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Bewertungen

Insgesamt 321 Bewertungen
Bewertung vom 09.11.2016
Die Wüstenprinzessin
Yasar, Melike

Die Wüstenprinzessin


sehr gut

Da mir bereits die Reihe „Im Reich der Verborgenen“ gut gefallen hatte, war ich sehr gespannt auf Mehliqas neues Buch. Wie von ihr gewohnt, lässt sie den Leser wieder in einer Welt aus 1001 Nacht versinken.

Für Prinzessin Yasmina ist es an der Zeit zu heiraten, doch sie lehnt jeden Bewerber ab. Sie möchte ihren zukünftigen Mann selber kennenlernen und aus Liebe heiraten. Ihr Vater, der Sultan des Reiches, lehnt dies aber entschieden ab. Prinz Karim ist einer von vielen Verehrern. Ihm gelingt es, einen Blick auf die Prinzessin zu werfen und er verliebt sich auf der Stelle in Yasmina. Gemeinsam mit dem Sultan schmiedet Karim einen Plan. Er sollte Yasmina vermeintlich entführen, damit sie ihn besser kennenlernen soll. Doch nach der Entführung läuft alles schief und Karim wird von Yasmina getrennt.

Der Einstieg in das Buch ist mir sehr leicht gefallen, da ich Märchen aus 1001 Nacht liebe. Der Schreibstil von Melike ist speziell, aber wundervoll bildhaft und detailreich. Sie hat die Gabe, in den Köpfen der Leser sofort Bilder entstehen zu lassen. Man hat die Charaktere und das zauberhafte Setting mit seinem orientalischen Reiz direkt vor den Augen. Zu Beginn der Geschichte gibt es deutliche Parallelen zu dem orientalischen Märchen „Aladin und die Wunderlampe“, was mir gut gefallen hat. Yasmina ähnelt charakterlich der Prinzessin aus Aladin. Die Geschichte entwickelt sich aber in eine vollkommen andere Richtung. Yasmina hat mir gut gefallen. Sie wirkt zwar auf den ersten Blick wie eine reiche, verwöhnte Prinzessin, doch mit der Zeit erkennt man ihr gutes Herz und ihre Tapferkeit. Mit Karim konnte ich nicht warm werden. Er verliebt sich aufgrund von Yasminas weit gerühmter Schönheit in sie und ist sehr schnell bereit, sein Leben für sie zu geben. Sein Verhalten war für meinen Geschmack einfach zu oberflächlich, denn er kennt Yasmina nicht wirklich und Schönheit ist keine Basis für eine gute Ehe. Der Verlauf der Geschichte hat mir hingegen gut gefallen. In der Welt außerhalb des Palastes warten viele Gefahren auf die Prinzessin, die es zu meistern gibt. Dadurch bleibt immer eine gewisse Grundspannung erhalten. Nur im Mittelteil hätte ich mir gewünscht, dass die Handlung etwas mehr vorangetrieben wird. Insgesamt ist „Die Wüstenprinzessin – Auf der Flucht ein gelungener Reihen-Auftakt, der in sich abgeschlossen ist. Man kann das Buch also ohne Probleme auch als Einzelband lesen.

Fazit: Mit „Die Wüstenprinzessin – Auf der Flucht“ entführt Melike Yasar in eine märchenhafte Welt aus 1001 Nacht. Der Reihen-Auftakt ist eine gelungene Mischung aus Liebes- und Abenteuerroman mit orientalischem Flair. Die Charaktere wurden sehr facettenreich ausgearbeitet. Nur mit Prinz Karim konnte ich leider nicht warm werden.

Bewertung vom 26.10.2016
Indigo und Jade
Strauß, Britta

Indigo und Jade


ausgezeichnet

„Indigo und Jade“ hatte mir die liebe Doreen von der Kunterbunten Bücherkiste empfohlen, die den gleichen Büchergeschmack hat wie ich. Mit diesem Buch hat sie bei mir voll ins Schwarze getroffen, von der ersten Seite an war ich wie verzaubert von dem bildgewaltigen Schreibstil der Autorin. Auch die von Britta Strauss erschaffene Welt wirkt absolut märchenhaft und fantasiereich.

Indigo ist der letzte Atlanter auf der Welt. Zu früheren Zeiten standen sie den Menschen zur Seite, aber als sie erkannten, dass Macht und Gier die stärksten Motive der Menschen waren, wandten sie sich von ihnen ab und kehrten in ihre Welt zurück. Während die Menschenwelt im Chaos versank, wurde Indigo der Rückweg verwehrt. Mit einer List konnte ihn die böse Königin Jamashree bezwingen und in ihren Bann schlagen. Als es Indigo gelingt zu flüchten, trifft er auf Jade, die zum Sterben im Wald zurückgelassen wurde, nachdem sie die Königin bestehlen wollte. Indigo erkennt in Jade seine letzte Hoffnung, die legendäre und mächtige Orchidee zu finden, die ihn für immer von der Königin befreien kann.

Dank des fantastischen Schreibstils von Britta Strauss ist mir der Einstieg in das Buch sehr leicht gefallen. Bildgewaltig, detailliert und märchenhaft lässt die Autorin eine zauberhafte Welt entstehen, in die ich mich von Anfang an verliebt habe. Durch den wundervollen Sprachstil wirkt es so, als wäre man kein außenstehender Betrachter, sondern ein Teil der Geschichte. Ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen, weil es so eine große Sogwirkung auf mich hatte. Britta Strauss erschafft nicht nur eine fantasiereiche Welt voller Zauber, Schönheit und Magie, sondern auch fantastische Tierwesen wie die riesigen Nebelwale, die anmutig durch die Lüfte gleiten. Leider liest sich das Buch viel zu schnell, es hätte gerne doppelt so dick sein können. Britta Strauss spielt abwechselnd mit Spannung und Fantasy-Elementen, die es zu entdecken gilt. Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus und möchte eigentlich ewig in dieser Welt abtauchen. Auch die Protagonisten können auf ganzer Linie überzeugen. Beide wirken sehr authentisch und facettenreich, da sie mit viel Liebe ausgearbeitet wurde. Jade und Indigo haben beide ihre Ecken und Kanten. Sie sind alles andere als perfekt und präsentieren auch ihre Schattenseiten. Genau das hat mir richtig gut gefallen, weil man hier mal nicht das klassische Heldenpaar vor sich hatte. Britta Strauss konnte mich mit ihrer Geschichte rundherum begeistern. Klare Leseempfehlung – „Indigo und Jade“ ist ein richtiges Highlight-Buch.

Fazit: Bildgewaltig und märchenhaft konnte Britta Strauss mich mit „Indigo und Jade“ von der ersten Seite an begeistern. Die Geschichte ist einfach nur großartig, eine spannende Reise voller Überraschungen und Abenteuer. Ich freue mich schon riesig darauf, in Band 2 wieder in diese atemberaubende Welt eintauchen zu können.

Bewertung vom 13.10.2016
Siren
Cass, Kiera

Siren


ausgezeichnet

Da ich ein riesengroßer Selection-Fan bin, musste ich „Siren“ natürlich lesen. Ich konnte es kaum erwarten, das Buch endlich in den Händen zu halten. Kiera Cass überzeugt auch in diesem Buch mit ihrem wundervollen Schreibstil, der den Leser völlig in ihrer Geschichte versinken lässt. Traurig und zugleich wunderschön erzählt sie die Geschichte der Sirene Kahlen. Diese melancholische Liebesgeschichte hat mich wirklich berührt und mitten ins Herz getroffen.

Kahlens Eltern sterben bei einem furchtbaren Schiffsunglück. Einzig Kahlen überlegt in der tosenden See, die beschlossen hat, das junge Mädchen in ihre Dienste zu nehmen. Hundert Jahre muss sie der See treu bleiben und ist als Sirene an sie gebunden. Die Stimmen der Sirenen bringen den Menschen den Tod, daher muss Kahlen an Land schweigen. Nach langer Zeit als Sirene trifft sie auf den Studenten Akinli und fühlt sich zum ersten Mal in ihrem Leben auch ohne Worte verstanden. Ohne es zu wollen verliebt sich Kahlen in den Jungen. Doch das Schicksal versucht mit aller Macht, die beiden auseinanderzubringen und wirft den Schatten des Todes voraus.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des fantastischen Schreibstils von Kiera Cass sehr leicht gefallen. Die Autorin schreibt unglaublich bildgewaltig. Man sieht die See direkt vor sich und kann schon fast das Meerwasser an den Füßen spüren und das Salz in der Luft riechen. Da ich das das Meer liebe, konnte Kiera Cass mich mit ihrem Setting von der ersten Seite an verzaubern. Der Schreibstil und das Erzähltempo sind eher ruhig, was perfekt zu der melancholischen Atmosphäre des Buches passt.

Die tragische Lebensgeschichte von Kahlen hat mich zu Tränen gerührt und war zugleich doch wunderschön. Kahlen ist eine unheimlich sympathische Protagonistin. Ich konnte von Anfang an mit ihr mitfühlen. Kahlen lebt wie ein ganz normales Mädchen an Land. Nur dann und wann ruft die See sie zu sich, damit sie ihr als Sirene dient. Durch ihre Unsterblichkeit ist Kahlen zu einem einsamen Leben verdammt. Außer für ihre Sirenen-Schwestern darf sie keine Liebe empfinden und mit keiner Menschenseele sprechen. Zusätzlich zieht ihre Aufgabe als Sirene Kahlen in einen tiefen Abgrund. Immer wieder hört sie die Schreie der sterbenden Menschen, für deren Tod sie verantwortlich ist. Sie tötet wahllos Kinder und Erwachsene. Nie darf es Überlebende geben. Die See zwingt Kahlen ihre tödliche Melodie zu singen, bis jedes menschliche Wesen auf den Grund des Meeres gefallen ist. Der Leser wird von ihren Emotionen regelrecht überflutet. Meine Gefühle schwankten zwischen Verzweiflung, Wut, Unglauben, Freude und Trauer. Auch die Darstellung der See hat mir gut gefallen. Sie fordert den Tod von tausenden Menschen und doch scheint sie, wie auch die Sirenen, ein Opfer zu sein. Obwohl man die See eigentlich hassen sollte, kann man auch ein wenig mit ihr mitfühlen, denn sie wirkt unglaublich menschlich und liebt Kahlen wie eine Mutter. Ich liebe Kiera Cass dafür, dass sie so unglaublich emotional und gefühlvoll schreibt. „Siren“ ist wirklich eine wundervolle Geschichte, in der man vollkommen versinken kann. Ich kann dieses Buch wirklich jedem ans Herz legen - es wird euch verzaubern.

Fazit: „Siren“ von Kiera Cass ist eine wundervolle Liebesgeschichte, die mich mitten ins Herz getroffen hat. Magisch, gefühlvoll und bildgewaltig entführt Kiera Cass den Leser in die Welt der Sirenen.

Bewertung vom 11.10.2016
Das Schicksal des Halbblutes / Verwandte Seelen Bd.2
Stevens, Nica

Das Schicksal des Halbblutes / Verwandte Seelen Bd.2


ausgezeichnet

Der erste Band der „Verwandte Seelen-Trilogie“ hatte mir richtig gut gefallen und ich war gespannt, ob die Fortsetzung mich genauso begeistern kann. Tatsächlich gefällt mir der Folgeband „Das Schicksal des Halbblutes“ sogar noch besser. Neben Liebe und Romantik bietet das Buch jede Menge Spannung und Action. Der bildgewaltige Schreibstil sorgt zusätzlich für ein wundervolles Leseerlebnis.

Nach dem Angriff von Dougal bleibt Sam kaum Zeit, um sich von ihren schweren Verletzungen zu erholen. Um die verschiedenen Clane zu einen, müssen Sam und Jake sie von ihrer Seelenverwandtschaft überzeugen. Diese ist jedoch nur unter Unsterblichen möglich. Als Jakes Erzfeind Esca auf der Bildfläche erscheint, nimmt das Unheil seinen Lauf. Während Sam sich in verschiedenen Wettkämpfen mit den Unsterblichen messen muss, hat Esca schon längst ein Auge auf sie geworfen. Das Schicksal wendet sich gegen Sam und Jake und beschert ihnen einen Feind, der für den Moment noch gefährlicher ist als Dougal.

Der Einstieg in das Buch ist mir durch den wundervollen Schreibstil von Nica Stevens sehr leicht gefallen. Bildgewaltig und detailhaft entführt die Autorin den Leser in den zauberhaften Wald Ageless Forest und die Welt dahinter. Das Kopfkino schaltet sich direkt ein und lässt wundervolle Bilder im Kopf entstehen. Nica Stevens versteht es meisterlich, den Leser in der von ihr erschaffenen Welt versinken zu lassen. Bereits nach ein paar Seiten konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Doch nicht nur der Schreibstil konnte mich begeistern, sondern auch die liebevoll ausgearbeiteten Charaktere. Sam und Jake sind zwei wunderbare Protagonisten, die man einfach ins Herz schließen muss. In diesem Band müssen die beiden zum ersten Mal seit ihrer Verbindung ohne ihren Seelenverwandten bestehen. Besonders Sam hat damit ihre Probleme, denn ihre menschlichen Erfahrungen erweisen sich nun als Nachteil. Trotz der schwierigen Situation bleiben beide immer stark und geben nicht auf. Das Erzähltempo ist um einiges höher als im ersten Band. Schon nach kurzer Zeit geht es Schlag auf Schlag und der Leser kommt kaum zum Luftholen. Nica Stevens überzeugt mit viel Action und Spannung. Romantische Szenen gibt es weniger als im ersten Band, dafür warten aber einige Überraschungen auf den Leser. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung. Lasst euch von Nica Stevens verzaubern!

Fazit: Mit „Das Schicksal des Halbblutes“ ist Nica Stevens ein fantastischer Mittelband der „Verwandte Seelen –Trilogie“ gelungen. Starke Charaktere, Romantik, Spannung und Abenteuer lassen das Leserherz höherschlagen. Ein bildgewaltiger Schreibstil rundet die Handlung ab und lässt den Leser komplett in der Geschichte versinken. Diese Reihe muss man lesen!

Bewertung vom 11.10.2016
Ein Himmel aus Lavendel
Anders, Marlena

Ein Himmel aus Lavendel


sehr gut

Emery und ihre Familie lebten in großer Armut, bis ein Fremder Emery eines Tages einen Handel anbot. Eine Gabe im Tausch gegen ihre Seele. Doch dann scheint es fast so, als hätte sie ihre Seele an den Teufel verkauft. Emery wird zur Diebin und kann sich durch ihre Gabe in einen Phönix verwandeln und in Flammen aufgehen, wenn sie kurz davor ist erwischt zu werden. Der Preis für ihre Gabe kostet sie jedoch auf lange Sicht ihr Leben. Eines Tages trifft sie auf Nael, der angeblich weiß, wie man den Phönix-Fluch brechen kann. Aber auch Nael verbirgt ein dunkles Geheimnis.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des angenehmen Schreibstils sehr leicht gefallen. Das Buch beginnt mit einem sehr ruhigen Erzähltempo, da die Autorin der Geschichte viel Raum lässt, um sich zu entwickeln. Auf diese Weise erfährt man direkt einiges über den Weltenaufbau und kann sich von Anfang an gut orientieren. Zu Beginn lernt man das Leben und die Gebräuche in Emerys Heimatstadt Avize kennen und bekommt einen ausführlichen Einblick in Emerys Alltag als Diebin. Das Erzähltempo steigert sich im Laufe der Geschichte langsam aber kontinuierlich, bis es zum Schluß regelrecht rasant wird. Zu Beginn hätte ich mir allerdings ein klein wenig mehr Spannung gewünscht. Die Idee des Phönix-Fluches in Verbindung mit dem Weltenentwurf hat mir sehr gut gefallen. Die Menschen in Avize verhüllen sich mit prächtigen Gewändern. Exotische Masken sorgen für Anonymität in einer Welt, in der niemand sein Gesicht zeigt. Durch den detaillierten Schreibstil hatte ich direkt Bilder im Kopf. Avize mit seinen vielen Wasserkanälen, Masken und Kleidern hat mich an Venedig zur Dogenzeit erinnert. Noch heute kann man an Karneval in Venedig die prachtvollen Masken und herrschaftlichen Gewänder bewundern. Für mich ist dieser Weltenentwurf eine erfrischende Idee, die bei mir großen Anklang gefunden hat.

Die Hauptprotagonistin Emery wirkte auf mich sehr authentisch. Ich konnte gut mit ihr mitfühlen und ihre Handlungen nachvollziehen. Besonders ans Herz gewachsen ist mir Amra, die Schwester von Emery. Die Beziehung der Schwestern ist sehr eng und liebevoll. Amra spielt in diesem ersten Band keine große Rolle, doch das Ende lässt vermuten, dass sich dies in der Fortsetzung noch ändern wird. Zu Nael hingegen konnte ich keine Verbindung aufbauen, da er sehr unnahbar ist und man nur wenig von seinen Gedanken erfährt. Dadurch wirkt er hart und distanziert. Erst zum Ende des Buches hin konnte ich mich besser in Nael hineinversetzen. Neben Emery und Nael spielen die Charaktere Rhys, Caia und Ascher eine wichtige Rolle. Sie sind ebenso wie Emery Ausgestoßene und leiden unter dem Phönix-Fluch. Diese drei habe ich von Anfang an in mein Herz geschlossen und hoffe, dass ich noch sehr viel von ihnen erfahren werde. Leider bleibt zum Ende des Buches eine wichtige Frage in Bezug auf diese drei Charaktere offen und es hat mich ehrlich gesagt wahnsinnig gemacht, diese am Ende nicht beantwortet zu bekommen. Man kann das schon fast als beiläufigen Cliffhanger sehen, der ganz nebensächlich eingebaut wird und doch so wichtig ist. Auch das Ende hat es in sich. Zum Schluß wird es wirklich rasant und spannend. Der richtige Cliffhanger auf den letzten Seiten hat mich total schockiert. Marlena Anders wartet mit einer überraschenden Wendung auf, die ich nicht vorhergesehen hatte. Alleine deshalb muss ich Band 2 schon lesen. Ich bin sehr gespannt darauf, was Marlena Anders sich in der Fortsetzung noch einfallen lässt.

Fazit: „Ein Himmel aus Lavendel“ von Marlena Anders ist ein ideenreicher Reihen-Auftakt, der mit einem venezianisch anmutenden Weltenentwurf überzeugt und Lust auf mehr macht. Auch wenn das Erzähltempo länger eher ruhig ist, konnte mich die Geschichte rund um Emery, Nael, Rhys, Caia und Ascher überzeugen. Ein wirklich fieser Cliffhanger macht es fast unmöglich, Band 2 nicht zu lesen. Ich bin sehr gespannt darauf, wie es weitergeht.

Bewertung vom 07.10.2016
Vom Umtausch ausgeschlossen - Mann im Kilt
Guttenson, Pia

Vom Umtausch ausgeschlossen - Mann im Kilt


ausgezeichnet

Die Autorin Pia Guttenson erzählt die Geschichte von Louise und Alasdair mit viel Witz und Humor. Auch an Spannung, Dramatik und einer Prise Erotik fehlt es nicht. „Mann im Kilt – Vom Umtausch ausgeschlossen“ bietet ein rundum leichtes und kurzweiliges Lesevergnügen.

Nachdem Louise sich Hals über Kopf in den Schotten Alasdair verliebt hat, verlässt sie ihren Mann. Doch nicht nur den Ehegatten muss sie zurücklassen, sondern auch die gemeinsamen Söhne. Zum Trauern bleibt allerdings nicht viel Zeit, denn in Schottland wartet schon ein neues Leben auf Louise, das so manche Tücken bereithält. Dann passiert etwas, womit Louise und Alasdair nicht im Traum gerechnet hätten. Ihre Expartner verbünden sich und versuchen mit allen Mitteln, das frisch verliebte Paar zu trennen.

Der Einstieg in das Buch ist mir dank des humorvollen Schreibstils sehr leicht gefallen. Der Humor von Pia Guttenson ist einfach göttlich und ich musste ein paar Mal laut lachen beim Lesen. Die Story ist locker und leicht, wodurch sich das Buch schnell lesen lässt. Besonders Louise habe ich sehr ins Herz geschlossen. Sie ist eine absolute Katastrophe, was Fettnäpfchen betrifft. Sie tritt garantiert in jedes einzelne und lässt keine peinliche Situation aus. Louise ist die geborene Chaos-Queen und einfach nur liebenswert. Auch ihr Sohn Philipp ist mir sehr sympathisch. Besonders gut gefallen hat mir der Charm des schottischen Settings. Im Gegensatz zu anderen Büchern trifft man hier auf ein realistisches und ehrliches Bild von Schottland, das auch die Schattenseiten des Landes nicht versteckt. Regen und dreckigen Schafsweiden gehören einfach dazu. Durch einige überraschende Wendungen und den tollen Humor bleibt das Buch bis zum Schluss spannend und unterhaltsam. Da es keinen fiesen Cliffhanger gibt, bleibt der Leser mit einem zufriedenen Gefühl zurück. Liebe, Dramatik und eine Prise Erotik: „Tausche Mann im Kilt – Vom Umtausch ausgeschlossen“ ist rundum gelungen und bietet ein wunderbar kurzweiliges Leseerlebnis. Ich bin schon gespannt, was Pia Guttenson sich im Finale der Trilogie noch einfallen lässt.

Fazit: Mit „Mann im Kilt – Vom Umtausch ausgeschlossen“ ist Pia Guttenson eine wunderbar humorvolle Fortsetzung gelungen. Obwohl ich sehr selten Bücher aus diesem Genre lese, konnte mich das Buch auf ganzer Linie überzeugen. Humor, Liebe, Dramatik und ein Hauch Erotik sorgen für ein spannendes und kurzweiliges Lesevergnügen.

Bewertung vom 05.10.2016
Die Flamme erlischt
Martin, George R. R.

Die Flamme erlischt


gut

„Die Flamme erlischt“ von George R.R. Martin ist ein gut geschriebener und anspruchsvoller Science Fiction / Fantasy Roman. Der Protagonist Dirk t´Larien begibt sich, mit der Hoffnung seine einst verlorene Liebe Gwen zurückzugewinnen, auf den sterbenden Planeten Worlon, der nur noch wenige Bewohner hat. Einer von diesen ist der Kavalare (Bewohner des PlantetenHoch-Kaavalan) Jaan, jetziger Liebhaber von Gwen. Durch ein Missverständnis gerät die Geschichte in Fahrt. Dirk wird von anderen Kavalaren zu einem Duell herausgefordert, vor welchem er flüchtete und sich, Gwen und Jaan in Gefahr bringt.

George R.R. Martin schafft es, eine völlig andere Welt und Zeitlinie zu erschaffen. Durch viele Geschichten innerhalb der Geschichte, die von den Charakteren erzählt werden, erscheint alles ziemlich real und hinterlässt den Eindruck, als ob es Worlon und Hoch-Kaavalan wirklich gibt. Die gesamte Atmosphäre des Buches ist düster und drückend. Die Welt sowie die Handlung sind unglaublich komplex und vielschichtig. Der Weltenentwurf wirkt so authentisch, dass der Eindruck entsteht, es handelt sich um einen Roman und ein Geschichtslehrbuch in einem. Um alles nachvollziehen zu können, muss man schon gut aufpassen, um viele Dinge, die im Laufe der Handlung passieren und gesagt werden, verknüpfen zu können. Zudem ruft der Roman „Die Flamme erlischt“ auf, genauer über die eigenen für selbstverständlich gehaltenen Werte und Normen nachzudenken und diese zu hinterfragen, ob sie in die momentane Zeit passen und einen Zweck haben. Auch Namen spielen eine große Rolle. Hier wird es etwas philosophischer, da ermahnt wird, dass Dinge und Menschen erst durch einen Namen zu dem werden, was sie sind. Diese Tatsache hat einen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf der Handlung und auf die Beziehungen der Protagonisten untereinander. Obwohl das Buch insgesamt durchaus interessant ist, hat sich die Handlung zwischenzeitlich immer wieder sehr in die Länge gezogen. Die einzelnen Hintergrundgeschichten stören den Lesefluss und sorgen für ein zähes Lesevergnügen.

Meiner Meinung nach ist „Die Flamme erlischt“ ein guter Roman von Goerge R.R. Martin. Jedoch wahrscheinlich nicht jedermanns Fall, da sich die Handlung sehr in die Länge zieht und die Hintergrundgeschichten viel Platz einnehmen. Trotzdem herrscht immer eine spannende, wenn auch düstere Atmosphäre, die vom Anfang bis zum Ende bestand hat. Man muss Lust auf diesen Roman haben und sich vor allem beim Lesen konzentrieren können.

3,6 / 5,0 Sterne. Gastrezension von Alina bei Selection Books.