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Benutzername: 
Meli
Wohnort: 
Ennepe-Ruhr-Kreis
Über mich: 
Ob analog, digital oder als Hörbuch, fremde Welten und schöne Liebesgeschichten sind mir immer willkommen!

Bewertungen

Insgesamt 687 Bewertungen
Bewertung vom 30.01.2023
Ex Hex / Graves Glen Bd.1
Sterling, Erin

Ex Hex / Graves Glen Bd.1


sehr gut

In einer Stadt voller Hexen ist Geschichtslehrerin Vivienne eigentlich ziemlich normal und geht eher sparsam mit ihren magischen Kräften um. Aber sie hat schon eine wichtige Regel gebrochen: Mische niemals Wodka und Hexerei. Also hat sie ihren Exfreund Rhys verflucht und als er neun Jahre später zurückkehrt bringt diese betrunkene Tat die ganze Stadt in Gefahr.

Rhys hatte eine kurze, leidenschaftliche Beziehung mit Vivienne, bis er ihr gesagt hat, dass er einer anderen Hexe versprochen ist - zusammen mit der Information, dass er diese Verbindung auflösen möchte. Aber Viviennes Herz war da schon gebrochen und auch Jahre später ist Rhys ein schwieriges Thema für sie. Als er zurückkehrt, ist sie noch sehr verletzt, aber sie fühlt sich wider Willen zu ihm hingezogen.

Auch Rhys' Gefühle für die hübsche und einzigartige Hexe sind so stark wie zuvor. Am Anfang des Buches kann man schon spüren, wie traurig sie immer noch über die Trennung sind und wie sehr sie einander noch begehren, aber erst nach und nach versteht man ihre Gefühle, die über die körperliche Anziehung hinausgehen.

Es ist auf jeden Fall eine sehr unterhaltsame Liebesgeschichte, der es auch nicht an Spannung fehlt. Ein versehentlicher Fluch löst eine ganze Reihe aus Ereignissen aus und Vivienne und Rhys sehen sich dafür verantwortlich, alles wieder in Ordnung zu bringen. So müssen sie viel Zeit zusammen verbringen und während ihrer kleinen Abenteuer auch ihre Differenzen hinter sich lassen. Und natürlich kommen sie sich so schnell näher. Die Geschichte hat ein paar spannende kleine Wendungen, die man schon erahnen kann, und die Charaktere hätten auch etwas mehr Tiefe haben können, aber das Buch bietet auf jeden Fall kurzweilige Unterhaltung mit einigen gelungenen Momenten.

Bewertung vom 30.01.2023
Die Ladys von London - Lady Sophia und der charmante Gentleman (MP3-Download)
Anderson, Rachael

Die Ladys von London - Lady Sophia und der charmante Gentleman (MP3-Download)


sehr gut

Sophia und Hugh waren mehr als beste Freunde, doch der Sohn des Advokaten galt nicht als guter Umgang für die junge Dame. Zehn Jahre später hat Sophia am Ende ihrer dritten Ballsaison immer noch keinen geeigneten Mann gefunden und glaubt auch nicht mehr daran, dass sie aus Liebe heiraten wird. Sie ist gerade bereit, einen netten Verehrer als zukünftigen Ehemann zu akzeptieren, als Hugh wieder in ihr Leben tritt. Wie kann sie die Liebe aufgeben, wenn sie direkt vor ihr steht?

Sophia sowie auch ihre Schwester Prudence kannte ich schon aus "Lady Prudence und der verwegene Lord" und da wurde Sophia überzeugt, ohne Liebe nicht zu heiraten, aber sie glaubt trotzdem, keine andere Wahl zu haben und möchte nun zumindest einen netten Ehemann und nicht den ekelhaften Lord, mit dem ihre Mutter sie gern sähe. Auf Liebe hofft sie schon gar nicht mehr, aber die Gefühle sind sofort wieder da, als sie Hugh sieht. Obwohl sie lange keinen Kontakt hatten und trotz der gesellschaftlichen Kluft fühlen sie sich einander wieder sehr nah und es gibt keine negativen Gefühle, weil ihr Vater ihm das Leben schwer gemacht hat.

Hugh ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und wurde von Sophias Schwager eingestellt, um der Familie finanzielle Ratschläge zu geben, damit sie sich nicht ruinieren und Sophia gleich mit. Als Sophia Hilfe braucht, damit ihre Mutter sie nicht zur Ehe mit einem furchtbaren Mann drängt, ist Hugh auch sofort zur Stelle. Auch wenn er selbst starke Gefühle für Sophia hat, ist er der Meinung, dass er als einfacher Geschäftsmann nicht gut genug für die Lady ist und will immer nur das Beste für sie.

Zwischen verschiedenen Verehrern, den Erwartungen der Familie und der Suche nach einer Lösung für ihre finanziellen Probleme wird die Geschichte definitiv nie langweilig. Die Protagonisten sind sympathisch und die Liebesgeschichte der Kindheitsfreunde hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte ist manchmal etwas albern, aber auf eine unterhaltsame Art.

Bewertung vom 29.01.2023
Das Königreich der Lügen / Söldnerkönig-Saga Bd.1
Martell, Nick

Das Königreich der Lügen / Söldnerkönig-Saga Bd.1


sehr gut

Die Königmanns gehörten zu den wichtigsten Familien im Königreich Kessel, doch seitdem Mikaels Vater als Mörder des Prinzen hingerichtet wurde, kämpfen sie ums Überleben. Zehn Jahre später hält sich Mikael immer noch von allen Adligen fern, versucht nicht zu sehr aufzufallen und will seine Familie beschützen. Aber er wird in komplizierte Intrigen verwickelt und ist bald entschlossen herauszufinden, wie der Prinz wirklich gestorben ist.

Mikael hängt sehr am guten Namen seiner Familie und will dem Vermächtnis seiner Vorfahren gerecht werden. Man sieht aber gar nicht so viel davon, wie seine Familie früher war, auch wenn man viel davon hört, wie wichtig sie für das Königreich seien. Jetzt bedeutet ihr Name immer noch viel, doch manche würden sie gerne tot sehen, obwohl der König selbst die Kinder verschont hat. Einige treue Anhänger und oder auch Rebellen glauben jedoch, dass Mikaels Vater den Prinzen nicht getötet hat, denn er hatte gar keinen Grund dazu.

Die Welt fand ich schon interessant, die verschiedenen Fabrikationen, die zwischendurch zum Einsatz kommen, sowie ihre Kosten - meistens verliert man Erinnerungen und auch Mikael bemerkt, dass er sich nicht mehr an alle Details aus seiner Kindheit erinnern kann, obwohl er nicht mal weiß, ob er überhaupt ein Fabrikator ist. So weit weg vom Hof und all ihren Sitten gibt es viel, das er verpasst hat und noch aufholen muss. Ich mochte auch Details wie den zerbrochenen Mond Celona, die verschiedenen Söldnerkompanien, für die andere Regeln gelten, und wie Schusswaffen die Kriegsführung verändert haben. Von mir aus hätte es aber gern noch mehr sein können und ich freue mich darauf, die Welt in den Fortsetzungen weiter zu erkunden.

Manchmal kam es mir so vor, als würden sich Probleme schon ein bisschen zu leicht lösen lassen, weil die Charaktere oft leicht zu überzeugen waren. Doch Intrigen, ganz offene Mordabsichten, wechselnde Loyalitäten und alte Geheimnisse machen das Buch zu einem spannenden Abenteuer.

Bewertung vom 29.01.2023
Skandal & Vorurteil
Quain, Amanda

Skandal & Vorurteil


gut

In "Stolz und Vorurteil" von Jane Austen taucht Georgiana Darcy kaum auf, daher habe ich mich auf eine Geschichte aus ihrer Perspektive gefreut. Am Anfang habe ich etwas Zeit gebraucht, um mich zu orientieren, weil der Klappentext ja eher vage gehalten ist. Es spielt in der modernen Zeit und hier hat der allseits beliebte Wickham die nichtsahnende Georgie in seine Drogengeschäfte verwickelt. Nachdem er fort ist, versucht Georgie nun ihren Ruf an der Schule wiederherzustellen und ihrem Bruder Fitz zu beweisen, dass auch sie eine perfekte Darcy sein kann.

Aber das ist gar nicht so leicht, denn Georgie weiß nicht wirklich, wo sie anfangen soll, abgesehen davon, dass ihre schulischen Leistungen sich verbessern müssen. Jeder an der Schule hasst sie, außer Marschkapellenmitglied Avery, der trotz allem zu ihr hält. In ihrem ersten Schuljahr hat sie sich zu sehr an ihren kühlen, zielorientierten Bruder gehalten und verpasst, Freundschaften zu schließen, und nun hängt sie immer noch an der toxischen Beziehung zu Wickham, der lange Zeit der einzige war, der ihr wirklich Aufmerksamkeit geschenkt hat.

Die wichtigste Beziehung ist aber die zu ihrem Bruder. Er ist mehr als nur ihr Vorbild, da sie kaum andere Menschen in ihrem Leben hat, ist Fitz fast alles was sie hat und entsprechend niedergeschlagen ist sie jetzt, da er so enttäuscht von ihr ist und sie wie ein kleines Kind behandelt. Durch seine sachliche und distanzierte Art ist Fitz auch nicht gerade jemand, der seine Gefühle besonders gut zeigen kann, also glaubt Georgie, dass sie nur eine Last für ihn ist.

Leider fand ich Georgie ziemlich anstrengend. Sie zerfließt in Selbstmitleid, ist immer überzeugt, dass alle - vor allem ihr Bruder - sie hassen, scheint kaum zu wissen, wie man mit anderen Menschen umgeht und trifft fragwürdige Entscheidungen. Man kann zwar erkennen, warum sie so handelt und fühlt, und wie äußere Umstände sie zu der unsicheren jungen Frau geformt haben, die sie ist. So hatte ich aber eher Mitleid mit ihr, als dass sie mir dadurch sympathischer geworden wäre.

Ich habe "Stolz und Vorurteil" erst vor wenigen Monaten gelesen, daher hatte ich das Original natürlich auch noch ziemlich frisch im Gedächtnis und auch Lust darauf, mehr von den Charakteren zu sehen. Ich würde schon empfehlen, die Vorlage zu kennen, denn so machen die Nebencharaktere mehr Spaß und man ist auch bereit, dem distanzierten Bruder Fitz einen Vertrauensvorschuss zu gewähren. Ansonsten käme einem die Handlung sicherlich auch viel chaotischer vor.

Letztendlich war schon etwas viel los, besonders weil man auch die Geschichten der anderen Charaktere eingebaut hat, die alle ihre kleinen Auftritte haben, aber gleichzeitig tritt die Handlung auch etwas auf der Stelle, weil Georgie einfach feststeckt mit ihren Gefühlen. Avery, der Georgie unterstützt, motiviert und dadurch die Handlung etwas vorantreibt, war da immer ein Lichtblick für mich.

Bewertung vom 28.01.2023
Du bist mein Lieblingsgefühl
Groh, Kyra

Du bist mein Lieblingsgefühl


sehr gut

Ein süßes und sehr unterhaltsames Missverständnis

Man lernt doch niemanden in einem Brautmodengeschäft kennen! Doch als Max und Nela sich zum ersten Mal dort treffen, fühlen sie sich sofort zueinander hingezogen. Nur leider gibt es Missverständnisse, die sie glauben lassen, dass beim jeweils anderen bald die Hochzeitsglocken läuten. Und man kann doch keine Gefühle für jemanden zulassen, der bald verheiratet ist ...

Nela hatte nur wenige feste Beziehungen und kann kaum glauben, dass sie Max nun nicht mehr aus dem Kopf kriegt, dabei kennen sie sich doch gar nicht. Als sie sich aber kaum noch aus dem Weg gehen können, wird es noch komplizierter, aber auch immer intensiver. Max hingegen ist ein Romantiker und sehnt sich so sehr nach der perfekten Familie, dass er die meisten Frauen in die Flucht schlägt.

In diesem Buch haben mir der Humor und der Schreibstil sehr gut gefallen, ich habe mich hier wirklich wohlgefühlt und fand auch das Auf und Ab der Liebesgeschichte so unterhaltsam, dass es schon ein kleines Highlight für mich war. Das Missverständnis nimmt natürlich viel Raum ein, manchmal glaubt man, sie würden es doch endlich durchschauen, dann ist man wieder verwundert, wie sie sich immer weiter hineinsteigern können. Gleichzeitig ist die Anziehung auch so stark und sie quälen sich mit dem schlechten Gewissen aufgrund ihrer wachsenden Gefühle. Während sie sich nach jemandem sehen, den sie nicht lieben dürfen, müssen sie sich mit ihren eigenen Problemen auseinandersetzen und herausfinden, warum sie in Beziehungen nicht glücklich werden können.

Zum Ende hin hat es sich für mich etwas zu sehr im Kreis gedreht, aber ich mochte die Protagonisten sehr gerne und ihre Liebesgeschichte war süß, unterhaltsam und auch spannend.

Bewertung vom 28.01.2023
With All My Heart
Young, Samantha

With All My Heart


sehr gut

Erste Hälfte süß, zweite Hälfte spannend

Jane hatte beinahe sofort Gefühle für Jamie McKenna, aber er ist zwei Jahre älter und als Bruder ihrer besten Freundin Lorna natürlich tabu für sie. Schon bald fühlen sich die McKenna-Geschwister Jamie, Lorna und ihre älteste Schwester Skye wie eine Familie für Jane an und zusammen durchstehen sie mehr als nur ein paar Familientragödien. Bis alles auseinanderbricht und Liebe durch den Wunsch nach Rache abgelöst wird ...

Die beste Freundin Lorna ist sehr besitzergreifend und möchte Jane mit absolut niemandem teilen, daher manipuliert sie fast alle Beziehungen um sich herum. Eigentlich geht es beinahe mehr um Lornas Ausraster und darum, was für eine furchtbare Freundin und anstrengende Schwester sie ist, als um Jane.

Trotzdem mochte ich die Geschichte um Jane und Jamie sehr gerne, sie haben beide komplizierte und traurige familiäre Hintergründe, finden Trost bei einander und mir hat auch gefallen, wie sich ihre Gefühle entwickelt haben und wie sie angesichts der Umstände - die eifersüchtige Lorna und die zwei Jahre Altersunterschied - damit umgegangen sind.

Ich fand, dass der Klappentext schon sehr viel verrät, weil er bis in die zweite Hälfte des Buches reicht. Einerseits mag ich es nicht besonders, wenn man schon zu viel vom Inhalt weiß, andererseits geht die Geschichte dann plötzlich in eine ganz andere Richtung und es kann auch besser sein, wenn man weiß, was man erwarten darf. Es fällt mir schon schwer, etwas zu den Charakteren und der Geschichte zu sagen, ohne dem Buch zu viel vorwegzunehmen. Im ersten Teil geht es um die komplizierte Beziehung zwischen Jane und der Familie McKenna, im zweiten Teil dann um Gerechtigkeit. Ich fand es bei der zweiten Hälfte dann etwas seltsam, dass ein Aspekt, der immer eine sehr große Rolle gespielt hat, später so sehr vernachlässigt wurde.

Trotz aller Wendungen fand ich einen großen Teil schon recht vorhersehbar, auch durch die Inhaltsbeschreibung, aber insgesamt fand ich das Buch auch durchaus mitreißend. In der ersten Hälfte hat mir die Liebesgeschichte sehr gut gefallen, in der zweiten Hälfte mochte ich nicht immer, wie sich die Charaktere entwickelt haben, aber dafür war die Handlung dann auch spannender.

Bewertung vom 28.01.2023
Catching Feelings
Licht, Kira

Catching Feelings


gut

Ich fand, dass die Grundidee oder zumindest das, was mich der Klappentext erwarten ließ, viel Potenzial hätte: Lys, die sich mit ihrer Familie vertragen möchte, und Umweltaktivist Zane, der da ist, um die kriminellen Aktivitäten ebendieser Familie aufzudecken. Ich hatte mir dazu mehr erhofft, aber Zanes Umweltaktivismus sowie die letztendlich enttäuschenden Seawolves kamen viel zu kurz; im Grunde ist er nur etwas herumgeschlichen und hat versucht, Beweise für die illegalen Geschäfte der Saundermans zu sammeln.

Beide haben ihre dramatischen Geschichten, bei Lys ist es ein sehr großer Streit wegen ihrer neuen Stiefmutter gewesen und das hat sie letztendlich aus ihrer Heimat vertrieben. Nun versucht sie sich mit ihrem Vater zu vertragen, aber nicht jeder in der Stadt ist bereit, ihr zu verzeihen - meiner Meinung nach alles ziemlich dramatisch, da es nur um die Taten einer emotionalen Jugendlichen ging, die inzwischen reifer geworden ist. Ich fand auch besonders ihren Stiefbruder Nathan sehr schräg und irgendwie immer fehl am Platz.

Bei Zane ist noch mehr los, von dem ich einiges etwas überflüssig fand. Die Seawolves entwickeln sich in eine Richtung, die Zane nicht gefällt, darum widmet er sich auch lieber allein der Aufgabe in Blackfish Bay. Dazu hat er noch Probleme mit seinen Eltern, denn sie haben Erwartungen an ihn, die er nicht mit seinen eigenen Zielen vereinbaren kann, aber die Situation in seiner Familie ist gerade auch besonders kompliziert und er fühlt sich hin- und hergerissen. Und er ist, aus welchem Grund auch immer und es spielt auch gar keine Rolle in der Geschichte, in einem Fight Club.

Die Liebesgeschichte fand ich gut gelungen, auch wenn sie am Anfang etwas Zeit braucht, um in die Gänge zu kommen. Danach kann man schon verstehen, wie die beiden sich langsam näher kommen, sich vertrauen und Gefühle entwickeln - auch wenn die körperliche Anziehung von Anfang an da ist. Außerdem habe ich auch gern die Umgebung und die regionalen Spezialitäten erkundet, aber sie hätten auch gern etwas weniger Raum einnehmen können.

Eigentlich hat das Buch ein ziemlich langsames Erzähltempo und mit den vielen verschiedenen Elementen ging es am Ende einfach zu schnell. Manche Handlungsstränge wurden da sehr vernachlässigt und andere kamen zu einem überstürzten Ende, das nach dem langen Mittelteil einfach nicht überzeugen konnte. Weniger verschiedene Themen wären vermutlich einfach besser gewesen.

Bewertung vom 24.01.2023
Wer die Hölle kennt / Alex Stern Bd.2
Bardugo, Leigh

Wer die Hölle kennt / Alex Stern Bd.2


sehr gut

Spannende Fortsetzung - auf dem Weg zur Hölle

Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Alex ist entschlossen, Darlington irgendwie wieder aus der Hölle zu befreien, auch wenn sie noch nicht weiß, wie. Unterstützt wird sie dabei von Dawes und Detective Turner, der eigentlich nichts mit Magie zu tun haben möchte. Er ist eher daran interessiert, die Mordfälle auf dem Campus aufzuklären. Außerdem wird Alex von den Geistern ihrer Vergangenheit verfolgt, sowohl von echten Menschen, die ihr Probleme bereiten, als auch unglaublichen Schuldgefühlen, die ihr keine Ruhe lassen.

Der erste Band ist schon eine Weile her und die kleinen Zeitsprünge am Anfang haben auch nicht gerade dabei geholfen, schnell in die Geschichte zu finden. Wenn man aber erstmal drin ist, ist es trotz einiger Längen wieder sehr spannend. Ich fand die Handlung etwas einfacher zu verfolgen, weil die Häuser und ihre Eigenschaften weniger präsent waren und auch die Ermittlungen in den neuen Mordfällen standen weniger im Mittelpunkt. Das Buch hat es auf jeden Fall geschafft, dass man Darlington vermisst und daher auch Alex und Dawes bei ihren Plänen unterstützen möchte; so riskant und hoffnungslos es auch scheint, will man doch zumindest versuchen, ihn zu retten.

Alex muss in Darlingtons Abwesenheit seinen Platz als Vergil einnehmen und fühlt sich der Aufgabe kaum gewachsen, aber mit dem Ziel, ihren Mentor zurückzuholen, schlägt sie sich durch. Mir hat sehr gut gefallen, wie sich die Charaktere angesichts der Gefahren weiterentwickeln, wie sie Regeln brechen müssen und über sich selbst hinauswachsen. Gangboss Eitan, der Alex erpresst, kam mir im Vergleich zu tödlicher Magie und Dämonen nicht so gefährlich vor, daher konnte mich die Bedrohung durch ihn auch nicht wirklich überzeugen. Aber besagte Magie und Dämonen, dazu einige kleine Rätsel und Überraschungen, machen das Buch wieder zu einem spannenden Abenteuer.

Das Ende ist schon etwas bittersüß, weil es ein gelungener und passender Abschluss ist, aber offen genug, dass man gerne noch etwas weiterlesen würde. Ich hoffe, dass weitere Fortsetzungen, die es hoffentlich geben wird, nicht lange auf sich warten lassen.

Bewertung vom 23.01.2023
Bissle Spätzle, Habibi?
Alaoui, Abla

Bissle Spätzle, Habibi?


sehr gut

Familie, Karriere, Religion ... und Liebe

Nachdem ihre jüngeren Geschwister beide (fast) verheiratet sind, sind die Blicke erst recht auf die 30-jährige Amaya gerichtet. Als Schauspielerin, die bisher nur nicht-muslimische Männer gedatet hat, sieht ihre Mutter es als ihre Pflicht, ihrer ältesten Tochter immer wieder geeignete Heiratskandidaten vor die Nase zu setzen. Amaya entscheidet sich, der muslimischen Dating-App "Minder" eine Chance zu geben und trifft Ismael - nur um sich dann in dessen besten Freund Daniel zu verlieben, der den Anforderungen ihrer Familie nicht genügen würde.

Ihre Eltern machen ihr Druck, während sie versucht, ihr Leben, ihre Karriere und ihren Glauben unter einen Hut zu bringen. Nicht jeder ihrer Lebensentscheidungen wird von ihren Eltern gutgeheißen und deswegen behält Amaya einiges, das ihrer Familie nicht gefallen würde, lieber für sich, sowie den Alkohol und ihre Gefühle für Daniel. Auch wenn sie schon so lebt, wie sie es selbst für richtig hält, ist ihr die Meinung ihrer Eltern sehr wichtig und sie möchte auch niemanden enttäuschen.

Ich fand den Klappentext etwas irreführend, er hat mich schon eine etwas andere Geschichte erwarten lassen, denn es dauert eine ganze Weile, bis die Liebesgeschichte an Fahrt aufnimmt. Außerdem spielen Amayas Beziehungen zu ihrer Familie und ihrer besten Freundin eine sehr große Rolle und auch, wie Amaya als junge Muslima in Deutschland aufgewachsen und was für Vorurteilen sie begegnet ist. Wie hier auch thematisiert wird, lebt jeder seine Religion auf seine Weise. Aber ich, selbst eine Muslimin in Deutschland, konnte schon so viel von Amayas Leben wiedererkennen, sodass ich mich auch sehr gut in ihre Lage versetzen konnte.

Zwar konnte mich nicht jedes Detail ihrer Geschichte packen, aber insgesamt konnte sie mich wirklich mitreißen und ich kann "Bissle Spätzle, Habibi?" jedem empfehlen, der Lust auf Einblicke in das Leben einer deutschen Muslimin hat.

Bewertung vom 19.01.2023
Die Magie unserer Herzen / Sisters of the Sword Bd.2
Levenseller, Tricia

Die Magie unserer Herzen / Sisters of the Sword Bd.2


sehr gut

Spannendes Finale mit sympathischer Protagonistin

Enthält Spoiler zum Vorgänger!

Ziva und ihre Freunde haben gewonnen, doch Zivas Schwester Temra wurde schwer verletzt und nur eine magische Heilerin kann ihr Leben noch retten. Ziva macht sich Vorwürfe und kann auch Kellyn noch nicht verzeihen, dass er Temra nicht gerettet hat. Während Ziva oft hin- und hergerissen ist, was ihre magische Begabung betrifft, werden sie in einen Krieg zwischen den herrschenden Prinzen und Prinzessinnen gezogen.

Ziva liebt ihre magischen Waffen; Eisen und ein Schmelzofen sind ihr lieber als die meisten Menschen. Aber inzwischen hat sie schon selbst miterleben müssen, wie gefährlich ihre Waffen in den falschen Händen sein können und muss sich fragen, wie sie in der Zukunft mit ihrer Begabung umgehen möchte. Ein Krieg steht bevor, denn nach dem Tod des letzten Königs ist das Land geteilt und es gibt einige Personen, die die Macht an sich reißen möchten. Natürlich ist eine magisch begabte Schmiedin da sehr gefragt, aber kann Ziva verantworten, dass ihre Kreationen für noch mehr Tod und Zerstörung sorgen könnten?

Ich fand die Charaktere, die Wendungen und besonders Zivas Charakterentwicklung sehr gelungen. Sie war zurückhaltend, aber ihre Gabe, ihr Ruhm und besonders ihre Freunde bringen sie dazu, über sich selbst hinauszuwachsen, auch wenn sie sich dabei viel Zeit lässt. Ihre Schwester ist die wichtigste Person in ihrem Leben, aber Ziva muss auch lernen, Temra ihren Freiraum zu lassen. Und sie hat starke, manchmal verwirrende und widersprüchliche Gefühle für den Söldner Kellyn und weiß nicht, wie sie damit umgehen soll.

Die Protagonisten geraten zwischen die Fronten und müssen ihre Prioritäten und Zukunftspläne überdenken, weil das gesamte Land im Umbruch ist - natürlich ist die Geschichte wieder sehr spannend und vielseitig. Besonders faszinierend fand ich auch die verschiedenen Eigenschaften von Zivas Waffen und die Kämpfe, die sich daraus ergeben. Auch die Frage, ob Waffen zerstören oder beschützen, wurde hier weiter vertieft und es ist ja auch ein sehr wichtiges Thema für Ziva persönlich. Ich fand es schön, dass wir hier mehr von den Reichen der Prinzen und Prinzessinnen und auch mehr verschiedene magische Begabungen gesehen haben. Ich hätte gern noch mehr Zeit in dieser Welt verbracht!