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Jazz

Bewertungen

Insgesamt 636 Bewertungen
Bewertung vom 25.01.2023
Schnell mal vegan
Seiser, Katharina

Schnell mal vegan


ausgezeichnet

Nach einer relativ langen Einleitung, die 29 Seiten lang ist und Tipps und Extrawissen zum Thema Veganismus und zur Küche allgemein sagt, folgen die Rezepte. Diese sind in 5 Kategorien unterteilt. Jederzeit und in die vier Jahreszeiten, sodass man gut saisonal kochen kann.

Bei den Rezepten handelt es sich vor allem um Reis, Pasta und Salate. Ein paar Suppen gibt es auch. Von den Zutaten her sind zudem Bohnen, Linsen und Kichererbsen im Vordergrund.

Mich haben die Rezepte mit Kichererbsen und die Pastasaucen überzeugt. Ich liebe einfaches Essen und hier gingen die meisten Rezepte wirklich leicht von der Hand und waren auch schnell zubereitet. Allerdings sind die meisten auch kalt, da es sich vermehrt um Salate handelt.

Wer gern vegan kocht oder ab und zu etwas Veganes auf den Tisch zaubern will, dem empfehle ich das Kochbuch. Es ist wirklich sehr einfach zu nachzukochen. Es fehlt leider eine Rubrik zu Süßem.

Bewertung vom 25.01.2023
Feldpost
Borrmann, Mechtild

Feldpost


ausgezeichnet

Während ich das Cover hässlich finde und das womöglich nie meine Aufmerksamkeit erregt hätte, hat es umso mehr der Klappentext und die vielen positiven Rezensionen zu diesem Buch, sodass ich dennoch zugriff, da ich das Genre Kriegsgeschichte mit einer Geschichte aus der heutigen Zeit verwoben, sehr mag.

Inhaltlich geht es um die Zeit des 2. Weltkriegs, das kapitelweise noch mit einer Geschichte aus dem Jahr 2000 abwechselnd erzählt wird.

Im Jahr 2000 erhält die Anwältin Cara per Zufall eine Tasche mit interessanten Dokumenten aus dem 2. Weltkrieg. Schnell ist sie auf die Hintergrundgeschichte gespannt und beginnt zu recherchieren. So findet sie rasch den Empfänger der Briefe und fragt ihn nach den weiteren Unterlagen aus und er beginnt seine Geschichte zu erzählen.

Was mir besonders an diesem Roman gefallen hat, ist, dass die Liebesgeschichte aus dem Jahr 2000 nicht im Vordergrund steht. Der Handlungsstrang von 2000 dient nur dem Zweck der Recherche und Auflösung des Falls. Die tragische Geschichte rund um die Familie Kuhn, dessen Oberhaupt sich gegen den Nationalsozialismus auflehnt und daher die Konsequenzen spürt und fliehen muss, ist im Vordergrund. Es ist eine Geschichte der Liebe, der Treue, des Verlusts, des Bedauerns und es ist großartig erzählt worden. Eine Familie ist über ganz Westeuropa auseinandergerissen worden und es berührt und regt zum Denken an.

Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 23.01.2023
The Man I Never Met - Kann man lieben, ohne sich zu kennen?
Cook, Elle

The Man I Never Met - Kann man lieben, ohne sich zu kennen?


gut

Ich habe mich so sehr auf diesen Roman gefreut, weil er innovativ und süß klang. Man verwählt sich und findet auf der anderen Leitung die große Liebe! Was für eine schicksalshafte Fügung!

Dieser traumhafte Abschnitt währte dann auch wunderbar die ersten 100 Seiten. Etwa einen Monat lang haben sich Hannah in London und Davey in Austin, Texas, regelmäßig geschrieben und telefoniert und so entstand ein wundervoller, unsichtbarer Faden zwischen ihnen. An dem Tag, als sie sich endlich begegnen sollten, kommt es zu einer großen Katastrophe und die Beziehung wird schnell abgebrochen. So geht der Hauptteil dann vor allem über das Leben Hannahs nach der Trennung. Allerdings wirkte das Buch so leider nicht rund, sondern eher wie zwei Romane. Die Einleitung und der Schluss waren eins und der Hauptteil ein weiteres.

Der Roman erinnerte mich schließlich vom Geschehen her sehr an "Miss You" von Kate Eberlen. Wer diesen mochte, wird sicher "The man I never met" auch gern lesen.

Mein großer Kritikpunkt ist aber, dass der Verlag gar nicht kennzeichnet, dass es hier vor allem um das wirklich schwer zu verdauendes Thema Krebs geht. Weder der Text auf dem Buchrücken noch das Cover haben mich auf diese große Bombe gefasst gemacht. Da fühlte ich mich schon ein wenig über den Tisch gezogen. Denn ich hatte mit einem lockeren, süßen Roman gerechnet, den ich dann leider nicht bekommen habe.

Bewertung vom 21.01.2023
Die Unannehmlichkeiten von Liebe - Die deutsche Ausgabe von
Hazelwood, Ali

Die Unannehmlichkeiten von Liebe - Die deutsche Ausgabe von "Loathe to Love You"


gut

Der Roman beginnt im Prolog damit, dass sie auf ihren eigentlich gedachten Erzfeind steht, der für eine fossile Brennstofffirma als Anwalt arbeitet. Dabei steht sie mit ihrer Ideologie voll auf Umweltschutz. Passt nicht, dennoch mag sie ihn? Kapitel 1 beginnt dann zu erzählen, wie sie sich kennengelernt haben. Es geht somit 6 Monate zurück, kapitelweise immer um 2 Wochen etwa in die Zukunft, bis sie im Prolog landen. Allein, dass die Kapitel immer so abgehackt werden, wirkte der Roman für mich nicht flüssig. Es passiert etwas & nach zwei Wochen wird das nicht mehr erwähnt.
Die große Liebe der beiden konnte ich zudem nicht spüren. Sie waren ein austauschbares Paar, das viel Zeit miteinander in einem Haus verbracht hat & daher irgendwann aufgr& ihrer Hotness einfach nur scharf aufeinander wurden. Sie klangen für mich eher gelangweilt & ausgehungert als verliebt.
Meine größte Enttäuschung war aber, dass Hazelwood so für ihre intellektuellen weiblichen Charaktere gelobt wird. Das konnte ich in diesem Werk aber nun gar nicht herauslesen. Mara, Umweltingenieurin, die beim Chinesen Massen an Takeaway bestellt, sich die Nägel lackiert & die Heizung auf Dauer 25 Grad stellt? In so einem großen Haus mit nur einem Mann wohnt, Episoden vom Bachelor (niveauloser geht es nicht) auf Repeat sieht? All das passt nicht zu ihrer Überzeugung, die sie aber nur am Anfang kurz erwähnt & dann wird das Thema Umwelt recht schnell unter den Teppich gekehrt. Sie agiert nicht, wie ich es mir von einer gebildeten Umweltaktivistin vorgestellt habe. Ich hatte mich auf interessante & innovative Ideen gefreut, die sie in ihrem Job voranbringt & damit einen wirklichen positiven Einfluss auf die Umwelt hat. Da war aber gar nichts dazu! Der wissenschaftliche Aspekt hat mir hier komplett gefehlt. Es gibt keine intellektuellen Gespräche r& um Forschung.
Zu ihren weiteren nervigen Angewohnheiten gehörte auch, dass sie als 30-Jährige nur Disneysongs hört. Frozen kam lange nach ihrer Kindheit auf den Markt.
Die nächste Geschichte ist sehr ähnlich zur ersten Geschichte. Die Protagonistin Mara ist Ingenieurin, die abergläubig ist.
Sprachlich ist auch hier kein hohes Niveau zu erwarten, was mich erneut etwas irritiert & enttäuscht hat.
Die Handlung spielt sich in 3 Wochen ab, wobei nur der erste Tag & der letzte wichtig sind. Der erste, an dem sie sich kennenlernen, dann ghosten sie sich 3 Wochen & versöhnen sich. Das wurde aber mit dem Stilmittel, indem diese beiden Tage immer kapitelweise abwechselnd erzählt wurden, spannend gehalten.
Mara ist mir zu kindisch geraten. Sie ist 30 & streckt noch ihre Zunge heraus & hat einen Doktor? Da sollte sie mit Worten besser umgehen können & einen Mann viel schlagfertiger zerreißen können.
Ansonsten wiederholt sich meine Kritik bei dieser Geschichte erneut. Sie ist Wissenschaftlerin & will durch ihren Job der Umwelt zugutekommen & der Hauptpunkt ist erneut, dass sie ihren Erzfeind heiß findet. Der Unterschied ist, dass die beiden hier sofort im Bett landen. Aber auch das war etwas an den Haaren herbeigezogen. Sie hat als 30-Jährige nur Erfahrung mit einem festen Fre& & da passt es einfach nicht, dass sie plötzlich den Mut findet & sich sofort an ihn ranschmeißt & "den besten Sex der Welt hat" meiner Erfahrung nach mit zögerlichen, vorsichtigen Fre&innen.
Außerdem wird auch hier das große Problem zwischen ihnen schnell unter den Tisch gekehrt & nicht gelöst, sodass sie aber sofort "den besten Sex der Welt" wiederholen können.
Die dritte Geschichte hat mir am besten gefallen, da sie in meinen Augen die süßeste war. Allerdings ist mir auch hier das kindische Verhalten einer Doktorandin aufgefallen. Hazelwood hat sich viel Mühe gegeben das Äußere der Charaktere zu beschreiben, wobei alle Frauen zierliche Wissenschaftlerinnen waren & die Männer Schränke, aber ansonsten kaum mit inneren Eigenschaften punkten konnten. Sie hatten kaum humorvolle Sprüche oder großen Macken. Die Macke, die bei Hannah aufgezählt wurde war, dass sie keine Menschen mag & ihre besten Freundinnen sich einfach nicht von ihrer Art abschrecken ließen & sie daher quasi gezwungenermaßen mit ihnen befreundet ist. Nicht gerade nett. Später meinte sie, dass sie mit spontanen & fröhlichen Menschen abhängt. Widersprüchlich.
Insgesamt aber mit Abstand die beste Geschichte, da die Geschichte zwischen Hannah & Ian nachvollziehbar war & eine Portion Süße beinhaltete. Sie hält Ian auf Abstand, den er ihr bereitwillig gibt, aber sie dennoch stets im Hintergrund beschützt. Auch gab es endlich Forschung, über die geredet wurde. Es ging um Codierung & Robotertechnik.
Auch der große Epilog, in dem die drei Männer zu Wort kamen, hat mich etwas versöhnen lassen, wobei dieser sehr klassisch gehalten wurde & daher ins Kitschige verfiel. Allerdings tauchte hier wieder etwas Wissenschaftliches auf & das große Problem von Geschichte 2 wurde gelöst.
Ich denke, dass hier das große Manko war, dass sie nicht genug Platz hatte, um den Geschichten genug Raum für Tiefe zu geben.

Bewertung vom 19.01.2023
Ich. Bin. So. Glücklich.
Knoll, Jessica

Ich. Bin. So. Glücklich.


ausgezeichnet

Der Roman mit einer großen Spur Thrill ist leicht zu lesen. Der Schreibstil baut sich langsam, aber spannend auf. Es geht um die mittelmäßig reiche Ani, die aufgrund einer Verhaltensaufmerksamkeit ihre Schule wechseln muss. Auf der neuen privaten Eliteschule findet sie sich anfangs nur schwer zurecht und findet dann aber einen Weg, sich in die beliebteste Clique einzuschleusen, der fatale Folgen zur Konsequenz mit sich zieht. Sie wird auf eine Party eingeladen und betrinkt sich in einen bewusstlosen Zustand, der schnell ausgenutzt wird...und weit Schlimmeres.

Ani, als Erwachsene, arbeitet bei einer renommierten Frauenzeitschrift und verdient sehr gut und ist mit einem Mann verlobt, der aus reichem Hause stammt und noch viel mehr als sie verdient. Aber er kennt nicht die ganze Wahrheit ihrer Vergangenheit. Doch Jahre später wird die große Sache aus ihrer Teenagerzeit verfilmt und sie ist gegen den Willen ihres Verlobten mit vom Team...

Beide Handlungsstränge werden ineinander verwoben beschrieben, was der ganzen Geschichte unsägliche Spannung bietet. Als die erste Bombe recht früh in der Geschichte geplatzt ist, war ich verwundert, da ich mich fragte, was noch in den restlichen zwei Dritteln auf mich zukommen mag, aber was dann kam, war wirklich schockierend und eine um Längen größere Bombe.

Fazit: Wer gerne einen Roman mit düsterem Hintergrund lesen mag, dem empfehle ich diesen Roman von Herzen!

Bewertung vom 14.01.2023
Wind in deinen Segeln
Winter, Jessica

Wind in deinen Segeln


sehr gut

Ich mag den Schreibstil von Winter eigentlich. In diesem Roman hat sie aber leider einen sehr düsteren Ton getroffen.

Em, noch 17, ohne Vater und dafür mit einer grauenvollen Mutter aufgewachsen, hat diese verlassen, um eine bessere Perspektive zu haben, kehrt nach 3 Jahren in New York zurück zu ihren jüngeren Geschwistern, um sie aus dem versifften Loch zu retten. Auf dem Weg streikt ihr Auto, sodass sie erst einmal darauf warten muss, ihr Auto repariert zu bekommen. So lernt sie den Mechaniker Gabe kennen, der ebenfalls nicht gerade ein unbeschriebenes Blatt ist. Auch er hat mit seiner Vergangenheit zu kämpfen...

Insgesamt ist der Roman nicht leicht, es werden wirklich viele schwer verdauliche Themen angesprochen und so hatte ich während des Lesens immer ein flaues Gefühl in der Magengegend. Mit jeder Seite wurde es frustrierender, da einfach nichts im Leben Ems glatt zu laufen schien. Es handelt sich um keine gewöhnliche Liebesgeschichte mit süßen Dates. Drama und reale Probleme stehen im Vordergrund.

Dieser Roman zeigt zudem deutlich, in was für einer männerdominierten Gesellschaft wir leben und es ist fast schon deprimierend. Eine frisch 18-Jährige kann allein nichts gegen ihre vernachlässigende und absolut unzuverlässige Mutter und ihre vielen gewalttätigen Partner anrichten. Ein Mann, Gabe, muss her und ihr alles auf dem Servierteller liefern. Die Anträge für das Jugendamt, das Geld, das Auto, die Unterkunft, die Verpflegung, den Anwalt... Schade, ich hätte mich gefreut, wenn sie all das aus eigener Kraft geschafft hätte, aber das wäre wohl desillusioniert von mir.

Schließlich folgt ein offenes Ende, sodass man gezwungen ist, Band 2 zu lesen.

Bewertung vom 12.01.2023
Winterwünsche in Willowbrook / Willowbrook Bd.2
Claire, Sophie

Winterwünsche in Willowbrook / Willowbrook Bd.2


sehr gut

Dieser Roman handelt um die Weihnachtszeit in einem idyllischen kleinen Dorf in Großbritannien. Liberty, frisch 30, bekommt zu jedem Geburtstag seit 12 Jahren einen Blumenstrauß und will nun endlich herausfinden, wer ihn ihr schickt, sodass sie die Nacht über aufbleibt und den Boten überfallen kann. Allerdings ist die Botin viel zu schnell und so rast sie ihr hinterher und findet dennoch kaum etwas über die mysteriöse Person heraus. Das weckt aber in ihr den Wunsch den ganzen Dezember lang jeden Tag etwas zu tun, was sie zwingt ihre Komfortzone zu verlassen. So beginnt sie damit, einen Untermieter für das leerstehende Zimmer zu suchen, um zusätzlich Heizkosten zu sparen. Denn ihre beste Freundin liegt seit 6 Monaten im Koma und wird nicht so schnell wieder ihr Zimmer bewohnen können.

Da kommt ihr also der beste Freund des Ehemanns ihrer guten Freundin ganz gelegen. Alex sucht eine Bleibe, in der er in Ruhe einem Plan nachgehen kann. Denn er hat erfahren, dass er in der Nähe des Dorfs eine Halbschwester hat... Gleichzeitig versteckt er sich aber auch, da seine Karriere am Ende zu sein scheint und er das nicht wahrhaben will und sich so der Öffentlichkeit entzieht.

Der Roman ist wirklich süß, nicht kitschig, allerdings mir persönlich zu glatt. Liberty, eine unscheinbare Person, bis auf ihre feurigen, roten Haare, die ihre Zeit meist mit quilten verbringt, scheint innerhalb weniger Tage eine Wendung um 180 Grad zu vollziehen. Der Adrenalinjunkie Alex ebenso, nur in entgegengesetzter Richtung. Für Weihnachten, der Zeit, in der man jedoch ganz gern von einem unerreichbaren Mann träumen darf, absolut perfekt, wenn man auf rasende Motorradfahrer steht.

Bewertung vom 08.01.2023
Die Unternehmerin von Amsterdam
van der Vlugt, Simone

Die Unternehmerin von Amsterdam


gut

Unter dem Titel "Die Unternehmerin von Amsterdam" habe ich eine großartige Geschichte von einer einzigartigen Frau, die Großes bewirkt, erwartet. Am Anfang schien dem auch so und ich liebte daher das erste Drittel sehr. Es ging um die reiche Lydia, die aus ihrem goldenen, einengenden, langweiligen Käfig ausbrechen und etwas selbst auf die Beine stellen, den Erwartungen der Gesellschaft trotzen wollte. Nach dem Tod ihrer Eltern ist sie als Einzelkind Alleinerbin und Frau von Ansehen. Nach einiger Zeit der Trauer, gelangt sie an Unterlagen ihres Vaters, der noch im hohen Alter eine Käsefabrik aufbauen wollte. Ihm zu Ehren recherchiert sie weiter und schafft es als Frau Ende des 19. Jahrhunderts tatsächlich den Traum ihres Vaters zu verwirklichen. Dabei verliebt sie sich in ihren Partner, der aber unter ihrem Stand ist, nur ein einfacher Bauer. Eine langfristige Beziehung scheint unmöglich ohne ihren Ruf dabei zu verlieren. Ein Adliger passt viel mehr... Darauf hätte van der Vlugt so schön aufbauen können. Ein richtig schönes, feministisches Buch!

Aber nein, nach dem spannenden Auftakt, fährt sie auf den schon viel befahrenen Zug und baut eine Kriegsgeschichte ein, die absolut nichts mehr mit dem Unternehmen zu tun hat! Es war plötzlich, als wären zwei völlig unterschiedliche Geschichten in einem Buch gedruckt worden. Denn 1913 geht es mit der jungen Tochter Lydias weiter. Ihr Leben mitten im Krieg etc. Das war in meinen Augen absolut Thema verfehlt. Das Unternehmen steht gar nicht mehr im Vordergrund und die Unternehmerin mit ihren feministischen Zügen auch nicht.

Fazit: Wer gern einen Roman über eine reiche, verwöhnte, versnobte Göre Anfang des 20. Jahrhunderts lesen will, die dann durch ihre Erlebnisse im ersten Weltkrieg eine unrealistische Wandlung um 180 Grad zu einem heiligen Engel vollführt, dem empfehle ich den Roman. Mich hat er nach dem ersten, starken Drittel nur enttäuscht.

Zum grande Finale scheint der Roman auch mitten im Kriegsgeschehen abrupt abzubrechen, sodass etliche Detailfragen offen bleiben. Ich habe daher in vollkommener Verwirrung recherchiert, ob es einen zweiten Band geben wird, dem scheint aber nicht so.

Bewertung vom 06.01.2023
With you I dream / Belmont Bay Bd.1
Pust, Justine

With you I dream / Belmont Bay Bd.1


sehr gut

Dieser Roman ist stilistisch abwechselnd aus der Sicht von Mia und Conner erzählend. Am Anfang habe ich mich ein bisschen schwer getan, um in die Geschichte einzufinden, aufgrund der Misere, in der sich Mia wegen ihres handgreiflichen Ex-Freunds befand. Da musste ich oftmals das Buch kurz zur Seite legen und tief durchatmen.

Positiv gefallen hat mir der Aspekt, dass der Roman sehr multikulti ist, da es Japaner und auch das Juden gibt, ohne aber es dem Leser als wichtige Botschaft aufdrücken zu wollen, wie ich solche Dinge schon in vielen anderen Romanen erlebt habe. Es wird hin und wieder nur darauf gewiesen ohne Überzeugungslust, als wäre das einfach normal, was ja eben auch komplett so ist.

Was mir dagegen gar nicht gefallen hat, war der zunehmende Fokus auf Theater und es tauchten seitenweise Shakespeare Zitate auf, die die Charaktere auswendig kannten und hin und wieder einfach in normalen Konversationen benutzten. Entweder bin ich als Deutsche zu ungebildet oder die Autorin hat ein starkes Faible für Shakespeare, aber ich persönlich konnte damit nicht viel anfangen und habe diese Abschnitte dann ab einem gewissen Zeitpunkt, wo es Überhand nahm, nur noch quergelesen.

Fazit: Wer Shakespeare mag und dem Theater gegenüber sehr aufgeschlossen ist, dem empfehle ich diesen soliden Liebesroman.

Bewertung vom 03.01.2023
Weil morgen ein neuer Tag beginnt
Ryan, Rebecca

Weil morgen ein neuer Tag beginnt


sehr gut

Aufgrund des Klappentexts und des Covers habe ich einen süßen Liebesroman, der im Winter spielt, erwartet. Diese Erwartung wurde leider nur bedingt erfüllt. Während der Text eine Beziehung zwischen Josh und der Protagonistin Emily erahnen lässt, liegt der Fokus leider bei etwas ganz Anderem als dass sich Emily aufgrund ihrer vielen Vorsätze, um nicht das Leben einer durchschnittlichen Britin zu führen, Josh unbedingt mit einer großen Portion Humor vom Leib halten will. Allerdings geht es vielmehr um Trauerbewältigung, da Emily in ihrer Kindheit einen schweren Verlust erlitten hat und diesen bis zu ihrem 28. Lebensjahr nicht überwunden hat. Daher sind Zweidrittel des Buchs absolut köstlich und insbesondere in den Szenen mit Josh voller Situationskomik. Das Ende wirkt hingegen mehr melodramatisch.

Fazit: Wer einen berührenden Roman über die tiefgreifende Liebe eines Kinds lesen will, dem empfehle ich den Roman von Herzen.