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Kerstin

Bewertungen

Insgesamt 638 Bewertungen
Bewertung vom 13.02.2019
Schwarz wie Erde / Vanitas Bd.1
Poznanski, Ursula

Schwarz wie Erde / Vanitas Bd.1


sehr gut

Gegen Ende genial

Carolin Bauer arbeitet als Friedhofsgärtnerin am Wiener Zentralfriedhof. Doch eigentlich gibt es sie gar nicht. Sie ist eine andere Frau, doch diese Frau ist offiziell tot. Und dann bekommt sie eines Tages einen Auftragt für ein Gesteck. Und in verkrampft sich alles.

Dieser Thriller braucht einiges an Anlaufzeit. Der Leser wird mit vielen Puzzleteilen versorgt, die er nicht zuordnen und ergänzen kann. Immer wartet man bis sich etwas zusammenfügt. Aber darauf wartet man recht lang. Dennoch ist es die gesamte Zeit über sehr spannend. Und man denkt sich die kuriosesten Geschichten aus, nur um dann am Ende komplett überrascht zu werden und so auch endlich den Großteil des Puzzles zusammensetzen zu können. Vanitas – Schwarz wie Erde ist der Auftakt zu einer neuen Thriller Reihe von Ursula Poznanski. Ich sehe diesen Band als Einführungsband, in dem wir zunächst Carolin etwas kennen lernen und ihren ersten „Fall“ miterleben dürfen. Carolin bleibt dem Leser recht unbekannt und in gewisser Weise fremd. Über ihre Vergangenheit erfährt man nicht allzu viel und muss sich das selbst denken. Ich schätze mal, dass ihre Vergangenheit in den Folgebänden nach und nach aufgeklärt wird. Dennoch war mir Carolin sympathisch und ich konnte mich wunderbar in sie hineinversetzen. Sie ist auf der Flucht, sie wurde als tot erklärt, dennoch ist sie sich sicher, dass die Gefahr nicht gebannt ist und die Karpins noch hinter ihr her sind. Diese Angst, und fast schon Paranoia, hat Ursula Poznanski sehr gut rübergebracht. Es wirkt sehr realistisch und nachvollziehbar.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen! Er ist sehr flüssig und angenehm zu lesen – man fliegt regelrecht über die Seiten. Die Handlungen sind sehr anschaulich beschrieben, zum Beispiel die einzelnen Mordszenen, von denen es so einige gibt. Diese werden meist als einzelne Kapitel eingefügt, aus welchen nicht herausgeht, um wen es sich handelt. Alle anderen Kapitel werden aus Carolins Sicht erzählt. Wodurch der Leser auf Carolins Wissensstand ist – vorausgesetzt sie teilt ihre Geistesblitze mit dem Leser, was leider nicht immer der Fall war. So musste man beim Lesen häufiger mal mit Carolin schimpfe, sie solle doch endlich ihre Gedanken laut aussprechen.
Sehr gefallen hat mir auch dieses durchgehende Mittel der Sprache der Blumen. Geheimbotschaften werden durch Blumensträuße übermittelt. Eine sehr schöne Idee.

Das Buch war, vor allem zum Ende hin, unglaublich spannend, so dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Am Ende waren die anfänglichen Startschwierigkeiten vergessen und nun kann ich gerne vier von fünf Sternen vergeben. Den fünften Stern muss ich abziehen, da es die ersten zwei Drittel zu viele offene Fragen gab, und statt Aufklärung nur neue Fragen dazu kamen.

Bewertung vom 09.02.2019
Liebes Kind
Hausmann, Romy

Liebes Kind


ausgezeichnet

Genialer Thriller

Lena ist seit fast vierzehn Jahren verschwunden. Ihre Eltern hoffen immer noch, dass sie wieder auftaucht. Dann wird eine Frau ins Krankenhaus eingeliefert. Sie scheint in einer Hütte im Wald gefangen gewesen zu sein. Ein kleines Mädchen ist bei ihr und verrät den Ärzten, dass die Frau Lena heißt.

Romy Hausmann ist ein wirklich grandioses Debüt gelungen. Dieser Thriller ist durchgehend spannend und man kann ihn nicht mehr aus der Hand legen. Noch dazu tappt der Leser Ewigkeiten im Dunkeln und kommt einfach nicht auf den Täter. Auch die Handlung wird erst nach und nach aufgedeckt und immer wieder kommt es zum Aha-Effekt – wieder ein Puzzleteil, das eingesetzt werden kann. Erzählt wird die Handlung aus drei unterschiedlichen Perspektiven: Die Frau aus dem Haus, Hannah ein kleines Mädchen und Matthias, der Vater des Entführungsopfers. Die Charaktere sind Romy Hausmann wunderbar gelungen. Ihre Gefühle kommen sehr gut rüber und sie wirken sehr authentisch. Das Entführungsopfer mit, auf der einen Seite, der Angst und der Scham und auf der anderen Seite wird hier die psychologische Veränderung durch den Psychoterror sehr gut sichtbar. Der Vater des Entführungsopfers verdeutlicht die Angst um die Tochter, die ewig anhaltende Hoffnung, sie doch noch lebend zu finden – das „Sich an jede kleine Möglichkeit klammern“. Und die kleine Hannah, für die eine Welt zusammenbricht und die nicht versteht, was denn so schlimm war. Sehr gefallen hat mir hier auch, dass sich der Schreibstil zu jeder Perspektive geändert hat. Hannah zum Beispiel kennzeichnet sich durch eine einfache, kindlichere Sprache.
Auch die Atmosphäre des Thrillers hat mir sehr gut gefallen. Es wirkte alles sehr anschaulich und es war in gewisser Weise wie Kino-im-Kopf. Man sitzt mit Lena und den Kindern in der Waldhütte, oder ist bei Matthias und Karin zuhause. Das hat mir richtig gut gefallen.
Viel mehr kann ich leider nicht sagen, da ich so spoilern würde. Bei diesem Thriller geht das sehr schnell und es wäre schade, denn so richtig spannend bleibt es nur, wenn man ahnungslos an dieses Buch heran geht!
Ich kann einfach nur sagen: so muss ein Thriller sein! Bis zum Schluss hatte ich keine Ahnung wer denn nun der Entführer ist. Am Ende wurde alles sehr logisch und nachvollziehbar aufgeklärt. Und somit gab es einen wunderbar stimmigen Abschluss. Endlich mal wieder ein richtig psychologischer Thriller! Sehr gerne vergebe ich volle fünf von fünf Sternen und spreche eine klare Leseempfehlung aus!

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.02.2019
Blind / Milla Nova ermittelt Bd.1
Brand, Christine

Blind / Milla Nova ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Super spannend und klasse Geschichte!

Nathaniel ist blind. Bei alltäglichen Problemen hilft ihm die App Be my eyes. Als er sich Hilfe bei der Auswahl eines Hemdes holt, wird er Ohrenzeuge eines Verbrechens. Doch die Polizei will ihm nicht glauben. Eine Vermisstenmeldung erreicht die Polizei auch nicht. Doch Nathaniel gibt nicht auf und ermittelt selbst. Hilfe bekommt er von der Journalistin Milla.

Der Kriminalfall wird dem Leser aus unterschiedlichen Erzählperspektiven nähergebracht. Zum einen leidet er mit Carole mit. Zum anderen kann er zusammen mit Nathaniel, der Journalistin Milla und der Polizei ermitteln. Das war sehr schön, so hatte man durch die unterschiedlichen Perspektiven ein erweitertes Wissen und konnte sich schon selbst die Wahrheit zusammenreimen. Spannend war es dennoch, denn es gab einige falsche Fährten und die Hintergründe waren noch unbekannt. Für mich war es Spannung pur und ich konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Ein richtiger „pageturner“. Vor allem, da die Perspektiven sich immer kapitelweise abwechseln und meist mit einem Cliffhanger enden, muss man einfach weiterlesen. Noch dazu sind die einzelnen Kapitel sehr kurz gehalten, wodurch es noch mehr verleitet noch ein Kapitel zu lesen.
Einen großen Pluspunkt erhält dieser Krimi von mir, da nicht nur die Polizei, sondern auch die Journalistin Milla ermittelt. So kam es zu verschiedenen Herangehensweisen und unterschiedlichen Ergebnissen. Auch die Ermittlungen von Nathaniel waren interessant und der Alltag eines Blinden wurde so sehr anschaulich gezeigt. An vielen Punkten ist eben für einen Blinden Schluss.
Die Charaktere haben mir ebenfalls gefallen. Sie waren sympathisch und authentisch.

Für dieses Buch kann ich eine klare Leseempfehlung aussprechen. Es hat mir wunderbar gefallen und ich habe keine Kritik. Deshalb vergebe ich sehr gerne volle fünf von fünf Sterne.

Bewertung vom 01.02.2019
Jetzt gehörst du mir / Marina Esposito Bd.8
Carver, Tania

Jetzt gehörst du mir / Marina Esposito Bd.8


gut

Zu wenig spannend

Der letzte Fall für DI Phil Brennan und Profilerin Marina Esposito. Es werden drei männliche Leichen gefunden, die alle vom äußeren Phil Brennan ähneln. Dazu haben sie noch eine Tarotkarte bei sich, auf welcher Phils Name steht. Schnell stellt sich heraus, dass eine alte Bekannte zurück ist!

So wirklich begeistern konnte mich dieser Thriller nicht. Es ist auch mehr ein Kriminalfall mit Actioneinlagen. Die Charaktere haben mir nicht gefallen und ich wurde auch nicht warm mit ihnen. Bisher kannte ich noch kein Buch von dem Autorenduo Tania Carver. Und somit war der letzte Fall nun mein Erster. Dennoch habe ich mich gut zurechtgefunden. Es wird auf einige vorherige Fälle hingewiesen und für die jetzigen Ermittlungen wurde genug wiederholt. Auch das Privatleben der Ermittler kann man durch kurze Rückblenden gut zuordnen. Der Schreibstil war ok. Dieses englische/amerikanische Benehmen und die Ausdrucksweise mag ich nicht so, deshalb war es teilweise etwas nervig beim Lesen. Ansonsten liest es sich aber recht flüssig. Was mir allerdings sehr negativ aufgefallen ist, sind die vielen Rechtschreib- und Grammatikfehler. Teilweise war es als hätte man Sätze Wort für Wort aus dem Englischen übersetzt.
Nun zur Spannung. Das ist schwierig. Zum einen dachte ich nach zehn Seiten ich weiß wie es endet. Und dieses Gefühl hatte ich dann noch weitere knapp 500 Seiten lang. Doch dann wird es am Ende doch noch anders. Zum Glück, sonst wäre es ein Flop geworden. Aber dennoch war es mir zu vorhersehbar und der Krimi enthielt mir zu wenige Überraschungen.
Fazit: Es hätte deutlich spannender sein können und die Charaktere waren ebenfalls nicht meins. Dazu noch die vielen Fehler, die doch sehr auffällig waren, das macht zusammen drei von fünf Sternen. Die Vorgängerbände werde ich nun nicht lesen.

Bewertung vom 29.01.2019
Einer wird sterben (eBook, ePUB)
Lorenz, Wiebke

Einer wird sterben (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Spannend und fesselnd!

Stella ist allein in der Villa. Ihr Mann Paul ist Pilot und gerade im Ausland unterwegs. Dann steht plötzlich ein Auto vor ihrer Tür. In ihm zwei Personen, die sich nicht bewegen und das, mehrere Tage lang. Stella bekommt es mit der Angst zu tun. Wissen sie etwas über Stellas und Pauls Geheimnis? Immer mehr merkwürdige Dinge passieren und Stella ist ganz allein.

Dies war mein erster Thriller von Wiebke Lorenz und ich bin total begeistert. Lorenz hat es geschafft mich von der ersten bis zur letzten Seite zu packen und mich nicht mehr loszulassen. Ich konnte das Buch einfach nicht mehr aus der Hand legen – so muss ein Psychothriller sein!! Somit ist der Punkt Spannung vollkommen erfüllt – besser geht es nicht mehr! Es hat mir sehr gut gefallen, dass ich als Leser mir selbst Gedanken darüber machen konnte, wie denn nun alles wirklich war und was das aktuelle Geschehen zu bedeuten hat. Einige Hypothesen habe ich aufgestellt und verworfen, doch am Ende war ich sehr nah dran.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist angenehm und flüssig zu Lesen, wodurch man noch mehr verleitet wird immer weiter zu lesen. Dies wird auch durch die kurzen Kapitel, die gerne mit einem Cliffhanger enden unterstützt. Erzählt wird die gesamte Handlung aus Stellas Sicht. Der Leser bekommt all ihre Gefühle sehr authentisch mit und leidet mit ihr mit. Selbst zuckt man bei leisen Geräuschen zusammen und erwartet, dass gleich einer hinter einem steht. Schon sehr lange habe ich keinen Thriller mehr gelesen, bei dem ich so in der Handlung und Spannung mit drin war, dass ich mich selbst unwohl und beobachtet gefühlt habe.
Die Charaktere sind Wiebke Lorenz gut gelungen. Vor allem Stella lernt der Leser kennen, da er sie die gesamte Zeit hindurch begleitet. Stellas Gefühle kamen klar und realistisch rüber und wirkten nicht übertrieben. Die anderen Charaktere, die Bewohner der Straße, waren recht unterschiedlich und jeder hatte sein eigenes Profil. Paul bleibt eher im Hintergrund, was die Sache irgendwie interessant macht. Sehr gefallen hat mir, dass alles nachvollziehbar war. Sowohl die Handlungen, als auch die Gefühle der einzelnen Charaktere.
Mir hat dieser Thriller hervorragend gefallen und ich habe ihn verschlungen, deshalb vergebe ich sehr gerne volle fünf von fünf Sterne und spreche eine klare Leseempfehlung aus! Bitte mehr davon!

Bewertung vom 25.01.2019
Sind wir noch ganz sauber?
Tügel, Hanne

Sind wir noch ganz sauber?


ausgezeichnet

Anders als erwartet

Dieses Sachbuch befasst sich mit den Themen Schmutz und Umweltschutz. Wir Menschen sind riesengroße Dreckschleudern. Wir produzieren sogar Dreck beim Putzen! Sogar schlimmeren Dreck, als wir wegputzen. Hanne Tügel ist es gelungen den Leser auf eine lehrreiche Reise mitzunehmen, vom Ursprung des Drecks bis zum Weg es besser zu machen. Tügel schreibt allerdings keinen Ratgeber, sondern will dem Leser Denkanstöße geben. Damit dieser über sich und die Umwelt nachdenkt und schaut, wie er etwas zur Verbesserung beitragen kann.
Das Buch ist in zehn Kapitel eingeteilt. In denen es mal um uns Menschen geht und mal um die Umwelt und das Zusammenspiel von beiden. Zu Beginn jedes Kapitels steht eine präzise Überschrift und ein kurzes Abstract, in dem das Kapitel kurz erläutert wird.
Die Deutschen/Menschen übertrieben es mit ihrer Hygiene. Durch das viele Putzen – auch an uns selbst – machen wir uns nur anfälliger für Krankheiten und Allergien. Allerdings ist und bleibt das Händewaschen mit Seife die wichtigste Hygieneregel! Das Händewaschen ist unabdingbar. Denn unsere Hände sind nun mal überall! Schön finde ich es, das Tügel auch auf die nützlichen Bakterien eingeht. Denn wir Menschen bestehen aus mehreren Kilogramm Bakterien, ohne die wir längst tot wären.
Mir haben die Umweltaspekte in diesem Buch sehr gut gefallen. Vor allem eine Grafik, welche aufzeigt, wie lange der Müll im Meer überlebt. Beispielsweise verrottet Holz nach ein bis drei Jahren. Plastiktüten aber erst nach zehn bis zwanzig Jahren. Spitzenreiter mit 600!! Jahren ist die Angelschnur. Aber auch Plastikflaschen mit 450! Jahren ist eine unglaublich lange Zeit. Erschreckend fand ich auch die Zahl an Coffee-to-go-Bechern, die im Jahr in Deutschland in den Umlauf kommen – es sind sage und schreibe 2,8 Milliarden! Ich frage mich wozu? Gehe ich von zu Hause los und brauche bis zur Arbeit einen Kaffee, nehme ich mir doch einfach einen von zu Hause mit. Ein Thermosbecher kostet ja nicht die Welt. Und der tägliche Kaffee von zu Hause schont auf Dauer das eigene Portemonnaie.
Sehr interessant fand ich, dass hier einige Beispiele genannt wurden, wie andere Länder mit dem Thema Müll umgehen und was sie schon an Verboten eingeführt haben.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist angenehm und flüssig zu lesen, man kommt schnell voran. Vieles ist sehr anschaulich beschrieben. Ich finde auch, dass das Buch als Laie sehr gut verständlich ist.
Teilweise war es doch etwas erschreckend. Aber das Meiste war mir dann doch schon bekannt. Dennoch finde ich diese Themen in diesem Buch sehr gut umgesetzt. Mir hat es sehr gut gefallen und ich kann es jedem nur empfehlen, deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sterne.
Fazit des Buches ist, dass – egal was man tut – immer der Schmutz gewinnt. Deshalb müssen wir lernen mit ihm umzugehen, und dass nicht alles schlecht ist, was nach Schmutz aussieht.

Bewertung vom 20.01.2019
Denn mir entkommst du nicht / Schneidmann & Käfer Bd.4
Drews, Christine

Denn mir entkommst du nicht / Schneidmann & Käfer Bd.4


sehr gut

Solider Krimi

Antonio muss auf seiner Joggingrunde einen Mord mitansehen. Zu allem Übel kennt er auch noch die Tote aus seinem früheren Leben. Dem nicht genug, nun scheint er auch noch auf der Liste des Mörders zu stehen. Ein neuer Fall für die Münsteraner Ermittler Charlotte Schneidmann und Peter Käfer.

Spannend war es! Allerdings hat mir der Nachfolgeband besser gefallen. Teilweise wurde es hier bei „Denn du entkommst mir nicht“ etwas zäh, aber dennoch nicht langweilig. Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist flüssig zu lesen und die vielen Dialoge lockern den Lesefluss auf. Erzählt wird die Handlung zum einen aus Sicht der Ermittler und zum anderen aus Sicht von Antonio, der sich in den Fängen einer Verschwörung wiederfindet. Es war spannend und als Leser hat man die Möglichkeit mit zu rätseln und selbst die Puzzleteile zusammen zu setzen. Dieser Krimi endet mit einem Cliffhanger, das mag ich eigentlich nicht, da ich allerdings den Nachfolgeband schon vor diesem Band gelesen habe, weiß ich ja nun schon, wie es weitergeht. Dazu muss ich sagen, dass der Fall abgeschlossen wird! Der Cliffhanger bezieht sich auf die Ermittler.
Die Charaktere sind Christine Drews gelungen. Charlotte, die im Mittelpunkt steht, ist mir sehr sympathisch. Auch ihr Kollege Peter Käfer ist mir sympathisch. Allerdings bekommt er nicht so viel Platz in der Geschichte. Da Charlotte häufig Alleingänge macht, steht sie eben häufig im Mittelpunkt der Erzählung. Schön finde ich, dass es immer einige Beteiligte gibt und man mit der Zeit jeden verdächtigt, da sich einfach jeder etwas zu Schulden kommen lassen hat.
Mit hat dieser Krimi gut gefallen. Es war spannend, ich konnte miträtseln und tappte bis 20 Seiten vor Schluss bezüglich des Täters im Dunklen. Allerdings hätte es gerne noch spannender sein können. Deshalb vergebe ich vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 17.01.2019
Hummeln im Herzen / Hamburg-Reihe Bd.1
Hülsmann, Petra

Hummeln im Herzen / Hamburg-Reihe Bd.1


sehr gut

Sehr unterhaltender Roman

Lena ist schon ganz aufgeregt. In einer Woche heiratet sie ihren Simon! Oder doch nicht? Und wäre das nicht schon genug, passiert Lena auch noch ein folgenreicher Fehler bei der Arbeit und schon ist sie fristlos gekündigt. Als wohnungs- und arbeitsloser Single findet sie sich in der WG ihres Bruders, ihrer besten Freundin und Ben wieder – ohje ausgerechnet Ben!

Wieder einmal ein wunderbarer, sehr lustiger Roman von Petra Hülsmann. Wer einen unvorhersehbaren Roman sucht, der ist hier falsch! Das Ende ist eigentlich nach einigen Seiten klar, aber das ist nicht schlimm, da der große Teil zwischen Anfang und Ende einfach genial ist! Von einem klassischen Liebesroman ist dieser Roman – gottseidank – weit entfernt. Es ist mehr ein lustiger, unterhaltender Roman über Freundschaft mit einer guten Prise Liebe.
Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Sie sind authentisch und aus dem Leben gegriffen. Sie wirkten als wären es die Bewohner der WG nebenan. Das gefällt mir so an Petra Hülsmanns Romanen. Ach ja, die Lena, sie ist wieder mal ein Fall von arrggg jetzt bekomm es auf die Reihe!, mach die Augen auf! Man will sie einfach 400 Seiten lang schütteln.
Der Schreibstil ist klasse! Er ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Die Seiten fliegen hier nur so vor sich hin. Man mag auch gar nicht mehr aufhören zu Lesen, man muss einfach wissen, was als Nächstes passiert.
Super finde ich, dass man beim Lesen immer wieder das Bedürfnis hat laut zu lachen. So muss gute Unterhaltung aussehen!
Da mir das Buch klasse gefallen hat, ich super unterhalten wurde, es jetzt aber auch nichts Weltbewegendes ist, vergebe ich viereinhalb von fünf Sternen.

Bewertung vom 15.01.2019
Der Hunger der Lebenden / Friederike Matthée Bd.2
Sauer, Beate

Der Hunger der Lebenden / Friederike Matthée Bd.2


sehr gut

Spannender Krimi

Der zweite Fall für Polizeiassistentin Friederike Matthée von der Weiblichen Polizei in Köln und Richard Davies von der Royal Military Police. Wir schreiben das Jahr 1947. Der deutschen Bevölkerung steht ein Jahrhundertsommer bevor. Friederike Matthée lebt mittlerweile mit ihrer Mutter in einer Schrebergartensiedlung und Richard Davies kehrt aus England zurück, da im Bergischen drei Leichen britischer Soldaten gefunden werden. Derweil ermittelt Friederike Matthée am Fall von Ilse Röder – sie wurde in ihrem Haus, ebenfalls im Bergischen, brutal ermordet. Dann zeigt sich, dass die beiden Fälle wohl zusammengehören.

Mir hat dieser Kriminalroman gut gefallen. Die Zeit – der Krieg ist vorbei, die Siegermächte herrschen über die Bevölkerung, welche großen Hunger leidet – wurde sehr gut beschrieben und es kam sehr authentisch rüber. Der gesamte Hintergrund zu diesem Kriminalfall wirkt gut recherchiert. Das zeigt sich auch im Anhang, in welchem historische Fakten aufgezählt werden, welche hier verwendet und auf welche Weise sie an die fiktive Geschichte angepasst wurden. Von der Handlung her war es recht spannend. Es gibt anfangs zwei Fälle, bei denen man als Leser mitermitteln und -rätseln kann. Als sich dann die Zusammenhänge auftun waren es mir ein bisschen zu viele Zufälle – nicht bei der Ermittlungsarbeit, sondern unter den Tätern und der Tat. Die Welt ist zwar ein Dorf, aber das war wohl etwas zu viel. Das war dann aber auch schon das einzige Manko, welches das Buch für mich hat. Gefallen hat mir, dass der Leser Friederike Matthée bei ihren Ermittlungen und ihren Gedanken begleitet. Schön ist auch, dass Friederike sich nicht unterkriegen lässt. Die weibliche Polizei wird ja meist eher belächelt, doch Friederike ist davon überzeugt, dass sie die Fähigkeiten zu einer Ermittlerin hat – was sie dem Leser auch beweist!
Ich habe den ersten Fall dieser Reihe nicht gelesen und dennoch habe ich wunderbar in die Handlung hineingefunden. Meiner Meinung nach wird auch genug über die Charaktere erzählt, um hier keine Wissenslücken aufzuweisen. Friederike Matthée als Charaktere war mir sympathisch. Sie leidet noch sehr an ihrer Flucht und der Tatsache, dass ihr Bruder seit Jahren verschollen ist. Schön finde ich, die innige Beziehung zwischen Friederike und ihrer Mutter. Sie stützen sich gegenseitig und helfen sich so zu überleben. Richard Davies hingegen war mir unsympathisch. Er wirkte mir zu zynisch und eingeschnappt.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Er ist angenehm und flüssig zu lesen. Die Handlung ist in kurze Kapitel geteilt, in denen die Erzählperspektive immer wieder wechselt. Jedes Kapitel hat eine Überschrift, in der Ort und Datum vermerkt sind. Das war ganz hilfreich, da die Handlung zwischen Köln und dem Bergischen hin und her springt. Am Ende des Buches ist ein Personenverzeichnis abgedruckt, in welchem der Name und eine Kurzbeschreibung stehen. Das ist nett, hätte es meinetwegen aber nicht gebraucht. Für mich war die Personenfülle übersichtlich, auch wenn es sicherlich 30 handelnde Personen waren.

Mir hat dieser Kriminalfall gut gefallen. Ich wurde unterhalten, es war spannend und man konnte selbst miträtseln, deshalb vergebe ich vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 12.01.2019
Grenzgänger
Borrmann, Mechtild

Grenzgänger


ausgezeichnet

Sehr spannender Roman

1947, an der deutsch-belgische Grenze, schließt sich die 17-jährige Henni den Kaffee-Schmuggler an. Als an der grünen Grenze zu viele Zöllner auftauchen, beschließt sie allein weiter zu machen. Sie braucht das Geld. Sie muss für ihre Familie allein aufkommen und verhindern, dass sie alle ins Heim kommen.

Nach dem Klappentext hatte ich einen Roman mit dem Fokus aufs Schmuggeln gerecht. Doch es kam anders. Es geht um eine tragische Familiengeschichte, die von Mechtild Borrmann sehr anschaulich, authentisch und fesseln geschrieben wurde. Es hätte mich nicht gewundert, wenn der Geschichte eine wahre Begebenheit zugrunde liegt, aber es handelt sich um fiktive Personen und fiktive Schicksale.
Zum Schreibstil kann ich nur sagen, dass ich das Buch innerhalb eines Tages gelesen habe. Das sagt ja alles. Dieser Roman hat mich richtig gefesselt. Das lag zum einen natürlich an der Handlung an sich, aber sicherlich auch am Aufbau des Buches. Immer im Wechsel findet sich der Leser in der Gegenwart (hier 1970) und in der Vergangenheit (Ende 40er/Anfang 50er) wieder. Die Gegenwart enthält Hennis Gerichtsverhandlung. Die Vergangenheit wird zum einen aus der Sicht von Elsa, Hennis Freundin, erzählt und zum anderen aus Thomas‘ Sicht, er ist ein Heimkind. 1970 steht Henni vor Gericht, doch der Leser erfährt erst nach und nach, auch durch die Rückblenden, was der Anklagepunkt ist. Sehr schön fand ich, dass sich alles nur nach und nach aufgeklärt hat und eben alles nicht so war, wie es auf den ersten Blick aussah.
Die Charaktere haben mir gefallen. Sie waren sehr unterschiedlich und über Hennis, Elsas und Thomas‘ Gedanken erfährt der Leser sehr viel. Ich konnte all ihre Handlungen nachvollziehen. Wie auch die ganze Geschichte wirkten auch die Charaktere sehr authentisch und realistisch. Wodurch es ein Leichtes war, sich in sie hineinzuversetzen. Henni ist eine Kämpferin. Als ihre Mutter früh stirbt kümmert sie sich um ihre drei Geschwister, da ihr Vater, ein Kriegsveteran, dies nicht schafft. Auch wenn es hoffnungslos scheint, gibt Henni nicht auf! Das hat mir gut gefallen. Thomas spricht in seinen Passagen die Missstände in Kinderheimen in den 50er an. Elsa bildet den Rahmen der Geschichte.

Mich hat dieser Roman begeistert. Ich konnte ihn einfach nicht mehr aus der Hand legen und deshalb vergebe ich volle fünf von fünf Sternen und spreche eine klare Leseempfehlung aus!