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BooknerdsbyKerstin

Bewertungen

Insgesamt 250 Bewertungen
Bewertung vom 17.02.2018
Blutrote Dornen. Der verzauberte Kuss (Rosenmärchen 2) (eBook, ePUB)
Jager, Jennifer Alice

Blutrote Dornen. Der verzauberte Kuss (Rosenmärchen 2) (eBook, ePUB)


sehr gut

Ich bin ein riesiger Fan der Märchen von Jennifer Alice Jager und muss einfach alles verschlingen was sie in dieser Richtung veröffentlicht. Natürlich freute ich mich besonders auf „Blutrote Dornen“, da ich dem ersten Band bereits verfallen bin. Diese können aber komplett unabhängig voneinander gelesen werden.
Dieses Mal widmet sich die Autorin dem Märchen von Dornröschen, das aber wirklich stark adaptiert wird, so dass die Geschichte nur am Rande aufgegriffen wird. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen, aber dennoch muss ich sagen, dass mich dieser Band nicht so sehr wie sein Vorgänger begeistert hat, da mir beide einfach zu ähnlich sind von der Geschichte her, vor allem wenn es um den Kampf mit der bösen Fee geht. In diesem Märchen erleben wir Briars Geschichte, die Tochter von Snow und Christopher, die wir schon aus dem ersten Band kennen. Zur Geschichte selbst erzähle ich euch dieses Mal aber gar nichts, um nichts kaputt zu machen. Ich muss zunächst sagen, dass ich wirklich begeistert war, so viele bekannte Charaktere wieder zu sehen und vor allem zu sehen, was aus ihnen geworden ist. Dies hat mir aber dann im Verlauf der Geschichte auch etwas den Reiz genommen, da ich mir bereits zu sehr denken konnte, was auf mich zukam. Bei Märchen ist das ja im Prinzip nichts Schlechtes, weil man ja meist weiß, wie es enden wird, aber der Weg dorthin war mir etwas zu ähnlich und das Ende dann etwas zu langgezogen, auch wenn es einfach nur toll zu lesen war. Denn verschlungen habe ich dieses Buch. Von der erschaffenen Welt war ich ja bereits in Band 1 begeistert, dies hat sich auch jetzt nicht geändert.
Jennifer Alice Jager schreibt einfach Märchen, die man ratzfatz gelesen hat mit ihren herrlich leichten und bezaubernden Schreibstil. Hier steht „Blutrote Dornen“ seinem Vorgänger in nichts nach. Ich denke, wenn ich Band 1 nicht gelesen hätte, wäre ich von diesem auch vollkommen begeistert.
Auch die Charaktere selbst haben mir sehr gut gefallen. Briar, die gut behütet und ländlich aufwuchs, die die Ruhe und ihre Tiere liebt und doch plötzlich am königlichen Hof bestehen muss. Und auch Thorn ist mir sofort ans Herz gewachsen, der „Bauerntölpel“, der sich gerne seine eigene Meinung bildet und seine Lieben bis auf´s Blut verteidigt. Die Gespräche der beiden waren wirklich herrlich amüsant zu lesen, da beide nicht auf den Mund gefallen sind. Das Gespann hat mir wirklich schöne Stunden beschert.
Alles in allem ist „Blutrote Dornen“ ein wunderbares Märchen, das ich nur empfehlen kann und das man eben mal so wegliest, aber leider auch keines, das mich komplett überzeugen konnte.
Mein Fazit:

In „Blutrote Dornen“ von Jennifer Alice Jager dürfen wir erneut in die bezaubernde Welt der Rosenmärchen eintauchen, treffen auf bekannte Charaktere und lernen neue kennen und lieben. Auch wenn mich dieser Band wegen der Ähnlichkeit zum ersten nicht ganz so sehr begeistern konnte, habe ich es sehr genossen ihn zu lesen und kann ihn Märchenfans nur empfehlen.

Bewertung vom 15.01.2018
Schattenkrone / Royal Blood Bd.1
Herman, Eleanor

Schattenkrone / Royal Blood Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Schon lange bin ich um dieses Buch geschlichen, weil mich zum einen das Cover, zum anderen der Klappentext so richtig angesprochen hat. Endlich habe ich es von meinem SuB befreit und ich bin der Reihe um Alexander, dem Großen, verfallen. Band 2 ist unterwegs zu mir und ich freue mich wieder darin zu versinken.
Wir bekommen mit „Schattenkrone“ quasi eine Adaption der Geschichte von Alexander III von Makedonien mit viel Magie, Intrigen, Lügen und Verrat. Und noch dazu eine Geschichtslektion der besonderen Art obendrauf.
Ich weiß gar nicht, wie ich euch die Geschichte beschreiben soll, denn wir erleben nicht nur eine zu Beginn, sondern gleich mehrere. „Schattenkrone“ ist in die klassischen fünf Akt-Erzählung aufgeteilt mit gleich sieben Erzählsträngen, was natürlich jede Menge Information und Charaktere beinhaltet. So verfolgen wir nach und nach Kat und Jacob aus Erissa, die es nach Pella zum Königspalast zieht – Alex, Heph, Cyn und Olympia, Angehörige des Königspalastes in Pella und Zo, eine Prinzessin aus Persien. Und auch wenn ich am Anfang etwas erschlagen war von den ganzen Informationen, konnte ich mich gut in die Geschichte einfinden und wurde von einem magischen Sog erfasst. Ich wollte einfach nicht mehr aufhören zu lesen.
Nach und nach erfahren wir mehr über die einzelnen Charaktere, über ihre Beweggründe, ihre Vergangenheit und ihre Pläne. Manche sind erschreckend intrigant, andere glänzen vor Heldenmut, jeder einzelne in sich ist superinteressant, wobei ich ja vier Lieblingscharaktere habe: Kat, Alex, Heph und Cyn. In jedem Akt erfahren wir mehr, die Geheimnisse lüften sich langsam und die Charaktere wachsen einem ans Herz. Wenn ich am Anfang noch nicht richtig mitfiebern konnte, weil mir alles etwas zu viel war, so wurde es mehr und mehr besser und ich kam nicht mehr von der Geschichte los.
Man sollte sich aber bewusst sein und merkt es auch deutlich, dass die Autorin dieses Buch trotz der Fantasyelement sehr nah an der legendenbehafteten Geschichte von Alexander des Großen hält, mit sehr viel fundiertem Hintergrundwissen. Manchmal geht mit der Autorin die Historikerin durch und lässt die Geschichte teilweise etwas langatmig wirken, wenn man sich seitenweise durch die damals üblichen Verhaltensweisen am Königshofe liest, aber das macht es für mich auch wieder einzigartig. Denn gerade dadurch bekommt man ein richtiges Gespür für die Geschichte und kann einfach alles besser nachvollziehen, man lebt quasi in der Zeit 340v. Chr.. Ich bin echt begeistert! Außerdem liebe ich anspruchsvolle und detailreiche Bücher, die man nicht so eben runterlesen kann und dann alles wieder vergisst. Hier muss man sich Zeit für das Buch nehmen, es auf sich wirken lassen und vollkommen in der Geschichte aufgehen.
Ich kann es kaum erwarten, was ich in „Göttertochter“ alles erleben werde.

Mein Fazit:

Mit „Schattenkrone“ hat Eleanor Herman einen fesselnden Auftakt eines Fantasyepos der griechischen Antike um Alexander, des Großen, geschaffen. Auch wenn die Spannung teilweise durch die Flut an Hintergrundinformationen und historische Detailverliebtheit etwas gelitten hat, bin ich der Geschichte absolut verfallen und konnte nicht genug davon bekommen. Ich vergebe eine klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen!

Bewertung vom 10.01.2018
Auf immer gejagt / Königreich der Wälder Bd.1
Summerill, Erin

Auf immer gejagt / Königreich der Wälder Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Dieses Buch habe ich schon lange im Auge und auch wenn die Bewertungen nicht die Besten waren, musste ich es haben, weil ich zum einen in das Cover verliebt war, mich zum anderen der Klappentext einfach magisch anzog. Und was soll ich sagen: willkommen zu meinem ersten Highlight 2018!
Von der ersten Seite an hatte mich „Auf immer gejagt“ in seinem Bann, ich war sofort verzaubert und wollte gar nicht mehr aus der Geschichte auftauchen.
Der Schreibstil von Erin Summerill ist ein Traum. Er ist nicht nur sehr leicht zu lesen und absolut mitreißend, sie beschreibt auch so bildhaft und detailreich, dass ich komplett in der Geschichte versank. Ich war dort im Wald mit Tessa und bestaunte die Schönheit der wilden Natur mit all ihren Wundern, ich erlebte die magischen Gaben und litt durch die schrecklichen Ereignisse, die geschehen, es war einfach nur magisch. Die Geschichte ist so fesselnd geschrieben, dass ich immer weiterlesen wollte und immer weiter hineingezogen wurde in die Welt voller Lügen und Intrigen. Doch um was geht es eigentlich?
Die 17jährige Tessa wurde von ihrem Vater, dem Kopfgeldjäger des Königs, zu einer der besten Fährtenleserinnen und Jägerinnen im Land ausgebildet. Ebenbürtig ist ihr lediglich ihr bester und einziger Freund Cohen. Doch eines Tages wird ihr Vater bei einem Einsatz hinterrücks ermordet und kein anderer als Cohen soll dafür die Schuld tragen. Als Tessa auf Grund Wilderei ebenso der Galgen droht, wird ihr im Auftrag des Königs ein Angebot gemacht: ihr Leben gegen das des Mörders ihres Vaters. Schweren Herzens beginnt Tessa die Jagd auf Cohen obwohl sie tief in ihrem Herzen weiß, dass er nicht der Mörder sein kann oder vielleicht doch? Erin Summerill entführt uns in eine Welt voller Intrigen und Komplotten, so perfekt geschmiedet, dass es ein wahres Vergnügen war mitzurätseln, wer denn nun der wahre Mörder ist. Und glaubt mir, bis zum Ende lag ich falsch, denn die Autorin versteht es immer wieder überraschende Wendungen und atemraubende Enthüllungen einzubauen. So wurde die Geschichte nie langweilig, obwohl sie sich in einem gemächlichen Tempo bewegt und mit einem düsteren Grundton dazu, aber das liebe ich daran so sehr. So kann man sich in die Geschichte hineinversetzen, die Charaktere kennenlernen und selbst an den Handlungen und Enthüllungen verzweifeln. Immer wenn ich mir sicher war, worauf die Geschichte abzielt, kam eine Wendung und alles sponn sich neu in meinem Kopf zusammen. Dazu die erschaffene Welt voller Magie und mit Gaben, die ich absolut faszinierend fand. Ich bin begeistert.
Die Charaktere sind ebenso perfekt passend. Tessa habe ich sofort in mein Herz geschlossen, die Außenseiterin, von ihrem Schicksal gepeinigt, entwickelt sich zur Heldin, die mich manchmal doch auch in den Wahnsinn trieb mit ihrem Sturkopf. Aber nach und nach wurde ihre Geschichte enthüllt und ich sage nur WOW! Dazu Cohen…hach Cohen, ein absolut loyaler Held mit einem viel zu großen Herzen, man muss ihm einfach verfallen. Auch andere Charaktere haben sich in mein Herz geschlichen, aber die kann ich euch nicht verraten, denn das würde spoilern.
Auch wenn Band 1 in sich geschlossen ist, sind noch nicht alle Geheimnisse gelüftet und ich freue mich wahnsinnig auf eine packende Fortsetzung, auf die ich zum Glück nicht mehr zu lange warten muss!

Mein Fazit:

Mit „Auf immer gejagt“ hat mich Erin Summerill von Anfang an in ihre Geschichte hineingezogen. Ich erlebte eine Geschichte voller Intrigen, Magie und Liebe gespickt mit vielen Überraschungsmomenten und unerwarteten Ereignissen. Bis zum Schluss konnte ich das Rätsel der Geschichte nicht lösen und konnte das Buch deswegen voll und ganz genießen. Ich habe mein erstes Highlight gefunden und vergebe klar 5 von 5 Sternen.

Bewertung vom 31.12.2017
Celaenas Geschichte 1-5 - Throne of Glass
Maas, Sarah J.

Celaenas Geschichte 1-5 - Throne of Glass


ausgezeichnet

„Celaenas Geschichte“ ist für alle Fans von Throne of Glass ein absolutes Muss! Diese Geschichte ist einer Liebe und einem Charakter gewidmet, der bisher viel zu wenig Aufmerksamkeit bekam: Sam Cortland. Ebenso dient sie dazu Celaenas Handeln und ihre Lebenseinstellung noch besser zu verstehen und sie einfach noch mehr zu lieben! Ich vergebe ganz klar

Bewertung vom 18.11.2017
Fanatic
Day, Anna

Fanatic


ausgezeichnet

Als ich dieses Buch entdeckt habe, war mir klar, dass ich es lesen muss, denn wer mich kennt, weiß, dass ich zum Fangirlen und Eskalieren neige.
Und wer wollte nicht schon immer mal mitten in seiner absoluten Lieblingsgeschichte sein? Violet passiert genau das. Sie vergöttert die Dystopie „Der Galgentanz“, liebt die Verfilmung dazu und hat ihr Herz an den Helden des Romans verloren. Auf der ComicCon geht deshalb ein kleiner Traum in Erfüllung, denn sie trifft zusammen mit ihren zwei Freundinnen und ihrem Bruder zumindest den Hauptdarsteller des Films. Natürlich sind alle im typischen Cosplay zum Buch unterwegs und Violet verkörpert ihre Heldin Rose.
Doch plötzlich landen sie mitten in der Anfangsszene des Buches, müssen mit ansehen wie Rose – die eigentliche Prota der Geschichte - durch ihr Zutun stirbt und werden dummerweise gefangen genommen. Jetzt kommt den Vieren natürlich ihr Wissen über Buch und Film zu Gute, denn sie schaffen es, zu einer Art Orakel aus dem Buch gebracht zu werden, das allerdings eine schreckliche Nachricht für Violet hat.

„Eine Geschichte ist wie das Leben, Violet. Du wirst erst erlöst, wenn die Geschichte an ihr Ende gekommen ist.“
Seite 140

Violet muss zur Prota der Geschichte werden, muss den Platz von Rose (einer Rebellin) einnehmen und muss die ursprüngliche Geschichte zu Ende führen um wieder in ihre Welt kehren zu können. Allerdings ist Violet ihrer Lieblingsfigur in einem im Voraus: sie kennt das Ende bereits und der Kampf um‘s Überleben beginnt.
Allerdings nicht nur das, denn mitten im Buch, als alles real wird, bemerken Violet und ihre Freunde, dass in der Buchwelt nicht alles Gold ist was glänzt und dass sie unbewusst immer wieder vom Skript abweichen und so die ganze Geschichte ändern.
Und ich muss es jetzt einfach Fangirl-like ausdrücken: Holy shit, ist das ein Hammerbuch!!! Lest es liebt es, feiert es! Ich konnte es nicht eine Sekunde aus der Hand legen, ich wollte immer wissen, wie Violet sich in die Buchwelt einfügt, wie sie versucht, sich und ihre Freunde zu retten. Wir erleben eine Geschichte aus Hoffnung, Liebe und Verrat voller Action und unerwarteten Wendungen, die die Spannung immer weiter vorantreiben. Es war einfach nur BOMBE!!!
Dazu dieser geniale Schreibstil von Anna Day, so herrlich leicht, jugendlich spritzig und voller triefendem Sarkasmus. Ich liebe es einfach und freue mich wahnsinnig auf die Fortsetzung des Buches!!
Auch die Charaktere waren für mich vollends gelungen, meine eigenes Fangirlherz strahlt über diese vier genialen Charaktere, die perfekt aufeinander abgestimmt sind: Violet, das Mauerblümchen stets im Schatten ihrer atemberaubenden Freundin Alice und Katie, das vernünftige Gegengewicht der beiden, abgerundet durch Violets Bruder Nate. Die Gruppe ist einfach komplett stimmig und bescherte mir wirklich schöne, humorvolle, tragische und auch grausame Stunden. Ja und mein eigenes Herz habe ich auch an Ash verloren. Lernt ihn am besten selbst kennen, aber lasst euch gesagt sein: ich habe ihn angeleckt! Was freue ich mich auf Band 2! Aber ihr könnt beruhigt sein, es hat kein böses offenes Ende.

Mein Fazit:

Anna Day hat mit „Fanatic“ voll in mein Fangirlherz getroffen. Vier Jugendlichen landen plötzlich in ihrer Lieblingsdystopie und müssen die Plätze der Hauptdarsteller einnehmen um in ihre Welt zurückkehren zu dürfen. Nie hätte ich gedacht, dass mich hier eine so geniale, fesselnde, actionreiche, verworrene und auch humorvolle Geschichte voller Liebe, Hass und Verrat erwartet. Ich bin voll und ganz begeistert und feiere dieses Buch!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.11.2017
Der Gesang der Nachtigall
Strange, Lucy

Der Gesang der Nachtigall


sehr gut

„Der Gesang der Nachtigall“ war mein erstes Buch aus dem Königskinder Verlag und ich war sehr neugierig darauf. Und auch wenn es mal nicht aus meinem Genre Fantasy ist, wollte ich es unbedingt lesen. Angezogen hat mich zunächst natürlich dieses traumhafte Cover, aber auch der Klappentext. Er war so geheimnisvoll, ohne mir zu verraten, was mich wirklich beim Lesen erwarten würde. Und ich war wirklich positiv überrascht, was ich doch für eine tiefgreifende bedrückende Geschichte bekommen habe.
Wir erleben das Leben der kleinen 12jährigen Henrietta, sie führt uns sogar selbst durch das Buch. Einst waren die Abbotts eine glückliche Familie, bis eines Nachts eine Familientragödie alles zerstörte. Auf dem Landsitz „Hope House“ wollen sie einen Neuanfang starten. Doch nicht nur, dass die kleine Hen für die damalige Zeit etwas zu rebellisch ist und sich als herangehende junge Frau auch noch hinter Märchenbüchern verschanzt, sie hat auch von Hause aus eine ausgeprägte Fantasie, die ihr fast zum Verhängnis wird. Denn in „Hope House“ läuft nicht alles rund, Hen´s Vater muss auf eine längere Geschäftsreise, die Situation um ihre Mutter spitzt sich zu, ihre Nanny kritisiert sie dauernd…und hinter allem stehen Geheimnisse. Hen lässt sich nicht mehr wie ein kleines Kind behandeln und beschließt, ihre Familie zu retten. Mehr möchte ich euch aber gar nicht verraten.
Der Schreibstil von Lucy Strange ist wirklich etwas Besonderes. Das ganze Buch verströmt eine düstere melancholische Stimmung, die richtig auf die Laune drückt und dennoch mitreißt. Ich wollte immer wissen, welche Tragödie denn hinter dieser Familie steht und wie sich Hen jeden Tag auf´s Neue durch die Erwachsenenwelt von 1919 kämpft. Denn ich finde, auch das Zeitalter hat Lucy Strange perfekt eingefangen, von der Sprachweise, den Ausdrücken, den Sitten und Gepflogenheiten. Und dennoch stehen die Gefühle im Vordergrund, die Familientragik und auch Hen´s Kämpfernatur.
„Der Gesang der Nachtigall“ ist eine Geschichte voller Tragik, Verlust und Schmerz. Sie zeigt woran Menschen zerbrechen, wie sie wieder auferstehen oder daran zugrunde gehen.

Narben auf der Haut erzählen nur den Anfang der Geschichte. Es ist viel schwerer, über die Narben zu sprechen, die niemand sieht.
Seite 183

Die Charaktere fand ich eigentlich schön gezeichnet, passend zur Geschichte, denn wirklich kennenlernen tun wir kaum jemanden, wir erleben sie in den aktuellen Zeitabschnitten. Aber allein hier war es wunderschön zu beobachten, wie aus der verträumten kleinen Hen eine starke junge Frau wird. Auch wenn sie erst 12 Jahre alt ist, muss man nun mal beachten, dass sie damit in der damaligen Zeit eigentlich schon recht erwachsen sein sollte. Und auch, wenn man die Charaktere nur durch Hens Erzählungen kennenlernt, habe ich sofort einige Personen gefunden, die ich nicht leiden konnte und einige, bei denen mir das Herz aufging.
Einzig das Ende hat mich leider nicht so hundertprozentig überzeugt, ich hatte eigentlich etwas anderes erwartet, aber dennoch war es zufriedenstellend. Mich hat die Geschichte jetzt nicht so intensiv bewegt, aber dennoch fand ich es faszinierend, wie es der Autorin gelang, diese Melancholie auf mich zu übertragen.

Mein Fazit:

Mit „Der Gesang der Nachtigall“ hat Lucy Strange eine sehr tiefgründige, melancholische und tragische Geschichte geschaffen, die vor Augen führt, was eine Seele erträgt und was man braucht um diese zu heilen oder sie für immer verliert. Eine Geschichte über Verlust und Schmerz, aber auch über Hoffnung. Wer eine besondere Geschichte lesen möchte, die tief bewegt, dem kann ich dieses Buch sehr empfehlen. Mir hat lediglich das Ende nicht so zugesagt wie der Rest, aber alles in allem passend.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.