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Tara
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Ratingen

Bewertungen

Insgesamt 1319 Bewertungen
Bewertung vom 31.12.2023
Strichcoding
Stark, Roswitha

Strichcoding


ausgezeichnet

Die Macht der Symbole

„Strichcoding 144 kraftvolle Heilzeichen für den Soforteinsatz“ ist ein lesenswertes Sachbuch der Autorin und Heilpraktikerin Roswitha Stark, in dem es um die Kraft der Zeichen geht.

Schon die Einleitung fand ich ausgesprochen interessant. Der Einsatz von Strichcodes ist nichts Neues, sondern Jahrtausende alt. Für ihr Buch hat Roswitha Stark Zeichen aus dem I Ging (ein altes chinesisches Orakel- und Weisheitssystem), Runen (ein Kulturerbe aus ganz Europa um körpereigene Selbstheilungsenergie anzuregen) und Gaia-Codes, die der weibliche geschwungene Ausgleich zu den geradlinigen männlichen Zeichen aus dem I Ging und der Runenwelt sind, zusammengestellt. Aus diesen Bereichen hat sie insgesamt 144 Heilzeichen für die tägliche Heilarbeit auf einem DINA2-Plakat, das sich in dem Buch befindet, für die einfache Anwendung abgebildet.

Zunächst gibt es interessante Fakten über die Geschichte der unterschiedlichen Zeichen und über ihre Bedeutung. Die Anwendung, wie diese auszuwählen sind, damit sie aktiviert und verstanden werden können, wird ebenfalls in leicht verständlichen Worten gut erklärt. Zudem ist es z.B. durch Farbcodes möglich, zusätzliche Effekte zu setzen.
Auf den Seiten über die Symbole und ihre Botschaften gibt es neben den drei bisher genannten Symbolarten auch noch Entstörcodes, die ich für den Alltag als besonders hilfreich empfunden habe. Zu jedem Code gibt es eine Affirmation.

Das mag jetzt alles sehr abstrakt klingen und ich muss zugeben, dass mir zunächst vollkommen unklar war, wie Zeichen etwas bewirken sollen. Aber es lohnt sich offen an das Thema heranzugehen und es einfach einmal auszuprobieren. Mir haben vor allem die Affirmationen geholfen z.B. Herausforderungen direkter anzupacken, Hindernisse leichter zu überwinden und in unsicheren Situationen an Sicherheit zu gewinnen. Deswegen werde ich gerne weiterhin diese im Zusammenhang mit der Kraft der Symbole für mich nutzen.

Bewertung vom 26.12.2023
Die schreckliche Adele und die Galaxie der Bizarren
Mr. Tan;Le Feyer, Diane

Die schreckliche Adele und die Galaxie der Bizarren


ausgezeichnet

Dieses Mal wird es bizarr

"Die schreckliche Adele und die Galaxie der Bizarren" ist ein knallbunter Comicspaß des französischen Autors Antoine Dole - alias Mr. Tan - und der französischen Illustratorin Diane le Feyer.

Alle Eltern wurden auf einen weit entfernten Planeten verdammt und nun regieren die Kinder die Galaxie. Sie leben ihren Traum und es gibt weder Hausaufgaben oder Gemüse, es muss nicht mehr aufgeräumt werden noch müssen sie sonst irgendwelche Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen, die man sich als Kind so wegwünscht. Aber es lauert Gefahr in Form der Mode-Imperatorin Jade und dieser stellt sich Adele in den Weg.

Optisch ist das Buch ein richtiges Highlight. Vom silbernen Farbschnitt, über das Glitzercover bis hin zu den knallbunten Comicillustrationen passt hier alles zusammen. Auf jeder Seite gibt es eine Menge zu entdecken. Adele ist frech wie immer und die kurzen Texte eignen sich auch gut für nicht ganz so leseaffine Kinder. Aber nicht nur diese werden mit dem Buch ihren Spaß haben.
Durch zahlreiche Anspielungen auf Star Wars gibt es auch für Fans dieser Reihe viel zu lachen.
Die Handlung ist spannend, fantasievoll, amüsant und voll mit skurrilen Ideen.

Ich kann diese unterhaltsame Reise durch die Galaxie, als gemeinsamen Lesestoff für die ganze Familie empfehlen, da hier Adele-, Star Wars- und Glitzerfans ebenso angesprochen werden wie kleine Rebellen.

Bewertung vom 25.12.2023
Sind wir allein im Universum?
Kaltenegger, Lisa

Sind wir allein im Universum?


ausgezeichnet

Auf der Suche nach Antworten

„Sind wir allein im Universum? Meine Suche nach Leben im All“ ist ein eindrucksvolles und anschauliches Sachbuch von der in New York lebenden Autorin, Astrophysikerin und Astronomin Prof. Dr. Lisa Kaltenegger.

Die Frage nach weiterem Leben im All hat sich vermutlich jeder schon einmal gestellt, aber sicherlich keine Antwort darauf gefunden. Hier erklärt die Autorin in einfachen gut verständlichen Worten Wissenswertes über unser Universum. Fachwissen ist nicht notwendig, alles zum Verständnis notwendige wird auch für Laien direkt und einfach erklärt.
Grundlegende Gesetze der Astronomie, physikalisches Grundwissen und Wissen aus der Weltraumforschung wurden mir auf unterhaltsame Weise näher gebracht.
Im gesamten Buch befinden sich erklärende Illustrationen, die das Gelesene verdeutlichen und auflockern.
Es gibt nicht nur Informationen um die titelgebende Frage, sondern zahlreiche interessante Fakten aus der Astrobiologie, Astrophysik und Astronomie. Bildhafte vergleiche sorgen für Anschaulichkeit und dass man sich das neue Wissen gut merken kann.

Ich kann das Buch interessierten Lesern als Wissensgrundlage – z.B. über das Universum, Planetenarten, das Sonnen- und Planetensystem - nur empfehlen.

Bewertung vom 25.12.2023
Der Schacherzähler
Pinnow, Judith

Der Schacherzähler


ausgezeichnet

Berührend & herzerwärmend

„Der Schacherzähler“ ist ein herzerwärmender und berührender Roman der in Schwerin lebenden Autorin Judith Pinnow.

Im Mittelpunkt des Romans stehen die alleinerziehende Mutter Malu mit ihrem hyperaktiven, neunjährigen Sohn Janne und Walther, ein alter Mann der Oldman genannt wird. Er verbringt seinen Tage mit Schach spielen im Park. Janne sieht ihn, ist neugierig und spricht ihn an. Obwohl Oldman nicht sehr zugänglich ist, entwickelt sich bald eine wunderbare Freundschaft. Zunächst erzählt Oldman Janne alles über Schach und dann auch über sein Leben.

Der Schreibstil von Judith Pinnow lässt sich angenehm leicht lesen. Die Kapitel sind kurz und die Perspektiven wechseln zwischen den Charakteren, wodurch der Roman abwechslungsreich ist und einen guten Einblick in die Gedanken einzelnen Charaktere gibt. Diese sind allesamt gut ausgearbeitet.

Es werden zahlreiche Themen des Lebens angesprochen. Dabei geht es um Trauer, Verlust, Familie, Träume, Hoffnung und Wünsche.
Das Buch regt zum Nachdenken an, enthält aber auch eine schöne Prise Humor, die immer wieder dafür gesorgt hat, dass ich schmunzeln musste.

Durch liebevolle Zeichnungen der Illustratorin Vivien Thiessen wird das Buch auch optisch zu einem kleinen Highlight.

Ich kann dieses herzerwärmende Wohlfühlbuch jedem empfehlen, der warmherzige und berührende Bücher mag.

Bewertung vom 21.12.2023
Das Gemälde
Brooks, Geraldine

Das Gemälde


ausgezeichnet

Realität & Fiktion kunstvoll verwoben

„Das Gemälde“ ist ein interessanter Roman, der auf einer wahren Geschichte basiert von der auf Martha's Vineyard lebenden Autorin Geraldine Brooks.

Der Roman beginnt in der Gegenwart 2019 in Washington. Der Kunsthistoriker Theo rettet ein Gemälde eines Pferdes aus dem Sperrmüll einer Witwe. Er will mehr über das Bild erfahren. Dabei gerät er an Jess, eine Wissenschaftlerin, die sich mit einem Pferdeskelett beschäftigt. Bei diesem handelt es sich wie bei dem Bild um das berühmte Rennpferd Lexington.
Jarret war um 1850 gemeinsam mit seinem Vater Harry in Kentucky für die Pflege des Rennpferds Lexington zuständig.
1954 hat die Galeristin Martha Jackson ein in Öl gemaltes Bild eines Pferds entdeckt.

Diese drei Erzählstränge wechseln sich ab, wobei es größerenteils um die Erfolge des Rennpferds um 1850 und die Ereignisse in der Gegenwart geht.
Jedes Kapitel trägt in seiner Überschrift Zeit, Ort und den Charakter, der im Mittelpunkt steht.

Die Ereignisse um das Rennpferd Lexington sind historisch belegt und die Autorin verknüpft hier gekonnt Fakten und Fiktion. Die Handlungsstränge fand ich alle drei gleichermaßen interessant und fesselnd.
Es geht hier aber nicht allein um das Rennpferd und seine Erfolge, sondern um viel mehr:
Kunst, die Entstehung des Gemäldes und seine Reise, die Geschichte von Lexington, das Leben im 19. Jahrhundert, Sklaverei, Rassismus, Klimawandel und Rennpferde.

Der Schreibstil der Autorin ist ruhig und lebendig zugleich. Es gibt viele Details, so dass beim Lesen Bilder in meinem Kopf entstanden sind. Obwohl die Handlung nicht im klassischen Sinne spannend ist, fesselt Geraldine Brooks durch Cliffhanger am Kapitelende, die mich gedanklich durch den Perspektivwechsel begleitet haben und dafür sorgten, dass ich gespannt weitergelesen habe.

Dieser Roman ist keineswegs nur etwas für Fans des Pferdesport, da hier eine Vielzahl an Themen in unterschiedlichen Zeiten miteinander kombiniert wurden.
Geraldine Brooks ist wirklich eine großartige Autorin, die gekonnt gut recherchierte historische Fakten mit Fiktivem verbindet und damit für beste Unterhaltung sorgt. Ich kann das Buch Lesern, die detaillierte und vielschichtige Unterhaltung mögen, empfehlen.

Bewertung vom 16.12.2023
Hab ich noch Hoffnung, oder muss ich mir welche machen?
Raether, Till

Hab ich noch Hoffnung, oder muss ich mir welche machen?


ausgezeichnet

Gedanken über Zuversicht und Hoffnung

„Hab ich noch Hoffnung, oder muss ich mir welche machen?“ ist ein interessantes Sachbuch des Autors Till Raether.

Mir fällt es schwer den Inhalt des Buches zusammenzufassen. Der Autor schreibt über unsere Welt, über Probleme unserer Zeit, der nahen Vergangenheit und der Gegenwart.
Dabei verwendet Till Raether einen sehr angenehm lesbaren Schreibstil. Es fließt viel Persönliches von ihm mit ein und trotz des hoffnungslosen Ausblick auf unsere Welt, haben seine Worte Witz und Ironie.

Er bringt die Dinge auf den Punkt, was fehlt ist eine Lösung. Auch wenn ich diese nicht wirklich erwartet hatte, schön wäre es schon gewesen.
So bleibt es ein Buch, das viel Input gibt, zum Nachdenken anregt und durch neue Perspektiven Zuversicht und Hoffnung schöpfen lässt.

Auch wenn ich mir von dem Buch mehr versprochen hatte - da ich die Artikel und Kolumnen des Autors immer mit großem Interesse verfolge - hat sich das Lesen für mich gelohnt.

Bewertung vom 16.12.2023
Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
Ford, Olivia

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn


ausgezeichnet

Einfach schön – ein richtiges Wohlfühlbuch

„Der späte Ruhm der Mrs. Quinn“ ist das Debüt der in London lebenden Autorin Olivia Ford.

Die 77-jährige Jennifer Quinn ist seit 59 Jahren mit ihrem Mann Bernard verheiratet. Sie liebt es zu backen und ihre Lieblingssendung ist „Das Backduell – Backen auf der Insel“.
Kurz vor ihrem 60. Hochzeitstag wird ihr bewußt, dass das Leben endlich ist und hat das Gefühl, dass sie etwas wagen muss. So beschließt sie, sich heimlich bei ihrer Lieblings-TV-Backshow zu bewerben.
Sie beginnt zu kochen und zu backen, kämpft mit der Technik und mit jedem Rezept, der Zubereitung und dem Duft kommen Erinnerungen hoch - Erinnerungen an eine schwierige Vergangenheit, in denen ein Stück gesellschaftliche Zeitgeschichte steckt.

Der Schreibstil von Olivia Ford ist einfach grandios. Jennifer und Bernard muss man einfach mögen und da die Autorin durch ihre eigenen Großeltern inspiriert wurde, glaube ich sofort, dass sie diese sehr geliebt hat und Backen in ihrer Familie ein großes Thema ist.

Gegenwart und Vergangenheit werden hier durch Rückblenden perfekt miteinander verwoben. Es ist ein wunderbares Buch zum Wohlfühlen, dass durch das lang gehütete Geheimnis von Jennifer auch ein wenig Spannung enthält. Es ist ein Buch, das Mut macht, aufzeigt, dass es für einen Neuanfang nie zu spät ist und das einfach von seinen liebenswerten Charakteren lebt.
Außerdem gibt es einen interessanten Blick hinter die Kulissen des Fernsehens. Die damit verbundene Aufregung wird spürbar und man merkt sofort, dass die Autorin selbst in diesem Sektor gearbeitet hat.

Ich kann diesen herzerwärmenden Wohlfühlroman, der eine Menge Tiefgang und Emotionen enthält, nachdenklich macht und berührt, nur empfehlen.

Bewertung vom 12.12.2023
Stevens Pass (eBook, ePUB)
Eriksen, Nils

Stevens Pass (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Rasant & spannend !

"Stevens Pass: Das Geheimnis im Kaskadengebirge" ist der erste Band mit den Protagonisten Erik und Amelia von dem Journalist und Autor Nils Eriksen.
Die Handlung beginnt im Februar 1910. Der Journalist Erik hat gerade sein altes Leben in Deutschland hinter sich gelassen und möchte gemeinsam mit der Biologin Amelia aus Kanada in Edmonton neu durchstarten. Dabei geraten sie zufällig dem rücksichtslosen Mafioso Orson Corbyn in den Weg und es wird schnell gefährlich für die beiden.
Zunächst gibt es zwei Handlungsstränge. Da ist zum Einen der von Orson Corbyn, der auf der Suche nach dem Schatz seines Großvaters im Kaskadengebirge ist und der sich als Kopf des organisierten Verbrechens wissen möchte und zum Anderen der romantische Teil um Erik und Amelia.
Während man nach und nach immer mehr erfährt, gelingt es dem Autor gut diese miteinander zu verschmelzen. Dabei ist sein Schreibstil sehr lebendig und passt perfekt in die Zeit.
Durch viele Details hatte ich die Handlung stets genau vor Augen.
Orson Corbyn hat keine Skrupel und verfolgt Erik und Amelia bis diese sich in Montana an Sheriff Dwayne Watson wenden. Die rasante Jagd auf die beiden ließ mich die Luft anhalten und die spürbare Spannung erzeugt einen unglaublichen Lesesog. Ich habe die ganze Zeit gehofft, dass für Erik und Amelia alles gut geht.
Wer Krimis und Abenteuer mit einer kleinen Romanze mag, sollte dieses Buch unbedingt lesen.
Für mich war es beste Unterhaltung.

Bewertung vom 12.12.2023
Höllenkalt / Die Áróra-Reihe Bd.1
Sigurðardóttir, Lilja

Höllenkalt / Die Áróra-Reihe Bd.1


ausgezeichnet

„Höllenkalt“ ist der erste Band der Áróra-Reihe der isländischen Autorin Lilja Sigurdardóttir.
Die Halbisländerin Áróra Jónsdóttir arbeitet als Ermittlerin im Bereich der Wirtschaftskriminalität in London. Als ihre ältere Schwester Ísafold verschwindet, bittet ihre Mutter sie nach Island zu kommen. Ein wenig genervt, da sie nie eine gute Beziehung zu ihrer Schwester hatte, begibt sie sich nach Reykjavík und stellt fest, dass ihre Schwester tatsächlich spurlos verschwunden ist. Gemeinsam mit dem Polizisten Daníel macht sie sich auf die Suche.
Durch die kurzen Kapitel – insgesamt sind es über 100 auf nur 368 Seiten – und die wechselnden Perspektiven liest sich das Buch abwechslungsreich und es gelingt der Autorin schnell Spannung zu erzeugen. Irgendwie scheint hier jeder ein Geheimnis zu haben und etwas zu verbergen.
Áróra ist eine interessante Protagonistin. Sie ist sehr selbstbewusst, liebt Geld, ist ein wenig eigenbrötlerisch und weiß als halb Engländerin und halb Isländerin nicht so richtig wohin sie gehört.
Bei der Suche nach Ísafold gibt sie alles. So nimmt sie sich zunächst deren gewalttätigen Freund Björn, der auch noch mit Drogen handelt und die Nachbarn vor, was sie allerdings nicht weiterbringt.
Schnell wird ihr klar, wie fremd ihr ihre Schwester geworden ist.
Neben diesem Handlungsstrang gibt es noch einen zweiten, in dem es um das Lieblingsthema von Áróra - das Geld - geht.
Mich hat das Buch gefesselt. Die Charaktere sind interessant und die Spannung steigt zu Beginn stetig.

Das Ende hat mich überrascht, lässt aber auch einiges offen, so dass ich nun gespannt auf den zweiten Band „Blutrot“, der im Februar nächsten Jahres erscheint, warte.

Bewertung vom 12.12.2023
Das einzige Kind
Lind, Hera

Das einzige Kind


ausgezeichnet

Bewegend, bedrückend & berührend
„Das einzige Kind“ ist ein historischer Tatsachenroman der in Salzburg lebenden Autorin Hera Lind.

Die Handlung beginnt im Frühjahr 1939 in Bosnien. Der 5-jährige Djoko und seine strengen aber liebevollen Eltern leben ein einfaches Leben, bis seine Eltern durch eine Granate getötet und Djoko schwer verletzt wird. Damit beginnt für ihn eine schier unmenschliche Flucht, die scheinbar kein Ende findet. Zunächst flieht er vor den Ustaschas, danach vor den Tschetniks, im Anschluss vor den Nazis und zum Schluss vor den Partisanen. Djoko ist allein, findet aber immer wieder hilfsbereite Menschen, die sich seiner annehmen, die er dann aber auch wieder verliert.

Der Schreibstil von Hera Lind lässt sich wie gewohnt sehr gut lesen. Aber die Ereignisse, die sie schildert sind erdrückend. Dadurch, dass man alles aus der Perspektive des kleinen Djokos erfährt, wird seine Angst, das Gefühl der Verlassenheit, die Ungewissheit was kommt, richtig spürbar und haben mir beim Lesen die Tränen in die Augen getrieben. Djoko will nur eines: überleben. Obwohl es durchgehend um historische Ereignisse Ereignisse geht, spielen sie nur im Hintergrund eine Rolle, im Vordergrund steht ein Kind, das verwaist und allein gelassen auf sich selbst gestellt ist. Djoko ist nur ein Kind von vielen, aber anhand seines Einzelschicksals wird wieder einmal deutlich wie grausam Kriege sind und es erschreckt mich umso mehr, dass sie auch heute und im Moment stattfinden. Die Vorstellung, dass auch jetzt im Moment Kinder wie Djoko auf der Flucht sind und um ihr Überleben kämpfen, finde ich unerträglich.

Hera Lind hat hier bedrückend und fesselnd Wahrheit und Fiktion miteinander verwoben. Mich hat dieser Roman mit dem Schicksal des kleinen Djoko emotional sehr berührt. Es ist ein grausames Stück Zeitgeschichte, das nicht vergessen werden darf und gelesen werden muss.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.