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Benutzername: 
petra_silie
Wohnort: 
Potsdam

Bewertungen

Insgesamt 302 Bewertungen
Bewertung vom 07.10.2021
Jahre der Hoffnung / Kinderklinik Weißensee Bd.2
Blum, Antonia

Jahre der Hoffnung / Kinderklinik Weißensee Bd.2


ausgezeichnet

Der zweite Teil der Romanreihe "Kinderklinik Weißensee" mit dem Titel "Jahre der Hoffnung" ist der Autorin Antonia Blum genau wie der erste Band dieser Reihe ganz hervorragend gelungen. Der angenehme flüssige und bildhafte Erzählstil führt dazu, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.
Es ist äußerst Interessant, wie sich die beiden Schwestern Marlena und Emma Lindow weiter entwickelt haben.
Marlene hat ihr Medizinstudium beendet und beginnt ein Praktikum in der Kindeklinik Weißensee. Es beginnt nicht nur der Kampf gegen die Spanische Grippe auch als Frau muss sie sich im Klinikalltag durchsetzen. Besonders Doktor Buttermilch macht ihr das sehr schwer. Nicht zuletzt macht die Tatsache, dass ihr Verlobter Maximilian völlig verändert aus dem Krieg heim kommt, ihr schwer zu schaffen.
Auch ihre Schwester Emma muss tiefgreifende Entscheidungen für sich und ihren Sohn treffen.

Bewertung vom 13.09.2021
Der schwarze Winter
Lindemann, Clara

Der schwarze Winter


ausgezeichnet

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges setzte die Flucht und Vertreibung großer Teile der deutschsprachigen Bevölkerungsgruppe aus Mittel-und Osteuropa ein. So mussten auch die Schwestern Silke und Rosemarie Bensdorf mit ihrer Familie aus Danzig, wo sie ein gut bürgerliches Leben geführt haben, fliehen. Der Krieg ist vorbei, doch der Kampf der ungleichen Schwestern geht weiter. Es gelingt ihnen sich bis nach Hamburg durchzuschlagen. Die Stadt, die in der britischen Besatzungszone liegt, erlebt 1945/46 den kältesten Winter des 20. Jahrhunderts, der in die Geschichte als der Hungerwinter einging.
In ihrem Kampf ums Überleben finden sie Freunde, aber auch Feinde. Der Schwarzmarkthandel und auch die Betreibung einer Bar retten sie durch die Zeit.
Clara Lindeman hat in ihrem Roman die Nachkriegszeit gut recherchiert und äußerst anschaulich dargestellt.

Bewertung vom 11.09.2021
Das letzte Bild
Jonuleit, Anja

Das letzte Bild


ausgezeichnet

" Das letzte Bild " ist ein Roman, den ich sehr spannend fand.
Eva, eine deutsche Schriftstellerin entdeckt in der Zeitung ein Phantombild einer in Norwegen ermordeten Frau. Mit Entsetzen stellt sie fest, dass diese Frau ihrer Mutter auffallend ähnelt. Aber ihre Mutter reagiert auf diese Tatsache eigenartig. Das lässt Eva keine Ruhe und sie veranlasst einen DNA Abgleich, der ein verwandtschaftliches Verhältnis der Toten mit Eva beweist.
Sie reist nach Norwegen, um das Geheimnis ihrer Familie aufzudecken.

Die Autorin wählt zwei Erzählstränge. In einem folgt der Leser Eva auf der Suche nach der Wahrheit. Im anderen Erzählstrang wird das dramatische Leben der Margarete Gruber erzählt, die ihren Tod in Bergen findet.

Besonders interessant finde ich, dass Anja Jonuleit einen tatsächlichen Mordfall , der in Norwegen passierte und nie aufgeklärt wurde, als Grundlage für das Buch wählt. Sehr gekonnt werden hier Fiktion und Wirklichkeit verknüpft.

Bewertung vom 08.09.2021
Ein Koffer voller Schönheit / Frauen, die die Welt schöner machen Bd.1
Engel, Kristina

Ein Koffer voller Schönheit / Frauen, die die Welt schöner machen Bd.1


sehr gut

" Ein Koffer voller Schönheit" ist ein historischer Roman , der in der Zeit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in der Bundesrepublik spielt.
In den 60er begann sich dieses traditionelle Familienbild zu ändern. Die Verbreitung von modernen Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen , entlastete die Frauen bei der Hausarbeit. Gesteigerte Ansprüche wie das eigene Haus, ein Auto oder Urlaubsreisen führten dazu, dass auch Frauen vermehrt mit Erwerbstätigkeiten zum Haushaltseinkommen beitrugen. Durch das gestiegene Selbstbewusstsein der Frauen und die aufkommende Emanzipationsbewegung suchten immer mehr Frauen unabhängig vom Familieneinkommen nach neuen Aufgaben in der Berufswelt.
Auch Anne Jensen gelingt es mit de Hilfe ihrer Schwiegermutter, die sehr emanzipiert ist, einen Job als Avon-Beraterin zu erhalten. Ihr Gatte Benno ist davon nicht begeistert.

Bewertung vom 31.08.2021
Barbara stirbt nicht
Bronsky, Alina

Barbara stirbt nicht


ausgezeichnet

"Barbara stirbt nicht" ist ein Buch , welches an manchen Stellen so komisch ist, dass man laut lachen muss und einem an anderen Stellen zutiefst berührt.
Das Ehepaar Barbara und Walter Schmidt ist seit vielen Jahren verheiratet und hat bereits die Goldene Hochzeit hinter sich. In all der Zeit, war Walter der Mann im Haus. Es wurde gemacht, was er gesagt hat.
Barbara selbstverständlich allein zuständig für Haushalt, Kinder und Küche.
Erst als Barbara plötzlich krank wird und das Bett nicht mehr verlassen kann muss sich Herr Schmidt mit den Aufgaben seiner Frau befassen. Natürlich hat man als Leser bei den ersten Versuchen als Hausmann sehr viel zu lachen. Allmählich beginnt er die Arbeit seiner Frau zu schätzen. Das was er für selbstverständlich hielt ist auf einem Schlag nicht mehr da. Hier beginnt er nachzudenken. Vielleicht etwas spät, aber er macht es.
Absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 29.08.2021
Das geheime Leben des Albert Entwistle
Cain, Matt

Das geheime Leben des Albert Entwistle


sehr gut

Matt Cain`s Roman " Das geheime Leben des Albert Entwistle" erzählt die Geschichte des Briefträges Albert, den man sofort mag und manchmal auch ein Schubs geben möchte.
Der Postbote geht in seinem Heimatort Toddington möglichst allen Menschen, selbst seinen Kollegen aus dem Weg. Er lebt seit dem Tod der Eltern mit seiner geliebten Katze Gracie sehr zurückgezogen in seinem Elternhaus. Menschen machen ihm Angst. Eigentlich hat er sich mit seinem einsamen Leben abgefunden.
Seine Pensionierung und der Tod seiner tierischen Freundin stellen eine Wende in seinem Leben da. Er erkennt, dass es nicht der richtige Weg ist, sich zu verstellen um bei den anderen nicht anzuecken.
Die junge alleinerziehende Mutter Nicole wird ihm eine große Hilfe . Er will die Liebe seines Lebens wieder finden und sich für das was er vor fünfzig Jahren aus Scham und Angst falsch entschieden hat, entschuldigen.
Ein Buch über ein spätes Coming out und eine wundervolle Liebe, das leider manchmal sehr ins Kitschige abgerutscht ist.

Bewertung vom 21.08.2021
Florance Bell und die Melodie der Maschinen
Steenbergen, Carsten

Florance Bell und die Melodie der Maschinen


gut

Dieses Jugendbuch punktet bereits durch die Gestaltung des Covers im Steampunk-Look, das ich als sehr gelungen empfinde.
"Florance Bell und die Melodie der Maschinen" spielt spielt Anfang des neunzehnten Jahrhunderts in einer alternativen Vergangenheit, also wird die Historie mit sehr viel Fantasie etwas umgeschrieben. Ich fände es besser, wenn man Jugendliche ab zwölf Jahren solche Bücher anbietet, wenn man dann auch die historischen Fakten so widergibt, wie sie wirklich waren.
Im Buch besetzt Napoleon England. Es ist die Zeit in der Maschinen immer wichtiger für die Menschen werden. Auch für Florance Bell. Sie ist ein fünfzehnjährige Waise und die Assistentin ihres Vormundes Monsieur Pignon, der ein Meistermechaniker ist. As Rebellen eines seiner Prototypen stehlen, wird auch Florance entführt, die sich im Maschinenraum befand .Auch die Kinder des Earls, der der Arbeitgeber des Mechanikers ist, geraten mit in das Abenteuer

Bewertung vom 17.08.2021
Shuggie Bain
Stuart, Douglas

Shuggie Bain


ausgezeichnet

Der Debütroman des schottisch-amerikanischen Schriftstellers Douglas Stuart, " Shuggie Bain", ist für mich eines der besten Bücher, die ich gelesen habe. Shuggie ist eine Romanfigur, die man sobald nicht mehr vergisst.
Der Junge, der als Fünfjähriger mit seinen Eltern und Halbgeschwistern bei seinen Großeltern lebt, ist anders, fantasievoll und feminin. Sein Vater, der selten zu Hause ist und Beziehungen zu vielen Frauen hat, arbeitet als Taxifahrer. Shuggies Herz gehört seiner Mutter Agnes,einer schönen Frau, die vom Leben unerfüllt ist und gern und viel trinkt.
Als die Familie in eine Sozialwohnung in Pithead zieht, verlässt sie der Vater. Auch die große Schwester zieht bald aus.
Shuggie macht es sich zur Aufgabe mit unerschütterlicher Hingabe und großer Liebe seine Mutter von der Trinkerei zu bewahren.
Dieses Buch erhält von mir eine unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 13.08.2021
Die Überlebenden
Schulman, Alex

Die Überlebenden


sehr gut

Die drei Brüder Nils, Benjamin und Pierre wollen den letzten Wunsch ihrer Mutter erfüllen. Sie bat die Söhne in einem Brief darum ihre Asche an einem See zu verstreuen, an dem die Familie ihre Sommerurlaube verlebt hat.
Diese Reise wird für die Brüder auch eine Reise in die Vergangenheit . Erzählt wird die Geschichte aus Sicht des mittleren Bruders Benjamin. Obwohl alle drei sich früher nah gestanden haben, merken sie , dass sie sich heute auseinandergelebt haben. Sie wissen nicht mehr viel voneinander.
Ihre Kindheit war geprägt von einer oft kühlen Mutter und dem Vater, der oft unberechenbar war. Bei Beiden spielte der Alkohol eine zu große Rolle, worunter auch die Beziehung zu den Kindern sehr litt.
Der Autor hat für seine Geschichte zwei Erzählstränge gewählt, wobei der Strang der Gegenwart rückwärts erzählt wird. Was mir persönlich nicht so gefallen hat. Aber für dieses Buch gebe ich eine unbedingte Leseempfehlung.

Bewertung vom 10.08.2021
Heimatsterben
Höflich, Sarah

Heimatsterben


ausgezeichnet

Der Debütroman von Sarah Höflich ist wirklich sehr gelungen. Ich habe dieses Buch mit sehr viel Begeisterung gelesen.
Anfänglich hatte ich etwas Schwierigkeiten, die Personen zuzuordnen. Aber Dank des übersichtlichen Stammbaumes am Buchanfang, war mir dann doch schnell klar wer mit wem und wie verwandt ist.
Der Autorin ist eine gute Mischung des historischen Stoffes mit einer möglichen Zukunft gelungen. Eine Zukunft, die uns so hoffentlich erspart bleiben wird.
Tilde Bolkowski, die im zweiten Weltkrieg mit ihrem Baby Carl Friedrich auf dem Hof von Hanno Ahrens und seiner Frau gelandet ist, liegt im sterben.
Auf dem Sterbebett bittet die Großmutter, die später den Bauern Ahrens geheiratet hat ,ihre Enkelin, Hanna Ahrens, die Familie zusammenzuhalten.
Eine Herkulesaufgabe für die Journalistin. Im Ahrens-Clan prallen Weltanschauungen aufeinander.