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Bewertungen
Insgesamt 410 BewertungenBewertung vom 24.07.2022 | ||
Die Cellistin / Gabriel Allon Bd.21 Ein überraschend emotionslos geschriebenes Buch, obwohl die Basis der Geschichte auf Mord, absolute Skrupellosigkeit, Fälschung, Täuschung und Gewalt beruht. Die Machenschaften, die hier aufgedeckt werden, sind abscheulich. Auch wenn sie auf Fiktion und Fantasie des Autors beruhen, wie er selbst im Nachwort betont, befinden sich doch viele Ereignisse dicht an der Realität. Thriller, wie untertitelt wird, stimmt eher nicht. Unterhaltungsroman, wie der Autor meint, trifft es eher. Die akribisch geplante Aktion mehrerer Angehöriger diverser Geheimdienste wird sehr ruhig, dabei locker-leicht erzählt. Sie wird dabei nicht langweilig und die Marotte des Autors, manche Sätze gleich mehrfach in exaktem Wortlaut zu wiederholen, amüsiert. Das Vorgehen der Geheimdienste ist befremdlich und krank, aber wahrscheinlich so oder ähnlich zutreffend. Am Schluss hat man eine kurzweilige Lektüre hinter sich, fühlt sich aber irgendwie unbehaglich. |
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Bewertung vom 22.07.2022 | ||
Tödlich die Zeit (eBook, ePUB) Ein Fall von vor genau 40 Jahren scheint sich zu wiederholen. Ein siebenjähriges Mädchen, Alina, verschwindet und wird Monate später tot aufgefunden. Schwer missbraucht und erwürgt. Die damalige Analyse des Gerichtsmediziners ist kaum auszuhalten. Der Fall wird allerdings schleunigst zu den Akten gelegt. 40 Jahre später: Unter den Augen von Europol-Mitarbeitern verschwindet die siebenjährige Alina. Eigentlich wegen einer anderen Sache in Spanien und an diesen Ostertagen privat unterwegs, reißen sie die Suche nach Alina komplett an sich. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, während der sich das gesamte Ausmaß der damaligen Vertuschung, die Machenschaften des Franko-Regimes und die heutigen Verstrickungen hochrangiger Politiker langsam aber sicher vor den Augen der Ermittler entwickelt. Man ist als Leser fassungslos, wie übergriffig das Regime und seine Handlanger vorgegangen sind. Die Ermittler erscheinen dabei teils auch etwas sehr selbstherrlich, ebenso wie die Täter und Mittäter von damals und heute. Aber man fiebert doch sehr der Aufklärung entgegen. Ein gut gehaltener Spannungsbogen bis zum Schluss, flüssige Schreibe und kurze Leseabschnitte und Rückblicke, das hält die Lesegeschwindigkeit hoch und bietet Lesefreude. |
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Bewertung vom 18.07.2022 | ||
Die Eltern ein Jahr zuvor verunfallt, mit einem Mal Vormund für die Geschwister, das Bistro muss am Laufen gehalten werden und dann sitzt ein Toter im selbigen. Und wer ist verdächtig? Die sechs Geschwister, allen voran James, der älteste Bruder. Kurzerhand nimmt Siobhan die Ermittlungen selbst in die Hand, denn die Polizei hat sich allzu schnell auf den Bruder eingeschossen und geht anderen Spuren eher zögerlich nach. Siobhan verdächtigt nach und nach alle und jeden und macht sich damit keine Freunde, bringt sich gar selbst in Gefahr. Ihre Vermutungen und Schlussfolgerungen, ihre Verdächtigungen und "Verhörmethoden", allesamt ziemlich wirr und unsortiert. Sie geht einen Irrweg nach dem anderen, um dann aber doch die Lösung zu finden. Ein ein recht netter, kurzweiliger Cosy Crime. Eignet sich gut als Urlaubslektüre. |
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Bewertung vom 11.07.2022 | ||
„Dramatisch, überzeugend geschildert und mit einer gewaltigen Überraschung am Schluss“ wird am Klappentext zitiert. Das kann man voll und ganz unterschreiben. Der Hitzesommer in Skandinavien hat es in sich und beschert den Menschen unzählige, gewaltige schier unlöschbare Feuer, die Wälder, Landschaften, Häuser verschlingen und Todesopfer fordern. Die Trockenheit, Wasserarmut und Hitze beschleunigen die Feuer geben den Flammen immer neue Nahrung. Aber was waren die auslösenden Ursachen? Unachtsamkeit, Brandstiftung oder wollte gar jemand den Menschen, die im Feuer umkamen, gezielt schaden? Lilly Hed, die sich aus Stockholm an die Schärenküste hat versetzen lassen, versucht, Licht ins Dunkle zu bringen, gerät dabei selbst in Gefahr. Ein hochaktuelles Thema, denn die weltweiten Hitzewellen und damit einhergehende Feuer sind allgegenwärtig. Schön schnelle Wechsel der Perspektiven aus Sicht von Lilly, Jesper - dem Feuerwehrchef -, der Opfer, aus Verursacher- und Tätersicht. Spannend bis zum Schluss. |
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Bewertung vom 11.07.2022 | ||
Eine äußerst merkwürdige Geschichte, die seltsam zusammengestückelt erscheint. Eine Soko, die sich um einen bizarr anmutenden Mordfall kümmert, verunfallt geschlossen und fällt für Wochen aus. Ein Ersatzteam wird gebildet, von dem der dieses Team einsetzende Staatsanwalt jedoch von vornherein nichts hält. Auch die beiden Ermittler halten nichts voneinander. Dennoch müssen sie diesen Mord und die, die danach noch folgen, aufklären: Ohne Anhaltspunkte oder Spuren und ohne den Schatten einer Ahnung, wie sie vorgehen sollen. Erzählt aus der Sicht der Ermittler wie des Täters, was die Geschichte eigentlich abwechslungsreich macht, kurzweilig und wodurch die Spannung gehalten wird. Aber was sich dann zum Schluss abspielt, ist schlicht aberwitzig. Überspannen schon die einzelnen Taten deutlich das Maß des Erträglichen, geht in der Schlusssequenz eindeutig jegliche Glaubwürdigkeit verloren. |
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Bewertung vom 02.07.2022 | ||
Vom Streifenpolizist zum Mordermittler - das kann ja nicht gutgehen. Ein mit mittelalterlichen Mitteln ausgeführter Mord muss aufgeklärt werden. Noch bevor der Ermittler und seine Assistentin anfangen können, sich im Umfeld des Mordopfers umzusehen, geschieht der nächste Mord, nicht minder grausam. Dem unerfahrenen und tollpatschigen Ermittler unterlaufen zahlreiche Ermittlungsfehler und Falscheinschätzungen der Lage. Dabei stellt er sich auch als wahrer Pechvogel heraus, dem ständig ein Missgeschick widerfährt, an dem seine Assistentin oft maßgeblich beteiligt ist. An diesen Stellen ist das Buch oft zum „Sich-Weglachen“. Auch sonst recht kurzweilig, weil häufige, kurze Perspektivwechsel und Darstellungen aus der jeweiligen Sicht der Protagonisten für einen guten Lesefluss sorgen und die Spannung hoch halten, auch wenn der Leser schon recht früh auf Täterschaft und Motivlage hingewiesen wird. Schön auch die eingestreuten Landschafts- und Ortsbeschreibungen und Sagen- sowie Geschichtshintergründe Südtirols. |
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Bewertung vom 27.06.2022 | ||
„Ein Roman, spannend bis zum letzten Punkt“; wird auf dem Klappentext zitiert. Das betrifft zwar den Vorgängerband, trifft aber auf „Friedhofsengel“ ebenfalls zu. Zwei zunächst sinnlos erscheinende Morde, denen aber eine äußerst tragische Geschichte zugrunde liegt und eine um die Aufbereitung von Schuld und Sühne, von Rache und Vergeltung. Die Motivlage wird im Verlauf der Geschichte enthüllt, nicht aber die Frage beantwortet, warum jetzt, warum so spät. Unter dem Strich haben die Ermittler selbst nicht reüssiert. Aber: Sympathische Protagonisten, eine gut konstruierte Geschichte, spannend erzählt, was will man mehr? |
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Bewertung vom 27.06.2022 | ||
Eine von vorne bis hinten gut durchkonstruierte Geschichte, die die Leser zwingt, sich moralischen Grundüberlegungen zu stellen. Auf diese Idee und diese Art der Umsetzung muss man erst einmal kommen. Nicht nur die Themen Umgang mit Verstorbenen und der Totenruhe, auch die der aktiven oder passiven Sterbehilfe sind hier präsent, eingepackt in eine spannende Story, die nicht nur die Ermittler, sondern auch die Leser vor so manche Rätsel stellt und auf Irrwege führt. Alleine, dass Hagedorn sich von einem absoluten, sich völlig Gehenlassen von jetzt auf gleich berappelt und wieder voll funktionsfähiges Mitglied des Ermittlerteams wird, ist wenig glaubwürdig. Die Story aber, mit ihren verschiedenen Blickwinkeln und Retrospektiven und den überraschenden Wendungen am Schluss sehr spannend vermittelt. |
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Bewertung vom 01.06.2022 | ||
Ein schrecklicher Unfall, bei dem die Eltern von Kate und Lisa tödlich verletzt werden. Die Schwestern überleben, die eine leicht, die andere schwer verletzt und kommen traumatisiert zu Onkel und Tante. Szenen- und Ortswechsel. Emily, neu in der Stadt, freundet sich beim Kauf eines Stadtplans mit der Buchhändlerin Jessica an. Während sich die Polizei von Jefferson um einen rätselhaften Giftmord kümmern muss, dem kurz darauf ein Anschlag mit einer Päckchenbombe auf Jessica folgt und weitere Giftmorde. Was zunächst wie völlig verschiedene Ereignisse anmutet, entpuppt sich nach und nach als durchaus im Zusammenhang stehend. Da die Geschehnisse sich auf verschiedenen Zeitebenen ereignen, was erst später ersichtlich wird, entfalten sich die Hintergründe und Ursachen der Handlungen zunächst nur zögerlich. Eine gut konstruierte und spannend aufgezogene Geschichte, die die Abgründe, in die die menschliche Psyche abgleiten kann, erschreckend aufzeigt. Nebenbei entwickelt sich eine Liebesgeschichte, in der Ermittler Aidan um das Leben von Jessica fürchten muss. Immer wieder kurze Szenenwechsel und die Sicht der Dinge aus den Blickwinkeln der Protagonisten. Das ermöglicht einen schönen Lesefluss und hält die Geschichte bis zum Ende auf Spannung. Hat durchaus das Zeug zum Pageturner. |
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Bewertung vom 24.05.2022 | ||
Kalte Blüten / Périgord-Krimi Bd.2 (eBook, ePUB) Ein Schädel - und dann das ganze Skelett - auf einer Baustelle bringt ein Familiendrama zum Vorschein, in dem es um einen verschwundenen Sohn geht, der vorgeblich seit 10 Jahren in Australien lebt, um ein vertracktes Dorffest vor einem Jahrzehnt und einen Jungunternehmer, der einen vermeintlichen plötzlichen Herztod stirbt, gewürzt mit viel Unbewältigtem aus vergangenen Jahren. Die Kommissarin geht zusammen mit dem bedächtigen, aber kompetenten Kollegen akribisch den wenigen Spuren nach, wobei sie zunächst auf eine Mauer des Schweigens trifft. Zudem sucht der missgünstige Kollege Champion Fallstricke zu legen. Eine eher ruhig erzählte Geschichte, der es aber durchaus nicht an Spannung mangelt und die einige überraschende Wendungen bereit hält. Einen großen Anteil hat auch das persönliche Umfeld der Charaktere und vor allem die Besonderheiten des Perigor, die hier landschaftlich, menschlich und kulinarisch Einzug halten. Fast wie ein Reiseführer. Eine sehr schöne Mischung aus eben jeden Landschaftsbildern und einer tragischen Familiengeschichte, die zu fatalen Entscheidungen führte und zu großen Verlusten. |
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