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simsa
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bei Bremen
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Ich liebe Bücher und Ihr findet mich auch auf unserem Blog: http://kapitelleserin.blogspot.de/
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Bewertungen

Insgesamt 291 Bewertungen
Bewertung vom 28.07.2013
Seelen
Meyer, Stephenie

Seelen


gut

Irgendwann in der Zukunft...
Die Menschheit existiert in ihrer normalen Form kaum noch, denn außerirdische „Seelen“ haben den Planeten bevölkert. Sie werden in die Körper der Menschen gesetzt, übernehmen die Gewalt über den bisherigen Bewohner und leben sein Leben bis zum Ende weiter. Dann tauschen sie den Wirtskörper einfach aus.
Melanie, ihr Bruder Jaime und ihr Freund Jared gehören zu den letzten Menschen und versuchen alles um in ihrem Körper ohne „Seelen“-Bewohner zu überleben. Als Melanie dann bei einer Tour geschnappt wird und eine Seele bekommt, trennen sich ihre Wege.
Von dort an wohnt Wanda in ihrem Körper, doch Melanie ist stark. Stärker, als gedacht...




Nachdem ich vor Jahren die „Biss“-Reihe von Stephenie Meyer gelesen (und geliebt) habe, war ich schon seit längerer Zeit neugierig auf ihr Buch „Seelen“. Der Trailer zum Kinofilm machte diese Neugier nicht leichter und so kam ich nun auch endlich dazu dieses Buch zu lesen.

Auch bei „Seelen“ kann ich sagen, dass ich mit dem Schreibstil von Stephenie Meyer gut zurechtgekommen bin. Wo einige Leser ja die Einfachheit bemängeln, kam sie mir mit ihrem Stil nicht zu simpel vor. Ganz im Gegenteil, ich mag ihre Art des Erzählens.
Und ich fand auch den Beginn des Buches und die Einführung in die „Neue Erde“ recht unterhaltend und zu keinem Zeitpunkt langweilig.

Die Seele Wanda kommt in diesem Buch ja auf die Erde und wird in den Körper von Melanie gesetzt. Diese neue Situationen, die sie erlebt, den Zwiespalt zwischen dem gewohnten Umgang mit anderen Seelen und die neue Erfahrung mit den Menschen allgemein, fand ich sehr gut gelöst. Gerade zu Beginn, als sie noch kein Vertrauen hatte, war ich gefesselt von der Geschichte. Dazu kommen die Unterhaltungen mit Melanie, die von Feindschaft zu Freundschaft werden und die ich immer wieder genossen habe.
In diesen Episoden, war ich vom Buch wirklich überzeugt.

Aber es gibt auch einige Dinge, die ich kritisieren muss.
Für mich wäre es schöner gewesen noch weitere Abschnitte aus Melanies Sicht zu erleben. Ich hätte gerne von ihr erfahren, wie es mit der Besetzung der Seelen losging, denn darauf wurde zu wenig eingegangen. Wie konnte es so weit kommen? Wie reagierte sie, als auch ihre Eltern besetzt wurden?

Dann kamen mir die Gefühle auch definitiv zu kurz. Damit meine ich nicht die Konflikte, die Wanda mit anderen Menschen zu lösen hat, denn diese waren gut gelöst. Nein, ich spreche von der Liebe zu Jared und Ian. Warum wurde die nie so schön beschrieben, wie man es sich als Leserin wünscht? Mir reichte das in dieser einfachen Form leider nicht.

Und, was sehr wichtig für mich ist, es fehlte ganz eindeutig ein Spannungsbogen. Natürlich passierte immer wieder etwas, aber es gab kaum kniffelige Situationen oder Gefahren, wie man es im Buch dann irgendwann einmal erwartet hätte. Natürlich ist „Seelen“ ein Jugendbuch, keine Frage, aber eine größere Bedrohung, die eine Geschichte lang immer wieder greifbar und bedrohend ist, die hätte ich gebraucht.
Die allgemeine Besiedelung der Außerirdischen reichte mir in dieser geschilderten Form leider ebenfalls nicht aus.

Mein Fazit:
„Seelen“ ist ein Buch, bei dem ich froh bin es gelesen zu haben. In bestimmten Punkten bin ich mit dem Buch sehr zufrieden, allerdings reichte mir der Inhalt nicht für 912 Seiten aus! Da hätte ich ganz eindeutig mehr Action gebraucht.
Aber trotz aller Kritik mochte ich die Personen, die im Buch vorkommen. Stepehnie Meyer mag ihre Figuren und ich finde das merkt man ihren Büchern auch an.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.07.2013
Die Goldputzerin
Barth, Jana

Die Goldputzerin


gut

Ihr kommt mit dem Hier und Jetzt nicht zurecht? Ihr wollt raus, aus dem Alltag, raus aus dieser Welt, aus dem was ist?

Rob hat da so ein Idee. Er möchte ein neues Land, gar eine neue Welt erschaffen. Um sein Ziel verwirklichen zu können, sucht er Investoren, die mit ihm zusammen auf eine abgelegene Insel ziehen um dort komplett neu zu beginnen.
Interessierte und Teilnehmer sind schnell gefunden und so geht es für Rob, der sich nun Ivar nennt, und die anderen Bewohner los.
Doch auf der Insel schreckt Ivar nun vor nichts mehr zurück. Er steht über all den Anderen, scheut auch einem Mord nicht und sein „Volk“ hat ihm fortan zu dienen.
Dies alles ändert sich ein klein wenig, als er die Goldputzerin Mathilda kennenlernt und sie bittet seine Frau zu werden...



„Die Goldputzerin“ durfte ich zusammen mit der Autorin Jana Barth auf der Seite Buchgesichter.de lesen. Die junge Autorin schrieb dieses Buch bereits im zarten Alter von ca. 15 Jahren.

Was mir bereits vor dem Lesen sofort ins Auge gesprungen ist, war das Cover des Buches, welches ich sehr gelungen finde. Es machte mich regelrecht neugierig auf die Geschichte, die sich dahinter verbirgt. Des Weiteren hat mir auch die Qualität des Papiers und die Größe der Schrift zugesagt und da „Die Goldputzerin“ auch mein erstes Buch aus dem Klecks-Verlag ist, möchte ich dieses ebenfalls lobend erwähnen.

Beim Inhalt bin ich hingegen recht zwiegespalten.
Es geht um die Geschichte eines neuen Landes, auf einer weit entlegenen Insel. All die Menschen, die sich auf die Reise machen, kennen sich nicht, stecken voller Hoffnung und Träume. Doch es kommt anders...

Ich finde, dieser Gedanke bietet Platz für vieles, aber bereits bei der Vorgeschichte kam ich leicht ins Stolpern. Viele Dinge, die passierten, gingen mir zu schnell, waren manchmal zu unbeholfen und zu einfach gelöst.
Zum Glück legte sich dies beim Beginn des ersten Kapitels und ich startete einen Neuanfang für das Buch und für mich.

Die nächsten Seiten klangen daraufhin recht interessant und ich kam immer mehr im Geschehen an. Allerdings merkte ich nach weiteren Kapiteln, dass ich keine Ahnung hatte wohin es gehen soll. Welches Genre wird hier bedient? Warum ist Mathilda, eine der Hauptpersonen des Romans, so sprunghaft?
Denn ich denke gerade beim letzteren Punkt wäre es mir lieber gewesen eine standhafte Romanheldin zu haben, die weiß was sie will. So kam sie mir eher oberflächlich und unsympathisch rüber. Und leider trübte dies auch auf lange Sicht meinen Lesespaß.

Auch mit dem Ende, ich gehe mal nicht näher darauf ein, bin ich nicht glücklich. Ich stecke nämlich nun in der unglücklichen Lage nicht zu wissen was mir das Buch bringen soll und dabei finde ich die Autorin und ihre ursprüngliche Idee so sympathisch, aber die Umsetzung traf halt nicht meinen Geschmack. (Und dieser ist zum Glück von Person zu Person anders)

Trotzdem möchte ich noch erwähnen, dass der Schreibstil von Jana Barth sehr gut ist. Ich glaube, dass wenn sie noch genauer ein Genre bedienen würde, ich dann unheimlich viel Spaß hätte, einer weiteren Geschichte zu folgen.
Und wenn ich bedenke, wie gut sie sich mit 15 Jahren bereits ausdrücken kann, dann wäre ich gespannt auf mehr.

Mein Fazit:
„Die Goldputzerin“ ist ein Buch, welches (für mich!) zu viele Genres bedient. Die Charaktere waren leider auch eher unsympathisch und konnten mich nicht an die Geschichte binden. Allerdings ist der Schreibstil von Jana Barth sehr angenehm und ich könnte mir vorstellen noch weitere Bücher von ihr zu probieren.
Die treffen dann vielleicht auch eher meinen Geschmack.

Bewertung vom 06.07.2013
Pauls oberkrasser Wachdienst / POW! Bd.1
Fry, Michael

Pauls oberkrasser Wachdienst / POW! Bd.1


sehr gut

Paul ist in seiner Schule ein klarer Außenseiter. Er ist nicht nur klein, nein er fällt nicht einmal sonderlich auf.
OK, dies stimmt nicht ganz, denn ausgerechnet Roy, der Schulrüpel hat es auf Paul abgesehen und sperrt ihn beinahe täglich in sein Schließfach ein.
Nach einigen Sitzungen bei der Schulpsychologin wird Paul zusammen mit Molly und Karl (ebenfalls Außenseiter) zum Wachdienst beordert. Alle drei sollen fortan eine Einheit bilden und so vielleicht schneller in der Schule Fuß fassen... doch dies ist leichter gesagt als getan, denn es gibt ja auch noch Roy und der ist alles andere als gut auf Paul zu sprechen.



„POW! - Pauls oberkrasser Wachdienst“ ist ein spaßiges Buch für Jungen (und Mädchen) ab ca. 8-10 Jahren.

Für mich selber war es das erste Kinder-/Jugendbuch mit eingebauten Comiczeichnungen. Und eben diese Zeichnungen machen dieses Buch zu einem absoluten Lesevergnügen, da sie immer im rechten Moment (und ohne zu stören) auf den Seiten verteilt sind.

Michael Fry erzählt hier die Geschichte von Paul und seinen Freunden, auf eine sehr lockere und spaßige Art und Weise, vergisst aber nie den Aspekt Einsamkeit zu erwähnen. Denn dies sind Paul, Molly und Karl auf jeden Fall.
Trotzdem macht dieses Buch nicht betroffen, oder gar traurig. Ganz im Gegenteil! Ich selber (mit meinen 32 Jahren) habe es genossen Paul zu begleiten. Er hat eine besondere Art das Leben zu meistern und steckt voll wilder Pläne.

Die Handlung des Buches dreht sich, nach dem Kennenlernen, natürlich erst einmal um diese neu zusammengewürfelte Gruppe. Dabei spielen aber auch die Nebencharaktere eine Rolle. Sei es die Omami (Oma), die alles andere als normal ist und mich immer zum Lachen brachte, oder aber auch Mr. Dupree, der Hausmeister und Alt-Hippy, der mit seinen Weisheiten nur so um sich wirft und immer zum rechten Moment vor Ort ist.

Mein Fazit:
Ich war überrascht, von diesem doch sehr gelungenem Buch. Wo ich vor dem Lesen nicht vermutet hätte, dass mir diese Art des Erzählens (Geschichte unterstützt mit Comics) gefällt, so kann ich mir nun auch vorstellen weitere Bücher dieser Art zu lesen.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.07.2013
Ich habe mich verträumt
Higgins, Kristan

Ich habe mich verträumt


ausgezeichnet

Grace ist alles andere als ein freiwilliger Single. Von ihrem Verlobten wurde sie drei Wochen vor der Hochzeit verlassen und nun ist dieser ausgerechnet mit ihrer jüngeren Schwester zusammen. Und als wäre dies nicht schon schlimm genug, ist Grace nun auch noch auf der Hochzeit ihrer Cousine eingeladen. Und ausgerechnet jetzt hat sie keinen Mann, der sie dorthin begleiten kann.
Natürlich gehen ihr die mitleidigen Kommentare und Blicke nach kurzer Zeit auf den Geist, also beschließt die junge Lehrerin auf eine alt bewährte Methode ihrer Jugend zurückzugreifen. Sie erfindet spontan einen neuen Freund und Liebhaber!
Die Neuigkeit wird gut angenommen, doch ausgerechnet jetzt zieht ins Nachbarhaus ein junger Mann ein, der erstaunlich viel Ähnlichkeit zu ihrem erfundenen Freund aufweist. Und Grace lässt dieser alles andere als kalt…



„Ich habe mich verträumt“ ist das zweite Buch, welches ich von Kristan Higgins lese und ich bin genau wie bei ihrem anderen Buch (Zurückgeküsst) total begeistert.

Kristan Higgins erzählt ihre Geschichte so natürlich, locker und frisch und dabei trifft sie komplett meinen Geschmack. Denn ihre Figur Grace ist alles andere als eine fremde Frau. Irgendwie hatte ich beim Lesen ständig das Gefühl sie zu kennen und dies liegt sicherlich daran, dass sie Probleme und Ängste hat, wie viele andere Frauen auch.
Damit sei natürlich nicht ihr Ex-Verlobter gemeint, der nun mit ihrer Schwester zusammen ist (!!!), sondern eher der Aspekt, dass man sich in manchen Situationen nicht gleichwertig gegenüber anderen Frauen fühlt, unsicher ist, oder sich einfach sehnlichst etwas wünscht, dass nicht klappt.

Dies sind Kleinigkeiten, sicher, aber auf das Ganze gesehen erkennt man sich dann doch teilweise wieder (auch in schönen Dingen, wie die Begeisterung für ein Hobby) und gerade das hat mir gefallen.
Hinzu kommt, dass Kristan Higgins die Geschichte rund um Grace und ihrem Nachbarn so locker erzählt, dass ich mich vor Lachen gekringelt habe, dann wieder peinlich berührt war und im Erdboden versinken wollte, oder aber auch mit angehaltenem Atem weiterlas.
Viele Emotionen und für mich wurde jede greifbar (manchmal zum Leidwesen meines Mannes).

Natürlich fehlt es in der Geschichte auch nicht an Liebe und für Leserinnen, die „Ich habe mich verträumt“ noch nicht kennen, sei gesagt, dass ihr Euch auf eine schöne Geschichte freuen könnt, die einige Wendungen hat, aber dabei so herrlich ist, dass man immer weiter lesen möchte.

Für mich selber, die in letzter Zeit viel um die Ohren hatte, war es schon eine Tagesaufgabe mir freie Zeit zu nehmen, aber was nützt der Alltag, wenn man den ganzen Tag nur an ein Buch denken kann?! Kurz gesagt: Gerade zum Ende hin war es eine lange und schöne Lesenacht und ein müder und glücklicher Morgen.

Mein Fazit:
Kristan Higgins hat eine wunderbare Geschichte geschrieben, die prima unterhält und einfach Spaß macht. Für mich gehört sie spätestens jetzt zu meinen Lieblingsautorinnen in diesem Genre und ich freue mich jetzt schon auf weitere Bücher von ihr!

Bewertung vom 29.06.2013
Der Trakt
Strobel, Arno

Der Trakt


sehr gut

Nichts ist mehr wie es war.
Stell Dir vor, Du wachst in einem Krankenzimmer auf, hast zwei Monate deines Lebens im Koma gelegen und alles an das Du Dich erinnern kannst, gibt es nicht mehr. Niemand erinnert sich an Deinen Sohn, Dein Mann erkennt Dich nicht und Du selber stehst immer wieder vor Rätseln…
Und genau dies ist Sybille gerade passiert…



„Der Trakt“ ist das erste Buch, welches ich von Arno Strobel gelesen habe. Bereits im Vorfeld hatte ich hierzu die Leseprobe versucht und war gespannt, was in dieser seltsamen und beklemmenden Situation mit Sybille passieren wird.

Was mir gut gefallen hat war, dass die Geschehnisse sofort beginnen und wir bereits auf den ersten Seiten Sybille kennenlernen und auch in eben diese Situation, des Erwachens aus dem Koma, geraten. Sie selbst steht vor einem großen Fragezeichen. So weiß sie noch die letzten Dinge, die in ihrem Leben geschehen sind, hat aber keine Ahnung wie sie ins Krankenhaus kam, was mit ihr los ist und warum all ihre Lieben sie nicht erkennen.

Ich finde allein diese Situation bietet Stoff für vieles und Arno Strobel hat es geschafft einen flüssigen und spannend zu lesenden Thriller zu schreiben. So bringt uns der Autor an immer neue Verzweigungen. Personen, die klar auf einer Seite stehen, geraten durch neue Theorien ins Schwanken und nie war ich mir sicher, wem Sybille trauen kann und wer ihr etwas Schlechtes möchte. Denn das es nicht jeder Charakter gut mit ihr meint, wird schnell klar.

Und eben diese stetig ändernden Gefühle, die ich als Leserin den verschiedenen Personen gegenüber hatte, machten dieses Buch aus. Nie kann man sich sicher sein, wohin die Reise am Ende geht und vor allem ob es mit Sybille gut ausgeht. Ich selber wusste es bis zur letzten Seite nicht so richtig und für mich war alles offen.

Trotzdem muss ich aber auch sagen, dass mich „Der Trakt“ nicht komplett überzeugen konnte. Natürlich war die Spannung greifbar, aber mir fehlte etwas mehr Leben, welches die Charaktere an sich gebrauchen könnten. Keine Angst, ich hatte zu jeder Person ein Bild vor Augen, trotzdem empfand ich z.B. Sybille nie als wirklich greifbar, oder hatte gar das Gefühl sie zu mögen. Ich lief praktisch als Zuschauerin nebenher, die zwar von der Geschichte angetan war, aber mehr eben auch nicht.
(Ich glaube dies mag sehr verwirrend klingen, aber besser kann ich es halt nicht beschreiben.)

Mein Fazit:
„Der Trakt“ ist ein Buch, welches viele Thrillerleser überzeugen kann, mich persönlich aber eben nicht komplett. So fehlte mir bis zum Ende hin zwar kein Moment der Spannung, aber eine gewisse Nähe der Hauptcharakterin gegenüber. Ich selber bin dennoch gespannt auf die weiteren Bücher von Arno Strobel, denn spannend werden sie ganz sicher sein.

1 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.06.2013
Eine Marcelli weiß, was sie will / Marcelli Trilogie Bd.3
Mallery, Susan

Eine Marcelli weiß, was sie will / Marcelli Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

Brenna Marcelli lebt für den Wein. Nachdem sie sich von ihrem Mann getrennt hat und zurück im Familienunternehmen ist, plant sie großes für das Weingut. Doch ihr Großvater ist alles andere als kooperativ. Gegen jede Neuerung sträubt er sich und würde alles so lassen, wie es seit Jahren ist.

Doch so kann und will Brenna nicht weitermachen. Kurzerhand fragt sie Nic Giovanni, ihrem Ex-Freund und Inhaber eines verfeindeten Unternehmens, nach einem Darlehen für eine eigene Weinproduktion. Doch ist das so schlau? Denn schließlich gingen die Beiden alles andere als freundschaftlich auseinander… und doch ist da immer noch ein Prickeln zwischen ihnen…



Mit „Eine Marcelli weiß, was sie will“ habe ich den 3. Band der Marcelli-Reihe von Susan Mallery gelesen.
Dies ist die Reihenfolge der Bücher:
1) Eine Marcelli geht aufs Ganze
2) Eine Marcelli gibt nicht nach
3) Eine Marcelli weiß, was sie will

Für alle Leser(innen) meiner Rezension, die bei der Tatsache einer Reihe und eines Folgebandes gleich mit dem Lesen enden möchten, sei gesagt, ich kenne die beiden ersten Bücher ebenfalls nicht. Und ich wusste auch vor dem Lesen nicht, dass es sich hier um eine Reihe handelt.
War dies schlimm für mein Lesevergnügen? Nein, in keinem Moment!

Susan Mallery schafft es in diesem Buch eine spannende, lustige und liebenswürdige Geschichte zu erzählen, die in Teilen etwas von Romeo & Julia hat. Schon auf den ersten Seiten lernte ich Brenna Marcelli und Nic Giovanni kennen. Schnell stellt sich heraus, dass zwischen ihnen etwas passiert sein muss und auch, dass ihre Familien alles andere als befreundet sind.
Wenn dies mal kein spanender Stoff für mehr ist!

Und ich bin begeistert von dem was da noch folgte, denn Susan Mallery schrieb sowohl aus Brennas, als auch teilweise aus Nics Sicht und es gibt doch einiges, was die Beiden noch zu klären haben. Immer wieder lässt sie uns in Rückblenden erahnen, was vorgefallen ist und bringt uns durch die Erkenntnisse, die wir dadurch erlangen, tiefer in die Geschichte und die Personen hinein.

Ich selber habe die Geschichte der Marcellis genossen. Diese ganze Familie zeigt ihre italienischen Wurzeln, ist sehr miteinander verbunden und sehr groß. Die Schwestern (Brenna hat 3 Stück davon) hatten einen so tollen Zusammenhalt und gehen durch dick und dünn. Einfach schön und so geschrieben, als würde man sie im Freundeskreis haben.

Außerdem gibt es ja auch noch diese Liebesgeschichte, die schon von Beginn an ihre Funken versprüht und die Neugierig macht. Werden die Beiden zusammenkommen, oder kann sie der Familienzwist auseinanderbringen? Ich fand diese Kombination sehr fesselnd und unterhaltend. Halt in typischer Susan Mallery-Art.

Mein Fazit:
„Eine Marcelli weiß, was sie will“ ist ein locker leichtes Buch, welches super zum Sommer passt. Ich selber genoss es, passend zum Thema Wein, mit eben diesem auf der Terrasse.
Und wer wie ich, den dritten Teil in den Händen hält und die Vorgänger nicht kennt, sollte dieses Buch einfach lesen, man kommt super ins Geschehen hinein und wird viele schöne Lesestunden haben.
Das ich mir nun auch die ersten beiden Bücher kaufen werde, ist bei meiner Begeisterung sicher sonnenklar.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.06.2013
Der Augenjäger
Fitzek, Sebastian

Der Augenjäger


ausgezeichnet

Der erfolgreiche Augenchirurg Dr. Suker hat ein grausames „Hobby“. Erst entführt er Frauen, dann macht er sie zu seinen unfreiwilligen Patientinnen und entfernt ihnen in seinen Operationen die Augenlider. Weil ihm dies nicht genug ist, werden seine Opfer danach brutal vergewaltigt. Dass die Frauen nach diesem grausamen Ereignis Selbstmord begehen, schein wenig verwunderlich. Allerdings hat die Polizei nun eine (noch lebende) Zeugin für die Anklage gefunden, nur scheint diese kaum noch ansprechbar zu sein.
Doch die Kriminalpolizei wähnt einen zweiten Joker gegen den brutalen Mörder zu haben, die blinde Physiotherapeutin Alina Gregoriev.
Können sie neue Beweise gegen Dr. Suker finden, oder kann dieser, auf Grund einer mangelnden Beweislage, zurück in die Freiheit entlassen werden?



Die Bücher von Sebastian Fitzek, die ich kenne, sind alle unheimlich gut. So viel sei schon einmal vorweg geschrieben. Nach dem ich vom „Augensammler“ schon begeistert war, habe ich „Der Augenjäger“ nun verschlungen. Und es gab keine Chance, diesen spannenden Thriller kurz zur Seite zu legen.

Die Geschichte beginnt ca. dort, wo „Der Augensammler“ endet, stellt aber für Quereinsteiger, die den Vorgänger nicht kennen, kein Problem dar. Ich selber freute mich natürlich auf die Charaktere, die ich schon kannte und wurde beim Lesen nicht enttäuscht.

Auch wenn ich fand, dass es am Ende des 1. Drittels einen kleinen Hänger gab, erholte die Geschichte sich dann aber recht schnell wieder und das Spannungsbarometer ging rasant in die Höhe.
Ich selber liebe ja diese ganzen Verwirrungen, die Sebastian Fitzek für seine Leser(innen) einbaut. Immer wenn ich mich darin wähnte, endlich zu wissen was passieren könnte, schlug die Geschichte eine schnelle Kurve und ich stand wieder vor einer neuen Wendung. Super! So etwas kann mich beim Lesen ehrlich begeistern!
Nie kann man sich sicher sein, ob alles gut ausgeht, oder ob der nächste Schritt so verläuft, wie man denkt. Es gibt Überraschungen und unglaublich spannende Momente.
Und wenn ich spannend schreibe, dann meine ich so spannend, dass mir selbst das Vogelgezwitscher im Garten zu laut war, weil ich in eiskalte Schockstarre geraten bin.

Was mir auch noch sehr gut gefallen hat, war die kleine Warnung, die der Autor direkt zu Beginn an seine Leser richtet. Dort werden wir aufgeklärt, dass es sich um eine Fortsetzung handelt, die aber auch selbständig zu lesen ist. Diese Warnung war aber so locker verfasst und brachte mich einfach gut ins Buch hinein.
Ich wünschte andere Autoren könnten so etwas auch machen. Dann hätte so manches Mal nicht mit einem falschen Teil begonnen.

Und das letzte Kapitel fand ich auch genial und sehr ehrlich! Ich möchte nicht weiter darauf eingehen, aber ich weiß es zu schätzen, dass es im Buch so geschrieben steht!

Mein Fazit:
„Der Augenjäger“ ist ein würdiger Nachfolger vom „Augensammler“. Auch für Neueinsteiger bietet dieses Buch viele Spannungsmomente. Ich selber empfehle aber den Vorgänger zu kennen. Und für Thriller-Fans wird dieses Buch sowieso sehr spannende Lesestunden bereiten! Einfach klasse

Bewertung vom 11.06.2013
. . . ich dich auch!
Calman, Claire

. . . ich dich auch!


sehr gut

In Bellas Leben ist nichts mehr wie es einmal war. Kurz gesagt, sie steht nach dem Unfalltod ihres Freundes komplett neben sich und braucht dringend einen Neuanfang.
Bei einem Besuch in der tiefsten Provinz, beschließt sie kurz entschlossen sich ein Eigenheim zuzulegen, London zu verlassen und ihr Leben ins Ländliche zu verlegen. Alles schön und gut, aber die Vergangenheit und der Verlust ihres Freundes lassen sich nicht so einfach abhängen. Doch langsam findet Bella immer mehr ins aktive Leben zurück und Schuld daran könnte auch ihr netter Gärtner sein.



„… ich dich auch!“ ist das erste Buch, welches ich von Claire Calman gelesen habe. Bei der Recherche für meine Rezension musste ich leider auch feststellen, dass es nicht mehr verlegt wird und lediglich über die Auktionshäuser, Buchanbieter für gebrauchte Bücher (ihr wisst was ich meine), etc. verkauft wird. Trotzdem möchte ich Euch an meiner Leseerfahrung teilhaben lassen.

Wir Leser(innen) lernen im Buch Bella kennen und erleben sie zu Beginn als eine junge Frau, die komplett neben sich steht. Ihr ganzes Leben wurde umgekrempelt und nach dem Tod von Patrick, ihrem Freund, ist nichts mehr wie es war.
Auch wenn der Einstieg, was Bellas Geschichte angeht, etwas holprig war, so kamen bei mir doch die Gefühle an, welche Claire Calman vermitteln wollte. Die tiefe Wunde ihres Verlustes ist spürbar, auch wenn sie nicht die Einzige ist, die Bella quält. Aber, und das muss ich auch sagen, ging ich zu Beginn noch von einem etwas anderem Buch aus.

Sicher war mir klar, dass Bella ihren Freund verloren hatte, aber ich rechnete auch mit einer neuen Liebe und vielem Hin und Her. Halt so, wie man es von diesem Genre her kennt. Ich glaube mit dieser Vermutung bin ich auch nicht allein gewesen.
Allerdings ist „… ich dich auch!“ noch viel mehr. Wir erleben die tiefe Trauer, aber auch die Vernachlässigung und Bevormundung von Bellas Mutter. Nichts kann sie ihr recht machen und durch kleine Rückblenden, die teilweise etwas zu sehr ineinander übergingen, verstehen wir immer mehr wie es dazu kam und was aber auch ihre Beziehung zu Patrick ausmachte.

Aber keine Angst, die Liebe spielt natürlich auch eine Rolle. Und mir hat ebenso gefallen, wie ihre neue Liebe immer weiter aufblühte, aber auch gespickt mit Schuldgefühlen und Verunsicherungen war.
Ich selber finde es immer interessant, wenn ein Charakter nicht nur die ganz kleinen Kratzer hat, sondern für sich selber auch etwas aufarbeiten muss. Dies ist bei Bella gegeben und ich hing am Buch um zu erfahren was früher vorgefallen ist, wie die Beziehung mit Patrick war und ob sie der neuen Liebe eine Chance geben kann.

Zum Schreibstil von Claire Calman sei daher noch gesagt, er ist keineswegs deprimierend und langweilig. Eher im Gegenteil! Ich fand ihn sehr locker, teilweise recht frech und lustig. Auf jeden Fall so, dass ich noch weitere Bücher von ihr ausprobieren würde.

Mein Fazit:
„… ich dich auch!“ ist sicherlich kein Buch wie man es anhand von Cover und Beschreibung vermuten würde. Es geht nicht nur um die Liebe, sondern auch um einen großen Verlust und Unsicherheiten. Für mich eine schöne Abwechslung und ich kann jedem Leser/ jeder Leserin nur den Rat geben sich einfach drauf einzulassen.