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LEXI
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Österreich

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Insgesamt 384 Bewertungen
Bewertung vom 11.05.2018
Die bunten Farben deines Lebens
Macomber, Debbie

Die bunten Farben deines Lebens


ausgezeichnet

Die bunten Farben deines Lebens

„„Die bunten Farben deines Lebens“ erinnert auf positive und optimistische Weise daran, dass wir nach dem Plan Gottes und zu seiner Freude geschaffen sind.“ (Liz Curtis Higgs)

Die erfolgreiche amerikanische Romanautorin Debbie Macomber liebt es, zu Stricken und verwendet diese Tätigkeit im vorliegenden Buch oft für verschiedene Vergleiche. Sie sagt: „Für mich sind Träume wie die Garnknäule, die ich in meinem Garnzimmer aufbewahre: all die wunderschönen Farben und Garnstrukturen, die nur darauf warten, aus dem Regal genommen und zu etwas Wunderschönem verarbeitet zu werden. Man weiß nie, was aus einem Strickmuster oder aus einem Traum am Ende Schönes entsteht.“

Als überzeugte Christin möchte sie ihr Lebensmotto „Du sollst für andere ein Segen sein“ umsetzen und mit ihrem authentischen Glauben, ihrer positiven Grundhaltung und ihrer ansteckenden Begeisterung den Menschen Mut machen. Sie ist bestrebt, dem Leser zu helfen, seiner Bestimmung auf die Spur zu kommen, Gott zu lieben und anderen zu dienen.

Die zahlreichen Bibelzitate wurden in kursiver Schrift dargestellt, wobei die Autorin anschließend stets auch näher darauf eingeht. In einem lockeren Schreibstil und mit sehr vielen Beispielen aus ihrem eigenen Erfahrungsschatz sowie jenem ihres Umfelds weist sie auf die einmalige Bestimmung hin, die Gott in jeden Menschen hineinlegt. Sie ermutigt zur Selbstreflektion und fordert dazu auf, seine Träume zu verwirklichen und niemals vor verschlossenen Türen zu kapitulieren. In offenen Worten und mit schonungsloser Ehrlichkeit berichtet sie von Hindernissen, die sich ihr in ihrem Leben bereits in den Weg gestellt haben. Debbie Macomber erlaubt ihren Lesern Einblicke in ihre Familie und Kindheit. Sie skizziert den langen und manchmal steinigen Weg von ihrer ersten eigenhändig verfassten Geschichte bis zur Veröffentlichung des ersten Romans. Ihre offene und liebenswürdige Art ließ mir diese Autorin, deren Werke ich bislang nicht kannte, auf der Stelle sympathisch erscheinen. Durch die Berichte über ihren eigenen Umgang mit Hindernissen, Ängsten und Zweifeln vermittelt sie den Eindruck, ganz genau zu wissen, wovon sie schreibt. Sie lässt persönliche Erfahrungen – sowohl in positiver, als auch in negativer Hinsicht – tief in ihre Ausführungen einfließen und bewirkt dadurch hohe Authentizität. Debbie Macomber bleibt trotz der Erwähnung negativer Erfahrungen und Rückschlägen in ihrem Leben stets positiv. Sie plädiert für Freude, Lachen, Zufriedenheit und Dankbarkeit – zugleich aber auch für eine gewisse Risikobereitschaft, Mut und Abenteuerlust beim Verfolgen seiner angestrebten Ziele und Realisierung seiner Träume. Speziell ihre Empfehlungen hinsichtlich des Umgangs mit der Zeit, dem Setzen von Prioritäten, der Notwendigkeit, auch „Nein“ sagen zu können und dem Überwinden von Schuldgefühlen empfand ich als äußerst hilfreich und praxistauglich. Sie stellt ihre eigene Tagesplanung und Zeitspar-Tipps vor und vermittelt anschaulich, wie sie diese Empfehlungen in ihrem eigenen Leben umgesetzt hat.

Fazit: „Die bunten Farben deines Lebens“ war eine hoch interessante und durch die vielen praktischen Tipps auch eine sehr hilfreiche Lektüre, die mir sehr gut gefallen hat und die ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.

Bewertung vom 29.04.2018
Die Tochter des Kapitäns
Delamere, Jennifer

Die Tochter des Kapitäns


sehr gut

Gib nicht so schnell auf, was Gott dir so ganz offensichtlich geschenkt hat

Rosalyn, Julia und Cara Bernay stammen aus Plymouth und wurden nach dem spurlosen Verschwinden ihres Vaters und dem Tod ihrer Mutter zu Vollwaisen. Sie wuchsen in einem Waisenhaus in Bristol auf und schon bald nahte der Zeitpunkt, wo die drei Schwestern sich trennen mussten. Im Jahre 1873 wurde Rosalyn siebzehn Jahre alt, verließ das Waisenhaus und trat ihren Dienst als Gesellschafterin einer wohlhabenden Witwe an. Deren neuer Ehemann besaß jedoch eine grausame und böse Seite, und als es zum Äußersten kam, musste Rosalyn fliehen. Sie landete in London, wo sie bereits auf dem Bahnhofsgelände von einem Mann bedrängt wurde.

Nathan Stuart Moran diente nach siebenjährigem Kriegsdienst aufgrund einer schweren Handverletzung ein Jahr lang als Reservesoldat und wünschte sich nichts sehnlicher, als sich wieder für den aktiven Dienst qualifizieren und zu seinem Regiment zurückkehren zu können, welches in Indien stationiert werden soll. Der loyale und gewissenhafte Unteroffizier war gerade auf dem Bahnhofsgelände unterwegs, als er den Zwischenfall bemerkte und Rosalyn Bernay beistand. Aufgrund eines Missverständnisses vertraute sich die junge Frau jedoch lieber einer älteren Dame an, als dem stattlichen Soldaten in Uniform zu folgen. Diese Entscheidung sollte sie kurz darauf bitter bereuen. Allen Umständen zum Trotz behauptete Rosalyn sich jedoch und mit der Unterstützung von Nate, seiner Familie und neu gewonnen Freunden führte sie ihr Weg ins Theater, wo sie eine Anstellung als Garderobiere fand. Durch eine glückliche Fügung arbeitete dort auch Nate – und die beiden jungen Menschen konnten ihre gegenseitige Anziehung bald nicht mehr leugnen.

Der vorliegende historische Liebesroman aus der Feder von Jennifer Delamere nimmt im England des Jahres 1873 seinen Anfang und lässt vor den Augen der Leser das viktorianische England wieder auferstehen. In einnehmendem Schreibstil und mit vielen humorvollen Passagen erzählt die Autorin vom Alltagsleben und den Errungenschaften dieser Epoche. Sie lässt zugleich auch ihre große Liebe zur Musik einfließen. Das aufregende Leben vor und hinter den Kulissen wird thematisiert und der Glaube zieht sich wie ein roter Faden durch das gesamte Buch. Die gesamte Familie Moran, aber auch die Bernay-Schwestern schöpfen daraus Kraft und Zuversicht für ihre Handlungen und ihr Leben. Durch die Kindheitserinnerungen der Bernay-Schwestern erfährt man zudem vom beeindruckenden Lebenswerk des deutschen Theologen und Evangelisten Georg Müller, der 1829 als Missionar nach England ging und dort einige Jahre später mehr als zweitausend Waisenkindern ein Zuhause gab.

Die handelnden Personen dieses Buches waren liebevoll gezeichnet und wuchsen mir rasch ans Herz. Den beiden Protagonisten Nathan und Rosalyn wurden sympathische Nebenfiguren zur Seite gestellt, wobei mich Nates redselige und neugierige Schwester Mary sowie Rosalyns kühne und unabhängige Schwester Julia am meisten amüsierten. Einziger Kritikpunkt in diesem Buch war der beständige und vollkommen übergangslose Wechsel der Erzählweise, der einen Perspektivenwechsel weder anzeigte, noch kommentierte. Etwas befremdlich fand ich auch den Buchtitel, der meines Erachtens mit dem Inhalt kaum etwas zu tun hat. Im Buch wird lediglich in einem einzigen Satz erwähnt, dass Rosalyns Vater Kapitän eines Kaufmannsschiffs war, und auf den letzten Seiten werden drei Zeilen einer langsamen und zärtlichen Ballade zitiert, in denen ebenfalls die Tochter eines Kapitäns besungen wird.

Fazit: „Die Tochter des Kapitäns“ war eine emotionale und romantische Geschichte, die interessante Themen aufgriff und mich sehr gut unterhalten hat. Ich kann dieses Buch jedem Fan historischer Liebesromane ans Herz legen.

Bewertung vom 26.04.2018
Eine Woche im Gestern
Hunter, Denise

Eine Woche im Gestern


ausgezeichnet

Du bist mein Herz, mein Ein und Alles

In der kurzen Ehe von Ryan und Abby McKinley kriselte es bereits längere Zeit, als es schließlich zum Eklat kam und Abby die Konsequenzen zog. Doch trotz der vielen Streitigkeiten und dem Schmerz, den sie sich gegenseitig zufügten, litten alle beide sehr unter ihrer Trennung. Ein unerwarteter Anruf seiner ehemaligen Schwiegereltern lässt Ryan verblüfft erkennen, dass ihre Tochter Abby ihnen nichts von der Scheidung erzählt hatte. Ryan erkennt blitzschnell seine einmalige Chance, die Liebe seines Lebens zurückzugewinnen und nimmt die Einladung zu einem Familienfest bei den Giffords an. Abby sträubt sich mit allen Mitteln gegen eine sehr lange gemeinsame Autofahrt mit ihrem Ex-Ehemann. Letztendlich muss sie jedoch notgedrungen einwilligen, um die Scharade ihrer glücklichen Ehe aufrechtzuerhalten. Und so machen Ryan, Abby und ihr kleiner Yorkshireterrier Boo sich auf den weiten Weg nach Summer Harbor…

Denise Hunter erzählt in diesem Buch die Geschichte einer gescheiterten Beziehung und geht dabei sehr einfühlsam vor. In ihrer Charakterzeichnung konzentriert sie sich vor allem auf die beiden Protagonisten. Es werden zwar einige Nebenfiguren in die Handlung eingebracht, eine tragende Rolle hierbei spielt jedoch einzig Abbys beste Freundin Gillian Rogers. Der restliche McKinley-Clan hat in diesem Band lediglich eine kleine Gastrolle, dennoch fand ich es sehr schön, den Figuren aus den anderen Bänden dieser Reihe wieder zu begegnen.

Die Aufarbeitung der Vergangenheit und die Rückblicke im Buch, die nach und nach Abbys und Ryans Geschichte offenbaren, vermittelt die Autorin in Form von Dialogen und Gedankengängen ihrer Protagonisten. Ryans Optimismus, seine Bereitschaft, auf Abby zuzugehen und der Wunsch nach einem Neuanfang stoßen auf das gebrochene Herz seiner Ex-Frau, welches diese durch kühle Distanz und Zynismus zu schützen versucht. Ryan hat ihr bereits einmal das Herz gebrochen, und sie möchte nun mit aller Macht verhindern, dass dies ein weiteres Mal passieren könnte. Ob – beziehungsweise wie – die beiden es schaffen, ihre Differenzen zu begraben und einen Neuanfang zu machen, erzählt diese bittersüße, jedoch zugleich auch sehr tiefgründige Liebesgeschichte.

Denise Hunter besitzt einen sehr einnehmenden Schreibstil. Sie hat zudem ein ausgeprägtes Talent dafür, ihren Figuren Leben einzuhauchen. Unter der Fassade von Ryan und Abby lauert eine regelrechte Fülle verschiedenster Emotionen, die auf vortreffliche Art und Weise dargestellt werden. Je tiefer ich im Verlauf des Buches in die Vergangenheit dieser beiden unglücklichen Liebenden eindringen durfte, umso mehr Verständnis brachte ich für ihr Verhalten auf. Eine besondere Wandlung merkte ich in meiner Einstellung zu Abbys Verhalten, das mir anfangs eiskalt und rücksichtslos erschien. Erst nach Kenntnis bestimmter Details aus Abbys Leben offenbarte sich mir die gesamte Fülle ihres Schmerzes, den die zerbrechliche und tief verletzte junge Frau hinter einem dicken Schutzwall verbirgt. Auch dem christlichen Glauben wird in diesem Buch ein gewisser Stellenwert eingeräumt. Er wird durch Ryan, die tief gläubige Familie McKinley, Gillian Rogers und Abbys schwere Glaubenskrise thematisiert. Die Gebete und Gedanken der handelnden Figuren wurden zudem kursiv dargestellt.

„Eine Woche im Gestern“ hat mich vollständig überwältigt, und ehrlich gesagt auch ein wenig überrascht. Meine Erwartungen an dieses Buch wurden bei weitem übertroffen, und ich empfand diesen vierten Band der „Chapel Springs Reihe“ als jenen, der mich bislang am meisten beeindruckt hat. Für diese ausgezeichnete Lektüre, die mich tief berührte, möchte ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung vergeben. Zugleich weise ich darauf hin, dass man dieses Buch zwar durchaus auch ohne Kenntnis der Vorgängerbücher lesen kann, das Leseerlebnis jedoch umso schöner und intensiver ist, wenn man vorab über die Familiengeschichte der McKinleys informiert ist.

(gekürzte Version)

Bewertung vom 23.04.2018
Bräute auf Abwegen
Witemeyer, Karen;Jennings, Regina;Connealy, Mary

Bräute auf Abwegen


sehr gut

BRÄUTE AUF ABWEGEN

Der bezaubernde Sammelband mit dem Titel „Bräute auf Abwegen“ und einer Protagonistin im Hochzeitskleid auf dem Buchcover beinhaltet drei jeweils nur etwas über einhundert Seiten zählende, romantische Liebeskomödien von drei namhaften christlichen Autorinnen.

Im ersten Abschnitt präsentiert KAREN WITEMEYER „DAS EHEMANN-MANÖVER“, in dem Marietta Hawkins, die Tochter eines texanischen Ranchers, sich in den attraktiven Vormann ihres Vaters verliebte. Marietta hat es sich in ihren hübschen Kopf gesetzt, das Herz dieses faszinierenden Daniel Barrett zu erobern. Als sie erfährt, dass Daniel jedoch Hawk’s Haven in Kürze verlassen und eine eigene Ranch gründen wird, drängt die Zeit. Die junge Frau mit den sanften braunen Augen macht sich sehr zielstrebig und mit äußerster Entschlossenheit – „Es ist an der Zeit, die Möglichkeiten zu erkennen, nicht die Probleme zu sehen. Die Möglichkeiten von Liebe und Heirat, um genau zu sein.“

Die zweite Geschichte mit dem Titel „DER BRÄUTIGAM, DER SICH NICHT TRAUT“ stammt aus der Feder REGINA JENNINGS und spielt in Missouri, wo nach vielen Regenfällen ein Fluss über die Ufer tritt. In einem kleinen Haus in der Nähe lebt die achtzehnjährige Katie Ellen Watson, deren Eltern für ein paar Tage verreist sind. Als ein ungepflegter und bedrohlich wirkender Fremder plötzlich in ihr Haus kommt, steht ihr Josiah Huckabee, Katies bester Freund aus Jugendtagen, zur Seite. Doch Josiah scheint für Katie nichts als ein großes Ärgernis darzustellen. Es wird für die beiden zu einer echten Bewährungsprobe, die vorgetäuschte Fassade aufrechtzuerhalten und dem unheimlichen Eindringling ein jung vermähltes Ehepaar vorzuspielen.

MARY CONNEALY erzählt zu guter Letzt von einem romantischen Abenteuer in Houston, Texas, das den Titel „EINE BRAUT AUF DER FLUCHT“ trägt. Die elegante zarte Carolyn Halsey wurde von ihrem Vater aufgrund hoher Spielschulden verschachert. Gemeinsam mit ihrem Bruder Isaac flieht sie in der Nacht vor ihrer Zwangsverheiratung. Carries Schwester Audrey bittet einen großgewachsenen Texas Ranger namens John Conroy, sie aus Houston herauszuholen und zu ihr nach Colorado zu bringen. Der gutaussehende und kampferprobte Mann mit den durchdringenden blauen Augen erscheint Carrie wie ein Retter, der direkt vom Himmel geschickt wurde. Doch Carries verschmähter Bräutigam ist nicht nur für seinen Reichtum, sondern auch für seine Brutalität und Grausamkeit bekannt. Er setzt alle Hebel in Bewegung, um seine Braut zurückzubekommen.

Drei ausgezeichnete Autorinnen sorgen durch drei amüsante Liebesabenteuer für ein vortreffliches Lesevergnügen. Durch den locker-leichten Schreibstil, eine Menge Charme und eine beachtliche Portion Humor stellen diese drei Kurzgeschichten eine kurzweilige Lektüre dar. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und kann dieses Buch Lesern mit einem Faible für historische Liebesromane wärmstens weiterempfehlen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.04.2018
Espenlaub
Mette, Jürgen

Espenlaub


ausgezeichnet

Behindert, zerbrechlich, orthopädisch auffällig, aber gesegnet. Das ist mein Leben.

„Der Herr ist mein Hirte. Mir wird nichts mangeln…“

Der alleinstehende Anton Hinteregger führt ein äußerst arbeitsames Hirtenleben, er ist Kuhhirte aus Leidenschaft und lebt mit seinen Kühen abwechselnd im Sommerquartier auf der Alm und im Winterquartier bei der Familie des Raffaltbauern Alois Schmid. Nach dem schrecklichen Unfalltod der Mutter nahm sich die tiefgläubige Altbäuerin Walburga Schmid des armen Waisenkindes an und nahm es wie einen eigenen Sohn in die Familie auf. Da Anton aufgrund seiner Sprachbehinderung kein Schulbesuch möglich war, unterrichtete die ausgebildete Lehrerin Walburga den Jungen. Sie lehrte ihm die Liebe zur Literatur und zeigte ihm den Weg zu einem fröhlichen und befreiten Christsein. Anton wuchs unter ihrer Obhut zu einem charakterstarken, zuverlässigen, fürsorglichen und gläubigen jungen Mann heran.

Als die gleichaltrige Evamaria Stocker als Hausmädchen auf den Raffalthof kam, begegnete Toni der Liebe seines Lebens. Zu seiner großen Freude erwiderte das hübsche und fröhliche Mädchen seine Gefühle und die beiden planen eine gemeinsame Zukunft. Evis Mutter kann jedoch aufgrund ihrer Standesdünkel den Freund der Tochter nicht akzeptieren und sorgt auf sehr effektive Art und Weise dafür, die Liebenden zu trennen. Evi wird für zwei Jahre zum Studium nach England geschickt, kehrt jedoch entgegen allen Zusagen und Versprechungen nach dieser Zeit nicht mehr zurück. Sie gerät in die Fänge einer Sekte und bricht unter dem Einfluss des fanatischen Sektenführers jeden Kontakt zu ihrer großen Liebe, ihrer Familie und ihren Freunden ab.

Toni leidet sehr unter der Trennung von Evi und seiner quälenden Einsamkeit, er ist tief verletzt und die sterbende Hoffnung auf ihre ist beinahe schlimmer als seine Diagnose Morbus Parkinson.

Jürgen Mette hat sich mit diesem Roman zielstrebig in mein Herz geschrieben. In seiner Geschichte über den geduldigen und in sich gekehrten Anton Hinteregger konzentriert er sich vor allem auf seinen Protagonisten, dessen Charakterisierung ihm hervorragend gelungen ist. Tonis stille Gedankenwelt, seine Emotionen, seine Ängste, aber auch sein Festhalten an der Hoffnung auf ein Wiedersehen mit seiner geliebten Evi werden im Buch sehr eindringlich und außergewöhnlich berührend beschrieben. Tonis früh verstorbene Mutter gab ihm einen starken Glauben mit auf den Weg, der durch die Person der Walburga Schmid noch vertieft wurde. In den langen Jahren der Einsamkeit und des Wartens auf Evi reifte er trotz tiefster Verzweiflung und infolge seiner Weigerung, nicht aufzugeben, zu einer in sich ruhenden Persönlichkeit, die auch anderen Menschen Mut und Hoffnung vermittelt.

Der Leser erhält in diesem Buch einige Informationen über die Parkinson-Erkrankung, beginnend von den ersten Anzeichen körperlicher Einschränkungen, über den Weg zu einer Diagnose bis hin zu verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten. Das Hauptaugenmerk wird jedoch stets auf die Person des Protagonisten gelegt und dessen Erfahrungen und Empfindungen in den Mittelpunkt gerückt. Der christliche Glaube spielt in diesem Buch eine zentrale Rolle, und in den Erzählsträngen, die sich mit dem Leben von Evamaria Stocker in London beschäftigen, erfährt man von ihrem Abgleiten in die Fänge einer Sekte.

Ich empfand „Espenlaub“ als tief berührende, zum Teil erschütternde Lektüre. Evis lange Abwesenheit ließ an manchen Stellen sogar einen gewissen Groll in mir entstehen, und das Wiedersehen ging mir ein klein wenig zu „glatt“ über die Bühne. Das happy end versöhnte mich jedoch mit Evis Abtrünnigkeit und ich möchte dieses Buch, das so voller Glauben und Hoffnung ist, jedem ans Herz legen, der sich mit der Parkinson-Erkrankung eines gläubigen Christen auseinandersetzen möchte.

(gekürzte Fassung aufgrund der Zeichenbegrenzung)

Bewertung vom 15.04.2018
Niedertracht / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.3
Maurer, Jörg

Niedertracht / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.3


ausgezeichnet

Erst kommt der Ärger, dann kommt der Jennerwein

In diesem dritten Band der Alpenkrimi-Reihe um den sympathischen Kult-Ermittler Hubertus Jennerwein stehen Leichenfunde an unzugänglichen Nischen in den Felswänden der Bergwelt im Mittelpunkt des Geschehens. Die Opfer scheinen sich auf vorerst unerklärlichen Wegen in eine ausweglose Situation gebracht zu haben und erleiden einen grausamen Tod durch Kachexie, eine Mischung aus Erfrieren, Verhungern und Verdursten.

Einige Personen im bekannten bayrischen Kurort machen sich verdächtig. Bereits im Prolog begegnet dem Leser ein Mann, der nach einem Streit mit seiner impulsiven und eifersüchtigen Freundin spurlos verschwunden scheint. Ein wortkarger und hoch verschuldeter homo alpinus namens Johnny Winterholler macht sich auf zu höchst eigenartigen Bergtouren, und ein ortsbekannter Wanderer und Naturfreund, der auf den Namen „Putzi“ hört, scheint ebenfalls ein dunkles Geheimnis zu hüten. Der unzugängliche, grantige und abweisende Desperado Alois Schratzenstaller ficht seit Jahren diverse Streitigkeiten mit Behörden und Firmen aus, und wie erklärt man sich zu alledem das plötzliche Wiederauftauchen des österreichischen Problemlösers und Wiener Vorstadt-Strietzis Karl Swoboda sowie zwei sizilianischen Mafia-Handlangern, die sich auffallend für Insekten interessieren? Auch im beliebten Treffpunkt der Einheimischen, der Bäckerei "Krusti" des Johannes Krustmayer, geht es hoch her. Hier wird von seltsamen Beobachtungen gemunkelt, und natürlich dürfen der unvermeidliche Gemeinderat Toni Haarigl sowie das Leichenbestatter-Ehepaar Ursel und Ignaz Grasegger auch in diesem Fall für eine kurze Zeit den Schauplatz der Handlung betreten.

Für Hubertus Jennerwein und Maria Schmalfuß wird es in diesem Fall ganz besonders brenzlig, und der Rest des Jennerwein-Teams - Johann Ostler, Franz Hölleisen, Ludwig Stengele und Nicole Schwattke – hat alle Hände voll zu tun, der Identität des unbekannten Täters auf die Spur zu kommen. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit, den sowohl der Mörder, als auch die Ermittler, zu gewinnen suchen.

Wie auch in den beiden ersten Bänden haben mir der einnehmende und lockere Schreibstil mit der starken Einbindung des bayrischen Dialekts und der grandiosen Situationskomik ausgezeichnet gefallen. Die Charakterisierung der handelnden Figuren empfand ich als sehr gut gelungen, und das Wiedersehen mit den aus den Vorgängerkrimis bekannten Protagonisten sorgte in Kombination mit dem Kriminalfall für großes Lesevergnügen. Die faszinierenden Einblicke in die mikroskopische Welt der Mücken haben mich zunächst erstaunt, und aufgrund der unfassbaren Fähigkeiten sogar ein klein wenig skeptisch zurückgelassen. Ob dies jedoch auf Tatsachen beruht, oder aber zum Großteil der Phantasie des Autors geschuldet ist, darüber erzählt Herr Maurer mit einem kleinen Augenzwinkern auf der allerletzten Seite.

Nach „Föhnlage“ und „Hochsaison“ kann ich auch dem dritten Band dieser Reihe namens „Niedertracht“ nur die Höchstwertung vergeben – es ist genau die Art Krimi, die mir unglaublich gut gefällt, mich sehr gut unterhält und für spannende und zugleich auch amüsante Momente sorgt. Ich mag die Regionalkrimis des Autors Jörg Maurer sehr gerne und freue mich auf den vierten Band dieser Reihe!

Bewertung vom 09.04.2018
Keine Sorge!
Lucado, Max

Keine Sorge!


ausgezeichnet

MACHT EUCH KEINE SORGEN (Phil 4,6)

„Lasst euch durch nichts im Leben in ständige Atemlosigkeit und Angst versetzen. Dass wir uns mal Sorgen machen, ist unvermeidlich, doch im Gefängnis der Sorge zu sitzen ist etwas, wofür wir uns selbst entscheiden.“

In seiner Neuerscheinung „Keine Sorge!“ steht der titelgebende Slogan im Mittelpunkt der Ausführungen Max Lucados. Der Autor schreibt über die Ursachen, das Wesen und die Auswirkungen unserer Sorgen und erwähnt hierbei auch die Schuld, die Christen deshalb empfinden. Mitten in den Stürmen unseres Lebens gibt es jemanden, der diesen Stürmen auch gewachsen ist. Die Bibelstellen, die Max Lucado anführt, sind sehr zahlreich und werden zum Teil auch in kursiver Schrift dargestellt. Besonders eingehend beschäftigt der ehemalige Pastor sich mit Philipper 4 und dem Apostel Paulus, er nimmt kapitelübergreifend immer wieder Bezug darauf. Man findet in diesem Buch zwischendurch immer wieder eigene Lebenserfahrungen und Erlebnisse des Autors. Unter anderem offenbart er seinen Lesern aber auch, was der Begriff „Amygdala“ mit unseren Sorgen zu tun hat, wie man sich Güte, Freundlichkeit und innerer Ruhe zu eigen macht, die Kraft des Gebets und die Dankbarkeit als achtsame Wahrnehmung des Guten im eigenen Leben erkennt oder ein gezieltes Gedankenmanagement dazu nutzt, das eigene Leben von Sorgen zu befreien. Zum Thema „Im Hier und Jetzt leben“ erlaubt er einen Einblick in seine ganz persönlichen Gedanken dazu, die er in Form eines Gedichtes zusammengefasst hat. Den Fragen zur Vertiefung widmet er ungewöhnlich großen Raum, der Leser kann sich auf knapp sechzig Buchseiten intensiv damit beschäftigen und findet schließlich noch wertvoller Bibelzitate, die sich auf die Thematik konzentrieren.

Der Schreibstil dieses Buches wirkt angesichts der vielen Bibelstellen und Erzählungen aus dem Alltagsleben aufgelockert. Der Inhalt ist übersichtlich gegliedert. Besonders wichtige beziehungsweise eindringliche Zitate werden an einigen Stellen sogar in riesengroßen Lettern und eine ganze Buchseite füllend wiederholt. Ich möchte abschließend jene drei Zitate anführen, die mich ganz besonders bewegt und beeindruckt haben:

„Wir haben eine Wahl. Wir können unseren Schmerz tragen oder unsere Hoffnung. Wir können uns in unser Unglück hüllen oder uns mit Gottes Fürsorge kleiden. Wir können unter dem Chaos des Lebens zusammenbrechen oder uns auf den vollkommenen Plan Gottes stützen. Und wir dürfen auf diese Verheißung vertrauen: „Das eine aber wissen wir: Wer Gott liebt, dem dienst alles, was geschieht zum Guten. Das gilt für alle, die Gott nach seinem Plan und Willen zum neuen Leben erwählt hat.“ (Römer 8,28)

„Heben Sie Ihren Blick. Verlieren Sie sich nicht in Ihren Schwierigkeiten. Wagen Sie, daran zu glauben, dass Gutes geschehen wird. Wagen Sie, daran zu glauben, dass mit den Worten aus dem Römerbrief auch Sie gemeint sind!“

„Mit Gott als Ihrem Helfer werden Sie heute Nacht besser schlafen, und morgen mehr lächeln. Sie werden Ihren Ängsten anders begegnen. Sie werden lernen, innerlich zur Ruhe zu kommen und schlechte Nachrichten durch die Brille Ihres souveränen Gottes zu betrachten.“

Fazit: Ich empfand „Keine Sorge!“ als sehr anregende, interessante und bereichernde Lektüre, die ich nur zu gerne weiterempfehle. Ein tolles Buch, dessen Ratschläge man beherzigen sollte!

Bewertung vom 08.04.2018
Hochsaison / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.2
Maurer, Jörg

Hochsaison / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.2


ausgezeichnet

KURZKOMMENTAR

Skispringen ist halt nicht Halma!

In diesem zweiten Band der Alpenkrimi-Reihe um den sympathischen Kult-Ermittler Hubertus Jennerwein stehen das Neujahrsspringen im alpenländischen Kurort sowie die Vergabe zukünftiger Winterspiele im Mittelpunkt des Geschehens. Nach einem Anschlag auf Age Mikkel Sorensen, dem Skispringer der dänischen Nationalmannschaft, wird Kriminalkommissar Jennerwein mit seinem Team auf den Plan gerufen. Was zunächst wie ein Unfall aussieht, entpuppt sich nach einiger Zeit doch als übler Anschlag. Doch auch weitere Ereignisse und seltsame, die Kriminalisten herausfordernde Schreiben eines anonymen Täters, den Jennerwein kurz „Der Marder“ nennt, halten Hubertus Jennerwein, Johann Ostler, Franz Hölleisen, Ludwig Stengele, Nicole Schwattke und Maria Schmalfuß auf Trab.

Wie auch im ersten Band haben mir der einnehmende und lockeren Schreibstil mit der starken Einbindung des bayrischen Dialekts und der grandiosen Situationskomik ausgezeichnet gefallen. Die Charakterisierung der handelnden Figuren empfand ich als sehr gut gelungen, und das Wiedersehen mit den aus dem Vorgängerkrimi bekannten Protagonisten sorgten in Kombination mit dem ausgeklügelten Kriminalfall für großes Lesevergnügen.

Auch diesem Buch kann ich nur die Höchstwertung vergeben – es ist genau die Art Krimi, die mir unglaublich gut gefällt, mich sehr gut unterhält und für spannende und zugleich auch amüsante Momente sorgt. Ich freue mich bereits auf den dritten Band dieser Reihe!

Bewertung vom 04.04.2018
Anker im Sturm
Wagner, Holly

Anker im Sturm


ausgezeichnet

Alles, was wir brauchen, ist ein sicherer Anker

„Alles, was wir brauchen, ist ein sicherer Anker, der uns vor dem Abdriften schützt, wenn das Leben aus dem Ruder gerät.“ (Katie Kavinsky)

Die amerikanische Pastorin und Buchautorin Holly Wagner beschäftigt sich im vorliegenden Buch „Anker im Sturm“ mit den Herausforderungen des Lebens, mit denen jeder Einzelne von uns konfrontiert wird. In sehr bildhafter Sprache und stets Bezug auf das bekannte Gleichnis der Bibel nehmend, in welchem Jesus den Sturm besänftigt, schreibt sie über einen möglichen Umgang mit den Stürmen unseres Lebens. Die Autorin ist der Ansicht, dass wir in den Prüfungen des Lebens nicht steckenbleiben, sondern auch in den dunklen, erschütternden Momenten aufstehen und kämpfen sollen. Sie gibt Anregungen dazu, wie man diese Stürme überwinden und gestärkt daraus hervorgehen kann. Eine weitere biblische Grundlage für ihre Ausführungen ist die Beschreibung der tugendhaften Frau in Sprüche 31, und anhand des Beispiels des Apostels Paulus thematisiert sie, wie man Stürme überlebt.

In schwierigen Zeiten benötigt der Mensch eine Stütze, einen Halt, wobei Holly Wagner einerseits auf Gottes Wahrheit, andererseits auf Menschen, die Gott in unser Leben gestellt hat, hinweist. In diesem interessanten Sachbuch, welches man durchaus auch als Ratgeber und Lebensbegleiter betrachten darf, thematisiert sie das Abwerfen von Ballast, die Konfrontation und den Umgang mit Ängsten, das Setzen von Prioritäten, die Hoffnung als lebenswichtiges und wertvolles Gut, den Umgang mit unseren Gefühlen, Mut und Zuversicht und Stärke. Selbst verursachte Stürme werden ebenso besprochen wie die große Notwendigkeit, sich dabei auf einen Anker verlassen zu können. Ihre Aufmunterung, schwierige Lebensphasen auszuhalten, werden von den Lebensgeschichten einiger Frauen umrahmt, die durch ihr Durchhaltevermögen die Weltgeschichte beeinflussten.

„Anker im Sturm“ war eine sehr informative, stark bibelzentrierte Lektüre, die neben vielen Lebensberichten und Beispielen aus dem Alltag auch Anregungen zur Selbstreflektion enthält. Die zahlreichen Bibelzitate sind kursiv dargestellt, die Autorin befasst sich intensiv und ausführlich damit. Ich möchte abschließend noch einige der beeindruckendsten Zitate dieses Buches anführen:

„Wer Gott liebt, dem dient alles, was geschieht, zum Guten.“

„Egal, ob wir in einer Beziehungskrise stecken, Schwierigkeiten am Arbeitsplatz haben oder mit gesundheitlichen Problemen kämpfen, jeder Sturm in unserem Leben birgt die Gelegenheit in sich, ihn nicht nur zu überleben, sondern auch als Sieger daraus hervorzugehen.“

„Das Leben ist nicht so, wie es sein soll. Es ist so, wie es ist. Die Art, wie man damit umgeht, macht den Unterschied.“

„Wir suchen nach einem Weg, wie wir den Sturm überstehen können, um dann am Ende siegreich aus dieser Krise hervorzugehen – gestärkt und gefestigt in unserem Glauben, unseren Beziehungen und unserem Denken.“

„Die Hoffnung ist für uns ein sicherer und fester Anker.“

„Anker im Sturm“ von Holly Wagner - beeindruckend, positiv, motivierend – Prädikat: „Sehr gut!“

Bewertung vom 03.04.2018
Föhnlage / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.1
Maurer, Jörg

Föhnlage / Kommissar Jennerwein ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Hubertus Jennerwein – großer Alphajäger und Kämpfer gegen das Böse

„Hauptkommissar Hubertus Jennerwein war der hartnäckigste Ausquetscher, den man sich denken konnte. Und der erfolgreichste.“

Kriminalkommissar Hubertus Jennerwein gilt als Kult-Ermittler, er ist ein erfolgsverwöhnter „Macher“ mit einer hundertprozentigen Aufklärungsquote. Der zurückhaltende, sehr disziplinierte Mann mit der sympathischen Ausstrahlung wird mit seinem Ermittlerteam zu einem ungewöhnlichen Fall gerufen. Während eines Klavierkonzerts fiel ein Mann von der Decke des Konzertsaales mitten in die Zuschauermenge, und begrub den jungen Fitnesstrainer Ingo Stoffregen unter sich, der das Pech hatte, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein. Den Zuschauern wurde sehr schnell klar, dass es sich hierbei nicht wie angenommen um eine Inszenierung der exzentrischen Künstlerin handelt. Ein Tumult brach aus, und die blonde Begleiterin von Ingo war unmittelbar nach dem Unfall wie vom Erdboden verschluckt. Die alteingesessene örtliche Leichenbestattung im Besitz des seriös wirkenden Ehepaares Ignaz und Ursel Grasegger scheint zwei neue Aufträge zu erhalten, doch die nervöse Reaktion der beiden wirkt ein klein wenig übertrieben. Das Team von Jennerwein steht vor einem Rätsel und stürzt sich in die Ermittlungen. Das Umfeld der beiden Opfer wird überprüft, ein Unfall in Betracht gezogen, aber auch mögliche Gründe für einen Mord ausgelotet. „Die SoKo Ahnungslos ermittelt!“

Der vorliegende Roman stellt den ersten Teil einer Reihe von Alpenkrimis des Bestseller-Autors Jörg Maurer dar. Schauplatz der Handlung ist ein bayrischer Kur- und Heilort mit geriatrischer Ausrichtung, ein blutiger Zwischenfall bei einem Klavierkonzert der Anlass für Hubertus Jennerwein, mit seinem Team die Ermittlungen aufzunehmen. Bei dem Protagonisten handelt es sich um einen etwas eigenbrötlerischen achtundvierzigjährigen Kommissar der Kriminalpolizei, der bislang noch jeden Kriminalfall gelöst hat. Jennerwein hat seit kurzem mit einem kleinen gesundheitlichen Problem zu kämpfen, welches er tunlichst verschweigt. Sein Ermittlerteam besteht aus seinen Kollegen Johann Ostler, Franz Hölleisen, Ludwig Stengele sowie einer jungen Kommissarin namens Nicole Schwattke. Die Polizeipsychologin Dr. Maria Schmalfuß unterstützt Jennerwein und hat eine beratende Funktion inne. Einige weitere Nebenfiguren dieses Buches gewinnen im Verlauf der Handlung zunehmend an Bedeutung, ihnen wird sogar eine tragende Rolle zuteil. Deren Charakterisierung ist Jörg Maurer für meinen Geschmack sehr gut gelungen, ihre Handlungen wirkten nachvollziehbar, die Motivationen glaubwürdig.

Der Autor besitzt einen sehr einnehmenden und lockeren Schreibstil. Die starke Einbindung des bayrischen Dialekts und eine Menge Humor und Situationskomik gestalteten das Lesen zu einem reinen Vergnügen. Der leichte Spannungsbogen bleibt bis zur letzten Seite durchgehend konstant, die Interaktion zwischen den handelnden Figuren hat mir ausnehmend gut gefallen.

Der vorliegende Alpenkrimi stellte meinen Einstieg in die Buchreihe um den Ermittler Hubertus Jennerwein dar, er hat mich sehr gut unterhalten und machte mich sofort zu einem begeisterten Fan des Autors. Ich freue mich auf alle weiteren bislang erschienenen Bücher dieser Reihe und werde auch zukünftig keine Neuerscheinung von Jörg Maurer mehr verpassen. „Föhnlage“ ist ein ausgezeichneter Kriminalroman mit einem sympathischen Ermittler, einem interessanten Plot und einer großen Portion Humor – da starte ich doch sogleich mit dem Folgeband „Hochsaison“. „Pack ma's!"