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fuddelknuddel

Bewertungen

Insgesamt 405 Bewertungen
Bewertung vom 01.08.2019
Bad Boss / New York Bachelors Bd.2
London, Stefanie

Bad Boss / New York Bachelors Bd.2


sehr gut

„Bad Boss“ ist bereits der zweite Band der Trilogie um die New York Bachelors, beziehungsweise um die drei Freundinnen Remi, Annie und Darcy. Die Bände sollten auch in ihrer richtigen Reihenfolge gelesen werden, da es bezüglich der App „Bad Bachelors“, die in allen Teilen eine entscheidende Rolle spielt, Fortschritte und Entwicklungen im Laufe der Bücher gibt, die man zwar auch versteht, wenn man zum Beispiel mit Band zwei beginnt, was es dann aber unnötig macht, den ersten Teil noch zu lesen, oder zumindest einen großen Teil der Spannung entfallen lässt.

Wie schon bei Band eins wird leider nicht aus der Ich-Perspektive der Figuren geschrieben, sodass bei mir als Leser die Verbindung zu Remi und Wes ein wenig auf der Strecke blieb. Der Schreibstil jedoch war anschaulich und fesselnd, sodass man das Buch relativ fix beenden kann, wenn man sich auf die Geschichte einlässt.
Mir hat bei diesem Buch auch das Thema Ballett oder generell Tanz und Show sehr gut gefallen, darüber habe ich in diesem Genre glaube ich noch nie oder zumindest sehr selten gelesen. Allerdings hingen mir die ganzen französischen Ballett-Begriffe für all die Verrenkungen und Figuren irgendwann zum Hals raus, da ich mir auch so gar nichts unter ihnen vorstellen konnte, auch wenn es teilweise versucht wurde, zu erklären.

Remi hat mich, auch wenn ich nicht so intensiv mit ihr mitgefühlt habe, beeindruckt. Ihre Vergangenheit in Australien war heftig und das, was sie durchmachen musste, wirklich hart, sodass es schon an ein Wunder grenzt, dass sie nicht gänzlich die Flinte ins Korn geworfen hat. Sie wurde aufs Übelste hintergangen und grundlegend falsch behandelt, das hat mich mein Lesen erstaunlich doll aufgeregt. Andererseits hat es mich genauso wütend gemacht, dass sie mit Wes einen sehr ähnlichen Fehler begangen hat, von dem man meinen könnte, dass sie ihn aufgrund der Narben, die Australien ihr zugefügt hat, nicht noch einmal in irgendeiner Art und Weise wiederholen würde.

Wes dagegen hat das typische Reiche-Jungs-Problem, dass niemand ihn richtig für voll nimmt und als eigenständigen Künstler sieht, sondern ihn immer nur mit seiner Familie in Verbindung bringt. Er will um jeden Preis die Unabhängigkeit, die sein großartiger Ruf als Liebhaber und seine durchweg positiven Bewertungen bei Bad Bachelors ihm allerdings zu zerstören drohen.
Schon schlimm, wenn man eine wohlhabende Familie und die freie Auswahl unter New Yorks Singlefrauen hat..
Mir war Wes leider nicht sympathisch. Er ist mir mit seinen First-World-Problems auf den Keks gegangen, so etwas kann ich nämlich gar nicht ab.

Durch die Erzählperspektive fehlt der Story wie schon ihrem Vorgänger einfach eine gewisse Tiefe, die es für eine gute New-Adult-Geschichte braucht. So wirkten die Bettszenen platt auf mich, die Beziehung von Remi und Wes nicht intensiv genug und die restlichen Figuren alle mehr oder weniger kalt und gleichgültig, auch wenn das sicher nicht die Intention war.

Mein Fazit:
Spannendes Thema, gut gewähltes Setting, aber zu wenig Gefühl und Tiefe.
Wie schon bei Band 1 reicht es auch hier nur

Bewertung vom 01.08.2019
Du bringst mein Leben so schön durcheinander
Christian, Claire

Du bringst mein Leben so schön durcheinander


sehr gut

Eine wirklich beeindruckende Geschichte!
Gideon und Ava könnten verschiedener kaum sein, sie extrovertiert und Partygängerin, die selten das tut, was man von ihr erwartet, er zurückhaltend und schüchtern. Und doch finden sie sich irgendwie, das sind für mich immer die Geschichten, die ich am liebsten habe. Wenn die Figuren ihre Unterschiede beiseiteschieben und sich stattdessen auf ihre Gemeinsamkeiten stützen können.

Mich hat die Geschichte berührt und sehr gut unterhalten, besonders Gideon fand ich immer spannend zu erleben. Dass die Geschichte wechselnd aus seiner und ihrer Ich-Perspektive geschrieben ist, stärkt noch das Gefühl und die Verbundenheit zwischen Figur und Leser, sodass man sich der Geschichte kaum entziehen kann und es eigentlich auch gar nicht möchte.

Kann ich nur empfehlen!

Bewertung vom 30.07.2019
An Nachteule von Sternhai
Sloan, Holly Goldberg;Wolitzer, Meg

An Nachteule von Sternhai


ausgezeichnet

Bett und Avery kennen sich nicht und haben sich auch noch nie gesehen, und wenn es nach ihnen ginge, sollte das auch so bleiben. Doch ihre alleinerziehenden und vor Liebe scheinbar verwirrten Väter wollen, dass die beiden Mädchen sich anfreunden, schließlich werden sie in Zukunft Schwestern sein. Das geht auf keinen Fall! Da sind Bett und Avery sich einig. Dennoch sind sie neugierig aufeinander und je mehr Nachrichten sie sich schreiben, desto besser lernen sie einander kennen und es entsteht eine wunderbare Freundschaft.

Ab und zu braucht man mal zur Entspannung ein süßes Kinderbuch, in dem die Welt noch in Ordnung ist zwischen all dem klischeebelasteten New Adult und rasanten Fantasy-Geschichten.
Dieses ist so ein Wohlfühl-Buch, bei dem man einfach nur abschalten und genießen kann.

Das Buch ist ähnlich aufgebaut wie der Liebesroman „Wenn du das hier liest“, ausschließlich in Form von Briefen und E-Mails, die die Figuren sich schreiben. Bei jenem Roman hat es mich furchtbar gestört, doch bei diesem mochte ich es, was vielleicht auch am Alter der Protagonistinnen liegt.

Durch die beiden Mädchen ist die Sprache im Buch überwiegend einfach und leicht verständlich, nichts für den anspruchsvollen erwachsenen Leser also, doch für die Zielgruppe perfekt. Man merkt auch, dass die beiden Mädchen sehr unterschiedlich sind, Avery schreibt ihre Mails immer grammatisch korrekt und drückt sich sehr gewählt aus für ihr Alter, Bett dagegen schreibt genau so, wie sie sprechen würde, emotional und mit VIELEN GROßBUCHSTABEN, wenn sie etwas betonen möchte + einem Plus-Zeichen statt einem 'und'.
Dadurch konnte man die beiden auch dann auseinanderhalten, wenn man die Empfänger- und Absenderzeilen der Mails nicht jedes Mal so genau anschaut.

Neben den Mädels kommen auch die Väter der beiden sowie Betts Großmutter und Averys Mutter oft zu Wort, sodass eine bunte Mischung an Sprechern, beziehungsweise Schreibern entsteht, die die Geschichte auflockert und angenehme Abwechslung bietet.
Zudem hätte ich nach meiner ersten Erfahrung mit einem „E-Mail-Roman“ nicht gedacht, dass mir diese Geschichte so gut gefallen und vor allem auch dass das Geschehen zwischen den Mails so gut vorstellbar und logisch erklärt dargestellt werden würde. Man kann sich perfekt ausmalen, was die Mädchen wohl alles erlebt haben, denn vor allem Bett schildert alles sehr aufbrausend.

Mir gefällt der charakterliche Unterschied zwischen Avery und Bett sehr gut. Viele Leserinnen haben sicherlich die Möglichkeit, sich mit einer von beiden zu identifizieren, entweder mit der rational denkenden, eher nüchtern und zurückhaltend wirkenden Avery oder der lebensfrohen, abenteuerlustigen, wirbelnden Bett. Ich persönlich mochte Avery lieber, ihre Angst vor Wasser teile ich nämlich zu 100%. Und mir hat gefallen, dass sie ihre Mails und Briefe immer sprachlich korrekt verfasst und sich relativ gehoben ausdrückt für ihr Alter.

Die beiden Kinder wollen sich zunächst gar nicht kennenlernen. Sie sind alles andere als begeistert von den Plänen ihrer Väter, eine Familie zu werden, aber sie schreiben sich dennoch weiterhin. Mit der Zeit kann man beobachten, wie ganz kleinschrittig eine wundervolle Freundschaft entsteht. Es waren zuerst nur Kleinigkeiten, wie die Spitznamen und das 'xo' am Ende einer Mail, auch der Ton wurde freundlicher und später regelrecht begeistert. Diese Entwicklung war schleichend und dennoch habe ich mich als Leser über jeden Fortschritt gefreut, sobald ich ihn entdeckt habe.

Ebenfalls hat mir gefallen, dass das Thema Homosexualität mit eingebunden wurde, und das auch noch auf eine so natürliche, sensible Art und Weise. Es wird zwar oft deutlich, dass es für viele Außenstehende in der Geschichte ungewöhnlich ist, ein alleinerziehender Vater zu sein, der auch noch auf andere Männer steht, doch für die beiden Mädchen ist es das Normalste der Welt und so handeln sie auch. Sie tun Dinge, die andere Kinder vermutlich auch für heterosexuelle Eltern planen

Bewertung vom 19.07.2019
Hexentochter / Clans of London Bd.1
Grauer, Sandra

Hexentochter / Clans of London Bd.1


gut

Auf den ersten Blick ist Ash für Caroline nur ein dahergelaufener Aufreißer, dem es aus dem Weg zu gehen gilt. Auf den zweiten offenbart er ihr eine schockierende Tatsache: Sie hat wie er magische Kräfte. Und abgesehen davon, dass sie mit ihren neuentdeckten Fähigkeiten nicht im geringsten umgehen kann, stellt sich auch noch heraus, dass ein mysteriöser Clan wegen einer uralten Prophezeiung tödliche Jagd auf die Hexe macht. Wie soll sie gleichzeitig um ihr Leben fliehen, sich ihrer Vergangenheit stellen und in Ashs Gegenwart einen klaren Kopf bewahren? Ein nahezu unmögliches Unterfangen, vor allem da auch die Zeit gegen Caroline läuft..

Als typisches Cover-Opfer habe ich mich direkt von dem düsteren und geheimnisvollen Cover anziehen lassen. Besonders die matten Umschläge mit glänzenden oder glitzernden Applikationen, die sich oft bei Ravensburger Büchern entdecken lassen, finde ich traumhaft schön, so auch bei „Clans of London“.
Der Klappentext macht zwar neugierig, verspricht aber auch nichts komplett neues, sodass ich relativ neutral und mit einigermaßen niedrigen Erwartungen an die Geschichte rangegangen bin. Die Leseprobe, die man bei vorablesen.de einsehen konnte, hatte mich jedoch auf den Geschmack gebracht und überzeugt, sodass ich gespannt auf den weiteren Verlauf der Story war.

Man bekommt das Geschehen aus der Ich-Perspektive von Caroline serviert, sodass man sich relativ gut in sie hineinversetzen kann. Die Sprache ist entsprechend jugendlich und relativ anspruchslos, sehr leicht verständlich und wenn man sich drauf einlässt, gerät man auch schnell in einen stetigen Lesefluss.
Zudem bekommt man durch Träume von Caroline auch Einblick in die Pläne eines feindlichen Clans, wen genau man sieht und was sich dort abspielt, erfährt man allerdings erst später, sofern man es sich nicht längst selbst zusammengereimt hat.

Die Figuren und ihre Beziehungen zueinander wirkten auf mich alle irgendwie unfertig und nicht richtig ausgereift, nicht wirklich tiefgehend. Caroline zum Beispiel hat sich für mein Empfinden viel zu kindisch aufgeführt, war oft zu zickig und nervig. Einfach nicht ihrem Alter und ihrer Situation entsprechend, wobei ich das Gefühl hatte, dass sich dem Ernst von Carolines Lage sowieso niemand bewusst war. Ohne zu spoilern ist es schwer, etwas dazu zu sagen, doch so lasch, wie die Truppe in den Tag hineingelebt und herumgetrödelt hat, könnte man meinen, sie hätten nicht das Interesse daran, Caroline mit ihrem Dilemma zu helfen. Das hat mich oft maßlos geärgert und machte ein Anfreunden mit den Figuren schwer bis unmöglich.

Und wenn wir schon beim Thema Dilemma sind, es gab natürlich auch Krisen in Liebesdingen. Denn anders als vom Klappentext vermutet, reißen sich gleich zwei Kerle um Caroline, die zu allem Überfluss auch noch beste Freunde darstellen sollen. Das wirkte auf mich extrem unrealistisch, einerseits weil sich die beiden nie wie Freunde, geschweige denn beste Freunde, verhalten haben, andererseits war es viel zu gewollt und konstruiert, als hätte man diese Dreiecksgeschichte da jetzt unbedingt noch mit reinquetschen müssen, um diverse Klischees zu erfüllen.

Mir hat auch das ganze Hexen-Magie-Voodoo-Gedöns nicht wirklich gut gefallen. Für mich sind die Grenzen des Möglichen, der verschiedenen „Praktiken“ von Magie zu sehr verschwommen, denn Hexen verknüpft mein Kopf immer eher mit Zaubersprüchen, Voodoo mit Ritualen, Magie wirken an sich ohne großes Brimborium. Und wie schon gesagt mochte ich es nicht, dass dort alles in einen Topf geschmissen wurde, man hätte sich da auf eine Art von Magie beschränken sollen, finde ich.

Mein Fazit:
Zu den Figuren konnte ich keine Beziehung aufbauen, das Wirrwarr aus verschiedenen Arten von Magie gefiel mir nicht und insgesamt wirkte die Geschichte zu lasch. Ich hätte mir mehr Dringlichkeit gewünscht, vor allem in Anbetracht von Carolines Situation, dafür hätte gern die kurzzeitige Dreiecksbeziehung gestrichen werden können.
Ganz nett für j

Bewertung vom 16.07.2019
Das Herz aus Eis und Liebe / Mariko Bd.2
Ahdieh, Renée

Das Herz aus Eis und Liebe / Mariko Bd.2


sehr gut

Nachdem Okami sich den Fängen des Kaisers ausgeliefert hat, bleibt Mariko keine Wahl, sie muss mit ihrem Bruder und ihrem Verlobten ins Schloss der Herrscherfamilie kommen. Nur indem sie wie vor ihrem Treffen mit dem Schwarzen Clan vorgesehen Raidens gehorsame zukünftige Ehefrau spielt, hat sie eine Chance, den Mann, den sie liebt, befreien zu können. Doch Mariko muss jeden Schritt im kaiserlichen Palast vorsichtig abwägen, zwischen Intrigen und Geheimnissen einen kühlen Kopf bewahren, denn sie setzt sich einer Gratwanderung zwischen Macht und Unberechenbarkeit aus. Nur so besteht die Möglichkeit, herauszufinden, wer es auf sie abgesehen hat, und Okami zu retten.

„Das Herz aus Eis und Liebe“ ist bereits der zweite Teil der Samurai-Dilogie um Mariko und Okami, sollte folglich auch nicht ohne Vorkenntnis des ersten Bandes gelesen werden, da die Teile inhaltlich aufeinander aufbauen.
Das Cover passt von der Art des Designs her zwar zu Band eins, jedoch gefällt mir wieder nicht, dass das dargestellte Mädchen ein „normales“ Kleid und keinen Kimono trägt, wie es doch eigentlich üblich ist und in der Geschichte auch vielfach beschrieben wird.

Wie auch schon im ersten Teil ist das Geschehen nicht nur aus der Sicht einer Figur erzählt, sondern man bekommt eine Vielzahl von Einblicken in die unterschiedlichen Handlungsstränge. Mal streift man mit Mariko durch den Palast, begibt sich mit Kenshin in das Freudenhaus um Yumi, Tsuneokis Schwester, zu treffen, schmiedet Pläne mit dem Anführer des schwarzen Clans oder beobachtet Kanako, die Geliebte des verstorbenen Kaisers, beim Wirken ihrer tückischen Magie.

Der Schreibstil ist nicht für jeden was, das kann man ganz klar sagen. Die Autorin schreibt sehr poetisch und ausschmückend, böse Zungen würden sagen umständlich und verschachtelt. Und doch gehört einige Raffinesse dazu, sich so ausschweifend und metaphorisch auszudrücken.
Leider hat diese Schreibweise besonders die Gedankenrede der Figuren manchmal sehr zäh gemacht, welche sich häufig auch noch über viele Seiten hinzog, ohne dass es nennenswerte geschichtliche Fortschritte gab. Einerseits war es natürlich interessant, das Gefühlsleben der Figuren so intensiv und genau beobachten zu können, doch das hätte in kleineren Dosen meiner Meinung nach besser funktioniert, denn so ist leider das Verhältnis von Plot und Gedankenrede sehr unausgewogen.
In den ersten zwei Dritteln kommt die Geschichte inhaltlich kaum voran, wohingegen sich im letzten Drittel die Ereignisse nur so überschlagen. Hätte man mehr Action in die ersten beiden Abschnitte verlagert, wäre sicherlich auch das ganze Gegrübel der Figuren leichter zu lesen gewesen, ohne dass man sich nach zehn Seiten fragen muss, ob derjenige überhaupt einen Atemzug, geschweige denn einen Schritt getan hat.

Durch die etwas unpersönliche Erzählweise ist es schwierig, eine Beziehung zu den Protagonisten aufzubauen, so etwas fällt mir bei Berichten aus der Ich-Perspektive immer wesentlich leichter. Deshalb habe ich wie schon in Band eins keine wirkliche Verbindung zu Mariko oder anderen gehabt, was ich persönlich sehr schade finde. Aber auch wenn dadurch ein bisschen Gefühl und Tiefe verloren gegangen ist, habe ich gespannt das Geschehen verfolgt und auf die nächste unerwartete Wendung oder Überraschung gehofft.

Leider wurde ich in dieser Hinsicht auch etwas enttäuscht, denn so richtig viele Überraschungs-Momente bot die Geschichte nicht. Alles plätscherte bis zum großen Showdown, bei dem sich die Ereignisse nur so überschlagen haben, etwa dahin, so richtig geschockt wurde man von nichts.
Am Ende gibt ein Epilog Auskunft über die Verhältnisse kurz nach Ende des Buches, hier wäre es vielleicht sinnvoll und für den Leser interessanter gewesen, etwas weiter in die Zukunft zu greifen.

Mein Fazit:
Kann nicht zu 100% an das Niveau des ersten Teils anknüpfen. Wieder etwas zu wenig Gefühl, schlechtes Verhältnis von Plot-getriebenen Passagen und Gedankenrede der Figuren.
3,5

Bewertung vom 15.07.2019
Ghostseer / Black Forest High Bd.1
MacKay, Nina

Ghostseer / Black Forest High Bd.1


gut

„Seven hält den Rekord der am längsten außerhalb der Schule überlebenden Geistbegabten. Dadurch ist sie, seit sie zusammen mit ihrem Geisterfreund Remi die Schule betreten hat, bekannter als ein Geist mit zwei Köpfen. Was nicht nur bei den geheimnisvollen Zwillingen Parker und Crowe für Aufmerksamkeit sorgt. Und schnell bemerkt Seven, dass auf der Black Forest High so einiges nicht stimmt: Was steckt hinter der geheimen Arbeitsgruppe, von der niemand weiß, was sie tut oder wer ihr angehört? Weshalb halten es alle für normal, dass die Schule gutes Geld mit den Schülern verdient, die Geister austreiben und verschollene Testamente ausfindig machen? Warum verschwinden zahlreiche Schulabgänger spurlos? Und weshalb scheinen es sämtliche Poltergeister, die von Sevens toter Schwester flüstern, auf sie abgesehen zu haben? Seven macht sich auf die Suche nach Antworten - gemeinsam mit ihren neuen Freunden und dem ein oder anderen nervigen Toten, der einfach nicht akzeptieren will, dass seine Zeit abgelaufen ist.“

Von Nina MacKay kenne ich bisher nur das Buch 'Dämonentage', auf dessen Fortsetzung ich im Moment ungeduldig warte. Die Idee einer Schule für Jugendliche, die Geister sehen können, fand ich allerdings sehr spannend und da ich wie gesagt bisher nur positive Erfahrungen mit der Autorin gemacht habe, wurde ich neugierig auf ihr im Februar erschienenes Buch.
Dies ist der Auftakt zu einer neuen Reihe, daher kann ganz unbedarft einfach drauflos gelesen werden.

Was mir positiv aufgefallen ist, ist auch in diesem Buch wieder der jugendliche, anschauliche Schreibstil und die damit einhergehende einfache, unkomplizierte Sprache, perfekt geeignet, um es an ein/zwei Nachmittagen zu beenden, wenn man erstmal in einen Lesefluss geraten ist.
Erzählt wird aus Sevens Ich-Perspektive, sodass man als Leser an all ihren Gedankengängen, den Unsicherheiten, Plänen, Ängsten und Wünschen teilhaben kann. Ab und zu wechselt die Sicht jedoch an einen anderen Schauplatz wie beispielsweise in das Büro der Direktorinnen der Black Forest High. Dadurch bekommt man einige mehr oder weniger hilfreiche Hintergrundinfos, die schimmstenfalls verwirren, bestenfalls erklären oder zumindest das Interesse oder die Aufmerksamkeit steigern.

Die Figuren waren mir allerdings größtenteils nicht besonders sympathisch, irgendwas hat mich immer an ihnen gestört. Remi ist mir mit seinen spontanen, theatralischen Gesangseinlagen extrem auf den Keks gegangen, das wirke je nach Kontext einfach zu gezwungen und nicht authentisch genug, als dass es zur Situation gepasst hätte.
Seven meckert zu viel über ihren „Bauch“, den sie wohl haben soll im Gegensatz zu ihren fitten, durchtrainierten Model-Mitschülerinnen, der allerdings nach einer Woche Training nach eigener Aussage bereits verschwunden sei. SO einen Bauch hätte ich auch gern. Zudem war sie mir oft einfach zu kindisch und schnippisch, sie hat sich wegen Kleinigkeiten aufgeführt und in anderen Situationen dafür den Mund nicht aufgekriegt.

Die Zwillinge stehen bei mir nur zur Hälfte auf der Abschussliste, nämlich die Crowe-Hälfte. Der Kerl ist die Dreistigkeit in Person, egoistisch und einfach nur unverschämt, doch aus einem unerfindlichen Grund verliebt er sich natürlich unsterblich in die einzigartige, so ganz andere Seven mit Bauch, Wunder oh Wunder.
Sein Bruder Parker dagegen tut mir einfach leid. Er hat das Gefühl, seinem Bruder etwas schuldig zu sein und spielt daher all seine schmutzigen Spielchen mit, obwohl er eigentlich selbst Interesse an Seven zu haben scheint. Crowe nutzt die Fügsamkeit seines Zwillings gnadenlos aus, ich an Parkers Stelle hätte meinem Bruder bereits eine gewaltige Abreibung verpasst, Vergangenheit hin oder her.

Mein Fazit:
Nach „Dämonentage“ hatte ich mehr von Nina MacKay erwartet, als dieses Buch hergeben konnte. Ich konnte keine Beziehung zur Protagonistin aufbauen, im Gegenteil, fand sie extrem anstrengend.
Von mir gibt es 2,5 beziehungsweise gerundete drei von fünf Ste

Bewertung vom 14.07.2019
Kein Für immer ohne dich / True North Bd.4
Bowen, Sarina

Kein Für immer ohne dich / True North Bd.4


sehr gut

Nur eine Urlaubsaffäre, mehr wollten Dave und Zara nicht füreinander sein, als der junge Mann in Vermont mit seinen Kumpels Urlaub macht und dabei auf die faszinierende Barfrau trifft. Doch was als reine Zweckgemeinschaft beginnt, hat für Zara weitreichende Konsequenzen, denn sie wird schwanger. Lange Zeit versucht sie mit Hilfe ihres Zwillingsbruders, Dave ausfindig zu machen, der jedoch wie vom Erdboden verschluckt scheint. Sie findet sich damit ab, ihre Tochter allein großzuziehen, bis der Vater des Kindes zwei Jahre später überraschend in ihrem Café auftaucht. Er hat Zara nie vergessen können, doch sie ist verständlicherweise skeptisch, denn wird er sie auch noch wollen, wenn er erfährt, dass sie zukünftig zu dritt wären?

Für mich ist dies nicht das erste Buch von Sarina Bowen, jedoch das erste der True-North-Reihe. Auch wenn das der vierte Teil ist, lassen sich die Bände unabhängig voneinander lesen, wie man es von New Adult kennt. Man spoilert sich höchstens bezüglich der Paarungen in den vorigen Teilen, aber das macht man auch, wenn man den Klappentext des entsprechenden Buches liest.. nichts dramatisches also.

Sarina Bowen lässt ihre Figuren aus der Ich-Perspektive erzählen und wie es mir am besten gefällt, kommen hier sowohl der männliche als auch der weibliche Protagonist zu Wort. Dadurch hat man den perfekten Einblick in die Hintergründe und Gedanken der Figuren, was allerdings nicht davor schützt, sie manchmal packen und schütteln zu wollen. Im Gegenteil, es wird dadurch noch gefördert und besonders Dave hätte ein paar Schläge auf den Hinterkopf gut vertragen können, so unsensibel wie der sich Zara gegenüber ab und an verhält.
Was dem Buch jedoch zugutekommt, sind die lockere, umgangssprachliche Ausdrucksweise und der anschauliche Schreibstil, die für einen angenehmen Lesefluss sorgen, durch den man das Buch in Windeseile beendet hat.

Mir hat an diesem Buch besonders gut gefallen, dass erst nach einer ganzen Weile von Liebe die Rede ist und sich nicht schon im ersten Drittel eine gemeinsame Zukunft geschworen wurde, wie es bei einigen Liebesromanen gern mal vorkommt. Die Beziehung von Zara und Dave entwickelt sich zögerlich und für die Umstände in einem realistischen Tempo, so etwas ist für das Genre New Adult leider nicht selbstverständlich, wenn eine möglichst umfangreiche, möglichst bewegende Liebesgeschichte auf möglichst wenig Seiten gepresst werden soll.

Natürlich hatte das Buch auch seine prickelnden Textstellen, doch die Bettszenen haben zum Glück nicht überhand genommen, was vielleicht auch daran liegt, dass Zara und Dave beide seit ihrem Urlaubsflirt vor mehreren Jahren reifer geworden sind. Auch hier gibt es Seitenweise Titel, die Negativbeispiele in diesem Punkt darstellen, als würden sich die Autoren denken: „Hey, gerade ist mal eine halbe Stunde Ruhe im Plot, stecke ich die zwei einfach zusammen ins Bett. Und unmittelbar anschließend am besten noch fünfmal, dann sind weitere zwanzig Seiten gefüllt.“ Furchtbar. Sarina Bowen gehört meiner Erfahrung nach nicht zu dieser schrecklichen Spezies.

Nach diesem lesenswerten vierten Band werde ich wohl auch mal die ersten drei Teile in Angriff nehmen müssen, die bereits seit einiger Zeit im Regal auf ihre Sternstunde warten. Von Sarina Bowen kannte ich bisher nur die Ivy-Years-Reihe, in welche ich absolut und zu 100% verliebt bin, doch auch True North ist interessant mit dem ländlichen Setting und der Wohlfühlumgebung einer Kleinstadt.

Mein Fazit:
Etwas mehr Tiefe wäre schön gewesen, aber ich mochte die gemäßigte Entwicklung der Beziehung der Protagonisten sowie die Figuren selbst. Eine Reihe, die einen Blick wert ist!

Bewertung vom 30.06.2019
The One Right Man / Love and Order Bd.2
Rayne, Piper

The One Right Man / Love and Order Bd.2


ausgezeichnet

„Ich hätte gerne einen netten, zuverlässigen, respektablen Mann. Aber nett, zuverlässig und respektabel ist total L-A-N-G-W-E-I-L-I-G. Mir ist klar, ich stehe auf Bad Boys. Ich habe die anderen Geschmacksrichtungen versucht, aber es gibt nichts Besseres als einen Mann, der sich nimmt, was er will, ohne sich dafür zu entschuldigen. Als ob mein Liebesleben nicht schon dramatisch genug wäre, steht plötzlich Dean Bennett wieder vor mir und glaubt, er könne mich mit seinem Charme zurückgewinnen. Er mag sich äußerlich verändert haben, aber unter seinem teuren Anzug ist er immer noch derselbe dreiste, arrogante, wichtigtuerische Kerl, der sich nur um sich selbst schert. Aber ich bin nicht mehr das naive Mädchen von früher. Deshalb ignoriere ich die Tatsache, dass sein Blick meine Knie weich werden lässt.
Das Problem? Er ist nicht nur ein Exfreund, er ist mein Exmann.“

Nach „The One Best Man“ ist dies nun der zweite Teil der Trilogie „Love-and-Order“ des Autorinnen-Duos Piper Rayne um die drei Freundinnen Victoria, Chelsea und Hannah. Man sollte die Bücher dann in der festgelegten Reihenfolge lesen, wenn man wert darauf legt, dass die Paare in ihrer Chronologie zusammenkommen. Ich empfehle es zwar, aber es wird dem Verständnis auch keinen großen Abbruch tun, wenn man Band zwei vor dem ersten liest oder dergleichen.

Ich muss gleich zu Beginn anmerken, dass mir die vorlauten, ganz arg selbstbewussten Charaktere in einer Clique meist nicht so sehr gefallen wie die besonnenen, ruhigen, die im Verlauf der Geschichte häufig aus sich herauskommen. In diesem Fall jedoch habe ich die Dynamik zwischen Chelsea und Dean geliebt! Man erfährt alles aus Chelseas Ich-Perspektive und ist so ganz nah an ihren Gefühlen und inneren Konflikten dran, kann mit ihr mitfiebern und -hoffen. Und obwohl ich mich überhaupt nicht mit der vorlauten, sehr offenherzigen und alles andere als verklemmten Protagonistin identifizieren kann, so habe ich sie doch sehr schnell ins Herz geschlossen.

Durch den leicht-lockeren Schreibstil lässt sich das Buch sehr angenehm runterlesen, es ist also nichts, womit man sich lange aufhält. Dennoch tut eine kleine Entspannung fürs Gehirn ab und zu sehr gut, dafür ist diese Geschichte sehr perfekt.
Mir persönlich hätte es wie auch im ersten Teil schon sehr gefallen, die Sicht des Mannes zu kennen, allerdings haben die Autorinnen bewusst auf diese verzichtet. Schade eigentlich, denn manchmal ist es wirklich spannend, mal zu erfahren, was bei den Kerlen so im Kopf vorgeht.

Wie schon gesagt, gefallen mit die schillernden Persönlichkeiten meist nicht so gut, doch Chelsea hat es mir irgendwie angetan. Sie hat eine harte Vergangenheit mit Dean hinter sich, eine wirklich (Entschuldigung..) unglaubliche, FURCHTBARE Mutter und musste viel für ihren beruflichen Werdegang schuften. Doch trotz allem hat sie ihren Lebensmut nie verloren, selbst wenn ihre kurze Ehe mit Dean als Teenager eine tiefe Wunde hinterlassen hat, die sie sich eigentlich gar nicht eingestehen will.
Dean finde ich ebenso beeindruckend. Man erfährt nur schleppend durch Chelseas Gedanken und Erzählungen, was damals zur Zerrüttung ihrer Ehe und Beziehung geführt hat, was Dean damals für ein Mensch und wie ihr Verhältnis war. Und in Anbetracht der Vergangenheit ist es umso beeindruckender, zu was für einem Prachtkerl er sich gemausert hat und vor allem mit was für einer Engelsgeduld und ungebrochener Entschlossenheit er versucht, Chelsea wieder von sich zu überzeugen.
Ich finde, die beiden geben ein traumhaftes Paar ab und habe mich über jeden Schritt gefreut, den sie wieder aufeinander zu gemacht haben.

Auch die prickelnden Bettszenen waren in diesem Buch ein wichtiger Teil der Beziehung der beiden Protagonisten, jedoch war das für mich knapp an der Grenze zu too much. Manche Seiten habe ich dann irgendwann nur noch überflogen, weil es meiner Meinung nach nicht Not getan hat.
Aber dennoch fand ich die Liebesgeschichte um Dean und Chelsea im Großen und Gan