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Meggie
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Bewertungen

Insgesamt 1153 Bewertungen
Bewertung vom 29.05.2021
Öffne den Koffer und spring hinein! / Strangeworlds Bd.1
Lapinski, L. D.

Öffne den Koffer und spring hinein! / Strangeworlds Bd.1


weniger gut

Flick ist mit ihrer Familie nach Little Wyvern gezogen. Am ersten Tag im neuen Zuhause untersucht Flick die Stadt und stößt dabei auf das Reisebüro "Strangworlds". Doch hinter dem unscheinbaren kleinen Laden verbirgt sich etwas sehr Ungewöhnliches. Im Reisebüro stehen einige Koffer und diese beherbergen geheimnisvolle Welten.
Der Inhaber des Reisebüros, Jonathan Mercator, weiht Flick in das Geheimnis des Reisebüros eins. Und das Flick eine Gabe hat, durch die Koffer zu steigen und in fremde Welten zu reisen.
Flick ist begeistert und tritt der Gesellschaft Strangworlds bei. Und schon steigt sie in den ersten Koffer und erlebt tolle Abenteuer.

Der Klappentext hat mich bei diesem Kinderbuch angezogen. Doch leider hat mich der Inhalt nicht so überzeugen können.

Mit dem Charakter Flick konnte ich mich nicht so recht anfreunden. Sie ist mit ihren 12 Jahren leider schon viel zu erwachsen. Zwar ist dies bedingt dadurch, dass sie von ihren Eltern schon viele Aufgaben übertragen bekommt (unter anderem auch, auf ihre Babybruder Freddy aufzupassen, Essen zu kochen, einzukaufen, sauber zu machen und Wäsche zu waschen). Leider konnte ich mir das bei einem 12jährigen Mädchen nicht so gut vorstellen, vor allem, alles alleine zu machen.

Dass sie gerne herumstreunt und dabei auf das Reisebüro stößt, konnte ich schon eher nachvollziehen.

Die Idee, durch Koffer zu reisen, fand ich sehr interessant: Die Umsetzung hat da auch sehr gut geklappt, nur blieb die Geschichte sehr flach und fad. Es gibt viele Abenteuer, sehr viele Charaktere und sehr viel "nicht Gutes", dass Flick und Jonathan passiert.
Die Suche, mit der sie beschäftigt sind, kommt nicht sehr gut voran und es werden mehr Fragen als Antworten gefunden.

Es gibt einen zweiten Teil, allerdings werde ich mir diesen nicht lesen, denn leider konnte mich der Spannungsbogen nicht überzeugen.

Der Schreibstil ist für Kinder sehr gut geeignet und ich muss auch sagen, dass mein Sohn, der das Buch vor mir gelesen hat, die Geschichte sehr interessant fand. Ihm werde ich den zweiten Teil besorgen, weil er wissen möchte, wie es weitergeht. Insoweit ist die Geschichte für Kinder sehr interessant gestaltet.

Es war auch die Komplexität der Art zu reisen, die mich etwa verwirrt hat. Ich fand sie sehr kompliziert. Ich denke, dass Kinder über die Erklärung eher hinweglesen.

Meggies Fussnote:
Leider konnte mich das Buch nicht mitreißen.

Bewertung vom 29.05.2021
Die Mitternachtsbibliothek
Haig, Matt

Die Mitternachtsbibliothek


ausgezeichnet

Nora Seed hat kein Talent. Was sie auch anpackt, geht schief. So lange, bis sie beschließt, ihr Leben zu beenden. Doch statt sich dort wiederzufinden, wo man nach Beendigung des Lebens hinkommt, findet sich Nora in einer Bibliothek wieder. Geführt von ihrer alten Schulbibliothekarin Mrs Elm. In der Bibliothek befinden sich Unmengen an Büchern, grüne Bücher. In jedem davon steckt ein Leben, das Nora hätte führen können, wenn sie sich bei etwas anders entschieden hätte. Und Nora darf diese Leben ausprobieren, um herauszufinden, was genau sie will.
Doch das ist das Problem: Was will Nora?

Es gibt nicht viele Autoren, bei denen ich vorher sagen kann, dass ich ihr Buch bestimmt mag, obwohl ich es gar nicht gelesen habe. Matt Haig gehört definitiv dazu.

Schon allein der Klappentext verspricht eine tiefsinnige Geschichte. Und wenn man die ersten Seiten gelesen hat, weiß man genau, dass die Geschichte, die vor einem liegt, einfach nur wunderschön werden kann.

Die Protagonistin Nora ist eine bemitleidenswerte junge Frau, die scheinbar so gar nichts auf die Reihe bekommt. Ihre Träume und Hoffnungen scheinen zerschlagen. Früh hat sie ihre Eltern verloren, ihr Bruder redet auch nicht mit ihr, ihr Job ist alles andere als interessant und dann stirbt auch noch ihre Katze. Dies ist der ausschlaggebende Punkt, dass sie ihrem Leben ein Ende setzen will. Doch das klappt nicht so recht bzw. Nora findet sich in einem Zustand zwischen tot und lebendig wieder. Dieser Zustand wird ihr als eine Bibliothek angezeigt, in der es unendlich viele Bücher gibt, die alle ein Leben enthalten, dass Nora hätte führen können.

Dies hat mich zu der Überlegung geführt, was wohl wäre, wenn ich manche Entscheidungen in meinem Leben anders getroffen hätte. Wäre ich dann jetzt da, wo ich gerade stehe? Würde ich die Leute kennen, mit denen ich heute befreundet bin? Sehne ich mich nach etwas anderem? Fehlt mir etwas?

Die Überlegungen haben so weit geführt, dass ich mir sicher bin, dass ich glücklich bin mit dem, was ich habe. Natürlich hätte ich mehr aus mir machen können. Ich hätte mich für eine Karriere, statt für Familie entscheiden können. Aber wäre ich dann glücklicher? Ich hätte mich gegen ein Kind entscheiden können. Aber wäre ich dann glücklicher?

Eine weitere Antwort darauf ist jedoch: Woher soll ich es denn wissen? Denn ich kann und ich will es nicht ändern. Und wenn ich etwas ändern wollte, müsst ich es selbst in Angriff nehmen.

Der Autor lässt einem über einiges nachdenken. Doch kommt man zum Glück aber auch auf keine Antwort.

Der eindringliche Schreibstil des Autors tut auch noch einiges dazu, dass man schwer von der Geschichte loskommt.

Meggies Fussnote:
Gerne mehr von diesen Geschichten, Matt Haig.

Bewertung vom 29.05.2021
Jackaby Bd.1
Ritter, William

Jackaby Bd.1


ausgezeichnet

Als Abigail Rook in New Fiddleham ankommt, hat sie nicht mehr dabei als einen Koffer und den Traum, neu zu beginnen. Doch ihr Start in der Stadt ist sehr holprig. Bis sie einen Aushang sieht, dass ein gewisser R.F. Jackaby einen Assistenten sucht.
Jackaby selbst sieht sich als Detektiv für Übernatürliches und Abigail findet, dass sie genau die Richtige für diesen Job ist. Auch wenn sie skeptisch ist, dass es wirklich Übernatürliches gibt. Doch anscheinend wird sie eines Besseren belehrt, als sie mit dem ungewöhnlichen Detektiv zu ihrem ersten Fall gerufen werden. Ein Toter mit wenig Blut, ein Nachbar der Schreie hört und der Abdruck von schweren Eisenschuhen lassen Abigail plötzlich zweifeln, ob alles mit rechten Dingen zugeht.

Durch Zufall bin ich auf diese Reihe aufmerksam geworden. Ich habe von Jonathan Stroud die Reihe "Lockwood & Co." gelesen und war hier schon begeistert von den Detektiven, die Ungewöhnliches ans Tageslicht bringen. Ob "Jackaby" da jedoch mithalten konnte, hat mich skeptisch gemacht.

Aber ich muss sagen, dass der Autor es wirklich geschafft hat, mich dahingehend zu überzeugen. Sein Schreibstil war so packend, dass ich Mühe hatte, mich von der Geschichte zu lösen.
Gleich von Anfang an ist man mitten in der Geschichte, da wir mit Abigail in New Fiddleham ankommen und mit ihr zusammen versuchen, eine Arbeit zu finden. Dabei bekommen wir in kurzen Rückblicken erzählt, warum Abigail Überhaupt in New Fiddleham ankommt.

Aber nicht nur Abigail ist eine interessante Person, auch der weitere Charakter R.F. Jackaby, der kurze Zeit später in die Geschichte eingeführt wird, hat mich gleich von Anfang überzeugt. Sein exzentrisches und teilweise sogar etwa egoischtisches Verhalten hat mir sehr imponiert.
Irgendwie war er eine Mischung aus Sherlock Holmes und Dr. Watson mit einem Hauch Moriarty. Er hat mir sehr gut gefallen.

Sehr gut fand ich das Setting. Normalerweise würde man solch einen Detektiv in einer alterwürdigen Stadt wie London oder Berlin vermuten, aber es ist Amerika und dort New Fiddleham.

Die Story ist - wie anfangs schon gesagt - sehr packend und am Ende gab es sogar noch einige Überraschungen, die viel Stoff für weitere Bücher bieten. Auch die weiteren Charaktere, die in dem Buch vorkommen, sind allesamt interessant. Seien sie Gewöhnlich oder Ungewöhnlich.

Mir hat der Auftakt sehr gut gefallen und ich bin auf die weiteren Fälle des ungewöhnlichen Duos gespannt.

Meggies Fussnote:
Spannend und ungewöhnlich mit interessanten Charakteren.

Bewertung vom 29.05.2021
Silber - Die Hochzeit (eBook, ePUB)
Gier, Kerstin

Silber - Die Hochzeit (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

In diesem Bonuskapitel kommt erstmals Mia zu Wort - aus ihrer Sicht wird der Tag der Hochzeit ihrer Mutter Ann mit Ernest Spencer erzählt.

Es beginnt Stunden vor der Hochzeit, als Mia, ihre Schwester Liv, Henry und Grayson in die Schule einbrechen, um von der Bühne der Theater-AG einen Pavillon zu "leihen". Diesen wollen sie am Strand aufbauen, damit das Brautpaar darunter heiraten kann. Erwischt werden sie von der Direktorin, die jedoch anders reagiert, als erwartet.

Mia erzählt sehr witzig und informativ von den Stunden bis zur Hochzeit und wieder mal mehr merkt man, wie sehr sich Mia und ihre Schwester Liv verstehen. Und wie sie einfach mal so alle anderen in ihren Bann ziehen und alle an einem Strang ziehen.

Auch wenn so einiges schief läuft, wird es am Ende doch eine wunderschöne Hochzeit mit ganz vielen Überraschungen. Dabei sind es viele kleine Gesten, die alles einzigartig machen.

Die Geschichte umfasst gerade mal ca. 25 Buchseiten, ist sehr schnell gelesen und viel zu kurz. Ich hätte gerne ausführlicher über die Hochzeit gelesen, aber da lässt uns die Autorin einfach danach lechzen... vielleicht gibt es ja doch irgendwann eine Fortsetzung dieser tollen Geschichte.

Meggies Fussnote:
Kurz, knackig, komisch.

Bewertung vom 29.05.2021
Silber - Das dritte Buch der Träume / Silber Trilogie Bd.3
Gier, Kerstin

Silber - Das dritte Buch der Träume / Silber Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

Liv, Henry und Grayson müssen aufpassen, dass ihr Geheimnis nicht ans Licht kommt. Denn Arthur hat die Geheimnisse der Traumwelt ergründet und droht ihnen. Die komischen Vorkommnisse an der Frognel Academy scheinen auch auf sein Konto zu gehen. Doch dann wird Arthur selbst angegriffen und der Verdacht kommt auf, dass es doch Anabel - Arthurs Ex-Freundin - ist, die ihre Hände im Spiel hat. Alles ist sehr undurchsichtig und Liv weiß, dass ihnen die Zeit davonläuft.

Der dritte Teil hat den etwas schwachen zweiten Teil wieder vollkommen wett gemacht. Es bleibt kaum Zeit zum Atmen, ständig passiert etwas und Liv, Henry und Grayson müssen endlich herausfinden, wie sie Arthur stoppen können.

Trotzdem bliebt Liv und Henry Zeit, sich um ihre Beziehung zu kümmern, die jetzt wieder voll am Aufblühen ist.

An der Schule passieren merkwürdige Dinge. Die Französischlehrerin steigt auf den Tisch und will sich ihr Herz herausreißen, Persephone greift zu Waffen und auch sonst benehmen sich alle etwas merkwürdig. Schnell wird klar, Arthur hat seine Hände im Spiel. Und doch wird auch er angegriffen. Ist es Anabell, Arthurs verrückte Ex-Freundin, die dahintersteckt?

Liv, Henry und Grayson recherchieren, was das Zeug hält. Und doch scheinen sie keinen Meter weiterzukommen.

Zwischenzeitig hat Mia, Livs Schwester, das Geheimnis um Secrecy gelüftet. Hier hatte ich schon einen Verdacht, der sich leider nicht bestätigt hat, umso überraschter war ich, als Mia Secrecy enttarnt hat.

Der Humor kommt auch im dritten Teil nicht zu kurz. Immer wieder finde ich die Szenen witzig, in denen das Kindermädchen Lottie auf den Onkel von Grayson trifft. Die beiden sind ineinander verliebt, doch können sie es sich gegenüber nicht eingestehen. So kommt es immer wieder beim Aufeinandertreffen zu komischen Begebenheiten. Ebenso, wenn die Mutter von Graysons Vater auftaucht, die so gar nicht verstehen kann, dass ihr Sohn plötzlich so jemanden wie Livs Mutter heiraten will. Ihre konventionelle Art steht ihr mehrmals im Weg und sie kann den lockeren Umgang so gar nicht nachvollziehen.

Die Autorin schafft es, mich in den Bann zu ziehen und im wahrsten Sinn des Wortes träumen zu lassen. Denn schon allein das Cover ist der Wahnsinn. Silbern - eben wie das Nachname von Liv - glänzt es und verheißt eine geheimnisvolle Geschichte, die sich auch im Inneren versteckt. Ebenso die Eidechse, die eine kleine große Rolle in der Traumwelt spielt.

Ich habe es genossen, mit Liv, ihrer frechen Schwester Mia, ihrem charmanten Freund Henry und dem etwas naivem Stiefbruder Grayson zu träumen und Abenteuer zu erleben. Und es war schade, die letzten Zeilen zu lesen und Abschied nehmen zu müssen. Umso erfreuter war ich, als ich herausfand, dass es ein Bonus-Kapitel gibt, ein kurzes Wiedersehen mit Liv, Mia und den anderen. In der Kurzgeschichte geht es um die Hochzeit von Livs Mutter und dem Vater von Grayson.

Meggies Fussnote:
Können Träume Wahrheit werden?

Bewertung vom 29.05.2021
Einer muss doch anfangen!
Milstein, Werner

Einer muss doch anfangen!


ausgezeichnet

Wenn man den Namen Sophie Scholl hört, verbindet man ihn mit dem 2. Weltkrieg und dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Man verbindet ihn mit Freiheit und dem Kampf darum, diese zu erlangen.
Sophie Scholl ist zusammen mit ihrem Bruder Hans die Symbolfigur für den Widerstand. Ihr bewegendes, kurzes Leben ist voller Hoffnung, aber auch voller Fragen. Eine faszinierende junge Frau, die versucht, für eine bessere Zukunft einzutreten, dafür jedoch mit ihrem Tod bezahlen muss.

Der Autor hat es sich zur Aufgabe gemacht, Sophie Scholl so vorzustellen, dass diese Biografie für Jugendliche und junge Erwachsene leicht zu lesen und zu verstehen ist. Da ich zwar keine junge Erwachsene mehr bin, aber trotzdem daran Interesse habe, mir eine Biografie zu Gemüte zu führen, die leicht lesbar ist und nicht so vor politischen Ausflügen strotzt, war ich gespannt, wie der Autor die Biografie umsetzt.

Am Anfang gibt es natürlich Informationen über Sophies Eltern und ihre Geburt. Sie wuchs mit vielen Geschwistern auf, ihr Bruder Hans ist der bekannteste der Scholl-Geschwister.

Sehr nüchtern schreibt der Autor über Sophies Leben. Er verliert sich nicht in Einzelheiten, sondern reduziert alles auf das Wichtigste. Die Sätze sind oft gespickt mit Zitaten aus Briefen oder Berichten von Freunden und Bekannten der Familie. Sophie wurde zu einer sehr ernsten und logisch denkenden Person, liebte die Malerei, Literatur und Musik und war selbst eine begabte Zeichnerin. Sie hatte einen großen Gerechtigkeitssinn und Freiheitsdrang.

An Regeln konnte sie sich schwer halten. Des Friedens Willens hat sie es getan. Doch hinterfragte sie vieles.

Ich gebe zu, mehr als das Schulwissen hat sich bei mir über Sophie Scholl nicht festsetzen können und das ist wirklich nicht viel, das da hängen blieb. Deswegen war es für mich sehr interessant zu lesen, dass Sophie gleichermaßen an Literatur wie an Musik interessiert war.

Ihr kurzes Leben war gespickt von dem Drang, sich gegen die Ungerechtigkeit zu stellen.

Die Biografie hat mir gut gefallen, eben weil der Autor auf das Wichtigste eingegangen ist.

Mir lag die erste Ausgabe des Buches vor, welche jedoch leider einige Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler aufweist (Wörter sind zusammengeschrieben, es gibt Doppelpunkte, wo keine hingehören). Ebenso gibt es auch bei manchen Namen Unklarheiten, so ist einmal vom Stadtpfarrer Franz Weiß die Rede, kurze Zeit später heißt er Fritz Weiß.
Auch hätte ich für den Preis des Buches (immerhin 15 Euro) Farbfotografien (soweit möglich) erwartet. Auch die Abbildung der Flugblätter hätte etwas größer sein können, ebenso das über Sophie verhängte Urteil des Gerichts (dies ist kaum lesbar, weil es so klein abgedruckt ist).

Meggies Fussnote:
Ein bewegendes, wenn auch kurzes Leben.

Bewertung vom 29.05.2021
Das Leben ist zu kurz für irgendwann
Geraghty, Ciara

Das Leben ist zu kurz für irgendwann


ausgezeichnet

Als Terry bei ihrer an MS erkranken Freundin Iris zu Hause ankommt und sie dort nicht vorfindet, nutzt sie ihren Zweitschlüssel und findet in der Wohnung einen Brief, in dem Iris erklärt, dass sie auf dem Weg nach Zürich in eine Sterbeklinik ist, um dort ihrem Leben ein Ende zu setzen.
Terry, die ihren dementen Vater Eugene im Auto hat, macht sich sofort auf den Weg zur Fähre, passt Iris dort ab und so macht sich das Trio zusammen auf dem Weg in die Schweiz. Terry jedoch möchte Iris von ihrem Vorhaben abbringen und bleibt deswegen an ihrer Seite. Doch Iris lässt sich nicht umstimmen und so beginnt für die drei eine aufregende Zeit voll Autofahrt, Jazz-Partys, Schloßübernachtungen und dem Wissen, Abschied nehmen zu müssen.

Welch hinreißendes, witziges und rührendes Buch, mit solch positiven Botschaften und herzzerreissenden Szenen.
Terry ist eine so mitfühlende Frau, die auf der Suche nach sich selbst ist und nur über Umwege herausfindet, was für sich wirklich wichtig ist. Sie hat ihre Macken, macht sich ständig Sorgen, es könnte etwas passieren und versucht, den Alltagstrott aufrecht zu erhalten.

Auf der Fahrt in die Schweiz zusammen mit ihrem dementen Vater und der an MS erkrankten Iris kommt Terry oft ins Grübeln. Sie denkt über ihr Leben nach, über die Zukunft und über ihre Freundschaft zu Iris.

Die Autorin legt sehr viel Gefühl in das Buch und nimmt einem mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt. Glück und Trauer liegen so nah beieinander und die Autorin lässt einem dies hautnah spüren. Ich konnte mit Terry so sehr nachfühlen und auch Iris, die mit ihrem Leben abgeschlossen hat, konnte ich verstehen. Nur steckt in Iris noch so viel Leben und dies zeigt sie auch deutlich.

Terry, ihr Vater und Iris erleben eine Menge auf ihrer Fahrt nach Zürich. Terry kommt dabei aber nicht nur sich selbst, sondern auch ihrem Vater wieder näher. Terrys Vater ist wunderbar. In den Momenten, in denen er sich erinnert, holt er Terry und auch Iris manchmal auf den Boden der Tatsachen zurück.

Was mich besonders beeindruckt hat, ist die Art, wie die Autorin die Geschichte erzählt. Es wird nie kitschig oder gar dramatisch. Irgendwie bleibt sie auf dem Boden der Tatsachen, trifft aber trotzdem mitten ins Herz. Sie zeigt die Stärke von Iris, das Mitgefühl von Terry, die Unsicherheit von Eugene. Sie gibt einem das Gefühl, dass man die Personen kennt und mit Ihnen im Auto sitzt und genau das miterlebt, was sie durchmachen. Man möchte Terry in den Arm nehmen, Iris versuchen zu überreden, nicht nach Zürich zu fahren und Eugene helfen, sich zu erinnern.

Meggies Fussnote:
Eine emotionale Fahrt ins Ungewisse.

Bewertung vom 29.05.2021
Alte Feinde / Die Meisterin Bd.3
Heitz, Markus

Alte Feinde / Die Meisterin Bd.3


ausgezeichnet

Als die Werwölfin Dara von der geheimnisvollen Molaris angegriffen und vor eine Wahl gestellt wird, überschlagen sich die Ereignisse. Geneve versucht zusammen mit mit Alessandro Bugatti herauszufinden, was Molaris im Schilde führt, als die schreckliche Nachricht kommt, dass Alessandros Sohn getötet wurde. Doch es folgen noch mehr Tote und Geneve braucht die Hilfe von neuen Freunden - dem Bestatter Konstantin Korff und der mächtigen Vampirin Sia. Der letzte Kampf beginnt.

Zu Anfang des Buches versuchen Geneve und Alessandro ihre Beziehung wieder auf die Reihe zu bekommen, als zwei schreckliche Nachrichten bei Ihnen eintreffen. Ab da geht es rasant zur Sache und man kommt kaum zur Ruhe.

Auch das altbekannte Figuren auftauchen, führt zur Freude. So hat Konstantin Korff, der bekannte Bestatter aus dem Universum des Autors einen größeren Auftritt, genauso die uns aus anderen Büchern bekannte Vampirin Sia.

Im letzten Teil der Trilogie fährt der Autor nochmals alle Geschütze aus. Der Fantasieteil wird richtig ausgereizt und verspricht volle Spannung und eine Geschichte, vollgepackt mit interessanten Dingen.

Ich hatte richtig Spaß beim Lesen, vor allem, da man sich in dem vom Autor geschaffenen Universum Leipzig schon sehr gut auskennt. Auch wenn wir uns teilweise in Italien aufhielten, war es doch wie nach Hause kommen.

Die Wendungen während der Geschichte haben wieder zu tollen Momenten geführt und es war schade, die letzte Seite zu lesen und die Story damit abzuschließen. Der Autor spricht zwar im Nachwort von dem Abschluss der Geschichte, kann aber selbst nicht ausschließen, dass wir irgendwann vielleicht doch mal ein Wiederlesen mit Geneve und Alessandro feiern können.

Sehr gut hat der Autor die Auflösung der verschiedenen Rätsel, die sich im Laufe der Trilogie auftun, gelöst und auch wieder einige Türen für neue Geschichten geöffnet.

Auch die Verbindungen zwischen Vergangenheit und Gegenwart wurden geschlossen.

Meggies Fussnote:
Eine fantastische Reihe mit spannenden Elementen.

Bewertung vom 01.04.2021
Die 12 Häuser der Magie - Schicksalretter (eBook, ePUB)
Suchanek, Andreas

Die 12 Häuser der Magie - Schicksalretter (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die magische Gesellschaft ist gebrochen. Das zweite Regnum wird vom Dämon gnadenlos durchgeführt und stürzt alles ins Chaos. Während Jane und Matt glauben, dass LIz und Nic beim Einsturz des Kerkers gestorben sind, können sie nur knapp dem Tod entfliehen und versuchen zusammen mit Sam und ihren Freunden gegen den Dämon anzugehen. Doch auch Ines stellt sich gegen alle und kämpft mit aller Macht. Können die Freunde das Unausweichliche aufhalten und alles wieder zu dem führen, wie es einmal war?

Der zweite Teil hat mit einem fürchterlichen Cliffhanger aufgehört und wäre ich nicht so ein geduldiger Mensch (und würde Bücher so lieben), hätte ich das Buch vor Wut entzwei gerissen. Aber es half nichts. Warten war angesagt. Und ich sage Euch, das Warten hat sich echt gelohnt.

Der Autor kommt mit einem so gewaltigen Showdown daher, dass man fast Angst hat, dass er damit sein ganzes Potenzial ausgeschöpft hat und danach nichts mehr Gutes kommt. Aber da ich jetzt schon sehr viel von ihm gelesen habe, weiß ich, dass dem nicht sein kann.

Aber zurück zum Buch. Der Schreibstil ist gewohnt packend und diesmal wird sogar noch ne Schippe draufgelegt und man fliegt förmlich durch die Story. Zuversicht ist für Protagonisten aber ein Fremdwort. Sie versuchen zwar alles, um den Dämon aufzuhalten, aber es scheint aussichtslos. Ich schreibe hier absichtlich, es scheint, denn bekanntlich gibt es ja immer wieder Auswege aus unlösbaren Problemen.

Die Charaktere Nic, Jane, Sam und Matt müssen so einiges einstecken. Von Todgeweihten bis hin zu Totgeglaubten, von Hoffnungsträgern bis hin zu Hoffnungslosigkeit ist alles vorhanden und der Autor gibt sich die größte Mühe, dem Leser ein Bild der Trauer und des Kummers zu übermitteln. Hat er bei mir mühelos geschafft, nur um mich dann immer wieder mit einem "AHA - jetzt kommt es" zurück auf den Boden der Tatsachen zu holen.

Die Spannung ist manchmal kaum auszuhalten und so ist dieser Teil ein würdiger Abschluss der Trilogie rund um die Schicksale der 12 Häuser der Magie.

Leider müssen wir uns von liebgewonnenen Charakteren verabschieden, müssen uns nun selbst ausmalen, wie es denn mit allen weitergeht.

Wieder hat mich der Schlagabtausch zwischen Nic und Nox sehr unterhalten. Die beiden schenken sich wirklich nichts. Und das auf sehr amüsante Weise. Auch wenn Nox noch so böse ist, den kleinen Kerl werde ich vermissen.

Das Ende hat mich sehr mitgenommen. Es flossen sogar ein paar Tränen und ich war emotional sehr aufgewühlt. Aber es ist so dermaßen passend, dass ich mir gar nichts anderes vorstellen kann.

Meggies Fussnote:
Emotional, spannend und ein absolutes Highlight.