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Leseschneckchen555
Wohnort: 
NRW

Bewertungen

Insgesamt 250 Bewertungen
Bewertung vom 25.06.2018
Wir sehen uns im Sommer
Hellberg, Åsa

Wir sehen uns im Sommer


ausgezeichnet

Sommerroman für die reife Frau
Die verstorbene Sonja bittet ihre drei Freundinnen Susanne, Maggan und Rebecka in einem Brief darum, ihre Asche zu verstreuen. Und zwar an den Orten, die ihr im Leben am meisten bedeutet haben. Sie schickt damit ihre Freundinnen auf eine Reise um die Welt. Erst sieben Jahre nach Sonjas Tod begeben sich die drei Frauen schließlich auf den Weg. Was sie dort erwartet, übertrifft allerdings die Vorstellung jeder einzelnen. An jedem neuen Ort angekommen, erwartet sie ein weiterer Brief, der sie nicht nur an den nächsten Zielort führt, sondern der auch Stück für Stück ein ganz besonderes Geheimnis ihrer Freundin lüftet. Sonja offenbart den drei Freundinnen in ihren Briefen die Liebe ihres Lebens. Ein Leben, von dem niemand etwas geahnt hatte. Mit einer unfassbar starken Liebe zu einem Mann. Nebenbei lernen die drei Frauen auf dieser Reise aber auch sich selbst besser kennen. Denn auch in ihrem Leben hat sich vieles verändert und so manche Veränderung steht noch bevor.

Asa Hellbergs neuer Sommerroman ist der erste, den ich von ihr gelesen habe. Der Titel des Buches und die Leseprobe hatten meine Neugierde geweckt. Der Schreibstil ist flüssig und der kurze Einblick in das Leben der drei Freundinnen schien mir interessant. Aber ganz besonders gespannt war ich auf die Liebesgeschichte der verstorbenen Sonja. Zu Beginn war mir nicht klar, dass es sich hier überwiegend um einen Roman für die reifere Frau handelt. Die Freundinnen befinden sich alle im mittleren Alter, jede führt zwar einen anderen, aber doch luxuriösen Lebensstil und ich konnte mich erst einmal mit keiner von ihnen identifizieren. Dennoch entwickelten Sonjas Briefe, die sie an ihre Freundinnen geschrieben hatte, ihre ganz eigene Geschichte und so wuchs mir der Roman mit der Zeit immer mehr ans Herz. Sonja erzählt in ihren Briefen von der Liebe ihres Lebens. Eine rührende Liebesgeschichte, schmerzhaft und erfüllend zugleich, nicht genug, aber dennoch viel mehr, als mancher sich vorstellen mag. Mit all diesen Gefühlen überrascht sie die Freundinnen, die bis hierher nicht einmal ahnten, dass es im Leben von Sonja einen ganz besonderen Menschen gab. Aber nicht nur das Geständnis von ihr kommt auf dieser Reise auf den Tisch. Jede der Freundinnen hat etwas zu erzählen. Rebecca, die Trauernde, die nicht nur versucht mit dem Verlust ihrer Freundin, sondern auch dem ihres geliebten Mannes klar zu kommen. Susanne, die selbstbewusste, freiheitsliebende Frau von Welt, die sich nicht binden möchte, und die Vorstellung von Beziehung nicht mit ihrem Partner teilen kann. Oder Maggan, die Vorsichtige, die sich verbiegt für Mann und Familie, damit aber auch nicht den richtigen Weg einschlägt. Alle drei zusammen bilden ein wunderbares Team und stehen sich gegenseitig zur Seite. Sie alle haben ein gemeinsames Ziel, das sie bewegt und dem sie folgen. Auf dieser Reise begeben sie sich nicht nur an verschiedene Orte der Welt, sondern gehen einen weiteren Schritt in ihrem eigenen Leben und treffen wichtige Entscheidungen.
Eine unterhaltsame Sommergeschichte, durchweg interessant, aber erst das Ende konnte mich wirklich in seinen Bann ziehen und mich schließlich ebenso packen wie berühren.

Bewertung vom 08.05.2018
Nichts ist gut. Ohne dich.
Coplin, Lea

Nichts ist gut. Ohne dich.


ausgezeichnet

Liebe kann so schwer sein
Jana und Leander, zwei junge Menschen, die sich sehr mögen und durch einen schrecklichen Vorfall aus den Augen verlieren. Ein Unfall, bei dem Jana’s Bruder ums Leben kommt und an dem Leander die Schuld trägt.
Jahre vergehen, in denen die beiden sich nicht sehen und plötzlich stehen sie sich gegenüber. Schaffen sie es, sich wieder nahe zu sein, nachdem dieser eine Tag das Leben der zwei und ihren Familien zerrüttet hat? Und warum fühlen sie sich voneinander so sehr angezogen, nach all dem, was in der Vergangenheit passiert ist? Haben sie eine Chance, die schrecklichen Erinnerungen hinter sich zu lassen? Eine berührende Liebesgeschichte mit vielen im Weg liegenden Steinen, die überwunden werden müssen.
Mich persönlich hatte bereits die Leseprobe überzeugt, der weitere Verlauf der Geschichte stimmte mich jedoch erst einmal extrem traurig. Ich habe mich im ersten Drittel tatsächlich gefragt, wo in so viel Tragik noch eine Liebesgeschichte Platz haben soll. Doch die Geschichte baute stetig auf, wurde spannender, impulsiver, gefühlsgeladener und endete schließlich in einem Emotionsgewitter. Abwechselnd erzählt, aus der Sicht von Jana und Leander, empfand man die Stimmungen der beiden Protagonisten sehr gut mit. Der einfühlsame Leander zog mich sofort in seinen Bann, doch mit der manchmal sehr sturköpfigen Jana hatte ich zuerst Schwierigkeiten. Meiner Meinung nach reift sie aber im Laufe dieser Geschichte und wurde mir von Seite zu Seite sympathischer.
Eine ergreifende Geschichte mit vielen Sorgen, Problemen und Schicksalsschlägen, wie sie auch im wahren Leben vorkommen. Von der Autorin sehr echt und emotional wiedergegeben. Nach einem holprigen Anfang hat mich die Geschichte im Mittelteil gepackt und zum Schluss vollends überzeugen können. Ich vergebe fünf Sterne.

Bewertung vom 16.04.2018
Der kleine Philosoph
Lenoir, Frédéric

Der kleine Philosoph


sehr gut

Ein kleiner Leitfaden für den Weg zu einer besseren Welt
Auf 231 Seiten gibt Frederic Lenoir uns einen Einblick in die Philosophie und seine Arbeit mit den Kindern. Das Buch, indem uns der Autor von seinen Erfahrungen berichtet, beginnt mit einem Vorwort und einer Einleitung. Wir erhalten eine kleine Erklärung über die Meditation und deren Unterschiede. Denn seine Philosophiesitzungen, die Frederic Lenoir meist in Grundschulen abhält, startet er immer mit einer kleinen Meditation. Ebenso erhalten wir einen großzügigen Einblick aus dem Unterrichtsgeschehen und seinen Gesprächen mit den Kindern. Lehrer, Erzieher, wie auch Eltern erhalten an zehn Beispielen nützliche Tipps für den Einstieg in den Philosophieunterricht. Im letzten Drittel des Buches werden noch einmal zwanzig große philosophische Grundbegriffe auf den Punkt gebracht. Sie enthalten unter anderem Buch- und Filmempfehlungen, bekannte Zitate, sowie eine Anzahl an Fragen, die ebenfalls für eigene Philosophiestunden verwendet werden können.

„Die Erziehung der Kinder ist der Dreh- und Angelpunkt für eine bessere Welt“ sind Lenoirs Worte in diesem Buch und damit trifft er es meiner Meinung auf den Punkt. Um unseren Kindern eine gute, friedvolle Zukunft zu gewähren, sind Philosophiestunden, wie er sie abhält, eine Bereicherung für alle Schulen. Zuerst einmal kommen die Kinder durch Entspannungsübungen zur Ruhe, erlernen innere Unruhe auszugleichen und erlangen so mehr Konzentration im Unterricht. Zudem tauschen sie sich untereinander über wichtige Werte aus, diskutieren über unterschiedliche Empfindungen und lernen die Meinung des anderen zu akzeptieren. Ich war erstaunt über so manch tiefgründige Aussage der Kinder und fasziniert über ihre Ausdrucksweise. Selbst die jüngsten Kinder überraschten durch reife Antworten und klaren Verstand. Frederic Lenoir hat besondere Sätze dieser Kinder in kleinen Absätzen hervorgehoben.
Das Buch regt nicht nur zum Nachdenken an, sondern lenkt den Menschen wieder ein klein wenig in die richtige Richtung. Es lässt uns erkennen, wie wichtig es ist, die Gedanken über das Leben mit unseren Kindern zu teilen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.04.2018
DUMPLIN'
Murphy, Julie

DUMPLIN'


ausgezeichnet

Dumplin - Steh zu dir und lebe
Die 16-jährige Willowdean beschreibt sich selbst als die Dicke vom Dienst. Eigentlich fühlt sie sich wohl in ihrer Haut, aber dann gibt es da doch Momente, in denen sie an sich zweifelt. Erst recht, als sie den unbeschreiblich gutaussehenden Bo kennenlernt, der irgendetwas in ihr verändert, was sie völlig aus der Fassung bringt. Nach einem Kuß wird alles nur komplizierter. Spielt ihre Figur plötzlich doch eine Rolle? Um sich und der Welt etwas zu beweisen, meldet sie sich beim „Miss Teen Blue Bonnet“ -Schönheitswettbewerb an. Bei der Vorbereitung darauf verliert sie aber nicht, wie viele andere Mädchen ihre Pfunde, sondern ihre beste Freundin Ellen.

Die 400 Seiten des Jugendromans Dumplin kamen mir nur halb so lang vor, weil sie sich so locker und leicht lesen ließen. Ich war schon nach wenigen Seiten absolut hingerissen und überzeugt von dem Buch, was bei mir eher selten der Fall ist. Willowdean habe ich sehr schnell in mein Herz geschlossen und manchmal wurden Situationen mit ihr so real beschrieben, dass ich mich fühlte, als würde es mir selbst passieren. Ich konnte viele ihrer Gefühlsregungen absolut nachvollziehen. Überhaupt hat die Autorin jeden einzelnen der Charaktere sehr gut ausgearbeitet und besonders gemacht. Die Geschichte wimmelt nur so von Menschlichkeit und aussagekräftigen Persönlichkeiten. Willowdean erlebt viele Höhen und Tiefen in diesem Roman. Ihre Stimmungen gleichen einem typischen Teenager und sie muss sich Konflikten mit ihrer Mutter und ihrer besten Freundin stellen. Ebenso erntet sie aber auch neue Freundschaften und trifft auf die erste Liebe. Hin und wieder staunt man über einen taffen Teenager, doch leider hat Willowdean häufig mit starken Komplexen zu kämpfen und steht sich daher oftmals selbst im Weg. Manchmal haben mich ihre Selbstzweifel geradezu runtergezogen und ich war enttäuscht von Willowdean. Ich hatte zum Ende hin sogar die Befürchtung, das Buch könnte meine Erwartungen nicht erfüllen, doch hat sich auf den letzten Seiten noch vieles zum Guten entwickelt und so ließ mich der Roman zwar etwas neugierig, aber zufrieden zurück. Der Schluss viel ein wenig kurz aus, was mich aber auf einen Folgeband hoffen lässt. Ich würde mich sofort für den zweiten Teil entscheiden.

Bewertung vom 31.01.2017
Verzehrende Leidenschaft / Trinity Bd.1
Carlan, Audrey

Verzehrende Leidenschaft / Trinity Bd.1


sehr gut

Eine romantische Liebesgeschichte, wie man sie kennt, liebt und immer wieder lesen möchte. Die natürlich schöne Gillian aus einfachen Verhältnissen und der reiche, atemberaubende Chase, dem Keine widerstehen kann. Sie die Verletzliche und er der starke Mann, der das Verführen nach allen Regeln der Kunst zu beherrschen scheint und Gillian regelrecht den Verstand raubt.
Obwohl Gillian sich für eine neue Beziehung andere Ziele setzen wollte, ist sie Chase ganz und gar verfallen. In seiner Gegenwart kennt sie sich selbst nicht wieder, schmelzt förmlich dahin und reagiert wie ferngesteuert auf diesen einzigartigen Mann. Aber Chase ist nicht nur der Verführer schlechthin, er ist besessen von Gillian und möchte sie besitzen. Sein Reichtum macht ihn beherrschend. Seine Stärke und Willenskraft sind jedoch nur ein Teil von ihm, denn auf der anderen Seite ist er dieser Frau ebenso verfallen, wie sie ihm. Obwohl Chase seine Gefühle ganz offen preisgibt, ist es Gillian nicht immer klar, wie viel er für sie empfindet. So entsteht ein stetiges Auf und Ab der Emotionen.
Wenngleich dieser Roman vielen anderen in Handlung und Stil ähnelt, hat er seinen eigenen Charakter. Die erotischen Szenen hat die Autorin attraktiv umschrieben. Sie sind nicht platt, sondern werden mit Gefühl und Leidenschaft auf eine schöne Art zum Ausdruck gebracht. Zwischendurch wird die Geschichte immer wieder mit Spannungsmomenten angeheizt und macht die Lesezeit dadurch sehr kurzweilig. Der Schreibstil ist locker und flüssig. Einziges Manko sind einige Wiederholungen im Verlauf der Geschichte, der positive Gesamteindruck des Buches wiegt dieses aber für mich auf.
Ein lockeres kurzweiliges Lesevergnügen mit sympathischen Charakteren, echten Gefühlen und einer angenehmen Portion Erotik.

Bewertung vom 24.06.2014
Mein Sommer am See
Hall, Emylia

Mein Sommer am See


sehr gut

Eine Familiengeschichte randvoll mit Emotionen

"Mein Sommer am See" ist die Geschichte einer jungen Frau, die durch ein Päckchen aus Ungarn mit ihrer verdrängten Kindheit konfrontiert wird.
Beth durchlebt alle Erinnerungen noch einmal, als sie das Album ihrer Mutter in den Händen hält. Noch einmal wird sie, Seite für Seite, an die ungarischen Sommer, an Sehnsucht, Glück und Verliebtsein erinnert. Bis zu diesem einen Tag, der ihr Leben, mit gerade 16 Jahren, grundlegend veränderte.

Duch den lockeren Schreibstil konnte ich mich wunderbar in Beth und ihre Geschichte einfühlen. Und nicht nur das, denn dank der bunten Umschreibungen konnte ich die ungarischen Sommer nicht nur fühlen, sondern auch sehen.
Gespickt mit Spannung lässt die Geschichte genügend Platz für Spekulationen.
Diese Familiengeschichte ruft allerhand Emotionen im Leser hervor. Ich empfand ein Auf und Ab von Wut, Trauer und Glück. Eine tiefgreifende Geschichte, die hängen bleibt und mich immer wieder nachdenklich stimmt.
Meiner Meinung nach kein locker, leichtes Sommerbuch für zwischendurch. Wer es aber intensiv, detailgetreu und gefühlvoll mag, der liegt mit diesem Buch goldrichtig.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.