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LichtundSchatten

Bewertungen

Insgesamt 298 Bewertungen
Bewertung vom 15.09.2022
Schnurr, Eva-Maria; Patalong, Frank

"Deutschland, deine Kolonien"


weniger gut

Besser wäre gewesen, Bismarck hätte sich durchgesetzt.

Selbstverständlich waren auch Deutsche keine reinen Gutmenschen damals im 19.Jh. in ihren Kolonien, so wie alle anderen Eroberer-Länder auch. Weit früher allerdings begannen die Engländer mit ihrer Kolonialisierung und neben allen problematischen Handlungen bleibt festzuhalten, dass Engländer, entgegen wirtschaftlicher Interessen, die Sklavenhalterei beendeten. (Siehe Weltgeschichte der Sklaverei, Flaig)

Es gibt Kolonien, die fremde Hilfe annahmen, sich weiterentwickelten und andere, die nach wie vor rückständig, meist korrupt, blieben. Inwieweit deutsche Entwicklungshilfe nach 1945 dazu beitrug, wird in diesem Buch nicht problematisiert, obwohl der Unterschied zur chinesischen Hilfe (stärker marktwirtschaftlich orientiert) eklatant ist.

Katja Iken schreibt in ihrem Beitrag (Mit Küssen und Kosen gibt man keinen Liebesbeweis): „Deutsche Frauen waren unabdingbar zum Erhalt der „weißen Herrenrasse“, Basis deutscher Unterdrückungsherrschaft in Afrika.“ So wäre nach meinem Wissen erst in den 30er Jahren formuliert worden, obwohl Houston Stewart Chamberlain, ein englischer Schriftsteller damals schon in diese Richtung fabulierte.

Darwin und sein Überlebenskonzept der Arten übertrug man Ende des 19. Jh. auch auf Völker und Rassen (engl. race). In Deutschland dachte man eher an ein Erziehungsvolk, mit folgender Aufgabe für die Schutzbefohlenen in Afrika: „Sie müssen erst mit endloser Geduld, Strenge und Gerechtigkeit im Laufe der Jahrhunderte zu (europäischen) Menschen erzogen werden.“

Die damaligen Probleme deutscher Handlungsweisen in den Kolonien wurden im Berliner Parlament offen diskutiert. Bismarck war ein Gegner kolonialer Ausdehnung und glaubte nicht an die wirtschaftlichen Verheißungen überseeischen Besitzes. Hätte Wilhelm II auf ihn gehört und ihn länger am Ruder gelassen, sähe vieles anders aus. Tatsächlich musste der deutsche Staat erhebliche finanzielle Aufwendungen leisten, um wirtschaftliche Abenteuer zu sichern. Es war ein Verlustgeschäft.

Dieses Buch vermittelt unglaublich traurige Schicksale aus einer Zeit sehr anschaulich, die uns heute fremd ist. Sie müssen aber alle mit dem damaligen (weltweiten) Empfinden erfasst und vergleichend bewertet werden. Hier empfiehlt sich ein Buch, das sachlicher und differenzierter vorgeht, im Übrigen von einem Nicht-Deutschen geschrieben: „Verteidigung des deutschen Kolonialismus“ von Bruce Gilley.

Deutschland kommt dabei besser weg als andere Betreiber von Kolonien. 1960 wurde Französisch-Togo zur unabhängigen Republik Togo. Die Regierung von Togo lud zur Unabhängigkeitsfeier auch den letzten deutschen Gouverneur Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg-Schwerin ein. Deutsch wird auch heute noch an vielen Schulen Togos gelehrt.

Mit beiden Büchern kommt man vermutlich einer Wahrheit näher, die damals nichts wusste von BLM oder Gender und die selbstverständlich über kulturelle Unterschiede redete. Dabei war man von der eigenen Kraft und der Intelligenz völlig überzeugt, ähnlich wie sich das alte Rom eine andere Lebensart gar nicht vorstellen konnte.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.09.2022
Mission
Mazzucato, Mariana

Mission


schlecht

Robert Peterchens Mondfahrt.

Ich habe alle Bücher von Habeck gelesen und jetzt also eines seiner von ihm bewunderten Vordenkerin. Die Riemen, die uns einengen, werden enger und absoluter. Kontrolle, Indoktrination und Vorgaben grün sozialistischer Träume, hier wird Robert, der Kinderbuchautor und Philosoph, endlich fündig.

Mazzucato will die „Ausgabe von CO-2 Ausweisen, damit jede Person ihre Klimabilanz überwachen kann“. Es ist dies nur die Spitze eines Eisberges, der uns zum Frösteln bringen sollte. Wer dieses Buch gelesen hat, weiß, was auf uns zukommt, der grüne Nachbar mit Solaranlage auf dem Dach ist nur ein stiller Mitläufer, die sozialistischen Träume werden konkreter, der Griff nach Mond und Sternen wurde selten kühner ausgesprochen.

Peterchens Mondfahrt ist kein Buch mehr, sondern startet soeben, die Bevölkerung in Bereiche zu bringen, die uns atemberaubend in die Kälte bringen. Die Menschen in den neuen Bundesländern werden sich in die Freiheiten der untergegangenen DDR zurücksehnen.

In diesem Buch wird Marktwirtschaft zum kollektiven Mond-Kommando umfunktioniert, die Sonne der privaten Ideen- und Unternehmenskreativität erlischt ins Dunkel einer Welt, die religiöse Züge trägt, ohne den Horizont von Vernunft und Sachlichkeit.

Hier gibt es dann keine Insolvenzen mehr, die Produktion wird einfach stillgelegt, solange es Robert und den Endgrünen passt. Reiner träumender Sozialismus im finalen Endstadium, wer die Zeichen der Zeit noch nicht deuten kann, sollte dieses Buch lesen.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.09.2022
München 72
Brauckmann, Markus;Schöllgen, Gregor

München 72


ausgezeichnet

Heiter, leicht, dynamisch, unpolitisch, unpathetisch, frei von Ideologie.

So sollten die Spiele nach Willi Daume und seinem Komitee sein, das die Spiele in München vorbereitete. Otl Aicher als Chefdesigner muss einen Gegenentwurf zu den Inszenierungen aus 1936 liefern. Er ist Schwager von Hans und Sophie Scholl, den Mitgliedern der Weißen Rose. 1952 heiratete er Inge Scholl, die Schwester von Hans und Sophie.

Also bloß nichts Monumentales mehr, nichts Strenges, keine nationalen Bezüge. Der Gestaltungsbeauftragte Otl Aicher bekommt den Zuschlag ohne Ausschreibung. Er will das neue, das andere Deutschland zeigen, die Farben Rot und Gold werden verbannt, ein lichtes Blau und ein helles Grün dominieren, unterstützt durch Weiß und Silber. Blau wie der bayerische Himmel, grün wie seine Wiesen und weiß wie die Berge. „Es wird der von Willi Daume erhoffte große Wurf. Eine kommunikative Mondlandung…Otl Aichers Produkt ist „Das neue Deutschland.“

Das Buch eröffnet mit der Vorgeschichte und erhellt wirklich Spannendes, Dinge, die man gemeinhin nicht kannte, von der Arbeitsweise Daumes, der Auswahl von Hostessen, des Schlussläufers, den Sicherheitsvorbereitungen, Tipps für München und den Leiden des Fernsehens. Wer die Eröffnungszeremonie nochmals anschaut, und das wäre zu empfehlen, erkennt die Stimme der Spiele, Thomas Fuchsberger, in bestem Deutsch, Englisch und Französisch.

Vor allem die Musik bei den einmarschierenden Nationen ist bemerkenswert, ein gelungenes Potpourri von Kurt Edelhagen und seinen Mitkomponierern (die das Meiste geleistet haben). „Die leichtgängige Olympia-Pop-Parade in München ist weit von den der völkischen Darbietung 1936 in Berlin, wie es nur geht. Die Armeen der Athleten sind die die Musik demilitarisiert, staunt ein amerikanischer Beobachter auf der Bühne.“ Eine Brite sagt: "Ihr Deutschen könnt sogar die Ungezwungenheit organisieren."

Ein bemerkenswert gutes Buch, das eine Vielzahl an Hintergruenden auffächert, diese spannend erzählt und einen animiert, München 72 noch einmal Revue passieren zu lassen, über Youtube und andere Quellen, die eine Veranstaltung vermitteln, die niemand vergessen kann.

Alles war vermeintlich perfekt vorbereitet, die heiteren Spiele begannen und endeten jäh am 5.9.72 in einem Desaster. Warum? Niemand war auf den Terror vorbereitet, obwohl ein Polizeipsychologe (Georg Sieber) auch diesen Fall durchspielte. Der Polizeipräsident von München meinte zu dem erschreckend zutreffenden Szenario dazu lakonisch: "Polizeipsychologen sind dazu da, dass man sie erschlägt."

Polizisten im olympischen Dorf waren unbewaffnet, sie trugen Freizeituniformen. Die Terroristen kletterten über die Zäune, wie von Sieber vorausgesagt, ohne jegliche Kontrollen. Der in der unglaublichen Folge größte Fehler war: Die Deutschen Offiziellen, bei Genscher angefangen, weigerten sich, israelische Hilfe anzunehmen.

Für mich ist München ein Beispiel fehlender Vernunft und einem völlig abwesenden Analysewillen für die Realität, man wollte Deutschland endlich wieder zum Liebhaben präsentieren, blind und endlich hochmoralgeboren. Alle schämten sich zwar für das Versagen, allerdings ohne jegliche Folgen für die damals Verantwortlichen in Politik und Verwaltung.

Jeder mag Parallelen zum Heute ziehen, wo Dinge zum Alltag gehören, die man gar nicht mehr benennen darf. Die Aussage des Münchener Polizeipräsidenten von damals mag dies illustrieren. Wer einer Ideologie des Multikulturalismus Türen und Tore öffnet ohne jegliche Berücksichtigung von Gefahren durch kulturelle Unterschiede ist für nichts gewappnet, er leistet großen Problemen Vorschub.

Es ging nach dem 5.9. weiter. "Es war ein Sommer der Triumphe und der Niederlagen, der Leichtigkeit und der Leidenschaft, aber auch der Hilflosigkeit und des Versagens." Genau das erfahren wir in diesem Buch, das ich allen zum Lesen empfehle.

BP Steinmeier hat sich heute für das Versagen des deutschen Staates beim israelischen Volk entschuldigt. Gut so,

Bewertung vom 15.09.2022
Stresstest Corona
Schubert, Christian

Stresstest Corona


schlecht

Neoliberalismus und Kapitalismus sind des Teufels und die neueste Teufelei sei Corona. Wir lesen von Entfremdung und sonstigen sozialistischen Termini, damit hat das Buch für mich schon jeden Wert verloren, obwohl es durchaus einige gute Ansätze beinhalten mag.

Es ist interessant, aus welchen Ecken der an der Börse London völlig erfolglose Journalist Karl Marx immer noch hervorlugt. Wann werden die Anwürfe gegen den Kapitalismus endlich in sinnvolle Mitarbeit und Optimierungen gelegt - statt in die ewig gleichen Beschimpfungen ohne Substanz.

Bewertung vom 15.09.2022
Das Ende des Kapitalismus
Herrmann, Ulrike

Das Ende des Kapitalismus


schlecht

Natürlich sei der Kapitalismus schuld, wer auch sonst. Er muss endlich in die Tonne, stattdessen Vorschriften durch das Amt für Moral und Ökologie, Lenkung der unverständigen Ochsen in ihren beheizbaren Stuben. So wie damals, in England 1939. Wir münden in eine Kriegs-Mangelwirtschaft.

Am Ende, also in der deutschgrünen Kriegsmangelwirtschaft, bleiben uns noch 40 qm zum Wohnen, pro Nase. Mehr geht nicht. Fliegen, Auto - schwer bis unmöglich. Unser Lebensstandard geht auf 1978 zurück, sorry, so Frau Hermann. Und das sei völlig ok. Leider aber wisse man nicht, wie der Kapitalismus zu beenden sei. Falsch sei eine Harmonie zwischen Ökologie und Ökonomie - geht nicht, so UH. E-Autos? Eine Sackgasse!

Was Frau Herrmann ausblendet, ist unsere Freiheit, die in 1978 groß war, sie wird mit ihrem unausgegorenen Weg bald nur noch rudimentär vorhanden sein. Wir leben als ruhig gestellte, hungernde, frierende Wesen weiter, mit mächtiger Wut auf den weißen Mann, der das alles verbockt hat.

Dieses System war schon mal unter uns, es nannte sich DDR. Vielen Dank für diesen Vorschlag. Jetzt also die saubere DDR, damals waren ja kapitalistische Dreckschleudern am Werk.

Der Kapitalismus, d.h. die private, kreative Idee und deren Umsetzungen sind die Lösung, nicht das Problem. Diese Freiheit aber soll nach Frau Hermann nicht mehr vorhanden sein bzw. sie wird staatlich gelenkt, ein irgendwie geartetes China-Konzept, aber auf Schrumpfen angelegt.

Noch angsteinflößender als die Kompetenz von Herrn Habeck oder Frau Baerbock ist die von Frau Hermann. Hier wird konfusioniert und argumentiert wie im Seminar für Kleingläubige und Angsthasen. Ähnlich erfolglos wie Herr Marx an der Börse spekuliert hat. Herr Marx war auch Berufsjournalist.

Wir hören erst mal alle auf zu arbeiten, damit sich die Erde erholt, wir ziehen uns zurück in die Schneckenhäuser und warten ab. Die Passivenergie von UH ist beängstigend. Immerhin auf dem Niveau unseres Wirtschaftsmärchenonkels, der schon Kinderbücher über Blackouts geschrieben hat - und wie schön das sei.

Kein Wort davon, in welchen Bereichen zukünftig Wachstum stattfinden wird/könnte. Man studiere einen Russen, Kondratjew z.B., um zu verstehen, dass der Gesundheitsbereich morgen Wachstum generiert, das keine Grenzen kennt. Nicht alle Produkte sind an Grundstoffe und Ausbeutung der Erde gebunden.

Die Zukunft gehört dem Pferd, sagte Wilhelm II beim Anblick eines Autos. So kommt mir die Autorin vor, die den Kopf in den Sand steckt und vermutlich außer darüber schreiben noch nie eine einzige Idee am Markt umgesetzt und verkauft hat. Aber sie will uns sagen, wie wir die Klimakrise lösen?!

Wer sich in das Thema vertiefen will, schaue bitte das: "Streitgespräch zwischen Kapitalismuskritikerin Ulrike Herrmann (taz) und Dr. Dr. Rainer Zitelmann." UH hat immerhin den Mut, mit jemand zu reden, der einige erfolgreiche Firmen gegründet und nachgefragte Produkte auf den Markt gebracht hat.

5 von 31 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.09.2022
Verfluchte Neuzeit
Ott, Karl-Heinz

Verfluchte Neuzeit


schlecht

Ein Buch in Schlag-Zeilen-Form

In der Stuttgarter Zeitung wurde dieses Buch vom Ressortleiter Kultur so angekündigt: „Zum Schlauerwerden so was wie das hier: Karl-Heinz Ott entfaltet in seinem Sachbuch eine Geschichte des reaktionären Denkens - und wirklich, sie hängen uns ja gerade im Nacken, die Trumps und Orbans, die Putins, Weidels und Wagenknechts dieser Welt.“ Mehr muss man den geneigten, vor sich hin dösenden Lesern im heißesten Sommer der Neuzeit wohl nicht mehr sagen. Namen als Schlagworte und die Hoffnung, dass Leser darauf einsteigen, Angst haben und so erschrecken wie der Redakteur Schleider. Leider aber ist das nicht die ganze Wahrheit.

Reaktionäre waren Leute, die Zustände vor der Aufklärung/franz. Revolution wieder herstellen wollten und heute wird dieser Kampfbegriff mit abwertender Zielrichtung benutzt. Anhänger des Fortschritts beschreiben sie als die „Gesamtheit der fortschritts-feindlichen Kräfte im Staat, seien dies Klassen, Schichten, Parteien, Personen oder Bewegungen.

Man kommt hiermit zum Begriff des Fortschritts. Wer könnte etwas gegen Fortschritt haben? Ich kenne niemand. Wir streiten lediglich um Dinge wie Marktwirtschaft (von Reaktionären als Kapitalismus diffamiert), Wohlstand, Gerechtigkeit, Natur und weltweite Ideen für ein gedeihliches Zusammenleben. Dabei spielen unterschiedliche Kulturen und Moralverständnisse eine Rolle. Die neuen Fortschrittsgläubigen rot-grüner Natur glauben, dass es keine Unterschiede der Kulturen gibt und alle mit allen überall zusammenleben können und wollen. Im Kern geht es bei diesem Konflikt um diese Sichtweise, die die Natur des Menschen völlig verkennt, ebenso basale Grundlagen der Energieerzeugung. Wir erfassen in grünem-sozialistischen Denken ein rückwärts-gewandtes, idyllisches Naturverständnis, gerichtet letzten Endes gegen jeglichen Fortschritt.

Orban und sein Ungarn war in osmanischer Zeit ein Grenzland und wurde permanent z.B. mit der sog. Knabenlese überzogen. Auch mit Österreich, dem gemeinsamen Herrscher, war man permanent über Kreuz. Herr Schleider könnte die Geschichte Ungarns bzw. der Sklavennahme nachlesen und verstehen lernen, warum Ungarn immer noch ein kulturelles Gedächtnis daran hat und seine Politik so gestaltet wie sie aktuell vollzogen wird. Es hat nichts mit reaktionär zu tun, sondern mit den Erfahrungen aus dem Mittelalter und jenen der Neuzeit, als ein sozialistisches System für weitere Verwerfungen sorgte. Orban ist kein Reaktionär, sondern ein vernünftiger Realist, der seine Kultur bewahren und nicht der Dekadenz des Westens öffnen möchte. Im Übrigen ähnlich wie Putin, dessen Vordenker Iwan Iljin ganz Wesentliches dazu gesagt hat.

Aktuell wird in der Ukraine von den USA eine neue Mauer hochgezogen mit dem Ziel der Schwächung eines Russland, das nicht mit Deutschland zusammenarbeiten soll. Dies nachdem man vorher in Afghanistan, Irak, Libyen und Syrien für erhebliche Verwirrung und Flucht nach Deutschland sorgte. Wer aktuell in Urlaub fährt, z.B. in die Schweiz, merkt, wie der Euro verfällt und der Dollar gestärkt wird. Nur Blinde können das nicht wahrnehmen. Amerika ist reaktionär auf Amerika first eingestellt, auch wenn der Präsident jetzt Biden heißt. Trump hat keine Kriege angezettelt und für das Normalste der Welt gesorgt, sein eigenes Land zu stärken. Einziges Land der Welt, das sich selbst dekonstruiert, seinen Erfolg rückgängig macht und die ganze Welt retten will, ist Deutschland. Diese Ideologie wird scheitern, und zwar schmerzlicher als jene, die 1945 zu Ende ging.

Der Grund für das deutsche Verhalten ist relativ simpel: Franz Werfel schrieb in seinem 1946 veröffentlichten Roman „Stern des Ungeborenen" folgendes: „„Zwischen Weltkrieg II und Weltkrieg III drängten sich die Deutschen an die Spitze der Humanität und Allgüte. Und sie nahmen das, was sie unter Humanität und Güte verstanden, äußerst ernst. Sie hatten doch seit Jahrhunderten danach gelechzt, beliebt zu sein. Und Humanität schien ihnen jetzt der besser

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.08.2022
Katar
Fromm, Nicolas

Katar


gut

Gut, aber....

Ein gutes Buch, das diesen mächtig kleinen Staat in seiner unglaublichen Geschichte beleuchtet und die bisherigen Entwicklungen erhellt.

Nichts in diesem Wüstenstaat ist nachhaltig, alles an traditionelle, fossile Energien verknüpft und westliche Architekten finden hier einen Spielwiese, um härteste, westliche Welten zu installieren, mit Klimaanlagen, Shopping Malls und Fußballstadien.

Dieses Buch verharmlost allerdings alles, was mit dem Islam und seiner Verbreitung durch Katar vonstatten geht. Man ist gespannt, wieviele der woken Kicker bei der anstehenden WM etwas gegen die Unterdrückung von Frauen und Homosexuellen sowie der Sklaverei sagen werden. Eine feministische Außenpolitik verträgt sich keinesfalls mit diesem Staat, auch Gas-Geschäfte lassen sich schwer mit unserer Kultur in Einklang bringen.

Bewertung vom 31.08.2022
Und auf einmal diese Stille
Graff, Garrett M.

Und auf einmal diese Stille


ausgezeichnet

Allah ist der größte.

Es waren die letzten Worte von Atta, einem Mann der in Hamburg studierte und den Islam lebte, er rief tatsächlich, in Hoffnung der vielen Jungfrauen, die ihn empfangen werden, diese Worte in den Himmel vor den Twin Towern in New York, Stimme auf Arabisch: „Allah ist der Größte.“ Stimme auf Englisch: „Nein!“

Die persönlichen Aussagen und Berichte in diesem Buch sind für mich Pflichtlektüre, ihre Inhalte auch heute noch unfasslich. Man wird nicht verstehen können, warum in 2022 keine intensive Auseinandersetzung mit einer Religion stattfindet, deren Konzept in der Unterwerfung und dem fatalistischen Opfertum konkretisiert werden kann. Dass ihr Ziel eine friedliche Welt ist, stimmt, aber nur, wenn alle Menschen diesem Wahn anhängen. Bis dorthin gibt es eine Welt des Krieges und eine Welt des Friedens, die im Kampf liegen.

CeeCee Lyles, Flugbegleiterin an Bord von Flight 93, in einer Sprachnachricht an ihren Ehemann Lorne: „Ich hoffe, ich werde dich wiedersehen, Ich liebe Dich, bye.“

Bewertung vom 31.08.2022
exit! Krise und Kritik der Warengesellschaft

exit! Krise und Kritik der Warengesellschaft


schlecht

Marktkonkurrenz schlägt um in Vernichtungswahn.

Thomas Konicz mit seinem Artikel über die rechte Ideologie in der Krise ist mir besonders negativ aufgefallen. Wer hoch-soziologische Kost, überschwurbelt bis unerträglich lesen will, greife zu diesem Heft, das mir Schmerzen verursachte.

"Das grausame Spiel, Einfaches kompliziert und Triviales schwierig auszudrücken, wird leider traditionell von vielen Soziologen, Philosophen usw. als ihre legitime Aufgabe angesehen. (Karl Popper)

Bewertung vom 31.08.2022
Ein falsches Wort
Pfister, René

Ein falsches Wort


gut

Die Demokratie kann nicht durch eine Beschneidung des offenen Diskurses geschützt werden.

Ich hätte dieses Buch gut finden können, plädiert es doch für einen vernünftigen, liberalen Umgang zwischen den politischen Lagern und einer pragmatischen Herangehensweise an die Gestaltung einer Gesellschaft.

Rene Pfister erklärt, wo wir in Deutschland hingehen werden, wenn die moralische Herabsetzung des Gegners weiter zunimmt. Das Beispiel USA und die dort erkennbaren, dramatischen Fehler sind höchst erschreckend. Es gibt keinen Grund, das Gleiche nicht auch für Deutschland zu fürchten. RP skizziert die Übertreibungen einer linken Gesinnung in den USA in ihren ausgrenzenden, abwürgenden Dimensionen. Diese Beispiele verstören und machen deutlich, warum man in Amerika vor Wahlen negative Informationen zurückhält, als es z.B. um den Sohn bzw. Laptop von Biden’s Sohn ging. Soziale Medien und die Presse spiel(t)en dieses Spiel gerne mit.

Ich hätte dieses Buch also gut & aufklärerisch finden können, sogar überraschend, wenn ich am Ende nicht diesen Satz gefunden hätte: „Nicht jeder AfD Wähler ist für die Demokratie zurückzugewinnen.“ Dies vermittelt eine Ahnung von der fatalen Wirkung einer in den letzten 8 Jahren zu oft gehörten Aussage: „Wir von den demokratische Parteien wollen festhalten, dass…“

Die Bedauernswerten von der unsäglichen Partei werden mithin nach wie vor abqualifiziert. Ich wünsche RP weiterhin viel Freude in seinem US-Vorort, in dem die Regenbogenflaggen als Zeichen seiner hochmoralischen Gesinnung hängen bleiben, um ihn daran zu erinnern, dass er anderen nicht mehr die demokratische Gesinnung absprechen sollte. Dabei nützt es wenig, Politiker als die leibhaftigen Teufel zu malen, in beiden Fällen werden genau diese die nächsten Wahlen gewinnen. Und zwar aus dem Grund, mit dem RP sein Buch beendet.

Ich bin es leid, Journalisten als moralische Entscheider zu erleben, sei sollen sich auf ihre Rolle als Vermittler von Sachinformationen beschränken, in diesem Bereich sind Aufgaben die Fülle vorhanden.

4 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.