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Benutzername: 
witchqueen
Wohnort: 
Lüdinghausen

Bewertungen

Insgesamt 336 Bewertungen
Bewertung vom 17.02.2021
Zicke, zacke, tot
Werner, Ingrid

Zicke, zacke, tot


sehr gut

Darum geht es:
Karin Schneider geht mit ihrer Freundin die Straße entlang, als plötzlich ein alter VW Käfer mit hoher Geschwindigkeit heranrast. Kurz vor ihnen fährt er auf den Gehweg und stoppt. Heraus springt die Reitmeier Rosi, schwenkt eine tote Katze in der Luft und brüllt lautstark um sich. Schuld am Tod der Katze soll der Zauner-Wirt haben. Karin gelingt es nur mit Mühe Rosi zu beruhigen, denn die steigert sich immer mehr hinein in ihren Hass auf den Zauner-Wirt und das beginnende Volksfest „Karpfhamer“. Sobald das Volksfest seine Pforten öffnet steht Rosi am Gartenzaun und schimpft, was das Zeug hält. Über jeden im Ort zieht sie her und/oder unterstellt ihm irgendwas. Doch nicht lange, denn in der Nacht des ersten Festtages wird sie am Kirchmünsterer Weiher aufgegriffen. Sie versucht in ihr Auto zu steigen, das mitten im Weiher steht. Schnell wird sich im Dorf erzählt, dass sich die Rosi umbringen wollte. Kurz darauf stirbt Rosi an einer Lungenentzündung, die sie sich in der Nacht im Weiher zugezogen hat. Karin glaubt nicht an den angeblichen Selbstmordversuch und beginnt zu ermitteln. Schnell glaubt sie den Täter zu kennen. Es kann nur der Neffe von Rosi sein. Alle Indizien deuten auf ihn. Doch die Polizei will ihr nicht glauben. Und so begibt sich Karin selbst weiter auf Spurensuche. Das passt natürlich nicht jedem in den Kram und Karin begibt sich selbst in höchste Gefahr.

Meine Meinung:
Zicke, Zacke, tot (oder auch Karpfhamer Katz) ist ein spannend geschriebener Regionalkrimi um das „Karpfhamer Volksfest“. Der Kriminalfall ist eingebettet in das Programm dieses Festes. Immer wieder gehen wir mit der „Ermittlerin“ Karin Schneider in verschiedene Festzelte oder sehen uns Teile (z.B. den Anstich, den Festzug, den Zehnerzug usw.) des traditionellen Festes an, die wirklich sehr gut beschrieben sind. Das macht das Buch sehr authentisch und lebendig. Man hat das Gefühl, man ist mittendrin statt nur dabei.

Leider ist der Fall nach allerspätestens der Hälfte des Buches doch sehr durchschaubar. Das tut aber der tollen Volksfest-Atmosphäre und dem spannenden Schreibstil keinerlei Abbruch. Man liest es gerne weiter.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. An der ein oder anderen Stelle wird auch mal im Dialekt geredet. Davon hätte es meiner Meinung nach ruhig mehr geben dürfen. Das hätte des noch besser gemacht.

Das 315 Seiten lange Buch ist in insgesamt 6 Kapitel (also für jeden Festtag eins) unterteilt. So kann man es gut in einem Rutsch aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Für Volksfest- und/der Regionalkrimifans ein tolles Buch mit Volksfestcharakter. Spannend geschrieben aber leider etwas zu durchschaubar. Ich würde es aber trotzdem weiterempfehlen und vergebe hier gerne 4 Sterne.

Bewertung vom 11.02.2021
Wenn Wattwürmer weinen / Ostfriesen-Krimi Bd.8
Franke, Christiane;Kuhnert, Cornelia

Wenn Wattwürmer weinen / Ostfriesen-Krimi Bd.8


ausgezeichnet

Darum geht es:
Henner will sich sportlich betätigen. Und so schnürt er seine Jogging-Schuhe und läuft los. Vorbei an Neuharlingersiels neuester Attraktion. Dem Übernachtungsstrandkorb, der in zwei Tagen eingeweiht werden soll. Aber warum eigentlich vorbei? Wo er schon mal da ist, kann er ja auch mal einen Blick riskieren. Aber was ist das? Der Strandkorb scheint „bewohnt“ zu sein. Neugierig riskiert Henner einen Blick. Da liegt der Tourismus-Chef Ulfert Johannsen und schläft. Oder doch nicht? Komisch ... Er reagiert gar nicht, als Henner ihn anspricht. Und auch, als Henner das Verdeck zur Seite schiebt bleibt Ulfert regungslos liegen. Schnell ist klar, dass Ulfert nicht mehr unter den Lebenden weilt. Alles sieht vorerst nach einem Herzinfarkt aus. Doch schnell stellt sich heraus, dass der Wein, den Ulfert Johannsen in dem Strandkorb getrunken hat, vergiftet war. Doch wer hat ein Motiv Ulfert umzubringen? Seine Stellvertreterin in der Touristen-Info? War sie scharf auf seinen Job? Oder seine schwangere Freundin, die er kurz vorher verlassen hat? Oder doch vielleicht seine Sekretärin? Doch schnell wird klar, dass Ulfert Johannsen hier nicht das einzige Opfer des Giftmörders war. Wer treibt da sein tödliches Unwesen und warum?
Schnell finden sich Rosa, Henner und Rudi in einem neuen Fall wieder und müssen das ein oder andere Rätsel lösen, bis sie dem Giftmischer auf die Spur kommen.

Meine Meinung:
„Wenn Wattwürmer weinen“ ist der 8. Band um Polizist Rudi Bakker, Postbote Henner Steffens und Lehrerin Rosa Moll. Man könnte dieses Buch aber auch als Einzelband lesen, wobei man sich die Vorgängerbände wirklich nicht entgehen lassen sollte.
Sehr hilfreich ist für diejenigen, die die Vorgängerbände nicht kennen, ein Verzeichnis der wichtigsten Charaktere hinten im Buch. So kann immer mal wieder nachgeschlagen werden. Für alle, die die Vorgängerbände kennen, ist es einfach wie „nach Hause kommen“.

Sehr gut gefällt mir jedes Mal, dass in den Büchern auch die schöne Landschaft nicht zu kurz kommt. Wer den Ort Neuharlingersiel kennt, wird so ziemlich alles wiedererkennen.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Das 270 Seiten lange Buch ist in insgesamt 9 Kapitel (inklusiver Epilog) in Form von Wochentagen unterteilt. So kann man sowohl in einem Rutsch als auch in mehrere Abschnitte aufgeteilt lesen.

Ein besonderes Schmankerl: Die Gerichte, die im Buch erwähnt werden, sind hinten mit einem Rezept verewigt.

Mein Fazit:
Wer die Küstenkrimis von Franke & Kuhnert kennt, wird auch diesen hier lieben. Allen anderen kann ich nur raten: Wenn ihr Krimis ohne allzu viel Blutvergießen und mit einem gehören Schuss Humor und Lokalkolorit mögt: Lernt die Krimis so schnell wie möglich kennen.
Schon jetzt eines meiner absoluten Lese-Highlights für dieses Jahr. Einfach der perfekte Cosy-Crime.
5 Sterne!!!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.02.2021
Stummer Zorn / Ein Fall für Engel und Sander Bd.7 (eBook, ePUB)
Lautenschläger, Angela

Stummer Zorn / Ein Fall für Engel und Sander Bd.7 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Darum geht es:
Friedelinde Engel ist Nachlasspflegerin. Sie soll den Erben von Gertrud Heinemann ausfindig machen, die im hohen Alter von 97 Jahren friedlich die Augen geschlossen hat. Der einzige bekannte Erbe ist ihr Neffe Erich Mattfeld. Doch der scheint wie vom Erdboden verschluckt. Er reagiert nicht auf Briefe, geht nicht ans Telefon, in seiner Wohnung ist er auch nicht anzutreffen. Wo steckt der nur? Um das herauszufinden, muss Friedelinde zunächst einmal in die Wohnung der Verstorbenen. Diese Wohnung entpuppt sich als einigermaßen große Villa. Aber auch hier finden sich keine Hinweise zum Verbleibt von Erich Mattfeld. Bis sich Friedelinde für die Erker des Hauses interessiert? Waren die nur zur Zierde? Oder erfüllen sie einen Zweck? Schnell entdeckt Friedelinde eine Tapetentür, hinter der sich im Erker ein Zugang zum Dachboden findet. Und auf dem Dachboden findet Friedelinde Erich Mattfeld. Er baumelt an einem Dachbalken. Aber warum hätte er sich umbringen sollen? Wo er doch Alleinerbe eines beträchtlichen Vermögens geworden wäre. Oder hat er sich vielleicht gar nicht selbst gerichtet? Hatte er „fremde Hilfe“?
Kriminalhauptkommissar Nicolas Sander ist wenig erbaut davon, dass seine Lebensgefährtin Friedelinde (wieder mal) über eine Leiche gestolpert ist. Muss er doch nun hier auch noch ermitteln. Und dass, obwohl er mit einem Verkehrsunfall mit Fahrerflucht schon alle Hände voll zu tun hat. Dabei ist eine 28jährige Frau ums Leben gekommen und seine Ermittlungen führen ihn mehrfach des Abends auf den Kiez.
Friedelinde unterdessen macht sich übers Wochenende ein paar schöne Tage mit ihren Freundinnen im Harz. Natürlich nicht ohne Hintergedanken. Vermutet sie doch hier die Tochter des verstorbenen Erich Mattfeld. Wird sie sie dort finden?
Haben die beiden Fälle etwas miteinander zu tun? Werden Friedelinde und Nicolas die Fäden entwirren und die Fälle lösen können? Und welches Geheimnis hütet Friedelinde wohl noch?

Meine Meinung:
Ein wieder mal sehr spannender Fall bei dem man immer wieder miträtseln kann und das ein oder andere Mal auf die falsche Spur geschickt wird.

„Stummer Zorn“ ist der inzwischen 7. (und wohl vorerst letzte) Band der Reihe um Nachlasspflegerin Friedelinde Engel und Kriminalhauptkommissar Nicolas Sander. Man kann dieses Buch aber – wie alle anderen auch – problemlos als Einzelband lesen. Vorkenntnisse aus den Vorgängerbänden sind nicht erforderlich.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig. Das 435 Seiten lange Buch ist in 13 Kapitel unterteilt. So kann man es problemlos in einem Rutsch oder aber auch in mehrere Abschnitte unterteilt lesen.

Mein Fazit:
Ein sehr gelungener und lesenswerter (vorläufiger?) Abschluss der Reihe, den ohne weiteres weiterempfehlen würde. Ich vergebe hier gerne 5 Sternchen.

Bewertung vom 01.02.2021
Elchtage
Klingenberg, Malin

Elchtage


sehr gut

Darum geht es:
Die Sommerferien sind zu Ende. Johanna geht jetzt in die siebte Klasse. Doch seit den Sommerferien ist so einiges anders. Ihre beste Freundin Sandra ist nämlich nicht länger ihre beste Freundin. Johanna ist ihr zu langweilig. Deshalb hat sich Sandra lieber der Clique der absolut hippen „In-Girls“ in der Klasse angeschlossen. Johanna ist abgemeldet. Genauso wie die Hütte im Wald, die die Mädchen schon ewig haben. Sie haben sie selbst gebaut und eingerichtet. Sie haben dort teilweise sogar den Sommer verbracht und nachts geschlafen. Doch nun ist das alles für Sandra nicht mehr gut genug. Und so verbringt Johanna ihre Zeit dort alleine. Bis ... ja bis eines Abends zwei Elche vor der Hütte auftauchen und Johanna in Staunen versetzen. Einer der Elche wird immer neugieriger und so beginnt ein tolles Abenteuer für Johanna bei dem sie auch die ein oder andere neue Bekanntschaft macht.

Meine Meinung:
Ein schönes altersgerechtes Buch über Freundschaft, Abenteuer, Tierschutz und Veränderung im Leben. Ich würde es aber, da es hier um eine Mädchenfreundschaft und deren „Problemchen“ geht, hauptsächlich jungen Damen empfehlen. Meine Söhne fanden es nicht so toll.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig. Fremdwörter kommen so gut wie gar nicht vor. Das Buch ist 217 Seiten lang und in 54 kurze Kapitel unterteilt. So kann es gut sowohl in einem Rutsch als auch in mehrere Abschnitte unterteilt gelesen werden.

Mein Fazit:
Ein schönes Jugendbuch, das ich für tierliebe Mädchen durchaus empfehlen würde. Für Jungs würde ich eher davon abraten. Ich vergebe hier 4 Sterne.

Bewertung vom 28.01.2021
Festa Mortale
Plötner, Astrid

Festa Mortale


sehr gut

Darum geht es:
Das Highlight des Jahres findet statt in Unna. Es ist UN(N)A FESTA ITALIANA. Das italienische Fest. Die ganze Stadt ist auf den Beinen und eine Unmenge Besucher dazu, um bei italienischer Musik, Wein und Leckereien und einer unglaublichen Lichtinstallation in den Straßen zu feiern. Auch Kriminalpolizistin Maike Graf und ihre Kollegen wollen dieses einzigartige Flair genießen. Doch sie sitzen kaum an einem der Tische, als sie erfahren, dass der 10jährige Torben Sobek vermisst wird. Er war mit seiner Mutter auf dem Fest Riesenrad gefahren und kurz darauf spurlos verschwunden. Doch alles Suchen hilft nichts. Niemand hat das Kind gesehen und so bleibt Torben verschwunden. Seine Mutter hat ihren Ex-Mann und Vater von Torben in Verdacht, den Jungen entführt zu haben. Doch als die Polizisten ihn in seiner Kanzlei aufsuchen und befragen wollen, bietet sich ihnen ein entsetzliches Bild. Torben liegt bewusstlos auf dem Sofa im Büro seines Vaters. Der Vater sitzt erschossen an seinem Schreibtisch. Und es soll nicht bei der einen Leiche bleiben. Aber wer hat den Anwalt erschossen? Und Torben entführt? Und warum taucht er so plötzlich wieder auf? Was haben ein Ex-Prostituierte, ein Fußballtrainer und ein Heilerziehungspfleger mit der Sache zu tun? All diese Fragen stellen sich nach und nach auch die Ermittler. Doch kommen sie rechtzeitig hinter das dunkle Geheimnis des Täters?

Meine Meinung:
Ein durchaus gelungener Krimi eingebettet in das unnachahmliche Flair des „italienischen Festes“ in Unna. Wobei ich gestehen muss, dass ich die Zusammenhänge der Taten nach der Hälfte des Buches mehr als nur erahnen konnte. Der Fall war gut, aber für meinen Geschmack etwas zu durchschaubar. Das „Drumherum“ beim italienischen Fest mit all seinen Ausschmückungen ist gut gelungen, wobei sich die Beschreibungen öfter wiederholen.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig und allzu viele Fremdwörter. Man kann es flüssig weglesen. Das 319 Seiten starke Werk ist in insgesamt 48 Kapitel unterteilt. So ist ein Lesen sowohl in einem Rutsch, als auch in mehrere Abschnitte unterteilt leicht möglich.

Mein Fazit:
Etwas zu schnell durchschaubar aber ansonsten sehr gut gelungen. Ich würde es weiterempfehlen und vergebe hier 4 Sterne.

Bewertung vom 26.01.2021
Die Rache des Lombarden / Aleydis de Bruinker Bd.3
Schier, Petra

Die Rache des Lombarden / Aleydis de Bruinker Bd.3


ausgezeichnet

Darum geht es:
Aleydis de Bruinker ist die Witwe des wohl reichsten Mannes von Köln, des Münzwechslers Nicolai Golatti. Doch ihr Erbe ist nicht nur die Wechselstube, sondern auch eine unheimliche „Schattenwelt“ in der Nicolai illegale Geschäfte gemacht hat. Mit weitreichenden Folgen. Nach Nicolais Tod ist es nun an Aleydis sich um seine Geschäfte und die Erziehung ihrer Enkelinnen Marlein und Ursel zu kümmern und die Schattenwelt zu zerschlagen. Doch das gefällt nicht jedem. Schon gar nicht der lieben Verwandtschaft. Denn Hartlieb de Piacenza (Onkel ihrer Enkelinnen) und Arnold Hürth (ihr Schwager) wollen ebenfalls an das Erbe. Und dafür ist ihnen wirklich jedes Mittel recht. Egal, welches. Und so entführt Hartlieb mit Hilfe seiner Waffenknechte kurzerhand seine Nichten und bringt sie nach Bonn. Aber kurz darauf werden zwei seiner Waffenknechte überfallen und übel zugerichtet. Einer verstirbt sogar. Und das war erst der Anfang. Denn jeder, der Aleydis oder einem ihrer Verwandten etwas Unrechtes tut, wird bestraft und zusammengeschlagen. Doch wer steckt hinter diesen Überfällen? Schnell werden Stimmen laut, dass Aleydis die schwarz vermummten Schläger beauftragt hat. Doch diese hat damit nichts zu tun. Aber wer dann? In Aleydis und Gewaltrichter Vinzenz erhärtet sich immer mehr der Verdacht, dass Nicolai noch vor seinem Tod jemanden beauftragt hat, seine Familie zu schützen. Aber kann das sein? Und wer ist derjenige? Aleydis und Vinzenz setzen alles daran, die Enkelinnen nach Hause zu bringen, den mysteriösen Unbekannten zu enttarnen und die Schattenwelt zu zerschlagen. Doch wird das gelingen? Und werden Aleydis und Vinzenz endlich zusammenfinden?

Meine Meinung:
„Die Rache des Lombarden“ ist der dritte Teil der Lombarden-Reihe von Petra Schier. Genau wie die Vorgänger-Bände habe ich auch diesen Teil verschlungen. Ich konnte gar nicht so schnell lesen, wie ich neugierig auf das weitere Geschehen war.
Man könnte diesen Band zwar auch als Einzelband lesen. Allerdings macht es mehr Sinn (und vor allem Spaß), wenn man die Vorgeschichte kennt.

Neben einer spannenden Geschichte bekommen wir in diesem Buch auch einen tollen Einblick in das Leben zur damaligen Zeit. Das Buch ist – wie immer bei Petra Schier – sehr gut recherchiert und geschrieben. Es wird auf die „moderne Sprache“ verzichtet. Egal ob bei der wörtlichen Rede oder im sonstigen Text. So wird das ganze sehr authentisch. Trotzdem ist der Schreibstil leicht und flüssig und sehr gut zu lesen.

Das 431 Seiten lange Buch ist in 24 Kapitel (plus Prolog) unterteilt. So kann man es mühelos in einem Rutsch oder aber in mehreren Abschnitten lesen.

Besonders gut hat mir gefallen, dass man direkt am Anfang ein Personenregister findet, in dem alle im Buch erwähnten Personen kurz vorgestellt werden. So kann man immer noch mal kurz nachsehen, mit wem man es grade zu tun hat.

Mein Fazit:
Ein – wieder einmal – wunderschöner und gut recherchierter historischer Roman aus der Feder von Petra Schier, den ich nur jedem wärmstens Empfehlen kann. Von mir gibt es hier 5 Sterne.

Bewertung vom 19.01.2021
Das Bodensee-Komplott (eBook, ePUB)
Fleischer, Nicki

Das Bodensee-Komplott (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Darum geht es:
Martin Lunds Leben geht gerade den Bach runter. Sein Arbeitgeber hat dem IT-ler nach 24 Jahren Betriebszugehörigkeit gekündigt. Zwar soll er eine großzügige Abfindung erhalten, aber wer stellt ihn mit seinen 53 Jahren denn noch ein? Zeitgleich mit dem Kündigungsschreiben trudelt bei ihm ein weiterer Brief ein. Vom Amtsgericht. Und ein kleiner Hoffnungsschimmer keimt auf. Martin hat eine Penthouse-Wohnung im schönen Friedrichshafen am Bodensee von seinem verstorbenen Onkel geerbt. Kurzerhand beschließt er, seine Zelte in Stuttgart abzubrechen und in der Penthouse-Wohnung als Detektiv ganz neu anzufangen. Doch das ist gar nicht so einfach, wie Martin Lund sich das vorstellt. Er braucht dringend einen Auftrag, denn die Überweisung seiner Abfindung lässt auf sich warten. Dann taucht die resolute Carola auf, die sich als einzige auf seine Stellenanzeige als Sekretärin beworben hat. Carola ist mit ihren 60 Jahren nicht mehr die Jüngste, hat noch nie als Sekretärin gearbeitet und raubt Martin mit ihrer Art, ihren bunten Klamotten, stinkenden Tees und E-Zigaretten den letzten Nerv. Dann endlich bekommt Martin eine Chance sich als Detektiv zu beweisen. Er soll den Ehemann von Elena Korte es Ehebruchs überführen. So lautet der Auftrag der ziemlich zickigen Dame. Aber sehr schnell bemerkt Martin Lund, dass es so einfach nicht ist. Denn schon bald ist er nicht nur einem Ehebrecher auf den Fersen, sondern findet sich in Lügen und Verstrickungen rund um Erpressung, Falschgeld, Mirkoplastik und Mord wieder. Ob das gut gehen kann? Und werden sich Martin und seine nicht alltägliche Sekretärin zusammenraufen? Und vor allem: Kann Martin seinen ersten Fall erfolgreich abschließen?

Meine Meinung:
Nicki Fleischer ist mit „Das Bodensee-Komplott“ ein sehr schöner Auftrag zu einer neuen Reihe um Detektiv Martin Lund gelungen. Man kommt sehr gut in die Geschichte rein. Die Charaktere sind wundervoll beschrieben. Man hat direkt zu jedem ein Bild vor Augen. Auch die Gegen rund um den schönen Bodensee fließt immer wieder gut im ein. Man hat wirklich das Gefühl man ist „mittendrin statt nur dabei“. Das Kopfkino arbeitet von Anfang an und es baut sich immer mehr Spannung auf. Dabei kommt an der ein oder anderen Stelle auch der Humor nicht zu kurz und man hat durchaus auch ein paar Mal eine Schmunzeln auf den Lippen.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig, ohne viele Fremdworte und man kann es zügig „weglesen“. Das insgesamt 380 Seiten lange Buch ist in 73 kurze Kapitel unterteilt. So ist ein Lesen sowohl in einem Rutsch als auch in mehreren Abschnitten überhaupt kein Problem.

Sehr gut gefallen hat mir auch das aktuelle Zeitgeschehen und der Bezug zur aktuellen Corona-Situation, der da war, den ich aber weder aufdringlich noch störend fand. Das Buch endet mit einem winzig kleinen Cliffhanger, der uns auf einen weiteren Band hoffen lässt.


Mein Fazit:
Ein gelungener Reihen-Auftakt, an dem jeder, der gerne (relativ) unblutige Detektivgeschichten liest, seine Freude haben wird. Mir hat es gut gefallen und ich würde einen Folgeband jederzeit lesen wollen. Von mir eine Leseempfehlung mit 5 Sternchen.

Bewertung vom 15.01.2021
Deichbrückenmord in Bensersiel. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)
Uliczka, Rolf

Deichbrückenmord in Bensersiel. Ostfrieslandkrimi (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Darum geht es:
Auf der Deichbrücke in Bensersiel wird die Leiche von Jano Wilts gefunden. Er wurde wohl auf seiner Joggingrunde hinterrücks erschlagen. So jedenfalls hat es den Anschein. Schnell ist auch ein Motiv gefunden. Jano ist der Sohn des vor kurzem verstorbenen Hofbesitzers Frithjof Wilts. Nach der geltenden Höfeordnung hätte er den Milchwirtschaftsbetrieb als Hoferbe übernehmen sollen. Doch seine Stiefmutter und deren Tochter hatten andere Pläne mit dem Land. Sie wollten es verkaufen. Einen Teil sollte der Nachbar bekommen, damit er seinen Hof erweitern kann. Einen weiteren Teil sollte ein Ferienhofbesitzer erhalten, damit er zu einem Feriendorf expandieren kann und auf dem Rest sollte ein Windpark entstehen. Das hätte einen schönen Batzen Geld in die Kasse von Mutter und Tochter gespielt. Zumal die Tochter mit dem leitenden Ingenieur des Windparkbetreibers verheiratet war. Und so schrecken Mutter, Tochter, Ehemann und Investoren wirklich vor nichts zurück und versuchen mit allen legalen und illegalen Mitteln, an den Hof zu kommen. Da passt nun Jano so gar nicht in ihr Konzept. Aber wer von den vielen Verdächtigen hatte nun den Mut, Jano das Lebenslicht auszublasen? Oder sind wir hier auf dem völlig falschen Dampfer und es war alles doch ganz anders?

Meine Meinung:
Deichbrückenmord in Bensersiel ist der inzwischen 12. Fall um das smarte Ermittler-Duo Bert Linning und Nina Jürgens. Und er steht seinen Vorgängerbänden wirklich in nichts nach. Man kann diesen Band (wie alle anderen Bände auch) problemlos als Einzelband lesen. Kenntnisse aus den Vorgängerbänden sind dafür nicht erforderlich.

Der Schreibstil ist gewohnt leicht und flüssig.
Neben einem tollen und durchweg spannenden Krimi erhält man sehr gute Einblicke in die Sitten und Gepflogenheiten an der Küste (wie z.B. Snirtjebraten oder Tee), die Landschaft oder auch die plattdeutsche Sprache. Diese aber wirklich nur am Rande, so dass man das auch problemlos entziffern kann, wenn man diesen Dialekt nicht spricht oder versteht.

Auch in diesem Band wird man wieder zum mitraten animiert. Und auch hier wird man (wie man das so gewohnt ist von Rolf Uliczka) mal wieder an der ein oder anderen Stelle auf’s Glatteis geführt.

Genau das macht für mich einen richtig guten Regional-Krimi aus. Ich liebe die Bücher aus seiner Feder.

Mein Fazit:
Was soll ich da lange schwadronieren. Lest es selbst. Meine absolute Leseempfehlung mit 5 Sternen.