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Meggie
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Mertesheim
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Ich lese gerne! Und diese Leidenschaft möchte ich teilen! https://www.meggies-fussnoten.com
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Bewertungen

Insgesamt 1149 Bewertungen
Bewertung vom 29.05.2021
Silber - Die Hochzeit (eBook, ePUB)
Gier, Kerstin

Silber - Die Hochzeit (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In diesem Bonuskapitel kommt erstmals Mia zu Wort - aus ihrer Sicht wird der Tag der Hochzeit ihrer Mutter Ann mit Ernest Spencer erzählt.

Es beginnt Stunden vor der Hochzeit, als Mia, ihre Schwester Liv, Henry und Grayson in die Schule einbrechen, um von der Bühne der Theater-AG einen Pavillon zu "leihen". Diesen wollen sie am Strand aufbauen, damit das Brautpaar darunter heiraten kann. Erwischt werden sie von der Direktorin, die jedoch anders reagiert, als erwartet.

Mia erzählt sehr witzig und informativ von den Stunden bis zur Hochzeit und wieder mal mehr merkt man, wie sehr sich Mia und ihre Schwester Liv verstehen. Und wie sie einfach mal so alle anderen in ihren Bann ziehen und alle an einem Strang ziehen.

Auch wenn so einiges schief läuft, wird es am Ende doch eine wunderschöne Hochzeit mit ganz vielen Überraschungen. Dabei sind es viele kleine Gesten, die alles einzigartig machen.

Die Geschichte umfasst gerade mal ca. 25 Buchseiten, ist sehr schnell gelesen und viel zu kurz. Ich hätte gerne ausführlicher über die Hochzeit gelesen, aber da lässt uns die Autorin einfach danach lechzen... vielleicht gibt es ja doch irgendwann eine Fortsetzung dieser tollen Geschichte.

Meggies Fussnote:
Kurz, knackig, komisch.

Bewertung vom 29.05.2021
Silber - Das dritte Buch der Träume / Silber Trilogie Bd.3
Gier, Kerstin

Silber - Das dritte Buch der Träume / Silber Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

Liv, Henry und Grayson müssen aufpassen, dass ihr Geheimnis nicht ans Licht kommt. Denn Arthur hat die Geheimnisse der Traumwelt ergründet und droht ihnen. Die komischen Vorkommnisse an der Frognel Academy scheinen auch auf sein Konto zu gehen. Doch dann wird Arthur selbst angegriffen und der Verdacht kommt auf, dass es doch Anabel - Arthurs Ex-Freundin - ist, die ihre Hände im Spiel hat. Alles ist sehr undurchsichtig und Liv weiß, dass ihnen die Zeit davonläuft.

Der dritte Teil hat den etwas schwachen zweiten Teil wieder vollkommen wett gemacht. Es bleibt kaum Zeit zum Atmen, ständig passiert etwas und Liv, Henry und Grayson müssen endlich herausfinden, wie sie Arthur stoppen können.

Trotzdem bliebt Liv und Henry Zeit, sich um ihre Beziehung zu kümmern, die jetzt wieder voll am Aufblühen ist.

An der Schule passieren merkwürdige Dinge. Die Französischlehrerin steigt auf den Tisch und will sich ihr Herz herausreißen, Persephone greift zu Waffen und auch sonst benehmen sich alle etwas merkwürdig. Schnell wird klar, Arthur hat seine Hände im Spiel. Und doch wird auch er angegriffen. Ist es Anabell, Arthurs verrückte Ex-Freundin, die dahintersteckt?

Liv, Henry und Grayson recherchieren, was das Zeug hält. Und doch scheinen sie keinen Meter weiterzukommen.

Zwischenzeitig hat Mia, Livs Schwester, das Geheimnis um Secrecy gelüftet. Hier hatte ich schon einen Verdacht, der sich leider nicht bestätigt hat, umso überraschter war ich, als Mia Secrecy enttarnt hat.

Der Humor kommt auch im dritten Teil nicht zu kurz. Immer wieder finde ich die Szenen witzig, in denen das Kindermädchen Lottie auf den Onkel von Grayson trifft. Die beiden sind ineinander verliebt, doch können sie es sich gegenüber nicht eingestehen. So kommt es immer wieder beim Aufeinandertreffen zu komischen Begebenheiten. Ebenso, wenn die Mutter von Graysons Vater auftaucht, die so gar nicht verstehen kann, dass ihr Sohn plötzlich so jemanden wie Livs Mutter heiraten will. Ihre konventionelle Art steht ihr mehrmals im Weg und sie kann den lockeren Umgang so gar nicht nachvollziehen.

Die Autorin schafft es, mich in den Bann zu ziehen und im wahrsten Sinn des Wortes träumen zu lassen. Denn schon allein das Cover ist der Wahnsinn. Silbern - eben wie das Nachname von Liv - glänzt es und verheißt eine geheimnisvolle Geschichte, die sich auch im Inneren versteckt. Ebenso die Eidechse, die eine kleine große Rolle in der Traumwelt spielt.

Ich habe es genossen, mit Liv, ihrer frechen Schwester Mia, ihrem charmanten Freund Henry und dem etwas naivem Stiefbruder Grayson zu träumen und Abenteuer zu erleben. Und es war schade, die letzten Zeilen zu lesen und Abschied nehmen zu müssen. Umso erfreuter war ich, als ich herausfand, dass es ein Bonus-Kapitel gibt, ein kurzes Wiedersehen mit Liv, Mia und den anderen. In der Kurzgeschichte geht es um die Hochzeit von Livs Mutter und dem Vater von Grayson.

Meggies Fussnote:
Können Träume Wahrheit werden?

Bewertung vom 29.05.2021
Einer muss doch anfangen!
Milstein, Werner

Einer muss doch anfangen!


ausgezeichnet

Wenn man den Namen Sophie Scholl hört, verbindet man ihn mit dem 2. Weltkrieg und dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Man verbindet ihn mit Freiheit und dem Kampf darum, diese zu erlangen.
Sophie Scholl ist zusammen mit ihrem Bruder Hans die Symbolfigur für den Widerstand. Ihr bewegendes, kurzes Leben ist voller Hoffnung, aber auch voller Fragen. Eine faszinierende junge Frau, die versucht, für eine bessere Zukunft einzutreten, dafür jedoch mit ihrem Tod bezahlen muss.

Der Autor hat es sich zur Aufgabe gemacht, Sophie Scholl so vorzustellen, dass diese Biografie für Jugendliche und junge Erwachsene leicht zu lesen und zu verstehen ist. Da ich zwar keine junge Erwachsene mehr bin, aber trotzdem daran Interesse habe, mir eine Biografie zu Gemüte zu führen, die leicht lesbar ist und nicht so vor politischen Ausflügen strotzt, war ich gespannt, wie der Autor die Biografie umsetzt.

Am Anfang gibt es natürlich Informationen über Sophies Eltern und ihre Geburt. Sie wuchs mit vielen Geschwistern auf, ihr Bruder Hans ist der bekannteste der Scholl-Geschwister.

Sehr nüchtern schreibt der Autor über Sophies Leben. Er verliert sich nicht in Einzelheiten, sondern reduziert alles auf das Wichtigste. Die Sätze sind oft gespickt mit Zitaten aus Briefen oder Berichten von Freunden und Bekannten der Familie. Sophie wurde zu einer sehr ernsten und logisch denkenden Person, liebte die Malerei, Literatur und Musik und war selbst eine begabte Zeichnerin. Sie hatte einen großen Gerechtigkeitssinn und Freiheitsdrang.

An Regeln konnte sie sich schwer halten. Des Friedens Willens hat sie es getan. Doch hinterfragte sie vieles.

Ich gebe zu, mehr als das Schulwissen hat sich bei mir über Sophie Scholl nicht festsetzen können und das ist wirklich nicht viel, das da hängen blieb. Deswegen war es für mich sehr interessant zu lesen, dass Sophie gleichermaßen an Literatur wie an Musik interessiert war.

Ihr kurzes Leben war gespickt von dem Drang, sich gegen die Ungerechtigkeit zu stellen.

Die Biografie hat mir gut gefallen, eben weil der Autor auf das Wichtigste eingegangen ist.

Mir lag die erste Ausgabe des Buches vor, welche jedoch leider einige Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler aufweist (Wörter sind zusammengeschrieben, es gibt Doppelpunkte, wo keine hingehören). Ebenso gibt es auch bei manchen Namen Unklarheiten, so ist einmal vom Stadtpfarrer Franz Weiß die Rede, kurze Zeit später heißt er Fritz Weiß.
Auch hätte ich für den Preis des Buches (immerhin 15 Euro) Farbfotografien (soweit möglich) erwartet. Auch die Abbildung der Flugblätter hätte etwas größer sein können, ebenso das über Sophie verhängte Urteil des Gerichts (dies ist kaum lesbar, weil es so klein abgedruckt ist).

Meggies Fussnote:
Ein bewegendes, wenn auch kurzes Leben.

Bewertung vom 29.05.2021
Das Leben ist zu kurz für irgendwann
Geraghty, Ciara

Das Leben ist zu kurz für irgendwann


ausgezeichnet

Als Terry bei ihrer an MS erkranken Freundin Iris zu Hause ankommt und sie dort nicht vorfindet, nutzt sie ihren Zweitschlüssel und findet in der Wohnung einen Brief, in dem Iris erklärt, dass sie auf dem Weg nach Zürich in eine Sterbeklinik ist, um dort ihrem Leben ein Ende zu setzen.
Terry, die ihren dementen Vater Eugene im Auto hat, macht sich sofort auf den Weg zur Fähre, passt Iris dort ab und so macht sich das Trio zusammen auf dem Weg in die Schweiz. Terry jedoch möchte Iris von ihrem Vorhaben abbringen und bleibt deswegen an ihrer Seite. Doch Iris lässt sich nicht umstimmen und so beginnt für die drei eine aufregende Zeit voll Autofahrt, Jazz-Partys, Schloßübernachtungen und dem Wissen, Abschied nehmen zu müssen.

Welch hinreißendes, witziges und rührendes Buch, mit solch positiven Botschaften und herzzerreissenden Szenen.
Terry ist eine so mitfühlende Frau, die auf der Suche nach sich selbst ist und nur über Umwege herausfindet, was für sich wirklich wichtig ist. Sie hat ihre Macken, macht sich ständig Sorgen, es könnte etwas passieren und versucht, den Alltagstrott aufrecht zu erhalten.

Auf der Fahrt in die Schweiz zusammen mit ihrem dementen Vater und der an MS erkrankten Iris kommt Terry oft ins Grübeln. Sie denkt über ihr Leben nach, über die Zukunft und über ihre Freundschaft zu Iris.

Die Autorin legt sehr viel Gefühl in das Buch und nimmt einem mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt. Glück und Trauer liegen so nah beieinander und die Autorin lässt einem dies hautnah spüren. Ich konnte mit Terry so sehr nachfühlen und auch Iris, die mit ihrem Leben abgeschlossen hat, konnte ich verstehen. Nur steckt in Iris noch so viel Leben und dies zeigt sie auch deutlich.

Terry, ihr Vater und Iris erleben eine Menge auf ihrer Fahrt nach Zürich. Terry kommt dabei aber nicht nur sich selbst, sondern auch ihrem Vater wieder näher. Terrys Vater ist wunderbar. In den Momenten, in denen er sich erinnert, holt er Terry und auch Iris manchmal auf den Boden der Tatsachen zurück.

Was mich besonders beeindruckt hat, ist die Art, wie die Autorin die Geschichte erzählt. Es wird nie kitschig oder gar dramatisch. Irgendwie bleibt sie auf dem Boden der Tatsachen, trifft aber trotzdem mitten ins Herz. Sie zeigt die Stärke von Iris, das Mitgefühl von Terry, die Unsicherheit von Eugene. Sie gibt einem das Gefühl, dass man die Personen kennt und mit Ihnen im Auto sitzt und genau das miterlebt, was sie durchmachen. Man möchte Terry in den Arm nehmen, Iris versuchen zu überreden, nicht nach Zürich zu fahren und Eugene helfen, sich zu erinnern.

Meggies Fussnote:
Eine emotionale Fahrt ins Ungewisse.

Bewertung vom 29.05.2021
Alte Feinde / Die Meisterin Bd.3
Heitz, Markus

Alte Feinde / Die Meisterin Bd.3


ausgezeichnet

Als die Werwölfin Dara von der geheimnisvollen Molaris angegriffen und vor eine Wahl gestellt wird, überschlagen sich die Ereignisse. Geneve versucht zusammen mit mit Alessandro Bugatti herauszufinden, was Molaris im Schilde führt, als die schreckliche Nachricht kommt, dass Alessandros Sohn getötet wurde. Doch es folgen noch mehr Tote und Geneve braucht die Hilfe von neuen Freunden - dem Bestatter Konstantin Korff und der mächtigen Vampirin Sia. Der letzte Kampf beginnt.

Zu Anfang des Buches versuchen Geneve und Alessandro ihre Beziehung wieder auf die Reihe zu bekommen, als zwei schreckliche Nachrichten bei Ihnen eintreffen. Ab da geht es rasant zur Sache und man kommt kaum zur Ruhe.

Auch das altbekannte Figuren auftauchen, führt zur Freude. So hat Konstantin Korff, der bekannte Bestatter aus dem Universum des Autors einen größeren Auftritt, genauso die uns aus anderen Büchern bekannte Vampirin Sia.

Im letzten Teil der Trilogie fährt der Autor nochmals alle Geschütze aus. Der Fantasieteil wird richtig ausgereizt und verspricht volle Spannung und eine Geschichte, vollgepackt mit interessanten Dingen.

Ich hatte richtig Spaß beim Lesen, vor allem, da man sich in dem vom Autor geschaffenen Universum Leipzig schon sehr gut auskennt. Auch wenn wir uns teilweise in Italien aufhielten, war es doch wie nach Hause kommen.

Die Wendungen während der Geschichte haben wieder zu tollen Momenten geführt und es war schade, die letzte Seite zu lesen und die Story damit abzuschließen. Der Autor spricht zwar im Nachwort von dem Abschluss der Geschichte, kann aber selbst nicht ausschließen, dass wir irgendwann vielleicht doch mal ein Wiederlesen mit Geneve und Alessandro feiern können.

Sehr gut hat der Autor die Auflösung der verschiedenen Rätsel, die sich im Laufe der Trilogie auftun, gelöst und auch wieder einige Türen für neue Geschichten geöffnet.

Auch die Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart wurden geschlossen.

Meggies Fussnote:
Eine fantastische Reihe mit spannenden Elementen.

Bewertung vom 01.04.2021
Die 12 Häuser der Magie - Schicksalretter (eBook, ePUB)
Suchanek, Andreas

Die 12 Häuser der Magie - Schicksalretter (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die magische Gesellschaft ist gebrochen. Das zweite Regnum wird vom Dämon gnadenlos durchgeführt und stürzt alles ins Chaos. Während Jane und Matt glauben, dass LIz und Nic beim Einsturz des Kerkers gestorben sind, können sie nur knapp dem Tod entfliehen und versuchen zusammen mit Sam und ihren Freunden gegen den Dämon anzugehen. Doch auch Ines stellt sich gegen alle und kämpft mit aller Macht. Können die Freunde das Unausweichliche aufhalten und alles wieder zu dem führen, wie es einmal war?

Der zweite Teil hat mit einem fürchterlichen Cliffhanger aufgehört und wäre ich nicht so ein geduldiger Mensch (und würde Bücher so lieben), hätte ich das Buch vor Wut entzwei gerissen. Aber es half nichts. Warten war angesagt. Und ich sage Euch, das Warten hat sich echt gelohnt.

Der Autor kommt mit einem so gewaltigen Showdown daher, dass man fast Angst hat, dass er damit sein ganzes Potenzial ausgeschöpft hat und danach nichts mehr Gutes kommt. Aber da ich jetzt schon sehr viel von ihm gelesen habe, weiß ich, dass dem nicht sein kann.

Aber zurück zum Buch. Der Schreibstil ist gewohnt packend und diesmal wird sogar noch ne Schippe draufgelegt und man fliegt förmlich durch die Story. Zuversicht ist für Protagonisten aber ein Fremdwort. Sie versuchen zwar alles, um den Dämon aufzuhalten, aber es scheint aussichtslos. Ich schreibe hier absichtlich, es scheint, denn bekanntlich gibt es ja immer wieder Auswege aus unlösbaren Problemen.

Die Charaktere Nic, Jane, Sam und Matt müssen so einiges einstecken. Von Todgeweihten bis hin zu Totgeglaubten, von Hoffnungsträgern bis hin zu Hoffnungslosigkeit ist alles vorhanden und der Autor gibt sich die größte Mühe, dem Leser ein Bild der Trauer und des Kummers zu übermitteln. Hat er bei mir mühelos geschafft, nur um mich dann immer wieder mit einem "AHA - jetzt kommt es" zurück auf den Boden der Tatsachen zu holen.

Die Spannung ist manchmal kaum auszuhalten und so ist dieser Teil ein würdiger Abschluss der Trilogie rund um die Schicksale der 12 Häuser der Magie.

Leider müssen wir uns von liebgewonnenen Charakteren verabschieden, müssen uns nun selbst ausmalen, wie es denn mit allen weitergeht.

Wieder hat mich der Schlagabtausch zwischen Nic und Nox sehr unterhalten. Die beiden schenken sich wirklich nichts. Und das auf sehr amüsante Weise. Auch wenn Nox noch so böse ist, den kleinen Kerl werde ich vermissen.

Das Ende hat mich sehr mitgenommen. Es flossen sogar ein paar Tränen und ich war emotional sehr aufgewühlt. Aber es ist so dermaßen passend, dass ich mir gar nichts anderes vorstellen kann.

Meggies Fussnote:
Emotional, spannend und ein absolutes Highlight.

Bewertung vom 01.04.2021
Cryptos
Poznanski, Ursula

Cryptos


gut

Jana hat Kerrybrook gestaltet, ein idyllisches Fischerdorf mit heimeliger Atmosphäre. Doch dann werden ihr Ausfälle angezeigt. Um die Ursache aufzudecken, begibt sie sich selbst nach Kerrybrook. Vor ihren Augen wird jedoch eine Frau getötet. Eigentlich kein Problem. Die Frau ist jedoch auch im realen Leben gestorben. Und so macht sie Jana daran, nicht nur in Kerrybrook, sondern in allen Welten nach der Ursache zu suchen. Dabei stößt sie auf ein Geheimnis, dass Millionen von Menschen das Leben kosten kann.

Ich finde die Idee der Autorin einfach genial. Die Menschen halten sich in von Weltendesignern gestalteten Welten auf und leben dort ihr Leben. Jana ist solch eine Weltendesignerin und sie hat die wohl friedlichste Welt geschaffen, die es gibt. Kerrybrook ist idyllisch, erinnert an Irland. Sanft geschwungene Hügel, grünes Gras, hier und dort ein Häuschen mit netten Menschen, ein kleiner Hafen, von welchem die Menschen zum Fischen fahren können. Alles ruhig und vor allem erholsam. Bis es zum Mord kommt.

Jana ist eine sehr neugierige und kluge Person, die mit sehr großem Gerechtigkeitssinn ausgestattet ist. Ihre Welten sind eher harmlos, bis auf Macandor, eine von Dämonen heimgesuchte Welt.
Es gibt unendlich viele Welten, die jedoch nur mit einem Pass betretbar sind. Man kann sich Punkte verdienen, mit denen man sich neue Pässe kaufen kann, aber auch ein neues Aussehen.

Es scheint viele Möglichkeiten zu geben, in der virtuellen Welt zu leben und die Autorin hat sich hier ein paar besondere einfallen lassen. So gibt es eine Welt für Dichter und Denker (nach griechischem Vorbild), eine Welt, die von Vampiren besiedelt ist oder von Dinosauriern. Es gibt Welten, die vom Mittelalter inspiriert sind oder einfach nur dazu da sind, um Nachrichten auszutauschen Es gibt blutrünstige Horrorwelten, aber auch eben idyllische wie Kerrybrook. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.

Wie gesagt, die Idee fand ich richtig toll und doch habe ich erst einmal zwei Anläufe gebraucht, um in das Buch hineinzufinden. Beim zweiten Anlauf bin ich über die ersten 30 Seiten hinausgekommen und fand die Story dann auch total interessant, doch dann hat sich die Autorin verrannt und mit langwierigen Textpassagen die Story sehr in die Länge gezogen. Es gab einige Wiederholungen bis endlich mal wieder Fahrt reinkam. Ab dieser Wendung war dann Spannung vorhanden, die es mir auch schwer gemacht hat, mich von dem Buch zu trennen.

Jana war sehr sympathisch, auch durch ihre Hartnäckigkeit konnte sie einige Pluspunkte bei mir raushauen. Sie hat sich durch ihr Verhalten zwar manchmal in Situationen gebracht, die ausweglos erschienen, aber durch ihre Cleverness und durch die Hilfe von Freunden hat sie zumindest die Möglichkeit bekommen, sich für das Richtige zu entscheiden.

Immer wieder ist vom Klimawandel zu lesen und wie die Menschen es geschafft haben, die Erde so dermaßen zu erwärmen, dass ein Leben außerhalb fast nicht möglich ist. Das Wasser ist knapp und wird aufbereitet, das Essen wird durch eine Nährlösung ersetzt. In den virtuellen Welten jedoch gibt es Essen und Trinken im Überfluss und es wird dem Gehirn auch vorgegaukelt, dass alles schmeckt, während die Nährlösung durch den Kreislauf gepumpt wird.

Die Autorin hat sich wirklich Gedanken gemacht und das sehe ich als sehr großen Pluspunkt. Sie hat selbst eine Welt designt, die in der Zukunft möglich sein könnte. Doch das, was in der realen Welt abläuft, ist drastisch und führt zu einer Katastrophe unmenschlichen Ausmaßes.

Trotz der großen Längen und Wiederholungen, trotz der sehr langwierigen Jagd und den unnötigen Szenen war ich gebannt von der Zukunft, in der Jana und ihre Freunde leben. Die "Climate Fiction" öffnet Augen und macht nachdenklich.

Meggies Fussnote:
Auf uns wartete eine virtuelle Zukunft.

Bewertung vom 01.04.2021
Grün
Roth, Hermann Josef

Grün


ausgezeichnet

Die Farbe Grün begleitet uns schon seit ewigen Zeiten. Sie steht für vieles in unserem Leben. Vorrangig wohl für das Leben selbst. Denn Grün ist der Ursprung, allein schon zu finden in dem von Pflanzen hergestellten Chlorophyll, das die Blätter grün färbt und die Fotosynthese startet, damit der für uns wichtige Sauerstoff produziert werden kann.

Doch Grün steht für so viel mehr. Natürlich auch für Hoffnung, für den Neid oder für Unwissenheit. Wir finden Grün in der Natur in unendlichen Formen wieder. Blätter, Gras und Moos, Smaragde, Jade und Malachit, Frösche, Vögel und Schlangen, Doch in noch so vielen anderen Bereichen ist Grün unverzichtbar.

Der Dudenverlag hat es sich zur Aufgabe gemacht, herauszufinden, wo überall uns "Grün" begegnet. Vorrangig die Natur, aber auch in Medizin, Kunst, Literatur oder Geschichte wurde Grün vielseitig eingesetzt.

Der Duden klärt die Wortherkunft und zeigt die verschiedenen Synonyme dafür auf. Es folgen die Beispiele für Grün aus den Bereichen Chemie und Physik, Geologie, Botanik, Zoologie, Medizin und Pharmazie und vielen mehr. Es werden verschiedene Redensarten mit Grün beleuchtet und wo in der Literatur und Kunst sowie der Musik die Farbe Grün zum Tragen kommt. Ebenso in der Religion und der Mythologie.

Am Ende gibt es noch einen "Grünen Omnibus", ein Kapitel, in dem alles reingepackt wurde, was in den vorherigen Kapitel nicht untergebracht werden konnte. Hierbei kommen auch lustige Dinge zu Tage.

Ich persönlich war mir gar nicht bewusst, wie oft wir etwas mit der Farbe Grün in Verbindung bringen. Erst mit diesem Buch habe ich richtig verstanden, wie sehr wir die Farbe Grün in unseren Alltag einbinden, sie in Sprichwörtern benutzen ("noch grün hinter den Ohren", "Grün vor Neid", etc.) oder welche Dinge eigentlich grün sind.
Leider nimmt man so manches doch viel zu sehr als selbstverständlich hin.

Ebenso die Aufmachung des Buches. Eben richtig Grün. Leuchtend und vor allem signalisierend. Ein wahnsinniger Hingucker im Bücherregal und sehr lehrreich, zumindest für mich.

Ich mag die Natur und bin gern im Grünen. Nach diesem Buch werde ich allerdings einiges mit anderen Augen sehen und es auch noch mehr zu schätzen wissen.

Meggies Fussnote:
Grünes Wissen interessant verpackt.

Bewertung vom 01.04.2021
Memoiren und Falschinformationen
Carrey, Jim

Memoiren und Falschinformationen


weniger gut

Jim Carrey, bekannt aus Filmen wie "Der Grinch" oder "Dumm und dümmer", steht für Comedy und meist gute Unterhaltung. Sein "fast" autobiographischer Roman jedoch hat mich gelehrt, dass hinter dem komödiantischen Talent auch noch ein anderer Jim Carrey zu finden ist. Der Schreibende, der mit seinen eigenen Niederlagen gewachsen ist.

Man darf sich das Buch nicht aus Biografie vorstellen. Nein, das zeigen schon die ersten Zeilen des schwer lesbaren Stils. Ich hatte nämlich sehr viele Probleme, mich mit dem Inhalt anzufreunden. Nicht nur, dass man eigentlich denkt, sich das Leben des Schauspielers zu Gemüte zu führen, nein, man wird auch noch mitten in die Geschichte geworfen und muss erst einmal entwirren, wieso er mitten in seinem Pool liegt und sich als Wasserleiche ausgibt.

So und noch verwirrender geht es durch das ganze Buch, so dass ich mehrmals das Gefühl hatte, ich müsste jetzt abbrechen. Man kann teilweise nicht unterscheiden, ob das Geschriebene jetzt autobiografisch gemeint ist oder ob es der Fantasie entsprungen ist. Die Sprunghaftigkeit wird von Kapitel zu Kapitel deutlicher. Durch den schweren Stil weiß man auch manchmal nicht, wo genau wir uns jetzt gerade in Jim Carreys Leben befinden und ob es denn wirklich ernst gemeint ist. Auch wenn das Buch eher wie ein Roman aufgebaut ist und das Leben des Schauspielers aus der Sicht einer dritten Person erzählt wird, hatte ich dennoch meist das Gefühl, dass einfach alles nicht stimmt. Dabei hätte ich doch sehr gerne mehr über die Person Jim Carrey erfahren.

Wenn man also meint, eine typische Biografie zu lesen zu bekommen, ist es doch etwas ganz anderes, was einem erwartet. Sarkastisch, witzig und mit vielen Emotionen versehen erzählt der Schauspieler sein Leben, verpackt in einem Roman, der über Freundschaft handelt und die Sehnsucht nach Aufmerksamkeit aufzeigt.

In einer Rezension habe ich gelesen, dass bei der Übersetzung ins Deutsche der Witz abhanden gekommen sei, weil vieles in der deutschen Sprache nicht auszudrücken ist. Vielleicht liegt es auch wirklich daran, dass ich dem Buch leider nicht so viel abgewinnen konnte bzw. ich einfach mehr davon erwartet habe.

Meggies Fussnote:
Wirr und planlos.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.04.2021
Stranger Things Comics: Zombie Boys
Pak, Greg;Favoccia, Valeria

Stranger Things Comics: Zombie Boys


ausgezeichnet

Will Byers ist gerade aus den Fängen der anderen Welt befreit worden und trauert mit den anderen um Elfie. Tief in seinem Unterbewusstsein quält Will jedoch immer noch diese dunkle Seite. Er merkt, dass sie mehr und mehr von ihm Besitz ergreift. Doch mit jemandem reden kann er nicht.
Durch das Verhalten der Clique müssen alle nachsitzen und die verlorenen Aufgaben der Schule nachholen. Ihr Lehrer, der Technikfreak Mr. Clarke passt dabei auf sie auf. Sein Vorschlag zur Güte: zusammen mit Joey Kim sollen sie einen Film drehen. Alle sind sich klar, dabei handelt es sich um einen Horrorfilm. Doch Will ist sich nicht sicher, ob er bereit dafür ist, in einem Horrorfilm mitzuspielen, wenn ihn ihm drin der Horror herrscht.

Wir alle lieben die vier Jungs Will, Mike, Dustin und Lucas mit ihrer witzigen Art, mit den Dingen umzugehen. Der vorliegende Comic spielt kurz nach den Ereignissen der ersten Staffel und die vier Kids müssen jeder für sich mit den Albträumen fertig werden, durch die sie geschleift wurden. Allen voran Will, der tief in sich das Grauen immer noch sieht und Angst hat, dass es hervorbricht.

DIe willkommene Abwechslung, für den Technik-Club einen Film zu drehen kommt dabei allen recht. Doch das Grauen vor der Kamera steckt tief in Will drin.

Der Comic ist "einfach" gezeichnet, was jedoch sehr gut zu der Geschichte passt. Die Panels sind übersichtlich gestaltet und am Anfang werden wir mit den vier Charakteren zusammengebracht. Kurz wird angerissen, wie es Ihnen nach den ganzen Abenteuern der ersten Staffel so geht und wie sie damit umgehen, dass Elfie nicht mehr unter ihnen ist.

Vor allem Will, der ja in der anderen Welt gefangen war, hat es schwer erwischt und seine Angst wird besonders gut dargestellt.

Es ist witzig mitzuerleben, wie die vier sich zusammen mit ihrem neuen Freund Joey auf den Film vorbereiten und mit welchen Mitteln sie den Horror darstellen wollen. Es ist ja auch nicht viel Geld vorhanden und Special Effects Mangelware.
Gleichzeitig bekommen wir auch einen kleinen Einblick in die Gefühlswelt der vier Freunde.

Es hat großen Spaß gemacht, diese kleinen Zwischensnack zur Serie zu genießen, vor allem, da er einfach auch mal zeigt, wie die vier Spaß haben und wie sie sich bemühen, aus dem Alltag auszubrechen.

Es fließt viel "Blut", es gibt kleine Horrorszenen (für den Film) und man merkt, dass die Freundschaft wieder groß im Vordergrund steht.

Meggies Fussnote:
Zombie Boys - eine kleiner Zwischengang zur Serie.