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Sikal
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Österreich

Bewertungen

Insgesamt 1155 Bewertungen
Bewertung vom 30.10.2021
Alpenkulinarik
Essl, Roland

Alpenkulinarik


ausgezeichnet

Gerichte mit Geschichten

Autor und Spitzenkoch Roland Essl hat mit diesem Buch „Alpenkulinarik“ zwei Besonderheiten verbunden. Einerseits lesen wir über historische Hintergründe unserer alpinen Kulinarik und andererseits dürfen wir über seine köstlichen Rezepte staunen, die sich durchaus lohnen, ausprobiert zu werden.

Vor allem waren die Klosterküchen als kulinarische Vorreiter bekannt. Durch den Austausch von Erfahrungen wurden neue Gerichte kreiert und von Klosterküche zu Klosterküche weitergegeben. Zur damaligen Zeit zumeist mündlich, versteht sich.

Rezepte finden sich in dem Buch für alle Geschmäcker und Vorlieben. So kann man beispielsweise zwischen einer Uhudler-Weinsuppe, Wipptaler Krapfen, Erdäpfelschottnockerl mit Kräutersauce oder Waldviertler Grammelknödeln wählen. Oder wie wäre es mit einem Bachlkoch, einem Ritschert oder einem Gläschen Bierlikör.

Zahlreiche Bilder ergänzen die schmackhaften Rezeptvorschläge. In den Geschichten findet man so manch Amüsantes und Aufschlussreiches über historische Persönlichkeiten, denen man bereits an anderer Stelle ebenso begegnet ist.

Gerne vergebe ich 5 Sterne für dieses qualitativ hochwertige Kochbuch.

Bewertung vom 30.10.2021
Hannerl und ihr zu klein geratener Prinz
Schmidinger, Dolores

Hannerl und ihr zu klein geratener Prinz


sehr gut

Einblick in eine Familie

Die Autorin Dolores Schmidinger polarisiert mit ihren Aussagen oftmals und gilt als erfolgreiche Schauspielerin und Kabarettistin. Mit diesem Buch lässt sie uns in das Jahr 1938 schwenken und erzählt mit entwaffnender Ehrlichkeit die Geschichte ihrer Mutter Johanna Deweis.

Während Österreich an das Deutsche Reich angeschlossen wird, frönt Johanna weiterhin der Sozialdemokratie. Selbst als uneheliches Kind geboren und bei den Großeltern aufgewachsen, beginnt sie sich nach und nach zu emanzipieren und arbeitet immer weiter an ihrer Karriere. Als sie auf einer Versammlung Josef Schmidinger kennenlernt, muss sie erfahren, dass nicht alles ein Happy End hat.

Mit spitzer Feder zeigt die Autorin ihre Familiengeschichte anhand ihrer Großeltern und Eltern auf. Über so manchen Zwischenton schmunzelt man, ihren einzigartigen Humor genießt man während man der Entwicklung des Naziregimes folgt und so manchen Mitläufer enttarnt.

Ein aufschlussreicher Einblick in eine Familie. Gerne vergebe ich 4 Sterne und werde in dem Buch sicherlich noch öfters blättern.

Bewertung vom 30.10.2021
Oberösterreich entdecken
Leitner, Josef

Oberösterreich entdecken


ausgezeichnet

77 Schätze Oberösterreichs

Der Autor Josef Leitner, Theologe, Germanist, Jurist und Kolumnist einer österreichischen Tageszeitung erkundet regelmäßig mit dem „Pepimobil“ besondere Orte der Natur und Kultur in Oberösterreich.

In „Oberösterrecih entdecken“ dürfen wir den Autor auf 77 Ausflugszielen begleiten, die uns quer durch Oberösterreich führen. Vom Mühlviertel, über das Traunviertel bis zum Salzkammergut begeben wir uns ins Innviertel, das Hausruckviertel und den Zentralraum.

Nicht nur Stadtbesichtigungen, Wanderungen oder so manche Radtour dürfen wir hier genießen. Der Autor zeigt uns wieder Besonderheiten, die man gerne entdeckt. Über die eine oder andere Anekdote darf man schmunzeln wie beispielsweise das Ostereierverstecken Kaiser Franz Josephs oder man besteigt den Loser wenn man körperlich fit ist bevor man in Narzissenfelder eintaucht oder einiges über den Salzabbau erfährt.

Jede Tour ist auf einem Landkartenausschnitt dargestellt, man findet die benötigte Zeit, Wegstrecke, Ausgangspunkte und öffentliche Verkehrsanbindungen. Fotos und informative Texte machen neugierig auf so manche Route.

Für jeden, der auf Entdeckungsreise quer durch Oberösterreich gehen will, findet sich hier etwas Interessantes. Ergänzend dazu gibt es auch das Buch „Oberösterreich erleben“, ebenfalls von Josef Leitner.

Gerne vergebe ich für diesen aufschlussreichen Reiseführer 5 Sterne.

Bewertung vom 30.10.2021
Venedig
Salomon, Wolfgang

Venedig


ausgezeichnet

Eine wunderbare Gelegenheit, Venedig richtig zu erleben

Venedig übt sicherlich für die meisten von uns eine Faszination aus. Leider bekommt das der Lagunenstadt nicht allzu sehr, wird sie doch Jahr für Jahr nicht nur vom Hochwasser sondern auch von Touristen förmlich überschwemmt.

Wer die Bücher Wolfgang Salomons kennt, weiß bereits mit welcher Empathie er dieser faszinierenden Stadt gerecht wird. Als Experte und Kenner der Stadt weiß er wovon er spricht und so zieht es Autor und Leser gemeinsam in die Serenissima, um diese zwischen Spätherbst und Frühling zu erkunden.

Der Autor schafft es, eine ruhige Schönheit zu präsentieren, lädt uns ein stille Ecken, kulinarische Besonderheiten, gefrorene Lagunen, sowie eine Palazzo-Tour zu erkunden oder in die Tiefen der Katakomben abzutauchen. Umrahmt von stimmungsvollen Bildern erfahren wir historische oder ganz persönliche Anekdoten und lesen über „Venedig schmecken“ oder lassen die Tonspur Venedig auf uns wirken.

Natürlich darf auch der berühmte Karneval nicht fehlen, der wieder die Touristenattraktionen einläutet und ein Ende der Ruhe und Gelassenheit aufzeigt.

Ein wunderbarer Ausflug nach Venedig, der für all jene ein Genuss ist, der die Stadt pur und einsam erleben will. 5 Sterne

Bewertung vom 30.10.2021
Flucht nach Patagonien
Revedin, Jana

Flucht nach Patagonien


ausgezeichnet

Interessante Persönlichkeiten vereint

Die Autorin Jana Revedin ist mir bereits durch Romane wie „Martherita“ und „Man nennt mich hier Frau Bauhaus“ bekannt und ich schätze ihren angenehmen ruhigen Schreibstil, der ohne Effekthascherei in das Leben interessanter Persönlichkeiten eintritt. Dieses Mal treffen wir auf die Kunstmäzenin Eugenia Errázuriz sowie auf Jean-Michel Frank (Onkel von Anne Frank).

Eugenia Errázuriz hat sich zum Ziel gesetzt, ein Grandhotel in den Anden zu errichten. Auf der Reise nach Patagonien erfährt man einiges über ihr bisheriges Leben, ihre Unterstützung für Künstler wie Coco Chanel oder Pablo Picasso. Ihren Hang zum Minimalismus findet man in Mode und Kunst wieder und zeigt von ihrem Einfluss auf die Künstler. Mit Weitblick und Lebenserfahrung erkennt sie bald, dass die Juden in Europa bald keine Lebensmöglichkeit mehr haben werden. Sie ahnt die Folgen des aufkommenden Nationalsozialismus und überzeugt Jean-Michel Frank mit ihr nach Patagonien zu reisen – nicht nur um das Grandhotel auszustatten, sondern vor allem um sein Leben zu retten.

Jean-Michel Frank hat als homosexueller Jude, der mit einer Behinderung von Kindheit an leben muss in Europa keine Überlebenschance. Das erkennt Errázuriz und so machen sich die beiden auf diese Reise ins Ungewisse. Doch auch dort läuft nicht alles so wie sich die beiden Reisenden dies vorstellen und so treiben sie über so manche Länder hinweg, treffen auf viele bekannte Namen und versuchen Juden aus Europa herauszuholen. Leider zögert Otto Frank (Annes Vater) zu lange …

Man erfährt einiges über die jeweiligen Länder, über den Antisemitismus (nicht nur in Deutschland), die Wende in Kunst und Mode, den Wandel in der Architektur und auch familiäre und freundschaftliche Zusammenhänge.

Ein rundum gelungener historischer Roman, den ich sehr gerne gelesen habe und der sich auf jeden Fall 5 Sterne verdient.

Bewertung vom 30.10.2021
Die Schule brennt
Tergast, Carsten

Die Schule brennt


weniger gut

Hat Corona tatsächlich das marode System nochmal verschärft?

„Unsere Kinder sind die Zukunft“ – wie oft hat man diesen Satz von Politikern schon gehört. Doch keine Partei hat bis jetzt ein rundum erneuertes System erkoren. Immer werden Randerscheinungen des Systems „Schule“ umgekrempelt, doch der Kern bleibt der gleiche.

Der Autor Carsten Tergast zeigt einige Kritikpunkte auf, wobei ich hier ganz sicherlich nicht alles unterschreiben würde was Herr Tergast so anprangert. Sicherlich ist seine Recherche, bei der er in einer Schule für einige Monate als Quereinsteiger tätig war, auf deutsche Verhältnisse begrenzt. Doch Österreich unterscheidet sich hier nicht maßgeblich. Seien es die Klassengrößen, die Notengebung, die Deutschkenntnisse (oder eben jene, die nicht vorhanden sind), Gewaltbereitschaft, fehlende Digitalisierung und einiges mehr. Lauter Punkte, über die man bereits seit Jahren diskutiert.

Ganz vorne steht natürlich die so oft propagierte Lehrergesundheit, Lehrer am Limit, im Burn-out oder kurz davor. Dazu stehe ich sehr zwiespältig. Einerseits kenne ich durch meine eigene Lehramtsausbildung wie schwierig es ist in Klassen zu stehen und den Stoff zu vermitteln, der die Kinder und Jugendlichen nur mäßig interessiert. Aber ich durfte erleben wie engagiert sich manche Lehrerinnen und Lehrer den Themen gestellt haben und mit ihrer eigenen Begeisterung auch die Schülerinnen und Schüler mitgerissen haben. Und viele von diesen Lehrkräften waren auch nach zig Jahren nicht ausgebrannt. Andererseits kenne ich auch als Mutter die andere Seite – mit welchen Lehrkräften die Kinder zum Teil arbeiten sollen, ist eine Zumutung. Und da hat natürlich Corona auch einiges aufgezeigt: Die fehlende Digitalisierung ist ein Riesenthema, aber auch die fehlende EDV-Ausbildung bei den Lehrkräften, die mit diversen Online-Unterrichtsszenarien maßlos überfordert waren. Nur ein Beispiel aus dem letzten Jahr an einem Gymnasium (8. Klasse, Maturajahrgang): In einem Fach wurde eine junge Lehrkraft auf die Schüler losgelassen, die nach einem Monat Präsenz und einem Monat Onlineunterricht im Burn-out war und bis zum Notenschluss nicht mehr erschienen ist. Wie gibt es das? Falsche Vorstellung vom Beruf? Falsche Ausbildung? Was das für eine Auswirkung auf die Klasse hatte, kann man sich vorstellen – immerhin kam dann ein paar Wochen vor der Matura noch ein neuer Kollege, sodass die Maturanten nicht ganz den Glauben verloren haben.

Ich möchte nur aufzeigen, dass es eben solche und solche Lehrerinnen und Lehrer gibt, genauso wie unterschiedliche Schülerinnen und Schüler sowie eben dann die dahinterstehenden (oder auch nicht) Eltern. Es bekommen nicht alle Lehrer Burn-out und es sind nicht alles Schüler gewaltbereit. Manche kommen mit Ziffernnoten gut klar und andere überhaupt nicht. Für einige ist der Frontalunterricht besser geeignet wie ein Stationenbetrieb, usw. Es gibt nicht DAS System Schule - sondern ein Grundgerüst wäre wünschenswert, welches die jeweiligen Akteure nach ihren Bedürfnissen gestalten können.
Ich finde einige Punkte durchaus wichtig zu diskutieren, aber man muss jetzt nicht alles aufblasen oder über einen Kamm scheren.

Der Autor hat hier keinen wissenschaftlich fundierten Bericht verfasst und auch keine neuen Lösungsvorschläge parat. Ich würde das Buch als persönliche Abrechnung verstehen wie er selbst dieses System einschätzt, weder erfährt man Neuigkeiten noch werden die Kritikpunkte „methodisch-didaktisch“ aufbereitet und untermauert. Von mir gibt es dafür 2 Sterne.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 20.10.2021
Der Uhrmacher in der Filigree Street
Pulley, Natasha

Der Uhrmacher in der Filigree Street


gut

Ein Uhrmacher, ein Beamter und eine mysteriöse Taschenuhr

London, Ende des 19. Jahrhunderts: Thaniel Steepleton führt ein überschaubares Leben, arbeitet als Telegraphist im Innenministerium und unterstützt seine verwitwete Schwester samt Kindern finanziell. Ansonsten hat er keine großartigen Ansprüche. Doch plötzlich findet er zu Hause eine eigenartige Uhr, bei der er sich nicht erklären kann wie die denn nur in sein Zimmer gekommen sein könnte. Als ihm die Uhr bei einem Bombenanschlag quasi das Leben rettet, beginnt er zu recherchieren. Dabei trifft er auf den Uhrmacher Keita Mori, der eine seltsame Gabe hat und einen ungewöhnlichen Oktopus beherbergt.

In einem zweiten Handlungsstrang erfahren wir einiges über eine junge Wissenschaftlerin – Grace, die alles andere als Mann und Kinder im Kopf hat. Leider wurde testamentarisch verfügt, dass sie ihr Erbe nur dann antreten darf, wenn sie heiratet. Doch als ihre Eltern ihr einen Wunschkandidaten vorstellen, rebelliert Grace.

Lange Zeit wartet man bis die beiden Handlungsstränge sich endlich verbinden, wobei es zwischendurch immer wieder ziemliche Längen gibt. Manches Mal konnte ich der Geschichte sehr gut folgen, dann wieder habe ich ganze Absätze nur quer gelesen.

Thaniel ist mir sehr sympathisch und ich bin ihm gerne durch das Buch gefolgt. Mr. Mori war mir zu suspekt und so konnte ich mit seinen Geschichten nicht so viel anfangen. Grace ist mir ziemlich unsympathisch – obwohl sie aus ihrer Frauenrolle ausbricht, kann sie mich nicht begeistern.

Die Geschichte selbst hat so viele Nebenhandlungen und zufällige Entwicklungen, dass ich hier den roten Faden vermisst habe. Irgendwann fiel mir dann wieder ein, dass es ja darum geht, den Bombenbauer zu finden. Zumindest dieses Rätsel hat sich mir bis zuletzt nicht gelöst, vermutlich weil man durch zu viele Ereignisse abgelenkt wird.

Gut gefallen hat mir die Atmosphäre Londons, düstere Gassen und zwielichtige Spelunken und mittendrin noch ein bisschen Polizei.

Leider konnte mich die Geschichte nicht vollständig überzeugen, daher gibt es 3 Sterne von mir.

Bewertung vom 09.10.2021
Das kleine Buch: Quitten in Küche und Kosmetik
Kern, Doris

Das kleine Buch: Quitten in Küche und Kosmetik


ausgezeichnet

Der Baum der Liebe

Die Quitte gehört in unserer Region zu den Exoten und so komme ich leider nur selten in den Genuss, an Früchte zu gelangen. Doch Quittenmarmelade ist in unserer Familie sehr beliebt. Dass es so viele unterschiedliche Möglichkeiten gibt, Quitten zu verarbeiten war mir neu.

Das Buch von Doris Kern beginnt mit einigen Geschichten und Mythen, die sich um die Quitte ranken, bevor wir über Herkunft und Wirksamkeit lesen dürfen. Doch der überaus spannende Rezeptteil hat mich nun zur Gänze überzeugt, dass ich hier aktiver nach Quitten suchen muss. Denn es lohnt sich wie man liest.

Man findet Süßes, Pikantes, etwas für die Pflege und die Hausapotheke. Die Autorin lädt uns dazu ein, einiges zu Probieren und zu Experimentieren. Kompott, Eis, Tiramisu, Sirup, Tee, Lippenbalsam – um hier nur einige zu nennen.

Wie man es vom Servus-Verlag und der „Das-kleine-Buch-Reihe“ kennt, ist das Büchlein liebevoll gestaltet und verdient sich auf jeden Fall 5 Sterne.

Bewertung vom 09.10.2021
Das große kleine Buch: Harz- und Pechsalben
Buchart, Karin

Das große kleine Buch: Harz- und Pechsalben


ausgezeichnet

Gelungene Einblicke

Ich kenne Harz- und Pechsalben aus meiner Kindheit, musste ich mir diese oftmals auftragen lassen. Gegen meinen Willen, versteht sich. Damals hatte ich auch noch nicht das Wissen um deren Heilkraft, doch mittlerweile verstehe ich die Handlungsweise meiner Eltern nur zu gut. Heute ist es leider nicht mehr Usus, solche Traditionen an die nächste Generation weiterzugeben. Doch zum Glück gibt es Autorinnen wie Karin Buchart, die es verstehen, die Leser wieder für Naturheilmittel zu begeistern (und sich somit den einen oder anderen Gang zur Apotheke zu ersparen). Unser Körper wird es uns danken.

Dieses Mal darf ich in einen Bereich der Naturheilkunde eintauchen, den ich jahrelang verdrängt hatte. Ich bin dankbar dafür, dass ich nun wieder ein wenig an dieses Wundermittel erinnert werde und habe das Durchblättern sehr genossen.

Wir erfahren einiges über das Sammeln von Harz und Pech ohne den Baum zu verletzen, lesen über die Selbstheilungskräfte der Bäume, die Verwendung von Koipech und die heilende Kraft der Harze. Wie gewohnt wird die Zubereitung genauestens beschrieben und durch diverse Fotos ergänzt. In der Rezeptesammlung finden sich die unterschiedlichsten Verwendungsvariationen – für die Wundheilung, Gelenke, als Fußbalsam oder auch bei Erkältung sowie Verspannungen können diese Mittelchen eingesetzt werden.

Auf jeden Fall lohnt es sich einen Blick in dieses Büchlein zu werfen, um sich an der Herstellung und Verwendung dieser Besonderheiten zu versuchen. 5 Sterne

Bewertung vom 08.10.2021
Leidenschaft Ozean
Kunz, Uli

Leidenschaft Ozean


ausgezeichnet

Eine beeindruckende Welt

Meeresbiologe und Taucher Uli Kunz nimmt uns mit diesem Foto-Bildband mit in eine faszinierende Unterwasserwelt. Er lädt uns ein, Geheimnisse zu erkunden, den größten Lebensraum unserer Erde zu entdecken und darüber zu staunen. Doch er will uns auch darauf hinweisen, welch fragiles Ökosystem es zu schützen und bewahren gilt.

Beeindruckende Bilder wechseln mit aussagekräftigen und aufschlussreichen Texten, denen man gerne folgt. Natürlich sollen diese nicht nur berauschen und das Eintauchen in den Lebensraum der Meeresbewohner fördern – sie sollen auch zum Nachdenken anregen: über den Klimawandel und die Auswirkungen, Zerstörung der Korallenriffe, Überfischung oder auch den allgegenwärtigen Plastikmüll.

Wer schon mal mit Taucherbrille ausgerüstet den Blick in die Welt unter Wasser genießen durfte, weiß welch Faszination sich hier auftut. Während man schon beim Schnorcheln zwischen Lichtspiegelungen und Fischschwärmen den einen oder anderen Seestern oder Oktopus beobachtet, bekommt man durch Uli Kunz Einblicke in eine Welt, die wohl den meisten verborgen bleibt.

Und trotz aller Forschungen dieses unbekannten Lebensraumes sollten wir das wichtigste nicht vergessen: Wir Menschen sind dort zu Gast und sollten uns auch entsprechend verhalten. Nur so kann diese Faszination auch die nachfolgenden Generationen noch in Staunen versetzen.

„Dunkel ist oben, dunkel ist unten. Dazwischen mein Körper, Luft. Noch einmal tief Luft holen. Jede Zelle soll sie atmen, speichern, festhalten. Ein Blick in die Tiefe, ein Flossenschlag, oben nur noch gekräuseltes Wasser.“

Ein einzigartiger Bildband, der sicherlich auch als Geschenk sehr willkommen ist. Gerne vergebe ich dafür 5 Sterne.