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Lesetiger

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Insgesamt 338 Bewertungen
Bewertung vom 30.05.2020
Die Herren der Zeit / Inspector Ayala ermittelt Bd.3 (2 Audio-CDs, MP3 Format)
Garcia Saenz, Eva

Die Herren der Zeit / Inspector Ayala ermittelt Bd.3 (2 Audio-CDs, MP3 Format)


sehr gut

Dies ist nun der dritte Band der Reihe um Inspector Unai López de Ayala, genannt Kraken, für mich war es der Erste. Trotz der fehlenden Vorkenntnisse bin ich gut mitgekommen.
Es gibt zwei parallele Erzählstränge, einen im baskischen Vitoria der Gegenwart und einen in der mittelalterlichen Vergangenheit.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig, das Buch lässt sich gut lesen oder noch besser hören. Denn hier komme ich zum Vorteil des Hörbuchs: Mit den vielen spanischen Namen muss man echt aufpassen und ich glaube, beim Lesen hätte ich es irgendwann einfach aufgegeben. Sich die Namen vorlesen zu lassen ist deutlich angenehmer, auch wenn man sich unheimlich konzentrieren muss. Und da auf den beiden Zeitebenen viele Personen vorkommen, ist Gehirnjogging angesagt. Zwischendurch war das etwas besser, aber gegen Ende war wieder volle Konzentration angesagt, damit man bei der Auflösung gedanklich mitkommt. Hier wird der Hörer ganz schön gefordert.
In der baskischen Stadt Vitoria erschüttert eine unheimliche Mordserie die Stadt. Noch unheimlicher sind die Parallelen in einem vor kurzem erschienenen Buch „Die Herren der Zeit“. Auch hier geht es um mittelalterliche Rituale bzw. Morde, doch keiner weiß, wer hinter dem Pseudonym des Autors des aufsehenerregenden historischen Romans steckt. Kraken beginnt mit seinen Ermittlungen und die Zeit drängt.
Die Morde sind nichts für zartbesaitete Gemüter, aber der Spannungsbogen ist hoch. Unterbrochen wird der Handlungsstrang der Gegenwart durch Einschübe, in denen eine mittelalterliche Geschichte erzählt wird. Daran muss sich der Hörer erst gewöhnen. Trotzdem fand ich auch die mittelalterliche Erzählung interessant, auch wenn der Wechsel zwischen den Zeitebenen oft mit einem Cliffhanger endet.
Der Roman besticht durch die Atmosphäre, die in der Stadt Vitoria, aber auch im Mittelalter herrscht. Durch die vielen Details meint man als Hörer direkt vor Ort zu sein.
Ich mag es ganz gern, wenn man auch von Privatleben der Ermittler, wie hier von Kranken erfährt. Weniger nachvollziehbar war für mich jedoch das Verhältnis der Ermittlerin zu einem Verdächtigen. Die Autorin hat die Protagonisten vielschichtig geschaffen und ich habe mit Kraken bei der Ermittlung mitgefiebert.
Insgesamt hat die Autorin einen verschachtelten und komplexen Thriller geschaffen, der den Hörer fordert und ist hat am Ende doch alles geschickt aufgelöst. Wobei man gerade hier echt aufpassen muss, um den Überblick zwischen den Verwandtschaftsgraden von vielen Charakteren, vielleicht ein paar zu vielen, nicht zu verlieren.
Gelesen wird das Hörbuch von Uve Teschner und der hat seine Sache wirklich großartig gemacht. Gekonnt trägt er die spanischen Namen vor und haucht sowohl jedem Charakter als auch der Story Leben ein. Seine Aussprache und die wechselnden Stimmen sind phänomenal. Ein Hörerlebnis, das absolut Spaß macht.

Fazit:
Ein komplexer, aber spannender Thriller, der mit den vielen spanischen Namen und Orten und noch mehr Personen den Hörer ordentlich fordert.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.05.2020
Mit dir durchs Feuer / Dangerous Hearts Bd.1 (eBook, ePUB)
Gold, Romina

Mit dir durchs Feuer / Dangerous Hearts Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

„Dangerous Hearts – Mit dir durchs Feuer“ von Romina Gold ist für mich das erste Buch der Autorin und gleichzeitig der Auftakt der Montana-Romantic-Reihe.
Nach dem Verlust ihres Mannes versucht Laurie den Traum vom eigenen Gestüt in Judson Creek, einem kleinen Ort inmitten der malerischen, aber rauen Bergwelt Montanas, weiterzuleben. Sie hat das Gestüt zusammen mit ihrem Mann aufgebaut. Als ein Feuerteufel umgeht und Lauries Gestüt brennt, schafft es der Fire Fighter Ethan Bradlley sowohl ihre Tiere als auch Laurie in letzter Minute zu retten. Bisher hat Laurie die Einsamkeit nichts ausgemacht, aber nachdem weitere Brandstiftungen folgen, wird sie sich der Abgeschiedenheit schmerzlich bewusst. Zugleich fühlt sie sich zu dem im Tal fremden Ethan merkwürdig hingezogen.
Romina Golds Schreibstil ist bildhaft, detailliert und locker-leicht. Man kann sich die Berge und Wälder Montanas gut vorstellen und taucht schnell in die Geschichte ein.
Laurie arbeitet hart, um das Gestüt nach dem Brand wieder aufzubauen. Denn sie kann und will ihren Traum nicht aufgeben.
Ethan Bradley will einen Neuanfang in Judson Creek starten, nachdem er sich ein einziges Mal einen Fehler erlaubt hat, der ihm teuer zu stehen kam.
Die Story wird hauptsächlich aus der Sicht von Laurie und Ethan in der dritten Person erzählt. Man kann sich in die sympathischen Protagonisten gut hineinversetzen und spürt als Leser direkt die Anziehungskraft zwischen den beiden.
Nach den ersten Bränden plätscherte die Geschichte etwas vor sich hin, bevor der Feuerteufel wieder zuschlägt. Und während neben dem Sheriff auch Ethan nach dem Brandstifter sucht, entwickelt sich eine heiße Affäre zwischen Laurie und Ethan. Die Spannung steigt, als plötzlich Ethan in den Kreis der Verdächtigen rückt. Wer ist der Feuerteufel? Und wie entwickelt sich die Geschichte zwischen Laurie und Ethan? Die Autorin nimmt den Leser mit auf die Tätersuche und präsentiert den ein oder anderen Verdächtigen.
Die Charaktere hat Romina Gold gut ausgearbeitet, aber ich hätte mir noch ein bisschen mehr Tiefe gewünscht.
Der Spannungsbogen stieg im Laufe der Geschichte immer weiter und war im letzten Drittel der Story permanent oben. Die Kombination des Kriminalfalls und der Liebesgeschichte hat mir gut gefallen.
Fazit:
Eine romantische Liebesgeschichte kombiniert mit einem Fall von Brandstiftung und einem spannenden Showdown – von mir gibt’s eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 29.05.2020
Die Hölle war der Preis
Lind, Hera

Die Hölle war der Preis


sehr gut

Der Klappentext dieses Buches hat mich angesprochen und mich hat ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte erwartet.
Gisa Stein, genannt Peasy, träumt von einer Karriere als Balletttänzerin. Sie schafft es an der Staatsoper bis ganz nach oben, muss aber dann feststellen, dass ihr durch einen einzigen Fehltritt der Traumberuf genommen wird und das auf eine ganz subtile Art und Weise. Auch hat sie in ihrer Kindheit Dinge miterlebt, die nicht ihrem Freiheitsdenken entsprechen.
Sie plant mit ihrem Mann Edgar, einem rebellischen Architekten, in den Westen zu fliehen. Die Flucht scheitert und in einer kalten Januarnacht im Jahr 1974 landen Peasy und ihr Mann nicht wie erhofft im Westen, sondern im Osten und da in der Hölle. Der Titel „Die Hölle war der Preis“ beschreibt den Inhalt recht zutreffend.
Republikflucht. Das Strafmaß für das Ehepaar Stein: 3 Jahre und 6 Monate.
Hera Lind hat einen eindringlichen Schreibstil. Sie beschreibt Peasys Zeit im Frauengefängnis Hoheneck schonungslos und detailliert und bindet diese hervorragend in ihren Roman mit ein.
Ich habe nicht erwartet, dass das Leben im Gefängnis ein Zuckerschlecken ist. Aber dass an der Eingangstür die Menschlichkeit abgegeben wird und diverse Foltermethoden ein probates Mittel sind, um den Gefangenen Geständnisse abzuringen oder um diese einzuschüchtern, damit habe ich nicht gerechnet.
Der menschenverachtende Umgang mit den Insassen hat mich sprachlos gemacht. Ich musste mehrmals tief durchschnaufen und den Kopf schütteln. Das Wort „unfassbar“ lag öfter auf meinen Lippen. Ein Wunder, dass Peasy da lebend wieder herausgekommen ist.
Die Autorin hat diesen Roman, der auf Tatsachen beruht, mit viel Fingerspitzengefühl umgesetzt und gezeigt, dass man sich an Kleinigkeiten erfreuen kann und man trotz aller Widrigkeiten nie die Hoffnung verlieren sollte. Ein von den Dorfbewohnern gespieltes Weihnachtslied für die Frauen im Gefängnis sorgt für tiefe Emotionen.
Die Charaktere sind glaubwürdig und sehr authentisch und ihr Schicksal lässt den Leser nicht kalt. Man braucht schon eine gehörige Portion Mut und viel innere Stärke, um an den Qualen, denen Peasy und Ed ausgesetzt wurden, nicht zu zerbrechen. Vergessen werden sie sie niemals.

Was mir tatsächlich fehlte, war ein Epilog, in dem zumindest kurz angeschnitten wird, wie es der Familie Stein im Westen ergangen ist. Man hat viele Stunden mit Peasy verbracht, von ihrer Kindheit erfahren, die Motive für die Flucht nachvollzogen, die Schikanen im Gefängnis miterlebt und dann begleitet man Peasy und ihren Ehemann nach der Haftentlassung. Daher hätte ich zumindest einen kurzen Rückblick oder Einblick in ihr Leben im Westen erwartet.

Das Hörbuch wurde von Svenja Pages hervorragend gelesen. Sie lässt die Personen lebendig wirken, ihre Stimmfärbung wird den jeweiligen Charakteren angepasst und mit dem sächsischen Dialekt der Wärter wirkt alles sehr authentisch. Svenja Pages Intonation spiegelt die bedrückende Stimmung im Gefängnis eindrücklich wider.

Fazit:
Ein starkes Hörbuch, verpackt in einen bewegenden Roman über ein dunkles Kapitel deutscher Zeitgeschichte, fesselnd und eindrücklich erzählt

Bewertung vom 17.05.2020
Ein Sommer auf Sylt (ungekürzt) (MP3-Download)
Wolf, Lena

Ein Sommer auf Sylt (ungekürzt) (MP3-Download)


sehr gut

Lena Wolf hat mit mich mit ihrem Roman „Ein Sommer auf Sylt“ gut unterhalten.
Ihr Schreibstil ist locker-leicht und humorvoll und ihre Erzählung ist gleichzeitig eine Liebeserklärung an Sylt. Sie beschreibt die Insel so detailreich, dass man sich diese gut vorstellen kann, ohne je auf Sylt gewesen zu sein – ich habe direkt Lust bekommen, mal dahinzufahren.

Julia reist mit ihrer Mutter und deren beiden Schwestern nach Sylt. Der Grund ist nicht eine erholsame Reise, vielmehr die Tatsache, dass Julia planen muss, was mit dem Haus auf Sylt geschieht, in dem die Familie früher unbeschwert ihre Urlaube verbracht hat und das Julias Vater ihr vererbt hat. Aber der Plan, in dem Haus unterzukommen schlägt fehlt, denn das ist bereits bewohnt und so kommen die vier in einer Pension unter.
Allein die Autofahrt nach Sylt hat mich schmunzeln lassen, denn die drei Schwestern streiten sich viel, was mich an so manche Familie erinnert hat.
Die Autorin hat die Charaktere gut ausgearbeitet. Sie wirken allesamt authentisch. Julia verhält sich manchmal wie ein Teenie und ist ein bisschen naiv, insbesondere was ihre Partnerschaft mit Jo betrifft. Ihr Handeln war für mich nicht immer nachvollziehbar. Jo ist ebenfalls authentisch, denn er geht strikt seinen Weg, ohne Rücksicht auf Befindlichkeiten – auch wenn ihn das nicht sehr sympathisch macht. Mats, den Pensionsbesitzer auf Sylt, mochte ich dagegen recht gerne. Er ist warmherzig und gefühlvoll. Die drei Schwestern sind eine Nummer für sich – ständig am Streiten und wenn sich eine der Schwestern mal Sorgen macht, dann wir das sehr sorgfältig bei nächster Gelegenheit unter den Teppich gekehrt.
„Ein Sommer auf Sylt“ ist ein lockerer Sommer- und Liebesroman. Außerdem beinhaltet der Roman eine Familiengeschichte, die nach und nach ihre Geheimnisse preisgibt und es ist nicht immer alles so wie es scheint.
Es geht um das Verhältnis von Julia zu ihren Eltern, um Selbstfindung und Selbsteinschätzung, um Neid und Eifersucht.
Die Story ist humorvoll geschrieben und bereits am Anfang ist relativ klar, wie die Geschichte ausgehen wird - überraschende Wendungen kommen nicht wirklich vor.

Gelesen wird die Story von Sandra Voss und die hat das richtig gut gemacht. Ich habe manchmal so meine Probleme mit weiblichen Stimmen, aber Sandra Voss werde ich mir merken. Sie hat eine angenehme, warme Stimme, das Sprechtempo passt gut und sie färbt jeden Charakter stimmlich so, dass man immer weiß, wer spricht.
Sandra Voss bekommt von mir für diesen Vortrag 5 Sterne, die Geschichte selber zwei Sterne weniger.

Fazit:
Eine leichte Sommerlektüre, die mit wenig Spannung auskommt. Einfach die Seele baumeln lassen und Sylt genießen.

Bewertung vom 15.05.2020
Belladonna / Grant County Bd.1 (2 MP3-CDs)
Slaughter, Karin

Belladonna / Grant County Bd.1 (2 MP3-CDs)


sehr gut

Belladonna ist der Auftakt der Grant-County-Serie von Karin Slaughter. Der Thriller beginnt mit einem grausamen Mord, der von der Autorin recht detailliert geschildert wird.
Sara Linton ist nicht nur Kinderärztin, sie hat auch den Posten der Gerichtsmedizinerin der Kleinstadt inne. Als Sara mit ihrer Schwester Tessa zum Essen geht, findet sie auf der Toilette des Diners eine grausam zugerichtete Frau, die noch lebt, die sie aber nicht mehr retten kann.
Bei der Obduktion kommen weitere Details ans Licht, denn der Mörder hat ein perfides Spiel gespielt. Das Opfer ist die Zwillingsschwester der Polizisten Lena, deren Familiengeschichte dem Leser ebenfalls präsentiert wird.
Danach flacht die Spannung ab. Man lernt die Protagonisten Sara Linton sowie ihren Ex-Mann Jeffrey, den Polizeichef näher kennen. Überhaupt erfährt man sehr viel über das Privatleben der Ermittler, was diesen zum einen eine gewisse Tiefe verleiht, andererseits plätscherte der Thriller dadurch zumindest im ersten Drittel so dahin. Sara ist eine sympathische Ärztin, die weiß, was sie will. Die Beziehung zu Jeffrey hat die Autorin nachvollziehbar dargestellt. Karin Slaughters Protagonisten haben Ecken und Kanten, wirken authentisch und man nimmt ihnen ihre Emotionen ab.

Der Schreibstil von Karin Slaughter ist angenehm und spannend, man kommt schnell in den Thriller. Die Autorin beschreibt die Geschehnisse und Orte sehr detailliert, sodass man sich alles sehr gut vorstellen kann. Das gilt für zwischenmenschliche Beziehungen ebenso wie für Tatorte und Obduktionen.
Die Story wird abwechselnd aus verschiedenen Perspektiven erzählt: Aus der Sicht von Sara Linton, ihrem Ex-Mann Jeffrey Tolliver und der Polizistin Lena.
Es bleibt nicht bei diesem einen Opfer. Die Polizei ist auf der Jagd nach dem Serientäter. Und Sara bekommt jedes Jahr eine Postkarte zugeschickt, von der sie den Absender nicht kennt. Hängen die beiden Fälle zusammen?
Das zweite Drittel ist deutlich spannender und das letzte Drittel habe ich in einem Rutsch durchgehört. Spannung pur und es kommt zu einem heftigen Showdown. Den Mörder hatte ich relativ spät auf dem Radar. Karin Slaugther versteht es meisterhaft, den Leser in die Irre zu führen, denn richtig sicher war man erst am Ende. Das hat mir als Thrillerfan richtig Spaß gemacht.

Gelesen wurde das Hörbuch von Nina Petri. Sie hat eine angenehme Stimme, aber ich hatte mit der Sprecherin dennoch so meine Schwierigkeiten. Sie liest an und für sich nicht schlecht, aber etwas weniger monoton und etwas mehr Emotionen hätten mir besser gefallen. Mit der Zeit gewöhnt man sich daran und zwischendurch war es ein bisschen besser, aber dann gleitet sie leider wieder ins Monotone ab. Ich glaube, wenn man die Personen durch unterschiedliche Stimmfärbung besser hätte unterscheiden können, wäre der Hörspaß deutlich größer gewesen.

Fazit:
Trotz kleiner Schwächen ein unglaublich spannender und blutiger Thriller, der mich gut unterhalten hat. Von mir gibt’s eine Hörempfehlung und ich freue mich schon auf den nächsten Fall!

Bewertung vom 13.05.2020
Crazy in Love / Weston High Bd.1 (eBook, ePUB)
Winter, Emma

Crazy in Love / Weston High Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Crazy in Love ist eine süße Liebesgeschichte, die als Trilogie angelegt ist. Emma Winters Schreibstil ist dem Genre entsprechend locker-flockig und flüssig. Einmal angefangen, fliegt man nur so durch die Seiten.
Die Story wird abwechselnd aus der Sicht von Sasha und Ben erzählt. Sashas sehnlichster Wunsch ist es, an der renommierten Yale University zu studieren. Dafür wagt sie sogar den Neuanfang an einer privaten High School in Boston, drei Zeitzonen und 3000 Meilen von ihrer besten Freundin Lucy und ihrer Mutter Bow entfernt. Sie wohnt bei ihrer Verwandtschaft in Boston, zu der sie aber nicht so rechten Kontakt bekommt. Einzig Tante Laura ist anfangs ein Lichtblick.
Ben hingegen kommt aus reichem Elternhaus, gehört zu den angesagtesten Typen der Weston High, aber er hat trotz des Glamours und Geldes auch so seine Probleme.
Sasha tut sich schwer, Anschluss an der Weston High zu finden, denn ihre Mitschüler sind elitär, reich und arrogant. Damit kann sie nichts anfangen und um unter Leute zu kommen jobbt Sasha in einem Café am anderen Ende der Stadt. Und dort läuft Ben ihr über den Weg, der in der Nähe ein Praktikum macht.
Aus anfänglicher Ignoranz wird mehr, Sasha bekommt Herzklopfen, wenn sie Ben sieht. Und auch Ben scheint Gefühle zu haben. Doch haben die beiden eine Chance? Oder ist Sasha nur Mittel zum Zweck?
Die Geschichte ist zuckersüß und der Schreibstill großartig, aber mir fehlt die Tiefe. Sasha ist ein Charakter, der mir schon sympathisch war und sie hat interessante Seiten. Man kann sich gut in sie hineinversetzen - zumindest, was ihr Leben an der neuen Schule betrifft. Ihre Kontakte zur Vergangenheit, sprich zu ihrer Mutter und ihrer besten Freundin dagegen sind wenig existent und bleiben blass. Ben wurde oberflächlich und klischeehaft dargestellt, schade eigentlich. Ebenso wie Sashas Verwandtschaft nur am Rande erwähnt wird, da lauert viel Potential, aus dem die Autorin mehr hätte machen können. Die Großmutter ignoriert sie, ebenso wie ihr Onkel, aber das wird nicht weiter ausgeführt. Diese Beziehungen hätte ich aber schon sehr interessant gefunden. Vielleicht ist das ein Thema für Teil zwei der Trilogie.
Die Handlung wartet nicht mit großen Überraschungen auf und ich konnte die Kurzschlusshandlungen der Protagonisten nicht immer nachvollziehen.
Das Buch endet mit einem Cliffhanger, und ich bin trotz meiner Kritik gespannt, wie es mit Sasha und Ben weitergeht. Vielleicht überzeugt mich der zweite Band mehr.
Fazit:
Eine nette Lektüre für zwischendurch, die großartig geschrieben wurde.

Bewertung vom 10.05.2020
Spiegel und Licht / Tudor-Trilogie Bd.3 (4 MP3-CDs)
Mantel, Hilary

Spiegel und Licht / Tudor-Trilogie Bd.3 (4 MP3-CDs)


sehr gut

„Spiegel und Licht“ ist der dritte Teil der Trilogie über die Tudors. Die beiden ersten kenne ich nicht, aber es war auch nicht zwingend notwendig.
Wenn man so wie ich die Vorgängerbände nicht kennt, ist es empfehlenswert, das Booklet zu lesen. Das ist sehr hilfreich, denn hier werden alle wichtigen Personen gelistet und es gibt eine kurze Beschreibung, wer welche Funktion hat. Mit der Personenliste im Kopf fällt es einem leichter, in das Hörbuch einzusteigen. Der Einstieg ist aufgrund der vielen Personen durchaus komplex. Die vielen Charaktere sind anfangs etwas anstrengend, weil man sich so konzentrieren muss, aber das legt sich mit der Zeit.

Die Geschichte beginnt in England im Mai 1536 mit der Hinrichtung Anne Boleyns, die recht ausführlich geschildert wird. An der Seite des Königs ist Thomas Cromwell zu finden. Cromwell, der sich von ganz unten bis ganz nach oben gearbeitet hat – vom Adel nicht unbedingt akzeptiert, aber doch sehr mächtig. Überhaupt ist das Buch sehr einseitig aus der Sicht von Thomas Cromwell geschrieben, was ich fast ein wenig schade finde, denn gerade gegen Ende des Buchs hätte mich durchaus die ein oder andere Sicht von außen auf die Geschehnisse interessiert.
König Henry VIII ist auf der Suche nach einer neuen Braut und das nicht nur einmal. Cromwell steigt zum Lordsiegelbewahrer auf, wird in den Adelsstand erhoben und im Hosenbandorden aufgenommen. Es geht um Macht, Politik und menschlichen Abgründe.
Das erste Drittel ist sehr dialog-lastig, was den Hörer zum einen fordert, denn auf dem politischen Parkett muss man aufpassen, was man sagt. Andererseits fand ich es fast ein bisschen nervig, dass das Wort „sagte“ so oft vorkommt.

Der Hörer bekommt jedenfalls einen guten Einblick in die Tudorzeit und im Laufe des Buchs ist mir Cromwell immer unsympathischer geworden, je mehr er nach Macht strebt. Aber er versucht auch ein Familienmensch zu sein, was ihm mehr oder weniger gelingt. Zumindest ist er darum bemüht, den ihm nahestehenden Personen gute Positionen zu verschaffen.
Ein großes Kapitel in dieser Zeit ist die Enteignung der Klöster, die dann unter dem Adel verteilt wurden.

Der spanische Botschafter fragt Cromwell, was er tun wird, wenn sich der König gegen ihn wendet. Eine berechtigte Frage, wie ich finde. Und letzten Endes ist genau das eingetreten. Die 38 Stunden Hörbuch enden mit Cromwells Hinrichtung. Er ist hoch aufgestiegen und tief gefallen.

Hilary Mantel hat meiner Meinung nach das Buch unnötig in die Länge gezogen. Und über diese Längen kann auch ein genialer Sprecher wie Frank Stieren nicht hinweglesen. Nicht nur einmal verzettelt sich die Autorin in Nebensächlichkeiten, von denen ich mich fragte, warum genau das in dieser Ausführlichkeit erzählt wird.

Frank Stieren hat super gelesen, er hat den verschiedenen Charakteren unterschiedlich Leben und Stimmen eingehaucht. Und er hat in seiner Sprecherleistung nicht nachgelassen, trotz der ordentlichen Länge. Mir hat es Spaß gemacht, Frank Stieren zuzuhören, er hat diesen historischen Roman wirklich großartig gelesen.

Hilary Mantel dagegen hat mich mit "Spiegel und Licht" eher enttäuscht, ich hatte mehr erwartet – das Buch hatte unnötige Längen und meiner Meinung nach wäre es spannender gewesen, auch andere Perspektiven zu beleuchten. Mehr als drei Sterne gibt es dafür nicht.
Da aber Frank Stieren echt toll gelesen hat, vergebe ich aufgrund seiner großartigen Sprecherleistung einen Stern mehr.

Fazit:
Von mir gibt’s eine Empfehlung für historisch interessierte, die sich auch vor epischen Längen nicht abschrecken lassen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.05.2020
Into the Fire Bd.1
Ward, J. R.

Into the Fire Bd.1


ausgezeichnet

Ich habe bereits „Into the heat“ gelesen, aber man kann auch ganz gut direkt in die Serie einsteigen. Die Vorgeschichte endete mit einem fiesen Cliffhanger. Zu Beginn dieser Story wird eine kurze Sequenz wiederholt und dabei landet der Leser schon mitten im Geschehen.
Ich hatte diesem Band bereits entgegengefiebert und ich muss sagen, dass das Buch meinen Erwartungen gerecht wurde.
Der Schreibstil von J.R. Ward hat mir sehr gut gefallen. Er ist flüssig, spritzig und mitreißend, die Dialoge sind spritzig. Die Story hat mich bereits nach dem ersten Kapitel gepackt, sie ist spannend, emotional, actionreich und die ein oder andere Wendung sorgt für so manche Überraschung.
Die Firefighterin Anne Ashborn ist ein sympathischer Charakter, die sich in der Welt der Feuerwehrmänner behauptet. Doch dann bezahlt sie einen Einsatz fast mit ihrem Leben. Ihr Kollege Danny Maguire rettet sie in letzter Sekunde, doch zu einem hohen Preis. Danny ist der Bad Boy der Feuerwache. Er ist sympathisch und ihm eilt ein gewisser Ruf voraus, auch wenn sein Herz für Anne schlägt.
Diese kann ihren Beruf, nachdem sie wieder gesund ist, nicht mehr ausüben und nach ihrer Genesung und einer Umschulung tritt sie ihren Job als Brandermittlerin an. Ihr erster Fall weist Parallelen zu dem verheerenden Brand ihres letzten Einsatzes auf. Kann sie den Fall aufklären?

Anne wollte eigentlich Abstand zu ihren Kollegen und Danny, aber da sie in der gleichen Stadt arbeitet, läuft sie so manchem ehemaligen Kollegen zwangsläufig über den Weg.

Die Handlung ist kurzweilig, die Spannung ist gleich zu Beginn da. Die Charaktere sind tiefgründig gezeichnet und auch die Nebenprotagonisten haben mir gut gefallen und zwar nicht nur Dannys Kollegen, sondern insbesondere Annes neuer Chef. Den Streuner Soot, den Anne bei ihrem ersten Fall zufällig begegnet, habe ich direkt in mein Herz geschlossen. Und er hat noch so manches Männerherz erobert.

Über 10 Monate sind seit dem letzten Einsatz vergangen, als sie unverhofft auf Danny trifft. Dabei lodern längst vergessene Gefühle wieder auf. Man spürt direkt das Knistern zwischen den beiden, doch haben sie trotz allem eine Chance?

Gut gefallen haben mir neben der Spannung und den Emotionen auch die Einsätze der Feuerwache. Der Leser ist live dabei, wenn es darum geht einen Brand zu löschen. Die Story bietet einen tollen Einblick in das Leben der Feuerwehrmänner und der Kameradschaft, die dort herrscht.

Die Ereignisse sind nicht vorhersehbar – das ist für mich ein echter Pluspunkt. Und es gab schon die ein oder andere Stelle, die ziemlich emotional war. Insgesamt eine absolut fesselnde Mischung!

Fazit:
Ich habe das Buch an einem Tag durchgelesen, denn ich konnte es nicht aus der Hand legen. Spannend, emotional und kurzweilig. Ich freue mich schon auf den nächsten Band!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.04.2020
Can you help me find you?
Parks, Amy Noelle

Can you help me find you?


sehr gut

„Can you help me find you“ ist ein nicht ganz alltägliches Romandebüt der Autorin Amy Noelle Parks. Sie hat ein Jugendbuch geschrieben, das die Naturwissenschaften in den Vordergrund stellt.
Ihr Schreibstil ist locker-leicht und trotzdem hat es am Anfang etwas gedauert, bis mich die Geschichte gepackt hat. Sobald ich drin war, hat sich die Story gut lesen lassen. Der Roman ist abwechselnd aus der Sicht von Evie und Caleb geschrieben.
Evie und Caleb sind seit Jahren beste Freunde und beide lieben die Naturwissenschaften. Daher war es ganz klar, dass sie zusammen auf ein Elite-Internat gehen werden.
Evie ist ein sympathisches Mädchen, das so ihre Ecken und Kanten, Phobien und Ängste hat. Außerdem trägt sie ein Päckchen aus ihrer Vergangenheit mit. Ihr Herz schlägt für Zahlen und Formeln – nicht für Verabredungen mit Jungs. Und genau das ist Calebs Problem, denn sein Herz schlägt für Evie und er hat sich bereits heimlich eine Liste mit all den verpassten Gelegenheiten eines Kusses mit Evie gemacht. Caleb hat es nicht leicht, denn Evie sieht in ihm ihren Felsen in der der Brandung und ihren besten Freund, das war es aber auch schon.
Caleb hat mein Herz ziemlich schnell erobert – man muss ihn einfach mögen. Er ist ein sympathischer und aufrichtiger junger Mann mit dem Herz auf dem rechten Fleck.
Man kann sich echt gut in die Emotionen und in die Gedankenwelt der beiden Protagonisten hineinversetzen, die von der Autorin ausführlich und nachvollziehbar beschrieben werden. Besonders Evies Entwicklung in dem Buch ist positiv hervorzuheben.
Aber auch die Nebenprotagonisten hat die Amy Noelle authentisch und liebevoll gezeichnet.
Und dann kommt Leo an die Newton Academy. Plötzlich sind in Evies Kopf nicht nur Formeln und Zahlen, sondern ein echtes Interesse am anderen Geschlecht. Caleb muss zusehen, wie seine beste Freundin dabei ist, sich vor seinen Augen zu verlieben. Wie kann er Evie von sich als Freund überzeugen? Und schafft er es, seine schulischen Leistungen zu halten, um sich die Möglichkeit eines Stipendiums nicht zu verspielen?
Das Buch ist interessant zu lesen, zumal es nicht eine alltägliche Liebesgeschichte ist. Vielmehr bekommt der Leser viele Experimente und noch mehr Detailwissen zu Mathematik, Physik und Informatik präsentiert. Das ist ungewöhnlich, aber auch erfrischend anders. Die Autorin bekommt den Spagat gut hin, dem Leser ihre Faszination der Naturwissenschaften so zu vermitteln, dass er trotzdem noch Spaß dabei hat.
Fazit:
Eine etwas andere Highschool-Liebe mit liebevollen Protagonisten, die vom Leser ein gewisses Verständnis für Formeln und Zahlen erfordert.