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Benutzername: 
KimVi
Wohnort: 
Niedersachsen
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1580 Bewertungen
Bewertung vom 22.02.2023
Forsberg und das verschwundene Mädchen / Frederik Forsberg Bd.1
Tomasson, Ben

Forsberg und das verschwundene Mädchen / Frederik Forsberg Bd.1


sehr gut

Trotz guter Prognosen nutzt der Sexualstraftäter Carl Kroon seinen Freigang aus dem Gefängnis zur Flucht. Erste Spuren führen auf die Schäreninsel Kalvsund. Dort treffen die Bewohner gerade Vorbereitungen für das Mittsommerfest. Plötzlich ist die kleine Lisbet verschwunden. Kommissar Frederik Forsberg nimmt mit seinem neu zusammengestellten Team die Ermittlungen auf. Der Fall scheint klar zu sein, dennoch fehlt von Lisbet jede Spur. Doch Forsberg gibt die Hoffnung nicht auf, dass Lisbet rechtzeitig gefunden wird...

"Forsberg und das verschwundene Mädchen" ist der erste Band einer Krimireihe, die in Schweden angesiedelt ist. Privat und beruflich hat Forsberg einiges durchgemacht. Nun wird ihm ein neues Team an die Seite gestellt. In diesem Auftakt lernt man Forsberg und seine neuen Kollegen näher kennen. Alle scheinen beruflich aufgefallen zu sein und nur noch diese Chance zu haben, um sich bei der Polizei zu bewähren. Diese Tatsache gibt dem Krimi einen zusätzlichen Reiz. 

Das Buch beginnt mit einem Prolog, der zunächst nicht mit den folgenden Ereignissen in Zusammenhang gebracht werden kann. Es gibt außerdem immer wieder kurze Einschübe, die offenbar die Geschichte aus dem Prolog fortsetzen. Da diese Einblicke düster und beklemmend wirken, behält man sie beim Lesen der aktuellen Szenen im Hinterkopf und versucht sie mit dem Verschwinden von Lisbet in Verbindung zu bringen. 

Die Ermittlungen wirken authentisch. Gemeinsam mit Forsberg und seinen neuen Teammitgliedern versucht man die Puzzleteilchen zusammenzusetzen und das Rätsel um Lisbets Verschwinden zu lösen. Doch das ist gar nicht so einfach, denn bei diesem Fall ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Es gibt immer wieder Wendungen, die für Überraschungen sorgen. Da man immer daran denkt, dass für Lisbet jede Minute zählt, baut sich die Spannung früh auf. 

Der Handlungsort wird detailliert beschrieben. Man hat das Gefühl, selbst auf der kleinen Schäreninsel zu sein und die Sonne auf der Haut zu spüren. Dabei trifft man auf ganz unterschiedliche Protagonisten, die Sympathien oder spontane Abneigungen wecken. Dadurch kann man sich ganz auf den Krimi einlassen und bei der Suche nach Lisbet mitfiebern. 

Ein spannender Reihenauftakt, der die Neugier auf weitere Fälle weckt. 

Bewertung vom 22.02.2023
Enna Andersen und die verlorene Zeit
Johannsen, Anna

Enna Andersen und die verlorene Zeit


sehr gut

Mittlerweile sind über zwanzig Jahre vergangen, seit die Eltern von Hauptkommissarin Enna Andersen brutal ermordet wurden. Ronald Grothe wurde für die Tat verurteilt. Doch er beteuerte stets seine Unschuld und strebt eine Wiederaufnahme des Verfahrens an. Enna Andersen geht der Gedanke nicht mehr aus dem Kopf, dass Grothe tatsächlich unschuldig sein könnte. Denn das würde bedeuten, dass der wahre Täter ungeschoren bleibt. Da sie offiziell keine Ermittlungen aufnehmen kann, nimmt sie sich Urlaub, um auf eigene Faust zu nachzuforschen. Dabei stößt sie auf etliche Ungereimtheiten...

"Enna Andersen und die verlorene Zeit" ist bereits der fünfte Band der Serie und der persönlichste Fall für die sympathische Hauptkommissarin. Denn diese Ermittlungen stellt sie privat an, bekommt allerdings Unterstützung von ihrem Team. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen auch dann problemlos folgen, wenn man bisher keinen Teil der Serie gelesen hat.

In den vorherigen Bänden deutete sich allerdings schon an, dass Enna langsam daran zweifelt, dass damals der richtige Täter für den Mord an ihren Eltern verurteilt wurde. Der Einstieg in diesen Krimi gelingt mühelos, da man Ennas Beweggründe glaubhaft nachvollziehen kann und gespannt ist, wo sie ansetzen wird, um die offenen Fragen zu klären.

Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass man alles mühelos vor Augen hat und sich dadurch ganz auf diese Cold-Case-Ermittlungen, die unter dem Radar laufen müssen, einlassen kann. Die Ermittlungen werden authentisch beschrieben. Doch der Fall ist nicht so leicht zu lösen, denn es gibt einige Spuren, denen es zu folgen gilt. Dennoch scheinen die Puzzleteilchen, die Enna nach und nach zusammenträgt, kein stimmiges Bild zu ergeben. Deshalb wird man dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen. Im Verlauf der Ereignisse kommt es zu einigen Wendungen, wodurch die Auflösung kaum vorhersehbar wirkt. Dadurch bleibt die Spannung durchgehend erhalten.

Enna Andersens persönlichster Fall überzeugt durch Spannung und authentische Ermittlungen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.02.2023
Die andere Schwester / Karlstad-Krimi Bd.2
Mohlin, Peter; Nyström, Peter

Die andere Schwester / Karlstad-Krimi Bd.2


gut

Die Schwestern Stella und Alicia haben eine neue, sehr erfolgreiche Dating-App auf den Markt gebracht. Während Alicia sich auf die Entwicklung und die Programmierung konzentriert, ist Stella für die Vermarktung zuständig. Als Stella ermordet wird, gerät Alicias Leben völlig aus den Fugen. Sie erkennt zwar den Täter auf einem Überwachungsvideo, verschweigt das allerdings dem Ermittler John Adderley. Adderley kann den Ermittlungen nicht die nötige Aufmerksamkeit schenken, da ihn seine Vergangenheit mit tödlicher Vehemenz einholt....

"Die andere Schwester" ist nach "Der andere Sohn" bereits der zweite Fall für John Adderley. Obwohl die Bände in sich abgeschlossen sind, ist es ratsam, die Reihe chronologisch zu lesen, da man im ersten Teil die Hintergründe erfährt, die dazu geführt haben, dass der ehemalige FBI-Agent unter falschem Namen im schwedischen Karlstadt ermittelt. 

Der aktuelle Fall wirkt zunächst spannend, da man nicht ahnt, warum Alicia dem Ermittler verschweigt, dass sie den Mann auf dem Überwachungsvideo erkennt. Alicias Leben gerät nach dem Mord an ihrer Schwester völlig aus den Fugen. Sie wirkt sehr labil und ist nur noch selten nüchtern anzutreffen. Adderley ist nicht so konzentriert, wie man das eigentlich erhoffen dürfte, da er von seiner Vergangenheit eingeholt wird und mit schwerwiegenden Problemen zu kämpfen hat. Das alles wirkt durchaus realistisch und nachvollziehbar. Dennoch hat man das Gefühl, dass der Mord an Stella zur Nebenhandlung degradiert wird. Adderley manövriert sich in Situationen, die beim Lesen für hochgezogenen Augenbrauen und Kopfschütteln sorgen. Die Ereignisse wirken dadurch arg konstruiert. Dennoch schafft es das Autorenduo letztendlich alle Fäden miteinander zu verknüpfen und dabei für die ein oder andere Überraschung zu sorgen. 

Leider arg konstruiert und längst nicht so spannend wie der Auftakt.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.02.2023
Morgen, morgen und wieder morgen
Zevin, Gabrielle

Morgen, morgen und wieder morgen


ausgezeichnet

Überzeugt durch lebendige Charaktere!

Mitte der 90er Jahre trifft Sam seine frühere Super-Mario-Partnerin Sadie wieder, die mittlerweile Informatik studiert und angehende Spieledesignerin ist. Sam ist begeistert von einem Spiel, das Sadie programmiert hat und kann sie schließlich dazu überreden, mit ihm gemeinsam ein Spiel zu entwickeln. Die beiden sind ein hervorragendes Team und das Spiel wird ein Erfolg. Doch der Erfolg hat nicht nur positive Seiten, denn ihre Freundschaft wird dadurch auf eine harte Probe gestellt...

"Morgen, morgen und wieder morgen" ist ein Roman über eine ganz besondere Freundschaft. Sam und Sadie lernen sich bereits in ihrer Kindheit kennen. Sofort entwickelt sich eine tiefe Verbundenheit zwischen ihnen. Dennoch trennen sich ihre Lebenswege dann voneinander. Denn bereits früh ist ihre Freundschaft davon geprägt, nicht genug mit dem anderen zu kommunizieren, Missverständnisse nicht aus dem Weg zu räumen, trotzig zu reagieren und sich zu verschließen. Probleme werden nicht angesprochen, sondern möglichst ignoriert.

Die Charaktere haben ihre Stärken und Schwächen, Probleme, Sorgen und Nöte, können aber auch die Freude miteinander teilen. Dadurch wirken sie alle lebendig, wodurch man sich ganz auf die Geschichte einlassen kann. Man möchte sie zuweilen schütteln und dazu auffordern, einfach vernünftig miteinander zu reden. Dass dieses Gefühl beim Lesen ausgelöst wird, zeigt, wie realistisch die Protagonisten wirken.

Die Entwicklung der Spiele fließt hervorragend in die Handlung ein. Man merkt sofort, mit welcher Leidenschaft Sam und Sadie vorgehen und kann sich die durchwachten Nächte und die Hektik lebhaft vorstellen. Selbst wenn man kein Gaming-Fan ist, kann man diese Szenen genießen, da alles nachvollziehbar erklärt wird.

Die Handlung erstreckt sich über mehrere Jahrzehnte. Nicht immer wird alles chronologisch erzählt, denn es gibt zuweilen Rückblicke in die Vergangenheit oder Ausblicke in die Zukunft. Dennoch verknüpft sich alles hervorragend miteinander, sodass man nicht aus dem Lesefluss gerissen wird. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Da die Charaktere so lebendig beschrieben werden und man sich dadurch auf ihre Probleme einlassen kann, gerät man bereits früh in den Sog der Handlung. Man hat das Gefühl, die beiden wirklich zu kennen und sie auf ihrem Lebensweg zu begleiten.

Ein Roman über eine ganz besondere Freundschaft, der durch eine großartige Hintergrundkulisse und lebendige Charaktere überzeugt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.02.2023
Die versteckte Apotheke
Penner, Sarah

Die versteckte Apotheke


sehr gut

London,1791: Nella hat vor Jahren die Apotheke ihrer Mutter übernommen. Doch heilsame Arzneien fertigt sie nur selten an. Hinter vorgehaltener Hand flüstert man sich zu, dass Nella Frauen hilft, in dem sie tödliche Mischungen herstellt, mit denen die Frauen sich von gewalttätigen Männern befreien können. Als das junge Dienstmädchen Eliza im Auftrag ihrer Herrin kommt, hat Nella ein ungutes Gefühl. Dennoch hilft sie ihr.

In der Gegenwart reist die Amerikanerin Caroline nach London. Als sie im Uferschlamm der Themse ein altes Apothekerfläschchen findet, beginnt sie zu recherchieren, was es damit auf sich haben könnte....

Die Handlung trägt sich auf zwei Zeitebenen zu und wird aus drei unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. In der Vergangenheit beobachtet man die Apothekerin Nella und das junge Dienstmädchen Eliza. Im aktuellen Handlungsstrang verfolgt man Carolines Suche nach Hinweisen, was es mit dem geheimnisvollen Fläschchen auf sich haben könnte. Die Wechsel sind gut gekennzeichnet, wodurch die Orientierung leicht fällt. 

Handlungsorte und Protagonisten werden so glaubhaft beschrieben, dass man in beiden Zeitebenen das Gefühl hat, mit den jeweiligen Charakteren durch London zu laufen. Dadurch kann man sich ganz auf die unterschiedlichen Schicksale der drei Frauen einlassen. Carolines Spurensuche wirkt glaubhaft. Man kann ihre Faszination förmlich zwischen den Zeilen spüren. Doch auch der Rückblick in die Vergangenheit hat einiges zu bieten und deshalb gerät man früh in den Sog der Ereignisse. 

Eine interessante Geschichte, die durch eine lebendige Hintergrundkulisse überzeugt. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.02.2023
Der andere Sohn / Karlstad-Krimi Bd.1 (eBook, ePUB)
Mohlin, Peter; Nyström, Peter

Der andere Sohn / Karlstad-Krimi Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Nach einem missglückten Undercover-Einsatz muss sich der FBI-Agent John Adderley eine neue Identität zulegen. Er verlangt, nach Schweden zurückzukehren, denn dort hat John die ersten Jahre seiner Kindheit zugebracht. Im Zeugenschutzprogramm ist man nicht gerade begeistert davon, da es keine Verbindungen zu Johns Vergangenheit geben darf, damit er unentdeckt bleibt. Doch John setzt sich durch, da er unbedingt in seine alte Heimat muss, um an den Cold-Case-Ermittlungen der vor 10 Jahren verschwundenen Emelie teilzuhaben. Er verschweigt seinen Vorgesetzten, dass damals sein Halbbruder ins Visier der Ermittlungen geriet. John will alles daran setzen, den alten Fall aufzuklären, um seinen Bruder zu rehabilitieren....

"Der andere Sohn" ist der Auftakt zu einer Krimireihe, die sich im schwedischen Karlstadt zuträgt. In diesem ersten Teil lernt man deshalb nicht nur den Hauptprotagonisten John Adderley näher kennen, sondern auch seine neuen Kollegen und seine verbliebenen Familienmitglieder. 

Da es sich um Cold-Case-Ermittlungen handelt, wird die Handlung in zwei Zeitsträngen erzählt. Man verfolgt das aktuelle Geschehen und erhält außerdem Einblicke in die Ereignisse, die sich vor etwa 10 Jahren, also zum Zeitpunkt von Emelies Verschwinden, zugetragen haben. Die Handlungsstränge sind durchgehend interessant und laden dazu ein, eigene Überlegungen anzustellen. Krimifans dürften hier voll auf ihre Kosten kommen, da es einige Wendungen gibt, die dafür sorgen, dass die Spannung bis zum Schluss erhalten bleibt. 

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm lesbar. Man kann sich die Handlungsorte und die Protagonisten mühelos vorstellen und sich dadurch ganz auf die Ermittlungen einlassen. Dadurch, dass dieser Krimi nicht so leicht zu durchschauen ist, gerät man früh in den Sog der Ereignisse. Die Auflösung ist schlüssig und ein Cliffhanger am Ende sorgt dafür, dass man sofort zum nächsten Teil greifen möchte. 

Ein spannender Auftakt, der die Neugier auf den weiteren Verlauf der Reihe weckt. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.02.2023
Inselmord / Romy Beccare Bd.12
Peters, Katharina

Inselmord / Romy Beccare Bd.12


ausgezeichnet

Auf der Halbinsel Mönchgut wird in der Nähe des Nonnenlochs die Leiche der fünfundzwanzigjährigen Svenja gefunden. Sie wurde offenbar ermordet. Romy Beccare nimmt mit ihrem Team die Ermittlungen auf. Doch zunächst laufen alle Hinweise ins Leere. Denn die junge Frau, die oft ihre Zeit auf Rügen verbrachte und demnächst sogar auf die Insel ziehen wollte, hatte offenbar keine Feinde. Dann stellt sich allerdings heraus, dass Svenja vor sieben Jahren mit ihrer Schulklasse auf der Insel war und dass bei diesem Ausflug eine Klassenkameradin zunächst spurlos verschwand und Monate später tot aufgefunden wurde. Dieser Todesfall wurde damals als Unglück eingestuft. Romy Beccare beginnt genauer nachzuforschen und stößt dabei auf Unglaubliches....

"Inselmord" ist bereits der zwölfte Band, in dem Kommissarin Romy Beccare auf Rügen ermittelt. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind und die privaten und beruflichen Nebenhandlungen bei diesen Ermittlungen nicht zu viel Raum einnehmen, kann dieser Teil der Reihe problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden.

Die Handlung startet mit einem düsteren Prolog, der sofort das Interesse weckt. Der Einstieg ins Geschehen gelingt mühelos, da es die Autorin wieder hervorragend versteht, Handlungsorte und Protagonisten so lebendig zu beschreiben, dass man alles vor Augen hat und ganz in die Ermittlungen eintauchen kann. Die gestalten sich dieses Mal mehr als rätselhaft. Denn offenbar scheint Svenja keine Feinde gehabt zu haben, die zu einem Mord fähig wären.

Doch Romy Beccare ist für ihre ungewöhnlichen und hartnäckigen Ermittlungen bekannt und geht jeder noch so winzigen Spur nach. Das Team ergänzt sich wieder perfekt, wodurch die Spurensuche fesselnd und authentisch wirkt. Gemeinsam mit den Ermittlern versucht man die mühsam zusammengetragenen Puzzleteilchen zu einem stimmigen Bild zusammenzufügen. Doch hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Außerdem scheinen einige Protagonisten mehr zu wissen, aber aus Angst zu schweigen. Die Spannung ist deshalb durchgehend spürbar und kann sich im Verlauf der Ereignisse sogar steigern, da es zu einigen überraschenden Wendungen kommt.

Ein spannender Rügen-Krimi, bei dem man bis zur letzten Seite miträtseln kann.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.02.2023
Spinnennetz / Kommissar Linna Bd.9
Kepler, Lars

Spinnennetz / Kommissar Linna Bd.9


ausgezeichnet

Nach den dramatischen Ereignissen, die sich im letzten Band zugetragen haben, ist Saga Bauer noch nicht wieder für den Einsatz im Polizeidienst geeignet, sondern arbeitet in der Zwischenzeit in einer Detektei. Dennoch erreicht Saga eine handgeschriebene Postkarte, die mit einem Anagramm des Serienkillers Jurek Walter unterschrieben ist und auf der eine Drohung gegen Joona Linna ausgesprochen wird. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass nur Saga Joona retten kann. Als Saga Joona davon berichtet, winkt er ab, denn Jurek Walter ist tot und kann ihm nichts mehr anhaben. Doch schon bald stellt sich heraus, dass die Drohung ernst gemeint ist. Ein spannender Wettlauf gegen die Zeit beginnt...

"Spinnennetz" ist bereits der neunte Fall für Joona Linna. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den aktuellen Ereignissen sicher auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil der Reihe gelesen hat. Denn wichtige Hintergrundinformationen werden kurz angeschnitten. Dennoch empfiehlt sich die Einhaltung der Reihenfolge, da die Charaktere schon einiges zusammen durchgestanden haben. Außerdem werden in diesem Band Rätsel aus den Vorgängern gelüftet, wodurch man sich den eventuell den Lesespaß verdirbt, wenn man nicht chronologisch vorgeht.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, die häufig an entscheidenden Stellen wechseln. Dadurch wird bereits früh ein hohes Tempo aufgebaut, dem man sich nur schwer entziehen kann. Der Täter schlägt schnell zu und scheint den Ermittlern immer den entscheidenden Schritt voraus zu sein. Man fiebert mit den Akteuren mit und versucht selbst auf die Lösung der Rätsel zu kommen, die der Täter den Ermittlern immer wieder stellt. Doch es scheint aussichtslos zu sein. Der Killer geht eiskalt und äußerst brutal vor. Dieser Thriller ist deshalb definitiv nichts für schwache Nerven.

Ein Pageturner, der durch gnadenlose Spannung, rasante Szenenwechsel und nervenaufreibende Rätsel überzeugt!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.02.2023
Feindesopfer / Jessica Niemi Bd.3
Seeck, Max

Feindesopfer / Jessica Niemi Bd.3


ausgezeichnet

Der erfolgreiche Geschäftsmann Zetterborg wird in seiner Wohnung in Helsinki ermordet aufgefunden. Da Jessica Niemi momentan nicht im Dienst ist, wird Jusuf erstmals mit der Leitung der Ermittlungen betraut. Dadurch, dass Zetterborg in seiner Firma gerade Entlassungen und Einsparmaßnahmen angekündigt hat, ist die Liste der Feinde, die er sich dadurch gemacht haben könnte, lang. Doch dann findet Jusuf ein altes Polaroid-Foto in der Wohnung, auf dem der Ermordete mit zwei weiteren Personen zu sehen ist. Die Gesichter sind jedoch zerkratzt, wodurch nicht klar ist, um wen es sich handelt und was das Ganze bedeuten soll. Jessica erklärt sich schließlich dazu bereit, die Ermittlungen zu unterstützen. Als sie von den Dämonen ihrer Vergangenheit heimgesucht wird, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit....

"Feindesopfer" ist der dritte Band in dem Jessica Niemi mit ihrem Team ermittelt. Da die Fälle in sich abgeschlossen sind, kann man dem aktuellen Geschehen sicher auch dann folgen, wenn man noch keinen Teil gelesen hat. Allerdings ist es dennoch ratsam, die Reihenfolge einzuhalten, um Jessicas Vergangenheit zu kennen.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet, die häufig an entscheidenden Stellen wechseln. Dadurch wird früh ein hohes Tempo aufgebaut, dem man sich bereits nach kurzer Zeit nicht mehr entziehen kann. Es gibt außerdem Rückblicke in die Vergangenheit, die für diesen Fall bedeutend sind. Zunächst ahnt man aber nicht, wie alles zusammenhängt und verfolgt gespannt den Verlauf.

Handlungsorte und Protagonisten werden so lebendig beschrieben, dass man sich mühelos auf die Ermittlungen einlassen kann. Der Mord an Zetterborg ist rätselhaft. Die Spurensuche des Teams wirkt nachvollziehbar. Immer, wenn man meint, dass man nun alles durchschaut hat, sorgen unerwartete Wendungen für Überraschungen. Denn hier ist nichts so, wie es auf den ersten Blick scheint. Die Spannung ist dabei nicht nur durchgehend spürbar, sondern steigert sich im Verlauf der Ereignisse und gipfelt schließlich in einem atemberaubendem Finale. Und wenn man meint, dass man nun aufatmen kann, wird man eines Besseren belehrt.

Ein Thriller, der durch ein hohes Tempo, durchgehende Spannung und unerwartete Wendungen überzeugt.

Bewertung vom 08.02.2023
Der dreizehnte Mann / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.2 (eBook, ePUB)
Schwiecker, Florian; Tsokos, Michael

Der dreizehnte Mann / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.2 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Timo Krampe und Jörg Grünwald haben sich dazu durchgerungen, den Missbrauch, dem sie in ihrer Kindheit, durch ein Experiment ausgesetzt waren, bei dem Kinder aus zerrütteten Verhältnissen, vom Jugendamt in die Hände von pädophilen Pflegevätern gegeben wurden, öffentlich zu machen. Die Journalistin Anna Liebig recherchiert umfangreich und will ihre Artikelserie mit einem Interview von Krampe und Grünwald starten. Doch dann verschwindet Grünwald plötzlich spurlos. Anna Liebig sucht mit Krampe die Anwaltskanzlei von Rocco Eberhard auf und bittet ihn um Hilfe. Eberhard zögert zunächst, da ein Vermisstenfall normalerweise nicht in sein Ressort als Strafverteidiger fällt. Doch als die Leiche von Grünwald gefunden wird, liegt der Verdacht nahe, dass er einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel. Eberhard beginnt nachzuforschen und stößt dabei auf Indizien, die auf einen Skandal hindeuten, der bis in die oberen politischen Ebenen reicht....

"Der dreizehnte Mann" ist nach "Die siebte Zeugin" der zweite Fall für Rechtsanwalt Rocco Eberhardt und Rechtsmediziner Justus Jarmer. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, kann man den Ereignissen des zweiten Teils auch dann problemlos folgen, wenn man den ersten nicht gelesen hat.

Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und ist in relativ kurze Kapitel unterteilt. Da diese mit dem Handlungsort, dem Datum und der Uhrzeit gekennzeichnet sind, fällt die Orientierung leicht. Die Wechsel sind sehr geschickt angelegt, denn häufig stoppen die Kapitel an entscheidenden Stellen, wodurch man früh in den Sog der Ereignisse gerät.

Da das Autorenduo aus einem ehemaligen Strafverteidiger und einem Rechtsmediziner besteht, wirken die Beschreibungen äußerst realitätsnah und glaubhaft. Beide schweifen in ihrem jeweiligen Fachgebiet nicht zu weit aus, sondern sorgen mit ihrem Wissen dafür, dass man sich mühelos auf die Geschichte einlassen kann. Auch wenn es sich hier um einen fiktiven Fall handelt, hat die Handlung einen wahren Hintergrund, über den man im Nachwort mehr erfährt.

Der Schreibstil wirkt flüssig und ist äußerst angenehm lesbar. Man kann sich die Handlungsorte und die Protagonisten mühelos vorstellen. Gemeinsam mit Rocco Eberhard und Rechtsmediziner Justus Jarmer versucht man die Puzzleteilchen zusammenzutragen und daraus ein stimmiges Bild zu legen. Die Nachforschungen wirken realistisch. Dadurch wird man dazu angeregt, eigene Überlegungen anzustellen und gerät deshalb immer tiefer in den Sog der Ereignisse. Man fiebert mit den Akteuren mit und beobachtet ungläubig, was dadurch ans Tageslicht gerät. Und wenn man schließlich meint, dass man alles durchschaut hat, sorgt eine unvorhergesehene Wendung für eine Überraschung.

Ein spannender Justiz-Krimi, der durch ein hohes Tempo, rasante Szenenwechsel und sympathische Charaktere überzeugt und durch den wahren Hintergrund, auf dem die Handlung beruht, außerdem zum Nachdenken anregt.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.