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leserattebremen
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Berlin
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Bewertungen

Insgesamt 623 Bewertungen
Bewertung vom 07.08.2017
Bruderlüge / Martin Benner Bd.2
Ohlsson, Kristina

Bruderlüge / Martin Benner Bd.2


ausgezeichnet

Der Fall Sara Texas geht für Martin Benner weiter! Doch jetzt steht nicht mehr Sara, sondern ihr verschwundener Sohn Mio im Vordergrund. Lucifer hat Benner beauftragt, ihn zu finden, sonst droht er seiner Adoptivtochter Belle etwas anzutun. Gemeinsam mit seiner Kollegin Lucy macht sich Benner auf die Suche nach Mio, während ihm gleichzeitig mehrere Morde angehängt werden sollen. Wer zieht hier nur die Fäden im Hintergrund und versucht, Martin Benners Leben zu zerstören?
„Bruderlüge“ ist der zweite Band von Kristina Ohlsson um den Anwalt Martin Benner, der in den Selbstmord von Sara Texas hineingezogen wird, die zuvor fünf Morde gestanden hat. Benner gerät ohne eigenes Zutun in dieses Durcheinander und hat nur Lucy an seiner Seite, um den Fall zu lösen. Die Polizei wendet sich gegen ihn und wer ihm helfen will, ist kurz danach tot. Die Autorin treibt die Spannung in diesem Band auf die Spitze, scheint sich doch die ganze Welt gegen den Anwalt verschworen zu haben, ohne dass er die geringste Idee hat, warum. Das Ende ist dafür umso fulminanter und unvorhersehbarer. Benner ist nicht unbedingt eine sympathische Figur, trotzdem fühlt und leidet man mit ihm und wird angesichts seiner Hilflosigkeit immer wütender. Ich konnte irgendwann gar nicht mehr aufhören weiterzulesen, da ich unbedingt wissen wollte, was hinter dieser Verschwörung eigentlich steckt und vor allem, wer der geheimnisvolle Lucifer ist.
Kristina Ohlsson hat mit „Bruderlüge“ einen großartigen Thriller geschrieben, mitreißend und spannend von der ersten bis zur letzten Seite, der mir noch besser gefallen hat als der erste Band „Schwesterherz“.

Bewertung vom 04.08.2017
DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Oberitalien
Nenzel, Nana Claudia

DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Oberitalien


sehr gut

Oberitalien ist eine große Gegend, reicht da wirklich ein Reiseführer? Wir sind das Risiko eingegangen, eine Woche waren wir zwar nur unterwegs, dafür aber völlig ohne Plan, einfach losgefahren und geschaut, wohin es uns verschlägt. Dafür war dieser Reiseführer wirklich perfekt, auch wenn wir stellenweise immer zusätzlich das Internet zu Rate gezogen haben.
Natürlich kann dieser Reiseführer nur einen Überblick bieten, aber das tut er sehr detailliert und ist besonders für Individualtouristen sehr geeignet. Von den Städten wie Verona hat man auch immer gleich einen Stadtplan dabei, war ich sehr praktisch fand und während der Fahrt konnte man schauen, was gerade in der Nähe ist und was sich zu besuchen lohnt. Von einigen sehr schönen Städten wie Mantua und Brescia, die wir besucht haben, hätte ich mir noch zusätzlich einen kleinen Stadtplan gewünscht. Dass man dies aufgrund der Vielzahl der Städte dann reduziert hat, kann ich jedoch gut nachvollziehen.
Besonders schön sind auch die sehr übersichtlich beschriebenen Wanderrouten, schöne Strecken, die man mit dem Auto fahren kann und die Hinweise zu Leben und Küche in den jeweiligen Regionen. Dort werden viele Details beschrieben, die wir dann auch vor Ort wiedergefunden haben.
Für Rundreisen ist dieser Reiseführer Oberitalien perfekt und ich kann ihn nur weiterempfehlen. Vor Ort lohnt sich immer der Besuch in der Touristeninformation, die fast immer ergänzend einen Stadtplan und Erklärungen umsonst zu vergeben hatten, so dass wir damit die perfekte Kombination gefunden haben.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.08.2017
Der kleine Laden der einsamen Herzen
Darling, Annie

Der kleine Laden der einsamen Herzen


sehr gut

Posys Eltern starben bei einem Unfall, als sie 21 Jahre alt war und seit dem kümmert sie sich um ihren jüngeren Bruder Sam und arbeitet im Buchladen Bookends. Als deren Besitzerin Lavinia stirbt, hinterlässt sie Posy den Buchladen und die Wohnung, in der sie mit Sam lebt. Zwei Jahre hat sie laut Testament Zeit, den Laden wieder zum Laufen zu bringe, bevor er an Lavinias arroganten und verzogenen Enkel Sebastian übergeht. Posy schmiedet einen Plan, doch Sebastian funkt mit seiner überheblichen immer wieder dazwischen und treibt sie in den Wahnsinn. Wird Posy es mit ihren Freunden schaffen, den Buchladen auf einen neuen Weg zu bringen?
Annie Darlings Roman „Der kleine Laden der einsamen Herzen“ ist eine zauberhaft, liebevoll geschriebene Geschichte über eine junge Frau, die ihren Platz im Leben sucht und dabei nie wirklich den Tod ihrer Eltern verwinden konnte. Sie hat sich zwar in einer Nische ihres Lebens eingerichtet, doch ansonsten flieht sie in die Welt der Liebesromane und Geschichten, die ihr die Realität vom Hals halten. Ganz langsam holt die Autorin Posy aus ihrer Ecke raus und schubst sie in die Realität. Sie muss Verantwortung übernehmen, nicht mehr nur für ihren Bruder, sondern für ein Geschäft und die Arbeitnehmer, die ihre besten Freunde sind. Ihr Gegenspieler Sebastian kann einen beim Lesen ähnlich in den Wahnsinn treiben, wie er es mit Posy tut, so arrogant, überheblich, selbstverliebt und unausstehlich wie er ist. Die Lektüre ist äußerst kurzweilig und unterhaltsam und für alle Bücherfans sowieso ein Muss, denn Posys Liebe zum Buchladen haben wohl alle Leseratten schon einmal gespürt, wenn sie durch die Bücherregale ihrer Lieblingsbuchhandlung streifen und völlig beladen mit neuen Geschichten danach wieder gehen.
„Der kleine Laden der einsamen Herzen“ von Annie Darling ist eine wunderbare Geschichte über Liebe, Freundschaft und Verantwortung, die einfach ans Herz geht und zum Schmökern einlädt.

Bewertung vom 03.08.2017
Everland
Hunt, Rebecca

Everland


sehr gut

Zwei Antarktisexpeditionen, 1913 und 2012, erforschen die Everland in der Antarktis und dies stellt alle Beteiligten vor ähnliche Herausforderungen: Kälte, soziales Umfeld, das ewige Eis, all das bringt die Teilnehmer an die Grenzen ihrer psychischen und physischen Belastbarkeit.
Rebecca Hunt stellt in ihrem Roman „Everland“ die zwei fiktiven Expeditionen gegenüber und berichtet über Probleme und Erfolge. Als Leser springt man immer wieder zwischen den 100 Jahren Zeitunterschied hin und her und trotz der völlig veränderten Ausrüstung und Arbeit sind die Ähnlichkeiten der Wahrnehmung der Teams verblüffend. Die Autorin schafft es auf beeindruckende Weise in feinen Nuancen Gemeinsamkeiten und Unterschiede auszuleuchten und den Leser so auf eine beeindruckend Reise in die Antarktis zu schicken. Leider beginnt die Geschichte etwas schleppend und ich habe lange gebraucht, bis mich die Umsetzung dieser großartigen Idee richtig fesseln konnte. Besonders bei der älteren Expedition hatte ich Probleme, eine Beziehung zu den Personen aufzubauen, so dass mich die Geschichte nicht richtig mitgenommen hat. Gegen Ende nahm der Plot jedoch gewaltig an Fahrt auf und wurde sehr spannend, so dass die Geschichte nur so dahinflog und ich am Ende doch sehr von dem Buch gefangen genommen wurde.
„Everland“ von Rebecca Hunt ist ein beeindruckender Roman, hinter dem eine sehr gute kreative Idee steckt. Lediglich der Anfang des Romans war mir etwas zu langatmig, so hat es etwas gedauert, bis mich die Story richtig packen konnte.

Bewertung vom 01.08.2017
Landliebe
Lukas, Jana

Landliebe


ausgezeichnet

Elisabeth hat ein Problem: Sie lebt in München, ist arbeitslos und hat auch noch Schulden, weil sie in ihrem alten Job ein teures Kunstwerk zerstört hat, was sie für wertlosen Müll hielt. Die Lösung bringen soll die Teilnahme bei der Fernsehshow „Landliebe“, für zehntausend Euro soll sie sich mit dem Winzer Tom verkuppeln lassen. Der ist jedoch ebenfalls nicht auf der Suche nach der großen Liebe, sondern braucht das Geld, um den Hof seiner Familie zu retten. Zwei Welten prallen aufeinander und es ist fraglich, wie diese beiden für die Kameras eine Liebesshow aufführen sollen. Zum Glück gibt es noch Toms Bruder Eric und seine Frau Rina, die mehr als einmal vermittelnd eingreifen, wenn die beiden aneinandergeraten.
„Landliebe“ von Jana Lukas ist ein leichter Liebesroman, der sich durch sehr sympathische Figuren auszeichnet. Sowohl die Hauptfiguren Tom und Elisabeth als auch das Nebenpersonal sind mit viel Liebe der Autorin detailliert beschrieben und wachsen einem schnell ans Herz. Auch einen Gegenspieler zum Winzer Tom gibt es natürlich, dem aber nicht unnötig viel Raum eingeräumt wird, so dass sich der Plot wirklich auf Tom und Elisabeth und die Fernsehshow konzentriert. Dadurch lässt sich die Geschichte sehr flüssig lesen und macht viel Freude. Große Überraschungen bei der Story gibt es nicht, aber das empfinde ich bei dieser Art von Roman gar nicht als schwierig. Man weiß was man bekommt und fühlt sich gut aufgehoben mit dem Buch.
Jana Lukas Roman „Landliebe“ ist eine schöne und leichte Unterhaltung, perfekt für den Sommerurlaub geeignet und um die Seele baumeln zu lassen.

Bewertung vom 31.07.2017
Die sieben Farben des Blutes / Helena Faber Bd.1
Wilhelm, Uwe

Die sieben Farben des Blutes / Helena Faber Bd.1


gut

Staatsanwältin Helena Faber, einst jüngste Staatsanwältin Deutschlands, arbeitet an einem kniffligen Fall: Ein Serienmörder treibt sein Unwesen und bringt Frauen brutal um. Die Frauen scheinen eins gemeinsam zu haben: Sie alle setzen sich für die Frauenrechte ein und wurden während ihrer Menstruation umgebracht. Nach drei Morden scheint der Mörder seine Arbeit beendet zu haben, bis das Morden plötzlich wieder beginnt und Polizei und Staatsanwalt nach wie vor im Dunkeln tappen.
Mir hat Uwe Wilhelms „Die sieben Farben des Blutes“ besonders gut gefallen, weil der Krimi wirklich komplex und gut ausgearbeitet ist. Helena Faber ist eine sympathische, aber nicht fehlerfreie Protagonistin, die zwischen Familie und Karriere hin- und hergerissen ist. Ihr Ex-Mann ermittelt bei der Polizei, und so geraten die beiden beruflich immer wieder aneinander. Helena verbeißt sich regelrecht in die Ermittlungen zum Serienmörder, der sich Dyonisos nennt. Durch verschiedene Umstände wird sie irgendwann vom Fall abgezogen und auch noch persönlich in die Morde verstrickt, was die Spannung immer weiter steigen lässt. Mein einziger Kritikpunkte ist, dass schon etwas zu früh durch Hinweise deutlich wird, wer wirklich hinter Dyonisos steckt, da hat es sich der Autor für mich etwas zu einfach gemacht.
„Die sieben Farben des Blutes“ von Uwe Wilhelms ist ein guter und spannender Krimi über einen brutalen Serienmörder, der hauptsächlich vom Vielschichtigen Charakter und den persönlichen Verwicklungen der Hauptfigur Helena Faber profitiert. Solide geschrieben und entwickelt, aber nicht überwältigend.

Bewertung vom 13.07.2017
Was man von hier aus sehen kann
Leky, Mariana

Was man von hier aus sehen kann


ausgezeichnet

Wenn Selma von einem Okapi träumt, wird im Dort jemand sterben, das hat die Erfahrung gezeigt. Der neueste Okapi-Traum von Selma sorgt dementsprechend für Panik, Überreaktionen und Kurzschlusshandlungen. Jeder will noch einiges geklärt haben, wenn es ihn eventuell erwischt. Doch was dann wirklich passiert, damit hatte keiner gerechnet und die Erzählerin Luise wirft es vollständig aus der Bahn, da kann auch Selma, ihre Großmutter und der wahrscheinlich wunderbarste Mensch in ihrem Leben, ihr nicht helfen. Beim besten Willen nicht.
„Was man von hier aus sehen kann“ ist eine wunderschöne Geschichte über ein Mädchen, dass sich völlig verkriecht in einem Leben, dass sie kennt und ihr keine Unsicherheit bietet, bis das Leben selbst sie zwingt, diese Wohlfühlzone zu verlassen und in die Wirklichkeit hinauszugehen. Die Autorin Mariana Leky schafft hierfür ganz wundervolle Figuren, die einem sofort ans Herz wachsen und die Geschichte so nah und unmittelbar erlebbar machen. Luise hat das ganz Dorf als Freunde und Familie: Selma, den Optiker, die abergläubige Elsbeth, die immer schlecht gelaunte Marlies und den ununterbrochen Bibelverse zitierenden Palm. Was stört es da schon, dass ihre eigentlichen Eltern viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind, um sich um das Mädchen zu kümmern, dass sich in ihren einfachen Strukturen eingerichtet hat. Luise ist eine sehr empfindsame und liebenswerte Figur, die es sehr schwer hat, ohne es vielleicht selbst zu bemerken. Ich hatte beim Lesen der Geschichte das Gefühl, dass Luise als Ich-Erzählerin ihr Leben als absolut selbstverständlich annimmt und keineswegs bewusst damit hadert.
Mariana Leky Roman „Was man von hier aus sehen kann“ ist ein ergreifendes und berührendes Buch, dass einem ganz nah kommt und einen gefangen nimmt. Sie beschreibt ein fast trauriges Leben auf unglaublich schöne und positive Art und entführt einen ohne zu Fragen restlos in die Welt von Selma, Luise und dem Okapi. Bewegend, nah und einfach nur wunderschön.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.07.2017
Der letzte Befehl / Jack Reacher Bd.16
Child, Lee

Der letzte Befehl / Jack Reacher Bd.16


ausgezeichnet

In seinem neuesten Fall für Jack Reacher entführt Lee Child seine Leser in die Vergangenheit! „Der letzte Befehl“ spielt zeitlich vor den anderen Bänden und beschreibt den letzten Einsatz, den Reacher für das Militär ausgeführt hat. Er wird in eine Kleinstadt in Mississippi geschickt, wo eine junge Frau ermordet wurde. Verdächtigt wird der Sohn eines angesehenen Politikers, der vor Ort beim Militär stationiert ist und gerade Karriere macht. Reacher soll die örtliche Ermittlerin in Schach halten und herausfinden, ob der Täter wirklich Militärangehöriger ist. Doch vor Ort stellt sich die Situation anders da als erwartet, denn statt einer erwarten Reacher drei Leichen und eine hochattraktive Ermittlerin, die sich nicht in die Karten schauen lässt.
Der neueste Band der Jach-Reacher-Reihe hat mich beim Lesen wirklich umgehauen, es war so spannend, dass ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen konnte. Reacher ist ein sehr eigenwilliger Typ, aber diese Geschichte klärt jetzt seine Vergangenheit auf, wie seine Enttäuschung vom Militär zu erklären ist und warum er bei der Militärpolizei eigentlich aufhörte. Das alles umgibt einen sehr spannenden Kriminalfall, der mit einigen Überraschungen glänzen kann und einen so oft auf die falsche Fährte schickt, bis Reacher als Ermittler uns Leser wieder einsammelt und an seinen Schlussfolgerungen teilhaben lässt. Mit der Ermittlerin Devereux hat Lee Child seinem Protagonisten eine Figur gegenübergestellt, die ihm eindeutig das Wasser reichen kann. Sie ist nicht nur attraktiv, was Reacher mehr verwirrt als er zugeben will, sondern auch hochintelligent und hat selber Erfahrung bei der Army. Das erhöht die Spannung und den Lesespaß, denn es ist nie ganz klar, ob die beiden jetzt eigentlich Partner oder Gegenspieler sind.
Mir hat „Der letzte Befehl“ von Lee Child sehr gut gefallen, die Story ist spannend und gut beschrieben und Reacher polarisiert als Figur sehr stark, was die Handlung vorantreibt. Ich kann das Buch allen Krimi- und Thrillerfans nur uneingeschränkt empfehlen.