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books and phobia
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Halle

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Insgesamt 343 Bewertungen
Bewertung vom 23.06.2021
Die letzte Göttin / Percy Jackson Comic Bd.5
Riordan, Rick;Venditti, Robert

Die letzte Göttin / Percy Jackson Comic Bd.5


ausgezeichnet

Percy Jackson, der Sohn des Poseidon, konnte mich schon mit seinen Büchern einfach nur begeistern. Kein Wunder, denn hier verband man eine Geschichte für Jugendliche mit den griechischen Mythologien und Sagen, was spannend und lehrreich zugleich war. Um so gespannter war ich nun auf die Comic-Version des fünften und somit auch letzten Bandes, da Percy Jackson in visueller Form bisher ja eher eine Enttäuschung war.

Doch schon der Blick aufs Cover, ließ mich regelrecht strahlen, da man hier bereits einiges zu sehen bekam. Besonders beeindruckend empfand ich dabei die Spiegelung in Springflut, in welcher man den kämpfenden Luke erblicken kann. Zudem empfehle ich das Buch einmal umdrehen, da sich hier weitere bekannte Gesichter wie Annabeth und Grover tummelten. Optisch wirklich eine Wucht zumal der Titel des Buches wunderschön golden glänzte.

Doch nun ab ins Buch!

Und hier muss ich gleich enttäuschen, denn den Zeichenstil des Covers, samt der vielen Details fand man hier nicht. Stattdessen wurde hier eine runtergeschraubte Version davon verwendet, welche aber immer noch mächtig beeindruckend war. Sie war halt nicht so detailliert, aber ebenso farbenfroh. Ich nehme stark an, dass sich die Comics vermehrt an die jüngere Leserschaft richten, da die Reihe ja auch ab 12 Jahren empfohlen wird. Toll anzusehen war es trotzdem, zumal man sich wirklich an die Buchvorlage gehalten hatte.

Inhaltlich erwartete ich jetzt keine große Überraschung, da ich die Geschichte ja bereits kannte. Daher interessierte es mich mehr, wie gut man die Geschichte zusammengefasst hatte und das war erstaunlich gut. Ob aber jemand, der die Bücher nicht gelesen hat, ebenso gut durch die Handlung findet, bezweifle ich. Viele Absätze wurden aufs Notwenigste begrenzt, so das man das Hintergrundwissen brauchte um aus den paar Bildern und Textabschnitten, sich die Story zusammenzureimen. Daher würde ich den Comic wirklich nur Lesern des Buches empfehlen, welche sowohl ihre Helden, als auch Kronos einmal illustriert sehen möchten.

Für Kenner der Bücher, dürfte dieser Comic ein wahres Fest für die Sinne sein. Zwar richteten sich die Illustrationen mehr an die jüngeren Leser, aber auch Erwachsene dürfte ihre helle Freude dabei haben, noch einmal in diese fantastische Welt einzutauchen. Besonders da man wirklich sehr viel Wert auf die Details der Buchvorlage gelegt hatte.

Bewertung vom 22.06.2021
Wraithborn Redux
Benitez, Joe;Chen, Marcia

Wraithborn Redux


gut

Mit Wraithborn Redux wurden die 6 Bände der Original-Reihe nicht nur zusammengeführt, sondern auch noch überarbeitet und erweitert. Für mich ein weiterer Grund einmal in die Reihe hineinzuschauen, denn auch Cover und Kurzbeschreibung machten mich sehr neugierig.

Da ich das Genre Urban-Fantasy weder bei Belletristik noch Comics bisher groß gelesen hatte, war ich natürlich gespannt, ob mir die doch sehr düstere Handlung gefallen würde. Und tatsächlich tat sie das, allerdings mit einem großen „Aber“.

Da ich die Lady Mechanika-Bände bisher noch nicht in die Hände bekam, war mir Joe Benitez-Zeichnungen bisher eher unbekannt. Doch was ich hier sah, war schon sehr beeindruckend. Besonders die Detailverliebtheit flashte mich auf eigentlich jeder Seite, da sowohl Monster und Kämpfe, als auch die stilleren Situationen mit Melanie einfach Tiefe bewiesen. Allerdings eckten sowohl die Outfits, als auch die Körperproportionen etwas bei mir an. Kämpfe mit Overknee-Stiefel samt Stilettoabsatz und luftigen Kleidern, welche dann auch noch von unglaublich langbeinigen Personen getragen werden, wären jetzt nicht unbedingt meine erste Wahl gewesen, waren aber wahrscheinlich dem Genre verschuldet. Was ich jedoch nicht sehr passend fand, war dabei die Darstellung von fülligeren Personen, welche komischerweise völlig normal proportioniert waren. Schon komisch.

Doch was konnte die Story? Sehr viel und doch sehr wenig, da man nicht allein einem Handlungsstrang folgte, sondern gleich mehreren. Trotzdem ging ich davon aus, das man mit Melanie einen Hauptcharakter hatte, mit welchem man sich in dieser Welt zurechtfinden konnte. Doch weit gefehlt. Von Melanie, ging es zu den Hütern des Wraithborn, dann zur Gegenseite, welche diesen natürlich auch will und zu einer Klassenkameradin von Melanie, deren Oma Voodoo betreibt. Somit gab es einen Haufen Charaktere, von denen ich mir allein von Brijit den Namen merken konnte. Mein Hauptaugenmerk lag einfach auf Melanie, die aber nie dazu kam, ihre Story vollends zu erzählen, da stets Abschnitte der anderen Seiten dazwischen geworfen wurden. Hätte man dies klar unterteilt, hätte ich deutlich mehr Freude am Buch gehabt.

Die Geschichte des Wraithborn konnte mich leider nicht so fesseln wie ich es mir gewünscht hätte. Gerade der stetige Wechsel zwischen den Charakteren, machte mir arg zu schaffen, da so einfach kein klarer Verlaufsfluss entstand. Von der Optik war ich aber angetan, da Kämpfe unglaublich wuchtig wirkten und man auch sonst sehr viel Wert auf die Details legte. Hier ein großes Lob für das Design für die Monster. Jedoch war das Figurendesign nicht ganz mein Fall, da man hier ruhig ein wenig individueller hätte sein können.

Bewertung vom 21.06.2021
Schach mit toter Dame
Minck, Lotte

Schach mit toter Dame


ausgezeichnet

Loretta Luchs und ihr Hang tote Menschen zu finden und deren Ermordung aufzuklären reißt nicht ab. Dabei kann die Ruhrpottlerin nun wirklich nichts dafür, zumal sie diesmal nur den Diebstahl von Wertsachen in einem Altenheim aufdecken wollte. Doch es kam natürlich ganz anders als gedacht und offenbarte dabei ungeahnte Abgründe.

Wer allerdings hofft, mittlerweile einfach in die Reihe starten zu können, den muss ich leider enttäuschen, da es einfach zu viele Anspielungen auf vorherige Bände gibt und auch Charaktere aus Vorgängern oftmals eine große Rolle spielen. Wer es trotzdem einmal versuchen möchte, darf dies sehr gerne machen. Ob er aber denselben Lesespaß haben wird wie ich, ist eine andere Frage.

Nach der kleinen Vorwarnung, kann es jetzt endlich mit den schönen Sachen des Buches weitergehen, denn davon gab es reichlich. Zuallererst wäre da natürlich wieder das wunderschöne Cover von Ommo Wille. Ihn und seine Illustrationen schätzte ich immer sehr, da es sowohl auf der Vorderseite, als auch auf der Rückseite immer etwas zu entdecken gibt. Wie eben hier, wo auf der Rückseite eben 2 Kaninchen fröhlich im Dunkeln rammeln. Ein bisschen Spaß muss eben auch sein.

Wenn wir schon bei Spaß sind, kann ich auch gleich zur Story kommen, welche diesmal wieder den Humor hatte, den ich im Vorgänger schmerzlich vermisste. Herrliche Sprüche und Bezeichnungen wie Heiopei waren wieder allgegenwärtig und sorgten dafür das ausreichend Ruhrpott-Charme anwesend war. Doch da wir es ja hier auch wieder mit einer Krimödie zutun hatte, fehlte es natürlich auch nicht an kriminellen Energien. Denn wie oben bereits beschrieben ging es diesmal um Diebstahl und natürlich auch Mord.

Auch das Thema Seniorenheim und natürlich die Sache mit dem Alter war ein großes Thema, welches ich wohl noch nie so schön präsentiert bekommen habe. Hier gab es eben ältere Personen die ihre Handys beherrschten, genau wie es welche gab, die sich gegen alles auflehnten, was sie eben nicht kannten. Das Stichwort war hier wirklich „Diversität“, denn egal, ob bei den älteren Herrschaften, dem Pflegepersonal oder auch bei Loretta und ihren Freunden, die Meinungen und Fähigkeiten aller Personen waren enorm unterschiedlich. Ich liebe das sehr, zumal eben auch sehr negativ behaftete Eigenschaften behandelt werden.

Von daher war ich diesmal wieder sehr happy, auch wenn ich mich noch immer an Lorettas neue Partnerschaft gewöhnen muss und mich immer ein wenig über sie ärgere, wenn sie gefährliche Alleingänge macht. Zudem würde ich gerne sie gerne wieder öfter im Callcenter sehen, denn das ließ sie diesmal ganz schön schleifen.

Die Zahl 13 steht ja eigentlich eher für das Unglück, aber wer den 13. Band mit Loretta Luchs liest, dürfte eigentlich nichts anderes als pure Freude empfinden. Ihr neuster Fall war nicht nur urkomisch, sondern bot neben viel Spannung, auch ernstere Themen, die man wirklich gut verpackt hatte. Allerdings finde ich die Fälle langsam etwas zu gefährlich für Hornbrillen-Girl.

Bewertung vom 17.06.2021
Das gestohlene Triskel / Die Lethargie Bd.1
Prado, Miguelanxo

Das gestohlene Triskel / Die Lethargie Bd.1


sehr gut

Was wäre, wenn sich Engel und Dämonen schlafen gelegt hätten, um die Menschen einfach machen zu lassen? Natürlich nicht einfach so, sondern um sie Jahre später auf den Prüfstand zu stellen und um zu schauen, ob sie es verdient haben, weiterhin an dieser Welt beteiligt zu sein! Klingt herrlich mystisch und war es auch.

Denn es lief nicht alles so wie eben gedacht. Und wer hat Schuld? Tja, leider wir Menschen. Insbesondere 2 Herrschaften, von denen der eine von mehr Ansehen träumt und der andere die Zeit des Adels zurückwünscht, wo sein „blaues Blut“ noch gewürdigt wird. Doch zum Glück gibt es auch das Gegenstück zu ihnen und das war Artur.

Mit ihm erschuf man einen sympathischen jungen Mann, der durch Zufall mit in die Geschichte rutschte. Zusammen mit ihm und ein paar weiteren Charakteren, versuchte man nun alles zum Guten zu wenden. Dabei fand ich es einfach richtig schön, wie selbstverständlich sie handelten. Natürlich überraschten sie magische Handlungen, aber der Umgang mit ihnen war so herrlich normal.

Der wohl wichtigste Punkt des Buches waren aber die Aussagen, die es traf. Denn neben dem Aspekt mit der mystischen Weltordnung, ging es vermehrt darum zu zeigen, das wenn wir weiter so gierig sind, uns die Natur nicht einfach so davon kommen lässt. Egal ob Hungersnot oder Umweltverschmutzung, vieles wurde angesprochen und auf eine Art und Weise wiedergegeben, dass man sie nicht nur versteht, sondern auch selbst einmal über das eigene Handeln nachdenkt. Denn wenn schon Dämonen und Engel nicht auf unserer Seite sein wollen, wer dann?

Ja, die Geschichte, samt ihrer Charaktere und Handlungen fand ich wirklich toll, aber mit dem Zeichenstil hatte ich gerade zu Anfang ein paar Probleme. Dies lag einfach daran, das alles sehr kantig wirkte und man hin und wieder das Gefühl hatte, das die Vorzeichnungen eingefärbt wurden, um sie dann noch einmal nachzuzeichnen. Gerade bei manchen Gesichtern oder Landschaften war dies sehr auffällig, da es hier so aussah, als würden sich dünne Linien oder Risse durch das Bild ziehen. Das war etwas befremdlich, aber ich gewöhnte mich daran. Farblich empfand ich das Buch allerdings als echtes Highlight, da man alles sehr bunt gehalten hatte.

Ich persönlich liebe Novels wie diese, welche auf die Probleme zwischen Umwelt und Menschen hinweisen. Da darf es auch mal ein wenig mystisch zugehen. Wo es allerdings etwas hapern könnte, wäre der Zeichenstil des Autors, denn der dürfte nicht jeden Geschmack treffen. Lässt man dies einmal außen vor, erhält man eine wirklich aussagekräftige Story mit Tiefgang. Man sollte allerdings bedenken, das es sich hier nur um den ersten Band handelt. Man darf also gespannt sein, wie die Geschichte weitergeht.

Bewertung vom 16.06.2021
Something is killing the Children. Band 1
Tynion, James

Something is killing the Children. Band 1


sehr gut

Als ich das Cover sah und die Kurzbeschreibung durchlas, war schnell klar, dass ich unbedingt einen Blick in diese Welt riskieren wollte. Immerhin ging es hier um Monster und Geschichten mit denen kann ich einfach nicht widerstehen.

So startete ich in den Band und war eigentlich ab der ersten Seite, einfach nur begeistert. Dies sollte sich auch bis zum Ende nicht ändern, da man hier eine wirkliche clevere Geschichte erzählte, die berührte, aber auch Angst und Schrecken verbreitete. Dies lag vor allem am Zeichenstil, welcher selbst in den freundlicheren Momenten seine Düsternis nicht verlor, aber an sich ein herrliches Bild angab, welches die Handlung nur noch unterstützte.

Und natürlich an Hauptcharakterin Erica Slaughter, mit welcher man eine Figur erschuf, die selbst schon etwas angsteinflößend wirkte und dazu auch noch etwas Geheimnisvolles umgab. Doch zu viel wurde nicht verraten und man musste sich vermehrt mit kleineren Auszügen zufriedengeben. Man merkte aber deutlich das hier etwas Großes im Gange war.

Doch auch die Nebencharaktere spielten eine große Rolle, da sie vermehrt den emotionalen Part übernahmen. Trauer, Wut und Hass, zusammen mit den ein oder anderen gesellschaftlichen Problem, waren hier zu finden und sorgten dafür, das man auch gleich noch etwas zum Nachdenken bekam.

Düster, blutig und unglaublich spannend! Der Auftakt zur Horror-Comic-Reihe hatte es wirklich in sich, wusste aber mit Optik und der herrlich mystischen Story mein Interesse zu wecken. Ich bin gespannt wie es weiter geht!

Bewertung vom 14.06.2021
Farm der Tiere
Orwell, George

Farm der Tiere


ausgezeichnet

Die Tiere sind los und das sogar zurecht, denn sie wollen sich von den Menschen überhaupt nichts mehr sagen lassen. Verständlich, immerhin werden ihnen die Eier und die Milch geklaut. Doch was tun?

Kaum das die erste Seite aufgeschlagen war, ging es nach einer kurzen Beschreibung vom Hof, in welchen Tiere samt Bauer wohnten, auch schon damit los, das die Tiere überlegten, wie sie aus der Sklaverei der Menschen entkommen könnten. Ein interessanter Schritt, welcher nicht nur eine gute Planung, sondern auch Regeln brauchte. Denn natürlich wollte man Freiheit, aber um ein Zusammenleben zu ermöglichen musste es halt auch Vorschriften geben, welche für alle Tiere gelten sollten.

Alles, was auf zwei Beinen geht, ist ein Feind.
Alles, was auf vier Beinen geht oder Flügel hat, ist ein Freund.
Kein Tier soll Kleider tragen.
Kein Tier soll in einem Bett schlafen.
Kein Tier soll Alkohol trinken.
Kein Tier soll ein anderes Tier töten.
Alle Tiere sind gleich.

Was hier sehr harmonisch und fair klingen dürfte, entpuppte sich aber bald als fehlgeschlagene Umstrukturierung der Gesellschaft. Und damit wären wir auch beim springenden Punkt, denn trotz seiner 76-jährigen Existenz ist dieses Buch so aktuell wie nie zuvor. Und das zurecht, denn hier wurde Gesellschaftskritik nicht nur auf erschreckende Art und Weise geäußert, sondern auch unglaublich verständlich. man versteht sofort was der Autor einen mitteilen wollte und erschrickt, wenn er merkt, das er dies alles irgendwo her kennt.

Dazu wäre zu sagen, das es mit seinen 144 Seiten, wirklich eine kurze Lektüre ist. Ich war selbst skeptisch ob auf dieser geringen Seitenzahl ein so komplexes Thema aufgegriffen werden kann, aber ich wurde es einen besseren belehrt. Ich war wirklich erstaunt, wie aktuell sich die Geschichte anfühlte, zumal das neue Cover sein übriges dazu tat.

Dieses Buch verdient zurecht den Titel „Meisterwerk der Literaturgeschichte“. Auch wenn ich anfangs noch skeptisch war, konnte mich Orwells utopische Fabel einfach mitreißen. Ich bin von diesem Werk zutiefst beeindruckt und kann noch immer nicht fassen fassen es bereits soviele Jahrzehnte besteht. Chapeau, Mr. Orwell!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 13.06.2021
Escape Quest
Pa Ming, Chiu

Escape Quest


gut

Nach „Der Meisterdieb von Paris“ und „Entkomme den Hexen von Salem“ war ich natürlich gespannt was mich den für ein Abenteuer in der virtuellen Realität erwarten würde. Meine Erfahrungen waren zwar bisher eher gemischt, aber da die Vorgänger neben einer coolen Story, auch ein paar interessante Rätsel aufwiesen, war meine Neugier vollends geweckt.

Let´s go!

Die virtuelle KI hat ein Eigenleben entwickelt und behält nun zahllose Menschen fest. Ein Szenario wie man es bereits aus Filmen kennt, durfte nun mal als Spielbuch herhalten und machte zumindest in der Hinsicht keinen schlechten Eindruck. Als Erschaffer dieser KI ist es nun unsere Aufgabe herauszufinden, was los ist und wie man die Menschen wieder befreien kann. Dazu schlüpfen wir selbst in die virtuelle Welt und machen uns auf die Suche.

Was so schön begann, hätte fantastisch weitergehen können, wenn da nicht die Rätsel gewesen wären, welche meist sehr kompliziert waren oder gar Fehler enthielten. Hier halfen dann nicht einmal die Hinweise und Lösungen am Ende, da sie nur manchmal die Lösungswege offenbarten. Man hatte dann zwar die Lösung, aber gerade in einem Rätsel verzweifelte ich regelrecht, da ich mir nicht erklären konnte, wieso ein Abschnitt verändert wurde. Hierbei handelte es sich um einen Code, welcher auf einem Torbogen stand. Die anfänglichen Buchstaben ergaben Sinn, da man sie von links nach rechts las. Doch plötzlich änderte sich das. Die Autoren drehten die Symbole, so dass man sie plötzlich auf den Kopf lesen musste. Nur wer dreht den einen steinernen Torbogen auf den Kopf, selbst wer es virtuell ist?

Ebenso ein Ärgernis war die Handhabung der heraus trennbaren Elemente. Denn leider passten die Teile meist nicht richtig auf die Stellen und das Herausfinden des Codes glich einem Ratespiel, da ein Feld eben auf mehreren lag. Hier hätte es mehr Genauigkeit beim Erstellen gebraucht. Dafür musste, außer einer Seite am Ende, auch nichts weiter herausgetrennt werde. Zwischendurch gab es zwar das ein oder andere gute Rätsel, aber oftmals gab es viel zu schwierige oder gar unlösbare Rätsel aufgrund von Fehlern. Besonders schade da es auf eigentlich jeder Doppelseite ein Rätsel gab.

Was mich aber begeisterte war die Möglichkeit Entscheidungen zutreffen, da es so nicht das eine Ende gab, sondern eben mehrere. Ich vermerkte mir beim ersten Durchlauf meine Entscheidungen und ging dann noch einmal durch um zu sehen, was noch alles passieren konnte. Besonders lobenswert empfand ich dabei, das es nicht einfach darum ging nach rechts oder links abzubiegen, sondern z.B. wie man zu Demosthenes, der KI, stand und ob man sie wirklich ausschalten wollte. Hier gab es dann sogar kleine Plottwists, welche die Story noch interessanter machten.

Auch die Optik sagte mir zu da man sich hier nicht nur bei der Gestaltung der Rätsel-Illustrationen sehr viel Mühe gab. Schon diese waren bunt gemischt und stets sehr kontrastreich. Was mich aber am meisten begeisterte, war das Aussehen des oberen und unteren Seitenrandes, welche die futuristische Version eines Desktops darstellte. So gab es unten z.b. den Schriftzug „Datenschutzlinien“ oder „Spenden“, während der obere Teil einen darauf aufmerksam machte, das man der Sicherheitschef ist. Aus meiner Sicht wirklich fetzig, zumal es dazu beitrug sich in die Welt zudenken.

Dieser Teil der Reihe machte wirkliches vieles richtig und schaffte es gerade mit seiner Optik wirklich zu begeistern. Leider waren die Rätsel aber sehr harte Nüsse, was zuletzt auch daran lag, das sie fehlerhaft waren. Es gab zwar auch wirklich gute Knobeleien, aber diese hielten sich in Grenzen. Ich würde mich daher freuen, wenn der Verlag diesen Teil noch einmal unter die Lupe nimmt und Korrekturen vornimmt, denn dann hätten sie ein Spielbuch im Angebot, das einen wirklich in eine andere Welt zieht.

Bewertung vom 09.06.2021
Joe Hill: Im tiefen, tiefen Wald
Hill, Joe;Machado, Carmen Maria;Strips, Dani

Joe Hill: Im tiefen, tiefen Wald


ausgezeichnet

Nachdem ich schon einige Comics von Joe Hill gelesen und dabei recht positive Erfahrungen gesammelt hatte, war ich natürlich auch auf diesen gespannt. Die Kurzbeschreibung auf dem Band, als auch auf der Verlagsseite machten mich extrem neugierig, zumal es alles so herrlich mystisch klang. Ein Blick auf das Cover und die Rückseite verstärkten diesen Eindruck nur.

Der Band begann, wie bereits auf der Rückseite des Comics beschrieben, mit dem Kino-Besuch der beiden Freundinnen Octavia und Eldora, welchen sie komischerweise verschliefen. Schon hier überkam mich ein seltsames Gefühl, welches besonders an Josh lag, welcher gerade Schicht im Kino hatte und mit seltsamen Fragen mein Misstrauen weckte. Doch ich tat es erstmal ab, denn mein Hauptaugenmerk lag erst einmal auf den seltsamen Wesen, welche durch den Wald zogen und dabei nicht zurückschreckten auch anzugreifen.

Um es gleich einmal vorweg zunehmen, dieser Band dürfte gerade Opfern von Missbrauch und Vergewaltigungen ganz schön zusetzen. Personen, die ein solches Traumata durchleben mussten, sollten sich gut überlegen, ob sie ihn lesen.

Trotzdem ist dieser Band bisher der Beste, welchen ich von Hill House Comics bisher gelesen habe. Und das lag einzig daran, das man eine Geschichte erzählte, welche grausam und erschreckend war, aber gleichzeitig aufbaute und aufklärte. Man befand sich zwar trotzdem in einer Welt mit Hexen und mystischen Wesen, aber eben auch in einer die wir kennen. Und das ist der springende Punkt. Der Band sprach eine Thematik an, welche aktueller nicht sein könnte und zwar die Rechte von Frauen und wie sie von vereinzelten Personen des anderen Geschlechts ausgelegt werden. Doch nicht nur das, denn es ging auch darum wie das Gedankengut von Generation zu Generation weitergegeben wird und was Personen mit Missbrauchserfahrungen durchleben müssen, um die Ereignisse zu verarbeiten. Oder um es kurz zu machen, dieser Band strotzte vor Tiefe, da er auch Themen wie Homosexualität ansprach.

Dazu kam, das dies auch noch optisch unglaublich gut hervorgehoben wurde. Der sehr oft, sehr düstere Band überzeugte mit charismatischen Charakteren, die weit ab von 0815 waren und einer interessanten Umgebung, welche schon beim Namen der Stadt begann. Der oft sehr krakelige Stil, dürfte zwar Geschmackssache sein, aber mir gefiel er, da er trotz allem genug Details preisgab. Zu guter letzte gab es nachdem Beenden der Haupthandlung noch eine Variant-Cover-Galerie, welche beeindruckende Bilder bereithielt.

Autorin Carmen Maria Machado und Zeichner Dani erschufen mit diesem Comic eine gruselige, aber auch bewegende Geschichte, welche unglaubliche viele wichtige Themen ansprach. Besonders beeindruckend, auch dadurch das man in eine mystische Welt springt, welche wirklich einer Stranger Things-Folge entsprungen sein könnte. Der Zeichenstil dürfte zwar Geschmacksache sein, aber die Handlung dürfte eigentlich jeden mitreißen, weswegen es von mir eine Leseempfehlung gibt!

Bewertung vom 07.06.2021
Ravencroft: Das Grauen hinter Gittern
Tieri, Frank;Unzueta, Angel;Landini, Stefano

Ravencroft: Das Grauen hinter Gittern


ausgezeichnet

Ravencroft, das Arkham Asylum der Marvel-Welt war mir bis dato ehrlich gesagt unbekannt. Tja, das änderte sich nun. In „Ravencroft – Das Grauen hinter Gittern“, ging es aber nicht einfach um den normalen Institut-Alltag, sondern um die grauenvolle Vergangenheit des Gefängnisses. Dieses wurde im „Absolute Carnage“-Crossover nämlich zerstört und sollte nun neu aufgebaut werden, was so einige langverschollene Geheimnisse mit an die Oberfläche brachte.

Nach einem kurzen Start, in welchem man Charaktere wie Misty Knight und Kingpin antreffen durfte, ging es auch schon in die Geschichte der Anstalt. Und die hatte es aus meiner Sicht ganz schön in sich, da zu den verschiedensten Zeiten grauenhafte Dinge geschahen. Dabei spielten Elemente wie das bekannte Horror-Folklore eine große Rolle. Und so baute sich die Handlung immer mehr darauf auf und offenbarte dabei nicht nur abscheuliche Experimente, sondern auch Kreaturen, welche ich persönlich niemals bei Marvel erwartet hatte. Hier wäre anzumerken, dass ich der Band wirklich mehr an Kenner richtete, da mit obengenannten „Absolute Carnage“ auch ein bezug zu Spiderman aufgebaut wurde. Da ich aber von der freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft, aber noch nichts gelesen habe, erfreute mich eben an den vielen neuen Eindrücken.

Zwischendurch ging es dann auch wieder um die Gegenwart, in welcher das Ravencroft neuaufgebaut und auf den neusten Stand der Technik gebracht wurde. Hier ging es dann vermehrt darum zu verstehen, was hier eigentlich geschah und besonders, wie man es schaffte das alles überhaupt geheim zu halten. Dazu kam, das sich der eigentliche Horror-Mystery-Trip auch noch zu einem Gefängnisdrama entwickelte, in dem es darum ging, wie Wärter und Gefangene miteinander auskamen und welche Personen das Gefängnis überaus führten.

Dabei spielte natürlich auch die Optik eine große Rolle. Doch die enttäuschte mich genauso wenig, denn ich mochte es sehr das man nicht mit Farbe geknausert hatte. Klar, dies ist stets eine Geschmacksfrage, aber mir gefiel der Artstyle, da hier viel Detailarbeit geliefert wurde und es ein herrliches Licht/Schatten-Spiel gab.

Was ich aber an diesem Band besonders schätzte, war seine Seitenanzahl, welche mit 212 nicht gerade gering war. Gerade für mich als Comic-Einsteigerin ein echtes Plus, da sich die Handlung Zeit nehmen konnte, um Inhalte zu erklären. Hier gab es kein Ratzfatz, weshalb ich auch jede Seite genüsslich auskostete. Gab ja auch genug zu sehen und zu erleben, wozu also beeilen.

Bewertung vom 05.06.2021
Die Chroniken des Universums. Band 1
Marazano, Richard

Die Chroniken des Universums. Band 1


ausgezeichnet

Die Erkundung des Weltalls wäre wohl für viele ein absoluter Traum. Die Weiten des Weltalls erforschen und vielleicht neue Spezies kennenlernen, damit wir endlich wissen, ob wir alleine sind oder nicht. Dieser Traum ist im 1. Band von „Die Chroniken des Universums“ schon wahr geworden. Sie wissen, dass sie nicht alleine sind und haben eben Frieden, da die Technologie viele Feindschaften beendet hat. Klingt gut, oder?

Leider bekommen wir davon nicht viel mit, denn wir befinden uns mit einer Gruppe Studenten und ihrem Dekan, auf der Reise zu einer Galaxis. Dort soll geschaut werden, ob es hier vielleicht Bedrohungen in Form anderer Spezies geben soll. Aus meiner Sicht, mal ein interessantes Vorgehen, da ja sonst eher wert darauf gelegt wird, mit ihnen in Kontakt zu treten. Auch ansonsten zeigte dieser Band das die Erforschung des Weltraums eben auch anders ablaufen kann. Wie bereits erwähnt, hatte man es hier mit einer Gruppe Studenten zutun und das hieß eben, das es neben der Wartung des Raumschiffes, auch Unterricht gab.

Wo wir schon bei der Gruppe sind, war diese ebenfalls sehr außergewöhnlich. Dies lag schon daran, das ihr Dekan, eigentlich nur ein Kopf in einem Glas war und nur dann befragt wurde, wenn es wirklich nötig war. Allerdings jagte mir der Herr schon ein wenig Angst ein und wirkte recht unsympathisch, was auch daran liegen mag, das er stets sehr geheimnisvoll tat. Die Studenten waren dagegen durchweg sympathische Personen, auch wenn sie hier und da eben ihre Schwächen hatten.

Das Hauptaugenmerk lag aber trotz allem auf der Mission, welche nicht nur unglaublich spannend war, sondern auch grafisch richtig gut in Szene gesetzt wurde. Neben der allgemeinen Grafik der Charaktere und des Schiffes, waren es eben die Kleinigkeiten, wie Blitze oder Lichter, welche dem Band nochmal so richtig Pep gaben. Dies traf jedoch nicht auf die Lautmalereien zu, welche ich eher als störend empfand. Besonders da sie so manchen atemberaubenden Anblick einfach kaputt machten. Ein kleines „clic“ über einer Flasche die geöffnet wurde, empfand ich als vollkommen ok, aber ein über das ganze Bild gezogene BKKBRKBWAAAAAAMM! war dann einfach zu viel.

Zum Glück vermieste es mir aber nicht die gesamte Story, denn das wäre wirklich schade gewesen. Die Erkundung eines fremden Planeten, samt Tempel, war wirklich eindrucksvoll, zumal die Studenten sich oftmals schwierigen Entscheidungen entgegenstellen mussten. Trotzdem vermittelte der Band eine unglaubliche Stimmung und sorgte dafür das ich mich wie ein Teil der Gruppe fühlte. Daher hoffe ich auch auf eine baldige Fortsetzung.

Wer SciFi-Filme liebt, der dürfte sich in diesem Band eigentlich pudelwohl fühlen. Die Mischung aus Weltraummission und Universität, bot mir eine Menge Action und Unterhaltung, auch wenn ich ein paar grafische Elemente nicht so gut gewählt fand. Überzeugt bin ich aber trotzdem vom Reihenauftakt, da sowohl die Charaktere, als auch die Geschichte etwas Besonderes hatten.