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mithrandir

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Insgesamt 253 Bewertungen
Bewertung vom 18.12.2012
Endless / Meena Harper Bd.2
Cabot, Meg

Endless / Meena Harper Bd.2


ausgezeichnet

Meena Harper hat eine besondere Gabe: Sie kann den Tod anderer Menschen vorhersehen. Seit einiger Zeit schon arbeitet sie für die "Geheime Garde", eine Spezial-Einheit des Vatikans, die sich die Bekämpfung von Vampiren und Dämonen zum Auftrag gemacht hat und bei der auch Meenas ehemaliger Beschützer Alaric beschäftigt ist.

Aufgrund einer ihrer Vorahnungen trifft sie sich heimlich mit ihrem Ex-Freund David, aber während Meena noch überlegt, wie sie ihm die für ihn drohende Gefahr beibringen soll, scheint er ihr gar nicht zuzuhören, sondern macht ihr lieber ständig eindeutige Avancen. Zudem scheint er ordentlich alkoholisiert zu sein. Erst als sie ihn unverrichteter Dinge wieder verlassen will, erkennt sie das volle Ausmaß ihrer fatalen Lage: David ist ein Vampir! Die Situation eskaliert und Mina wehrt sich verzweifelt, als plötzlich die Autotür weggerissen wird und David verschwunden ist!
Als sie nach ihrem Retter sucht, entdeckt sie niemand anderen als Lucien, den Prinzen der Dunkelheit. Sie nimmt den geschwächt wirkenden Vampir zunächst mit nach Hause, obwohl ihr bereits schwant, dass dieser Abend noch weitreichende Folgen für sie haben wird, deren Ausmaß sie zum Glück zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht erahnen kann. Wer hat ausgerechnet David zum Vampir gemacht? Was geschieht gerade mit Lucien? Und wer zur Hölle ist eigentlich dieser merkwürdige Priester aus Brasilien, der plötzlich bei der Garde auftaucht?

"Endless" ist die von mir lang erwartete Fortsetzung von "Eternity", dem ersten Band der Reihe von Meg Cabot. Ihr Schreibstil ist gewohnt locker und flüssig und ich fühlte mich von Anfang bis Ende von dem spannenden und lustigen Roman gut unterhalten.

Die Charaktere sind sehr schön beschrieben und vor allem Meena kommt wieder sehr sympathisch herüber. Dabei macht es Spaß, gemeinsam mit ihr von einem Abenteuer ins nächste zu tappen. Noch immer ist Meena hin- und hergerissen wegen ihrer Liebe zu Lucien. Und obwohl einem Teil von ihr klar ist, wie gefährlich er ist, glaubt sie doch stets an das Gute in ihm und verteidigt ihn vehement gegenüber ihren Freunden und Kollegen.

Wohingegen sich Lucien in letzter Zeit immer mehr zu verändern scheint. Ist er anfangs noch geschwächt und bringt seine Liebe zu Meena durch seinen ständigen Schutz ihrer Person zum Ausdruck, beginnt er im Laufe der Geschichte sich zu wandeln und droht, sich das zu nehmen, was er will.

Die meiste Entwicklung in diesem Band hat jedoch Alaric durchgemacht. Er ist einer der besten Leute der Garde und hat es bisher gekonnt geschafft, seine Gefühle für Meena zu verdrängen. Sein Hass auf Vampire im allgemeinen, wird nur noch übertroffen von dem auf den Prinzen der Dunkelheit im besonderen. Er kann nicht verstehen, weshalb Meena noch immer das vermeintlich Gute in ihm sehen will, geschweige denn, weshalb sie ihn liebt. Ihre wachsenden Gefühle für ihn selbst scheint er nicht zu sehen und mit seiner ungehobelten Art gelingt es ihm auch nicht, die Beziehung zu ihr zu vertiefen.

Das Cover ist wirklich sehr gut gelungen. Die Frau mit dem blauen Kleid, umgeben von den wunderschönen Ornamenten ist nicht nur hübsch anzusehen, sondern passt auch hervorragend zum Cover des Vorgängenbandes.

"Endless" ist ein spannender Romantasyroman, der im Blanvalet Verlag erschienen ist und mich nicht nur mit seiner herrlichen Situationskomik wunderbar unterhalten hat. Ich liebe die Charaktere dieses Romans - insbesondere Meenas Hund mit dem wundervollen Namen "Jack Bauer" -, mit denen ich gemeinsam neue Abenteuer bes

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.11.2012
Sturmherz
Strauß, Britta

Sturmherz


ausgezeichnet

Britta Strauss wunderschöner Schreibstil hat mich wieder einmal total verzaubert. Ihr gelingt es, wie kaum einer anderen Autorin, in ihren Büchern Gefühle zum Leser zu transportieren, so dass man sich von Anfang an mit den Charakteren verbunden fühlt und ihre Geschichte gemeinsam mit ihnen erlebt.

Und so habe ich gemeinsam mit Mari und Louan mitgefiebert und -gehofft, dass ihr Traum einer gemeinsamen Zukunft sich erfüllt, wenn er auch noch so unrealistisch erscheinen mag. Denn obwohl Louan Mari scheinbar über alles liebt, zieht ihn das Tier in ihm immer wieder hinaus in die Welt des Meeres und der Freiheit. Eine Welt, in der ihm ein Mensch nicht folgen kann und, die voller Gefahren ist.

Gut gefallen hat mir hier der Wechsel zwischen den Erzählsträngen von Mari und Louan. Man spürt beim Lesen ihre Liebe, ihre Ängste und auch ihre Verzweiflung ob der vermeintlichen Aussichtslosigkeit ihrer Situation. Bei Louans Schilderungen über sein Leben und das Schicksal der Selkie hatte ich das Geschehen so bildlich vor Auge, dass ich zeitweise gar nicht wusste, ob ich weinen oder vor Wut toben sollte. Ich war zutiefst berührt. Britta Strauss schafft es einfach immer wieder so viele Gefühle mit in einen Roman zu stecken, dass man den Eindruck hat, dass sich die Autorin hier mit ihrem kompletten Selbst verewigt und eingebracht hat.

Gleichzeitig hegt Mari immer wieder Zweifel, ob ihre eigenen Gefühle tatsächlich echt sind oder ausgelöst werden durch Louans Magie. Doch das Erscheinen der Feinde macht alles nur noch komplizierter. Diese spiegeln auf erschreckende Weise die zur Norm gewordene Grundeinstellung vieler Menschen wider. Das Streben nach Macht und Anerkennung, sowie die ausschließliche Verfolgung der höchsteigenen Wünsche ohne Blick für die Bedürfnisse und Gefühle anderer, ist meiner Meinung nach leider immer mehr auf dem Vormarsch. Doch "Sturmherz" zeigt in vielerlei Szenen auf, wohin diese Einstellung führen kann und wie schnell wir so uns und unsere Umwelt zerstören können. Auch wird hier deutlich, dass die Errungenschaften unserer modernen Technik, die auch ich in vielen Bereichen nicht missen möchte, nicht immer nur ein Segen sind, sondern auch ihren Preis fordern. Auf der anderen Seite wird einem hier die Freude an der ursprünglichen Natur wieder nähergebracht und gleichzeitig zum Nachdenken angeregt.

Das Cover des Buches hat mich gleich beim ersten Blick gefangengenommen. Seiner düsteren Atmosphäre zum Trotz spiegelt es eine Leidenschaft wider, die sehr viel über die eigentliche Geschichte aussagt.

Ich liebe Bücher mit mythologischen Hintergründen und Bücher von Britta Strauss begeistern mich ausnahmslos

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.10.2012
Meeresrauschen / Meerestrilogie Bd.2
Schröder, Patricia

Meeresrauschen / Meerestrilogie Bd.2


sehr gut

Die Beziehung des Mädchens Elodie mit dem Plonx Gordian fängt gerade erst an, sich langsam zu entfalten, da wird sie erneut furchtbaren Hindernissen ausgesetzt, denn der Delfinnix Kyan und seine Freunde sind weiterhin eine Bedrohung für die Menschen auf der Insel. Er will Elodie um jeden Preis etwas antun, nur um Gordian leiden zu sehen. Fortan weicht ihr dieser nicht mehr von der Seite und macht endlich die Bekanntschaft von Elodies Großtante Grace, von der er sehr herzlich aufgenommen wird. Auch Ashton und Ruby, Elodies Freunde, sind von Gordian begeistert und inzwischen in die mystische Geschichte um Nixen und ihre Fähigkeiten eingeweiht.

Als Kyan und seine Freunde schließlich Cyril angreifen, scheint ein Krieg zwischen Hai- und Delfinnixen scheinbar unvermeidbar und als Elodie dann letztendlich ihre eigene Rolle in der Geschichte begreift, sieht sie sich gezwungen zu handeln. Wird es eine Zukunft für Gordian und Elodie geben? Und können sie einen Krieg noch verhindern?

Der im Coppenrath Verlag erschienene Roman "Meeresrauschen" von Patricia Schröder schließt sich unmittelbar an den ersten Band "Meeresflüstern" an. Diesbezüglich empfiehlt es sich übrigens die Bände in der vorgesehenen Reihenfolge zu lesen, da im ersten Band nicht nur viele Dinge geschehen, auf die der zweite zurückgreift, sondern auch die verschiedenen Arten von Meereslebewesen werden dort ausführlich beschrieben und sollten ein Begriff sein, wenn man sich der Lektüre des zweiten Buches widmet.

Die scheinbar unerfüllbare Liebe zwischen Elodie und Gordy ist auch in "Meeresrauschen" erneut ein Hauptbestandteil der Geschichte. Die Gefühlswelt von Elodie wird von der Autorin sehr anschaulich und bildlich beschrieben und hielt mich während des Lesens durchweg gefangen. Sie ist ein sehr emotionaler Mensch, der durch den Tod ihres Vaters schwere innere Verletzungen davongetragen hat. Die Liebe zum Plonx Gordian ist nicht nur eine Ablenkung von ihrer Trauer, sondern auch erneut eine schwere Probe für Elodie. Ständige emotionale Rückschläge hinnehmend klammert sie sich so fest an ihre Liebe, dass daneben zunächst nicht sehr viel Platz hat. Erst im Laufe der Geschichte scheint Elodie an persönlicher Stärke zu gewinnen, die sie sich hart erkämpfen muss. Ich hoffe sehr, dass sie diese Eigenständigkeit für sich bewahren kann und mit neu gewonnener Kraft für das Gute und ihre Gefühle kämpfen wird.

Währenddessen Gordian die ganze Zeit schwer hin- und hergerissen scheint zwischen seiner Liebe zu Elodie, seinem Pflichtbewußtsein und seinem Hadern an dem eigenen Schicksal. Doch der drohende Krieg zwischen den Meereslebewesen und die Bedrohung für die Menschen sorgen dafür, dass Elodie und Gordian erkennen, dass es hier um mehr geht als ihre Liebe und lässt die beiden daran wachsen.

Das Cover von "Meeresrauschen" ist genau wie das seines Vorgängers eine Wucht und überzeugt erneut nicht nur durch die schönen Farben, sondern auch durch die glitzernden Akzente. Beide Bände sind echte Hingucker in meinem Bücherregal. Auch die Titelwahl zeugt von der sich ständig aufbauenden Spannung, da sich das Flüstern des Meeres nunmehr zu einem Rauschen gesteigert hat und der Bedrohung durch einen möglichen Krieg und den zunehmenden Unterwasseraktivitäten damit Respekt zollt. Diese Steigerung macht mich sehr neugierig auf den Titel des Nachfolgers und dem zu erwartenden Geschehen und ich bin gespannt, ob meine Vermutungen in dieser Hinsicht bestätigt werden.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2012
Vom Schicksal bestimmt / Soul Seeker Bd.1
Noël, Alyson

Vom Schicksal bestimmt / Soul Seeker Bd.1


ausgezeichnet

Daire ist schon als kleines Kind von Filmset zu Filmset gezogen, da ihre Mutter Jennika eine gefragte Hollywood-Stylistin und alleinerziehend ist. Daires Vater ist bereits vor ihrer Geburt im Alter von 17 Jahren gestorben. Und so ist sie zwischen Stars und Filmcrew großgeworden und hat dabei gelernt, keinerlei Bindungen, weder zu Personen, noch zu Gegenständen aufzubauen.

Doch Daire ist kein normales Mädchen, quälen sie bereits seit einer Weile immer häufiger Visionen, in denen sie von leuchtenden Figuren und Krähen bedrängt wird. Zudem hat sie festgestellt, dass sie in der Lage ist, für wenige Momente die Zeit anzuhalten. Ausgerechnet heute wird sie wieder von ihren Visionen attackiert, doch diesmal sind sie so beängstigend, dass Daire einen psychischen Zusammenbruch erleidet. Von da an wird ihr Zustand immer schlimmer. Als Daire schon fast in die Psychiatrie eingewiesen wird, meldet sich überraschenderweise ihre Großmutter Paloma, von der Jennika seit der Beerdigung von Daires Vater nichts mehr gehört hat. Diese bietet an, Daire für eine Weile zu sich zu nehmen und obwohl Jennika bei diesem Gedanken unwohl ist, fürchtet sie die einzige andere Alternative und lässt sich auf das Angebot ein.

Angekommen bei Paloma in New Mexico ist Daire zunächst sehr abweisend gegenüber ihrer merkwürdigen Großmutter, doch mit der Zeit siegt die Erkenntnis, dass diese ihr nicht nur helfen will, sondern auch als einzige dazu in der Lage erscheint. Hier erfährt Daire mehr über ihr besonderes, magisches Familienerbe und als sie dann Dace begegnet, dem Jungen mit den wunderschönen, blauen Augen aus ihren Träumen, ist sie vollends überzeugt, endlich das erste Mal in einem Zuhause angekommen zu sein. Doch ihre Fähigkeiten bringen eine große Verantwortung mit sich und Daire muss lernen, sie zu beherrschen, denn das Böse ist schon auf sie aufmerksam geworden und Palomas Kräfte beginnen bereits zu schwinden. Wird Daire es schaffen, sich gegen das Böse zu behaupten? Und weshalb hat sie schon vor ihrer Begegnung von Dace geträumt und fühlt sich magisch zu ihm hingezogen? Kann sie ihm trauen?

Das Cover des Buches ist einfach eine Wucht und hat einen direkten Bezug zum Romaninhalt. Abgebildet ist eine junge Frau, die in die Tiefe fällt, umgeben von schwarzen Vögeln. Kombiniert mit den wunderschönen Farben, ist der Roman ein echter Hingucker und verdient schon allein deshalb - unabhängig von seiner tollen Geschichte - einen Platz in meinem Bücherregal.

Geschrieben ist der Roman im Präsens, in der Ich-Form, aus der Sicht von Daire. Die Handlung beginnt unvermittelt und wirft seine Leser direkt ins spannende Geschehen. Schön fand ich auch die Beschreibung der spirituellen Leittiere direkt am Anfang des Buches, die im Laufe der Geschichte noch eine besondere Bedeutung bekommen.

Daire ist ein sehr sympathischer Charakter, so dass es mir leichtfiel, einen Bezug zu ihr zu bekommen, und mich von ihr und dem Geschehen fesseln zu lassen. Trotz ihres jungen Alters hat sie aufgrund ihrer Erfahrungen in der Filmbranche bereits früh begriffen, dass der äußere Schein oft trügen kann. Zudem sorgen ihre ständig wechselnden Umgebungen dafür, dass emotionale Bindungen meist gar nicht erst entstehen. Umso mehr ist die Erfahrung, die ihr Aufenthalt bei ihrer Großmutter birgt, eine Offenbarung in vielerlei Hinsicht für sie. Zum ersten Mal in ihrem Leben hat sie ein Zuhause und ist umgeben von Menschen, die ihr etwas bedeuten. Doch sie spürt auch, dass sie diese Erfahrung verletzlich macht; doch missen möchte sie sie trotz allem nicht. Sie lernt Verantwortungsbewußtsein und viele andere Dinge, die ihr helfen, ihre Aufgabe zu meistern.

Die Zwillinge Dace und Cade - allein das Wortspiel fand ich schon sehr interessant - unterscheiden sich äußerlich nur minimal, aber charakterlich sind sie wahrlich wie Tag und Nacht. Ist Darie

Bewertung vom 19.08.2012
Der Himmel über der Heide
Cramer, Sofie

Der Himmel über der Heide


sehr gut

Es ist schon 10 Jahre her, dass Kati zuletzt in ihrem alten Zuhause war. Doch ihr Vater ist zusammengebrochen und wird im ansässigen Krankenhaus notoperiert. Aus diesem Grunde versucht sie gerade dorthin zu gelangen, an den Ort, an dem die Vergangenheit sie wiedereinholt und alles die schmerzenden Erinnerungen heraufbeschwört.
Ihre Familie führt einen Hof, zu dem nicht nur ein Hotelbetrieb gehört, sondern auch Gastronomie. Durch den akuten Ausfall ihres Vaters, der stets für die Küche zuständig war, herrscht dort arge Verzweiflung und so springt Kati in die Bresche und versucht gemeinsam mit ihrer Oma und ihrer Stiefmutter, mit der sie bisher nie richtig warm geworden ist, den Betrieb zu retten, der seit Jahren arg überholungsbedürftig ist. Durch Zufall gelangen sie an einen fähigen und unterhaltsamen Aushilfskoch und zum Glück gibt es da ja auch noch ihre Freundin Flo, die ihr stetig zur Seite steht.
Ihre Beziehung zu ihrem Langzeitfreund Simon befindet sich kurz vor dem Aus und auch die Arbeit erfüllt sie schon lange nicht mehr. Während ihres Aufenthalts in der Heide begegnen ihr wie erwartet die Schatten der Vergangenheit und Kati muss nun überlegen, wohin ihr Lebensweg in Zukunft führen soll. Wird sie ihr Glück finden? Und werden sie den Heidehof retten können?

Sofie Cramers Roman "Der Himmel über Heide" lässt sich leicht und flüssig lesen und ist ununterbrochen unterhaltsam. Die Geschichte wird in der dritten Form aus der Sicht von Kati geschildert, die mir sofort sympathisch war. Sie ist ein hübsche, hilfsbereite und liebenswerte Frau, die noch nicht im Leben das gefunden hat, wonach sie sucht. Das liegt natürlich auch daran, dass sie bisher stets vor ihrer Vergangenheit geflohen ist, ohne sich ernsthaft mit den damaligen Geschehnissen und den daraus resultierenden Gefühlen auseinanderzusetzten. Durch den Zusammenbruch ihres Vaters wird sie hierzu jedoch quasi gezwungen, auch wenn sie sich vehement dagegen wehrt. Es war sehr schön, die Entwicklung ihres Charakters im Laufe der Geschichte zu betrachten, von der ich mich ausgeprochen gut unterhalten fühlte. Auch die anderen Charaktere kommen sehr authentisch ´rüber und die wunderschönen Landschaftsbeschreibungen gaben mir das Gefühl, mich direkt in der Heide zu befinden. Ein schöner Roman, der sicherlich nicht der letzte sein wird, den ich von der Autorin lesen werde.

Bewertung vom 17.07.2012
Das Herz einer Löwin
Scholes, Katherine

Das Herz einer Löwin


ausgezeichnet

Angel ist noch ein Kind und mit ihrer Mutter Laura mitten in Ostafrika allein auf Kamelen unterwegs. Als sie Rast machen, wird Laura von einer Schlange gebissen. In dem Wissen, dass sie sterben wird, versucht sie ihre Tochter alleine weiterzuschicken, doch diese weigert sich standhaft. Angel bleibt bei ihr bis zum letzten Moment und versucht dann ihre Mutter angemessen zu bestatten, damit der Leichnam geschützt ist.
Doch schon tauchen die ersten Geier auf und lassen sich nur schwer auf Abstand halten. Als wäre das nicht schon genug, muss sich das Kind auch noch gegen ein Rudel Hyänen wehren! Völlig verzweifelt schreit das Kind nach der Hilfe seiner Mutter, obwohl sie genau weiss, dass diese ihr nun nicht mehr helfen kann. Den eigenen Tod vor Augen ist auch Angel bereit zu gehen, doch plötzlich vernimmt sie den lauten Ruf eines weiteren Raubtiers. Eine Löwin taucht mit ihren Jungen auf und vertreibt die Hyänen. Ängstlich weicht Angel immer mehr und mehr zurück bis sie nicht mehr weiter kann. Als sie bereits mit dem Schlimmsten rechnet, erkennt sie auf einmal, dass die Löwin sie gar nicht angreifen will. Immer noch ängstlich und vermeintliche Selbstsicherheit demonstrierend machen Angel und die Löwenfamilie sich schließlich gemeinsam auf den Weg.

Zur gleichen Zeit erreicht Dr. Emma Lindberg die Forschungsstation zur Olambo-Fieber-Bekämpfung, in der ihre Mutter Susan vor vielen Jahren gestorben ist. Hier will sie mit der Vergangenheit abschließen und sich anschließend auf eine Touristensafari begeben. Hatte sie stets versucht auf den Spuren ihrer Mutter zu wandeln, endet hier ihr Weg. Susan war damals in demselben Alter wie Emma jetzt als sie starb. Inzwischen wird die Station von Dr. Daniel Oldeani geleitet, einem gutaussehenden und freundlichen Veterinär. Er ist sehr verständnisvoll Emma gegenüber und gibt ihr die nötige Zeit, die sie braucht, um sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Da er die Station kurz verlassen muss, bleibt Emma für eine Weile allein dort. Plötzlich entdeckt sie zwei Kamele, die sich zur Station verirrt haben. Bepackt mit Satteltaschen scheinen sie einen langen Weg hintersichgebracht zu haben. Von dem Besitzer der Kamele fehlt jedoch jegliche Spur. Als Daniel zurückkehrt machen sie sich gemeinsam auf die Suche. Werden sie Angel rechtzeitig finden?

Katherine Scholes schreibt sehr flüssig und angenehm. Die wunderbaren Landschaftsbeschreibungen haben ein sehr detailliertes Bild in meinem Kopf entstehen lassen. Man kann förmlich heraushören, dass die Autorin selbst dort war und von diesem Land fasziniert ist. Zudem hat mich die Geschichte sofort für sich gefangengenommen. Ich habe Laura und Angel gleich von Anfang an in mein Herz geschlossen und war zutiefst berührt von dem Tod der Mutter und dem Umgang des Kindes mit dieser Situation. Auch die Rettung und die Akzeptanz des Kindes durch die Löwin war nicht nur nahezu mystisch, sondern auch sehr emotionsgeladen. Katherine Scholes schafft es gekonnt, den Leser in ihren Bann zu ziehen.
Die Charaktere sind sehr sympathisch und ich fand es sehr schön, wie Emmas Wandlung hin zu den wichtigen Dingen des Lebens beschrieben worden ist.
Ich muss gestehen, dass Afrika-Romane bisher nicht zu meinem Lese-Beuteschema gehörten; diese Einschätzung muss ich jedoch revidieren. Das Buch war nicht nur absolut fesselnd, sondern auch leider viel zu kurz. Katherine Scholes hat eine wunderbare Art zu schreiben, die mich tief berührt hat.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.06.2012
Sieben Tage ohne / Dienstagsfrauen Bd.2
Peetz, Monika

Sieben Tage ohne / Dienstagsfrauen Bd.2


ausgezeichnet

Eva ist schon spät dran, will sie sich doch wie jeden ersten Dienstag mit ihren Freundinnen beim Franzosen treffen. Dabei muss sie vorher noch so viel erledigen. Und natürlich klingelt es ausgerechnet jetzt auch noch an der Haustür: ihre Mutter Regine. Völlig ignorierend, dass ihre Tochter wie schon seit Jahren an diesem einem Tag ausgehen möchte, nimmt sie sie in Beschlag. Während Eva sich umzieht, bringt Regine die Wäsche in den Keller, als Eva plötzlich ein furchtbares Geräusch hört: Ihre Mutter ist die Kellertreppe heruntergestürzt und hat sich einen Oberschenkelhalsbruch zugezogen.
Währenddessen sitzt Judith als einzige der fünf Freundinnen im Restaurant "Le Jardin" und wartet auf die anderen - vergeblich. Schließlich reift in ihr der Schluss, dass es Zeit ist, mal wieder miteinander zu verreisen.
Kurze Zeit danach nutzt Eva die Abwesenheit ihrer Mutter und durchstöbert deren Dachboden nach Hinweisen auf ihren Vater, von dem sie nichts weiss und dessen Name ihr Regine auch nicht verraten will. Der einzige Hinweis, den sie finden kann, ist die Burg Achenkirch, wo ihre Mutter früher eine Ausbildung in einem Kindererholungsheim begonnen hat, bis man sie wegen ihrer Schwangerschaft mit 16 entlassen hatte. Heute befindet sich dort ein Hotel. Kurzerhand beschließt Eva, dass der jährliche Ausflug der Dienstagsfrauen dorthin stattfinden soll, damit sie die Gelegenheit nutzen kann, um nach ihrem Vater weiterzuforschen. Und ehe sich die fünf Freundinnen versehen, befinden sie sich auf dem Weg zum siebentägigen Heilfasten.

Monika Peetz hat einen leichten und lockeren Schreibstil, so dass man gar nicht aufhören kann zu lesen und ehe man es sich versieht, bereits am Ende ist. Besonders gefiel mir der trockene Humor hinsichtlich der Mutter-Tochter-Beziehung von Eva und Regine. Selbst als Nichtkenner des Vorgängerbandes "Die Dienstagsfrauen" fällt es einem leicht, dem Geschehen zu folgen, zumal die wichtigsten Dinge immer wieder kurz erklärt werden. Die fünf Frauen unterscheiden sich stark voneinander und doch sind alle auf ihre Art sympathisch. Egal was passiert, sie halten letzten Endes zusammen. Ein unterhaltsamer Roman, der für Kurzweil sorgt und das ein oder andere Mal einen tiefen Blick in die weibliche Psyche erlaubt. Ich bin gespannt auf den nächsten Band.

12 von 20 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.