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Benutzername: 
sabisteb
Wohnort: 
Freiburg

Bewertungen

Insgesamt 1375 Bewertungen
Bewertung vom 19.05.2012
Der Pakt - The Covenant

Der Pakt - The Covenant


gut

2006. Ipswich MA?, die USA hat derer 3 könnte also auch das Ipswich in Dacota oder Wisconsin sein. Dieses Ipswich hat jedenfalls eine Eliteschule namens Spencer Academy und da gehen die Söhne von 4 Familien, welche die Hexenverbrennung überlebt haben bzw. rechtzeitig geflohen sind, zur Schule: Caleb, Reid, Tyler und Pogue. Diese vier Familien haben einen Pakt (Covenant) geschlossen, in dem sie festgesetzt haben, ihre magischen Kräfte nicht einzusetzen oder zumindest sparsam damit umzugehen, denn diese Kräfte haben einen hohen Preis: man altern schneller und die Macht macht süchtig. Als ein Mitschüler mittels magischer Kräfte umkommt, verdächtigen die vier Jungs einander, bis sich herausstellt, dass der Neue, über die gleichen Kräfte verfügt und einer ausgestorben geglaubten fünften Familie entstammt, die den Pakt nicht unterzeichnet hat. Collins will nur eines: Macht. Daher verflucht er Pogues Freundin, Calebs Freundin und Pogue. Nur Caleb kann ihn aufhalten.

Die Zielgruppe dieses Films ist klar: Teenager, die auf der Twilight Welle surfen.
Der Held: sexy, attraktiv, mit magischen Fähigkeiten. Retter in der Not. Seine Freundin (blond), hier die klassische Maid in Not. Ein Geheimnis oder Fluch, der die junge Liebe bedroht.
Handlung: Nebensache
Logik: unerwünscht.
Es ist schon erstaunlich, dass obwohl die Familien schon seit über 400 Jahren existieren, alle Söhne gerade gleich alt sind und alle gruselige Namen tragen. Wer straft seine Kinder mit Namen wie: Caleb, Reid, Tyler und Pogue? OK, die Amis, aber Pogue, was ist das denn?
Überhaupt, alle 5 Junge fast gleich alt. Da müssen sich so einige bei der Fortpflanzung terminlich abgesprochen haben, 400 Jahre lang. Dann taucht der Böse gerade zum richtigen oder besser falschen Zeitpunkt auf. Ein bisschen Magie, dürftiger, harmloser Endkampf, Abspann.
Die Handlung, wenn man sie so nennen kann, ist ein klassischer Klischeeplot. Die Schauspieler sehen alles aus, als wenn sie einem Modemagazin entsprungen wären und können vor Coolness kaum noch laufen. Die Effekte sind solide und gut gemacht, das Ganze wirkt aber vor allem auch durch den verwendeten Soundtrack, wie ein überlanger, inhaltsleerer Videoclip.

Bewertung vom 18.05.2012
Albert Einstein - 2 Disc DVD

Albert Einstein - 2 Disc DVD


sehr gut

Berlin 1932. Albert Einstein ist Professor in Berlin und bereits Nobelpreisträger. In Berlin erlebte er seine wissenschaftlich produktivsten Jahre. Sein Weltruf jedoch schützt ihn nicht davor als Jude angefeindet zu werden, vor allem auch von Mitwissenschaftlern, die beginnen zwischen jüdischer und arischer statt richtiger und falscher Physik zu unterscheiden.
Einstein muss eine Entscheidung treffen. Er ist Pazifist und glaubt nicht an einen Krieg, er predigt den Frieden. Er nutzt jedoch dennoch seine vielen Vortragsreisen in die USA, um seine Flucht aus Nazideutschland über Belgien vorzubereiten. Die Amerikaner beginnen vom Exodus deutscher Wissenschaftler (der bis heute, wenn auch aus anderen Gründen, andauert) zu profitieren. Es gibt bald so viele deutsche Akademiker in den USA, dass viele davon arbeitslos bleiben. Einstein bekommt eine Stellung in Princeton, wohin er mit seiner Schwester, Stieftochter und Sekretärin zieht und sich von der Welt abzuschotten beginnt. Als 1939 Otto Hahn die Kernspaltung entdeckt erkennt er das Potential dieser Entdeckung und weist Präsidenten Roosevelt auf die Möglichkeit der Entwicklung einer Atombombe durch die Deutschen hin, nicht ahnend, was er damit anrichtet. Nach dem Abwurf der Atombombe auf Hiroshima und Nagasaki wird er von Gewissensbissen und Selbstzweifeln geplagt.

"Der Film entstand in freier literarischer Verknüpfungen von Motiven aus dem Leben Albert Einsteins." So steht es im Abspann. Und da eine reine Biographie eines Physikers eher langweilig wäre gibt es als Würze ein paar Schicksale aus seiner Nachbarschaft, wie eine Reporterin, die sich in einen seiner Mitarbeiter verguckt.
Dies dürfte wohl einer der letzten Fernsehfilme sein, die in der DDR gedreht wurden. 1990 wurde dieser Zweiteiler von der DEFA gedreht und ein wenig merkt man das. Da gibt es kleine Szenen, wie die überzeugte Kommunistin, die Einstein zu seiner Meinung zum Kommunismus fragt, Vorwürfe bezüglich amerikanischer Arroganz (die auch heute mehr als aktuell sind) und das ernüchternde Ende mit dem Beginn der McCarthy Ära, die die Helden des Filmes eher frustriert zurücklassen und so das Bild der USA sozialistisch korrekt zurechtrücken.
23 Jahre lag der Film nach dem Ende der DDR im Archiv, bis er nun endlich vom MDR wieder ausgegraben wurde. Schade, dass das so lange gedauert hat, denn der Film ist gut gemacht. Besser als so mancher aktueller Fernsehfilm, der einem heutzutage so unterkommt. Melancholisch mit sehr guter Besetzung. Talivaldis Abolins sieht Einstein sehr ähnlich, die Schauspieler sind gut und nicht so steif und laienhaft, wie man das oft aus aktuellen deutschen Fernsehproduktionen kennt, auch wenn ihre Art zu spielen etwas zurückhalten ist.
Dennoch hat der Film seine Probleme. Die Farben und die Machart wirken teilweise ein wenig altbacken, der Soundtrack ist gewöhnungsbedürftig und wirkt wie für das Schulfernsehen komponiert. Einsteins schlechter Umgang mit Frauen wird eher dezent angeschnitten. Besonders im ersten Teil wird sehr viel über Physik geredet, und es geht um viele bekannte Wissenschaftler, mit denen sich Einstein auch schon mal gezofft hat, da sollte man ein wenig Naturwissenschaftliche Grundbildung mitbringen, sonst zieht sich der erste Teil schon ein wenig. Das Schicksal der Reporterin ist extrem vorhersehbar und ein zu offensichtliches Moralstück. Teilweise wirken die recht großen Zeitsprünge, die man eher aus dem Zusammenhang rekonstruieren muss, episodenhaft und man merkt deutliche Lücken in der Biographie.

Fazit: Solide Fernsehbiographie eines großen Deutschen Physikers. Man beginnt nachdem seine wissenschaftlich produktivste Phase vorbei ist und die historisch spannenderen Phasen seines Lebens anbrechen. Gute DDR Produktion und fast schon aus diesem Grund interessant, denn wann bekommt man mal Filme aus der letzten Phase der DDR zu sehen.

Bewertung vom 17.05.2012
Die Legende von Beowulf Director's Cut

Die Legende von Beowulf Director's Cut


gut

Das Reich von König Hrothgar wird vom Monster Grendel bedroht. Hrotgar verspricht demjenigen, der Grendel tötet, die Hälfte seines Vermögens. Beowulf und seine Krieger stellen sich dieser Aufgabe. Beowulf lockt Grendel mit Tanz und Gesang in die Königshalle und besiegt ihn. Das findet Beowulfs Mutter nicht sonderlich gut, sie ist stinksauer, sucht Beowulf im Traum heim und tötet bis auch Beowulfs besten Freund Wiglaf alle seine Männer. Beowulf ist davon ziemlich erbost, er geht stracks zu Muttis Höhle, die sich als sexy Dämonin herausstellt und schiebt ihr sein Schwert rein.

Es gibt so einige Verfilmungen von Beowulf. Diese ist nun ein computeranimierter Fantasyfilm und weniger ein Actiongemetzel, wie einige der Vorgänger. So gesehen kann man diesen Film wohl tatsächlich als Literaturverfilmung des antiken Heldengedichtes sehen, zumindest inhaltlich.
Die Animationen wurden mit motion capture Technik gemacht, so gesehen sind die Bewegungen also fast natürlich, aber eben nur fast. Durch diese Technik wirken die Figuren immer noch steif und teils ein wenig wie Marionetten, um das auszugleichen und ihnen Leben einzuhauchen, hätte man sie besser charakterisieren müssen, ihnen Eigenarten geben müssen. Stattdessen hat man lieber 1:1 Schauspieler animiert, wie z. Bsp. Angelina Jolie als Dämonin, statt diese Figuren charaktergerecht neu zu erschaffen. Warum nicht gleich normal verfilmen, wenn man doch nur die Schauspieler exakt im Computer nachbildet? Dadurch wirken die dargestellten Figuren flach, künstlich, zu perfekt, und damit seelenlos und ohne Ecken und Kanten, da haben Barbie Filme mehr Charisma. Das Ergebnis ist durch diese Art der Animation leider langweilig und die dargestellten Figuren persönlichkeitsfrei und austauschbar. Zwischendurch habe ich mich gefragt, warum eine nackte Dämonin Füße mit Absätzen hat.

Fazit: Mehr Schein als Sein. Eine Technikverliebte Umsetzung, die sich in Kulisse und Animationsdetails verzettelt und dabei die Charakterisierung der Figuren aus den Augen verliert.

Bewertung vom 17.05.2012
Knowing
Nicolas Cage/Rose Byrne

Knowing


gut

13. Oktober 1959. Zur Einweihung der William-Dawes-Grundschule wird ganz klassisch eine Zeitkapsel, mit Bildern der Schüler des Jahres 1959, die zeigen, wie sie sich die Zukunft in 50 Jahren vorstellen, versenkt. 50 Jahre später wird diese Zeitkapsel zur Fünfzig Jahr Feier wieder ausgegraben und unter den Schülern werden die Bilder Verteilt. Caleb Koester, Sohn eines Professors für Astrophysik bekommt den Brief von Lucinda, aber statt eines Kinderbildes enthält das Bild nur Zahlenreihen. Caleb glaubt an einen Geheimcode, kann ihn aber nicht entschlüsseln. Sein Vater entschlüsselt jedoch schon sehr bald, dass die Zahlenreihen Daten von Unglücken und deren Opferzahl und noch irgendwelche Informationen enthalten. Einige Zahlenreihen deuten auf Ereignisse in der nahen Zukunft.

Ich bin zwiegestalten wie der Film, was diese Geschichte angeht. Einerseits beginnt der Film realistisch und spannend. Prof. Koester stellt seinen Studenten die Hausaufgabe, dass sie erörtern sollen ob sie glauben, dass die Zukunft determiniert oder zufällig ist. Er selber glaubt daran, dass sie zufällig ist. Dann findet er diesen Brief, der darauf hinweist, dass die Zukunft determiniert ist. Das wäre eine interessante, philosophische Betrachtungsweise gewesen. Kann man die Unglücke verhindern, die vorhergesagt wurden oder ist die Zukunft unveränderlich? Stattdessen driftet der Film nach der Hälfte der Zeit in ein mystisches Fantasy Weltuntergangspektakel mit flüsternden Menschen ab. Die letzten 30 min wirken einfach nur noch künstlich in die Länge gezogen, damit man auf eine normale Laufzeit kommt. Statt zügig zu einem rettenden Ort zu fahren, werden noch ein paar klassische Hindernisse und kleine Katastrophen gestreut, das wirkt erzwungen, und das Ende ist an Kitsch und Pathos leider nicht zu überbieten. Weltuntergang abgemischt mit klassischer Musik und Katastrophe in Zeitlupe. Dazu noch Familienvereinigung und widergefundener Glaube. Das schwarze Schaf kehrt in den Schoß der priesterlichen Familie zurück. Das ist einfach zu viel des Guten.
Fazit: Erste Hälfte des Films 4-5 Sterne, zweite Hälfte 2-3 Sterne, macht in der Summe 3-4 Sterne.

Bewertung vom 10.05.2012
Through the Looking Glass
Carroll, Lewis

Through the Looking Glass


weniger gut

6 Monate nach ihren Abenteuern im Wunderland, tritt Alice ihr zweites Abenteuer an, diesmal im Spiegelland, einem Nachbarkönigreich des Wunderlands. Dieses Spiegelland ist wie ein Schachbrett organisiert und ebenfalls voller wunderlicher Bewohner wie Humpty Dumpty und den ZwillingenTweedledee und Tweedledum.

Ich habe das Buch als Kind gehasst, ich fand es schrecklich und dazu noch langweilig. Als Kind hätte ich das Buch mit 1-2 Sternen abgewatscht. Als Erwachsene hasse ich es noch immer, aber ich kann formulieren und begründen warum es mir immer noch nicht gefällt.
Es beginnt schon damit, dass die Geschichte wie ein Schachspiel aufgebaut ist. Ich habe gar keine Ahnung von Schach, ich kann das Problem in 11 Zügen nicht ansatzweise nachvollziehen, ging mir als Kind auch nicht anders. Auch beim zweiten Mal lesen fällt mir auf, dass ich die gleichen Szenen ätzend finde, wie als Kind. Mit den Sprüngen und Perspektivwechseln beim Überqueren eines Flusses konnte ich als Kind schon nichts anfangen und finde sie als Erwachsene einfach nur Dadaistisch und uninspiriert.
Die Wortspiele sind in diesem zweiten Band noch prominenter als im ersten und noch weniger übersetzbar, wie "You might make a joke on that—something about “horse” and “hoarse,” you know. " oder "Well, if she said “Miss,’ and didn’t say anything more,” the Gnat remarked, “of course you’d miss your lessons. That’s a joke. I wish you had made it. "
Vor allem dieses "CHAPTER III. Looking-Glass Insects", war als Kind mein absolutes Hasskapitel. Ich habe es als Kind gehasst und auch heute kann ich das noch nachvollziehen. Das ist das mit Abstand schlimmste Kapitel in diesem Buch, vielleicht, weil ich bis heute mit Dada nicht anfangen kann. Besonders "CHAPTER IX. Queen Alice" hat mir als Kind Albträume beschert und auch heute finde ich es Albtraumartig beklemmend und gehetzt.

Angeblich ist diese Geschichte eine Parabel auf das Erwachsen werden. Alice muss mit verschiedenen Facetten ihrer Persönlichkeit ins Reine kommen, bevor sie erwachsen wird und aufwacht. Ich finde, da wird einfach zu viel hineininterpretiert. Ich denke, nach dem riesen Erfolg des ersten Bandes, wurde einfach so lange genervt, bis Carroll eine Fortsetzung schrieb. Diese ist nicht im Mindesten so genial wie der erste Band, was vor allem daran liegt, dass er selber kaum noch neue Figuren erschafft, sondern sich schamlos bei alten Kinderreimen bedient. Diese Reise mit ihren Sprüngen beim Überqueren von Flüssen wirkt uninspiriert, verwirrend und allgemein ist das für mich kein Kinderbuch sondern ein erstes Dadaistisches Werk, das seiner Zeit einfach ein wenig voraus war.

Fazit: Auch als Erwachsene mag ich das Buch immer noch nicht, vielleicht ist das Kind in mir zu stark oder die Erinnerung daran, wie ich das Buch als Kind empfand. Ich würde es keinem Kind zu lesen geben, zumal fast alle Wortspiele in einer deutschen Übersetzung, egal welcher, verloren gehen und zusätzliche Verwirrung stiften.

Bewertung vom 10.05.2012
Alice's Adventures in Wonderland
Carroll, Lewis

Alice's Adventures in Wonderland


sehr gut

Am 4. July 1862 unternahmen Charles Lutwidge Dodgson (Lewis Carroll) und sein Freund Robinson Duckworth mit den drei Töchtern von Henry Liddell (dem Vizekanzler der Universität von Oxford) eine Paddaltour auf dem Flüsschen Isis. Die drei Mädchen an Bord waren Lorina Charlotte Liddell ("Prima" im einleitenden Gedicht), Alice Pleasance Liddell ("Secunda" im einleitenden Gedicht) und Edith Mary Liddell ("Tertia" im einleitenden Gedicht). Auf dieser Bootstour erzählte Lewis Carroll die Geschichte von Alice im Wunderland ad hoc zum Amüsement der Mädchen. Alice bat ihn daraufhin, die Geschichte für sie aufzuschreiben, was Lewis Carroll dann auch tat. Am 26.11.1864 schenkte er Alice Pleasance Liddell ein handgeschriebenes, teils bunt illustriertes Manuskript mit dem Titel "Alice's Adventures Under Ground", das viele Jahre später als Faksimile nachgedruckt wurde, nachdem die für die breite Öffentlichkeit überarbeitete Ausgabe ein weltweiter Erfolg geworden war.

Ich habe "Alice im Wunderland" Mitte der 80er Jahre zum ersten Mal als Kind gelesen. Damals liebte ich die die japanische Zeichentrickserie (Fushigi no Kuni no Alice) und war vom Buch maßlos enttäuscht. Als Kind hätte ich dem Original von Lewis Carroll gerade mal 2 Sterne gegeben. Aus diesem Grund, habe ich das Buch auch Jahrzehntelang nicht mehr angefasst. Nun, als Erwachsene verstehe ich, warum ich das Buch als Kind nicht mochte und nicht verstand.
'* Viele der beliebtesten Figuren erst im zweiten Band vor.
'* Viele der Scherze entweder für Kinder unverständlich, weil ihnen die Kenntnis des viktorianischen Englands fehlt, um diese zu verstehen, teils weil sie auf Sprichworten dieser Zeit basieren (Ma das a hatter oder mad as a march hare z. Bsp.). Darunter fallen auch die meisten Gedichte (mit denen ich als Kind so gar nichts anfangen konnte), auch wusste ich als Kind nicht, was ein Caucus-Race ist, der Scherz war einfach zu erwachsen für mich.
'* Die meisten Wortspiele sind nicht übersetzbar und gehen im Deutschen komplett verloren und müssten mit langen Fußnoten erklärt werden. Als Kind fiel mir nur auf, dass an einigen solchen Stellen was seltsam war.
'* Einige Scherze und Gedanken sind so düster, dass ich sie als Kind nicht verstand, bzw. mit dieser Art von Ironie nichts anfangen konnte (and she had never forgotten that, if you drink much from a bottle marked 'poison,' it is almost certain to disagree with you, sooner or later.)

Als Kind war diese Geschichte für mich nur eine absurde Aneinanderreihung seltsamer Ereignisse, mit denen ich nichts anfangen konnte. Mir war nicht klar, warum das Buch so ein Erfolg geworden ist, die Zeichentrickserie fand ich deutlich besser.
Jetzt als Erwachsene finde ich besonders die Stellen, mit denen ich als Kind nichts anfangen konnte erfrischend bis genial fies. Ich erkenne Lewis Genialität Figuren erfinden zu können, die keinerlei literarische Vorlage haben und Bilder für die Ewigkeit zu erschaffen. Mein Lieblingsbuch oder überhaupt ein Buch, das ich mehrfach lesen werde, wird Alice aber nie werden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.05.2012
Barbie und Das Geheimnis von Oceana 2
Keine Informationen

Barbie und Das Geheimnis von Oceana 2


sehr gut

Ein Jahr lang ist die nun siebzehnjährige Merliah Pinzessin von Oceana. Sie kann sich noch nicht dazu entschließen ihre Menschlichkeit gegen das Leben als Meerjungfrau einzutauschen und genießt es zu Surfen. In Australien stehen die Surfweltmeisterschaften an und Merliah ist eine der heißen Favoritinnen. Ihre stärkste Rivalin ist Kylie Morgan. Sie will um jeden Preis gewinnen, und dafür ist ihr jedes Mittel recht. Als der Hausfisch der bösen Königin Eris sie herausfordert Merliahs Kette anzuprobieren, verwandelt sich Kylie ebenfalls in eine Meerjungfrau. Und befreit Eris aus ihrem Gefängnis.
Nun ist gutter Rat teuer, den jedes Jahr muss die Königin von Oceana ein Ritual durchführen, das es ihr erst ermöglicht Merillia zu spinnen, sollte Eris den Ort des Rituals vor Merliahs Mutter erreichen, herrscht sie erneut über Oceana. Merliah muss sich entscheiden: Surfweltmeisterin oder potentieller Verlust ihrer Menschlichkeit, um Oceana zu retten.

Hier nun der zwanzigste Teil der Barbie Filmreihe und die Fortsetzung zu "das Geheimnis von Oceana" aus dem Jahr 2010. Es ist sicherlich hilfreich, den ersten Teil zu kennen, denn die Figuren werden nicht mehr explizit eingeführt und es gibt einige Bezüge zum ersten Teil. Insgesamt jedoch, ist dieser Film soweit in sich abgeschlossen.
Nach einigen wirklich schlechten Filmen des letzten Jahres, nun endlich wieder eine märchenhafte Barbie Geschichte mit ein klein wenig Moral über das was richtig oder falsch ist. Natürlich ist Barbie der Star, alle reißen sich um sie, Werbeverträge sollen sie berühmt machen, der Traum vieler Mädchen, der diesmal nicht so glitzernd kitschig ist, wie in den grottigen, seichten Modefilmen des Jahres 2011 aus dieser Reihe. Hier ist Barbie nicht das hübsche Modepüppchen, sondern eine selbstbewusste Surferin, eine junge Frau mit Ehrgeiz und Zielen, die vor die Wahl gestellt wird: Karriere oder Familienpflicht, das aber auch unterhaltsame Art. Es geht natürlich auch wieder um Freundschaft und darum, dass Gewinnen nicht alles ist.
Insgesamt ist der Film nicht ganz so gut, wie der erste Teil, aber das sind Fortsetzungen selten.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.05.2012
District 9 (DVD)

District 9 (DVD)


sehr gut

1982 landet ein außerirdisches Raumschiff über Johannesburg. Die Außerirdischen stellen sich als Insektoide heraus und werden in einem behelfsmäßigen Flüchtlingslager untergebracht, das sich schon bald zum Slum District 9 entwickelt.
Einige Jahrzehnte später wird die Multinational United (MNU), ein privates Sicherheitsunternehmen, mit der Überwachung der Insektoiden beauftragt. Die MNU jedoch verfolgt eigene Pläne. Sie wollen die Waffentechnik der Insektoide, deren Waffen leider DNS kodiert sind.
Man beschließt die Insektoide nach District 10 umzusiedeln, dabei geht aber etwas schief. MNU-Mitarbeiter Wikus van de Merwe kommt in Kontakt mit einer Flüssigkeit, die ihn mutieren lässt. Sein linker Arm wird zu einem Insektoiden Arm und wird den Außerirdischen immer ähnlicher. Endlich einer, der die außerirdischen Waffen bedienen kann! Wikus wird nun zum Testobjekt, genau wie die Insektoiden. Wikus gelingt die Flucht und taucht in District 9 unter, während die Medien eine Verleumdungskampagne gegen ihn starten. Der Feind wird plötzlich zum Freund, Wikus steht plötzlich auf der anderen Seite und freundet sich mit dem Alien Christopher an.

Eine interessante Mischung voller guter neuer Ideen, aber auch voller störender Dinge. Wirklich interessant und soweit neu ist die Idee, dass Außerirdische notlanden und einfach nur Flüchtlingen sind, die in einem Slum interniert werden und dort vor sich hinvegetieren. Es sind nicht die übermächtigen Wesen, keine Retter der Welt, sie sind ganz am Boden, Bodensatz der Gesellschaft. Auch nett, dass die Außerirdischen mal nicht in den USA landen, sondern in Afrika. Natürlich wollen die bösen Menschen, diese armen Außerirdischen ausbeuten und natürlich kommt es zu einem Seitenwechsel. Ab diesem Zeitpunkt werden viele alte Klischees bemüht. Da gibt es den ehemals bösen Wikus, der die Außerirdischen umsiedeln wollte, der erkennen muss, dass die Insektoiden und Menschen mehr gemeinsam haben, als er vermutet hatte. Das erinnert ein wenig an Enemy Mine - Geliebter Feind. Das hätte ein wirklich guter Film werden können, wenn der Film nicht ab dem Zeitpunkt von Wikus Flucht zu einer typisch amerikanischen Materialschlacht würde. Es werden große Geschütze aufgefahren, viele Autos zerlegt und Geschossen, was die Kugeln hergeben. Wikus Synchonisationsstimme ist unglaublich nervig, so wie der komplette Charakter. Ja, ein Antiheld, aber ein extrem nerviger. Irgendwie wirkt der Film billig, ein wenig wie ein B-Movie. Die Schauspieler sind teilweise etwas steif und ihre Spielweise wirkt unecht und gestelzt, was den Film teils anstrengend anzusehen macht. Auch die pseudodokumentarischen Einspielungen wirken befremdlich, da sie nicht konsequent eingesetzt werden und so eher wie ein Fremdkörper wirken.

Fazit: Gute Idee, teils interessante Erzählweise, gepaart mit teils mittelmäßiger Schauspielerischer Leistung und unangenehmen Synchronisationsstimmen.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.05.2012
Hannibal Rising - Wie alles begann

Hannibal Rising - Wie alles begann


sehr gut

Litauen 1944: Hannibal Lecters Eltern verlassen mit ihren Kindern Hannibal und Mischa ihr heimisches Schloss und suchen in einer Hütte im Walz Zuflucht vor der Roten Armee. Die Russen finden sie dennoch und Hannbials Eltern kommen bei Kampfhandlungen ums Leben. Von nun an sind Bruder und Schwester in der Hütte auf sich alleine gestellt und das während des Winters. Sie haben den Marodeuren nichts entgegenzusetzen, die die Hütte okkupieren, Mischa töten und aufessen. Hannibal kann nur hilflos zusehen, sich erinnern und Rache schwören, während er im ehemaligen Schloss seiner Eltern, welches nun ein Waisenhaus ist 8 Jahre lang überlebt, bevor er nach Frankreich zu seinem Onkel Robert fliehen kann, der jedoch bereits verstorben ist. Nur noch seine Tante, die Japanierin Shikibu lebt noch im Schloss seines Onkels. Sie lehrt ihn dem Umgang mit dem Katana, und um ihre Ehre zu verteidigen begeht Hannibal seinen ersten Mord. Körper, Leichen, die Funktionsweise von Organen, all das fasziniert Hannibal, so dass er in Paris Medizin studiert, bevor er nach Litauen zurückkehr, um sich an den Mördern seiner Schwester auf perfide Art und Weise zu rächen.
Hannibal Rising – Wie alles begann ist die Verfilmung des gleichnamigen, vierten Romans der Hannibal Lecter Reihe von Thomas Harris und erzählt die Vorgeschichte zu Roter Drache. Das Drehbuch stammt ebenfalls aus der Feder von Thomas Harris.
Die Geschichte funktioniert auch, ohne, dass man die Bücher oder anderen Filme kennt. Es ist eine klassische Rache Geschichte. Ein geschundenes Kind nimmt im Erwachsenenalter Rache an den Mördern seiner Schwester. Hannibal geht dabei recht direkt vor, ohne seine spätere Finesse. Teilweise sieht man schon Anklänge des genialen Meistermanipulators, in diesem Film jedoch ist er noch ein, im wahrsten Sinne des Wortes, blutiger, Anfänger. Die Dialoge sind teils ein wenig steif, Gaspard Ulliel kann Anthony Hopkins nicht das Wasser reichen, auch wenn man davon ausgeht, dass es um einen sehr viel jüngeren Hannibal geht, als in Schweigen der Lämmer. Ulliel Spielweise ist zu steif, wirkt zu einstudiert. Allgemein ist die Handlung im Vergleich zu den klassischen Hannibal Lecter Filmen zu direkt, zu gradlinig, um es mit Schweigen der Lämmer aufzunehmen. Solide Unterhaltung der blutigen Art ist der Film allemal, auch wenn man wieder das böse Russen Klischee bemüht wird.

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