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Benutzername: 
Eva L.
Wohnort: 
Osnabrück

Bewertungen

Insgesamt 303 Bewertungen
Bewertung vom 19.06.2010
Gezeichnete des Schicksals / Midnight Breed Bd.7
Adrian, Lara

Gezeichnete des Schicksals / Midnight Breed Bd.7


sehr gut

Kurzbeschreibung:
Beim einem ihrer Lieferflüge macht die Pilotin Alexandra Maguire eine grausige Entdeckung. Eine ganze Familie wurde auf einem einsamen Hof in der Einöde Alaskas abgeschlachtet – von etwas, das weder Mensch noch Tier sein kann. Alex, die ihre Mutter und ihren Bruder vor vielen Jahren durch einen ähnlichen Angriff verloren hat, wird von ihrer Vergangenheit eingeholt. Und auch Kade, der Stammesvampir, der zur Aufklärung der Morde vom Bostoner Orden nach Alaska geschickt wird, muss sich den Dämonen der Vergangenheit stellen…

Meine Meinung:
Im siebten Teil der „Midnight Breed“ Reihe der amerikanischen Autorin Lara Adrian spielt Kade, der erst vor einem Jahr zum Bostoner Orden dazu stieß, die Hauptrolle. In den vorherigen Bänden erfuhr man nur sehr wenig über den Vampir aus Alaska, so dass man schwer einschätzen kann, was einen in diesem Band erwartet. Dementsprechend groß war meine Neugier auf diesen bisher unbekannten Mann und seine Geschichte.

Das Buch startet direkt rasant und spannend, und diese Spannung hält durchgehend bis zum Ende der Geschichte an. Ruhigere Abschnitte sind selten, es bleibt wenig Zeit zum Luftholen und auch für die „Helden“ der Geschichte bietet sich wenig Gelegenheit zum ausruhen. Dies führt dazu, dass man das Buch in atemberaubender Geschwindigkeit verschlingt. Man muss sich richtig zusammenreißen wenn man länger was von der Geschichte haben möchte.

Kade entpuppt sich als würdiger Nachfolger von Lucan, Dante und Co. Er wirkt sehr sympathisch, man gewinnt ihn schnell lieb und schließt ihn in sein Herz. Alex ist ebenfalls ein wirklich toller Charakter. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen, auch wenn ich sie an einigen Stellen am liebsten geschüttelt hätte. Nachdem Andreas Reichen und Claire ein Paar waren, das mir das ganze Buch über irgendwie fremd geblieben ist, konnte ich bei Alex und Kades Geschichte endlich wieder so richtig mitfiebern. Zwar beschränkte sich die Geschichte für meinen Geschmack ein wenig zu sehr auf die beiden, mir fehlten wieder die übrigen Ordenskrieger und ihre Gefährtinnen. Trotzdem ist dieser siebte Band deutlich besser als sein Vorgänger „Gesandte des Zwielichts“.

Durch geschickt verwobene Handlungsfäden und gut platzierte Hinweise macht „Gezeichnete des Schicksals“ Neugier und Lust auf den achten Teil, in dem es um Brok und seine Gefährtin gehen wird. Ich bin gespannt!

1 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.06.2010
Football's coming home
Leue, Gunnar

Football's coming home


sehr gut

Klappentext:
Das kann keiner trennen: Fußball und Musik gehören zusammen wie Schwalbe und Elfmeter. Gunnar Leue ist den schrägsten Begebenheiten zwischen Stadion und Studio auf der Spur: In welchem deutschen Verein ist Robbie Williams Mitglied? Woran scheiterte Bob Dylans WM-Auftritt? Und wem sponserten „Die Ärzte“ ein Klo? In diesem außergewöhnlichen Buch gibt Gunnar Leue die überraschenden Antworten und erzählt viele andere unterhaltsame Fußballpopgschichten. Ein unverzichtbares Buch für alle Fans!

Meine Meinung:
Welche Bedeutung die Musik für den Fußball hat, merkt man gerade jetzt bei der Fußballweltmeisterschaft. Bereits Wochen vorher wurden zahlreiche offizielle und inoffizielle WM-Hymnen präsentiert. Gunnar Leue gibt in seinem Buch „Football`s coming home“ einen umfangreichen Überblick über den Stellenwert der Musik im Bereich des Fußballsports. Zahlreiche Skurrilitäten und Anekdoten werden vorgestellt, so findet selbstverständlich auch Sarah Connor aufgrund ihrer eigenen Interpretation der deutschen Nationalhymne im Buch Beachtung. Aber auch bemerkenswerte Aktionen wie z.B. die Sammelaktion der Toten Hosen für einen neuen Stürmer ihrer Düsseldorfer Fortuna 1989 werden im Buch aufgeführt. Nicht vergessen werden auch die berühmtesten Vereinshymnen der Welt sowie die beliebtesten Schmähgesänge.

Das Buch von Gunnar Leue bietet sowohl für Musiker als auch für Fußballfans zahlreiche Verknüpfungspunkte und besticht durch eine sehr umfangreiche Übersicht über die Bedeutung der Musik in der Vergangenheit und Gegenwart. Einziger Kritikpunkt ist meiner Meinung nach, dass der Autor verschiedene Themen mehrfach behandelt; so wird z.B. über das Liebesleben Garrinchas mit der Samba-Sängerin Elza Soares gleich mehrfach geschrieben.

Bewertung vom 13.06.2010
Tödliche Spiele / Die Tribute von Panem Bd.1 (6 Audio-CDs)
Collins, Suzanne

Tödliche Spiele / Die Tribute von Panem Bd.1 (6 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Klappentext:
Als Katniss erfährt, dass das Los auf ihre kleine Schwester Prim gefallen ist, zögert sie keinen Moment. Um Prim zu schützen, meldet sie sich an ihrer Stelle für die alljährlich stattfindenden Spiele von Panem – in dem sicheren Wissen, damit ihr eigenes Todesurteil unterschrieben zu haben. Denn von den 24 Kandidaten darf nur ein Einziger überleben! Zusammen mit Peeta, einem Jungen aus ihrem Distrikt, wird Katniss in die Arena geschickt, um sich dem Kampf zu stellen. Beiden ist klar, dass sie sich früher oder später als Feinde gegenüberstehen werden. Doch dann rettet Peeta Katniss das Leben…

Meine Meinung:
Nachdem ich das Buch regelrecht verschlungen habe, war ich auf das Hörbuch sehr gespannt. Die meisten Hörbücher können ja mit ihrer gedruckten Version nicht mithalten, doch „Die Tribute von Panem“ bildet eine der wenigen Ausnahme. Die Sprecherin Maria Koschny versteht es auf brillante Art und Weise, der Protagonistin Katniss Leben einzuhauchen. Bereits nach wenigen Minuten vergisst man, dass sie eigentlich „nur“ ein Buch vorliest, sondern man hat das Gefühl, eine echte Katniss erzähle aus ihrem Leben und von den Hungerspielen. Durch gekonnte Betonungen und Stimmlagenwechsel bringt Maria Koschny die Gefühle des Mädchens deutlich zur Geltung und macht die Geschichte noch spannender, als sie sowieso schon ist – und auch noch grausamer. Ich hatte das Gefühl, mit Katniss in der Arena zu sein und an einigen Stellen musste ich Pausen einlegen, weil ich das nicht mehr ertragen konnte.
Zur Steigerung der Spannung trug ebenfalls die perfekt passende musikalische Untermalung zwischen den einzelnen Kapiteln bei. Die Musik hat mich immer an ein schlagendes Herz erinnert und mich phasenweise richtig „kribbelig“ gemacht. So mitgefühlt und mitgelitten habe ich noch bei keinem Hörbuch!

Einen minimalen Abzug gibt es dafür, dass die Lesung gekürzt ist. Ein derart grandioses Buch verdient meiner Meinung nach eine ungekürzte Hörfassung, besonders, wenn man eine so grandiose Sprecherin dafür gewinnen kann. Trotzdem ist „Die Tribute von Panem Tödliche Spiele“ eines der besten Hörbücher, die ich bisher gehört habe

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.06.2010
Ich schreib dir morgen wieder
Ahern, Cecelia

Ich schreib dir morgen wieder


gut

Kurzbeschreibung:
Das Leben der sechzehnjährigen Tamara liegt in Scherben. Nach einem finanziellen Ruin hat ihr Vater Selbstmord begangen und sie mit ihrer Mutter alleingelassen. Das große Haus mit Pool, in dem Tamara seit ihrer Kindheit wohnt, muss verkauft werden, ebenso wie alle anderen Besitztümer der Familie. Tamara und ihre Mutter kommen bei Tante und Onkel des Mädchens, einem spießigen Ehepaar, das in einem verschlafenen Nest wohnt, unter. Während die Mutter sich scheinbar immer tiefer in ihrer Trauer vergräbt versucht Tamara verzweifelt, irgendwie zurechtzukommen. Eines Tages findet sie ein altes Tagebuch, das ihr dabei hilft – indem es ihr heute schon aufschreibt, was morgen geschehen wird.

Meine Meinung:
Als großer Ahern- Fan habe ich den neuen Roman der irischen Bestsellerautorin mit großer Spannung erwartet. Allerdings hatte ich meine Erwartungen schon etwas zurückgeschraubt, da mich ihre letzten beiden Bücher „Ich hab dich im Gefühl“ und „Zeit deines Lebens“ leider nicht so sehr begeistern konnten. Und dies erwies sich als durchaus angebracht, denn auch „Ich schreib dir morgen wieder“ kann meiner Meinung nach nicht mit „PS: Ich liebe dich“ oder „Vermiss mein nicht“ mithalten.

Die Idee hinter dem Roman – nicht du erzählst dem Tagebuch, was heute war, sondern das Tagebuch erzählt dir, was morgen sein wird – hat durchaus Potenzial und wurde von Cecelia Ahern stellenweise auch gut umgesetzt. Insgesamt kam mir aber zu wenig Tagebuch in der Geschichte vor, dafür, dass es eine so große Rolle für die Handlung spielte.

Der Anfang zog sich ein wenig in die Länge, es dauerte etliche Seiten bis die Geschichte in Fahrt kam. Durch intelligent eingebaute, manchmal ein wenig versteckte Hinweise schaffte es die Autorin aber von Anfang an, Spannung zu erzeugen und den Leser neugierig zu machen auf das, was noch kommen sollte. Diese Spannung half sehr gut über langatmige Passagen, von denen es besonders in der ersten Hälfte des Buches doch einige gibt, hinweg. Zum Schluss raste die Geschichte dann nur so dahin, auf den letzten 150 Seiten passiert plötzlich so viel, dass man mit den Gedanken kaum noch hinterherkommt. An dieser Stelle ging mir dann, nach dem langen Anfang, alles ein wenig zu schnell. Das Ende war mir dann auch ein wenig „too much“, hier hat die Autorin für meinen Geschmack ein wenig zu dick aufgetragen.
Ich hätte mir insgesamt mehr Ausgewogenheit für die Handlung gewünscht.

Die Charaktere blieben, bis auf Tamara, sehr oberflächlich und wenig greifbar. Bei den Figuren der Mutter, der Tante und des Onkels kann das durchaus beabsichtigt gewesen sein. Aber Schwester Ignatius und auch Weseley hätte ich gerne näher kennengelernt. Einzig über Tamara als Protagonistin erfährt man eine Menge, und sie war mir auch, wahrscheinlich entgegen aller Meinungen, recht sympathisch. Ihre Entwicklung vom verwöhnten, versnobten Gör zu einem guten Menschen hat mich sehr berührt. Ihr Verhalten war die meiste Zeit über für mich nachvollziehbar, ich konnte mich gut in sie hineinversetzen.

Mit „Ich schreib dir morgen wieder“ ist Cecelia Ahern leider wieder kein „Kracher“ gelungen. Durch ihre unvergleichliche Schreibweise und eine nette Idee ist ihr aber ein Roman gelungen, der dem Leser durchaus ein paar Stunden Lesevergnügen bescheren kann.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.05.2010
Gefährliche Liebe / Die Tribute von Panem Bd.2
Collins, Suzanne

Gefährliche Liebe / Die Tribute von Panem Bd.2


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Katniss und Peeta ist etwas Unmögliches gelungen, etwas, das vor ihnen noch niemand geschafft hat: mit einer List haben sie zu zweit in der Arena überlebt und gingen beide als Sieger aus den Hungerspielen hervor. Nun winkt ihnen ein Leben im Wohlstand, doch die grausamen Ereignisse haben ihre Spuren hinterlassen. Und das Kapitol ist nicht gewillt, sich von Katniss vorführen und seine Autorität unterbinden zu lassen. Der Präsident setzt alles daran, das Mädchen zu brechen – wenn es sein muss, auf Leben und Tod.

Meine Meinung:
„Gefährliche Liebe“ steht seinem Vorgänger „Tödliche Spiele“ in nichts nach – Spannung von der ersten bis zur letzten Seite, die den Leser nur selten verschnaufen und zur Ruhe kommen lässt. An einigen Stellen war es so „schlimm“, dass ich das Buch zur Seite legen und eine Pause machen musste. Die jedoch meist nicht lange dauerte, da ich wissen wollte, wie die Geschichte weitergeht. Zeitweise war ich auch ein wenig abgeschreckt von der Brutalität, die in diesem Buch vorherrscht und fragte mich, ob es wirklich für Jugendliche uneingeschränkt geeignet ist. Auf der anderen Seite gehört die Gewalt zu dieser Trilogie wohl einfach dazu.

Wie schon im ersten Teil hat mich Suzanne Collins mit ihrem Einfallsreichtum und ihrer Fantasie unglaublich begeistert. Mich fasziniert die Welt, die sie mit Panem geschaffen hat, und ich bewundere, dass ihr immer noch wieder etwas Neues, Überraschendes einfällt. Man erkennt eine deutliche Entwicklung der Geschichte, auch wenn sich ein kleiner Teil der Handlung wieder in der Arena abspielt und der Rest im Distrikt 12 und im Kapitol, wie auch schon in „Tödliche Spiele“. Trotzdem wiederholt sich nichts.
Auch die Entwicklung, die zwischen Katniss und Peeta stattfindet, fand ich sehr interessant. Und dann ist da ja noch Gale, der mit Peeta um Katniss Zuneigung konkurriert…

Ihren Charakteren hat die Autorin in diesem Buch eine besondere Tiefe gegeben, etwas Symbolisches. Katniss steht für das Aufständige, für die Freiheit, die Revolution. Peeta für Liebe, Gefühle, das Lebenswerte. Der Spotttölpel, das Symbol der Hoffnung, zieht sich durch das ganze Buch und taucht immer wieder auf. Und Präsident Snow verkörpert Hass, Diktatur und alles Verachtenswerte. So kann man in jede Figur etwas hineininterpretieren – und wird doch immer wieder von ihnen überrascht.

Das Ende von „Gefährliche Liebe“ ist deutlich offener als im ersten Teil, man könnte beinahe sagen, die Geschichte wurde in zwei Teile geteilt. Das erhöht natürlich die Spannung, macht das Warten aber auch noch unerträglicher. Und ich bin der Meinung, dass das eigentlich gar nicht nötig gewesen wäre, denn auch ohne diese „künstlich“ erzeugte Spannung wäre die Neugier auf Band 3 groß gewesen.

„Die Tribute von Panem“ ist eine Geschichte, die den Leser in ihren Bann zieht und nicht mehr loslässt. Bleibt nur zu hoffen, dass die Zeit bis zur Veröffentlichung der Übersetzung von „Mockingjay“ schnell vergeht.

7 von 13 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.05.2010
Sturmtochter / Dark Swan Bd.1
Mead, Richelle

Sturmtochter / Dark Swan Bd.1


weniger gut

Da ich Richelle Meads Vampirserie „Vampire Academy“ sehr mag, habe ich mich sehr darüber gefreut, dass sie mit „Dark Swan“ nun auch eine Reihe für Erwachsene auf den Markt bringt. Meine Erwartungen an den ersten Teil „Sturmtochter“ waren hoch – und leider wurden sie nicht erfüllt. Ich habe 200 Seiten des Buches gelesen und es dann abgebrochen. Der Anfang schleppte sich nur so dahin, ich kam nicht in die Geschichte rein und konnte keinen Bezug zu den Charakteren aufbauen. Eugenie soll eine toughe Frau sein, die Wesen aus der Anderswelt bekämpft – mir kam sie vor wie eine sich ewig prügelnde Serienkillerin. Eine Schamanin war sie in meinen Augen auch nicht, denn Schamanen sind doch eigentlich Heiler und Medizinmänner, nicht kämpfende Amazonen, die mit Silber und Eisen Fantasiewesen ins Jenseits befördern.

Als Kiyo auftauchte (die Szene in seinem Hotel ist meiner Meinung nach die Gelungenste im ganzen Buch) dachte ich, es würde besser werden, aber leider war dem nicht so. Irgendwann geht es nur noch darum, dass alle Wesen der Anderswelt Eugenie vergewaltigen und schwängern wollen, und das hat mich ganz furchtbar genervt. Es gibt kein anderes Thema mehr, Eugenie kämpft nur noch gegen potenzielle Vergewaltiger, denen sie häufig bis kurz vor knapp ausgeliefert ist. Nach 200 Seiten war mir dann endgültig die Lust am weiterlesen vergangen. Sehr schade, aber ich bleibe lieber bei der „Vampire Academy“.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 16.05.2010
Die geheime Sammlung
Shulman, Polly

Die geheime Sammlung


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Elisabeth Raw hatte bisher nicht viel Glück in ihrem Leben: Ihre Mutter starb, ihr Vater ist neu verheiratet mit einer schrecklichen Frau und Elisabeth musste ihre Privatschule verlassen, da ihr Vater das College für ihre Stiefschwestern bezahlen muss. Elisabeth fühlt sich einsam, zumal sie an der neuen Schule noch keine Freunde gefunden hat. Doch dann schlägt ihr Lehrer sie für einen Job vor – als Page im New Yorker Repositorium der verleihbaren Schätze, wo allerlei obskure und magische Dinge ihren Platz haben. Dort fühlt sich Elisabeth endlich aufgehoben und findet Freunde. Doch dann verschwinden wertvolle Stücke aus dem Grimm Sammelsurium und die Mitarbeiter des Repositoriums geraten unter Verdacht. Elisabeth und ihre Pagen- Kollegen Aaron, Anjali und Marc versuchen, dem Dieb auf die Schliche zu kommen und geraten dabei in einen Strudel aus Magie und Verbrechen.

Meine Meinung:
Polly Shulmans „Die geheime Sammlung“ greift die Märchen – Klassiker der Gebrüder Grimm auf und schafft aus ihnen eine völlig neue Geschichte. Elisabeths Leben erinnert ein wenig an Aschenputtel – Mutter gestorben, Vater neu verheiratet, böse Stiefmutter und Stiefschwestern. Und auch andere Märchen wie „Tischlein, deck dich“, „Die zertanzten Schuhe“, „Der süße Brei“ oder „Knüppel aus dem Sack“ finden einen Platz in der Handlung. Und sie werden nicht nur erwähnt, sondern auf wunderbare Weise in die Geschichte eingebunden. So nutzen die Pagen den Knüppel im Kampf gegen einen Feind oder lassen sich vom Tischlein deck dich bekochen.

Die Charaktere sind durch die Bank weg liebevoll ausgearbeitet. Die Autorin hat ihrer Kreativität dabei freien Lauf gelassen und einige Figuren mit ganz speziellen Details versehen. (Ich möchte nicht zu viel verraten, aber was z.B. hinter den wandernden Sommersprossen steckt, ist grandios.) Jede Figur ist ein eigenständiger, starker Charakter, der einem schnell ans Herz wächst. Lediglich Aaron war für mich nicht ganz greifbar und zu durchschauen.

Der wunderbare Schreibstil Shulmans überzeugt und lässt das Buch zu einer kurzweiligen Lektüre werden. Es gelingt ihr, den Leser in die Geschichte hineinzuziehen und dort gefangen zu halten. Alles wirkt sehr real, trotz aller fantastischen Elemente, derer sich die Autorin bedient.

Einzig die merkwürdigen Kapitelüberschriften haben mich ein wenig gestört. Sie klingen holprig und stellenweise recht albern, so, als habe sie sich ein Kind ausgedacht. Eine Durchnummerierung der Kapitel wäre meiner Meinung nach passender gewesen. Dies ist aber auch der einzige Kritikpunkt, den ich an „Die geheime Sammlung“ habe. Jeder, der Grimms Märchen mag, wird dieses Buch lieben. Und die wunderschöne Aufmachung macht es auch optisch zu einem Highlight.

2 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.05.2010
Wächterin der Träume / Pan Bd.2
Smith, Kathryn

Wächterin der Träume / Pan Bd.2


sehr gut

Kurzbeschreibung:
13 Jahre, nachdem sie sich von ihrem Vater und dem Traumreich losgesagt hatte, musste Dawn Riley, Tochter des Traumgottes Morpheus, dorthin zurückkehren, um dem Mann, den sie liebt, das Leben zu retten. Nun hat sie sich entschlossen, der Traumwelt nicht wieder den Rücken zu kehren, sondern ihre Aufgaben und Pflichten dort zu erfüllen. Doch vielen Traumwesen ist Dawn, halb Mensch, halb Nachtmahr, ein Dorn im Auge, und sie setzen alles daran, sie für immer aus dem Traumreich zu vertreiben.

Meine Meinung:
“Wächterin der Träume” ist die durchaus gelungene Fortsetzung von “Tochter der Träume”, dem ersten Band der “Nightmare Chronicles” der amerikanischen Autorin Kathryn Smith.

Dawn hat sich mit ihrem “Schicksal”, Tochter des Traumgotts Morpheus und einer sterblichen Frau und damit halb Mensch, halb Traumwesen zu sein, so gut es geht abgefunden. Sie arbeitet in der Menschenwelt weiter als Psychologin und trainiert nachts ihre Fähigkeiten in der Traumwelt. Alles könnte wunderbar sein, doch Dawn wird von starken Zweifeln geplagt. Sie weiß nicht, wo sie hingehört, bezeichnet sich selber oft als Freak und kann sich nicht vorstellen, dass ein Mann wie Noah dauerhaft eine Beziehung zu ihr eingehen kann. Kathryn Smith stellt Dawns Gefühlswelt so intensiv und detailliert da, dass man sich als Leser sehr gut in die junge Frau hineinversetzen kann. Und doch wirkt Dawn nicht jämmerlich oder selbstmitleidig. Sie nimmt jede Herausforderung an und stellt sich all ihren Ängsten. Manchmal, wenn sie jedoch wieder zu sehr auf ihrem “Das-schaffe-ich-alleine”- Trip ist, möchte man sie aber am liebsten schütteln. Insgesamt kommt sie aber, wie schon im ersten Teil, sehr sympathisch rüber.

Noah bleibt in “Wächterin der Träume” meiner Meinung nach jedoch ein wenig farblos und oberflächlich, was ich sehr schade finde. Einzig über sein gutes Aussehen und seinen modischen Kleidungsstil erfahren wir hin und wieder etwas.
Die übrigen Nebencharaktere bleiben ebenfalls sehr bedeckt. Lediglich Morpheus nimmt einen etwas größeren Teil der Handlung ein und man erfährt noch einiges über ihn und sein Leben.

Über mangelnde Spannung kann man sich nicht beklagen. Sehr gefreut hat mich, dass deutlich weniger Kampfszenen als in “Tochter der Träume” in diesem Buch vorkamen. Trotzdem ist “Wächterin der Träume” nicht langatmig, sondern überzeugt durch gut durchdachte Intrigen und Geheimnisse, die es zu durchschauen gilt.

Auch die Erotik kommt wieder nicht zu kurz. Kathryn Smith gelingt es, anregende Szenen zu schreiben, ohne dass diese billig wirken oder man das Gefühl hat, in einem schlecht geschriebenen “Heftchen” zu lesen.

“Wächterin der Träume” endet mit einem dicken Cliffhanger, der sehr neugierig auf den dritten Band macht, den ich auf jeden Fall lesen werde. Mit diesem Buch hat es Kathryn Smith endgültig geschafft, mich von sich zu überzeugen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.05.2010
Zwischen den Nebeln / Elfenseele Trilogie Bd.2
Harrison, Michelle

Zwischen den Nebeln / Elfenseele Trilogie Bd.2


sehr gut

Kurzbeschreibung:
Um ihren von Elfen entführten Bruder zu retten, geht Red anstelle von Tanya in die Elfenwelt und macht sich dort auf die Suche nach dem kleinen James. Diese gestaltet sich jedoch mehr als schwierig, mehrmals muss sich Red in große Gefahr begeben. Und der König der Elfen ist nicht bereit, James einfach so aus der Elfenwelt zu entlassen. Er stellt Red vor eine schwierige Aufgabe, die sie, gemeinsam mit Tanya und Fabian, zu lösen versucht. Nichtsahnend, dass hinterher nichts mehr so sein wird wie vorher.

Meine Meinung:
"Zwischen den Nebeln" ist der zweite Teil der "Elfenseele" - Reihe der britischen Autorin Michelle Harrison und die Fortsetzung von "Hinter dem Augenblick". Die Geschichten gehen nahtlos ineinander über, "Zwischen den Nebeln" beginnt an der Stelle, an der "Hinter dem Augenblick" endete. Und doch gibt es deutliche Unterschiede zwischen den beiden Büchern.
War der erste Band überwiegend aus der Sicht Tanyas, der Enkelin der Besitzerin von Elvesden Manor, geschrieben, so wechseln im zweiten Teil die Perspektiven. Es gibt Kapitel, die aus Reds Sicht geschrieben sind, die anderen wiederum aus der Sicht Tanyas und Fabians. Darüber hinaus ist dieses Mal nicht nur die Menschenwelt Schauplatz des Geschehens, sondern auch das Elfenreich. Zusätzlich gibt es auch noch Kapitel, die in der Vergangenheit spielen und Aufschluss über Reds Lebensgeschichte geben. Das alles klingt verwirrend - ist es aber gar nicht. Trotz der Perspektiven- und Schauplatzwechsel durchblickt man die Geschichte gut. Michelle Harrison gelingt es, den Leser mit klaren Worten und unverschnörkelten Handlungen durch die Geschichte zu lotsen, so dass keinerlei Gefahr der Verwirrung besteht.

"Zwischen den Nebeln" ist aber keinesfalls trocken oder langweilig! Ganz im Gegenteil. Da "Hinter dem Augenblick" ja spannend endete, startet der zweite Band von Anfang an direkt durch und bleibt spannend bis zur letzten Seite. Einige wenige Dinge waren etwas vorhersehbar, aber im Großen und Ganzen ahnt man nicht im Entferntesten, worauf die Geschichte hinauslaufen wird.

Einige Stellen wurden für meinen Geschmack etwas zu kurz abgehandelt. Besonders die Suche nach den dreizehn Schätzen hätte, meiner Meinung nach, mehr Raum in der Geschichte erhalten können.

Sehr gefreut habe ich mich über ein "Wiedersehen" mit den im ersten Teil liebgewonnen Elfen und darüber, dass Warwick, Fabians Vater, eine größere Rolle spielte als im ersten Teil und man mehr über ihn und seine Geschichte erfahren hat.

"Zwischen den Nebeln" ist eine gelungene Fortsetzung. Ich hoffe, es wird noch weitere Teile dieser fantastischen Geschichte geben.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.