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Midnight-Girl
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NRW

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Insgesamt 853 Bewertungen
Bewertung vom 30.12.2018
Die schönsten Winter-Märchen

Die schönsten Winter-Märchen


ausgezeichnet

Die Winterzeit – egal ob schneebedeckt, nasskalt oder frühlingshaft warm – lädt schon allein auf Grund des frühen Sonnenuntergangs dazu ein sich abends in Decken gehüllt, vielleicht bei Kerzenschein, von Geschichten voller Magie verzaubern zu lassen. Märchen stehen im Allgemeinen hoch im Kurs, gehören gewissermaßen zur Tradition und verlieren auch niemals an Reiz. So findet sich auf dieser CD eine Sammlung mehr oder minder bekannter Werke bedeutender Autoren, die den Hörer durch die dunkle Jahreszeit begleiten.

Ob Hans Christian Andersen, die Gebrüder Grimm oder Sophie Reinheimer, um nur ein paar zu nennen, sie alle entfesseln nicht nur den Geist der Weihnacht, sondern erschaffen ganz besondere Stimmungen, die den Hörer innehalten lassen, um sich auf sich selbst zu besinnen und den Alltag endlich einmal aussperren zu können. Viel zu häufig bestimmt Hektik das Leben, einen Ausgleich zu finden ist gar nicht so leicht. Umso wichtiger, möglicherweise im Kreise der ganzen Familie, abzuschalten, um gemeinsam den besonderen Tönen zu lauschen.

Die Geschichten werden nicht nur grandios von den jeweiligen Sprechern interpretiert, sondern auch noch wundervoll inszeniert, Geräusche und musikalische Untermalung sind perfekt auf den Inhalt abgestimmt. Natürlich täuscht all das nicht darüber hinweg, dass durchaus ernstere Themen angesprochen werden und nicht nur alles friedlich ausgeht, nichtsdestotrotz bleibt immer etwas Magie zurück, die man sich bewahren sollte, schließlich weiß man nie wofür sie einmal nützlich sein wird.

Bewertung vom 30.12.2018
Weihnachten wird wunderbar / Scarlett & Will Bd.1
Castel, Lucie

Weihnachten wird wunderbar / Scarlett & Will Bd.1


sehr gut

Scarlett und Mélanie möchten eigentlich nur nach Hause zu ihrer Mutter, um mit ihr Weihnachten zu verbringen. Doch ein Schneesturm legt den gesamten Flugverkehr lahm, eine Ausweichmöglichkeit scheint ebenfalls aussichtslos. Als klar wird, dass sie sich wohl oder übel den höheren Mächten beugen müssen, lädt William, dem Scarlett auf Grund eines Missverständnisses auf der Herrentoilette begegnet ist, die Schwestern zu sich nach Hause ein, um das Fest gemeinsam zu begehen. Dabei konnte niemand damit rechnen, dass plötzlich seine gesamte Familie vor der Türe steht, einen Sack voller Probleme im Schlepptau. Es dauert nicht lange bis das Schauspiel seinen Lauf nimmt…

Nach mehr oder minder ereignislosem Herumgeplänkel am Flughafen, als dem Leser schon längst klar ist, dass es keinen anderen Ausweg mehr gibt, nimmt die Geschichte, die bis dato eher gezwungen daher kam, endlich Fahrt auf. An sich ist einem natürlich von vornherein klar – vor allem wenn man sich mit dem Inhalt bereits beschäftigt hat – dass man hier auf eine Liebesgeschichte mit Hindernissen treffen wird. Doch welcher Natur diese daherkommen wird natürlich im Vorfeld nicht verraten. Da wir uns thematisch im Winter und rund um Weihnachten befinden, wird eines der ältesten Klischees überhaupt bedient: Familienzwist unterm Baum!

Überhaupt scheint das Geschehen recht klischeebehaftet und entsprechend vorhersehbar, selbst was die Eröffnungen der einzelnen Figuren bezüglich ihrer Geheimnisse angeht. Und doch lässt man sich mitreißen von der aufgeladenen Atmosphäre, die noch einiges in petto zu haben scheint. Es ist kurios, man versteht es selbst nicht, aber trotz sämtlicher Kritikpunkte ist man gefesselt von dieser Geschichte, die alles bedient was man sich nur vorstellen kann. Einzig die ein oder andere Figur kann wahrlich positiv punkten, indem sie so gar nicht 08/15, sondern sehr individuell auftritt, wie beispielsweise Mélanie oder Lizzie, Williams Großmutter.

Lucie Castel versprüht ganz offensichtlich weihnachtlichen Zauber, auch wenn man unschlüssig ist wie sie dies anstellt. Vielleicht liegt tatsächlich eine Spur von Magie in der Luft, der niemand sich entziehen kann, gleich wie sehr man es versucht.

Bewertung vom 25.12.2018
Herr Mozart feiert Weihnachten
Baronsky, Eva

Herr Mozart feiert Weihnachten


sehr gut

200 Jahre nach seinem Tod erwacht Herr Mozart im modernen Wien und hat verständlicherweise diverse Schwierigkeiten sich zurechtzufinden. Als Weihnachten naht und er der ein oder anderen Neuerung bereits gewahr wurde, wird ihm plötzlich bewusst, dass weder Geld noch Vorräte annähernd für ein Festessen ausreichen. Schlussendlich versucht er sich vor dem Stephansdom mit der Geige ein wenig Kleingeld zu erspielen. Ein kleines Mädchen, das ihm andächtig zuhört, behauptet zu wissen wer er sei und nimmt ihn mit nach Hause – vielleicht wird ja doch noch alles gut.

Der Zauber der Weihnacht wie Mozart ihn einst kannte – scheinbar längst vergessen. Er sieht geschäftige Menschen, allerlei Geschenke, buntes Treiben und Hektik. Sind Ruhe und Besinnlichkeit innerhalb der letzten 200 Jahre so sehr in Vergessenheit geraten? Hat die Konsumgesellschaft den heiligen Abend vollends im Griff? Herr Mozart kann und will dies nicht glauben, doch zunächst muss er wichtigeres erledigen, denn sein Magen knurrt und ihm bleibt nicht mehr viel Zeit daran etwas zu ändern. Geld und Vorräte sind knapp, weshalb er es mit musikalischer Begleitung vor dem Stephansdom versucht, die Einnahmen jedoch sind kläglich. Erst ein kleines Mädchen bringt Licht in seine trüben Gedanken.

Die Patchworkfamilie, in die Mozart folglich platzt scheint einige Klischees zu bedienen, doch im gerade diese sind wohl unvermeidbar, will man der Geschichte im weiteren Verlauf eine Wendung geben. Man sollte also ein bisschen Abstand nehmen und dem Geschehen weniger voreingenommen gegenüberstehen. Denn nur so kann die Stimmung auf den Leser übergehen, sich zu entfalten und Saiten zum Klingen bringen, die man vielleicht hin und wieder vernachlässigt oder bewusst ignoriert. Ein wahrhaftiges Wunder darf man sicherlich nicht erwarten, doch eine schöne Geschichte offenbart sich allemal.

Zudem gibt es durchaus Aspekte, die genauer zu betrachten sicherlich lohnenswert sind. Vor allem im Bezug auf das Fest der Liebe und was es eigentlich bedeutet. Es ist definitiv weder schlimm noch falsch wenn Traditionen sich verändern oder ihnen etwas hinzugefügt wird, dennoch sollte man sich immer auch auf den Kern besinnen und für sich selbst überlegen welchen Weg man einschlagen möchte. Denn nicht jeder wird einen Herrn Mozart am Tisch sitzen haben, der zwar nur die Hälfte versteht, es aber dennoch mit seiner altmodischen und mitunter leicht tollpatschigen Art grandios versteht den richtigen Ton zu treffen.

Bewertung vom 09.12.2018
Die Purpurnen Flüsse
Purpurnen Flüsse,Die

Die Purpurnen Flüsse


gut

Pierre Niémans und Camille Delaunay gehören einer ganz besonderen Abteilung an, dem „Zentralbüro für Gewaltverbrechen“. Sie werden immer dann hinzu gezogen, wenn die hiesige Polizei mit ihren Ermittlungen nicht weiter kommt beziehungsweise von vornherein mit dem Fall überfordert scheint. Häufig stehen die von ihnen bearbeiteten Taten mit mythologischen Gegebenheiten oder religiösen Bräuchen in Verbindung, so dass nicht nur Fingerspitzengefühl gefragt, sondern auch eine gewisse Offenheit zwingend notwendig ist. Inwiefern den Ermittlern die Aufklärung der teils sehr komplexen Fälle gelingt, wird sich zeigen…
Aus einer guten Buchvorlage einen ebenso gelungenen Film zu kreieren ist bereits eine Herausforderung. Daraufhin mit gegebenen Motiven wiederum eine Serie zu generieren ist ein weiterer Schritt, der allen involvierten Personen das Äußerste abverlangt. Hier setzt Jean-Christophe Grangé auf seine bekannteste Figur: Pierre Niémans. Zu früheren Zeiten grandios verkörpert von Jean Reno versucht Olivier Marchal nun in dessen Fußstapfen zu treten. Sicherlich handelt es sich um gänzlich andere Fälle, aber doch neigt der Zuschauer zum Vergleich, ob bewusst oder unbewusst. Auch wenn Marchal seine Sache gut macht, er wird nie zum Sympathieträger avancieren, denn seine Darstellung bleibt zu monoton. Gefühlsregungen gibt es kaum, entsprechend lässt man sich auf ihn nicht ein, versucht aber auch nicht hinter die Fassade zu blicken, obwohl es sich durchaus lohnen könnte.

Konzentriert man sich auf die Fälle als solche, muss man, ähnlich den Protagonisten, seinen Horizont erweitern und offen für mythologische und mystische Angelegenheiten sein. Da dies allerdings gegeben sein sollte, wenn man sich im Vorfeld mit dem Inhalt beschäftigt hat, so stellt sich hauptsächlich die Frage der Umsetzung. Auch hier kommt es leider zu Defiziten, die nicht außen vor gelassen werden können. Dass es mitunter etwas ruhiger zugeht – was normalerweise einer Thrillerserie nicht würdig ist – lässt sich hier durchaus nachvollziehen, vor allem wenn die Spannung unterschwellig erhalten bleibt. Doch innerhalb der einzelnen Teile der Serie kommt es hin und wieder zu Längen, die dem Zuschauer fast schon das Gefühl vermitteln die Protagonisten hätten selbst keine Ahnung vom Fortgang der Handlung und würden auf den nächsten Einsatz warten. Dadurch wird man herausgerissen aus der bis dahin aufgebauten Atmosphäre, die mitunter das gesamte Geschehen trägt.

Eine solide Leistung aller Beteiligten – leider nicht mehr, aber glücklicherweise auch nicht weniger.

Bewertung vom 09.12.2018
Keinmal werden wir noch wach
Aswald, Sanne

Keinmal werden wir noch wach


sehr gut

Das Weihnachtswunderland ist Franziska Fellingers ganzer Stolz. Als Mütterchen Frost schaltet und waltet sie, damit alles seinen gewohnten Gang geht und kein Besucher Grund zum Klagen hat. Schließlich sollen diese sich ganz der heimeligen Stimmung hingeben und dem Alltag womöglich entfliehen. Doch dann kommt es zu einem Zwischenfall, der leider nicht ganz unbemerkt bleibt und nicht nur Franziska in Aufruhr versetzt. Sicherheitschef Poldi ist sofort in Alarmbereitschaft und heilfroh, dass sein Kumpel Schorsch gerade Urlaub hat und ihm unterstützend zur Seite stehen kann. Denn noch ist nicht klar, ob es sich bei dem Vorfall um einen dummen Streich handelt oder das Weihnachtswunderland ernsthaft in Gefahr ist.

Gerade die Vorweihnachtszeit soll vor Besinnlichkeit und Nächstenliebe nur so sprühen. Außerdem hat Franziska Fellinger den Anspruch an sich und ihre Mitarbeiter im Weihnachtswunderland, den Gästen ihren Besuch so angenehm wie möglich zu gestalten, damit diese sich voll und ganz dem Zauber hingeben können, der das kleine Dorf umgibt. Doch es scheint einen Widersacher zu geben, der dafür sorgt, dass sich Angst und Schrecken breit machen. Vor allem die Angestellten sind verständlicherweise alarmiert, allen voran Sicherheitschef Poldi. Ebenso wie der Leser geht er der Frage auf den Grund wer sich hinter den Sabotageakten verbirgt.

Auch wenn die Geschichte sich relativ ruhig entwickelt, zu Beginn sogar etwas zu zaghaft erscheint, ergeben sich früh diverse Hinweise wen man einmal genauer unter die Lupe nehmen sollte. Dabei beschränken sich die Verdächtigungen allerdings nicht ausschließlich auf eine Person, vor allem hinsichtlich des Motivs stochert man ein ums andere Mal im Dunkeln. Dabei gilt es jedoch gleichzeitig aufmerksam zu bleiben und nicht nur vergangene Ereignisse zu betrachten, schließlich kann es jederzeit zu weiteren Vorfällen kommen. Obwohl der Spannungsgehalt insgesamt eher übersichtlich ist, ergibt sich eine angespannte und leicht bedrückende Atmosphäre, die es durchaus versteht den Leser in den Bann zu ziehen. Primär steht allerdings dennoch das Wunderland und somit das Gefühl weihnachtlicher Geborgenheit im Vordergrund, das dem Miesepeter trotzt, mag es auch noch so schwer fallen.

„Keinmal werden wir noch wach“ verkürzt dem Leser ein wenig die Wartezeit bis Heiligabend und verströmt genau die richtige Stimmung zur Adventszeit.

Bewertung vom 02.12.2018
Maze Runner Trilogie

Maze Runner Trilogie


ausgezeichnet

Alles beginnt auf einer Lichtung, auf der Thomas sich eines Tages wiederfindet. Sein Gedächtnis – gelöscht. Der vermeintlich sichere Ort, an den er und einige andere Jugendliche gebracht wurden, befindet sich inmitten eines riesigen Labyrinths, das zu überwinden schier unmöglich erscheint. Vor allem aber stellt sich die Frage nach dem Warum. Als plötzlich ein Mädchen zu der Gruppe stößt kommt eine Bewegung ins Rollen, die noch so einige Geheimnisse aufdecken soll…

Gemeinsam mit Thomas und den anderen begibt sich der Zuschauer nacheinander ins Labyrinth, die Brandwüste und die Todeszone. Drei Leveln gleich erscheinen die Herausforderungen immer größer und kaum lösbar, geschweige denn zu meistern. Doch zunächst muss man sich ebenso wie die Hauptfigur orientieren, denn man erhält gerade so viele Informationen, dass die Neugierde geweckt, aber doch keine Details verraten werden. Die Geschichte erscheint mehr und mehr verworren, je tiefer man ins Geschehen eintaucht, und doch ergibt alles irgendwie einen abstrusen Sinn. Bleibt nur die Frage, ob es sich dabei um die tatsächliche Realität handelt oder um das, was andere dazu machen.

In allen drei Filmen begegnet man neuen wie alten Bekannten, auch knüpfen sie inhaltlich aneinander an, weshalb es definitiv kein Fehler ist sich die Box zuzulegen, um einen kleinen Marathon zu starten. Hat man erst einmal mit dem ersten Teil begonnen ist man schnell angefixt und möchte unbedingt wissen wie es weiter geht. Da die Trilogie auf Buchvorlagen basiert weiß man, dass es noch zwei weitere Bände gibt, die die Vorgeschichte erzählen. Einerseits wird dadurch klar, warum schlussendlich noch nicht jeder kleine Handlungsstrang aufgelöst wurde, andererseits hofft man auch hier auf eine Verfilmung.

Viel Zeit zum Ausruhen bleibt den Protagonisten nicht, es geht Schlag auf Schlag und vor allem rasant und oft lautstark zu. Manches Mal muss man gehörig aufpassen, um den Anschluss nicht zu verlieren, wenn das Tempo wieder einmal angezogen wird und gefühlt alles in die Luft fliegt. Einen direkten Vergleich zwischen Filmen und Büchern kann ich nicht anstellen, da ich die Vorlagen persönlich nicht kenne, die filmische Darstellung jedoch bringt alles mit was man sich für einen spannenden Fernsehabend wünscht, da kann das literarische Werk nur ebenso gut sein.