirkte sie, ebenso wie Vince lange unnahbar. Erst im letzten Drittel hat sich das deutlich gebessert. Das letzte Drittel gefiel mir richtig gut, ebenso wie das Ende. Es wirkte realistisch.

Von mir bekommt das Buch ganz knappe 3 Sterne.

Bewertung vom 27.09.2020
Wer auf dich wartet / DCI Jonah Sheens Bd.2
Lodge, Gytha

Wer auf dich wartet / DCI Jonah Sheens Bd.2


schlecht

Leider überhaupt nicht meins

Achtung: Band 2 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen!

Aidan loggt sich in Skype ein und kann es kaum erwarten, seine Freundin Zoe zu sehen. Doch der Bildschirm bleibt leer. Er sieht in die Wohnung, aber da ist keine Zoe. Er hört Geräusche aus dem Bad, scheinbar badet sie gerade. Aidan weiß nicht, ob er sauer sein oder sich Fantasien hingeben soll. Aber dann bemerkt er etwas: eine Gestalt. Jemand ist in Zoes Wohnung! Dann muss Aidan mit anhören, wie Zoe scheinbar angegriffen wird. Er kann den Täter nicht genau sehen. Aidan traut sich nicht der Polizei offen zu melden, was passiert ist. Er will nicht, dass seine Affäre mit Zoe bekannt wird. Aber die Sache lässt ihm keine Ruhe. Doch als die Polizei schließlich den spärlichen Informationen von Aidan nachgeht, findet sie nur noch Zoes Leiche. Wer hatte ein Motiv die junge Frau zu töten? Und warum will Aidan die Affäre geheim halten?


Es tut mir echt leid. Ich habe mich so sehr auf dieses Buch gefreut, aber es hat mich einfach so überhaupt gar nicht gepackt. Ich habe eine ganze Woche mit diesem Buch verbracht – normalerweise brauche ich für ein Buch nur 1-2 Tage. Ich habe es davor schon mehrfach angefangen und wieder abgebrochen. Aber ich wollte es unbedingt beenden.

Der Angriff auf Zoe ist sehr spannend geschrieben und ich war direkt gespannt, was als nächstes passieren würde und wurde umgehend enttäuscht. Es ging langatmig weiter und ich habe wirklich massiv Probleme gehabt dran zu bleiben. Die erste Hälfte war dann noch besser, als die zweite, die hat mich ernsthaft überlegen lassen, aufzugeben.

Die Handlung hat sich gezogen ohne Ende. Ich musste mich wirklich zwingen nicht gedanklich abzuschweifen. Ich habe schon lange nicht mehr so viele Tage für ein Buch gebraucht. Irgendwie kam bei mir nach dem Anfang keine Spannung mehr auf. Es gab viele Wiederholungen und leider konnte ich auch die Auflösung recht bald vorhersehen.

Ich hatte auch meine Probleme mit den Charakteren. Sie konnten mich nicht fesseln und haben es nicht geschafft, dass ich mitgefiebert hätte.


Fazit: Leider war das Buch überhaupt nicht mein Fall. Der Anfang war total spannend und faszinierend. Dann aber ging es für mich kontinuierlich bergab. Das Buch wurde immer langatmiger und ich musste mich zwingen weiterzulesen. Nach dem Anfang habe ich das Buch immer wieder mal zur Seite gelegt und auf später verschoben. Ich habe mehrere Anläufe gebraucht und auch dann schon lange nicht mehr so lange an einem Buch gesessen. Ich musste mich wirklich zwingen dran zu bleiben und nicht weg zu driften. Ich habe wirklich mit mir gekämpft, es nicht abzubrechen. Ich war mehr als einmal kurz davor.

Es tut mir echt leid, aber es war absolut nicht meins. Von mir gibt es leider nur 1 Stern.

Bewertung vom 17.09.2020
Pull the Trigger / Devil´s Reach Bd.1
Drake, J. L.

Pull the Trigger / Devil´s Reach Bd.1


sehr gut

Sehr heftig, aber auch sehr packend

Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!

Triggerwarnung: Folter, sexuelle Gewalt, Gewalt gegen Frauen!

Tess will neu anfangen. Da kommt ihr der Job, den ihr ihr bester Freund Matt vermittelt hat, genau recht. Dummerweise hat er verschwiegen, dass er mittlerweile zu einem MC gehört, jetzt nur noch Brick genannt wird und Tess die neue Barkeeperin der Club-Bar werden soll. Bevor Tess wirklich weiß, wo sie da überhaupt gelandet ist steckt sie schon zwischen allen Fronten und muss sich mit Trigger herumschlagen, dem Präsidenten des Clubs, der gänzlich unerwartete Gefühle in ihr weckt. Doch Trigger ist innerlich tot, da ist kein Platz für eine Frau. Er ahnt nicht, dass Tess Vergangenheit ebenso schrecklich ist wie seine eigene. Und während all dem lauern die Monster der Vergangenheit und neue Feinde in den Schatten.


Das Buch bleibt gern wage. Man erfährt, dass Tess sehr, sehr viel durchgemacht hat, aber nicht was. Es gibt zwar Rückblenden, aber die sind alles andere als aussagekräftig. Man erfährt nur, dass ihre Mutter scheinbar ein weltklasse Miststück ist, es einen ER gibt, der nach ihr sucht und noch unbestimmte SIE die scheinbar auch eine Gefahr für sie darstellen. Ich schätze in Band 2 bekommen wir dann einiges um die Ohren gehauen.

Triggers Vergangenheit wird etwas deutlicher beleuchtet. Er wurde von seinem Vater äußerst brutal erzogen – wenn man das so nennen will – im Prinzip bestand seine Kindheit nur als Gewalt. Sein Vater wollte aus ihm ein seelenloses Monster machen und beinahe wäre ihm das auch gelungen. Doch Trigger ist von dieser Zeit gezeichnet. Er ist innerlich tot – zumindest glaubt er das – und hat kein Problem damit andere zu foltern und zu töten. Im Gegenteil, irgendwie befriedigt ihn das.
Er hätte nie damit gerechnet, dass Tess ihm etwas bedeuten könnte, aber irgendwie ist das so. Sie beruhigt seine Dämonen und er kann sich nicht erklären, wie sie das macht.
Doch sein Interesse an ihr, macht sie zur Zielscheibe und das sorgt wiederum dafür, dass Trigger gefährlicher ist als je zuvor.

Beide, Trigger und Tess taten mir sehr leid. Sie haben Schreckliches durchgemacht, das merkt man schon allein an ihrer Art. Sie sind sehr verschlossen, distanziert und haben dicke Mauern um ihre Gefühle herum errichtet. Ab und an klingt allerdings der Schmerz durch.

Ich fand die Entwicklung glaubhaft, die Wendung ebenso, allerdings hat sie mich auch tierisch aufgeregt. Ich hatte schon etwas in der Art erwartet, wobei mich die tatsächliche Umsetzung dann doch schockiert hat. Ich könnte sie allesamt erwürgen, weil ich mir furchtbare Sorgen um sie alle mache. Ich würde am liebsten wie ein kleines Kind mit den Fäusten auf den Boden trommeln und mich einem Trotzanfall hingeben, bis mir jemand Band 2 in die Hände drückt, wobei ich gleichzeitig auch irgendwie Angst vor dem habe, was da kommen könnte. Irgendwie fürchte ich, dass Band 2 noch heftiger wird, vor allem emotional. Der Cliffhanger hat uns in einer Situation hängen lassen, die fieser nicht sein könnte.

Mich persönlich hat die extreme Darstellung von Gewalt, vor allem Folter etwas gestört. Nicht so sehr, dass ich es bereue das Buch gelesen zu haben, aber trotzdem waren da Bilder in meinem Kopf, die ich da definitiv nicht haben will. Ich rate also allen, die diese Bilder nicht haben wollen, rechtzeitig ein paar Absätze zu überspringen.


Fazit: Das Buch ist heftig. Hart. Aber auch richtig gut. Ich konnte es nicht aus der Hand legen. Es zeigt die MC-Welt von ihrer gnadenlosen Seite. Beide Protagonisten sind ebenfalls sehr hart. Sie haben Schreckliches erlebt und schotten sich von der Welt ab. Dadurch ist es anfangs nicht ganz leicht an sie heran zu kommen, aber es lohnt sich.
Das Buch ist sehr spannend, allerdings möchte man bei der Wendung und dem Cliffhanger am liebsten um sich schießen – um dem Milieu treu zu bleiben.
Ich kann Band 2 kaum erwarten und habe gleichzeitig auch Angst davor. Ich fürchte, es wir

Bewertung vom 16.09.2020
Der hellste Teil der Nacht
Janus, Elja

Der hellste Teil der Nacht


ausgezeichnet

Ich liebe es - so einfach ist das

Melinda ist Autorin, sie schreibt Liebesromane und ist damit eigentlich ganz erfolgreich. Um ihre Bekanntheit zu erhöhen, gibt sie ein Radiointerview mit ungeahnten Konsequenzen. Der Bestseller-Autor Simeon fühlt sich durch das Interview bemüßigt, einen Post rauszuhauen, der Melinda zwar einige Bekanntheit verschafft, sie aber auch zur Zielscheibe für Mobbing durch seine Fans macht. Zudem zerbricht ihre Ehe und Melinda weiß keinen anderen Ausweg mehr, als Simeon zu konfrontieren. Als ihm klar wird, was er da angerichtet hat, versucht er, alles wieder geradezubiegen.
Doch eine andere Konsequenz wird erst mit der Zeit deutlich: Melinda und Simeon hören nicht auf einander Nachrichten zu schicken und schon bald gehören sie fest zu ihrem Leben dazu. Melinda öffnet sich Simeon wie noch keinem anderen in ihrem Leben und Simeon gibt sich größte Mühe, Melinda auf Distanz zu halten, aber irgendwie schafft sie es, den Panzer, den er um sich herum aufgebaut hat, Stück für Stück zu durchbrechen.
Aber ein Geheimnis steht zwischen ihnen, das alles zerstören könnte.


Da das Buch zum größten Teil aus Nachrichten zwischen Melinda und Simeon besteht, habe ich mir gedacht, ich lasse ich euch auch ungefiltert, im O-Ton, an meinem Leseerlebnis teilnehmen. Natürlich ohne Spoiler! Deswegen kann ich euch nur den Anfang zeigen, aber irgendwie finde ich, passt das perfekt zu diesem Buch. Ich stand während des Lesens in Kontakt mit der Autorin. Genau diese Nachrichten habe ich ihr beim Lesen geschickt:

„Oh Mann – ich habe eben erst angefangen und kann mich schon nicht entscheiden, ob ich heulen soll, weil sie mir so schrecklich leid tut, oder ob ich in das Buch springen soll und ihm wegen dieses gemeinen Kommentars eine reinhauen soll…“


„Okay, er macht es durch die Nachrichten wieder gut – aber ich bin nachtragend…

Das Buch ist jetzt schon ganz anders, aber ich finde es toll – es sind „nur“ Nachrichten, aber trotzdem erfährt man so viel über die Protagonisten.“


„Wie machst du das? Kurz-Nachrichten und ich heule fast vor Rührung! Mr. Rüpel kann echt lieb sein!“


„Ich weiß nicht, ob ich heulen soll, oder ihn wieder verprügeln will, weil er es uns so schwer macht.“


Wie ihr seht: das Buch ist eine emotionale Achterbahnfahrt. Aber wieder hat es Elja Janus geschafft, einen so nah an die Protagonisten heranzulassen, dass man das Gefühl hat, sie wirklich zu kennen. Die Bindung ist so schnell so stark, dass man wirklich direkt von Anfang an emotional total involviert ist. Ich kann das kaum beschreiben, aber so ging es mir bis jetzt bei jedem ihrer Bücher.

Es sind zu einem großen Teil wirklich „nur“ Kurznachrichten, aber trotzdem entblößen die Protagonisten ihre Seelen vor uns und man kann nicht anders, als darauf zu reagieren. Man weint, man lacht, man schmilzt dahin, man kriegt Wutanfälle – all das gehört einfach zu diesem Buch dazu.

Natürlich gibt es auch Wendungen und Enthüllungen, alle passen aber meiner Meinung nach perfekt zum Buch. Ich konnte es echt nicht aus der Hand legen. Es ist so anders und doch so typisch Elja Janus.


Fazit: Wenn ihr bereit seid, euch emotional auseinandernehmen zu lassen, dann lest dieses Buch unbedingt. Ihr werdet die Charaktere lieben und verfluchen, mit ihnen leiden, lachen und euch an sie binden. Aber ich warne euch: in diesem Buch steckt so viel mehr, als man auf den ersten Blick erwarten würde. Es geht wirklich emotional hoch her und wenn man einmal mit Lesen angefangen hat, kann man kaum noch aufhören.

Ich liebe es. Ich liebe es wirklich sehr und ich hoffe einige von euch lassen sich verführen und entdecken ein neues Lieblingsbuch. Ganz klar: 5 Sterne!

Bewertung vom 14.09.2020
Kai / Underground Kings Bd.2
Reynolds, Aurora Rose

Kai / Underground Kings Bd.2


gut

Das Buch hätte so gut sein können, aber für mich ging vieles zu schnell

Achtung: Band 2 einer Reihe, aber in sich abgeschlossen!

Mylas Leben hat schon oft eine krasse Wendung gemacht. So auch jetzt. Um ihr Leben zu retten hat sie Kai geheiratet, einen Fremden. Er scheint aufrichtiges Interesse an ihr zu haben, doch die ganze Situation ist einfach schwer zu begreifen. Zudem gibt es so einiges, was Kai vor ihr verschweigt und auch Myla hat ihre dunklen Geheimnisse.


Das Buch hat einen ganz seltsamen Aufbau. Es macht ziemlich heftige Zeitsprünge und man muss sich dann immer neu orientieren, was nicht so einfach ist. Zuerst ist man bei Myla als sie ein Kind war und Kai kennenlernt. Dann ist die plötzlich mit ihm verheiratet, nachdem er ihr, ihren Angaben Zufolge das Leben gerettet hat. Aber man erfährt nie wie. Sie erwähnt es später mal in einem Nebensatz, aber man ist nie „dabei“. Auch zwischendrin macht die Handlung immer dann, wenn es gerade interessant wird, einen Sprung in die Zukunft. Gut, vielleicht finde ich ja die falschen Dinge interessant, aber ich fand das schon ziemlich frustrierend.

Was mich ebenfalls gestört hat war, dass sämtliche Konflikte immer in Rekordzeit gelöst wurden. Eben ist Myla noch – berechtigterweise – stinkwütend, im nächsten ist es als wäre nie etwas gewesen, alles sofort vergeben und vergessen, meist sogar ohne ein klärendes Gespräch oder gar eine Entschuldigung.
Ich kann es immer nicht leiden, wenn sofort immer alles vergeben wird. Ich finde eine Protagonistin darf auch mal sauer sein und auch mal über längere Zeit, vor allem wenn ER Mist baut! Aber dieses sofortige, plötzliche Vergeben regt mich einfach nur tierisch auf.

Was ich zudem schade fand war, dass mir einiges zu schnell ging. Das hat auch mit den Zeitsprüngen zu tun. Es gibt eine vorsichtige Annäherung zwischen Myla und Kai und schwups springt man in die Zukunft und sie sind 10 Schritte weiter. Das fand ich extrem schade und leider passiert das mehrfach. Auch wenn es um Entscheidungen geht. Eben passiert etwas und die erste Reaktion findet statt und wenige Sätze später, 180 Grad Wendung. Die Probleme werden kaum aufgearbeitet oder auch nur ausgearbeitet, bevor sie schon wieder zu den Akten gelegt werden.

Die Protagonisten und auch die Nebencharaktere mochte ich sehr gern. Allerdings dauert es eine ganze Weile, bis man ihnen wirklich nahe kommen kann, weil vieles ausgelassen wird mittels Rückblenden in einem Satz oder Zeitsprüngen. Dadurch bekommt man vieles nicht mit oder nur mit deutlicher Verzögerung. Das ist schade, weil die Protagonisten echt interessant sind. Myla hat verdammt viel durchgemacht und tut einem da auch echt leid. Aber gerade ihre Gefühle Kai gegenüber entwickeln sich für mich zu schnell und zu sprunghaft. Gerade bei ihrer Vergangenheit hätte ich erwartet, dass sie mehr Zeit braucht.
Kai ist am Anfang rätselhaft. Man steigt nicht wirklich durch, was er von Myla will. Vieles bleibt lange Zeit unausgesprochen. Es steht zwar im Klappentext, taucht in der Handlung aber nicht auf, was ich schade finde. Gerade der interessanteste Bereich, dass Kai Myla immer im Auge behalten zu haben scheint, wird nie angesprochen oder auch nur angedeutet.


Fazit: Das Buch hat echt viel Potential, springt für mich aber zu oft. Sowohl in der Zeit, als auch beim Gefühl. Vieles geht zu schnell oder zu abrupt. Konflikte werden in wenigen Seiten aufgebaut und direkt wieder zu den Akten gelegt, Dinge verziehen, ohne auch nur besprochen zu werden. Immer wieder hatte ich das Gefühl, jemand hätte den Vorspulen-Knopf gedrückt. Ich finde es schade, dass so viele Bereiche der Handlung ausgeklammert werden. Denn wenn das Gefühl und die Emotionen mal wirklich Raum bekommen, ist das Buch echt bewegend und berührend. Natürlich ist es auch spannend und aufregend, aber viel von seinem Potential geht durch die ewigen Sprünge leider verloren.

Von mir bekommt das Buch 3 Sterne, mehr war leider nicht drin.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.09.2020
Running Wild - Liebe, Chaos und Alpaka (eBook, ePUB)
Lane, Melanie

Running Wild - Liebe, Chaos und Alpaka (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ich liebe es einfach - ein rundum stimmiges Wohlfühl-Buch

Chess ist eine Individualistin. Sie lebt für ihre Tiere und um nichts in der Welt würde sie ihr Leben ändern wollen. Ja, es ist chaotisch und laut und regelmäßig spritzt sie ihr nasser Hund mit Brackwasser voll, aber es ihr Leben und genauso wie sie es immer gewollt hat. Doch dann wird ihr Bruder Peter vermisst und Chess macht sich auf die Suche nach ihm. Mit im Gepäck, ihr Hund Mango, Ross, ein traumatisiertes Alpaka und Matt, Peters Kanzlei-Partner. Ausgerechnet Matt, der ihr vor vier Jahren das Herz gebrochen hat. Es beginnt ein ziemlich chaotischer Road-Trip.


Chess war mir direkt sympathisch. Ihre Tierliebe ist grenzenlos und ich kann das so gut nachvollziehen. Sie arbeitet als Tierpsychologin und gibt einfach alles für jedes Tier, das ihr über den Weg läuft. Wenn man keine Tiere hat und auch nicht gerade verrückt nach Tieren ist, kann man das wahrscheinlich nicht verstehen, aber diese bedingungslose Liebe und das Vertrauen, das sie einem schenken, ist unbeschreiblich.

Was Chess dabei Besonders macht ist auch, dass sie mit ihren Tieren redet, als seien sie Menschen. Klar wirkt das auf manche verrückt, aber ich habe das auch immer gemacht. Dadurch kommt es zu einigen witzigen Szenen. Allgemein sind Mango und Ross die heimlichen Stars des Buches.

Chess erfährt von ihrer Familie nur Ablehnung. Sie ist das schwarze Schaf, die große Enttäuschung. Nur mit Peter versteht sie sich einigermaßen, aber auch er sucht nicht oft den Kontakt mit ihr. Aber die Sorge um ihn treibt Chess nun dazu einen Road-Trip zu starten und das obwohl sie keine andere Wahl hat, als Mango, Ross und Matt mitzunehmen. Matt löst die unterschiedlichsten Gefühle in ihr aus und das verwirrt sie total.

Matt weiß ganz genau, dass mit Peter alles in Ordnung ist, aber er musste ihm versprechen nichts zu verraten. Doch trotzdem erfährt man erst kurz vor Schluss, was wirklich los ist und das ist ein Hammer! Matt fühlt sich schon sehr lange zu Chess hingezogen, aber bislang hat er sich seine Gefühle erfolgreich ausgeredet. Sein Job, seine Karriere, das war wichtiger. Aber jetzt, eingesperrt in einem altersschwachen Bulli mit einem schreienden oder summenden Alpaka und einem Hund, der ihn die meiste Zeit nur anknurrt, wird Matt klar, dass er sich etwas vorgelogen hat.
Aber kann das gut gehen? Es steht so viel zwischen ihnen, allen voran seine Lügen. Außerdem ist er Anwalt, Chess ein Freigeist, sind ihre Leben überhaupt miteinander vereinbar?


Fazit: Ich weiß, das Buch klingt irgendwie irre und durchgeknallt und einige von euch erwarten wahrscheinlich einen Klischee-Staffellauf, ABER ihr liegt falsch! Okay, ja, ein bisschen irre ist das Buch schon, aber gerade das macht es so schön. Es ist ein witziges Buch, ohne extrem albern zu sein. Es geht um zwei Menschen, die sich zueinander hingezogen fühlen, aber nicht wissen, ob das jemals funktionieren wird. Das könnte man mittels von Klischees lösen, tut die Autorin aber nicht. Stattdessen geht sie es ganz sanft und vorsichtig an, nicht abrupt oder durch große Spannungsmomente oder hitzige Wendungen. Klar gibt es auch Wendungen, aber sie passen einfach zum Buch. Irgendwie verliert man sich sehr schnell in der Handlung. Man wird nicht von den Füßen gerissen, sondern eingelullt. Man ist ganz nah bei Chess und Matt und gerade, weil man ja sehr früh erfährt, dass Peter nicht in Gefahr ist, wird keine krampfhafte Spannung aufgebaut. Man will wissen, worum es geht, aber man kann sich auf das Wesentliche konzentrieren.

Ich fand die Charaktere sehr glaubhaft und die Geschichte an sich unglaublich charmant und witzig und berührend. Ich habe das Buch wirklich geliebt und vor allem fand ich es ganz toll, dass die Autorin ein rund um stimmiges Buch geschrieben hat, ohne künstliche Dramen oder Katastrophen.

Bewertung vom 11.09.2020
Gentleman Sinner
Malpas, Jodi Ellen

Gentleman Sinner


ausgezeichnet

In diesem Buch steckt sehr viel Gefühl

Izzy hat Schreckliches erlebt und kämpft mit ihrem Trauma. Dann wird ausgerechnet sie auch noch angegriffen, als sie versucht einer verletzten Frau zu helfen. Doch wie aus dem Nichts ist plötzlich ein Mann da, Theo. Die Anziehungskraft zwischen ihnen ist sofort überwältigend. Aber Izzy hat Angst vor ihren Gefühlen und sie spürt, dass auch Theo mit jede Menge Altlasten zu kämpfen hat. Auch er hat ein Trauma erlitten, dass sich zu einer Phobie entwickelt hat: Theo erträgt keine Berührungen. Doch irgendwie ist das bei Izzy anders und er hat nicht vor seine Chance auf Glück oder gar Heilung einfach ziehen zu lassen.


Das Buch ist bis auf den Epilog komplett aus Izzys Sicht geschrieben. Das finde ich einerseits gut, weil man dadurch diese geheimnisvolle Aura von Theo vollkommen auskosten kann, andererseits aber auch schade, weil ich schon ganz gern wüsste, was in manchen Situationen in ihm vorgegangen ist.

Beide Protagonisten haben einige an Traumata erlitten und kämpfen mit den Folgen. Izzy tat mir natürlich leid und gleichzeitig habe ich es bewundert, wie sie mit Theo umgegangen ist. Obwohl sie Angst hat, vor so vielen Dingen, vor allem aber vor ihren Gefühlen, hat sie nie Angst vor Theo. Sie weiß instinktiv, dass er ihr nicht wehtun wird. Dennoch sind seine Traumata eine ernsthafte Sache und vor allem seine Phobie nichts, was man einfach so ignorieren kann.
Theo hat mir mehrmals das Herz gebrochen. Er tat mir schrecklich leid und immer wieder zu erleben, wie sehr er sich selbst dafür hasst, macht es noch schlimmer. Man möchte ihn trösten und in den Arm nehmen, aber genau das geht nicht.
Klar macht er auch Fehler und manchmal wollte man ihn schütteln oder anschreien, aber man merkt auch, wo das alles herkommt. Er hat einen übermäßigen Beschützerinstinkt. Izzy ist ihm innerhalb von wenigen Minuten sehr wichtig geworden und er würde alles für sie tun.

Klar gibt es die ein oder andere Wendung, die vorhersehbar war, aber ich fand sie immer glaubwürdig. Ich habe beiden Protagonisten ihr jeweiliges Trauma abgenommen. Die Handlungen passten dazu.

Es gibt einige explizite Sex-Szenen, allerdings immer freiwillig und nie brutal. Es geht ziemlich heiß zu und man spürt diese Verzweiflung in beiden, mit der sie sich aneinanderklammern, nicht wissend, ob sie einander heilen können, oder alles vielleicht nur noch schlimmer machen.


Fazit: Mir hat das Buch richtig, richtig gut gefallen! Ich habe es verschlungen und bezahle dafür jetzt mit einem Schlafdefizit, aber das war es mir wert.
Obwohl die Grundstory nach 08/15 und Klischee klingt, steckt in diesem Buch echt so viel mehr. Es ist sehr einfühlsam, vorsichtig, gefühlvoll und spannend.
Ich fand beide Protagonisten nicht nur sympathisch, sondern vor allem auch glaubwürdig. Ihr jeweiliges Trauma wirkte „echt“ und ihre Handlungen machten darauf bezogen immer Sinn. Gut, manchmal driftete die ein oder andere Wendung in Richtung Vorhersehbarkeit, aber dennoch wirkte es nicht wie „ich brauche jetzt dringend eine OMG Wendung!“ sondern es passte einfach zu den Charakteren und ihrem vorherigen Verhalten. Ein Trauma schüttelt man nicht innerhalb von wenigen Wochen ab. Und ich finde es auch toll, dass das in dem Buch betont wird. Es geht nicht so schnell und es geht auch nicht weg, indem man es ignoriert.

Ich persönlich hoffe ja auf einen Band 2 mit den besten Freunden. Da hat es schon in diesem Band heftig geknistert.

Bewertung vom 28.08.2020
Silver Crown / Forbidden Royals Bd.1
Johnson, Julie

Silver Crown / Forbidden Royals Bd.1


ausgezeichnet

Ich habe Band 2 und 3 schon vorbestellt - muss ich noch mehr sagen?

Emilia ist eigentlich ein ganz normales Mädchen, oder besser eine junge Frau. Sie hat schon einiges im Leben durchgemacht, aber niemals hätte sie damit gerechnet, dass es einmal so schlimm werden würde. Gerade hat ein Nachrichtensprecher verkündet, dass das Königspaar tot und der Thronfolger schwerverletzt ist, schon wird Emilia gekidnappt und ihr bester Freund niedergeschlagen. Kurze Zeit später wird noch ein Mann zu ihr ins Auto geworfen, der zwar irgendwie heiß ist, aber stinkbesoffen ist und ein A…!
Was ist los? Was wollen diese Menschen von ihr? Tja, ich glaube, ich habe vergessen zu erwähnen, dass Emilia die uneheliche Tochter des Bruders des Königs ist und ihr Vater jetzt auf dem Thron gelandet ist, was Emilia zur neuen Thronfolgerin macht. Ups.


Dieses Buch hat mich echt komplett durch die Mangel gedreht. Ich bin vollkommen fertig. Man könnte meinen, es sei so ein 08/15 pseudo-Märchen, oder ein Cinderella-Verschnitt. Nun: nein und nein. Zwar bekommt Emilia eine wirklich ganz grauenvolle Horror-Version einer Stiefmutter – echt der Hexe traue ich echt alles zu – aber wenigstens zwei Stiefgeschwister, die nicht die Hölle sind. Obwohl … erinnert ihr euch an den Mann im Auto? Tja das ist Carter, Emilias neuer Stiefbruder. Dumm gelaufen. Die beiden fühlen sich heftig voneinander angezogen, aber eine Beziehung ist absolut unmöglich. Trotzdem steht Carter ihr immer wieder bei, wenn Emilia droht in all dem Chaos zu ertrinken.

Emilia tat mir so schrecklich leid. Diese Machtlosigkeit. Sie wird einfach aus ihrem alten Leben gerissen und kann nichts dagegen tun. Sie ist kein freier Mensch mehr, sie ist Besitz der Krone. Andere sehen in ihr nur eine Schachfigur und das Mädchen, dass sich so sehr nach einer Familie gesehnt hat, landet in einem Wespennest.

Dazu kommt noch die Tatsache, dass das Feuer, bei dem der vorherige König starb, kein Unfall gewesen ist. Aber wer hat es gelegt? Wer hat Henry, den Kronprinzen niedergeschlagen und versucht, ihn bei lebendigem Leib zu verbrennen? Wer würde so etwas tun? Und vor allem: was, wenn er oder sie es wieder versucht? Was, wenn Emilia ihr neues Ziel ist, oder ihr Vater, oder sie beide?

Und als wäre das nicht schon schlimm genug, hat Emilia auch noch Probleme mit ihrem besten Freund Owen. Owen steht der Monarchie kritisch gegenüber, weiß aber von Kindheit an, wer Emilia wirklich ist. Er empfindet mehr für sie, als bloß Freundschaft und würde alles für sie tun. Doch hat er überhaupt noch die Chance auf einen Platz in ihrem Leben, jetzt, da sie in diese neue Rolle gezwängt wird?

Aus den meisten Charakteren in diesem Buch, wird man nicht schlau. Linus, Emilias Vater zum Beispiel: hat er ein ernsthaftes Interesse daran seine Tochter kennenzulernen? Bedeutet sie ihm etwas? Oder ist sie für ihn nur eine Schachfigur, deren Gefühle absolut bedeutungslos sind?
Carter, der sich einerseits zu Emilia hingezogen fühlt, der aber auch manchmal eiskalt zu ihr sein kann, so kalt, dass man an seinen Gefühlen zweifelt.

Wem kann Emilia überhaupt vertrauen in diesem Schlangennest, dass sich Königspalast schimpft?

Tja und dann wäre da noch der Cliffhanger, der einem den Boden unter den Füßen wegzieht – mal wieder.


Fazit: Mich hat das Buch echt total begeistert! Ich habe geweint, wollte Emilia trösten, wollte für sie in den Krieg ziehen und Köpfe abschlagen! Sie tat mir so schrecklich leid! Aber andererseits konnte ich nicht aufhören zu lesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es mit ihr weitergeht. Sie war mir unglaublich sympathisch, ebenso wie auch Carter, obwohl ich ihn schon manchmal gern in irgendeinen See geschubst hätte. Irgendwie hat dieses Buch so einen zynischen Unterton, der süchtig macht. Ich konnte es echt nicht aus der Hand legen! Ich bin hin und weg und zähle die Tage bis Band 2 erscheint. Warum nur, dauert es bis Ende November?! Das ist so gemein!

Bewertung vom 27.08.2020
Happy End in Virgin River / Virgin River Bd.3
Carr, Robyn

Happy End in Virgin River / Virgin River Bd.3


ausgezeichnet

Thematisch teilweise echt heftig, aber ein richtig gutes Buch


Nichts wird jemals wieder so sein, wie es einmal war. Mike weiß das, er hat es am eigenen Leib erfahren. Nachdem er im Dienst angeschossen und schwer verletzt worden war, musste er den Dienst bei der Polizei aufgeben. Er fiel in ein tiefes Loch. Doch er hat sich wieder da durchgekämpft und sieht der Zukunft endlich wieder einigermaßen positiv entgegen. Aber dann schlägt das Schicksal erneut zu: Brie, die Schwester seines besten Freundes Jack und die Frau, für die er tiefe Gefühle empfindet, wird brutal vergewaltigt und zusammengeschlagen. Der Täter kann entkommen und Brie bleibt mit ihren Wunden zurück. Natürlich versuchen alle zu helfen, aber wie kann man das Vertrauen in sich selbst und die Welt reparieren? Brie war immer taff und mutig, jetzt hat sie vor so ziemlich allem Angst, allem, außer Mike.
Und als wäre das nicht schon schlimm genug, treibt auch noch ein Vergewaltiger im beschaulichen Virgin River sein Unwesen.


Dieses Buch ist teilweise emotional echt heftig. Brie leidet verständlicherweise sehr und man leidet mit ihr. Aber auch in Virgin River treibt scheinbar ein Serienvergewaltiger sein Unwesen unter den Teenagern der Gegend. Die Mädchen meinen selbst schuld zu sein und weigern sich zur Polizei zu gehen. Mel, die Ehefrau von Jack weiß, dass das ein häufiges Problem bei Vergewaltigungsopfern ist, aber dennoch ist es für sie frustrierend. Sie will den Täter hinter Gitter bringen und nicht immer neue traumatisierte und verletzte Opfer versorgen müssen.

Mike, der eigentlich schon mit dem Polizeidienst abgeschlossen hatte, ist bass erstaunt, als ihm Hope anbietet, für Virgin River als Polizist zu arbeiten. Nach einigem Hin und Her sagt er zu und ahnt nicht, dass er schon bald mit einer großen Ermittlung beschäftigt sein wird, denn Mike jagt bald einen Vergewaltiger, der im beschaulichen Virgin River sein Unwesen treibt.

Brie war immer eine starke, selbstbewusste Frau, doch von einem Tag auf den anderen ändert sich ihr Leben für immer und es scheint, als würde sie von Katastrophen heimgesucht. Zuerst teilt ihr ihr Ehemann mit, dass er seit über einem Jahr eine Affäre mit Bries bester Freundin hat und sie ihretwegen verlässt, dann verliert sie ihren bislang größten Fall vor Gericht gegen einen Serienvergewaltiger und als wäre das nicht schon schlimm genug, wird sie wenig später von genau diesem Täter zusammengeschlagen, brutal vergewaltigt und verhöhnt.
Brie ist am Boden und weiß nicht, ob sie jemals wieder aus diesem Loch herauskommen kann.

Das Buch ist härter, als die vorherigen Virgin River Bücher, aber trotz der sehr heftigen Themen geht es vor allem um eins: Liebe und Zusammenhalt. Obwohl einem schlecht wird, bei dem was Brie und diese Mädchen durchleiden, fand ich es unglaublich toll, wie der Kampf zurück ins Leben dargestellt wurde. Sehr einfühlsam und behutsam und keineswegs unrealistisch schnell oder mühelos folgt man Brie dabei, wie sie gegen ihr Trauma kämpft. Ich finde es so wichtig, dass das thematisiert wird, denn oftmals wird vergessen, dass die seelischen Wunden viel schlimmer sind als die körperlichen, wenn es um Vergewaltigung geht. Der Verlust des Vertrauens in die Umwelt, der Verlust des sexuellen Selbstvertrauens, die Angst, die allgegenwärtig ist.

Fazit: Mir hat das Buch wieder sehr gut gefallen. Es werden wichtige Themen behandelt, allerdings auch ziemlich heftige. Die Protagonisten waren super sympathisch und auch die Nebencharaktere – teilweise Protagonisten früherer Bände, teilweise Protagonisten zukünftiger Bände der Reihe – waren durch die Bank sympathisch.
Obwohl viele heftige Themen behandelt werden, gibt es auch genug witzige Szenen als Ausgleich. Und da man nicht nur den aktuellen, sondern auch den vorherigen und zukünftigen Protagonisten folgt, hat man beim Lesen irgendwie das Gefühl von „Familie“. Man kennt die Charaktere, man liebt sie und man kennt und liebt Virgin River.

Bewertung vom 24.08.2020
Regenwaldgeflüster
Winter, K. R.

Regenwaldgeflüster


ausgezeichnet

Auf mich wirkte das Buch absolut realistisch - ich konnte es nicht aus der Hand legen!

Vickys Leben ist alles andere als einfach, vor allem seit Lena, eine ehemalige Freundin, und ihre Clique sie auf dem Kieker haben. Vicky hat keine Ahnung warum, aber es scheint ihr liebstes Hobby zu sein, sie zu mobben und zu quälen. Dabei kennen die Vier keine Grenzen. Natürlich sind es auch ausgerechnet die Vier, mit denen sie nach Argentinien fliegen muss, zu einem Auslandsjahr. Im Flugzeug lernt sie Drew kennen, ein bekannter Musiker, der sich irgendwie für sie zu interessieren scheint. Er sorgt auch dafür, dass Vicky und Lena den Flugzeugabsturz im Urwald überleben. Ja, richtig: Flugzeugabsturz, denn Vickys Pech nimmt einfach kein Ende. Sie fliegt zum allerersten Mal und das verdammte Ding stürzt mitten im Urwald ab.
Jetzt geht es darum zu überleben. Ganz allein, Gott weiß wo in einem Urwald nur Vicky, Drew und Lena, die keine Gelegenheit auslässt sich an Drew heranzumachen. Was, wenn er sich für Lena entscheidet? Und warum würde es Vicky so unglaublich verletzen, wenn er es täte, sie kennen sich doch kaum!


Wow. Das Buch beginnt schon heftig mit Mobbing auf höchstem Niveau. Da wäre ich am liebsten handgreiflich geworden! Aber es kommt noch schlimmer mit dem Flugzeugabsturz. Nur Vicky, Drew und ausgerechnet Lena überleben. Aber nicht einmal dieses schreckliche Erlebnis sorgt bei Lena für ein Umdenken, im Gegenteil. Sie ist ein grauenvoller Mensch.

Als Leser weiß man mehr, als Vicky, die einem echt nur leid tun kann. Nicht nur wegen des Mobbings sondern auch wegen dem Gefühlschaos. Sie ist hin und weg von Drew, aber Lena tut immer wieder so, als seien sie zusammen. Aber warum schaut Drew dann Vicky immer wieder so an? Aber wenn er an ihr interessiert ist, warum lässt er sich dann andauernd von Lena begrabschen?

Wer jetzt glaubt, es handle sich bei diesem Buch einfach um eine Teenie-Dreiecks-Geschichte oder so, liegt vollkommen falsch. Klar geht es um Gefühle und natürlich sind die Beteiligten jung, wobei Drew etwas älter ist, als die Mädels, aber trotzdem relativ jung, aber es geht vor allem um eins: Überleben!
Und das ist in diesem Buch auch gar nicht so leicht. Es gibt giftige und gefährliche Tiere, die drei brauchen Nahrung und Wasser und die müssen sie erstmal finden.

Das Buch ist wirklich alles andere als seicht. Es ist spannend und mitreißend und erschreckend. Allein schon der Flugzeugabsturz bzw. die Momente kurz danach sind extrem heftig. Zu dem Zeitpunkt sind noch mehr Menschen am Leben, aber schwerstverletzt. Ich verrate nicht, wie es dazu kommt, dass letztlich nur die drei sich durch den Urwald schlagen können bzw. müssen, aber es ist wirklich heftig und realistisch.
Allgemein wirkt das gesamte Buch auf mich sehr realistisch und „echt“. Auch die Charaktere wirken „echt“ auf mich. Vicky und Drew sind sehr sympathisch, Lena kann man von Herzen verabscheuen. Dabei gibt es keine plötzliche, unrealistische Kehrtwende, die Charaktere wachsen zwar teilweise an der Situation, aber bleiben sie selbst.

Die Wendung fand ich etwas schade und damit meine ich die Wendung vor der letzten großen Wendung am Ende. Aber die Erklärung ist einleuchtend und wirkt auf mich auch realistisch, obwohl ich mich trotzdem drüber aufgeregt habe.


Fazit: Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es hat mich wirklich von Anfang bis Ende gepackt und ich konnte nicht aufhören zu lesen. Es war spannend, ergreifend, interessant und romantisch – was will man mehr? Dabei wirkten sowohl die Charaktere, als auch die Erlebnisse im Urwald auf mich realistisch.
Klar gibt es ab und an ein wenig Teenie-Drama, aber nicht zu viel, sondern nachvollziehbar. Es wird überhaupt nicht überreizt. Man fiebert mit, man drückt die Daumen und man merkt sehr schnell, dass der Urwald wirklich richtig gefährlich ist und es vor allem ums Überleben geht.

Ich bin echt froh, das Buch entdeckt zu haben, von mir gibt es 5 Sterne!