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SillyT
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Heinsberg
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unheilbar Büchersüchtig!

Bewertungen

Insgesamt 316 Bewertungen
Bewertung vom 30.08.2020
Bluthölle / Detective Robert Hunter Bd.11 (eBook, ePUB)
Carter, Chris

Bluthölle / Detective Robert Hunter Bd.11 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wie immer ein Pageturner
Als kurz vor Weihnachten sich die junge Taschendiebin Angela nach einem erfolgreichen Tag in einer Bar einen Drink gönnt, fällt ihr ein Mann am Nebentisch auf. Dieser verhält sich mehr als unfreundlich und kurzerhand beschließt die junge Frau, dem unfreundlichen Mann eine Lektion zu erteilen, in dem sie seinen Aktenkoffer entwendet. Doch anstelle des Laptops, den Angela in der Tasche vermutete, fand sie ein Buch und dessen Inhalt lässt das Blut in den Adern gefrieren. Genau dieses Buch landet bei Detective Robert Hunter und seinem Partner Carlos Garcia auf dem Schreibtisch und wieder einmal beginnt die Jagd auf einen Serienmörder.
Meine Meinung
Chris Carter gehört zu meinen absoluten Lieblingsautoren und bisher hatte ich immer nur eines an seinen Büchern zu bemängeln: sie sind viel zu schnell gelesen und man muss immer viel zu lange auf neuen Lesestoff warten. Auch mit seinem neuesten Werk “Bluthölle” konnte mich Chris Carter wieder von der ersten Seite an fesseln und in seinen Bann ziehen. Er versteht es wie kein anderer, dem Leser einen Blick auf die Opfer, auf den Täter und auf den Jägern zu geben und man hat immer wieder das Gefühl sich mitten in einem Actionthriller zu befinden. Chris Carter ist Kriminalpsychologe und man hat dadurch noch einmal mehr den Eindruck, dass er genau weiß, was er über die menschlichen Abgründe schreibt.
Auch sein neuester Thriller ist von der ersten Seite an spannend und fesselnd. Ohne große Umschweife setzt er seine Leser mitten in die erste Szene und das Gesamtbild des Grauens eröffnet sich erst so nach und nach.
Dieses Mal hat es Robert Hunter auch mit einem Gegenspieler zu tun, der an Gefährlichkeit kaum noch zu überbieten sein wird. Allerdings glaube ich das bei jedem seiner Thriller und Chris Carter belehrt mich immer wieder aufs Neue, dass es noch schlimmer geht. Zimperlich sollte man beim Lesen der Bücher nicht sein, denn hier geht es doch ab und an durchaus blutig vonstatten.
Mit kurzen, knackigen Kapiteln wird man als Leser wieder dazu verleitet, immer noch ein Kapitel mehr lesen zu wollen, was bei mir wieder zu einem langen Abend führte. Ausserdem beherrscht Carter es wie kaum ein anderer, wirklich jedes seiner Kapitel mit einem Cliffhanger enden zu lassen.
Wie auch in den Thrillern zuvor erleben wir die Handlung aus unterschiedlichen Perspektiven. Zum einen nehmen wir die Sicht der Detectives wahr, dürfen aber auch wieder einen Blick auf Opfer und Täter werfen. Besonders in Bezug auf die Täter finde ich es immer wieder großartig, wie Carter es schafft, das man die grauenhafte Gedankenwelt dieser nachvollziehen kann. Wie gesagt, Carter ist Kriminalpsychologe und das spürt man gerade bei der Charakterisierung seines Täters.
Robert Hunter und Carlos Garcia sind mit Abstand meine liebsten Ermittler und es fühlt sich immer wieder an, als würde man auf zwei gute alte Freunde treffen. Im Laufe der Reihe spürt man, dass die beiden immer mehr aufeinander bauen und nicht nur Kollegen, sondern auch Freunde sind. Zwar nimmt Carlos Garcia dieses Mal weniger Raum ein, ist aber trotzdem präsent. Die Taschendiebin Angela, die hier den Fall ans Laufen bringt, war mir mit ihrer schlagfertigen Art und ihrem klugen Köpfchen ebenfalls sehr sympathisch. Der Täter ist wieder einmal spannend gezeichnet und erschreckend glaubwürdig. Alles in allem gibt es auch bei den Figuren nichts auszusetzen.
Mein Fazit
Was soll man eigentlich noch großartig zu einem Chris Carter Buch sagen? Für mich war es, wie immer, ein absoluter Pageturner, den ich wieder in einem Rutsch verschlungen habe. Für mich gab es hier nichts auszusetzen, es war spannend, fesselnd, es gab Überraschungen und großartig gezeichnete Charaktere. Ich freue mich jetzt schon auf den nächsten Thriller aus Carters Feder!

Bewertung vom 23.08.2020
Die Perlenfarm
Marklund, Liza

Die Perlenfarm


ausgezeichnet

Unaufgeregter Roman
Dieses wunderschöne Cover sprach mich sofort an und da ich bisher die Bücher der Autorin mochte, war ich auch hier sehr gespannt auf die Geschichte.
Weckte der Prolog noch meine Neugier, fiel es mir danach doch recht schwer, am Ball zu bleiben. Liza Marklund schreibt zwar leicht und flüssig, doch irgendwie hat sie mich bei dieser Geschichte auch sehr auf Abstand gehalten, auf Abstand zu den Charakteren, aber auch auf Abstand zur Handlung.
Gerade im ersten Teil des Buches, in dem Erik und Kiona sich kennenlernen, habe ich teilweise die Handlung nicht nachvollziehen können. Ich konnte mich hier nur wenig hineinversetzen, warum die beiden überhaupt zueinander fanden und was sie miteinander verband. Auch die Beziehung, die die beiden auf der Insel führten, wurde mir zu schnell abgehandelt, so das mir die Gefühle hier zu kurz kamen. Nach Eriks Flucht, während Kiona ihn sucht, wird es zwar etwas spannender, doch insgesamt blieb ich hier eher der unbeteiligte Beobachter. Insgesamt war mir hier der Mittelteil zu langatmig und so manches Mal hatte ich das Gefühl, nicht so ganz mitzukommen, was hier so geschieht.
Das Setting zu Beginn, die Südsee und die Schilderungen des Lebens dort, fand ich wiederum gut gelungen. Ich hatte hier ein klares Bild vor Augen, wie Kionas Leben vonstatten geht und woran die Menschen glauben. Kionas Wunsch, Erik zu suchen, konnte ich zwar durchaus nachvollziehen, doch so richtig realistisch fand ich es nicht, dass sie ihre Familie und ihr Leben so zurücklässt.
Erzählt wird die Geschichte aus Kionas Sicht in der Ich-Perspektive. Normalerweise mag ich das sehr, denn dies verschafft mir Zugang zu den Charakteren. Aber hier konnte ich mich nicht richtig in Kiona versetzen. Ihre Handlungen waren nicht immer nachvollziehbar und ihre Gefühle blieben hier fern. Auch Erik blieb sehr blass, was zwar hier durchaus seine Berechtigung hat, aber in mir auch viele Fragen hervorrief, allen voran die Frage, wie es zu der Beziehung zwischen Kiona und ihm kam. Vielleicht hätte ich all die Handlungen besser nachvollziehen können, wenn ich mehr von den beiden als Paar erfahren hätte, doch so konnte ich mir nicht vorstellen, warum sie ihn sucht. Insgesamt waren mir die Charaktere in der Geschichte zu wenig greifbar und ich konnte nicht mit ihnen mitfiebern.
Mein Fazit
Irgendwie hatte ich mir von der Geschichte mehr erhofft, gerade was das Leben auf der Perlenfarm angeht, hätte ich gerne mehr erfahren. Insgesamt fehlte es mir hier unheimlich schwer, einen Zugang zur Geschichte zu finden, mich in die Charaktere hineinzufinden, um dadurch ihre Handlungen besser nachvollziehen zu können. So blieb ich hier ein unbeteiligter Beobachter, der zwischendurch immer mal eher verwirrt wurde. Leider nicht ganz meine Geschichte.

Bewertung vom 23.06.2020
Das Dorf / Finsterzeit Bd.1
Toth, Sandra

Das Dorf / Finsterzeit Bd.1


ausgezeichnet

Vorstellbares Szenario
In einer nicht allzu fernen Zukunft ist es so weit: die Energiewende hat das Land in arm und reich gespalten. Strom wird zum Luxusgut und nur die, die in den reichen Bezirken leben, haben diesen den ganzen Tag zur Verfügung. Doch dann bricht das Stromnetz zusammen und nichts mehr ist so, wie wir es kennen. In den Straßen herrschen Hunger, Gewalt und Kampf. Lara und Thomas mussten ihr zu Hause aufgeben und sind nun auf der Flucht in eine vermeintliche Sicherheit der Festung. Die Festung gehört Thomas’ Großvater, aber der Weg dorthin birgt viele Gefahren.
Meine Meinung
Allein schon bei dem Wort Dystopie werde ich aufmerksam und dann machte mich auch dieses Cover zwischen Licht und Dunkelheit sehr neugierig. Kurz gesagt: das Cover fängt die Stimmung des Buches sehr gut auf.
Der Einstieg fällt ebenfalls sehr leicht, denn der Leser wird hier mitten in die Geschichte geworfen. Es wird gleich zu Beginn schon spannend und der Leser spürt, dass die Welt eine andere ist, als wie wir sie kennen. Dabei erzählt Sandra Toth sehr realistisch und anschaulich und zieht ihre Leser immer tiefer in ihre düstere, brutale und fast hoffnungslose Welt.
Das Worlbuilding ist erschreckend realistisch, was ich vor allem bei Dystopien immer als Pluspunkt betrachte. Das Szenario rund um den Zusammenbruch nach der Energiewende ist leider nur allzu gut vorstellbar und von der Spaltung in arm und reich sind wir leider nicht allzu weit entfernt.
Die Geschichte beginnt gleich sehr spannend und so geht es dann auch durchweg weiter. Natürlich gibt es auch Momente, in denen man Zeit hat, die Charaktere näher kennenzulernen und auf die vergangenen Ereignisse zu blicken. Doch immer wieder kommt es zu unvorhersehbaren Ereignissen mit Action und Spannung. Es gibt durchaus auch brutale Szenen, bei denen aber auf eine allzu detaillierte Beschreibung abgesehen wird, so dass auch der zartbesaitete Leser hier keine Ekelmomente erhält.
Die Geschichte wird aus drei unterschiedlichen Perspektiven durch einen dritte Person Erzähler wiedergegeben. Dabei bekommt der Leser nicht nur die Gedanken der unterschiedlichen Personen mit, sondern auch einen ganz guten Blick auf das gesamte Geschehen. Selbstverständlich bleiben auch noch einige Fragen offen, so dass man gespannt auf die nächsten Bände warten kann.
Die Geschichte hat mehrere Protagonisten, bei denen die junge Lara im Mittelpunkt steht. Behütet bei ihrer Großmutter aufgewachsen, steht sie nun vor den Trümmern ihres Lebens und nur Thomas kann sie dazu ermutigen, nicht aufzugeben. Aus einer eher zurückhaltenden jungen Frau wird eine starke und mutige Heldin, die mit ihren Taten hervorsticht.
An ihrer Seite steht Thomas, der noch recht geheimnisvoll bleibt. Er ist Student, doch in ihm schlummern manche Talente. Ich bin noch sehr gespannt, was wir von diesem Charakter noch erwarten werden.
Die beiden weiteren Perspektiven werden aus der Sicht von Walter, Thomas Vater, und Viktor, der Anführer des Dorfes, erzählt. Beides sind gestandene Familienväter und gerade durch ihre Erzählungen bekommt das ganze nochmal eine ganz besondere Atmosphäre.
Natürlich wirken hier auch diverse Nebencharaktere auf die Handlung ein, allen voran Friedrich, Thomas’ Großvater, dessen Ansichten und Handlungen mich regelrecht wütend werden ließen. Alles in allem waren die Charaktere glaubwürdig in ihren Handlungen dargestellt und man kann sich durchaus vorstellen, dass es genau so in einer zerrütteten Welt aussehen wird.
Mein Fazit
Eine gelungene Dystopie mit einem erschreckend glaubwürdigen Szenario, die mir spannende Lesestunden bereitet hat. Die Charaktere waren glaubwürdig und das Setting realistisch. Natürlich behält sich die Autorin noch genügend Fragen für den nächsten Band offen, so dass man gespannt sein darf, wie es weitergehen wird. Lesenswert!

Bewertung vom 24.03.2020
Miracle Creek
Kim, Angie

Miracle Creek


ausgezeichnet

Auf der Suche nach der Wahrheit
August 2008 – In dem kleinen Ort Miracle Creek in Virginia betreibt Pak Yoo eine Art Druckluftkammer. Diese soll therapeuthische Wirkung auf Menschen, insbesondere Kinder mit Behinderungen oder Einschränkungen haben. An diesem einen Tag jedoch geschieht etwas furchtbares, denn es brennt und der Sauerstofftank explodiert. Zwei der Menschen, eine fünffache Mutter und ein kleiner, achtjähriger Junge kommen bei dem Unglück ums Leben. Ein Jahr später befindet sich Elisabeth, die Mutter des Jungen, vor Gericht, denn sie soll absichtlich das Feuer gelegt und somit den Tod der Frau und ihres eigenen Sohnes verschuldet haben. Doch während der Verhandlung wird klar, dass in Miracle Creek auch andere noch etwas zu verbergen haben.
Meine Meinung
Das Cover ist absolut großartig und machte mich sofort neugierig. Die Geschichte beginnt gleich sehr spannend und als Leser wird man Zeuge des Unglücks. Hier gelingt es Autorin Angie Kim den Leser umgehend in die Geschichte zu ziehen, denn man fragt sich unweigerlich, was hier geschehen ist. Dabei erzählt Angie Kim so flüssig und mitreißend, dass man in ihren Bann gerät.
Aufgebaut ist das Buch wie eine Art Gerichtsthriller und doch verbirgt sich hier noch so viel mehr dahinter. Angie Kim widmet sich hier neben der Suche nach dem Schuldigen auch noch anderen Themen, wie z. B. das Leben der Migranten, in diesem Fall Familie Yoo, aber auch die etwas andere Art der Therapie für Kinder mit Autismus.
Da man gleich zu Beginn Zeuge der Explosion wird, ist man danach der Zuschauer im Gerichtssaal. Man erfährt durch Zeugenvernehmungen durch den Staatsanwalt, aber auch durch die Verteidigerin immer mehr darüber, was geschehen ist, bzw. was geschehen sein könnte. Doch die Abgründe der unterschiedlichen Personen in Miracle Creek sind tief.
Zwischen diesen Vernehmungen erhält der Leser immer wieder Blickwinkel aus den Perspektiven der jeweiligen Person, die gerade angehört wird. Gerade dadurch erlebt man, wie unterschiedlich die Betrachtungen der einzelnen Personen auf ein und das selbe Ereignis ausfallen, aber auch, dass hier nicht gleich alles so klar ist, wie man auf den ersten Blick meint. Bis zum Ende war es für mich nur schwer durchschaubar, was hier wirklich alles dahintersteckt und wer schuldig und wer unschuldig ist. Fakt ist, dass hier so manch einer etwas zu verbergen hat und nicht alles so ist, wie es scheint.
Absolut gelungen fand ich die Zeichnung der Charaktere, denn Angie Kim macht hier nur zu gut deutlich, dass sich so manch eine sympathische Figur ganz anders entwickelt, als gedacht. Elizabeth, die angeklagte Mutter, scheint die “perfekte” Schuldige zu sein, denn auch wenn sie finanziell gut situiert ist, leidet sie unter dem Anders sein ihres Kindes und jagt diesen kleinen Jungen regelrecht durch die Therapien. Auf den ersten Eindruck scheint sie völlig überfordert, doch auch hier gilt, lieber besser zweimal hinschauen.
Auf den ersten Blick scheinen es recht viele Personen zu sein, dessen Geschichten man verfolgt, doch jeder einzelne bekommt den nötigen Tiefgang und die passende Darstellung.
Mein Fazit
Mit Miracle Creek ist es Angie Kim gelungen, einen sehr tiefgründigen Roman zu erzählen. Was auf den ersten Blick wie ein Gerichtsthriller wirkt, zeigt auf den zweiten Blick, dass hier so einiges im Verborgenen bleibt, dass beinahe jeder Geheimnisse, aber auch Schwächen, mal mehr mal weniger erschreckend, hat. Ein spannender und sehr glaubwürdig erzählter Roman, der mir gut gefallen hat und meine Leseempfehlung erhält.

Bewertung vom 17.03.2020
Je tiefer das Wasser
Apekina, Katya

Je tiefer das Wasser


sehr gut

Anspruchsvoll
Nach dem Selbstmordversuch der Mutter werden die Schwestern Edie und Mae von ihrem Vater, der die Familie verließ, als die Mädchen noch klein waren, mit nach New York genommen. Während die sechzehnjährige Edie zurück zu ihrer Mutter in die Heimat möchte, genießt die vierzehnjährige Mae die Zeit, denn zuvor stand sie immer unter dem Einfluss der psychisch kranken Mutter. Doch nun scheint sich das Blatt für Mae zu wenden und sie bewundert ihren Vater, den berühmten Schriftsteller, über alle Maße.
Meine Meinung
Schon der Klappentext lässt vermuten, dass hinter diesem Titel keine allzu leichte Kost steckt, doch was Katya Apekina hier in Worte verpackt, hatte ich so nicht erwartet.
Der Einstieg benötigt ein wenig Zeit, denn von Beginn an lässt die Autorin ihre Geschichte aus den verschiedensten Blickwinkeln erzählen. So begleiten wir Edie in der Zeit rund um 1997, als die Mädchen zu ihrem beühmten Vater, den sie allerdings nicht kennen, ziehen müssen. Während Mae aus der Gegenwart zurückblickt. Ebenfalls erhält der Leser hier noch die verschiedensten Ansichten in Form von Telefonaten, Interviews, Briefen und Erzählungen von Freunden und Bekannten der Familie. Also alles in allem sehr komplex.
Dabei liest sich der Stil der Autorin recht leicht, was die vielen, teils sehr schnellen Perspektivwechsel etwas leichter gestaltet, um den Inhalt wirklich zu begreifen und zu greifen. Also alles in allem ist diese Geschichte schon allein durch diese Erzählform sehr ungewöhnlich, doch was die Autorin darin verpackt, ist ganz schön harter Tobak.
Durch diesen vielen Wechsel eröffnet sich dem Leser immer mehr das wirkliche Geschehen. Man sieht die von Beginn an ungesunde Beziehung, die sich zwischen den Eltern der Mädchen entwickelte, wie die Mädchen die Trennung der Eltern verarbeitet haben und auch welchen Einfluss die psychisch kranke Mutter auf die Mädchen genommen hat.
Es ist alles hätte die Autorin so nach und nach ein Puzzle zusammengesetzt und als Leser versucht man, all diese vielen unterschiedlichen Eindrücke zusammenzufügen und zu verarbeiten. Was am Ende bleibt ist ein sehr bedrückendes Gesamtbild des Geschehens.
Die Charaktere, vor allem Edie und Mae, sind vollkommen komplex aufgebaut. Durch all die Einblicke, auch durch die anderen, bekommt man die Emotionen der Mädchen mit. Doch je mehr ich von den Mädchen erfuhr desto mehr wurden auch die Abgründe der Geschichte klar. Wirklich mitgefühlt, bzw. mich in die Charaktere hineinversetzen, konnte ich mich nicht, dafür waren einfach die psychischen Probleme zu komplex. Das änderte aber nichts an der Tatsache, dass mich die Geschichte bedrückte und teilweise auch schockierte.
Mein Fazit
Eine extrem komplexe und auch einfach mal anders erzählte Geschichte, die mit ihrem Inhalt schockieren, aber auch bewegen kann. Mehr als deutlich wird hier klar, wie das Zusammenleben mit einer psychisch kranken Mutter auch das Leben der Mädchen beeinflusst, aber auch wie diese damit umgehen und sich selbst in mehr als ungesunde Beziehungen stürzen. Letzten Endes kann ich mich gar nicht entscheiden, welcher Charakter hier wirklich der “kaputteste” war. Keine leichte Kost, aber durchaus lesenswert.

Bewertung vom 26.01.2020
Diabolic - Fatales Vergehen / Wyoming Bd.2
Jackson, Lisa;Bush, Nancy;Noonan, Rosalind

Diabolic - Fatales Vergehen / Wyoming Bd.2


ausgezeichnet

Gute Unterhaltung für zwischendurch
Fünfzehn Jahre ist es her, dass in dem kleinen Ort Prairie Creek in Wyoming drei Mädchen spurlos verschwanden. Fünfzehn Jahre ist es ebenfalls her, als die Freundinnen Shiloh, Kat und Ruth beim Baden am See von einem Vergewaltiger überrascht wurde. Danach flüchtete Shiloh regelrecht aus dem Ort, auch um ihren Stiefvater zu entkommen und auch Ruth zog fort, einzig Kat blieb in Prairie Creek. Nun sind sowohl Shiloh als auch Ruth zurückgekehrt, doch die Vergangenheit hat keine von ihnen jemals vergessen. Dann plötzlich verschwindet wieder ein Mädchen und es wird klar, es muss Zusammenhänge geben.
Meine Meinung
Ein Buch und drei Autorinnen – da war ich absolut gespannt, ob und wie das funktionierte. Im großen und ganzen kann ich hier sagen, dass die drei Autorinnen sich rein sprachlich so gut ergänzen, dass man nicht sagen kann, dass hier verschiedenen Geschichtenerzählerinnen am Werk waren. Das Buch liest sich leicht und flüssig und bietet durchaus gute Unterhaltung.
Allerdings ist mir hier, für einen Thriller, viel zu sehr das Leben der drei Protagonistinnen in den Vordergrund gerückt. Das hätte ich durchaus vertreten können, doch im Prinzip ist es eher als Romantic-Thrill einzuordnen, da der Fall neben den drei Liebesgeschichten nebenher läuft.
Der Fall an sich hätte spannend sein können, da man hier verschiedene Verdächtige geliefert bekommt und dadurch durchaus zum Rätseln eingeladen wird. Doch leider blieben diese Verdächtigen eher oberflächlich und keiner bekam ein deutliches Gesicht. Zwar wird hier mit verschiedenen Perspektiven gearbeitet, bei denen nicht nur die drei Freundinnen zur Sprache kommen, sondern auch der Täter und die Opfer, doch gerade die beiden zuletzt genannten kommen mir zu kurz. Hätte man hier ein wenig die Liebesgeschichten heruntergeschraubt und diese Opfer/Täter-Perspektiven intensiviert, wäre das Gesamtpakat deutlich spannender ausgefallen. Doch die Interaktionen zwischen den drei Protagonistinnen und ihren männlichen Gegenparts waren einfach zu viel und zu oft im Vordergrund. Was mir auch gefehlt hat, ist das Zusammenspiel der drei Frauen in der Gegenwart, hier waren es eher drei eigenständige Erzählstränge, die nur wenig miteinander verbunden waren.
Wie bereits erwähnt, führen unterschiedliche Perspektiven durch den Thriller, ein dritter Person Erzähler beschreibt das Geschehen, lässt den Leser aber auch oberflächlich noch mit an den Gedanken der Einzelnen teilhaben. Dadurch bekommt man zwar einen guten Rundumblick, bleibt aber eher unbeteiligt.
Die drei Protagonistinnen sind völlig unterschiedliche Charaktere, beginnend mit der temperamentvollen Shiloh, die mir zunächst besonders gut gefallen hat. Doch ihre Wendung auf Grund privater Ereignisse waren mir zu glatt und zu oberflächlich. Ruth, die Pfarrerstochter, ist der ruhige Charakter, auch sie ist soweit sympathisch gezeichnet, hätte aber gerade auf Grund ihrer Erlebnisse als Teenager im psychischen Bereich tiefer gehen können. Die letzte der drei ist Kat, die in dem kleinen Ort geblieben ist und in die Fußstapfen ihres Vaters getreten ist und bei der Polizei arbeitet. Auch sie ist sympathisch, aber genau wie die anderen beiden und auch die drei Männer, zu denen sie Beziehungen aufbauen, zu klischeehaft. Die Nebencharaktere bleiben recht unbedeutend und bleiben im Hintergrund.
Mein Fazit
Auch wenn sich der Schreibstil der drei Autorinnen hervorragend ergänzt, spürt man doch, dass die Geschichten der drei Frauen einfach zu kurz kommen. Jede einzelne von ihnen hätte hier durch die gesamte Geschichte führen können, so blieb es im großen und ganzen recht unspektakulär. Leider stehen hier auch die Liebesgeschichten zu sehr im Vordergrund und der Thrillerpart gerät dadurch zu sehr an den Rand. Das Buch ist gut geschrieben und bietet seichte Unterhaltung für zwischendurch, ohne große Überraschungen. Wer gerne Romantic Thrill liest, wird hier wohl auf seine Kosten kommen.

Bewertung vom 30.10.2019
Der Kastanienmann
Sveistrup, Søren

Der Kastanienmann


ausgezeichnet

Ein düsteres Cover passend zum Inhalt und ein spannender Klappentext machen neugieirg auf diesen Thriller. Schon der Einstieg mit einem sehr grausigen Prolog liest sich absolut spannend und fesselte mich schnell an das Buch. Der Schreibstil des Autors Søren Sveistrup ist leicht und gut verständlich, dabei aber recht schonungslos, denn die Taten werden manches Mal mit, für mich, passendem Maß an Details beschrieben. Damit ist es vielleicht nicht unbedingt für die zartbesaiteten Leser geeignet, aber doch schon sehr intensiv, denn man leidet hier schon sehr mit.
Der Thriller ist im großen und ganzen sehr spannend, nur hin und wieder ein wenig zu ausschweifend erzählt. Trotzdem ließen sich die über 600 Seiten in einem Rutsch weglesen. Die Taten sind wirklich grauenhaft und man bekommt im Prolog zwar einen kleinen Hinweis und kann sich so nach und nach auch zusammenreimen, warum der Täter so handelt, doch wer letzten Endes dahinter steckt, bleibt im Verborgenen. Man hat hier also beim Lesen genügend Zeit, mitzurätseln und Theorien aufzustellen, darf sich aber immer wieder aufs Neue überraschen lassen. Dabei tun sich hier so manch menschliche Abgründe auf, die den Leser betroffen machen.
Erzählt wird hier aus wechselnden Perspektiven, hauptsächlich aus der Sicht der beiden Ermittler Thulin und Hess, aber auch aus der Sicht der Politikerin Hartung. Somit bekommt man ein gewisses Maß an Überblick, aber hält auch einen gewissen Abstand.
Thulin bleibt mir in diesem Buch noch ein wenig fremd, auch wenn ich so ein bisschen aus ihrem privaten Leben erfahren habe. Mark Hess ist ein sehr direkter Mensch, der gerne aus dem Bauch heraus handelt und über ganz viel Intuition und Gespür verfügt. Mit der Politikerin Rosa Hartung und mit ihrem Mann konnte ich als Mutter sehr gut mitempfinden. Alles in allem bleiben die Charaktere recht oberflächlich, was ich aber bei einem Thriller, bei dem die Spannung im Vordergrund steht, nicht weiter schlimm finde.
Mein Fazit
Ein Thriller, der trotz seines Umfangs, zu unterhalten weiß und auch wenn es hin und wieder etwas langatmig wurde, ist es auf keinen Fall langweilig. Im Mittelpunkt stehen die grausigen Taten und wer dahinter steckt, bleibt bis zur Auflösung ein Rätsel. Das Motiv wurde mir zwar schon recht schnell klar, doch trotzdem liest sich das Buch so spannend wie eine Folge Criminal Minds im TV anzuschauen ist. Genau das richtige Buch für gute Unterhaltung an einem verregneten Herbsttag.

Bewertung vom 24.10.2019
Green Witch
Russo, Andrea

Green Witch


ausgezeichnet

Hexenkünste für Junghexen
Endlich ist es soweit, Lizzys zwölfter Geburtstag ist da und dieser ist etwas ganz besonderes. Denn Lizzy ist eine Hexe und am zwölften Geburtstag stellt sich für Junghexen heraus, welche Art Hexe sie einst sein werden. Schade, dass sie sich das nicht einfach aussuchen darf, denn eigentlich wäre sie gerne zur Meerhexe von der jungen Hexe Ava ausgebildet worden, doch das Los fällt auf ihre Tante Camilla, die Kräuterhexe. Ausgerechnet Kräuterhexe und das ausgerechnet für Lizzy, der der grüne Daumen absolut fehlt. Zum Glück darf ihre beste Freundin Stina sie auf ihrer ersten Reise zu Camilla begleiten. Doch während des Aufenthalts geht so einiges schief.
Meine Meinung
Das Cover des Buches weckt auf den ersten Blick Aufmerksamkeit von Kindern, denn meine Tochter war gleich begeistert und meinte nur: das sieht ja mega aus.
Sie hatte dann auch die Leseprobe gelesen, bei der sie sich gleich mit Lizzy verbunden fühlte und da wurde dann auch Mutti neugierig und hat die Geschichte gleich in einem Rutsch gelesen.
Das Buch liest sich leicht und gut verständlich und sprachlich passt es einfach perfekt zur Zielgruppe, da es auch modern und jung geschrieben ist. Man hat hier keineswegs Zweifel daran, dass die Geschichte von der Junghexe Lizzy, Protagonistin und Ich-Erzählerin, erzählt wird.
Auch wenn die Geschichte mitten im Geschehen anfängt, bekommt hier der Leser noch genügend Zeit, sich sowohl mit den Charakteren als auch mit dem Hintergrund anzufreunden. Viele lustige und auch spannende Ideen, wie z. B. die Vogelspinne Rasty, die Lizzy zum Geburtstag bekommt, sorgen für Humor, aber auch Spannung. Gerade diese nimmt dann auch im Laufe der Geschichte immer mehr Fahrt auf und sorgt dafür, dass man das Buch auch erst mit dem Beenden aus der Hand legen kann.
Wie erwähnt, ist die Protagonistin Lizzy hier auch die Ich-Erzählerin. Dadurch gelingt es ganz leicht, sich mit ihr anzufreunden und auch zu identifizieren.
Lizzy ist einfach nur sympathisch und man muss sie einfach gern haben. Sie ist absolut loyal und gerät als Junghexe immer wieder mal in Bredouille. Ihre Freundschaft zu Stina ist eines der zentralen Themen der Geschichte. Die beiden Mädchen halten fest zusammen und lassen sich so leicht nicht unterkriegen, auch wenn sie vor wirklich großen Problemen stehen, wie z. B. einer verschwundenen Tante.
Auch die Nebenfiguren, die hier überschaubar bleiben, bekommen ein gut vorstellbares Bild und bringen Abwechslung in die Geschichte.
Mein Fazit
Ein wirklich gelungenes Kinderbuch, das sich leicht und flott lesen lässt. Nicht nur der recht witzige Hintergrund, die Hexe in Ausbildung, bringen hier Spannung und Abwechslung in die Geschichte, sondern auch die Freundschaft zweier Mädchen ist eine der zentralen Aussagen. Mit viel Humor und Witz erzählt Andrea Russo eine einnehmende Geschichte, die vor allem junge Mädchen begeistern wird. Leseempfehlung!

Bewertung vom 13.10.2019
Aufbruch und Entscheidung / Die Charité Bd.2
Schweikert, Ulrike

Aufbruch und Entscheidung / Die Charité Bd.2


ausgezeichnet

Das Jahr 1903, die junge jüdische Ärztin Rahel Hirsch macht sich auf den Weg nach Berlin, um dort ihre neue Stelle als Assistenzärztin an der berühmten Charité anzutreten. Keine leichte Aufgabe in dieser Zeit, denn ihre Kollegen sind ausschließlich Männer und Rahel stösst auf so manch einen Widerstand. Doch die junge Ärztin ist nicht so weit gekommen, um dann einfach aufzugegeben und verfolgt zielstrebig ihr Ziel.
Zur gleichen Zeit arbeitet in der Wäscherei der Charité die junge Barbara. Auch wenn diese aus einfachsten Verhältnissen stammt und ständig am eigenen Leib erfahren muss, wie Männer mit Frauen umzugehen pflegen, kämpft auch sie für Gleichberechtigung.
Als sich die beiden Frauen zufällig kennenlernen, beginnt eine ungewöhnliche Freundschaft. Beide Frauen kämpfen auf ihe Art für Gleichberechtigung, doch dann bricht der erste Weltkrieg aus und alles ändert sich.
Meine Meinung
Schon der erste Band der Charité Reihe aus der Feder von Ulrike Schweikert hat mir aussergewöhnlich gut gefallen und auch dieser zweite Band war absolut spannend und fesselnd zu lesen.
Ulrike Schweikert schafft es unglaublich leicht und mitreißend, die Zeit des Beginns des zwanzigsten Jahrhunderts lebendig werden zu lassen. Sprachlich findet man sich genau in dieser Zeit wieder und doch erzählt die Autorin so leicht, dass man sich einfach mitten in der Geschichte wiederfindet. Interessant wird es, wenn sie ihre Figuren berlinern lässt, was das ganze noch authentischer wirken lässt. Ebenfalls beeindruckend sind die absolut dichte Atmosphäre und das Gefühl, eine Zeitreise zu begehen. Respekt, Frau Schweikert, das ist wirklich ganz hervorragend recherchiert und auch wenn ich selbst keine Ahnung von der Zeit an der Charité habe, kann ich mir dieses genau so auch vorstellen.
Was mich als Frau hier immer wieder zum Schlucken brachte, ist die Zeit in der das ganze stattfindet und wie man da noch mit Frauen umging. So manches Mal habe ich mich regelrecht über die Männer der Zeit geärgert und hätte mich am liebsten mit an die Seite der Protagonistinnen Barbara und Rahel gestellt.
Was dieses Buch ebenfalls zu etwas besonderem macht, ist diese einzigartige Art über die Zeit an der Charité zu erzählen und das mit den persönlichen Geschehen der Charaktere zu verknüpfen. Man erfährt so viel über die Entwicklung der Medizin in dieser Zeit, aber auch über das allgemeine Leben in Berlin. All das fesselt den Leser an die Seiten und man sieht direkt das Geschehen vor sich.
Mit ihren Charakteren hat die Autorin wieder ganz besondere Persönlichkeiten erschaffen. Die junge, jüdische Ärztin Rahel hat mich sehr beeindruckt, denn ich konnte mir nur allzu gut vorstellen, wie schwer es für sie sein musste, sich an diesem von Männern dominierten Arbeitsplatz durchzusetzen. Als Frau musste sie hier einfach noch mehr Einsatz zeigen, weder Müdigkeit noch Erschöpfung zulassen, da man ihr das als Schwäche angekreidet hätte und noch vieles mehr. Ich habe mit dieser tollen Frau absolut mitgefiebert und fand sie hervorragend ausgearbeitet. Doch auch Barbara, die Frau aus der Wäscherei ist für ihre Zeit eine beeindruckende Persönlichkeit, die absolut zielstrebig ihren Weg geht und sich auch nicht von Männern vorschreiben lässt, was sie zu tun und zu lassen hat. Frauen wie diesen ist es zu verdanken, dass es für uns Frauen heute anders aussieht, auch wenn ich zugeben muss, dass es da nach wie vor noch Vorteile für Männer, explizit in der Arbeitswelt, gibt.
Neben diesen tollen Protagonistinnen wirken aber auch die Nebencharaktere absolut authentisch und rundeten das eh schon hervorragend dargestellte Zeitgeschehen noch einmal ab.

Bewertung vom 02.08.2019
Licht und Schatten
Drvenkar, Zoran

Licht und Schatten


ausgezeichnet

Russland im Jahre 1704, seit Tagen warten Salomon und seine Frau Yrma darauf, dass ihr kleines Mädchen endlich das Licht der Welt erblickt. Doch als es dann endlich soweit ist und die kleine Vida geboren wird, stirbt Yrma. Vida ist allerdings ein ganz besonderes Mädchen, ein Mädchen, das von seiner Mutter mehr Fähigkeiten geerbt hat, als man auch nur ahnt. Sie ist die Hoffnung der Welt, des Lichts und der Dunkelheit. Das Licht erhofft sich, dass es Vida gelingt, der Dunkelheit zu widersagen, während der Wächter der Dunkelheit versucht, Vida in seine Macht zu bekommen.
Meine Meinung
Als ich gesehen habe, dass ein neues Buch des Autors Zoran Drvenkar herauskommt, wollte ich nur eines: dieses Buch unbedingt haben und lesen. Denn bisher kannte ich zwar nur die Thriller aus der Feder des Autors, doch selten hat mich ein Autor mit seinen Worten mehr in seinen Bann ziehen können, wie dieser es schafft.
Genau dies gelingt ihm auch mit Licht und Schatten, das er mit seinem ganz besonderen Stil zu etwas wunderbarem und einzigartigem werden lässt. Eigentlich mag ich es nicht, wenn man weit ausschweifend erzählt, doch Drvenkar erzählt mit sovielen Bildern, dass ein absolut lebendiges Bild vor dem inneren Auge entsteht. Keine Frage, es ist auch ein eigenwilliger Stil, den man mögen muss, aber wer die bisherigen Werke mochte, wird auch an Licht und Schatten seine wahre Freude finden.
Schnell wurde ich in die märchenhaft anmutende Geschichte rund um Vida gezogen und diese Mischung aus Mythos, Märchen, aber auch Spannung und Grusel ließ mich das Buch kaum zur Seite legen. Die knapp 600 Seiten waren schneller vorbei, als ich für möglich gehalten hätte.
Die Welt ist etwas besonderes und ich hatte beim Lesen wirklich das Gefühl, einem alten Märchen zu lauschen. Die Atmosphäre ist genau das, was der Titel schon sagt: Licht und Schatten, hell und dunkel. Das einzige, was ich hier überlege, ist, ob diese Geschichte wirklich für Jugendliche das richtige Buch ist. Definitiv hat es einen gewissen Anspruch, der auch dem erwachsenen Leser eine wirklich tolle Lektüre bietet.
Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, wobei man durchaus viele Momente gemeinsam mit Vida begeht. Wir begegnen hier auch ganz vielen Charakteren, die nicht alltäglich sind, wie sprechende Bären oder Vögel.
Vida ist eine zauberhafte Protagonistin, die sich sehr schnell einen Platz in meinem Herzen erobern konnte. Sie ist intensiv in allem was sie tut, mutig, neugierig, wissensdurstig und vor allem absolut frei.
Mein Fazit
Eine Rezension, die mir alles andere als leicht gefallen ist, weil ich es unheimlich schwer finde, dieses Buch mit Worten zu beschreiben. Es ist auf seine Weise eine Buch voller zarter und ruhiger Töne, die trotzdem immer wieder grausam und gruselig werden können. Es ist eine Geschichte über das Leben, über die Hoffnung und darüber, das Licht in unsere Welt zu bringen. Eine eher anspruchsvolle Geschichte, die mir absolut gut gefallen hat und die noch lange in mir nachhallen wird.