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Benutzername: 
TheSilencer
Wohnort: 
Berlin

Bewertungen

Insgesamt 355 Bewertungen
Bewertung vom 10.11.2010
Wilkes im Fegefeuer
Schoonover, Winston

Wilkes im Fegefeuer


weniger gut

Woran liegt's, daß eine Anekdoten-Sammlung, als Buch zusammengefaßt, mehr oder weniger langweilig wirkt?

Es ist teilweise ja ganz spaßig, was der Autor mit seinem Rechtsanwaltsfreund John Wilkes erlebt haben will, aber reicht das für ein Buch? Völlig überzogene Geschichten von amerikanischen Wahlkämpfen um's Richteramt oder durchgeknallten Klienten sind im Ansatz komisch, reichen aber nicht, wenn die Pointe fehlt.

Zweifellos versucht sich der Autor mit Tom Sharpe zu messen. Vom fehlenden Talent abgesehen, macht's der aber konsequenter und erzählt eine ganze Geschichte, die auf das ultimative Chaos zusteuert. Schoonover bremst die Geschichten - eventuell der Realtiät geschuldet - immer wieder aus.

Wenn man auf guten 400 Seiten nur auf jeder 20. mal schmunzeln kann, ist es die Mühe nicht wert.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.11.2010
1984
Orwell, George

1984


ausgezeichnet

Was für ein Buch!

In meiner Schulzeit wurde ich irgendwann dazu genötigt, Auszüge zu lesen. Aus dem Zusammenhang gerissen waren die langweilig und -atmig.

Heute, als freiwillige Lektüre, habe ich dieses Buch nur wegen anderen Verpflichtungen aus der Hand legen müssen.
Grau, zäh und schwer walzt die Stimmung des Buches über einen hinweg und zermalmt den Leser, der sich auf den Science-Fiction-Thriller aus der Vergangenheit eingelassen hat. Der suptile Horror läßt akutelle Autoren wie King, Laymon oder Ketchum wie grenzdebile Blutfanatiker aussehen.

Auch wenn ich Bestsellern skeptisch gegenüber stehe, trägt "1984" diese Bezeichnung zu recht.

Das Geniale an diesem Buch ist und wird es bleiben, daß jede Zeit ihren Bezug zu diesem Buch finden wird und nostradamus-like Orwell hellseherische Kräfte attestieren kann.

3 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.11.2010
1984
Orwell, George

1984


ausgezeichnet

Was für ein Buch!

In meiner Schulzeit wurde ich irgendwann dazu genötigt, Auszüge zu lesen. Aus dem Zusammenhang gerissen waren die langweilig und -atmig.

Heute, als freiwillige Lektüre, habe ich dieses Buch nur wegen anderen Verpflichtungen aus der Hand legen müssen.
Grau, zäh und schwer walzt die Stimmung des Buches über einen hinweg und zermalmt den Leser, der sich auf den Science-Fiction-Thriller aus der Vergangenheit eingelassen hat. Der suptile Horror läßt akutelle Autoren wie King, Laymon oder Ketchum wie grenzdebile Blutfanatiker aussehen.

Auch wenn ich Bestsellern skeptisch gegenüber stehe, trägt "1984" diese Bezeichnung zu recht.

Das Geniale an diesem Buch ist und wird es bleiben, daß jede Zeit ihren Bezug zu diesem Buch finden wird und nostradamus-like Orwell hellseherische Kräfte attestieren kann.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.11.2010
1984
Orwell, George

1984


ausgezeichnet

Was für ein Buch!

In meiner Schulzeit wurde ich irgendwann dazu genötigt, Auszüge zu lesen. Aus dem Zusammenhang gerissen waren die langweilig und -atmig.

Heute, als freiwillige Lektüre, habe ich dieses Buch nur wegen anderen Verpflichtungen aus der Hand legen müssen.
Grau, zäh und schwer walzt die Stimmung des Buches über einen hinweg und zermalmt den Leser, der sich auf den Science-Fiction-Thriller aus der Vergangenheit eingelassen hat. Der suptile Horror läßt akutelle Autoren wie King, Laymon oder Ketchum wie grenzdebile Blutfanatiker aussehen.

Auch wenn ich Bestsellern skeptisch gegenüber stehe, trägt "1984" diese Bezeichnung zu recht.

Das Geniale an diesem Buch ist und wird es bleiben, daß jede Zeit ihren Bezug zu diesem Buch finden wird und nostradamus-like Orwell hellseherische Kräfte attestieren kann.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.10.2010
Messias
Starling, Boris

Messias


ausgezeichnet

Ist man auf der Suche nach einem etwas härteren Thriller, wird man immer wieder diesem Buch begegnen:

In London geht ein Mörder um, der mit Bibelbezügen seine Opfer abschlachtet und ihnen die Zunge herausschneidet, um diese durch einen silbernen Löffel zu ersetzen. Der Mörder hinterläßt keine Spuren und auch die Ermittlungsarbeiten scheinen ihn nicht weiter zu kümmern - denn die ermittelnde Sonderkommission tritt auf der Stelle.

Starling schickt keine 0815-Helden auf die Jagd, die mit jeder genialen Tat strahlen. Er läßt menschliche Charaktere an den bestialischen Taten teilhaben und zeigt auch mal die Auswirkungen, die Helden anderer Romane einfach wegstecken können.

Bis auf jene menschliche Variante schreibt Starling so wie Cody McFadyen.

Empfehlenswert für Thriller-Liebhaber der härteren Gangart.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.10.2010
Das Geständnis des Toten
Billingham, Mark

Das Geständnis des Toten


ausgezeichnet

Nach sieben "Tom Thorne"-Romanen versucht es Billingham mit einem Krimi ohne seinen Helden - ganz kann er auf ihn allerdings nicht verzichten und verschafft ihm einen Cameo.

Helen Weeks und Paul Hopwood erwarten ein Baby. Die Freude darüber ist ein wenig getrübt, denn Paul ist nicht unbedingt der Vater; das Kind kann auch während einer eingestandenen Affäre Helens gezeugt worden sein. So bleiben Spannungen nicht aus.
Die Welt dreht sich langsamer, als Paul ein Spiel einer Jugendgang im Straßenverkehr mit seinem Leben bezahlt.

Paul war Polizist. Helen ist Polizistin. So bleibt ihr Argwohn nicht aus. Hochschwanger stellt sie eigene Ermittlungen an und stellt irgendwann fest, daß es einige dunkle Flecken auf Pauls Karriere gibt.

Billingham schafft es tatsächlich, einen "anderen" Krimi zu schreiben als jene mit "Tom Thorne". Ein wenig in Slow Motion modelliert er Charaktere und Zusammenhänge, die anfänglich zwar verwirrend sind, sich nach und nach aber aufklären - und das alles mit einem geouteten Täter auf den ersten Seiten. Tief dringt er in die Gedankenwelt der Figuren ein und erzeugt Spannung mit verborgenen Geheimnissen jenseits der üblichen Täterhatz.

Billingham entschuldigte sich bei seinen Fans bei der Veröffentlichung dieses Buches auf seiner Internetseite dafür, daß er seine Serie um Thorne unterbrochen hat.

Für dieses Buch muß sich niemand entschuldigen.

Bewertung vom 23.09.2010
Deutschland schafft sich ab
Sarrazin, Thilo

Deutschland schafft sich ab


sehr gut

Tja. Gibt es eigentlich noch irgendetwas, das über dieses Buch noch nicht geschrieben wurde?

Grundsätzlich liegt hier die Intellektuellen-Version von "Generation Doof" vor. Nur nicht krampfhaft lustig, sondern schaudernd realistisch.
Untermauert mit erschlagenden Statistiken und ausuferndem Zahlenmaterial (daß er diesbezüglich seine Lektorin ignoriert hat, gesteht er im Nachwort).

Ein literarischer Leckerbissen ist dieses Buch nicht unbedingt. Dafür fehlt Sarrazin die spielerische Leichtigkeit.

Liefert er neue Fakten? Wer nicht völlig blind durchs Leben läuft, kann sich die Entwicklung der Schuldzuweisungen (Schuld am Lebensstandard sind ja immer die anderen) bzw. den Werteverfall und die daraus resultierende Zukunft selbst ausmalen.

Daß die Presse auf Sarrazin einhackt, er würde Ausländer (ist das eigentlich auch schon ein Schimpfwort?) in seinem Buch schlecht wegkommen lassen, ist glattweg gelogen. Im Gegenteil: er wird nicht müde, zu wiederholen, daß eingewanderte Ausländer aus bestimmten Nationen dabei sind, den durchschnittlichen deutschen Bildungsstandard zu bereichern.

Hierzu gehören jedoch nicht unbedingt die Mohamedaner, die auch keine Hehl daraus machen, ihr Heil läge diesseits vom irdischen Leben, eher so danach. Wozu dann also hier sein Bestes geben? (Den Beweis treten mohamedanische Länder täglich an.)

Ich reihe mich in die Masse der dumpen Stammtischphilosophen ein und sehe durchaus einen Vorteil darin, daß die "Religion" Islam auf breiter Ebene beäugt wird, "daß es endlich mal einer gesagt hat".

Doch während man die Werte in diesem Land gegen eine politische Bewegung verteidigt, sollte die eigene Leistung nicht außer Acht gelassen werden. Das geht in der ganzen Diskussion leider unter.

9 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.09.2010
Urlaub mit Papa
Heldt, Dora

Urlaub mit Papa


sehr gut

Na also. Es geht doch!
Ein Frauenroman, der loriot-esque diesen Zustand vergessen läßt.

Christine Schmidt ist 45 und geschieden. Für ihren Sommerurlaub hat sie sich vorgenommen, einer Freundin beim Renovieren eines Strandcafes auf Norderney zu helfen. Als ihre Mutter sich einer OP unterziehen muß, entscheidet diese, daß sich ihre Tochter ruhig um Papa kümmern kann, den über 70jährigen Heinz.

Der, von der Ehefrau entfesselt, setzt sein Organisationstalent frei und übernimmt kurzerhand jegliche Planung für die Renovierung. Und auch für sonstige Lebensläufe.
Nur daß dessen altersgerechte Ansichten weder mit Chrstines Lebensansichten noch mit Begriffen wie "Lounge" oder "chillen" zusammenpassen. Als das Gerücht gestreut wird, ein Heiratsschwindler nähme die Insel ins Visier, sind Heinz und sein Detektiv-Spürsinn nicht mehr zu bremsen.

Wenn man das Buch als das sieht, was es ist, nämliche kurzweilige Unterhaltung und hervorragend beobachtete Situationskomik, kommt man auf seine Schmunzelkosten.

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.08.2010
Todesangst
Kernick, Simon

Todesangst


sehr gut

Tyler, in der Regel Einzelgänger, hat vor drei Wochen im Supermarkt seine Liebe auf den ersten Blick getroffen. Nichts scheint ihrem Glück entgegen zu stehen.

Bis er eines Morgens mit einem Filmriß aufwacht. Bevor er seine Gedächtnislücke schließen kann, bemerkt er neben sich eine enthauptete Leiche: seine Traumfrau liegt in einem Alptraum von Blut.

Eine DVD im Player in diesem ihm unbekannten Zimmer zeigt, wie er den Mord begeht. Und wenn er der Aufforderung nicht nachkommt, einen Kurierdienst zu erledigen, ist dies nur der Anfang.

Kernick schrieb diesen Thriller wie in Echtzeit. Die ausweglose Situation, die Ahnungslosigkeit lassen einen an der Hetz durch die Seiten teilhaben.

Einige Handlungstränge sind zwar leicht durchschaubar, doch dies tut der Spannung keinen Abbruch.

Mike Bolt, der Bulle aus "Gnadenlos" und "Deadline" hat auch seinen Auftritt, diesmal ist er aber nur eine Randfigur.