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Monina83

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Insgesamt 338 Bewertungen
Bewertung vom 23.07.2017
Superior - Das dunkle Licht der Gaben
Jungwirth, Anne-Marie

Superior - Das dunkle Licht der Gaben


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Der Prolog spielt 6 Jahre vor den eigentlichen Ereignissen und wird aus Sicht von Salome, der Mutter von Amelia erzählt. Dabei erfährt man gleich einiges über die Kindheit der Protagonistin und ich war tief berührt von den Gefühlen, die Anne-Marie Jungwirth bereits in diesen wenigen Seiten an den Leser weitergegeben hat.

Danach trifft man auf Amelia und erlebt gleich hautnah, wie sehr sie es genießt, trotz ihrer Gaben so viele Freiheiten zu haben. Diese schöpft sie wirklich voll aus, was ich sehr erfrischend fand. Überhaupt ist Amelia nicht die typische Protagonistin, wie ich sie schon in so vielen Dystopien gefunden habe. Sie legt einen gesunden Egoismus an den Tag, denkt gerne auch mal zuerst an sich und dann an andere und hält überhaupt nichts davon, sich für das Wohl der Menschheit zu opfern. Das fand ich so erfrischend, ehrlich. Endlich will einmal eine Protagonistin auch ihre eigene Haut retten. Das ist einfach nur authentisch und gefiel mir deshalb wahnsinnig gut.

Überhaupt sind der Autorin die Figuren sehr gut gelungen. Sie sind vielschichtig, tiefgründig, haben eine Geschichte, einen Hintergrund. Sie haben Stärken und Schwächen und einige Kanten und Ecken. Nicht immer konnte ich sie eindeutig in gut und böse einteilen. Ich wusste oft selbst nicht, wem ich trauen kann und wer am Ende doch Hintergedanken hegte und wem nur das eigene Wohl am Herzen lag. So etwas liebe ich ja in Bücher, dann ist es nicht so vorhersehbar und bleibt rundum spannend.

Doch auch die Handlung selbst ist wirklich überaus spannend. Schon alleine die Welt, die Anne-Marie Jungwirth erschaffen hat, hat mich total fasziniert. Sie ist sehr gut durchdacht und klar aufgebaut. Durch ein paar Dokumente, die jeweils am Kapitelanfang eingefügt sind, bekommt man zusätzliche Informationen, doch auch während der Geschichte beschreibt die Autorin ihre Welt sehr bildhaft und lässt den Leser so tief in ihre Welt eintauchen. Je mehr ich erfuhr, desto fester klebte ich an den Seiten. Hier hat sich die Autorin etwas ganz Tolles einfallen lassen. Und das Beste: Auch am Ende von Teil 1 weiß ich noch nicht, wer der eigentliche Gegenspieler der Protagonistin sein wird, denn so einfach ist es in „Superior“ nicht wirklich. Es gibt nicht DEN einen Bösewicht. Die Geschichte ist viel komplexer und die einzelnen Protagonisten denken alle unterschiedlich. So bleibt auch für den Leser genug Platz, sich seine eigenen Gedanken zu machen und zu überlegen, auf welcher Seite er steht. Es ist eben nicht alles schwarz oder weiß und genau das kommt auch in dem Buch von Anne-Marie Jungwirth ganz klar heraus, was ich sehr gelungen fand.

Und durch all die Verwicklung kommt natürlich auch ordentlich Spannung in die Geschichte. Dieses Buch war wirklich auf keiner Seite langweilig und obwohl ich kaum Zeit zum Lesen hatte, habe ich es innerhalb von nur zwei Tagen durchgelesen. Dabei hab ich sogar auf Schlaf verzichtet, weil ich mich einfach nicht losreißen konnte. Und obwohl das Buch sowieso durchwegs spannend ist, hat es die Autorin zusätzlich geschafft, mich am Ende noch mit einigen unvorhersehbaren Wendungen zu überraschen. Am Ende bin ich jetzt total begeistert und gleichzeitig völlig zerstört, weil ich nicht sofort weiterlesen kann.

Fazit:

„Superior“ ist definitiv ein Highlight unter den Dystopien. Die Welt ist durchdacht und klar strukturiert, aber trotzdem sehr komplex. Die Protagonisten sind vielschichtig, haben Stärken und Schwächen. Neben den Charakteren ist die Story selbst sehr spannend und mitreißend und was mich wirklich positiv überrascht hat: Wenn ich mehr als 5 Punkte vergeben würde, hätte es dieses Buch auf jeden Fall verdient.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Bewertung vom 23.07.2017
Die wahre Königin / Königreich der Schatten Bd.1
Jordan, Sophie

Die wahre Königin / Königreich der Schatten Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Da ich Sophie Jordan schon von „Firelight“ und „Infernale“ kannte und jedes Mal total begeistert war, musste natürlich auch „Königreich der Schatten“ bei mir einziehen.

Schon als ich anfing zu lesen, war ich total fasziniert von der Atmosphäre des Buches. Sie ist dunkel und düster, genau wie die Welt, die Sophie Jordan erschaffen hat. Es gibt nur eine kurze Zeit Licht, ansonsten ist es immer dunkel, was ideal ist für die Finsterirdischen, grauenhafte Kreaturen, die Tiere und Menschen jagen, töten und sie auffressen. Die Protagonisten sind also niemals sicher, wenn sie sich draußen herumtreiben. Eine wirklich gruselige Vorstellung, die bei mir richtig Gänsehaut verursacht hat.

Überhaupt beschreibt die Autorin ihre Welt so bildhaft, dass ich mir alles genau vorstellen konnte. Die Dunkelheit, die Finsterirdischen und Insekten, die aus der Erde gekrochen kommen. Es war fast so, was wäre ich selbst Teil davon und würde mich davor verstecken.

Luna, aus deren Sicht das Buch teilweise erzählt wird, weiß um ihre wahre Herkunft, kennt aber nur das Leben im Turm und ihre beiden Zieheltern. Ansonsten hat sie keine Kontakte, sehnt sich aber danach andere Menschen und die Welt draußen kennenzulernen. Natürlich möchte sie genau das, was sie nicht haben kann: Freiheit. Diese erschleicht sie sich auch ein stückweit, ohne jedoch jemals zu weit zu gehen. Mir gefiel die Protagonistin wirklich sehr gut. Sie ist tapfer, stark, weiß sich zu helfen und doch hat sie eine wirklich verletzliche Seite. Eine außergewöhnliche Protagonistin, die es mir sehr angetan hat.

Auch Fowler gefiel mir sofort richtig gut. Er ist nicht der strahlende Held, sondern durchaus bereit Opfer zu bringen, wenn er damit seine eigene Haut retten kann, aber nur, weil er gelernt hat, niemanden mehr an sich heranzulassen. In einer Welt, in der sich Monster und Tyrannen abwechseln ist einfach kein Platz für die Liebe. Blöd nur, dass ihm da Luna in die Quere kommt. Besonders schön fand ich, dass man die Geschichte auch aus seiner Sicht erleben kann. So weiß man nicht nur, was in Luna, sondern auch, was in ihm vorgeht, was er denkt, fühlt und schon alles erlebt hat.

Die Liebesgeschichte fand ich wirklich schön. Sie passiert nicht so Knall auf Fall, sondern eher langsam und schleichend und trotzdem weiß man natürlich von Anfang an, worauf es hinauslaufen wird. Trotz all der Gefühle nimmt die Lovestory nicht den Großteil der Geschichte ein, was ich als sehr positiv empfand.

Überhaupt war das Buch nie langweilig. Es schien ständig etwas zu passieren, überall lauerten Gefahren, es gab überraschende Wendungen und dann waren da diese kleinen gestohlenen Momente, in denen man mehr über Lunas oder Fowlers Vergangenheit erfuhr. Ich konnte das Buch wirklich nicht mehr aus der Hand legen, weil ich mehr über Relhok, die Finsterirdischen und die Protagonisten erfahren wollte.

Fazit:

Mit „Königreich der Schatten – Die wahre Königin“ ist Sophie Jordan wieder ein mitreißender Auftakt für eine neue fantastische Reihe gelungen. Die dunkle und düstere Welt, in der das Buch spielt hat durch die bildhaften Beschreibungen bei mir Gänsehaut verursacht, die Protagonisten sind einzigartig und vielschichtig und die Story überzeugt mit Spannung, überraschenden Wendungen und stillen, gefühlvollen Momenten. Ich bin total begeistert und will noch viel mehr von Relhok, Luna und Fowler lesen.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Bewertung vom 23.07.2017
Ewigkeitsgefüge
Labas, Laura

Ewigkeitsgefüge


sehr gut

Meine Meinung:

Der Klappentext dieses Buches hat mich richtig neugierig gemacht und so stürzte ich mich sofort in dieses Leseabenteuer.

Zu Beginn wird man über die verschiedenen Begriffe und ihre Bedeutung aufgeklärt: Was sind Somna und was Dormis, was sind ihre Fähigkeiten und ihre Aufgaben in dieser Welt. Die Erklärungen waren sehr interessant und auch notwendig, um sich im Buch zurechtzufinden, doch ich muss sagen, ich war anfangs etwas überfordert und brauchte sehr lange, um mir alles einzuprägen. Es sind ein wenig viele Informationen auf einmal und da vorausgesetzt wird, dass man damit alles Wichtige weiß, bekommt man gerade anfangs in der Geschichte selbst kaum Wiederholungen, so dass ich den Start als etwas schwierig empfand. Hätte ich das Buch nicht als eBook gelesen, hätte ich sicher häufig an den Anfang zurückgeblättert und die Erklärungen immer wieder gelesen, um sie mir besser einzuprägen. Auch die Welt an sich wird nicht großartig erklärt. Irgendwie wird der Leser einfach hineingeschleudert und muss selbst sehen, wie er sich darin zurechtfindet. Ich persönlich hätte mir ein paar Erklärungen mehr gewünscht, um mir diesen Weltenentwurf noch besser vorstellen zu können.

Sehr gut gefiel mir jedoch, dass die Autorin dem Leser etwas Zeit lässt, um Lydia und den Clan ein wenig kennenzulernen. Gerade die Protagonistin wird dadurch richtig menschlich und bekommt mehr Substanz. Es ist meiner Meinung nach auch toll, dass Lydia ein paar Ecken und Kanten hat und nicht durch und durch perfekt ist. Sie kämpft mit Eifersucht und lässt dadurch auch mal ihr Handeln bestimmen, das brachte sie mir auf jeden Fall näher.

Auch im Clan selbst gibt es einige interessante Mitglieder. Doch mit diesem Kennenlernen braucht man sich gar nicht erst aufzuhalten, da die Geschichte relativ schnell an Fahrt aufnimmt und der Clan fast komplett ausgelöscht wird. Diesen Teil fand ich sehr spannend. Unweigerlich stellt man sich die Frage, wie das passieren konnte und wie es jetzt weitergehen soll. Das hat die Autorin wirklich gut gemacht.

Danach ist jedoch erst einmal die Luft raus. Es scheint irgendwie nichts mehr zu passieren oder die Story an sich weiterzugehen. Zwar hängt die Bedrohung immer wie eine dunkle Wolke über der Protagonistin, was die Atmosphäre des Buches eher düster macht, aber die Spannung war für mich erst einmal raus und ich wartete immer darauf, dass etwas passieren würde. Das ist jedoch dann erst in den letzten 10 % der Fall, wobei mir da dann auch alles zu glatt gelaufen ist. Ich hätte eigentlich etwas mehr Action, Drama und Nervenkitzel erwartet, denn die Story hat auf jeden Fall jede Menge Potenzial.

Ein paar tolle Wendungen hat sich die Autorin Laura Labas aber auf jeden Fall einfallen lassen. Zwar hatte ich immer schon eine kleine Vorahnung, aber den ein oder anderen Leser könnten sie wirklich überraschen, begeistern konnten sie mich auf jeden Fall.

Fazit:

„Ewigkeitsgefüge“ hat auf jeden Fall einen spannenden Weltenentwurf, der in meinen Augen jedoch zu wenig erklärt wird. Auch die Story an sich bietet sehr viel Potenzial, verliert aber nach einem tollen Auftakt einiges an Spannung. Die vielschichtigen Charaktere und einige überraschende Wendungen haben dafür aber einen dicken Pluspunkt verdient. Insgesamt ist es ein interessantes Buch, das jedoch leider nicht sein ganzes Potenzial ausschöpft.

Von mir bekommt das Buch 3,5 Punkte von 5.

Bewertung vom 15.07.2017
Die Entfesselten / Secret Fire Bd.2
Daugherty, C. J.;Rozenfeld, Carina

Die Entfesselten / Secret Fire Bd.2


gut

Meine Meinung:

Nachdem mich Band 1 richtig begeistert hat, wollte ich natürlich wissen, wie es mit Taylors Kräften und mit dem Fluch weitergeht.

Die meisten Erlebnisse und Personen waren mir auch noch präsent, was sehr gut war, da es nicht wirklich viele Wiederholungen oder Rückblenden gab.

Natürlich trifft man auch gleich auf Taylor, die gemeinsam mit Luisa an deren Fähigkeiten arbeitet. Schon im ersten Band fand ich die alchemistischen Kräfte echt faszinierend und war gespannt, wie sich die Protagonistin noch entwickeln würde. Leider scheint Taylor jedoch nicht wirklich Herr bzw. Frau über ihre Fähigkeiten zu sein und auch kaum Fortschritte zu machen. Überhaupt hatte ich das ganze Buch über das Gefühl, als würden die Alchemisten und damit auch die gesamte Geschichte auf der Stelle treten. Irgendwie scheinen sie mit ihren Nachforschungen sehr lange nicht weiterzukommen. Andererseits fallen ihnen dann alle wichtigen Informationen einfach so in die Hände, ohne dass sie großartig viel dafür tun. Besonders enttäuscht war ich, als der Bösewicht enttarnt wurde. Da hatte ich mir wirklich mehr erwartet. So kam bei mir überhaupt keine Spannung auf und deshalb hat sich auch nicht der Lesefluss bei mir eingestellt, den ich bei Band 1 verspürt habe.

Der Schreibstil ist gewohnt locker leicht und flüssig und so kann man die Geschichte auch ohne viel Spannung schnell weglesen. Durch die vielen schönen Beschreibungen konnte ich mir vor allem das Setting sehr gut vorstellen, ganz so, als würde ich mich selbst an den jeweiligen Orten befinden, was einen großen Pluspunkt gab.

Gut gefallen haben mir auch die Nebencharaktere, allen voran Luisa. Sie macht, im Gegensatz zu Taylor, in meinen Augen eine tolle Entwicklung durch, nicht nur was ihre Kräfte betrifft, sondern vor allem auf der menschlichen, der Beziehungsebene. Aber Luisa war ja schon im Dilogieauftakt mein Liebling.

Etwas überrascht war ich darüber, dass die Liebesgeschichte relativ wenig Spielraum einnahm. Durch den Fluch und die gemeinsame Familiengeschichte der Protagonisten hätte man ja die perfekte Vorlage für eine tragische Lovestory. Doch diese spielt hier wirklich nur eine Nebenrolle, was ich dann schon etwas schade fand. Zwar hätte ich kein seitenlanges Geschnulze gebraucht, trotzdem hätte ich mich über die ein oder andere schöne, gefühlvolle Szene gefreut.

Das Ende hat mich dann leider auch nicht wirklich überzeugt, denn so wie das ganze Buch über, hat mir auch hier die Spannung gefehlt. Ich hätte einen großen Showdown erwartet, aber leider lief es doch sehr unspektakulär ab, was ich sehr schade fand.

Fazit:

Meiner Meinung nach hätten die Autorinnen wirklich mehr aus ihrer tollen Idee herausholen können. In dieser Fortsetzung haben mir sowohl die Spannung, als auch die Entwicklung der Protagonisten gefehlt. Mir kam es so vor, als würde die Geschichte so vor sich hinplätschern und wäre dann irgendwann einfach zu Ende. Der flüssige und bildhafte Schreibstil und die tollen Nebencharaktere haben diesen Dilogieabschluss schließlich gerettet.

Von mir bekommt das Buch 3 Punkte von 5.

Bewertung vom 05.07.2017
Der Kuss der Lüge / Die Chroniken der Verbliebenen Bd.1
Pearson, Mary E.

Der Kuss der Lüge / Die Chroniken der Verbliebenen Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Schon als ich Klappentext und Cover zum ersten Mal gesehen habe, war für mich klar, dass ich dieses Buch lesen muss. Dann habe ich viele sehr unterschiedliche Meinungen zu dem Buch gehört und hatte fast schon Angst davor, es zur Hand zu nehmen. Doch ich bin wirklich froh, dass ich mich doch noch rangewagt habe.

Im ersten Kapitel trifft man auf Prinzessin Arabella Celestine Idris Jezelia, die gerade auf ihre Hochzeit vorbereitet wird. Dabei erhält man gleichzeitig einen kleinen Einblick in die Traditionen des Landes Morrighan und die Welt, die Mary E. Pearson erschaffen hat. Schnell wird dabei klar, dass Lia wenig begeistert von der Hochzeit und auch den meisten Traditionen ist. Sie möchte viel lieber selbst über ihr Schicksal bestimmen und flieht deswegen gemeinsam mit ihrer Freundin Pauline.

Dieses Zweiergespann hat mich sofort begeistert. Lia lässt sich gegenüber Pauline nie raushängen, dass sie eine Prinzessin ist und möchte auch in der Taverne für ihren Unterhalt arbeiten. Sie möchte einfach ein komplett neues Leben beginnen und scheut auch vor harter Arbeit nicht zurück. Das machte sie mir total sympathisch und sie zeigt sich auch als wirklich gute Freundin gegenüber Pauline, genau wie andersherum. Ich habe beide sofort in mein Herz geschlossen und habe sie deshalb gerne auf ihrer Reise begleitet.

Doch die Geschichte wird nicht nur aus Lias Sicht erzählt, sondern auch immer wieder aus der Perspektive des Prinzen und des Attentäters. Sie haben beide ihre ganz eigenen Motive und Gedanken, ihre Hintergründe und Geschichten. Anfangs lässt uns die Autorin auch etwas im Dunkeln, wer von den beiden wer ist, so dass ich etwas mitgefiebert habe, für wen Lia am Ende mehr empfinden würde. Doch bald bringt Mary E. Pearson Licht ins Dunkel, zumindest, was die beiden Männer betrifft, trotzdem hat sie das in meinen Augen sehr geschickt eingefädelt und ihrer Liebesgeschichte damit etwas zusätzliche Würze verpasst. Eigentlich bin ich ja kein Fan von Dreiecksgeschichten, aber diese hier fand ich richtig gut, da beide Männer sehr faszinierend sind und trotzdem denke ich, dass schon klar ist, wie sich Lia entscheiden wird. Aber wer weiß, ob die Autorin hier nicht noch einige Überraschungen für ihre Leser parat hält.

Sehr spannend fand ich den Weltenentwurf. Da gibt es nicht nur die Königreiche Morrighan und Dalbreck, sondern auch Venda, in dem der Komizar herrscht und der seine ganz eigenen Pläne mit Lia zu haben scheint. Ich fand es sehr interessant, dass das Buch durchaus ruhige Passagen hat, es für mich aber trotzdem immer spannend blieb, weil ich einfach erfahren wollte, was wirklich hinter dem Ganzen stecken würde, da schnell klar wird, dass es um mehr geht, als man anfangs erkennen kann. Vor allem da immer wieder Verse einer alten Geschichte, Prophezeiungen und Liedtexte in die Geschichte eingeflochten werden, die ich anfangs zwar nicht einordnen konnte, nach einiger Zeit aber erahnen lassen, dass die Story noch viel vielschichtiger ist, als man zu Beginn erahnen kann. Ich bin jedenfalls total fasziniert und möchte den Geheimnissen auch weiterhin auf den Grund gehen.

Fazit:

„Der Kuss der Lüge“ hat mich vom Anfang bis zum Ende total begeistert. Die Protagonisten sind vielschichtig und haben alle ihre eigenen Motive, Gedanken, Gefühle und Hintergründe, die sehr faszinierend sind. Die Welt, in der die Geschichte spielt bietet so viel mehr, als man anfangs denkt und hat mich richtig mitgerissen, so dass ich mir sofort die Fortsetzung geholt habe, die zum Glück bereits erschienen ist.

Mich hat der erste Band der Chroniken der Verbliebenen jedenfalls rundum überzeugt.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

Bewertung vom 02.07.2017
The Sun is also a Star.
Yoon, Nicola

The Sun is also a Star.


sehr gut

Meine Meinung:

Da ich das erste Buch der Autorin geliebt habe, war für mich klar, dass ich auch dieses Buch lesen muss. Das Thema ist ja gerade auch wirklich sehr aktuell und obwohl die Gesetze und Begebenheiten in Amerika anders sind, als in Deutschland, war ich doch sehr gespannt, wie Nicola Yoon dieses Thema umsetzen würde.

Der Prolog des Buches ist schon sehr ungewöhnlich und sofort wird dem Leser klar, dass er hier nicht nur eine Liebesgeschichte bekommt, sondern, dass er sich während des Lesens mit ganz grundlegenden Fragen beschäftigen wird und genau das macht das Buch so besonders: Ich habe mich gefragt, ob es wirklich so etwas, wie Schicksal gibt. Wie viele Zufälle nötig sind, dass genau die beiden Protagonisten aufeinandertreffen. Und ob Liebe auf den ersten Blick wirklich existiert.

Vor allem Daniel bringt den Leser mit seinen philosophischen Gedanken immer wieder dazu, selber über eine Situation, das Leben und die Liebe nachzudenken, was ich wirklich sehr schön fand. Nicola Yoon hat einfach einen ganz besonderen Schreibstil, den sie auch hier in diesem Buch wieder zeigt. Zum einen ist er locker und leicht und lässt die Seiten nur so verfliegen, zum anderen schafft sie es immer wieder tiefer in eine Geschichte hineinzutauchen, hinter die Kulissen zu blicken und den Leser dazu aufzufordern, sich selbst ein Bild zu machen. Das macht ihre Bücher für mich so besonders.

In diesem Buch gibt es jedoch noch etwas wirklich Einzigartiges. Die Geschichte wird nicht nur abwechselnd aus Sicht von Daniel und Natasha erzählt, sondern auch immer wieder aus der Perspektive scheinbar unwichtiger Nebendarsteller. Damit bekommt man das Gefühl, dass wirklich jede Person für diese Story eine Rolle spielt, dass nur das Zusammenspiel all dieser Faktoren am Ende dazu geführt hat, dass die beiden Protagonisten aufeinandertreffen konnten. So hatte ich das bis jetzt noch nie bei einem Buch und war richtig angetan davon.

Einen kleinen Wermutstropfen gab es für mich dennoch: Und zwar die Lovestory. Liebe auf den ersten Blick ist ja ok, aber die Protagonisten haben nur 12 Stunden Zeit, um sich kennenzulernen und Daniel verliebt sich sozusagen wirklich auf den allerersten Blick. Das war mir dann doch etwas zu schnell. Natürlich entscheidet sich rein vom Optischen, ob ich jemanden weiter kennenlernen möchte, aber von Liebe kann da doch nicht gleich die Rede sein und ich bin ja eher der Meinung, dass man einen Menschen erst lieben kann, wenn man all seine Facetten kennt, all die guten, aber vor allem auch die scheinbar schlechten Eigenschaften. Deshalb konnte ich die Liebesgeschichte nicht ganz so gut nachvollziehen und muss dafür einen Punkt abziehen.

Der Epilog hat mich dann noch einmal sehr überrascht. Mit diesem Ende hatte ich ja so gar nicht gerechnet, aber die Autorin hat ja schon in ihrem ersten Buch gezeigt, dass nicht immer alles so ist, wie man denkt ;)

Fazit:

Mit „The Sun is also a Star“ zeigt die Autorin Nicola Yoon wieder, dass sie eine ganz besondere Art zu erzählen hat. Mit ihrem philosophischen Schreibstil regt sie den Leser dazu an, sich selber Gedanken über das Leben, die Liebe und das Schicksal zu machen. Dabei wird die Geschichte aus vielen verschiedenen Perspektiven erzählt, die alle auf ihre Weise für die Story wichtig sind.

Einziger Wermutstropfen war in meinen Augen die „Liebe auf den ersten Blick“-Geschichte, die für mich einfach so nicht funktioniert, so dass ich nicht ganz so mit den Protagonisten mitfühlen konnte.

Von mir bekommt das Buch 4 Punkte von 5.

Bewertung vom 02.07.2017
Die Rebellin / Stormheart Bd.1
Carmack, Cora

Die Rebellin / Stormheart Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Der Klappentext hat mich total neugierig gemacht … Stürme die ein eigenes Herz besitzen, das klang nach einer ganz neuen Fantasy-Idee und ich war richtig begeistert davon.

Als ich anfing zu lesen, fand ich mich auch gleich bei Aurora wieder, die sich für ihre Verlobungsfeier zurecht gemacht hat. Viel Zeit ließ uns die Autorin also nicht gerade, um uns mit der Protagonistin anzufreunden. Doch gleichzeitig erfährt man schon einiges über Aurora, ihre Familiengeschichte und die Welt, in der sie lebt. Obwohl die Idee nicht neu ist, dass die Protagonistin anders ist, als es sein sollte und sie keine Kräfte besitzt, gefiel mir Rora doch sofort sehr gut. Sie ist einerseits sehr behütet aufgewachsen und deshalb in manchen Bereichen z.B. der Liebe, doch sehr naiv, andererseits ist sie keineswegs eine schwache Frau, die ständig beschützt werden muss. Aurora will ihr Leben selbst in die Hand nehmen und kämpft für ihr Schicksal. Das fand ich sehr schön.

Doch dieses Buch ist voller interessanter Charaktere. Neben Aurora gibt es da ihren Verlobten Cassius und seine Familie, die ihre ganz eigenen Geheimnisse zu haben scheinen. Anfangs hatte ich wirklich überhaupt keine Ahnung, wie ich ihn einschätze sollte und auch zum Ende des Buches bin ich mir nicht sicher, ob da nicht noch mehr in ihm und hinter seiner Geschichte steckt. Dann ist da noch Nova, Auroras Dienerin und Freundin, die ihr aus einer brenzligen Situation hilft, dafür aber auch einen hohen Preis zahlen muss. Ich mochte sie auf Anhieb und denke, dass auch ihre Geschichte noch nicht ganz erzählt ist. Aber richtig interessant wird es dann nochmal, als die Protagonistin zu den Sturmjägern stoßt. Diese kleine Gruppe scheint voller spannender Individualisten zu sein und jeder bringt sein eigenes Päckchen mit. Diese kleinen Geschichten haben es mir wirklich angetan. Ich war total begeistert davon und hoffe, dass wir in den Folgebände noch viel mehr von den einzelnen Personen erfahren werden.

Neben den interessanten und vielschichtigen Protagonisten ist jedoch auch die Idee mit den Stürmen wirklich mitreißend. Zu Anfang war ich total fasziniert von den Stürmen und der Magie um sie zu bekämpfen. Wie funktioniert das mit den Fähigkeiten und wie mit den Herzen? Wirklich sehr spannend. Doch je tiefer man in die Geschichte eintaucht, desto mehr Informationen bekommt man und desto deutlicher wird, dass noch viel mehr hinter den Ereignissen steckt. Dadurch kommt wirklich Spannung in die Geschichte, die sich jedoch nicht in einem großen Showdown entlädt, sondern weiter vor sich hinschwelt, so dass es danach aussieht, als würde sich die Situation weiter zuspitzen, bis es wohl schließlich im dritten Band dann so richtig hoch hergeht. Ich freu mich jedenfalls schon auf eine weitere Reise mit Aurora und der Sturmjäger-Crew.

Eigentlich hatte ich damit gerechnet, dass „Stormheart“ aus Sicht von Aurora in der Ich-Form erzählt werden würde, doch auch hier hält das Buch etwas Besonderes parat: Dieses Buch wird in der personalen Sicht erzählt und das gleich von mehreren Personen. Das heißt jedoch nicht, dass man nicht trotzdem hautnah die Gefühle und Gedanken der Protagonisten mitbekommt. Obwohl ich anfangs etwas irritiert war, fand ich es nach einiger Zeit richtig toll und konnte es genießen, gleich Einblick in mehrere Perspektiven zu bekommen und trotzdem noch etwas objektiv bleiben zu können.

Fazit:

„Stormheart – Die Rebellin“ hat mich richtig begeistert. Die Idee mit den Stürmen und der Magie hat mich total fasziniert und jeder der Protagonisten hat seine eigene Geschichte und ist damit interessant und vielschichtig. Auch die Erzählperspektive bietet einmal etwas Besonderes und ist nicht, wie die meisten Bücher in Ich-Form aus Sicht der Protagonistin geschrieben.

Dieses Buch darf bei keinem Fantasyfan im Regal fehlen.

Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.