Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Sigrid

Bewertungen

Insgesamt 262 Bewertungen
Bewertung vom 01.07.2021
Aufbruch in die Dunkelheit
Stichler, Mark

Aufbruch in die Dunkelheit


sehr gut

Dieser historische Roman erzählt hauptsächlich die Geschichte um die beiden Familien Mandelbaum und Escher. Es ist eine Zeit des Aufbruchs und der Veränderungen, aber leider nicht nur zum Guten. Die Industrialisierung und die Entwicklung der Bevölkerung verändert die Welt. Alles strebt nach Expansion und die sozialen Bestrebungen der Arbeiter als größte Bevölkerungsschicht nehmen an Bedeutung zu. Und diese Veränderungen erreichen auch die mittelalterliche Stadt Waldbrügg. Mir kommt diese Stadt, umringt von einer Mauer und durch die kleinen Gassen sehr düster vor. Die mittelalterliche Bauweise steht für mich auch stellvertretend für die eingefahrene und altmodische Sichtweise der Menschen dort. Sie hängen am Alten fest und hier werden Traditionen samt festgefahrenen Hierarchien noch aktiv gelebt. Aber die meisten Menschen sind zufrieden und leben friedlich miteinander. Aber dann ändert sich die Stimmung in der Stadt, bestärkt durch den "Nationalen Club". Und schon gibt es Unruhe und die Beziehungen der Menschen zueinander ändern sich, gerade durch die judenfeindlichen Äußerungen einiger neu zugezogenen Mitbürger.

Ich fand diese Geschichte sehr interessant. Sie zeigt ein sehr düsteres und irgendwie bedrohliches Bild von der Stadt und es war bedrückend zu beobachten, dass die Art und Weise wie sich damals die Menschen von einigen Meinungsmachern beeinflußt wurden, auch heute wieder aktuel ist. Es wurden Gerüchte gestreut - Halbwahrheiten verbreitet und immer fehlte der eigentlich Beweis für die Vermutungen. Es hat mich beim Lesen etwas runtergezogen. Obwohl es auch schöne und positive Momente gab. Die Protagonisten sind sehr authentisch dargestellte Personen und man konnte sie sich anhand der detailiierten Beschreibungen gut vorstellen. Ihre Verhaltensweisen offenbarten meist den wahren Charakter der Person und man verteilte seine Sympathien bzw. Antipathie schnell. Es gibt viele Missverständnisse zwischen den Leuten und auch der Stolz spielt eine große Rolle in dem Geschehen. Beim Lesen ist man so nah am Geschehen dran, dass man aufspringen und die Leute vor der Zukunft warnen möchte. Man leidet mit ihnen und hofft mit ihnen. Die Figuren haben den Zeitgeist der damaligen Zeit gut getroffen und man konnte die Beweggründe der Protagonisten nachvollziehen, egal ob sie positiver oder negativer Natur waren. Es war eine Geschichte, die die Menschen mit all ihren Fehlern, aber auch mit ihren guten Seiten klar darstellt. Man erlebt eine sehr lebendige Geschichte. Es ist kein leichtes Buch, aber man sieht trotz allem Negativen auch die Zukunft vor sich, die der einzelne Mensch auch positiv gestalten kann. Man muss für das Gute und seine Werte einstehen, egal welche Konsequenzen das manchmal haben kann. Nur so bleibt man sich treu und lebt ein angenehmes Leben.

Wer mehr über diese Zeit des Aufbruchs kennenlernen möchte, ist hier gut aufgehoben. Man erfährt viel über den damaligen Zeitgeist am Beispiel dieser kleinen Stadt. Es macht auch Mut, dass es immer weitergeht und Veränderungen auch gut sein können. Es kommt immer darauf an, was der einzelne daraus macht und bereit ist zu geben.

Bewertung vom 26.06.2021
Die Angst kommt in der Dunkelheit (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Die Angst kommt in der Dunkelheit (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In diesem Band um die Profilerin Libby Whitman geht es um Vertrauen. Vertrauen in sich selbst und Vertrauen in die anderen. Libby arbeitet hart an sich, um die schrecklichen Erlebnisse der Vergangenheit zu verarbeiten. Es gelingt ihr mehr oder weniger gut, aber sie ist auf einem guten Weg und die Arbeit beim FBI hilft ihr dabei. Allerdings gerät ihr Mann Owen auf seiner Arbeitsstelle bei der Polizei in eine schwierige Situation und bekommt großen Ärger. Daher konzentriert sich Libby auf die Aufklärung seiner Anklage und erlebt einige Überraschungen. Es wird wieder spannend um unsere Protagonisten. Denn sie werden durch Verrat in diese Situation gebracht und nur einer kann ihnen helfen. Libby läuft auch hier zu Hochform auf und die Ergebnisse ihrer Arbeit tragen Früchte. Wir erleben unsere Ermittler in einer etwas anderen Art und Weise, denn Libby ist noch etwas traumatisiert von ihren Erlebnissen und hat mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen. Diese Kämpfe werden sehr gut und authentisch dargestellt. Man leidet mit Libby und hat auch Verständnis für ihre nicht unbedingt positive Lösung. Aber auch ihr ist das klar und versucht einen anderen Weg zu finden. Das ist aber nicht so einfach, denn sie muss Owen helfen. Und auch diesmal müssen unsere Protagonisten nicht nur beruflich Gefahren abwehren, sondern die Folgen greifen in ihr persönliches Umfeld ein. Aber wir kennen die Hauptpersonen ja und können uns auf sie verlassen. Was man nicht von allen Figuren erwarten kann. Es geht hier viel um Verrat und Vertrauen. Wer ist Freund und wer ist Feind. Das ist nicht immer einfach zu unterscheiden und manchmal ist es nur ein kleiner Unterschied. Wir erleben hier aber auch nicht nur Kriminalität, sondern vor allem auch Solidarität. Und es wird wieder sehr abwechslungsreich. Auf gefährliche Situationen und kreative Ermittlungen kommen dann noch personelle Veränderungen in der Abteilung von Nick. Und wir können uns über ein schönes Wiedersehen freuen. Ich finde es auch immer wieder schön von Personen aus den vorhergehenden Bänden zu hören. Sie tauchen immer mal wieder auf und wir erfahren so die weitere Entwicklung der Personen. Das ist zwar für Neuleser nicht immer nachvollziehbar, aber wer die Serie verfolgt, freut sich über das Wiedersehen. Ansonsten kann man dem Text gut folgen und bleibt immer voll im Geschehen. Es macht einfach Spaß, den Protagonisten zu folgen. Wir können ihre Nöte und Ängste,aber auch ihre Freude und Spaß durch die lebendigen Beschreibungen gut nachvollziehen. Es lohnt sich auf jeden Fall dieser Serie zu folgen, denn sie bringt immer Spannung und Abwechslung.

Bewertung vom 19.06.2021
Bittersüßer Tod / Adria mortale Bd.1
Giovanni, Margherita

Bittersüßer Tod / Adria mortale Bd.1


sehr gut

In dem Buch "Adria Mortale - Bittersüßer Tod" erleben die beiden jungen Frauen Sonja und Elke aus Deutschland einen besonderen Urlaub. Nicht nur, weil sie zum ersten Mal alleine im Urlaub sind und sogar mit dem Roller bis nach Italien gefahren sind. Nein - in dem kleinen idyllischen Ort passiert auch noch ein Mord. Das Mordopfer und die beiden Frauen wohnten sogar in der gleichen Pension. Mir hat die Erzählung sehr gut gefallen. Man wird wirklich in die 50er Jahre zurückversetzt und erlebt hautnah die damalige Atmosphäre in Deutschland (durch die Rückschau auf die Lebensverhältnisse von Sonja und Elke) und in Italien. Die Beschreibungen der Landschaft und der Menschen ist so detailreich, dass man sich alles gut vorstellen kann. Man spürt die Wärme und sieht den Dorfplatz richtig vor sich. Es weckt beim Leser die Reiselust. Die beiden jungen Frauen waren mir sofort sympathisch, besonders weil sie diese Reise alleine mit dem Roller gewagt haben. Ich finde, sie kommen sehr authentisch rüber. Aber das trifft auch für die anderen Personen zu. Die Dorfbewohner werden ja sehr gut beschrieben und man hat eine Velzahl von Charaktere vor Augen. Besonders die Besitzerin der Pension Federica Pellegrini hat es mir angetan. Sie wohnt schon einige Jahre im Ort, wird aber immer noch als Fremde angesehen. Aber sie lässt sich davon nicht beeinflussen. Sie ist eine couragierte und interessierte Frau und bringt sich schon sehr bald in die Ermittlungen ein. Sehr zum Leidwesen des Commissario Garibaldi. Er wird in diesen kleinen Ort geschickt und ist natürlich etwas im Nachteil, da er die ganzen dörflichen Verstrickungen und Geschichten nicht kennt. Aber dafür hat er ja Federica. Und er nimmt im Laufe der Zeit auch die Hilfe der Pensionswirtin an. Und das nicht nur, weil sie eine sympathische und schöne Frau ist. Es wird in dem Buch nicht nur ein Todesfall aufgelöst, sondern man wird auch durch kleine Spitzen über die Vorurteile der Menschen informiert. Ich fand die Darstellung der "typisch" deutschen oder auch italienischen Eigenarten gelungen. Auch sonst war die Handlung interessant und man wurde ständig mit neuen Details gefüttert, die die Suche nach dem Schuldigen immer wieder erschwerte. Aber es hat Spaß gemacht den ganzen Verwicklungen und Entwicklungen zu folgen. Es ist jetzt nicht der brutale Thriller, sondern man erlebt auf eine informative und abwechslungsreiche Art und Weise die verschiedenen Lebensumstände der Protagonisten und am Ende wird der Fall gelöst. Und mir hat die Aufklärung zum Schluß gut gefallen. Ich hätte allerdings gerne noch gewußt, was die beiden jungen Frauen aus Deutschland noch aus ihrem Urlaub gemacht haben. Und natürlich über das weitere Schicksal von Federica ud Lorenzo. Aber vielleicht gibt es ja weitere Fälle mit Lorenzo und Federica. Ein richtig schöner und fast sanfter Krimi, der dem Leser die kleine Welt eines einsam gelegenen Dorfes näher bringt. Der Text lässt sich sehr gut und flüssig lesen. Man bleibt immer im Geschehen und man kann beim Lesen amüsiert sein oder sich über die Dinge aufregen. Es gibt ein paar Geheimnisse, die durch die Ereignisse endlich aufgedeckt werden. Mir hat das ganze Buch sehr gut gefallen und ich habe einige schöne Stunden an der Adria verbracht.

Bewertung vom 18.06.2021
Utkiekermord auf Spiekeroog. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)
Uliczka, Rolf

Utkiekermord auf Spiekeroog. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In diesem neuen Fall um das Ermittlerpaar Bert und Nina aus Wittmund erleben wir eine sehr interessante Suche "im Heuhaufen" und die dreiste Vorgehensweise von sogenannten "Influencern". Mir hat die Auswahl der Fälle gut gefallen. Es werden sehr aktuelle Themen angesprochen. Und vor allem sieht man, dass solche Dinge nicht nur in den Ballungsräumen des Landes geschehen sondern überall vorkommen. Auch wenn man es sich in so ländlichen Gebieten nicht vorstellen kann. Aber - das Böse ist überall.

Die bekannten Protagonisten agierten wieder in ihrer üblichen Art und Weise - akribisch, über den Tellerrand guckend, einfühlsam, ideenreich und authentisch. Gerade die Zusammenarbeit mit dem Team um Femke Peters aus Aurich war sehr interessant. Die Erzählung der Geschehnisse ist sehr lebhaft und man sieht alles gut vor sich. Es gab viele spannende Ereignisse und vor allen Dingen, gab es immer wieder neue Entwicklungen, die Überraschungen brachten. Die vorkommenden Personen waren in meinen Augen sehr authentisch. Manche sind eben sympathische Menschen und andere möchte man eigentlich nicht kennen. Der Text ist gut aufgebaut und man bleibt die ganze Zeit im Geschehen drin. Man muss einfach mitfiebern, denn es geht um Leben und Tod. Aber trotz der Verbrechen, möchte man durch die detailreichen Schilderungen der Natur sofort dorthin. Wer die Gegend kennt, schwelgt beim Lesen wahrscheinlich in Erinnerungen - wie ich. Und wer noch nie dort war, möchte unbedingt auch mal eine Wattwanderung mitmachen oder auf Spiekeroog autofrei urlauben. Mir bringt diese Serie jedenfalls die Gegend immer wieder nah und ich erlebe auch gerne die geschilderten Bräuche und Traditionen der Gegend. Sei es das Teeritual oder die Tätigkeiten des "ersten" Nachbarn.

Wer also gerne verreist - real oder fiktiv - und Spannung liebt, der ist bei dieser Serie um das sympatische Team um Nina und Bert gut aufgehoben.

Bewertung vom 12.06.2021
Ein Meer aus Licht und Farben
Lindström, Sylvia B.

Ein Meer aus Licht und Farben


sehr gut

In diesem Buch schildert die deutsche Sylvia B. Lindström einen großen und wichtigen Teil ihres Lebensweges. Sie entschließt sich Anfang der 1990 Jahre mit ihrem kleinen Sohn nach Schweden auszuwandern. Ohne das Land zu kennen oder die Sprache zu sprechen, aber voller Optimismus und Vertrauen in die Zukunft. Hier erzählt sie nun ihre Erlebnisse von damals bis heute auf eine sehr lebhafte und anschauliche Art und Weise. Mir hat ihr Schreibstil sehr gut gefallen. Sie erzählt einfach wie es war, ohne viel Schnörkel drumherum. Ich konnte alles sehr gut nachvollziehen, auch wenn natürlich jeder Leser seine eigene Meinung über die verschiedenen Lebensmodelle hat. Aber ich finde, Sylvia bleibt sich und ihren Zielen treu und hat auch für ihren Sohn Hauke die richtigen Entscheidungen getroffen. Sie kommt immer sehr ehrlich und authentisch rüber und sie hat in ihrem Leben immer versucht, das richtige für ihre kleine Familie zu tun. Ich fand es sehr mutig in eine fremdes Land zu ziehen und sich dort ein neues Leben aufzubauen. Aber Sylvia ist sehr flexibel und ideenreich und vor allen Dingen für alles offen - für die Menschen, die tolle Natur und die sich bietenden Möglichkeiten. Sie hat sehr viel für ihren Traum tun müssen, aber ich hatte immer das Gefühl, sie ist trotz der Widrigkeiten glücklich dabei und das ist das Wichtigste. Die Schilderungen aus dem Alltag in Schweden haben mir sehr gut gefallen, denn manche Dinge erlebt oder erfährt man als reiner Urlauber in dem Land natürlich nicht. Ich kannte z.B diese Sache mit der Indentifikationsnummer nicht und war überrascht darüber. Der Zusammenhalt der Menschen, gerade auf dem Land - hat mir sehr gut gefallen. Das Leben dort hat mir gut gefallen und ich war beeindruckt, mit welcher Kraft und Durchsetzung Sylvia zeitweise den Lebensunterhalt erarbeitet hat. Kreativität und die Offenheit für die verschiedenen Tätigkeiten haben Sylvia immer wieder weiter gebracht. Pferde sind jetzt nicht mein Hobby, aber es ist interessant zu lesen, was man in diesem Bereich alles machen kann. Aber nicht nur die menschlichen Aspekte haben mir in dem Buch gefallen, auch die toll beschriebene Natur hat es mir angetan. Ich habe die Landschaften vor meinen Augen gesehen und mich fast wie im Urlaub dabei gefühlt. Besonders Öland hat es mir angetan. Ich kann also sagen, dieses Buch über Sylvias Leben in Schweden hat mir sehr gut gefallen. Es hat Spaß gemacht die Entwicklungen zu beobachten und zu erleben, wie Sylvia alle Höhen und Tiefen überstanden hat. Ich kann das Buch guten Gewissens weiterempfehlen, denn es bringt einen sehr positiven Lebenswillen rüber und man kann sich auch für das eigene Leben Impulse holen. Denn es geht immer irgendwie weiter und es kommt oft auf die eigene positive und offene Lebenseinstellung an - das kann der Leser hier gut nachvollziehen.

Bewertung vom 05.06.2021
Tod auf Madeira / Comissário Torres Bd.1
Bento, Tomás

Tod auf Madeira / Comissário Torres Bd.1


ausgezeichnet

In diesem interessanten Krimi lernen wir die wunderschöne Insel Madeira von einer anderen Seite kennen. Ich war noch nie auf dieser Insel, aber durch die tolle und detailreichen Beschreibungen in diesem Buch, kann ich sie mir sehr gut vorstellen. Und sie wird wohl von vielen Touristen besucht, um die schöne Natur zu erwandern und Erholung zu finden. Genau wie unsere Protagonisten es auch vor hatten. Die Gruppe von befreundeter Paare kommt jedes Jahr hierher, nur dieses Jahr springt die Krimi-Autorin Laura Flemming kurzfristig für den Mann ihrer Freundin Britta ein. Sie hat diese Auszeit auch bitter nötig, denn sie hat sich gerade nicht nur beruflich verändert, sondern wurde auch von ihrem Mann verlassen. Sie hofft hier mal zur Ruhe zu kommen und hat direkt für 4 Wochen gebucht. Mir war Laura sehr sympathisch. Sie ist eine starke Persönlichkeit und möchte hier ihre neue Zukunft planen. Laura hat einen speziellen Charakter, denn als Krimiautorin beobachtet sie ihre Umwelt sehr genau und malt sich alle möglichen Szenarien aus. Denn daraus holt sie ihre Ideen für ihre Bücher. Daher analysiert sie auch sofort die Gruppe und erkennt schon schnell die negativen Verhältnisse zwischen den Freunden. Die Gruppe ist ja auch schon sehr bunt zusammengemixt, mit vielen verschiedenen und interessanten Charakteren. Man verteilt als Leser sofort seine Sympathien und macht sich so seine eigenen Gedanken über die Frauen und Männer. Ich fand die Protagonisten sehr interessant, denn sie decken ein breites Spektrum an Berufen, Charakteren und auch Verhaltensweisen ab. Und nachdem ein Mord stattfand, kommen die wahren Persönlichkeitsmerkmale zum Vorschein. Ein anderer interessanter Protagonist ist der Kommissar Torres. Ich fand ihn sofort sympathisch und bekam ein wenig Mitleid mit ihm, da ja unsere Krimiautorin sich doch sehr beim Lösen des Falls engagiert und sie ihm dabei auch mal in die Quere kommt. Aber ich finde das Verhältnis zwischen den beiden "Ermittlern" sehr interessant. Sie stehen sich erst nicht so ganz positiv gegenüber, aber man merkt dann doch im Laufe der Zeit eine Veränderung in ihrer Beziehung und das nicht zum Nachteil. Aber wir erleben nicht nur die sehr verwickelten Ermittlungen sondern auch die privaten Probleme und Beziehungsgeflechte der vorkommenden Personen, egal ob Feriengäste oder Einheimische. Es ist spannend und es kommen immer neue Dinge zutage, die die Ermittlungen erschweren oder ihnen eine neue Richtung geben. Das ganze ist gut erzählt und man kann dem Geschehen leicht folgen. Der Text an sich ist leicht und flüssig zu lesen. Aber nicht nur die zwischenmenschlichen Beziehungen werden gut dargestellt, die Beschreibungen der Insel sind sehr schön. Auch wenn ich die Insel nicht kenne, konnte ich mir vieles gut vorstellen. Die Wasserrinnen, die Wanderwege durch die Berge, die Bäume, die Wasserfälle und die Dörfer werden sehr plastisch beschrieben. Ich sah alles regelrecht vor meinem inneren Auge. Diese Kombination von der Inselschönheit und dem spannenden Fall hat mir sehr gut gefallen. Auch die Auflösung des Falls war sehr gut und unerwartet.
Wer also einen spannenden und unterhaltsamen Krimi mit interessanten Personen in schöner Landschaft erleben möchte, ist hier genau richtig.

Bewertung vom 31.05.2021
In den Weiten der Highlands
Detlefsson, Lena

In den Weiten der Highlands


sehr gut

In diesem Taschenbuch finden wir drei Geschichten über den "Berserker" genannten Clanchef Ian McLaren und seine Familie zusammengefasst. Ich finde es besser, denn die einzelnen Erzählungen wären mir zu kurz gewesen zum Lesen. Aber hier kann man sie gut hintereinander weglesen und sich voll und ganz in diese vergangene Zeit entführen lassen.

Ich fand es interessant, diese Zeit und seine Sitten und Gebräuche durch die lebendige und authentische Darstellung kennenzulernen. Die Handlung wird auch noch mit einigen Fantasy-Einschlägen bereichert. Die Sichtung der geheimnisvollen weißen Frau oder auch die Gespenster bringen einen mysteriösen Hauch dazu und machen es sehr spannend. Der Handlung kann man durch die guten Beschreibungen sehr gut folgen. Der Text lässt sich leicht und flüssig lesen. Die vorkommenden Charaktere sind sehr vielschichtig und man verteilt als Leser schnell seine Sympathien. Es werden viele Themen angesprochen wie Liebe, Glaube, Treue, Hass, Macht oder Intrigen. Alles schön verpackt in die Erlebnisse der Protagonisten. Und man hat auch hier einen roten Faden durch die Familie McLaren. In jeder Geschichte gibt es verschiedene Ereignisse, aber das Leben der Familie kann man ja fortlaufend verfolgen. Es hat mir Spaß gemacht in dieses fremde Land vor langer Zeit einzutauchen.

Wer also ein paar schöne und verzauberte Lesestunden habe möchte, ist hier gut aufgehoben.

Bewertung vom 29.05.2021
Die Seele des Bösen - Falsches Spiel / Sadie Scott Bd.15 (eBook, ePUB)
Dicken, Dania

Die Seele des Bösen - Falsches Spiel / Sadie Scott Bd.15 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In diesem neuen Fall der Profilerin Sadie Whitman erleben wir Sadie mal mehr von der privaten Seite. Denn sie ermittelt zwar, aber eigentlich als Hilfeleistung für ihre langjährige Freundin Tessa. Diese gerät nämlich in seltsame Situationen und kommt dabei auch mit der Polizei in Konflikt. Sie ist aber klug und holt sich Hilfe bei Sadie. Denn es ist schon praktisch und gut, eine Freundin beim FBI zu haben. Und auch Matt und Phil werden in den Fall involviert - aber das tut man ja auch für Freunde.

Mir hat dieser Band sehr gut gefallen, weil wir mal mehr über Tessa erfahren haben. Sie kommt zwar immer wieder vor, aber nicht so intensiv. Und je besser man die Protagonisten kennt, desto interessanter ist auch die Figur in den weiteren Folgen. Ein anderer Aspekt, der mir gut gefallen hat, ist das Sadie hier als Privatperson ermittelt. So erlebt sie und dadurch auch der Leser, wie es ist, mal ohne die offiziellen Kanäle ermitteln zu müssen. Man hat keine Befugnisse und ist auf die Zusammenarbeit und Mitteilsamkeit der offiziellen Stellen angewiesen. Obwohl es ja wie im wahre Leben ist: man hat so seine Verbindungen und Quellen - auch ohne amtlich Befugnis. Spannend war es wieder und man hat wieder sehr um die Protagonisten zittern müssen. Aber es macht immer wieder Spaß dem Geschehen zu folgen. Langweile kommt nicht auf und auch der Schluß bietet wieder Stoff zum Nachdenken und weckt große Erwartungen auf die nächste Folge. Aber dafür liebt man die Serie ja - es passiert immer was. Allerdings kommen auch die positiven Aspekte wie Liebe, Freundschaft, Treue und Familie nicht zu kurz. Man erlebt abwechslungsreiche und immer wieder interessante Fälle, verbunden mit dem facettenreichen Leben der Protagonisten. Daher kann ich diese Serie gut weiterempfehlen und freue mich schon auf den nächsten Fall.

Bewertung vom 23.05.2021
Nordwestzorn / Soko St. Peter-Ording Bd.2
Jensen, Svea

Nordwestzorn / Soko St. Peter-Ording Bd.2


ausgezeichnet

Dies ist der zweite Fall um die Kommissarin Anna Wagner in St. Peter-Ording. Aber auch wer den ersten Band nicht gelesen hat, kommt gut ins Geschehen rein. Und es werden auch nötige Informationen aus der privaten Vergangenheit der Protagonisten nochmals preisgegeben, so das man kein Defizit hat. Die Kommissarin Anna ist ja jetzt froh, eine feste Stelle in dem kleinen Revier zu bekommen. Es gibt eine neue Planstelle für die Bearbeitung von "Vermisstenfälle" und das beinhaltet auch alte Fälle. Und da greift Anna sich genau den richtigen Fall raus. Er ist interesssant, weil er damals in dem beschaulichen SPO die Gemüter zum Kochen gebracht hat. Ihr zur Seite stehen der Dienststellenleiter Hendrik Norberg und der junge Kollege Nils Scheffler. Ich finde, die drei sind ein sehr gutes Team. Sie ergänzen sich nicht nur durch ihre verschiedenen Arbeitserfahrungen, sondern auch durch die unterschiedlichen Charaktere. Mir sind die Ermittler jedenfalls sehr sympathisch. Und zumindest das Privatleben von Anna und Hendrik sind sehr interessant und sie haben so ihre Probleme zu bewältigen. Aber ich finde, sie gehen sehr gut damit um und man kann sich durch die einfühlsame Beschreibung auch gut in sie hineinversetzen. Die Ermittlungen erhalten eine besondere Brisanz, als es im Ort zu Ereignissen kommt, die mit dem alten Fall zusammenhängen könnten. Diese Verwicklungen sind sehr spannend erzählt und man fängt selber an zu rätseln. Die Personen und ihre Handlungen sind interessant und werfen immer neue Fragen auf. Es werden heikle Themen wie Kindesmissbrauch oder auch Vertuschen von Straftaten und "Küngeleien" im Amt angesprochen. Daher ist das Buch sehr abwechslungsreich. Mir haben auch die privaten Szenen gut gefallen. Hier gibt es nicht nur eine heile Welt, sondern die Protagonisten haben mit den unterschiedlichsten Problemen zu kämpfen - eben wie im echten Leben. Der Text lässt sich gut und flüssig lesen und es wird nicht langweilig. Und auch die schönen Landschaftsbeschreibungen gehören mit dazu. Da ich die Gegend kenne, hat es mir besonders gut gefallen. Ich konnte mir alles sehr gut visuell vorstellen und fühlte mich fast wie im Urlaub. Diese Serie um Anna gefällt mir gut und ich freue mich schon auf weitere Fälle mit ihr. Es bringt einem die Gegend und die auch die Menschen dort näher. Wer also gerne Regionalkrimis liest und gerne in den Norden reist, ist hier gut aufgehoben. Ich kann das Buch mit guten Gewissen weiterempfehlen.

Bewertung vom 22.05.2021
Kurschatten-Affäre
Graf-Riemann, Lisa

Kurschatten-Affäre


gut

Dieser Regionalkrimi bringt uns den altehrwürdigen Kurort Bad Reichenhall näher. Wir erfahren viel über die glanzvolle Vergangenheit des Ortes. Auch wenn es nicht mehr so mondän zugeht, wird der Ort doch durch sein Spielcasino und die Kurgänste immer noch gerne besucht. Hier lebt also Alexander Sascha Maiensäss zusammen mit seiner Großtante in der alten Familienvilla. Leider ist der Glanz und Reichtum der Vergangenheit nicht erhalten geblieben und so schlägt sich Sascha mit mehr oder weniger legalen Gelegenheitsjobs durch. Und diese Jobs machen ihm im Moment große Sorgen, denn er wird in Dinge reingezogen, die so nicht beabsichtigt waren. Er verliebt sich und wird als "Kurschatten" in einen Mord hineingezogen. Die Geschichte ist interessant und abwechslungsreich. Wir erfahren viel über den Ort und seine große Vergangenheit. Und vor allem auch viel über Sascha und seine Familiengeschichte. Allerdings fiel mir das Lesen am Anfang nicht leicht. Es fehlte mir der rote Faden und es wurden mir zu viele unwichtige Dinge erzählt. Es dauerte mir zu lange, bis es spannend wurde. Vieles hätte man kompakter erzählen können und sich dann mehr auf den Mord zu konzentrieren. Denn ich fand die Ermittlungen zum Mord durch Sascha und Co. zu schnell abgehandelt und irgendwie ging es zu leicht. Da hatte ich mehr Aktion erwartet und mehr Komplikationen. Aber vielleicht muss man das Buch mehr als Einstieg in diese Serie um Sascha und Bad Reichenhall sehen und daher mussten diese ganzen Informationen gegeben werden.

Wer also einen ruhigen Regionalkrimi lesen möchte, ist hier gut aufgehoben.