Benutzer
Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Elaine
Wohnort: 
Horn-Bad Meinberg

Bewertungen

Insgesamt 730 Bewertungen
Bewertung vom 05.11.2022
The Other Side of the Sky / Die Göttin und der Prinz Bd.1
Kaufman, Amie;Spooner, Meagan

The Other Side of the Sky / Die Göttin und der Prinz Bd.1


ausgezeichnet

Da ich Fantasy Bücher total gerne lese, kam ich nicht umhin, mir auch dieses zur Genüge zu führen und ich wurde nicht enttäuscht. Die Autorinnen Amie Kaufman und Meagan Spooner entführen die geneigten Leser*innen nach Alciel und die darunter liegende Welt. Alciel ist eine Welt in den Wolken, wo auf Technologie vertraut wird und North als Prinz ein recht priviligiertes Leben führt. Nimh gilt in der unteren Welt als eine Art Göttin und Magie spielt hier noch eine zentrale Rolle. Was passiert nun, wenn diese beiden Welten aufeinander treffen? Finden Sie eine gemeinsame Sprache oder steht Unverständnis im Vordergrund?
Die Geschichte über North und Nimh ist sehr spannend und berührend verfasst, so dass die Zeit beim Lesen wie im Flug vergeht. Und am Ende bleibt Neugier zurück, wie es wohl im Band zwei weiter gehen mag. Die Paralellen zur geplanten Besiedelung des Mondes sind unverkennbar. Ob sich die Bewohner*innen des Mondes und der Erde bald vielleicht auch nicht mehr verstehen werden?

Bewertung vom 20.10.2022
Elektra, die hell Leuchtende
Saint, Jennifer

Elektra, die hell Leuchtende


sehr gut

Ich kann mich noch erinnern, dass bei mir als Kind in der Schule immer ein Bauchgrummeln zurückblieb, wenn die griechischen Held*innensagen besprochen wurden. Meist ging es nur um Männer und ihre Taten, die Rolle der Frauen wurde nur am Rande gestreift.
Dies will das hier vorliegende Buch ändern, indem es drei zentrale Frauengestalten der griechischen Mythologie in den Hauptfokus des Geschehens rückt: Klytemnästra, ihre Tochter Elektra und die trojanische Priesterin Kassandra. Anhand ihrer Blichwinkel werden die Geschichten rund um Sparta, Mykene und Troja noch einmal neu erzählt, so dass sich ein stimmiges Gesamtbild entwickeln kann.
Eingebettet in zutiefst brutale und patriarchale Gesellschaftsstrukturen werden alle drei zu handelnden Akteur*innen, die ihr Leben und Sterben selbst in die Hand nehmen.
Der Autorin Jennifer Saint gelingt ein Buch voller Geschichten über Mut, Trauer, Glück, Scheitern und auch Rache. Es fällt leicht, sich in die verschiedenen Charaktere hinein zu versetzen und regelrecht mitzufiebern.
"Elektra" war für mich das erste Buch der Autorin, es wird aber bestimmt nicht das letzte sein.

Bewertung vom 16.10.2022
Das Leuchten der Rentiere
Laestadius, Ann-Helén

Das Leuchten der Rentiere


sehr gut

Mit "Das Leuchten der Renntiere" liegt ein sehr berührendes Werk vor, das definitiv unter die Haut geht. Im Mittelpunkt steht die juinge Samin Elsa, ihre Familie, ihr Freundeskreis und die Renntiere. Seid Jahrhuderten ist Elsas Familie mit den Leben mit und um die Renntiere vertraut und verbunden. Auch Elsa will dieser Tradition weiter folgen, erlebt aber Vorurteilen innerhalb der samischen Gesellschaft, offenen Rassismus Seitens der schwedisch-norwegisch-finnischen Mehrheitsbevölkerung, Untätigkeit der Polizei und Sadismus und Tierquälerei gegenüber Renntieren.
Der Schreibstil der Autorin Ann-Helén Laestadius geht definitiv unter die Haut und lässt die Leser*innen verändert zurück. Wer mehr über die heutigen Samen und die Welt der Renntiere erfahren möchte, ist hier definitiv richtig. Aber Achtung: Das Buch ist nichts für mal eben zwischendurch, es geht an die Substanz.

Bewertung vom 12.10.2022
Wer die Nacht malt / The Lost Crown Bd.1
Benkau, Jennifer

Wer die Nacht malt / The Lost Crown Bd.1


ausgezeichnet

Die Wolfsprinzessin

Mit "Wer die Nacht malt" liegt bereits der fünfte Band der Lyasky Reihe von Jennifer Benkau vor. Diesmal ist der Hauptschauplatz der Ereignisse Eshrian, wo ein verbrecherischer Herzog das Land ausplündert und mit aller Gewalt gegen die Menschen und Naturkräfte vorgeht. Gegen ihn wendet sich der im verborgenen agierende Sohn des früheren Herzogs - Mirulay - und die junge Hufschmiedin Kaya, die allzu lange ihre magischen Fähigkeiten des Runenmalens verbergen musste. Wird es ihnen und ihren Mitstreiter*innen gelingen den Herzog zu stürzen, das Land zu befrieden und Natur und Menschen wieder aufatmen zu lassen? Und wird es Kaya gelingen Mirulays Herz zu heilen?
Jennifer Benkaus Schreibstil kann die Leser*innen sofort begeistern, berühren und fesseln, so dass die knapp 500 Seiten wie im Fluge vergehen. Mensch kann in eine magische Welt voller Abenteuer, Gefahr und auch Liebe eintauchen und sich in ihr schnell zurecht finden.
Es ist nicht zwingend erforderlich, die vorhergehenden vier Bände gelesen zu haben, ich lege sie aber allen ans Herz. Es lohnt sich.

Bewertung vom 03.10.2022
Tage des Lichts / Kinderklinik Weißensee Bd.3
Blum, Antonia

Tage des Lichts / Kinderklinik Weißensee Bd.3


ausgezeichnet

Mit "Tage des Lichts" liegt bereits der dritte Band rund um die beiden Schwestern Marlene und Emma und die Kinderklinik Weißensee vor. Eingebettet in die gesellschaftspolitischen Ereignisse Ende der 1920er / Anfang der 1930er Jahre geht es diesmal darum, dass die Kinderklinik vor der Schließung steht und in der Forschung mit dem Wirkstoff Penicilline eine bahnbrechende Entdeckung gemacht wird. Aber auch die zwischenmenschlichen Freuden und Sorgen der Hauptcharaktere erhalten im Buch einen besonderen Stellenwert und ermöglichen so einen tiefen Zugang zu den Geschehnissen und den beiden Schwestern.
Der Autorin Antonia Blum gelingt es auf besondere Art und Weise vor den Augen der geneigte Leser*innen die Kinderklinik lebendig werden und ein Gefühl für die kleinen Patient*innen entstehen zu lassen. Auch der Zwiespalt zwischen Festhalten an Traditionen und Öffnen für neue Wege nimmt eine besondere Bedeutung in diesem Buch ein. Ich freue mich jetzt schon auf das vierte Buch dieser Reihe und werde es bestimmt wieder lesen.

Bewertung vom 02.10.2022
Wer mit den Toten spricht / Raven & Flyte ermitteln Bd.2
Turner, A. K.

Wer mit den Toten spricht / Raven & Flyte ermitteln Bd.2


ausgezeichnet

Mit "Wer mit den Toten spricht" liegt bereits der zweite Band rund um die Assistentin der Gerichtsmedizin Cassie Raven und die Polizistin DS Phyllida Flyte vor. Im Mittelpunkt steht diesmal die Vergangenheit beider Hauptcharaktere. Cassie Raven versucht herauszufinden, ob ihr Vater wirklich ihre Mutter ermordet hat oder vielleicht jemand anderes ungeschoren davon gekommen ist. Und Phyllida Flyta will verstehen, was zum Tod ihres Kindes geführt hat. Gemeinsam unterstützen sie die jeweils andere und erleben dabei ein Auf und Ab.
Die Geschichte wird von der Autorin A.K. Turner sehr spannend und detailreich erzählt, so dass es leicht fällt, in die Geschehnisse einzutaucen und sich mit den Carakteren zu verbinden. Auch die metaphysische Ebene, auf der Raven Botschaften der Verstorbenen erhält, gefällt mir richtig gut und fühlt sich für mich persönlich sehr stimmig an. Fast schon nebenbei kann mensch auch viel über Gerichtsmedizin lernen. Ich bin jetzt schon gespannt, ob es einen dritten Band geben wird.

Bewertung vom 01.10.2022
Scherben einer Göttin

Scherben einer Göttin


ausgezeichnet

Mit "Scherben einer Göttin" liegt eine ganz besondere Anthologie über Lilith vor. Lilith ist eine Wesenheit, mit der ganz unterschiedliche Dinge verbunden werden: Die erste Frau, die selbstständige, rebellische, unabhängige Frau, aber auch in der polemischen patriarchalen Ablehnung die Kindsmörderin, Anführerin der Dämon*innen und Sinnbild der Verruchtheit.
Die Herausgeberin Bjela Schwenk, vor allem bekannt durch die Wolfszeit Reihe, hat in diesem Werk achtzehn Autor*innen versammelt, die unterschiedlichste Art und Weise in Form von Kurzgeschichten ihren Zugang zu Lilith vor den Augen der Leser*innen offenbaren. Gerade die Vielzahl von Geschichten und Perspektiven macht den Reiz dieses Buches auf: Je nach eigener Verortung begeistern manche Geschichten, andere fordern heraus, wieder andere sagen einer*m beim ersten Lesen vielleicht nicht so viel und wieder andere stehen in klarer Ablehnung zum eigenen Erleben und Selbstverständnis.
Ich bin mir sicher, dass jede*r Leser*in unterschiedlich von den Geschichten herausgefordert wird, und gerade dadurch das Ziel dieses Werkes erreicht werden konnte.

Bewertung vom 01.10.2022
Verbrenn all meine Briefe
Schulman, Alex

Verbrenn all meine Briefe


ausgezeichnet

Wie Ereignisse der Vergangenheit der Ahnen das heutige Leben der Nachkommen prägen können zeigt das hier vorliegende Buch von Alex Schulman. Genauso aber auch, das Vergangenheit kein unüberwindbares Schicksal ist, dem wir uns fatalistisch ergeben müssen, sondern wir immer die Wahl haben, wie wir die Zukunft gestalten und damit verändern.
Im Mittelpunkt dieses autobiographischen Romans steht eine Wut des Autors, unter der die Ehefrau und die Kinder stark leiden. Schulman versucht gegenzusteuern und beschäftigt sich immer mehr mit einem Familiengeheimnis, das seine Großeltern Sven Stolpe, Karin Maria von Euler-Chelpin und den Schriftsteller Olof Lagercrantz umfasste. Anhand von Romanen, Briefwechseln und dem Besuch von Originalorten gelingt es Schulman in die Vergangenheit einzutauchen, sie zu verstehen und sich bewusst zu entscheiden, aus dem Hamsterrad der Gewalt und Wut auszusteigen.
"Verbrenn alle meine Briefe" berührt vom ersten Moment an, gibt aber auch Hoffnung, das nichts so bleiben muss, wie es jetzt ist.

Bewertung vom 25.09.2022
Casa Zarrella
Zarrella, Jana Ina;Lafer, Johann

Casa Zarrella


sehr gut

Die deutsche und die italienische Küche sind mir wohlbekannt, bei der brasilianischen sieht es aber schon wieder etwas anders aus und es hielt sich bei mir das Vorurteil, dass dort fast ausschließlich Fleisch und Fisch gegessen werden. Um eins vorweg zu nehmen: Ja, Fleisch und Fisch spielen leider immer noch eine große Rolle in der brasilianischen Küche, aber nicht nur, wie das hier vorliegende Kochbuch von Jana Ina Zarrella und Johann Lafer zeigt: Lebendig und detailliert werden vor den Augen der geneigten Leser*innen kulinarische Köstlichkeiten aus Italien, Deutschland und Brasilien entworfen, die leicht nachzukochen und für mich als Veganer*in teilweise auch veganisierbar sind. Neben Rezepten und Tipps zur Vorratshaltung erfahren die Leser*innen durch die Texte und Bilder auch etwas über das Privatleben der beiden Autor*innen. Bei den brasilianischen Köstlichkeiten haben es mir die von mir veganisierten Tacos und auch die Brigadeiros (Pralinen) angetan, die ich für meine Zwecke von den Zutaten her umgestellt habe.

Bewertung vom 25.09.2022
Wenn ich das kann, kannst du das auch!
Zervakis, Linda;Patrikiou, Elissavet

Wenn ich das kann, kannst du das auch!


sehr gut

Die Autorin Linda Zervakis ist den meisten Leser*innen wahrscheinlich eher aus dem Fernsehen, statt der Kochliteratur bekannt und mir ging es da nicht anders. Was mich wohl in diesem Buch erwarten würde? Und würde es auch Rezepte für Veganer*innen wie mich enthalten, die in griechischen Restaurants oft Probleme haben, was zu Essen zu bekommen? Die erste positive Überraschung für mich war, dass dieses Buch nicht so fleischlastig ist, wie ich es kenne. Es gibt viele vegetarische Gerichte, die auch vegan umgewandelt werden können. Auch der Esskulturmix aus Griechenland, Arabien und Deutschland hat mir richtig gut gefallen und konnte als Bereicherung erlebt werden. Die Rezepte sind einfach und verständlich verfasst und machen Lust darauf sich selbst an den Herd zu stellen und sie auszuprobieren bzw. zu veganisieren. Durch das Buch kann mensch auch einen Einblick in die Vergangenheit und Familiengeschichte der Autorin erhalten, die in diesem Buch durch ihre Freundin Elissavet Patrikiou unterstützt wird.