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Insgesamt 394 Bewertungen
Bewertung vom 27.06.2017
Fliedersommer
Bramley, Cathy

Fliedersommer


sehr gut

Ich bin ja sonst eher, die Mord & Totschlag-Leserin, aber hier hat mich das Cover sofort angesprochen und als ich dann noch den Klappentext sah, war klar, diesen Roman muss ich lesen.
Ein altes Herrenhaus, Wickham Hall, mit Geheimnissen gespickt, das klingt einfach zu verlockend. Innerhalb von zwei Tagen hatte ich das Buch beendet, denn der Schreibstil von Cathy Bramley lässt sich hervorragend lesen und die bildlichen Beschreibungen haben mich in den Park von Wickham Hall versetzt, ich konnte beim Lesen förmlich die Blumen riechen, an den Sommerfesten teilnehmen und dabei sein, wie sich aus Freundschaft die Liebe zwischen Holly und Ben entwickelt hat. Es wird nicht zu kitschig, sondern die Romantik ist genau dosiert und passt in das Geschehen. Einziger, kleiner Kritikpunkt, es wirkt alles zu perfekt und das wirkt manchmal etwas übertrieben. Natürlich kann es nicht ohne Streit, ohne falsches Verstehen und ohne eine Schwiegermutter in spe auskommen, die sich für ihren Sohn eine bessere Partie als Frau gewünscht hätte. Aber zu glatt und reibungslos wäre ja auch langweilig. Mit Holly Swift hat die Autorin einen Charakter erschaffen die man sofort als Freundin annehmen möchte. Holly setzt sich für alles und jeden ein, hat immer Lösungen und Vorschläge parat, was einen Großteil ihres Jobs ausmacht. Zudem ist sie auf der Suche nach ihrem Vater, den sie nie kennengelernt hat und sie hilft ihrer Mutter aus dem Chaos daheim, da diese sich von nichts trennen kann und das Cottage aus allen Nähten platzt. Man wünscht Holly die große Liebe und das sich all ihre Wünsche erfüllen werden. Doch werden sie das?

Fazit
Ein schöner Roman vor der prachtvollen und großartigen Kulisse des alten Herrenhauses Wickham Hall.

Bewertung vom 22.06.2017
Murder Park
Winner, Jonas

Murder Park


gut

Mit seinem Thriller *Die Zelle* konnte mich der Autor Jonas Winner damals schon in seinen Bann ziehen und als ich den Klappentext zu *Murder Park* las, dachte ich, wow, das muss ich lesen, es klingt so spannend und "anders". Ich muss gestehen, das ich so alte, verlassene Orte (Lost Places) eh sehr interessant und unheimlich faszinierend finde. Deswegen war ich gespannt, wie Jonas Winner das in seinem Thriller verarbeiten wird. Und genau von dieser unheimlichen und gruseligen Atmosphäre hätte, meiner Meinung nach, mehr vorhanden sein können. Spannung und Grusel kam schon auf, aber mir wurde zuviel vom Hotel und der Insel beschrieben, als vom Park direkt. Dies und viele Wiederholungen haben mich beim Lesen etwas gestoppt.
Wurde dann endlich einmal was vom Park direkt beschrieben, wie z.b. die alten eingerichteten Gäste-Bungalows und deren skurrile "Bewohner", da konnte mich der Autor wieder begeistern mit seinen Beschreibungen und detaillierten Hinweisen, so das ich echt eine Gänsehaut bekam. Und das Ende? Da kann ich wieder meinen Hut ziehen, denn das war für mich völlig unvorhersehbar, so kaum vorstellbar und echt genial.

Fazit
Eine Story, die an einem ungewöhnlichen Ort spielt, der mehr Beachtung verdient hätte.
Leider hat das Buch mich nicht zu 100% überzeugen können, aber Spannungs- und Gruselmomente konnte mir der Autor trotzdem bescheren.

Bewertung vom 17.06.2017
Küstenfluch / Theo Krumme Bd.3
Berg, Hendrik

Küstenfluch / Theo Krumme Bd.3


sehr gut

Meine Meinung
Man kann diesen dritten Band auch unabhängig von den beiden Vorgängern lesen, wer aber gerne die Entwicklung der Charaktere mitverfolgen möchte, dem empfehle ich Band 1+2 zu lesen.
Wieder konnte mich Hendrik Berg mit seinem Schreibstil begeistern. Unheimlich, mystisch und spannend fand ich diese Story von der ersten bis zur letzten Seite.
Diese düstere Stimmung des Nordens einzufangen, das hat der Autor drauf. Theo Krumme hat es nicht einfach, bei den "sturen und wortkargen" Nordlichtern anzukommen. Die Orte der Handlungen sind hervorragend beschrieben und da ich Husum noch aus meinem letzten Urlaub kenne, konnte ich hier einiges innerlich mitverfolgen.
Auch mit dem Ende, welches mich nicht im Ungewissen zurück gelassen hat, konnte Hendrik Berg bei mir punkten. Es gibt nichts schlimmeres, als einen Krimi zu lesen und den Fall, beim Zuklappen des Buches, als nicht vollständig er- bzw. geklärt zu wissen. Tja und nun? Nun heißt es abwarten und Tee trinken, bis der nächste Band erscheint und man als LeserIn sich wieder mit Theo und Co. im Norden des Landes herumtreibt.
Fazit
Ein gut gelungener Krimi, der mich vor allem mit seiner düsteren und mystischen Stimmung überzeugen konnte.

Bewertung vom 15.06.2017
Tod auf leisen Pfoten / Rhein-Main-Krimi Bd.1 (eBook, ePUB)
Hausser, Sandra

Tod auf leisen Pfoten / Rhein-Main-Krimi Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Meine Meinung
Mit diesem Krimi hat Sandra Hausser den ersten Teil der Rhein-Main-Krimi-Serie vorgelegt und ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Der Schreibstil lässt sich gut lesen, ab und an mit etwas Humor gespickt und endlich mal wieder ein Ermittler-Team, welches gut harmoniert und sich auch versteht. Also miteinander und nicht gegeneinander.
Hannah Bindhoffer, die Kommissarin, scheint mir eine taffe und coole Frau zu sein, die ihr Privat- und Berufsleben nach einigen Tiefschlägen umkrempelt und wieder selbst in die Hand nimmt. Sie war mir von Beginn an sympathisch, da sie nicht nur an sich denkt, sondern auch die Kollegen und Vorgesetzten im Blick hat. Allen voran kümmert sie sich um ihren Kollegen Jens Hartmann, den ich zum piepen finde. Leider blieb er mir etwas zu blass neben Hannah. Aber vielleicht ändert sich das ja im nächsten Fall.
Den Großteil der Geschichte nehmen die Fälle und die Ermittlungen ein, aus dem Privatleben des Teams erfährt man immer mal wieder nebenbei kleine Auszüge, so das man sich auch ein Bild vom Leben außerhalb der Arbeit machen kann.
Die Idee und Umsetzung warum der/die Mörder/Mörderin die Taten begangen hat war mal etwas ungewöhnliches, aber leider hat mir hier gefehlt, das der auslösende Aspekt nicht richtig benannt wurde, das hätte für mich die Story noch runder erscheinen lassen.
Was mir wiederum gut gefallen hat, waren die Ausführungen der Polizeiarbeit, die nachvollziehbar und genau beschrieben wurde.
Die Spannung hat mich vom Prolog bis zur letzten Seite durch das Buch getrieben und das macht Lust auf den demnächst erscheinenden zweiten Band dieser Serie.

Fazit
Ein solider, guter Krimi, der ohne viel Blutvergießen und ohne detaillierte Gewaltbeschreibungen auskommt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.06.2017
Perfidie, Die Bosheit der Macht
Heintz, Vanessa

Perfidie, Die Bosheit der Macht


ausgezeichnet

Vanessa Heintz schafft es immer wieder weibliche Charaktere zu erschaffen, die kein "normales Leben" führen, sondern die immerzu in einen Strudel geraten aus Anerkennung, Macht, Sex, Aufstiegschancen, oder auch einfach nur um den Kampf des nackte Überlebens.
Auch mit Sophia Rabenau ist wieder so eine Figur entstanden, mit der man unter keinen Umständen tauschen möchte. Ihr Leben als Söldnerin, und später als Teamleaderin der K-16-Gruppe ist sie oftmals dem Tod näher als dem Leben, doch sie kommt immer wieder auf die Beine. Zwar geschunden, missbraucht und gedemütigt, aber der innere Schweinehund will nicht, das sie ins Gras beißt. Sie möchte ihre Machtstellung ausfüllen und den widerlichen Männern ihrer Gruppe zeigen, wer hier das Sagen hat. Das sie damit bei den Kerlen aneckt ist klar.
Knallhart und ohne etwas zu beschönigen lässt die Autorin ihre Hauptprotagonistin schlimme Dinge erleben und vor allem überleben, hierbei sollte man als LeserIn nicht zu zart besaitet sein, denn es geht schon extrem zur Sache.
Vanessa Heintz zieht mich als Leserin immer mit in den "Untergrund", in die dunklen Welten, die existieren, die aber niemand richtig kennt. Zudem ist ihr Schreibstil eine wahre Wonne, einerseits knallhart und extrem wenn es sein muss, aber andererseits, wenn es passt, auch gefühlvoll und lieblich. Diesen Gefühls-Mix einer Person, in einer Story, zuzuordnen, das hat die Autorin drauf.

Bewertung vom 10.06.2017
AMNESIA - Ich muss mich erinnern
Herrmann, Jutta Maria

AMNESIA - Ich muss mich erinnern


sehr gut

Dies war mein erstes Buch von Jutta Maria Herrmann und ich werde auf alle Fälle, die vorher erschienenen Thriller, auch noch lesen.
Beeindruckend war für mich vor allem dieser wundervolle Schreibstil. Packend, mit Wendungen und Wahrnehmungen, mit Irrsinn und Wahnsinn und besonders hervorheben möchte ich, die bildliche Vorstellungskraft die ich beim Lesen empfunden habe, wenn es um Örtlichkeiten ging, um Wetterbeschreibungen, die Gruselszene auf dem Friedhof und um die tiefen Träume. In letzter Zeit habe ich selten eine so intensive und ausdrucksstarke Beziehung zu einer Protagonistin herstellen können, wie in dieser Geschichte zu Helen. Ich hatte sofort einen Draht zu ihr, wenn auch nicht aus Mitleid, aber auch nicht sofort aus Zuneigung, das kam erst später hinzu, sondern eher aus der Situation heraus, wie sie ihr Leben nun weiterführen soll. Den Spannungsbogen hat die Autorin fast durchgehen hochgehalten mit Wendungen und neuen Ansätzen, die alles sofort wieder in einem anderen Licht haben erscheinen lassen. Es wurden Personen in das Geschehen eingearbeitet, denen man auch alles zutrauen würde, aber es wurde dann im Gegensatz, auch genauso glaubwürdige deren Unschuld beschrieben. Ach, ich wusste irgendwann gar nicht mehr, wem ich was glauben sollte und wem nicht. Und ich schätze mal, das war es auch, was Jutta Maria Herrmann ihren LeserInnen zumuten wollte.
Zum Ende hin wird man zwar mit angerissenen, klitzekleinen Hinweisen dazu verleitet, als LeserIn selbst zu entscheiden, wem man nun diese Taten anlasten möchte, aber ich mag es eher, wenn ich das Buch nach dem Beenden zuklappe und genau weiß, was nun passiert ist, warum es geschehen ist und vor allem, wer es denn nun war.
Aber ich habe für mich entschieden, das es ...... war.
Ob es stimmt? Keine Ahnung!

Bewertung vom 06.06.2017
Tödliche Triplette
Hoffmann, Markus

Tödliche Triplette


ausgezeichnet

Ein wunderbarer Debüt-Krimi, der ohne große und übertriebene Action-Szenen auskommt, aber einiges an Spannung zu bieten hat. Allein schon durch die Erzählungen im "Damals" und im "Heute" und wie diese sich annähern um dann zu einer Geschichte zu werden, das hat der Autor Markus Hoffmann excellent hinbekommen. Zu Beginn hatten die verschiedenen Stränge der Geschichte nichts gemeinsam, bis auf die Hinweise mit den Jahreszahlen, ich war sehr neugierig drauf, wie und wo sich die Leben von Peppel und dem toten Asiaten wohl überschneiden würden.
Zu spüren war beim Lesen auch, durch die gut beobachteten Beschreibungen, das entspannte und relaxte Lebensgefühl der französischen Kultur. Wein, gutes Essen, ruhige Gespräche, genießen, sich einfach mal die Zeit nehmen und dieses auch zu zelebrieren.
Überaus interessant waren für mich die historischen Fakten und die geschichtlichen Einblicke in die Nachkriegsjahre, die keinesfalls langweilig waren, wie es oftmals so ist, sondern gut recherchiert wurden und zur Spannung einen großen Teil beigetragen haben. Durch das Erwähnen von winzigen Details entsteht ein sehr genaues Bild beim Lesen von Örtlichkeiten, Landschaften und Personen, so das ich mir alles sehr gut vorstellen konnte. Zudem lässt Markus Hoffmann seine Protagonisten gedanklich sehr zur Sprache kommen, so das man noch tiefer in das Geschehene eintauchen konnte. Dadurch wurde der ganzen Geschichte noch mehr Ausdruck und Intensität verliehen, das hat mir sehr gut gefallen.
Der Schreibstil lässt sich sehr gut lesen, wenn ich auch anmerken muss, das die Abschnitte in schräger Schrift, mir etwas zu klein im Druck waren. Zudem bin ich durch die vielen Änderungen der Namen, die zur damaligen Kriegszeit anscheinend nötig waren, ab und an etwas verwirrt worden.
Mein Fazit:
Geheimnisvoll, außergewöhnlich und sehr fein geschrieben, ein hervorragender Krimi.

Bewertung vom 05.06.2017
Das Opfer Null
Inverni, Federico

Das Opfer Null


sehr gut

Bei diesem Thriller geht es gleich auf den ersten Seiten rund. Ein Heckenschütze schießt aus einem Mehrfamilienhaus auf einen Bus und deren Insassen, dann zündet er von Weitem noch einen Sprengsatz und will nur den Kontakt zu einem bestimmten Ermittler und zwar zu Lucas. Doch noch während der direkten Kontaktaufnahme geht etwas schief, das Lucas auf seinem weiteren Weg verfolgen wird. Dabei hat er schon seit langem sein persönliches, schweres Päckchen zu tragen. Am Anfang war mir gar nicht richtig klar, wer denn nun die Person ist, die in der ICH-Form spricht. Da musste ich dann etwas kombinieren und mir Gedanken machen, aber dann hatte ich den Dreh raus.
Anna wünschte sich Lucas als Partner, da er auf ihren Fall, mit dem sie nicht so richtig voran kam, einen neuen und freien Blick werfen sollte. Lucas ging der Ruf voraus Tatorte zu lesen wie kein Anderer und Anna hatte die Befürchtung das der Serienkiller, der schon vier junge Frauen ermordet hatte, demnächst wieder zuschlagen könnte. Hier wird klar, das die Beiden, Anna und Lucas, so unterschiedlich sind wie es nur geht, aber wenn man hinter ihre Ermittler- und Profilerfassade blickt, haben beide etwas erlebt, was noch keiner von ihnen verarbeitet hat und das immer im Hinterkopf präsent ist.
Über der ganzen Geschichte schwebt somit von Beginn an eine dunkle Wolke mit Geheimnissen, die zwar angesprochen werden, aber als Leser wird man nur stückchenweise geködert und aufgeklärt. Beim Lesen hat man als das Gefühl, gleicht entlädt sich alles wie ein heftiges Gewitter und die Luft zwischen Lucas und seiner Kollegin Anna wird klar und rein sein. Doch das passiert bis zum Ende hin nicht und diese Ungewissheit, was beide voreinander zu verbergen versuchen, hat mich bis zum Showdown begeistert.
Nur der Weg dahin, mit den langen Action-Szenen, den hätte man meiner Meinung nach etwas kürzen können.
Aber ansonsten ein spannender Thriller, mit unvorhersehbaren Wendungen und einem Team von dem ich gerne mehr lesen würde.