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Island
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Nürnberg

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Insgesamt 548 Bewertungen
Bewertung vom 02.03.2023
Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen
Blum, Isaac

Ruhm und Verbrechen des Hoodie Rosen


ausgezeichnet

Hoodie Rosen ist mit seiner Familie und vielen weiteren Mitgliedern ihrer jüdisch-orthodoxen Gemeinde in eine Kleinstadt an der Ostküste der USA gezogen, wo sie mit Hilfe weiterer Bauprojekte Wohnraum für noch mehr orthodoxe Juden schaffen wollen, was bei manchen Bewohner:innen der Kleinstadt und auch der Bürgermeisterin auf wenig Begeisterung stößt. Hoodie lernt dann ausgerechnet die Tochter der Bürgermeisterin näher kennen, befreit mit ihr jüdische Grabsteine von Hakenkreuzen und verliebt sich in sie, was in den Augen seiner streng orthodoxen jüdischen Gemeinde eine schwere Sünde ist und auch harte Strafen nach sich zieht.

Ich fand diesen Jugendroman sehr interessant, weil man Einblicke in das Leben streng orthodoxer Juden in den USA bekommt. Obwohl ich schon gewisse Grundkenntnisse über das Judentum hatte, habe ich doch noch einiges Neue erfahren und war doch auch überrascht, wie sehr das Leben orthodoxer Juden auch außerhalb Israels von der Religion beeinflusst ist. So geht Hoodie auf eine spezielle, religiöse Schule, in der Bibel- und Gesetzesstudium einen sehr großen Teil des Unterrichts einnimmt und die Mitglieder der jüdischen Gemeinschaft kapseln sich regelrecht von allen Außenstehenden ab. Hoodie hat aber eine sehr sympathische und gewiefte Art und schafft es irgendwie meist, alle Regeln so auszulegen, dass er doch gewisse Freiheiten hat und auch seine große Schwester sieht nicht alles so verbissen, wie die ältere Generation.

Was den Schreibstil angeht, ist dieser aber schon recht anspruchsvoll für ein Jugendbuch, da oft auch Anspielungen auf Passagen aus der Heiligen Schrift oder der sonstigen Gesetzestexte vorhanden sind oder diese recht ausführlich diskutiert werden, ob man sie so oder doch anders verstehen kann. Ich fand das interessant, denke aber, Jugendliche bis inklusive der zehnten Jahrgangsstufe sind damit überfordert, sodass ich mir das Buch gut als Schullektüre in der Oberstufe vorstellen kann. Vielleicht auch im Fach Religion oder Ethik, wenn dort das moderne Judentum thematisiert wird.

Bewertung vom 28.02.2023
Stürmisch unterwegs / Tori Twister Bd.1
Pfeiffer, Marikka

Stürmisch unterwegs / Tori Twister Bd.1


ausgezeichnet

Tori Twister und ihre beiden Geschwister verbringen die Ferien oft bei ihrer Oma Professorin Windagard Twister im Örtchen Mittendrin, die nicht nur Meteorologin ist, sondern auch in ihrer Wetterküche experimentiert und damit das Wetter in Mittendrin beeinflusst. Diesen Sommer herrscht eine ungewöhnliche Hitzewelle und als die Drei bei ihrer Oma ankommen, ist sie verletzt und hat ihre Erinnerung und die Kontrolle über das Wetter verloren. Tori versucht zu retten, was zu retten ist und erkennt dabei auch bald, dass jemand anders versucht, das Wetter in Mittendrin in seinem Sinne zu beeinflussen.

Es handelt sich bei diesem Buch also um eine Art kindgerechten Krimi, da Tori, ihre Geschwister und der Nachbarsjunge versuchen, das Geheimnis um die untypischen Wetterphänomene zu lösen und dem Ganzen entgegenzuwirken. Dadurch ist die Geschichte sehr fesselnd, zugleich lernt man beim Lesen aber auch etwas darüber, wie bestimmte Wetterphänomene, wie zum Beispiel der Föhn, entstehen. Das alles wird in einem altersangemessenen Schreibstil beschrieben. Viele Illustrationen lockern die Geschichte auf und sorgen zudem dafür, dass man sich alles noch besser vorstellen kann. Auch wenn das mit der Wetterküche nicht zu 100 Prozent realistisch ist, gleitet die Geschichte ansonsten nicht ins Fantastische ab, sodass die Kinder sich auch mit Tori identifizieren können. Als Altersempfehlung sind 9 Jahre angegeben, ich denke, das Buch ist aber durchaus auch schon für 1-2 Jahre jüngere Kinder geeignet.

Bewertung vom 28.02.2023
Fatmanurs fabelhafte Backwelt
Kilic, Fatmanur

Fatmanurs fabelhafte Backwelt


sehr gut

Da ich weder Instagram noch TikTok nutze, war mir Fatmanur Kilic bisher kein Begriff, aber ich fand es gut, dass sie gelernte Konditorin ist und habe mir erhofft, dass sie zugleich durch ihren familiären Background nicht nur "klassisch deutsche" Kuchen und Torten vorstellen wird.

Im Buch gibt es dann zunächst Informationen zu Basics, wie verschiedenen Teigen und benötigtem Zubehör. Da war wenig Überraschendes für mich dabei, da ich doch schon häufig etwas gebacken habe, für Anfänger:innen mag das aber sicher hilfreich sein.

Die Rezepte untergliedern sich dann in Klassiker, leichte und schnelle Rezepte, Schönes für besondere Anlässe (Geburtstag, Hochzeit, Schulanfang, etc.), kleine Köstlichkeiten und Desserts und herzhafte Backwaren.

Alles ist Schritt für Schritt verständlich beschrieben, ohne, dass es zu viele unnötige Informationen drumherum, wie es bei Bloggern ja öfter der Fall ist, gibt. Lediglich hilfreiche Tipps, worauf man achten sollte, damit es gelingt. Bei vielen Rezepten finden sich, wie sollte es bei einer Rezeptbloggerin anders sein, zusätzlich noch QR-Codes, die zu Videos zum Rezept führen. Gut fand ich auch, dass alle Torten, trotz sahniger und cremiger Füllungen, ohne Gelatine auskommen und, dass man nicht allzu viel an spezieller Ausstattung benötigt, sondern ich so gut wie alles im Haus habe. Andererseits sind mir die Rezepte oft aber doch etwas zu ei- und sahnelastig. Da bevorzuge ich persönlich es, wenn diese Zutaten nicht so dominieren, sondern frische, fruchtige oder nussige Komponenten einen großen Teil der Zutaten ausmachen.

Die Autorin selbst wirkt sehr sympathisch, die Fotos im Buch sind auch alle sehr ansprechend, ich fürchte aber, dass Backanfänger:innen schon erst einige Male üben müssen, bis sie das zumindest ähnlich hinbekommen, was den Zeitaufwand und die Optik angeht. Da ist Fatmantur als gelernte Konditorin, uns Backlaien doch etwas voraus. Etwas gestört hat mich, dass noch einige Tippfehler enthalten waren, das sollte bei einem Buch in der Preisklasse eigentlich nicht passieren.

Bewertung vom 24.02.2023
Saubere Zeiten
Wunn, Andreas

Saubere Zeiten


ausgezeichnet

Jakob Auber ist fast 40, Journalist und relativ frisch von der Mutter seines kleinen Sohnes getrennt, als er erfährt, dass sein Vater, ein pensionierter Richter, zu dem er ein eher distanziertes Verhältnis pflegte, in Trier im Sterben liegt. Er fährt in seine alte Heimat und findet in seinem ehemaligen Kinderzimmer Tonbandaufnahmen mit Erinnerungen seines Vaters, die dieser kurz vor seiner Einlieferung ins Krankenhaus für ihn aufgenommen hat und alte Tagebücher seines Großvaters, der einst ein Waschmittel erfunden hatte und damit vorübergehend reich wurde, aber später wieder alles verlor. Der Großvater absolvierte vor dem Zweiten Weltkrieg eine Lehre als Drogist bei einem jüdischen Kaufmann und übernahm im Rahmen der Arisierung dessen Laden. Nach Kriegsende kehrte aber die nach England verschickte, einzige überlebende Tochter der jüdischen Familie zu den Aubers zurück und übte eine große Faszination auf Jakobs Vater aus.

Dem Autor ist es sehr gut gelungen, diese Familie, insbesondere die Männer zu porträtieren, wie es von Generation zu Generation immer wieder Geheimnisse gab und über vieles nicht gesprochen wurde, insbesondere auch über die Schuld, die Jakobs Großvater im Nationalsozialismus der jüdischen Familie gegenüber auf sich geladen hatte und wofür er und Jakobs Großmutter sich nie wirklich entschuldigten, es wurde einfach totgeschwiegen und ignoriert, was mit der jüdischen Besitzerfamilie der Drogerie passiert war und deren überlebende Tochter wurde mehr als lästiges Anhängsel behandelt. Aber auch Jakobs Verhältnis zu seinem Vater wird noch davon beeinflusst, obwohl er erst weit nach Kriegsende geboren wurde. Der Autor beschreibt das alles sehr anschaulich und gut nachvollziehbar und findet oft sehr passende sprachliche Bilder und andere Formulierungen, um wiederzugeben, was in den Beteiligten vorgeht. Dabei wechseln immer wieder die Zeitebenen und Perspektiven zwischen der Gegenwart Jakob Aubers und der Vergangenheit aus der Sicht seines Vaters und seines Großvaters und der überlebenden Tochter der jüdischen Familie.

Bewertung vom 23.02.2023
Kinder des Aufbruchs
Winter, Claire

Kinder des Aufbruchs


ausgezeichnet

Emma und ihre Zwillingsschwester Alice stammen ursprünglich aus der DDR, haben es aber geschafft, nach West-Berlin zu fliehen. Emma arbeitet dort nun erfolgreich als Dolmetscherin, unter anderem für Willy Brandt und Alice als Journalistin für eher links ausgerichtete Blätter. Sie hat eine kleine Tochter, während Emma sich schon länger ein Kind mit ihrem Mann wünscht. Der Roman spielt um die Studentenunruhen im Jahr 1967 herum, diese und die damit verbundenen Vorfälle sind natürlich auch ein wichtiges Thema im Roman, aber es geht auch um Fluchthilfe und Spionage.

Ich fand den Roman sehr interessant, da er in einer sehr spannenden Zeit spielt, die ich selbst noch nicht miterlebt habe. So haben ich aus der Perspektive der Hauptpersonen viel über die Studentenunruhen und das Verhältnis zwischen BRD und DDR in der damaligen Zeit erfahren. Die beiden Protagonistinnen waren mir sehr sympathisch, allerdings habe ich mich im Nachhinein etwas geärgert, nicht erst den ersten Teil der Reihe über sie gelesen zu haben, da ich manchmal doch gerne mehr über die Vorgeschichte gewusst hätte und manches Verhalten sicher noch besser verstanden hätte. Der Schreibstil der Autorin war aber gut nachvollziehbar und anschaulich.

Bewertung vom 23.02.2023
In blaukalter Tiefe
Hauff, Kristina

In blaukalter Tiefe


sehr gut

Die Covergestaltung und der Titel des Romans haben mich gleich angesprochen und ich bekam richtig Lust darauf, per Segelboot die Schärenwelt Schwedens zu erkunden.

Caroline, um die 50, Chefredakteurin eines Styling-Magazins und Mutter einer erwachsenen Tochter hat in ihrer Kindheit glückliche Tage in den Schären verbracht. Ihr Mann Andreas, ein erfolgreicher Wirtschaftsanwalt organisiert nun einen Segeltörn durch die schwedischen Schären für sie, lädt aber zugleich einen jungen Kollegen und dessen Freundin mit dazu ein, um diesen auf der Reise auf die Probe zu stellen, ob er sich als Partner in der Kanzlei eignet. Das Segelboot gehört dem recht unnahbar wirkenden Skipper Eric, der etwas zu verbergen zu haben scheint. Auf engstem Raum an Bord brechen dann alle möglichen Konflikte auf, obwohl die teils recht rauhe See und die von Felsen durchzogenen Gewässer eine gute Kooperation aller erfordern.

Der Autorin ist es sehr gut gelungen, die Stimmung unter den Beteiligten einzufangen und die beeindruckende Natur eindrucksvoll zu schildern. Nach und nach blickt man immer mehr hinter die scheinbar so heile Fassade und erlebt mit, wie sich alles immer mehr hochschaukelt und so das Unglück heraufbeschwört. Der Schreibstil ist flüssig lesbar, auch wenn Segel-Laien mit manchen Anweisungen sicher weniger anfangen können, sie sorgen für Authentizität, sind aber für das Verständnis der Gesamthandlung nicht essentiell. Nur das Ende hat mich nicht vollkommen zufrieden gestellt, für meinen Geschmack blieb zu vieles offen und ungeklärt.

Bewertung vom 14.02.2023
Licht und Schatten / Blankenese - Zwei Familien Bd.1
Grünig, Michaela

Licht und Schatten / Blankenese - Zwei Familien Bd.1


ausgezeichnet

Die Geschichte beginnt kurz nach dem Ende des Ersten Weltkrieges. Kriegsheimkehrer und Reedersohn John Casparius wird von seiner Verlobten verlassen, weil er Halbjude und die Reederei angeschlagen ist. Kurz darauf sieht er am Elbstrand von Blankenese Leni Hansen, Tochter einer verwitweten Wirtin, wie sie nackt im Morgengrauen schwimmen geht. Er ist fasziniert von der selbstbewussten jungen Frau, ahnt aber nicht, dass deren Vater als Kapitän im Dienste der Reederei seiner Familie gestorben ist. Diese Geschichte wird das Verhältnis der beiden noch lange beeinflussen.

Mich hat der erste Teil dieser Blankenese-Saga sehr gefesselt. Besonders Leni mit ihrer Kraft und ihrem Durchhaltevermögen trotz aller Schicksalsschläge ist mir sehr ans Herz gewachsen. Der Roman handelt zudem in einer sehr ereignisreichen Zeit und der Autorin ist es sehr gut gelungen, echte historische Ereignisse mit dem Schicksal der Familien Casparius und Hansen zu verknüpfen. Besonders die Machtergreifung der Nationalsozialisten beeinflusst das Leben aller dann enorm und ich bin schon sehr gespannt, wie es im zweiten Teil der Saga weitergeht. Der Schreibstil der Autorin war gut lesbar und anschaulich, die historischen Bezüge wirken sorgfältig recherchiert. Auch das Cover passt sehr gut zur Geschichte.

Bewertung vom 13.02.2023
Der Riss
Winter, Thilo

Der Riss


sehr gut

Die Vulkanologin Antonia Rauwolf reist zu einer Forschungsstation in der Antarktis, um dort kürzlich entdeckte Vulkane zu erforschen. Eigentlich möchte sie aber zunächst ihren seit Wochen im ewigen Eis verschollenen Bruder Emilio finden, der ebenfalls als Wissenschaftler in der Forschungsstation tätig war. Davon ist vor allem der Leiter der Station nicht begeistert und irgendjemand möchte Antonia mit aller Gewalt daran hindern, nach ihrem Bruder zu suchen.

Ich fand es sehr interessant, mehr über das Leben in der Antarktis und die damit verbundenen Schwierigkeiten zu erfahren und habe auch einiges Neue, auch über die Geschichte der "Besiedlung" der Antarktis, erfahren. Etwas schade fand ich aber, dass der Thriller sich nicht vollständig darauf beschränkte, was wirklich in der Realität möglich wäre, sondern gegen Ende auch etwas in die Science Fiction Richtung abdriftete. Die Protagonist:innen waren mir sympathisch, auch wenn ich nicht jede Handlung immer voll nachvollziehen konnte. Besonders Antonia wirkt sehr wagemütig und handelt daher öfter sehr unvorsichtig, was in der unwirtlichen Umgebung schnell problematisch enden kann.

Bewertung vom 12.02.2023
Totes Moor / Janosch Janssen ermittelt Bd.1
Engels, Lars

Totes Moor / Janosch Janssen ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Im Roten Moor in der hessischen Rhön finden zwei Studenten bei Recherchen für eine Forschungsarbeit im Morgennebel die Leiche einer jungen Frau. Der junge Kriminalkommissar Janosch Janssen ist als erster Ermittler vor Ort, da sein Elterhaus in der Nähe des Fundortes ist und er hat gleich eine Vermutung, was die Leiche angeht, die sich dann auch bewahrheitet. Es handelt sich um die 2009 nach einer Party spurlos verschwundene Matilda Nolte, seine heimliche Jugendliebe. Nach deren Verschwinden galt Janosch Vater für Hauptkommissarin Diana Quester als Hauptverdächtiger und beging schließlich Selbstmord. Nun taucht auch sie am Fundort der Leiche auf und Janosch und sie sind wenig erfreut, einander unter diesen Umständen zu begegnen.

Mir hat dieser Rhön-Krimi gut gefallen. Der Schauplatz passt von der Atmosphäre her gut zu dem Fall und es ist eine Gegend, in der noch kein Krimi gespielt hat, den ich bisher gelesen habe. Janosch ist mir als Ermittler sympathisch und der Fall ist spannend und weist überraschende Wendungen auf. Der Schreibstil war gut lesbar und auch sehr anschaulich. Ich freue mich auf weitere Fälle.

Bewertung vom 11.02.2023
Ostfriesengier / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.17
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesengier / Ann Kathrin Klaasen ermittelt Bd.17


sehr gut

In diesem neuen Band der Ostfriesland-Krimi-Reihe von Klaus-Peter Wolf bekommen Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen und ihre Kolleg:innen mit Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz eine neue Chefin mit einem nervigen Schach-Tick, die ansonsten nicht allzu viel zur täglichen Arbeit beiträgt. Kurz nach der Ankunft von Elisabeth Schwarz explodiert das Auto des BKA-Mitarbeiters Dirk Klatt, der etwas später dann erschossen aufgefunden wird und es kommt auch noch zu weiteren Todesfällen unter den Kolleg:innen der Polizeiinspektion. Außerdem verschwindet eine Kellnerin aus Ann Kathrins Lieblingscafé.

Fans der Krimi-Reihe werden sich sicher freuen, viele alte Bekannte "wiederzutreffen", allen voran Ann Kathrin Klaasen. Mich persönlich hat der Krimi aber nicht so recht überzeugt, nicht alle Handlungen der Beteiligten waren vollkommen nachvollziehbar und auch hinsichtlich des Falls erschien mir nicht alles logisch. Es wäre auch durchaus möglich gewesen, alles etwas zu straffen und stringender zu erzählen, wenn weniger (unnötige) Erläuterungen und Lebensweisheiten eingebunden worden wären. Außerdem gefielen mir die recht häufigen sexuellen Details und die Art, wie die meisten Frauen im Krimi herüberkamen nicht. Was mich ebenfalls ziemlich genervt hat, im Laufe des Lektüre, war die viele Schleichwerbung, insbesondere, was die Einbindung der Frau des Autors und ihrer Musik angeht. Es gibt sicher Fans, denen genau das gefällt, aber ich fand das sehr unnatürlich und übertrieben und es hatte für mich nichts mehr mit Lokalkolorit zu tun.

Ich habe die Hörbuchvariante des Krimis gehört. Diesbezüglich ist zu sagen, dass es auch hier Geschmackssache ist, wie man es findet, dass der Autor dieses selbst einliest. Fans finden dies sicher besonders authentisch, ich persönlich hätte einen professionellen Sprecher bevorzugt, da die Betonung und Ausgestaltung dann wesentlich professioneller und fesselnder sind, was mir das Zuhören erleichtert.