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Kristin Friedrich
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Hof
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Leseratte

Bewertungen

Insgesamt 375 Bewertungen
Bewertung vom 03.08.2011
Ein toter Lehrer
Lelic, Simon

Ein toter Lehrer


sehr gut

An einer Eliteschule in London passiert etwas unvorstellbar grauenhaftes. Ein Geschichtslehrer dreht komplett durch. Er tötet während einer Versammlung vier unschuldige Schüler, eine Lehrerin und dann sich selbst. Für alle ist der Fall klar. Samuel Szajkowski war einfach ein armer Irrer, bis es schließlich eskalieren musste. Aber war das wirklich so?
Eigentlich soll die Ermittlerin Lucia May den Fall so schnell wie möglich abschließen und zu den Akten legen. Allerdings forscht sie weiter und Stück für Stück kommt ans Tageslicht, wie es soweit kam, dass ein Lehrer keinen anderen Ausweg mehr sah als sich und vier weitere Menschen zu töten. Was ist wirklich an der Eliteschule passiert?

Von Anfang an merkt der Leser, dass dieses Buch recht ungewöhnlich aufgebaut ist. Es gibt Kapitel, in denen Menschen aus der Schule und Zeugen befragt werden. Diese erkennen wir sofort optisch an der fehlenden wörtlichen Rede. Auch der Schreibstil unterscheidet sich. Es liest sich anfangs doch gewöhnungsbedürftig.
Und dann gibt es die Kapitel, die sich um die Ermittlerin Lucia May abspielen. Wir lernen ihr berufliches und privates Umfeld kennen und was sie fühlt. Diese Kapitel lesen sich leicht und schnell. Die beiden Handlungsstränge wechseln sich kontinuierlich bis zum Ende des Romans ab und der Leser setzt sich so selbst sein Puzzleteil zusammen. So ungewöhnlich sich diese Form auch anfangs liest, ist man doch schnell mitten in der Geschichte und will einfach erfahren wie es weitergeht.

Die Ermittlerin selbst wirkt doch sehr sympathisch. Gerade weil sie anders als ihr Umfeld denkt und handelt und unter der Oberfläche mit ihren Nachforschungen kratzt. Das macht sie sehr menschlich und man schließt die junge Frau ziemlich schnell ins Herz.

"Ein toter Lehrer" ist Simon Lelics erster Roman. Meiner Meinung nach, steht er aber anderen Bestsellerautoren in nichts nach. Das Buch besticht nicht nur durch den besonderen Schreibstil und Aufbau der Geschichte, sondern auch mit dem eigentlichen Thema. Die Geschichte regt sehr zum Nachdenken an. Kann man jemanden sympathisch finden, der unschuldige Menschen tötet? Wie sehr kann einem Mobbing zu schaffen machen? Lohnt es sich, die Hintergründe einer solchen Tat zu hinterfragen oder sollte man damit abschließen und weitermachen als wäre nichts geschehen?

Mich hat das Buch nicht mehr losgelassen. Zum einen habe ich es regelrecht verschlungen, weil ich einfach wissen wollte, was den Geschichtslehrer zu dieser Tat gebracht hat. Zum anderen geht es hier einfach um ein Thema, über das man doch länger nachdenken muss.
Sebastian Fitzek meinte zu dem Buch: "Selten hat ein Roman mich so aufgewühlt zurückgelassen" Ich für meinen Teil, kann dies nur bestätigen.
Wer mal wieder eine ernste Geschichte, die einen nicht mehr so schnell loslässt, lesen möchte, der kann mit "Ein toter Lehrer" nichts verkehrt machen.
Ich freue mich auf weitere Bücher von Simon Lelic und kann nur sagen, dass ihm hier eine sehr aufwühlende Lektüre gelungen ist.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.08.2011
Wer schön sein will, muss sterben
Jaffe, Michele

Wer schön sein will, muss sterben


ausgezeichnet

Die 16-jährige Jane kann es nicht fassen. Sie wird nach einer Party halbtot in einem Rosenstrauch gefunden. Jemand hat sie angefahren und liegenlassen. Schnell stellt sich heraus, dass das volle Absicht war. Aber wer möchte das Mädchen bitte schön töten?
Immerhin zählt sie zu den beliebtesten Mädchen ihrer Schule. Sie hat tolle und gutaussehende Freunde und ihr Freund ist einfach nur heiß.
Außerdem kann sich Jane an den Abend ihrer Party überhaupt nicht erinnern. Sie ist also nicht nur gelähmt und zerschunden, sondern in ihrem Gedächnis ist eine einzige große Lücke wenn sie an den letzten Abend denkt... Aber das bleibt zum Glück nicht immer so, während sie sich im Krankenhaus erholt, kommt ihre Erinnerung Stück für Stück zurück...

Das Äußere des Buches kann sich sehen lasssen. Das Cover ist zwar Geschmackssache, jedoch passend zum Inhalt. Man kann Rosen erkennen und ihre Dornen scheinen es zerkratzt zu haben. Auch im Buch setzen sich die Rosen fort.

Von Anfang an ist man mitten in der Geschichte, die aus Janes Sicht geschildert ist. Der Leser ermittelt mit der Protagonistin zusammen, wer der Täter ist und welche Beweggründe er hatte. Der Schreibstil ist nich nur leicht und schnell zu lesen, die Autorin versteht es auch hervorragend, den Leser in einen Sog aus purer Spannung zu ziehen. Das macht es leicht, den Psychothriller in einer atemberauenden Geschwindigkeit zu lesen. Michele Jaffe versteht es herrlich ihre Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln.

Buch ist in fünf Tage aufgeteilt: Von Donnerstag bis einschließlich Montag. Das sind die Tage, die Jane im Krankenhaus verbringt und die natürlich in Kapitel aufgeteilt sind. Die Kapitel haben eine für den Leser angenehmen Länge und sind weder zu kurz noch zu lang. Außerdem enden diese meist sehr spannend, so dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.

Obwohl wir mit "Wer schön sein will muss sterben" einen Psychothriller in den Händen halten, kann ich zartbesaitete Leser beruhigen. Denn es fließt kaum Blut und es gibt auch eigentlich keine Gewalt. Dafür erhält der Leser eine geballte Ladung an Spannung.

Für mich gab es dennoch einen kleinen Kritikpunkt. Der Leser weiß von Anfang an, wie die Geschichte endet. Nämlich das Jane nicht nur überleben wird, sondern auch, dass ihre Erinnerung vollständig wiederkehrt.
Alles in allem war ich aber begeistert von dem Jugendthriller, den ich regelrecht verschlungen habe. Die Moral der Geschichte macht diese Kritik allerdings wieder wett.
Ein Buch das ich nur zu gerne weiterempfehle.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.08.2011
Ein Kuss ist ein ferner Stern
Rösler, Alexander

Ein Kuss ist ein ferner Stern


sehr gut

August ist ein ganz besonderer Mensch. Er ist anders als alle anderen, zwar ist er sehr intelligent, aber dennoch ist er ein Autist. Gefühle wie die Liebe kennt er nicht. Und doch fühlt er sich auf unerklärliche Weise zu Freya hingezogen. Dieses Gefühl ist einzigartig für ihn. Und gleichzeitig wird Freya von August magisch angezogen. Doch wie soll das ganze ausgehen? Kann das funktionieren?

Zunächst einmal fällt das wunderschöne Cover ins Auge. Man sieht die Umrisse eines Baumes, auf dem zwei Menschen sitzen. Der Leser wird schnell merken, dass es sich hierbei nur um die zwei Hauptprotagonisten Freya und August handeln kann. Auf jeden Fall lädt bereits das Cover zum träumen ein.

Auffällig ist hier der Aufbau und der Verlauf der Geschichte. Abwechselnd erzählen Rudi - ein gemeinsamer Freund der beiden, August und Freya in Tagebuchform ihre Geschichte. Es wird zu keinem richtigen Zeitpunkt so richtig spannend. Wir können miterleben, wie sich die beiden kennenlernen und so langsam Gefühle zueinander aufbauen. Und so plätschert die Geschichte so vor sich hin. In vielen Büchern muss man das als Kritikpunkt bezeichnen. Nicht hier. Denn die Geschichte der beiden ist dennoch wundervoll und überhaupt nicht langweilig.

Die Charakter selbst sind herzallerliebst beschrieben. Der Leser schließt die beiden sofort in sein Herz. Mit viel Einfühlvermögen schafft es der Autor, dass man Freya und August einfach liebgewinnen muss.

August selbst spielt mit einem unglaublichen Talent in einer Band und hat ein unwahrscheinlich enormes Verständnis für Zahlen. Es ist unglaublich liebenswert die Geschichte in den Augen von August zu lesen. Er verwendet Passagen wie man sie schon auf dem Klappentext findet "Manche Gedanken lassen sich gut schneiden, wie Papier. Andere sind hart wie Alabaster. Der Gedanke an das Mädchen vom Strand ist ein unendlicher Alabastergedanke..." So bildlich beschreibt der Junge immer seine Gefühle gegenüber Freya.
Es wird auch zu keinem Zeitpunkt in dem Buch wortwörtlich erwähnt, dass unser Held ein Autist ist. Das kann sich der Leser aber schnell denken.

Mir persönlich ist "Ein Kuss ist ein ferner Stern" sehr ans Herz gegangen. Gerade durch die bildliche Sprache von August, hatte ich desöfteren feuchte Augen und ein unglaublich starkes Bedürfnis August einfach in den Arm zu nehmen. Auch Freya mochte ich persönlich sehr.
Ich kann hier nur mein volles Lob an den Autor Alexander Rösler aussprechen und freue mich auf weitere Geschichten von ihm. Mich hat die Geschichte nicht mehr losgelassen.
Ein perfektes Buch für eine laue Sommernacht und für alle die mal wieder etwas träumen möchten, ohne dass es zu kitschig wird...

Bewertung vom 27.07.2011
Danger / Detective Bentz und Montoya Bd.2
Jackson, Lisa

Danger / Detective Bentz und Montoya Bd.2


sehr gut

Der Klappentext lässt Spannung vorausahnen. Ein grausamer Killer treibt in New Orleans sein Unwesen. Nichts ist ihm zu grausam. Er foltert seine Opfer bis ins Unermessliche. Zurück bleiben keine Spuren, nur die völlig entstellten Leichen der getöteten Frauen. Dabei glaubt er auch noch von Gott gesandt worden zu sein. Wer ist der Ritualmörder? Und was hat es mit Olivia auf sich. Sie sieht nämlich die Morde unmittelbar bevor sie geschehen in ihren Träumen. Was zunächst als Hirngespinst abgetan wird, ist bald grausame Realität. Denn die Opfer werden nicht nur so aufgefunden wie von Olivia vorausgesehen, die schöne Frau ist nun auch vom Killer ins Visier genommen worden. Kann Detective Bentz den Täter schnappen und somit unschuldige Frauen und Olivia retten?

"Danger" ist der fünfte Band einer Thrillerreihe von Lisa Jackson. Leider war mir das nicht ersichtlich. Denn dieses Buch war mein erstes von der Autorin. War für mich sehr schade, denn es lässt sich zwar gut lesen, aber es werden immer wieder Anmerkungen zu dem vorangegangenen Band "Mercy" gemacht und ich glaube, dass mir so einiges an Lesespaß verloren gegangen ist.

Von der ersten Seite an ist man mitten im Geschehen. Der Leser bekommt die Geschichte aus drei Perspektiven mit. Zunächst einmal erfahren wir die Sicht des Mörders und erleben die Gedanken und Taten des Psychopathen mit. Anschließend ermitteln wir mit Detective Bentz mit und leiden mit Olivia und ihrer schlimmen Vergangenheit und aktuell noch schlimmeren Träumen mit.
Ab und an ist auch mal etwas fürs Herz dabei, da sich zwischen Bentz und Olivia eine kleine Liebesgeschichte entwickelt.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und stimmig. Der Thriller lässt sich trotz stolzer 560 Seiten gut und zügig durchlesen. Aufgrund der Spannung kann man das Buch auch kaum mehr aus der Hand legen. Allerdings muss ich auch sagen, dass man mit "Danger" nicht wirklich etwas neues liest. Ein Mörder geht um, sucht sich unschuldige Frauen und tötet und foltert diese nach einem bestimmten Ritual. Das war alles in irgendeiner Form schon da.

Ich für meinen Teil fand es sehr schade, dass ich erst mit dem fünften Band der Reihe begonnen habe. Denn "Danger" gefiel mir sehr gut und ich bin mir fast sicher, dass die anderen Bände mein Leserherz höher schlagen lassen. Ich konnte mit Olivia und Bentz richtig mitfiebern. Das war mal wieder ein Thriller genau nach meinem Geschmack, den ich sehr gerne an alle Thrillerfans weiterempfehlen möchte.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.07.2011
Lovesong
Forman, Gayle

Lovesong


sehr gut

Adam hat sein Leben überhaupt nicht mehr im Griff. Er ist zwar inzwischen ein berühmter und gefeierter Rockstar, aber in seinem Kopf ist er einfach immer bei Mia. Ihm geht es schlecht, er hat Panikattacken und nimmt Medikamente. Dabei würde ihm nur eine Medizin helfen: Wenn er doch nur seine Sehnsucht zu Mia stillen könnte. Aber diese Gedanken darf er nicht zulassen. Und dann gibt sie ein Konzert - in der gleichen Stadt und Adam ist sofort klar, dass er sie wiedersehen muss. Es ist einfach nötig, dass er endlich die Gründe für die Trennung versteht! Natürlich kommt es zu dem Treffen, aber nur um nach einem klärenden Gespräch wieder getrennte Wege zu gehen, oder nicht?

"Lovesong" ist wohl die Fortsetzung von "Wenn ich bleibe". Ich muss gestehen, dass ich erst nachdem ich den zweiten Band gelesen hatte, davon erfahren habe. Positiv war hier für mich, dass ich zu keinem Zeitpunkt merkte, einen zweiten Teil in den Händen zu halten. Was man als Leser wissen muss, wird erklärt und den Rest kann man sich spielend leicht selbst zusammenreimen. Hier muss ich bereits ein großes Lob an die Autorin aussprechen.

Die Geschichte an sich liest sich ganz genauso, wie der Titel schon vermuten lässt: wie ein Lovesong. Gayle Forman hat einen wundervollen Schreibstil der zum träumen einlädt. Gleichzeitig kann man das Buch flüssig und leicht in windeseile verschlingen.
Passenderweise stehen vor einigen Kapiteln Verse aus Adams aktuellen Album. diese Songs hat er während seiner Trauerphase um Mia geschrieben und diese Songs haben ihn und seine Band überhaupt so erfolgreich gemacht. Außerdem sind die zu lesenden Verse wunderschön.

Die Charakter selbst sind sehr liebevoll und plastisch beschrieben. Vor allem die Gefühle von Adam kann der Leser sehr gut nachempfinden. Seine Trauer, sein Schmerz, seine Zerrissenheit und seine innere Leere sind einfach mitreißend beschrieben. Der Leser leidet richtig mit ihm mit.

Positiv fällt auch auf, dass wir die Geschichte aus Adams Sicht lesen können und das ohne irgendwelche Nebenhandlungen. Mia und er stehen im Mittelpunkt und sonst nichts. Wir springen nur ab und an in die Vergangenheit, um die Zusammenhänge besser verstehen zu können.

Wie bereits erwähnt, wusste ich nicht, dass es sich hier um eine Fortsetzung handelt. Ich hab das Buch also völlig unvoreingenommen gelesen und kann nicht sagen, ob der zweite Teil besser oder schlechter war. Aber eins kann ich sagen: Für mich war "Lovesong" eine wundervolle Geschichte die zum Träumen einlädt und voller Musik steckt.

Bewertung vom 25.07.2011
Ich wünschte, ich könnte dich hassen
Christopher, Lucy

Ich wünschte, ich könnte dich hassen


sehr gut

Für die sechzehnjährige Gemma wird ein Alptraum wahr. Sie wird an einem Flughafen betäubt und nach Australien in die tiefste Einöde entführt. Weit und breit ist nichts außer Sand, Hitze und Dreck. Das Mädchen total verzweifelnd und wütend. Doch es scheint keinen Ausweg zu geben... Doch dann beginnt sich das Blatt zu wenden. Sie lernt nämlich ihren Entführer mit den wunderschönen Augen näher kennen und sie beginnt sich in ihn zu verlieben. Doch wie kann ein Opfer seinen Täter lieben?
Das alles rückt in den Hintergrund, als die Geschichte eine dramatische Wendung nimmt...

Schon beim Titel und Klappentext war ich sehr neugierig auf das Buch. Man kann schon erahnen, dass sich hier eine sehr interessante Geschichte versteckt. Und ich für meinen Teil wurde nicht enttäuscht. Meine Erwartungen wurden sogar noch übertroffen!

Am Anfang war es durch den ungewöhnlichen Schreibstil sehr schwer für mich in die Geschichte reinzukommen. Die Erzählperspektive ist aus der Sicht von Gemma. Allerdings spricht sie nicht den Leser an, sondern den Täter. Diese Du-Form ist sehr gewöhnungsbedürftig. Wenn man allerdings ein paar Seiten gelesen und sich in die Handlung eingefunden hat, merkt man das gar nicht mehr. Man hat das Gefühl dieser Schreibstil muss so sein und kann sich das gar nicht anders vorstellen.

Der Verlauf der Geschichte ist sehr fesselnd. Man möchte als Leser so einige Dinge erfahren. Warum wurde Gemma entführt? Kann sie sich befreien? Wer ist Ty wirklich? Und warum hat er sich ausgerechnet dieses Mädchen ausgesucht? Aus welchem Grund entwickelt sie Sympathie für ihren Entführer? Ist er wirklich böse? Sind solche Menschen nicht eigentlich gewalttätig?

Für mich war "Ich wünschte, ich könnte dich hassen" etwas völlig neues. Die Charakter und die Gefühle waren sehr realistisch und nachvollziehbar beschrieben. Ich konnte Gemmas Ängste und ihre Aggressionen von Anfang an nachempfinden. Und irgendwie wurde mir sogar auf unerklärlicher Weise nach einiger Zeit Ty immer sympathischer.

Das Jugendbuch von Lucy Christopher hat mich persönlich nicht mehr losgelassen und ich war nach anfänglichen Schwierigkeiten richtig begeistert von der Geschichte. Ich habe hier einen typischen All-Age-Roman in den Händen gehalten. Ich kann mir einfach vorstellen, dass der Roman jeden begeistern kann, egal welches Alter der Leser hat.
Ich spreche hier ganz klar eine Leseempfehlung an alle aus, die mal eine komplett andere Geschichte über eine wohl sehr ungewöhnliche Entführung lesen möchten. Beide Daumen hoch!

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.07.2011
Man down
Pilz, André

Man down


ausgezeichnet

Der 25 jährige Kai ist in seinem Leben an einen absoluten Tiefpunkt angekommen. Er hat keinen Job mehr, kein Geld und nimmt Drogen. Als er nicht mehr weiter weiß, leiht er sich von Shanes Brüdern Geld. Shane ist der beste Freund von Kai, allerdings sollte man nicht mit seinen türkischen Brüdern spaßen. Letztendlich zwingen diese ihn Drogen zu schmuggeln um seine Schulden abzuarbeiten.
Als Kai Marion kennenlernt, scheint zunächst alles anders zu werden. Sie ist nicht nur intelligent und hübsch, sie ist auch noch seine große Liebe und erwidert diese. Doch auch Marion hat so einiges zu verbergen...

Von Anfang an ist der Leser mitten in der Geschichte. Sie ist aus der Sicht von Kai erzählt und hat es wirklich in sich. Er nennt alles knallhart beim Namen und nimmt kein Blatt vor dem Mund. Seine Worte stammen direkt aus dem Milieu. Das wirkt aber nicht zu obszön oder fehl am Platz. Im Gegenteil, diese Sprache macht die Erzählung sehr authentisch.

Der Autor hat es geschafft, dass man von Anfang an mit Kai fühlen konnte. Mal hat man ihn verstanden, mal hat man Mitleid mit ihm und des Öfteren ist man wohl mit seinem Verhalten überhaupt nicht einverstanden. Fakt ist aber, dass man während des gesamten Buches das ganz nah bei ihm ist, so als säße Kai direkt neben einem und erzählt seine Geschichte.

"Man Down" schockt nicht nur und rüttelt den Leser auf, sondern ist auch ein absoluter Pageturner. Wenn man das Buch einmal angefangen und sich auf die Geschichte eingelassen hat, kann man es unmöglich wieder aus der Hand legen. Hat man auch die letzte Seite zuende gelesen, lässt einen der Roman immer noch nicht los, sondern setzt sich im Kopf fest. Auch auf mich hat das Buch einen sehr bleibenden Endruck hinterlassen.

Für mich gibt es keinen Kritikpunkt. Ich habe alle Höhen und tiefen und alle Gefühle von Kai hautnah miterleben dürfen und bin absolut fasziniert von "Man Down".
Ich möchte hier eine Empfehlung an alle Leser aussprechen, die mal etwas ernstes lesen möchten, das mitten aus dem Leben zu stammen scheint. Für mich war das Buch etwas ganz besonderes.