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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
buchwürmchen
Wohnort: 
reutlingen
Über mich: 
Das Leben ist viel zu kurz um schlechte Bücher zu lesen!

Bewertungen

Insgesamt 449 Bewertungen
Bewertung vom 05.12.2013
Was ich liebte
Hustvedt, Siri

Was ich liebte


ausgezeichnet

Eine gelungene homogene Mischung aus Kunstführer, Familiensaga und Thriller.

Die Geschichte steigt mit der beginnenden Freundschaft zwischen dem Kunsthistoriker Leo und dem Künstler Bill samt Familien ein. Umrahmt wird die Erzählung bildhaft von der New Yorker Kunstszene.

In "Was ich liebte" reflektiert der Ich-Erzähler Leo über sein bisheriges Leben, über die Schicksalsschläge, Tod, Trennung, Verrat, Liebe und nicht zuletzt Einsamkeit. Die Autorin hat einen vielschichtigen Roman geschrieben, mit hervorragend komplexen Figuren, in einer fantastischen und immerzu glaubhaften Sprache. Der gekonnte Spannungsaufbau ist dermaßen geglückt, dass ich das Buch am liebsten in einem Zug durchlesen wollte, was bei 480 Seiten nicht gerade einfach gewesen wäre.

Ich liebe dieses Buch und deshalb kann ich es nur empfehlen.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.12.2013
Gefährliche Geliebte
Murakami, Haruki

Gefährliche Geliebte


sehr gut

Eine einfühlsame Liebesgeschichte die teilweise Realitätsfern abschweift.

Dies ist die Liebesgeschichte von Hajime und seiner Jugendfreundin Shimamoto. Verbunden und vertraut in Ihrer Kindheit, verlieren sie sich zeitweise aus den Augen, um sich schließlich Mitte dreißig wiederzufinden.

Hajime hat in der Zwischenzeit studiert, geheiratet, hat zwei Töchter, zwei erfolgreiche Jazz Bars eröffnet und ist trotz seiner verbuchten Erfolge nicht erfüllt. Ungefähr die Hälfte des Buches befasst sich mit seinem Leben, was Shimamoto in ihrem wiederfahren ist, bleibt dem Leser größtenteils verborgen.


Der Autor bedient sich einer schlichten Schreibweise, intensiv und schnörkellos, extrem gefühlsbetont und leidenschaftlich. Anschaulich führt er durch die Geschichte, wobei nicht immer klar ist, wo die Realität beginnt und wo die Phantasie.

Wer eine Handlungsexplosion erwartet sollte lieber weiter suchen, wer sich gern in Träume-reien verliert, wird mit diesem Buch gut bedient.

Bewertung vom 28.11.2013
Garp und wie er die Welt sah
Irving, John

Garp und wie er die Welt sah


ausgezeichnet

Auf knapp 630-Seiten würfelt John Irving jede Menge Charaktere zusammen, die auf dem ersten Blick kaum zusammenpassen, doch je weiter sich die Geschichte entfaltet, desto bunter wird sie: Transsexuelle, Fanatiker, Prostituierte und Kriminelle bevölkern diese literarische Welt und alle haben sie was gemeinsam: Menschlichkeit. Der Leser wird fast gezwungen mit Toleranz durch die Erzählungen zu schreiten und das schönste: bei Irving es gibt kein eindeutiges „Schwarz-Weiß", alles ist möglich: das Spießbürgerliche vermischt sich mit dem Fanatischen, mal himmelhoch jauchzend, mal tief traurig, Willkür und Fatalismus begleiten dieselbe Handlung. Gerade diese Mischung an Gegensätze macht den Reitz dieses Buches aus. Der Roman macht einfach Lust auf Lesen, unterhält und regt zum Nachdenken an ohne angehobenen Zeigefinger, einfach der perfekte Cocktail von Anspruch und Unterhaltungsliteratur. Danke Herr Irving!

Bewertung vom 27.11.2013
Veronika beschließt zu sterben
Coelho, Paulo

Veronika beschließt zu sterben


ausgezeichnet

Veronika, die scheinbar alles hat, auf den ersten Blick keinen Mangel kennt, gesund und klug ist, aber wahnsinnig gelangweilt von der Monotonie des Lebens, findet die Zeit reif Schluss zu machen . Sie wird klinisch noch rechtzeitig gerettet, die Seele erholt sich jedoch erst im Laufe der folgenden 223 Seiten.

Zugegeben, keine einfache Kost, schließlich geht es um das Wertvollste: um das nackte Leben. Und auch um „normal sein“ oder die Frage was jeder unter „normal„ versteht und empfindet.

Wer dieses Buch finster und deprimierend findet, hat es meiner Ansicht nach nicht wirklich verstanden. Eben weil es ein tabuisiertes Thema aufgreift, finde ich es so herzergreifend. Während des Lesens wird einem bewusst, was eigentlich wertvoll und unbezahlbar ist.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.11.2013
Hundert Jahre Einsamkeit
García Márquez, Gabriel

Hundert Jahre Einsamkeit


ausgezeichnet

Mit seiner schönen bildreichen Sprache gelang es Gabriel Garcia Marquez mich erneut zu begeistern. Ich liebe seinen einzigartigen Stil, verspielt und dennoch tiefsinnig, führt er durch ein wunderbares Buch. Anfänglich wurde ich vom Ideenreichtum schier erschlagen und verwirrt , die Befürchtung stieg auf, der Handlung nicht mehr folgen zu können, doch nach kurzer Aufwärmphase, wollte ich nicht mehr loslassen.

Dieser Roman beschreibt den Werdegang der kolumbianischen Familie Buendia, ihr Aufstieg, ihr Macht und schließlich Niedergang. Das Dorf Macondo wird mitten im Nirgendwo aus dem Boden gestampft und wird zum Schauplatz einer phantasievollen Erzählung. Sieben Generationen kommen und gehen, tragen zur Urbanisierung bei und hinterlassen beim Leser das Gefühl dabei gewesen zu sein. Zwar erscheint vieles unglaubwürdig und überzogen, dennoch ist die Geschichte Drumherum so liebevoll und gekonnt aufgebaut, dass man gut drüber hinweg sehen kann.

Für mich ein Buch der besonderen Art und mit Sicherheit polarisierend.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.11.2013
Der Chronist der Winde
Mankell, Henning

Der Chronist der Winde


ausgezeichnet

Mankell erzählt uns in diesem Buch die kurze und grausame Lebensgeschichte des afrikanischen Straßenjungen Nelio. Das ist ein Buch, in dem Grausamkeiten, Leid und unermessliche Brutalität geschildert werden, so schonungslos, dass man sich am liebsten mit Nelios Schicksal gar nicht erst auseinander setzten vermag, anderseits so fesselnd, dass man das Buch nicht mehr loslassen kann. Liebevoll verleiht er den Straßenkindern Afrikas eine große Würde, detailreich beschreibt er nicht nur seine Hauptfigur, sondern auch alle anderen Mitwirkenden. Was ich ganz besonders an Mankell bewundere, ist die Tatsache, dass er nicht urteilt oder gar Kritik an der afrikanischen Gesellschaft ausübt. Hervorragende Sprache, einzigartiger Erzählstil. Absolut empfehlenswert!

Bewertung vom 24.10.2013
Schuld und Sühne
Dostojewskij, Fjodor M.

Schuld und Sühne


ausgezeichnet

Der einfache jedoch intelligente Student Raskolnikow begeht Mord aus Habgier. Das Buch behandelt die Tat selbst und ganz intensiv das Leben Raskolnikovs nach dem Mord.

Anfänglich tritt für den Hauptprotagonisten keinerlei Sympathie auf. Es scheint als kenne er keine Reue, ist weinerlich, jämmerlich und wankelmütig. Über unzählige Seiten hofft man nur, dass er endlich überführt wird, verurteilt selbst, vergessend dass kein Mensch schuldfrei ist. Um Schuld und Buße geht es primär und um jedermanns Hoffnung auf Erlösung, schließlich beabsichtigt Dostojvski eine wahre Sympathie für Raskolnikow in uns zu erwecken und das gelingt ihm gekonnt.

Krimis sind nicht unbedingt mein bevorzugtes Genre, diesen sprachgewaltigen Klassiker aber liebe ich.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.10.2013
Zeichnen leicht gemacht
Corbett, Grahame; Elsebach, Angelika; Gamble, Kim

Zeichnen leicht gemacht


ausgezeichnet

Wenn man total untalentiert zur Welt kommt wie ich, trotzdem sich künstlerisch austoben möchte oder zumindest vor seinen Kindern angeben will, ist hier ein richtiges Werkzeug. Ich musste feststellen, dass eigentlich nur die Übung fehlt, wenn man nur oft genug nachzeichnet wird man mit Erfolgserlebnisse belohnt. Meine Kinder benutzen dieses kleine Zeichnen 1 x 1 oft und gerne.

20 von 29 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.10.2013
Der Spiegelmacher
Vandenberg, Philipp

Der Spiegelmacher


schlecht

Eine Geschichte die in Mainz beginnt und in Enttäuschung endet. Obwohl ein Interessantes Thema, misslang die Umsetzung. Die Protagonisten sind merkwürdig einseitig, farblos und ihr Handeln unglaubwürdig. Teilweise zieht sich die Beschreibung der Schauplätze ins Unermessliche, anderseits hatte ich den Eindruck der Autor hatte es ziemlich eilig. Für mich persönlich war nichts stimmig, man möge mir verzeihen, aber weiterempfehlen kann ich dieses Buch nicht!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.09.2013
Mondscheintarif
Kürthy, Ildikó von

Mondscheintarif


gut

Cora Hübsch, 33 und frisch verliebt, sitzt brav und erwartungsvoll vor dem Telefon und die-ses weigert sich die Verbindung zum Allerliebsten herzustellen. Während des leidigen Wartens, sinniert Cora über ihr Leben in der Retrospektive, über zwischengeschlechtliche Beziehungen mit viel Witz und Selbstironie. Dieser Roman besticht nicht durch Tiefe oder besonderen literarischen Wert, vielmehr ist es eine witzige, hübsche, überschaubare Lektüre jedem zu empfehlen der den Schreibstyl von Ildiko von Kürthy mag.