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Benutzername: 
harakiri
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Ostalb
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 1095 Bewertungen
Bewertung vom 17.01.2023
Verschwunden
Thiesler, Sabine

Verschwunden


ausgezeichnet

Immer wieder verschwinden in der Toskana Menschen und kehren nicht zurück. Als der kleine Jonas verschwindet beginnt eine fieberhafte Suche. Langsam erhärten sich die Hinweise darauf, dass es sich um Organhandel dreht. Kann Neri die Täter ermitteln und dingfest machen? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
Ich habe immer noch Herzklopfen. Gerade habe ich das Buch zugeklappt, ich konnte es nicht aus der Hand legen. Bereits das erste Kapitel zog mich in den Bann und das Buch ließ mich nicht mehr los. Vor allem als Elena entführt wurde und die folgenden Tage – das war harter Tobak.
Commissario Neri verfolge ich vom ersten Band an und bin jedes Mal wieder begeistert. „Verschwunden“ lebt nicht von der Ermittlungsarbeit der Polizei, sondern von teilweise recht eigenständigen Geschichten um die Charaktere. Aber auch das hat mir sehr gut gefallen, weil die Story um Elena mich total fasziniert hat.
Thieslers Charaktere sind aus dem Leben gegriffen, ihre Landschaftsbeschreibungen sehr anschaulich und durch kurze Kapitel und einen Spannungsbogen der von der ersten bis zur letzten Seite reicht macht es einfach Spaß, ihre Bücher zu lesen.
Fazit: zwar schockierend und teilweise sehr hart, aber ein Buch, das man nicht mehr weglegen kann.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 17.01.2023
Zu wenig Zeit zum Sterben / Eddie Flynn Bd.1
Cavanagh, Steve

Zu wenig Zeit zum Sterben / Eddie Flynn Bd.1


ausgezeichnet

Ich mag Eddie Flynn

Und wie Steve Cavanagh seine Fälle aufbaut ebenso. Er konstruiert Situationen, die unentrinnbar scheinen und bei denen ich beim Lesen keine Idee hatte, wie er sich da herauswindet. Die Handlung ist komplex aufgebaut, aber Cavanagh verliert nie den roten Faden und am Ende führen alle Fäden zusammen.

Eddie Flynn ist mir aus den Büchern Thirteen und Fifty-Fifty bereits bekannt. Der vorliegende Band befasst sich mit seinem allerersten großen Fall und beschäftigt sich auch aus seinem Werdegang. Wie Eddie zu dem wurde, der er ist, was ich sehr interessant fand

Eddies Aufgabe hat es dieses Mal wirklich in sich: der große Mafiaboss hat seine Tochter entführt, um Eddie dazu zu bringen, eine Bombe in den Gerichtssaal zu schmuggeln, um den Hauptankläger zu töten. Doch das ist längst nicht alles, wie Eddie schnell feststellt. Jeder intrigiert gegen jeden und Eddie will eigentlich nur seine Tochter befreien und mit dem Mafiaclan abrechnen.



Der Spannungsbogen ist von Anfang an recht hoch. Durch die Entführung von Amy hat man immer ein großes Bangen im Hinterkopf. Der Strang hätte in meinen Augen noch ein wenig ausführlicher sein dürfen, aber auch so kam ich kaum dazu, das Buch aus der Hand zu legen, weil ich wissen wollte, wie es gelingen könnte, den Mafiaboss zu überlisten, Amy zu befreien und der Falle zu entgehen.

Fazit: Raffiniert aufgebaut, spannend geschrieben und flüssig zu lesen. Wieder ein sehr gelungener Thriller von Steve Cavanagh.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.01.2023
Mehr als die Gerechtigkeit
Metzenthin, Melanie

Mehr als die Gerechtigkeit


gut

1957
Der Krieg ist vorbei, zieht aber noch lange Schatten nach sich. Als Richard Hellmer einen Prozess gegen die Zwangssterilisationen anstrengen möchte, bittet er Friedericke von Aalen um Hilfe. Doch kaum in Hamburg angekommen wird diese in Mordermittlungen hineingezogen.
Bereits der 4. Band um Gut Mohlenhof. Wobei das Gut dieses Mal nur eine Randrolle einnimmt. Der Hauptschauplatz liegt in Hamburg, was mir nicht so gut gefallen hat. Denn ich liebe das Gut Mohlenberg und die Bewohner.
Auch sonst hat Metzenthin in dieses Buch sehr viel hineingepackt, was teilweise dazu geführt hat, dass ich den Überblick, bzw. den Faden verloren habe. Der Schluss – mit dem Prozess um die Sterilisationen – hat mich dann schon gar nicht mehr interessiert.
Was ich interessant fand, war der Mord an Krüger und wie Friedericke ihn zusammen mit Hauptkommissar Studt gelöst hat.
Wer Metzenthins Romane kennt, trifft in „Mehr als die Gerechtigkeit“ viele Charaktere aus anderen Romanreihen wieder, was mir sehr gut gefallen hat.
Fazit: für mich war der Roman ein wenig zu überfrachtet mit der Eugenik, Thomas‘ Geschichte und dann auch noch der Mord. Dennoch mochte ich die Charaktere und die Schreibweise von Metzenthin wieder sehr gerne.

Bewertung vom 03.01.2023
Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1
Sander, Karen

Der Strand - Vermisst / Engelhardt & Krieger ermitteln Bd.1


sehr gut

Der Strand – Vermisst
ist der Auftakt einer Trilogie, die sich um das Verschwinden der gehörlosen Lilli dreht. Lilli wächst bei ihren Großeltern auf, weil ihre Mutter ermordet wurde, als sie noch ein Baby war. Kommissar Tom Engelhardt muss den Fall zusammen mit Kryptologin Mascha Krieger lösen, denn der einzige Hinweis ist ein Foto mit einer rätselhaften Botschaft.
Beim Lesen dieses ersten Bandes muss einem klar sein, dass das Buch als Trilogie angelegt ist und man zum Lösen des Falls alle 3 Bände lesen sollte. Ich war am Ende dieses Bandes ein klein wenig enttäuscht, weil nicht viel aufgeklärt war, denke mir aber, dass Band 2 und vor allem Band 3 Lösungen auf alle offenen Fragen bringen.
Und deren gibt es genügend. Natürlich die wichtigste: wo ist Lilli? Welche Geheimnisse haben Walter, Maurice, Fabienne und all die anderen?
Der Schreibstil von Sander ist wieder sehr gut gelungen und ich habe das Buch beinahe in einem Rutsch durchgelesen. Kurze Kapitel und wechselnde Perspektiven sorgen für Spannung und Lesespaß.
Fazit: Band 2 erscheint im März 2023 und Band 3 im Juni 2023. Meine Empfehlung wäre auf die beiden Bände zu warten und dann die 3 Bücher hintereinander zu lesen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.12.2022
Kuckuckskinder / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.11
Läckberg, Camilla

Kuckuckskinder / Erica Falck & Patrik Hedström Bd.11


ausgezeichnet

Das Warten hat sich gelohnt
Endlich wieder Erica Falck und Patrik Hedström.
Der Mord an einem Fotografen sowie 3 weitere Morde beschäftigen Patriks Team bei der Polizei in Fjällbacka. Die Ermittlungen treten auf der Stelle und wieder einmal ist es Erica, die den entscheidenden Hinweis findet.
Wie habe ich die beiden Protagonisten vermisst. Bei Falck und Hedström ist es immer wie nach Hause kommen. Fast fühle ich mich als Leserin als Teil der Familie. Sehr harmonisch ist der Umgang miteinander und die private Schiene gefällt mir immer genauso gut wie der Kriminalfall. Und der hat es dieses Mal wirklich in sich. Ein Fall, der mich tiefer bewegt hat als alle bisherigen der Reihe.
Immer wieder switcht die Story zurück ins Jahr 1980 und dieser Strang hat mir besonders gut gefallen. Der eigentliche Fall ist sehr kompliziert und verwirrend und die vielen Namen sollte man schon im Blick haben, sonst verliert man leicht den Überblick. Aber Läckberg baut die Handlung logisch auf und behält alle Fäden in der Hand, bis zum überraschenden Ende.
Fazit: der bisher bewegendste Fall für Erica und Patrik. Das Ende macht bereits wieder neugierig auf den nächsten Band und ich hoffe, dass ich nicht zu lange darauf warten muss.

Bewertung vom 18.12.2022
Glück auf - bis Heiligabend
Bäcker, Mik

Glück auf - bis Heiligabend


sehr gut

„Was kann denn noch alles schiefgehen?“
Das merkt Nico sehr bald. Sein Vater ist zu Hause ausgezogen und Nico soll ihn zur Vernunft bringen. Doch das ist gar nicht so einfach, wenn der Papa seinen Hang zur Freiheit entdeckt hat.
In 24 Kapiteln, quasi auch als Adventskalender nutzbar, erzählt Mik Bäcker von einer ganz normalen Familie. Nico, der in Hamburg lebt und zurück nach Bochum zur Familie fährt, um Weihnachten zu feiern. Wie er seine alten Freunde wieder trifft und teilweise versumpft.
In sehr humoriger Schreibweise erzählt der Autor Geschichten, in denen sich jeder selbst wiedererkennt. Denn jeder weiß: die ach so friedliche Weihnachtszeit hat es manchmal ganz schön in sich.
Der Hauptfokus des Buches liegt auf dem Auszug des Vaters und der beendeten Beziehung von Nico. Und ein klein wenig Moral spielt dann doch noch mit: man sollte mehr mit den Menschen reden und sich klar sein, was man überhaupt möchte.
Fazit. Mir hat das Buch gut gefallen, es geht allerdings nicht in die Tiefe, was einem bei der Lektüre klar sein sollte. Es soll unterhalten und das tut es auch. Mit einem zwinkernden Unterton und einem Händchen für die kleinen Dinge im Leben.

Bewertung vom 18.12.2022
Kinder des Aufbruchs
Winter, Claire

Kinder des Aufbruchs


ausgezeichnet

Kinder des Aufbruchs ist die unabhängige Fortsetzung von Kinder ihrer Zeit und nicht minder unterhaltsam.
Ich habe das Buch an einem Tag verschlungen. Im Mittelpunkt stehen Alice, Emma, Max und Julius. Die beiden Paare, die auch die Protagonisten im vorherigen Band waren. Alle 4 leben mittlerweile in West-Berlin. Als verschiedene Personen aus ihrer Vergangenheit auftauchen geraten die 4 in einen Strudel aus Intrigen, Angst und Mord.
Die Erzählperspektive ist auf die 4 Protagonisten und einen Widersacher verteilt und wechselt mit jedem Kapitel. Das hält die Spannung hoch, weil natürlich immer dann der Wechsel kommt, wenn es am interessantesten ist.
Am besten gefallen hat mir immer der Strang mit Luca und Emma. Wie sie sich ihm nähert, er Vertrauen fasst und die beiden immer inniger werden.
Die Autorin hat die damalige Zeit sehr gut beschrieben und kleine Details wie z.B. die großen Kringel auf dem weißen Kleid oder der Asbach-Weinbrand lassen die damalige Zeit noch lebendiger wirken.
Die Story spielt im Kalten Krieg und beleuchtet die Studentenunruhen rund um den Tod von Benno Ohnesorg und das Attentat auf Rudi Dutschke, die mir weitgehend unbekannt waren. Natürlich bietet die Handlung noch so viel mehr und fesselt von Anfang an.
Fazit: Ich hätte immer weiter lesen können in diesem tollen Buch.

Bewertung vom 14.12.2022
Die Vorhersage
Erlick, Nikki

Die Vorhersage


ausgezeichnet

Wie würde ich mein Leben leben, wenn ich wüsste, wie lange es noch anhält?
Dieser Frage geht Nikki Erlick in ihrem Buch „Die Vorhersage“ nach. Anhand der Leben von Nina und Maura, Ben und Amie, Jack und Javier, Hank, sowie einem Politiker, erzählt sie die Geschichten von Kurz- und Langfäden und der Macht der Liebe.
Zweifellos stellt sich jedem Leser die Frage „würde ich das Kästchen öffnen?“ und „was würde ich machen, wenn ich einen kurzen Faden finde?“ Jeder muss das für sich selbst entscheiden, dann aber auch mit den Konsequenzen leben. Hinter jedem Faden stecken Einzelschicksale, Trauer, aber auch große Freude. Will ich es wissen? Diese Frage hat mich das ganze Buch über begleitet.
Erlick hat ein Buch geschrieben, das es so bisher nicht gab. Ihre Worte lesen sich einfach, die Kapitel sind kurz, aber der Inhalt hat es in sich. Das Buch liest sich relativ schnell – gerät aber lange nicht so schnell in Vergessenheit.
Fazit: ein Buch, das nachhallt, in die Tiefe geht und zum Nachdenken bringt.

Bewertung vom 14.12.2022
Ewige Feinde / Die Warwick-Saga Bd.4
Archer, Jeffrey

Ewige Feinde / Die Warwick-Saga Bd.4


ausgezeichnet

Ganz schön viel zu tun für Chefinspektor Warwick. Sogar in seinem Urlaub muss er einen Mord lösen. Doch das ist nichts gegen die Suche nach Warwicks ärgstem Feind, Miles Faulkner. Dieser hat inzwischen eine Operation hinter sich und sieht nicht mehr so aus wie früher. Zudem scheint er Warwick und seinem Team immer einen Schritt voraus. Das ändert sich, als Inspektor Ross zu Warwicks Team stößt.
Ich liebe Archers Romane und freue mich jedes Mal auf seine Neuerscheinungen. Auch mit „Ewige Feinde“ konnte er mich wieder voll überzeugen, wenngleich ich den Fall auf dem Schiff nicht wirklich gebraucht hätte, der wirkte wie ein Lückenfüller.
Die Jagd nach Faulkner hingegen war wieder überaus gelungen. Was ich an Archer immer besonders gerne mag ist, dass er seine Fälle immer so raffiniert aufbaut und niemals die Übersicht verliert. Am Ende laufen immer alle Fäden zusammen, bzw. auch schon vorher. Vorwegnahmen sorgen für besonderes Thrilling und auch sein Wortwitz konnte mich wieder zum Lachen bringen.
Mit Ross und der neuen Abteilung für ungelöste Fälle bringt der Autor zusätzliche Spannung ins Spiel. Ross mochte ich gleich sehr gerne und freue mich bereits jetzt auf den nächsten Band „Über dem Gesetz“, das am 16. August 2023 erscheinen soll.
Fazit: Archer schafft es wieder, den Leser von Anfang bis zum Ende zu fesseln.

Bewertung vom 14.12.2022
Brennender Zorn / Maria Just Bd.2
Holm, Line;Bolther, Stine

Brennender Zorn / Maria Just Bd.2


ausgezeichnet

Ein überfahrener Polizist und ein 70 Jahre alter Skelettfund haben nichts miteinander zu tun? Weit gefehlt.
Im neuen Krimi des Autorenduos Line Holm und Stine Bolter hängt alles irgendwie zusammen. Die Handlung wird anfangs auf zwei Ebenen erzählt: Probleme in der Polizei führen zu einer Destabilisierung des Polizeiapparates, was gewisse Gruppen für ihre Zwecke nutzen und Marias Suche nach dem Mörder der gefundenen jungen Frau.
Besonders dieser Zweig hat mich gefesselt. In akribischer Kleinarbeit gelingt Polizeihistorikerin Maria die Identifizierung der Leiche, doch sie gibt nicht auf, bis sie auch den Mörder der Frau gefunden hat. Der andere Zweig war mir teilweise etwas zu politisch, hat mir aber auch gut gefallen, weil Mikael ein Mann ist, der nicht aufgibt. Auch in romantischen Fragen.
Der Schreibstil der beiden Autorinnen ist rasant und sehr gut lesbar. Teilweise verknüpfen sie tatsächliche geschichtliche Ereignisse mit ihrer Handlung, was das ganze Buch noch authentischer und lesenswerter macht. Die geschichtliche Vergangenheit Dänemarks, vor allem zur Besatzerzeit, war mir bis dato relativ unbekannt.
Die Ermittlungen werden nicht langweilig und die Auflösung hat es dann auch in sich. So mag ich Krimis gerne.
Fazit: Brennender Zorn ist ein gelungener Roman aus Rache, Zorn, aktuellen Verknüpfungen und einem Ermittlerduo, das sehr sympathisch ist.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.