Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
leseratte
Wohnort: 
Nittendorf

Bewertungen

Insgesamt 280 Bewertungen
Bewertung vom 13.06.2018
Save You / Maxton Hall Bd.2 (eBook, ePUB)
Kasten, Mona

Save You / Maxton Hall Bd.2 (eBook, ePUB)


gut

Fortsetzung mit gewissen Längen...
"Save You" ist der zweite Band der "Maxton Hall"- Reihe der Autorin Mona Kasten um Ruby Bell und James Beaufort.
Teil zwei knüpft unmittelbar an die Handlung des ersten Teils an, der ja mit einem ziemlichen Paukenschlag geendet hat: nach dem vermeintlich glücklichen Zusammenfinden von Ruby und James und etlichen Irrungen und Wirrungen brüskiert James Ruby erneut und diese beendet ihre gerade begonnene Beziehung wieder.
Ehrlich gesagt hätte ich bereits bei diesem "Höhepunkt" am liebsten alle Beteiligten geschüttelt, weil offensichtlich Kommunikation weder die Stärke von James noch von Ruby noch von Lydia ist. Mir ist James`Verhalten auch nicht ganz einleuchtend, aber in emotionalen Ausnahmesituationen wie dem Tod eines Elternteils handelt niemand völlig vernünftig. Insoweit konnte ich Rubys Verhalten nur schwer nachvollziehen. Offensichtlich leidet sie letztlich unter einem geringen Selbstvertrauen, wenn sie James`Erklärungen und Entschuldigungen vor diesem Hintergrund nicht akzeptieren kann. Diese Entwicklung empfand ich dann doch ein wenig als Bruch zu der zielstrebigen und klar organisierten Ruby in den Anfängen des ersten Buchs.
Große Strecken des zweiten Bandes hinweg sind von Rubys Zweifeln, aber auch ihrem Liebeskummer und ihrer Unzufriedenheit geprägt, was sich für mich dann ziemlich hingezogen hat.
Überraschend, da anders als im ersten Band, waren die neu hinzugekommenen Erzählperspektiven von James´ Schwester, Lydia Beaufort und Rubys Schwester, Ember Bell.
Gerade Lydias Sicht ist - angesichts ihrer persönlichen prekären Situation - sehr interessant. Hier fand ich auch die Entwicklung ihrer Freundschaft zu Ruby schön geschildert.
Auch Wren erfährt als Nebencharakter eine gewisse Entwicklung - ob zum Positiven, wird sich (hoffentlich) in Band 3 zeigen.
Insgesamt muss man sagen, dass Band 2 mit einem erneuten Cliffhanger aus meiner Sicht deutlich auf das in Band 3 zu erwartende Happy End hinarbeitet und war damit für mich inhaltlich etwas enttäuschend.
Die Geschichte selbst ist flüssig geschrieben, liest sich gut und schnell.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.06.2018
Der Pub der guten Hoffnung (eBook, ePUB)
Zöbeli, Alexandra

Der Pub der guten Hoffnung (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Was für mich vom Cover, dem Titel und der Inhaltsbeschreibung her zunächst wie ein reines Rosamunde Pilcher Idyll klang, entpuppte sich als überraschend tiefgründige Lebens- und Liebesgeschichte, die mich zum Nachdenken brachte.
Alexandra Zöbelis Roman "Der Pub der guten Hoffnung" beginnt gleichsam mit einem Paukenschlag. Von einem Tag auf den anderen zerbricht das sorglose Leben von Hannah und Sam, als ihr Sohn in einem Zug Amok läuft und sich und Mitreisenden das Leben nimmt. Als Leser empfindet man mit den Protagonisten, die zwischen Schock, Trauer und Unverständnis schwanken, sich den Angriffen und Vorwürfen ihrer Umwelt und Presseattacken ausgesetzt sehen und sich mit Selbstvorwürfen geißeln, weil sie die Nöte und psychischen Probleme ihres eigenen Sohnes nicht gesehen haben. In diesem ganzen Gefühlschaos gerät auch ihre bis dahin scheinbar glückliche Ehe ins Wanken. Hannah flieht in eine psychiatrische Klinik, um Ruhe zu finden, Sam nimmt eine Auszeit in einem kleinen Dorf in Wales.
Dort landet er gleichsam in einer völlig anderen Welt und trifft auf die Junge Hope und ihre Familie, die auch mit erheblichen Problemen zu kämpfen hat. Sams "Ankommen" und "Einfinden" in Wales schildert die Autorin ebenfalls sehr einfühlsam. Sie entwickelt die Geschichte langsam, für mich aber nicht langweilig.
Bis letzendlich alle Fäden in Wales zusammenlaufen erlebt der Leser eine sehr emotionale Lebens- und Liebesgeschichte mit vielen Wendungen, die einen insgesamt nachdenklich zurücklässt.
Ein sehr schönes Buch!

Bewertung vom 09.06.2018
Rough Love (eBook, ePUB)
Shen, L. J.

Rough Love (eBook, ePUB)


gut

"Rough Love" ist die Vorgeschichte der ‚Sinners of Saint‘-Reihe der Autorin L. J. Shen. Da ich deren Teil 1, "Vicious Love", gelesen hatte und dort immer wieder Anspielungen auf die Liebesgeschichte zwischen Jamie Followhill und seine Lehrerin Melody Green erfolgten, war ich neugierig.

Durch "Vicious Love" wusste ich ja eigentlich, wie die Geschichte ausgeht, aber ich wollte doch das Kennenlernen von Melody und Jamie miterleben.

Nebenbei erlebte man Teile von "Vicious Love" noch einmal aus einer ganz anderen Perspektive, was einige neue Einblicke gab: Melodys Einschätzung der Beziehung von Vivious und Emilia, einige Szenen zwischen den beiden im Unterricht usw.
Obwohl schon seit Band 1 kein Zweifel daran besteht, dass Jamie hinter seiner Literaturlehrerin Melody Green her ist, konnte ich mir nicht vorstellen, warum sie sich als erwachsene Lehrerin auf einen acht Jahre jüngeren halbstarken Bad Boy einlässt.

Erhlich gesagt ist mir das auch nach der Lektüre von Rough Love nicht so ganz klar, allerdings ist mir dadurch Melody symphatischer geworden, weil ihr persönliches Schicksal näher dargestellt wird. Sie war nie aus Leidenschaft Lehrerin, dafür verhält sie sich nicht nur durch die Beziehung zu ihrem Schüler zu unprofessionell, sondern nur aus Verlegenheit. Im Gegensatz zu Jamie und dem Rest ihrer Schüler stammt sie aus gutbürgerlichen Verhältnissen, durch ihren Unfall und dem Bruch mit ihrer Familie eher aus ärmlichen Verhältnissen. Für meinen Geschmack spricht sie auch immer noch dem Alkohol ein wenig zu sehr zu, obwohl es heißt, dass sie ihre Tiefphase diesbezüglich überwunden hat.

Insgesamt blieben für mich die Figuren etwas farblos und ihre Gefühle nicht ganz nachvollziehbar. Und über manches Verhalten von Melody - mal abgesehen davon, dass sie etwas mit ihrem Schüler anfängt - kann man auch streiten (Stichwort: Prügelszene im Park), als Vorgeschichte zu der Reihe aber eine nette, nicht allzu tiefschürfende Unterhaltung für zwischendurch!

Bewertung vom 09.06.2018
Weil es dir Glück bringt
Shipman, Viola

Weil es dir Glück bringt


ausgezeichnet

In ihrem Roman "Weil es dir Glück bringt", beschreibt Viola Shipman die Lebensgeschichte der Frauen der Familie von Samantha Nelson. Alles kreist um eine Obstplantage am Lake Michigan, von ihren Anfängen in den Kriegsjahren hin zur Gegenwart.
Protagonistin Samantha ist die Urenkelin der damaligen Plantagenbegründerin und eigentlich dem heimischen Betrieb nach New York entflohen. Aber hat sie dort wirklich ihr Glück gefunden? Bei einem etwas unfreiwilligen Heimataufenthalt kommt sie ins Grübeln, was wirklich Glück und Erfüllung ist.
Fast philosophisch angehaucht, lässt die Autorin ihre Protagonistin zurück in ihre Kindheit kehren, nimmt die Leser mit in die Zeit von Samanthas Urgroßmutter und Großmutter (einzig das Schicksal von Samanthas Eltern wird weitgehend übersprungen).
Es waren immer die Frauen der Familie, die mit der Obstplantage und kreativen Ideen für den Lebensunterhalt ihrer Familien gesorgt haben.
Geeint werden diese Frauen durch eine weitere gemeinsame Passion für das Backen: eine Schatztruhe mit geheimen Familienrezepten wird von Großmutter an Enkelin übergeben. Und so dürfen wir Leser uns zwischen den einzelnen Abschnitten über leckere Rezepte freuen, die einem das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen.
Die Geschichte ist so locker und leicht geschrieben, dass die Seiten nur so vorbeifliegen. Die Protagonisten sind symphatisch und man drückt Samantha die Daumen, dass auch sie erkennt, wo sie eigentlich hingehört. Eine Erkenntnis, die der Leser deutlich früher als Samantha gewinnt, wenn er ihre Gedanken und Gefühle abwägt, aber wie oft steht man sich selbst im Weg, bevor man merkt, was man eigentlich will!
Eine sehr stimmige, emotionale Geschichte über die Nelson Frauen, ihre Obstplantage und ihre Leidenschaft, das Backen!

Bewertung vom 16.05.2018
Höllenjazz in New Orleans / City-Blues-Quartett Bd.1
Celestin, Ray

Höllenjazz in New Orleans / City-Blues-Quartett Bd.1


gut

Leider rutscht die Kriminalgeschichte etwas in den Hintergrund!
In seinem Roman "Höllenjazz in New Orleans" beschreibt der Autor Ray Celestin einen Kriminalfall im New Orleans der 20ger Jahre, den des Axeman-Mörders. Dazu zieht er einleitend einen autenthischen Brief dieses Kriminellen heran, verwebt den tatsächlichen - im wahren Leben ungelösten - Fall jedoch mit mehrern fiktionalen Handlungssträngen.
So lernen wir den ermittelnden Detective Michael Talbot von der Polizei New Orleans kennen, dessen Ermittlungen nicht nur von seinem eigenen Vorgesetzten, sondern auch vom Bürgermeister der Stadt New Orleans kritisch beäugt werden und der - nicht zuletzt auch wegen der politischen Situation - damit unter erheblichem Erfolgsdruck steht. Dass er - für die damalige Zeit und die damaligen Verhältnisse - einen dunklen Fleck auf seiner weißen Weste hat, macht ihn umso angreifbarer.
Seine Wege kreuzen sich mit denen seines früheren Vorgesetzten,des ehemalige Polizisten Luca D'Andrea, der just zu dieser Zeit aus dem Gefängnis entlassen wird.
Als Dritte im Bunde läßt Ray Celestin eine junge Kreolin, Ida, die Sekretärin der Pinkerton Detektivagentur, auf der Bildfläche erscheinen, die sich ihre ersten Sporen als Detektivin verdienen will und sich ebenfalls auf die Suche nach dem Axeman macht.
Werden die drei zusammenarbeiten oder sich Steine in den Weg legen?
Mir hat sehr gut gefallen, wie der Autor dem Leser den Zeitgeist der 20ger in New Orleans vermittelt hat, z.B. bei der Beschreibung eines Leichenzuges mit Jazzmusik. Auch der damals noch vorherrschende Rassismus und der Konflikt, in dem sich ein Mischling, wie Ida, befindet, wird gut dargestellt. Dafür, dass der Klappentext aber eine Kriminalgeschichte "bewirbt", geriet für mich die Kriminalgeschichte zu sehr hinter all den sozialen Aspekten und verschiedenen Figuren in den Hintergrund. Insgesamt hatte ich ein bisschen Schwierigkeiten den Überblick zu behalten.
Dennoch eine interessante und abwechslungsreiche Lektüre für all diejenigen, die sich keinen reinen Krimi erwarten!

Bewertung vom 15.05.2018
Ohne ein einziges Wort
Walsh, Rosie

Ohne ein einziges Wort


sehr gut

Gefühlvolle Liebesgeschichte mit gewissen Längen!
Ich gebe es zu, mich hat zuallererst das Cover angesprochen, das
wunderschön und zugleich symbolisch gestaltet ist mit dem Liebespaar in der Mitte und den Vergissmeinnicht drumherum. Auch die Inhaltsangabe hatte mich neugierig gemacht - ein Paar, das sich spontan ineinander verliebt und dann wieder verliert?
Das Buch ist in drei Teile gegliedert: im ersten Teil erleben wir Protagonistin Sarah in einer sehr glücklichen Phase - sie hat gerade völlig überraschend Eddie kennen und lieben gelernt. Was sie nie für möglich gehalten hatte, ist passiert: Liebe mehr oder minder auf den ersten Blick. Beide wollen, dass aus ihrer spontanen Liebe etwas Ernsthaftes wird. Doch dann bricht Eddie zu einem schon länger geplanten Kurzurlaub auf und kehrt nicht mehr zurück, mehr noch, er scheint spurlos verschwunden - was ist passiert?
Es schließt sich die Phase der Ungewissheit, Sarahs Suche nach Eddie, aber auch nach Erklärungen für sein Verhalten an. Dieser Teil hat sich für meinen Geschmack leider etwas hingezogen. Ab der zweiten Hälfte des Buches hat mich die Geschichte jedoch in ihren Bann gezogen. Denn dann folgt die Aufklärung, in der die Geschichte eine für mich überraschende Wendung einschlägt, die mir gut gefallen hat, auch letztendlich das Finale.

Die beiden ersten Teile sind aus Sarahs Sicht, der letzte überwiegend aus Eddies Sicht geschildert. Der Schreibstil ist flüssig und unterhaltsam geschrieben. Sehr gut hat mir gefallen, wie der Leser durch Rückblenden Sarahs Vergangheit und ihre dunklen Momente kennenlernt, erst Stück für Stück erschließt sich die ganze Tragweite, was in ihrer Jugend passiert ist.
Eine emotionale und zugleich spannende Liebesgeschichte, bis auf den "Hänger" in der Mitte!

Bewertung vom 13.05.2018
Gesunde Wildkräuter aus meinem Garten
Holzmann, Gerda

Gesunde Wildkräuter aus meinem Garten


ausgezeichnet

Zur bekennenden Kräuterhexe bekehrt!
Mit ihrem Buch „Gesunde Wildkräuter aus meinem Garten – erkennen, vermehren, nutzen“ hat Autorin Gerda Holzmann es geschafft, meine Begeisterung für all jene Wildkräuter zu wecken, die landläufig als Unkraut bezeichnet in meinem Garten gewuchert sind und von mir mehr recht als schlecht mit Unkrautjäten bekämpft wurden.
Nun habe ich in anderer Form den Kampf gegen ein Überwuchern aufgenommen - wir essen die Wildkräuter einfach auf. Gerda Holzmanns Motto lautet "Ernten statt jäten"!
Meine Söhne haben sich noch darüber lustig gemacht, dass ich vor`m Rasenmähen über unseren Rasen gerobbt bin und eimerweise die Löwenzahnblüten eingesammelt habe, aber den schmackhaften Löwenzahnhonig haben sie sich dann doch begeistert auf`s Brot geschmiert. Bei der Wildkräuterquiche haben sie zwar gestreikt, da sie aber generell alles Grüne verweigern, war dies nicht besonders verwunderlich, dem Rest der Familie hat`s dafür gemundet!
Bereits das Cover passt sehr gut: die Brennesseln sprießen einem entgegen, dahinter steht entspannt lächelnd die Autorin selbst, getreu der Devise, selbst hüfthohe Brennnesseln sind kein Grund zur Panik :)
Das Buch ist hochwertig aufgemacht: auf der Innenseite vom Einband ranken die unterschiedlichsten Blätter, unzählige detailierte Fotos schmücken appetittlich den Rezeptteil und informativ die anderen Kapitel, beginnend mit einer kurzen Einführung in die (Wild)Kräuterkunde, Tipps zum richtigen Sammeln der Wildkräuter, der "Zucht" im eigenen Garten, ein ausführlicher Steckbrief der 30 gängigsten Wildkräuter, und Methoden zur Haltbarmachung. Hinzu kommt ein äußert praktischer Sammelkalender.
Besonders begeistern hat mich der Bestimmungsteil, da neben vielen eindeutigen und detailierten Fotos auch die Pflanzen beschrieben sind, mit denen Verwechslungsgefahr besteht, auch dort mit Fotos. So wird manche Unsicherheit beseitigt, die den eifrigen Sammler plagt. Bereits im Bestimmungteil finden sich auch die Hinweise auf die Verwendung und Verweise zum Rezeptteil.
Durch seinen Aufbau und die vielen Fotos eignet sich das Buch auch gut für Neueinsteiger, genauso bietet es durch die vielen ausführlichen Tipps auch für alte Hasen etwas.
Kurzum ein wirklich gelungenes ansprechend gestaltetes und informatives Buch, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.05.2018
Bedrohliche Liebe / Prinzessin der Elfen Bd.1 (eBook, ePUB)
Alfa, Nicole

Bedrohliche Liebe / Prinzessin der Elfen Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Plötzlich Prinzessin trifft Fantasy - tolle Idee, Umsetzung mit leichten Unstimmigkeiten!
Autorin Nicole Alfa beschreibt in ihrem Debütroman "Prinzessin der Elfen 1: Bedrohliche Liebe", der zugleich der Auftaktband einer derzeit auf 2 Bände ausgelegten Fantasyreihe ist, die Geschichte der Elfenprinzessin Lucyana, Spitzname Lucy, die neun Jahre von ihrer Elfenheimat entfernt auf der Erde gelebt hat, ohne eine Erinnerung an ihr früheres Leben, und plötzlich wieder auf Planeten Phönix, ihrer eigentlichen Heimat, landet, mitten in kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Völkern, die sie ebenso wie die Elfen bislang der Märchen- und Fantasiewelt zugedacht hatte.
Soweit die Grundidee, die mich auch schon im Klappentext fasziniert hatte.
In der Umsetzung zeigt die Geschichte aber einige Schwächen, die für mich vor allem in der Nachvollziehbarkeit des Denken und Handelns der Protagonisten bestehen. Plötzlich aus ihrer Welt katapultiert müsste Lucy doch vor Sorge um ihre Pflegeeltern sterben, müsste vor Fragen nach ihrer Herkunft, Familie, dem Grund ihres unfreiwilligen Exils auf der Erde, ... platzen, aber was passiert? Sie lässt sich einfach von ihrer neuen Zimmergenossen in ihrer neuen Schule, der Akademie der vereinigten Völker, auf ihr Zimmer bringen...
Dann trifft sie einen Jungen, der sie mit Namen anspricht und zu kennen scheint, und obwohl er sie von Anfang an fasziniert, fragt sie nie nach, ob sie sich von früher kennen?
Dass die Gefühle des männlichen Protagonisten, Daan Dragon, Prinz der Kobolde, auch erst mal ungewíss bleiben, mag ja dem Aufbau der Spannung geschuldet sein, dass er aber Lucy kein Mal nach ihrer Zeit auf der Erde, ihren Erfahrungen dort fragt, ist aus meiner Sicht irgendwie nicht nachvollziehbar.
Dazu kommen merkwürdige "politische" Verhältnisse im Lande Phönix - eine Art Monarchie, die für mich aber eher diktatorische Züge aufweist - die sowohl im gesamten Land, als auch das Verhältnis der an der Akademie untergebrachten Schüler bestimmt.
Diese Feindlichkeit, die Unstimmigkeiten an der Akademie, die selbst ja quasi ein Friedensprojekt ist, erscheint irgendwie willkürlich und unverständlich. Dürfen sollen die Schüler unterschiedlicher Völker sich jetzt vertragen oder nicht, warum kennen die Elfen um Lucy, ja sogar ihr Bruder den Kobold Daan, warum ist die Masser der Schüler so träge und gibt es einzelne Fieslinge, die andere mobben und terrorisieren?
Man muss dem Leser ja nicht alles von Anfang an erklären, aber wenn mir als Leser irgendwie der "rote Faden" fehlt, kann ich mich auch nur schwer auf die Geschichte einlassen. Es sind in meinen Augen sehr viele Erzählstränge nur angerissen und werden nicht zu Ende geführt, beispielsweise die Situation mit der Tochter der Schuldirektorin auf der Party - dem Leser wird das Gefühl vermittelt, dass hier etwas nicht stimmt (ich habe sogar eine konkrete Vermutung), aber bis zu Ende des Buches taucht diese Figur dann gar nicht mehr auf. Ebenso endet das Buch wahnsinnig abrupt, was nicht wirklich als Cliffhanger gemeint ist. Im Prinzip hat man die Motive einer Person nun erklärt bekommen und dann endet die Geschichte einfach...
Dazu kommen leider auch viele textliche Wiederholungen: so findet man teils wortwörtlich, teils sinngemäß immer wieder dieselben Ausführungen betreffend die Geburtsmale der verschiedenen Arten von Natura, also der Elfen, Schattenelfen, Kobolde, Schattenkobolde und Elben. Die immer gleichen nebulösen Formulierungen, was die politische Situation auf Phönix anbelangt, schaffen auch keine neue Klarheit.
Wegen der guten Grundidee und weil ich neugierig bin, ob Lucy und Daan nicht doch eine gemeinsame Vergangenheit haben, möchte ich auch den zweiten Band gerne lesen. Insgesamt hätte die Geschichte wesentlich mehr Potential gehabt!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.