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friederickes Bücherblog
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Berlin
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Als Bücherblog rezensieren wir gerne unabhängig und redaktionell frei Bücher für Verlage und Autoren. Schicke uns bitte vorab eine kurze Anfrage (Buchtitel und Klappentext) per Mail. Verlage dürfen uns ebenfalls gerne kontaktieren. Unsere Schwerpunkte sind: Romane der Zeitgeschichte, Historische Romane, Frauenromane, Liebesromane und Biografien.

Bewertungen

Insgesamt 298 Bewertungen
Bewertung vom 31.12.2017
Das Licht der Insel (eBook, ePUB)
Pendziwol, Jean E.

Das Licht der Insel (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine Suche nach der Vergangenheit

Cover:


Die Farben grau und blau. Eine bewegte See. Dazu ein Leuchtturm im Licht, aufsteigender Nebel, Einsamkeit und eine geheimnisvolle Atmosphäre. Das sind die Zutaten, die zusammen mit dem Klappentext einladen, das Buch haben und lesen zu wollen.


Die Geschichte (Spoiler!):


Es geht um Elizabeth, die mit den Eltern und ihren Geschwistern auf einer Insel im Lake Superior lebt. Ihr Vater ist Leuchtturmwärter. Mit ihrer Schwester Emily bestand von klein an eine starke Beziehung. Elizabeth fühlt sich immer für sie verantwortlich, weil sie anders ist, nicht spricht, aber wunderschöne Bilder malt. Auch Bruder Charles ist eng mit den beiden Mädchen verbunden. Ein furchtbares Ereignis zerstört aber dann das Leben auf der Insel.

Jahrzehnte später bekommt Elizabeth, die mittlerweile in einem Altenheim lebt, die Nachricht, dass das Boot ihres Bruders gefunden wurde und erfährt auch, dass er ertrunken ist. Sie hat ihn seit siebzig Jahren nicht mehr gesprochen Was hatte ihn nach so langer Zeit bewogen zurückzukehren?

Und dann ist da noch Morgen, ein junges aufmüpfiges Teenagermädchen, das im Altenheim Sozialstunden ableisten muss. In ihr findet Elizabeth eine große Unterstützung bei der Suche nach verlorenen Puzzleteilen ihrer Vergangenheit und der Aufarbeitung ihres Lebens.


Meine Meinung:


Die Zwillinge Elizabeth und Emily wurden 1925 geboren. In diesem Zeitraum beginnt auch das Buch. Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven und zwei Zeitebenen erzählt. Anfänglich fühlte ich mich etwas gestört, wenn ich aus der Vergangenheit und den Schilderungen des schweren und einfachen Lebens auf der Insel durch den Perspektivwechsel herausgerissen wurde, um mich im Hier und heute, einem aufmüpfigen Teenager, mit seinen Ungezogenheiten zu nähern.
Aber je weiter ich der Geschichte folgte, umso verständlicher betteten sich die Wechsel zwischen den Zeiten in den Spannungsbogen ein und verloren durch die Lebensbedingungen des Mädchens die harten Unterschiede.

Die Autorin schrieb die Geschichte in einer leicht verständlichen, auch schon einmal blumigen und in Teilen gar poetischen Sprache. Die raue und bisweilen die Menschen an ihre Grenzen bringende Natur, ist bis ins kleinste Detail beschrieben. Ebenso die zeitgeschichtliche Einbindung der damaligen Lebensumstände und Berufe am See. Auch die Schauplätze werden bildlich so nah gebracht, dass man das Gefühl hat persönlich dabei zu sein. Die Charaktere der Figuren sind wunderbar erarbeitet, authentisch und mit den Dialogen harmonisiert. Die gedanklichen Rückblicke von Elizabeth, sowie die übergebenen Logbücher ihres Vaters und das Mädchen Morgen, lüften die noch vorhandenen Geheimnisse. Das ganze Buch ist voller Gefühle, Emotionen, Irrungen und Wirrungen. Die Geschichte geht in die Tiefe, berührt und fasziniert. An keiner Stelle kann man sich sicher sein, dass man erahnen könnte, wie es weiter geht. Das Ende war dann auch unerwartet anders.

Das alles zusammen zeichnet ein gutes Buch aus. Und aus diesem Grund spreche ich eine Leseempfehlung aus.

Friedericke von „friederickes Bücherblog“

Bewertung vom 17.12.2017
Italienische Nächte
Webb, Katherine

Italienische Nächte


sehr gut

Nicht nur eine Liebesgeschichte

Das Cover

Ein verspieltes südländisches Landschaftsbild mit Blumen und der Balustrade eines Herrenhauses. In Verbindung mit dem Titel und dem Klappentext ließ mich die Aufmachung glauben, einen Liebesroman lesen zu dürfen. Jetzt wo ich das Buch aber gelesen habe, finde ich das Bild und den Titel nicht passend und insgesamt irreführend.

Die Geschichte (Achtung: Spoiler!)

Clare reist mit ihrem Stiefsohn (15 Jahre) auf Wunsch ihres Mannes Boyd nach Apulien hinterher, obwohl sie lieber in England bleiben würde. Sie wohnen bei dem Großgrundbesitzer Leandro und seiner Frau Marcie.
Er arbeitet dort als Architekt und die Beziehung zwischen den Eheleuten ist irgendwie schwierig. Als Leser spürt man, dass bei den Beiden einiges nicht stimmt. Die junge Frau fühlt sich nach ihrer Ankunft nicht wohl in einem einsamen Landstrich, der täglich unter der sommerlichen Hitze ächzt. Es ist außerdem langweilig und öde und als sie zusehen muss, wie ein Mann zusammengeschlagen wird, würde sie am liebsten sofort abreisen. Doch man zwingt sie zu bleiben.
Eines Tages kommt der Neffe des Großgrundbesitzers verletzt ins Haus, weil er Hilfe benötigt. Und dann, dann ändert sich für Clare einiges.

Meine Meinung: Achtung: (Spoiler!)

Der Titel und das Cover hat mir eingeredet, dass ich einen Liebesroman unter der südlichen Sonne lesen darf. Aber bereits nach wenigen Seiten musste ich innehalten, weil mich das Cover, der Titel und der Klappentext doch in die Irre führten.
Das Buch beginnt von Anfang an düster, anspruchsvoll und wird von den politischen Gegebenheiten getragen. Die Geschichte spielt in einer Zeit zu Beginn des letzten Jahrhunderts, die Hunger, Not, Elend, Korruption, Mord, Folter und Gewalt zu bieten hat. Apulien ist ein karges und auch ein armes Land. Es herrscht Krieg zwischen den armen und den reichen Menschen. Man bringt sich im wahrsten Sinne des Wortes für ein bisschen Essen um. Die Tagelöhner werden wie Tiere behandelt.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Ettore und Clare in der Gegenwart erzählt. Dadurch darf der Leser die komplette Gefühlswelt, die Ängste und Probleme der Protagonisten hautnah miterleben. Die Autorin schreibt lebhaft in einer vielschichtigen und gut verständlichen Sprache. Die Figuren sind perfekt ausgearbeitet. Sie sind aufgrund der Geschichte sehr komplex und passen nicht in eine Schublade gut oder böse. Die Schauplätze sind bis ins kleinste Detail beschrieben.
Die Erzählung nimmt einen grundsätzlich emotional sehr mit. Gelegentlich ist es auch etwas langatmig und tritt auf der Stelle, bis es dann wieder kraftvoll weitergeht. Mal sind wir in einer zärtlichen Liebesgeschichte unterwegs, die es ja auch zwischendurch gibt, und dann wieder in einer Brutalität und Düsterheit der Zeitgeschichte, die übrigens gut recherchiert war, dass einem ganz anders wird.
Das Buch ist keine Romanze des 20. Jahrhunderts unter der Sonne des Südens. Die Grausamkeiten sind in voller Härte beschrieben. Es ist zwar eine Liebesgeschichte hineingewoben, aber eigentlich geht es um ein Stück Zeitgeschichte Italiens, die nicht ganz leicht zu konsumieren ist. Das Buch ist dennoch gut gemacht. Es ist unterhaltsam, spannend und mit einem völlig unerwarteten Ende. Ein wunderbares Buch. Ich spreche gerne eine Leseempfehlung aus.

Friedericke von „friederickes Bücherblog

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.12.2017
Der verbotene Liebesbrief
Riley, Lucinda

Der verbotene Liebesbrief


sehr gut

Ein spannendes Buch


Das Cover

Der Küstenstreifen mit seinen Felsen und dem Haus im Hintergrund passt genau zum Inhalt des Buches. Die Farben und die gesamte Grafik ordnet das Buch den anderen Büchern von Lucinda Riley zu und sorgt damit für einen hohen Wiedererkennungswert.

Die Geschichte (Achtung: Spoiler!)
Die Journalistin Joanna soll von der Gedenkfeier des verstorbenen Schauspielers Sir James Harrison berichten. Dort lernt sie eine alte Dame kennen, die sie nach einem Schwächeanfall nach Hause begleitet. Einige Tage später schickt sie Joanna einen Umschlag, der einen mysteriösen Liebesbrief enthält.
Joannas Neugierde ist geweckt und sie beginnt der Frage journalistisch nachzugehen. Sie möchte wissen, wer die Liebenden sind und was ihr Leben war. Als sie in die Vergangenheit des verstorbenen Schauspielers eintaucht, gerät sie in tödliche Gefahr.

Meine Meinung: (Achtung: Spoiler!)

Ich habe bisher ein Buch von Lucinda Riley gelesen und das mit großer Begeisterung. Dieses Buch ist allerdings sehr anders, aber nicht minder spannend. Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt. Da wäre die Journalistin Joanna, die mich sofort in ihr Leben gelassen und mich mitgenommen hat. Sie lernt dann im Zuge ihrer Recherche Marcus den Enkel von Sir James Harrison kennen, der mit ihr zusammen in die Unterlagen seines Großvaters einsteigt, um mehr über dessen Leben zu erfahren. Ich fand ihn zunächst aus der Ecke Bruder Leichtfuß kommend und ordnete ihn deshalb langweilig ein, was sich aber schnell änderte.
Dann ist da noch seine Schwester Zoe, die auch als Schauspielerin arbeitet und das Erbe ihres Großvaters verwaltet. Mehr möchte ich zu ihr nicht sagen, um nicht allzu viel zu Spoilern. Das Gleiche trifft auf Joannas Freund Simon zu. Beide Figuren haben mich oftmals in ihrem Handeln allerdings nicht wirklich überzeugt.
Über Schreibstiel und Spannung müssen wir bei Lucinda Riley nicht reden. Auch dieses Buch war kurzweilig, interessant und unterhaltsam. Nur die Erzählung an sich hat mich an der einen oder anderen Stelle etwas ratlos zurückgelassen. Warum? Die Einbindung z. B. der Königsfamilie, fand ich nicht besonders gelungen. Das ganze Konstrukt der Geschichte hat mich eigentlich nicht überzeugt. Mir schien es nicht wirklich ausgereift. Manche plötzlichen Wendungen und Handlungen waren deshalb auch nicht plausibel. Und das Ende war mit Verlaub sehr flach. Gewöhnungsbedürftig war auch der große Anteil kriminalistischer Aktivitäten, was man von Lucinda Riley nicht unbedingt erwartet.
Deshalb ist die Geschichte um Joanna und Marcus, sowie dem verbotenen Liebesbrief für mich nicht das beste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe.
Aufgrund der aber über alle Seiten hinweg immer hochgehaltenen Spannung, dem wunderbaren Schreibstil und der Kurzweil, fühlt man sich prima unterhalten und erlebt schöne Lesestunden. Und deshalb spreche ich eine Leseempfehlung aus.

friedericke von "friederickes Bücherblog"

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.11.2017
Die Abenteuer von Hexe Krepelkirsche und Räuber Fürchtenix
Rothe, Ina

Die Abenteuer von Hexe Krepelkirsche und Räuber Fürchtenix


gut

Ein zauberhaftes Kinderbuch

Cover:

Das Cover zeigt die Hexe und den Räuber unterwegs auf einem Besen. Eine kindgerechte Zeichnung, die auf die Geschichte hinweist.


Die Geschichte (Achtung: Spoiler!):

Hexe Krepelkirsche und Räuber Fürchtenix sind mit ihrem Besen versehentlich vor einem Kindergarten gelandet. Heimlich macht er sich dort zu schaffen und etwas später entdeckt die Hexe seine Beute. Die Polizei schreitet ein.


Meine Meinung:

Es handelt sich um ein kleines Buch für Kinder von drei bis fünf Jahren. Der Text ist kindgerecht und zum Vorlesen konzipiert. Ich denke aber, dass er vom Vortrag auf der Bühne abgeleitet ist und dort natürlich durch die agierenden Personen mit ihrer Stimme und dem starken Ausdruck weit mehr zur Geltung kommen kann, als wenn man das neben den allerdings wunderbaren Zeichnungen nur vorliest.

Meiner Meinung nach sollte auch für kleine Kinder etwas mehr Spannung eingebaut werden. Auch könnte für mich die Auswirkung von Unehrlichkeit etwas mehr Raum bekommen.

Aber die Idee ist wunderbar.
Zur Buchgestaltung möchte ich sagen, dass die wenigen Seiten auf dünnem Papier optisch nicht gerade vermitteln ein Buch in der Hand zu halten. Da folgt dann relativ schnell der Vergleich zwischen Preis und Leistung, der dann vom aussagekräftigen Inhalt ablenkt.
Ich weiß schon, dass es immer schwierig ist ein Buch mit vielen Farbseiten herzustellen, welches dann auch noch einen einladenden Preis hat. Die Frage, ob man das Buch optisch durch dickeres Papier bei gleicher Seitenzahl oder durch mehr Textseiten aufwertet ist und bleibt der Spagat.


Friedericke von „friederickes Bücherblog“

Bewertung vom 22.11.2017
Venusberg
Thiesmeyer, Alexa

Venusberg


sehr gut

Ein spannender Krimi

Cover:

Das Cover zeigt den Venusberg, ein Stadtteil von Bonn, der sogleich den Titel des Buches und den lokalen Bezug der Geschichte darstellt.


Die Geschichte (Achtung: Spoiler!):

Privatdetektiv Freddy bittet seine Freundin Pilar in Urlaub zu fahren. Diese hat eine Auszeit bitter nötig und möchte Abstand gewinnen. Der letzte Auftrag macht ihr nämlich immer noch zu schaffen.
Sie fährt nach Island. Dort lebt Gerda, die 1986 nach der Ermordung eines Bonner Diplomaten durch die RAF in die Einsamkeit geflohen ist. Nunmehr viele Jahre später sterben in Bonn zwei ehemalige Schulfreundinnen von Gerda.
Anstelle dort ihren Urlaub zu genießen, wird Pilar von Freddy gebeten, Gerda zu suchen. Eine verzwickte Geschichte um Rache und Hass nimmt ihren Lauf.

Meine Meinung:


Der Anfang ist etwas langsam und die Geschichte plätschert zunächst einige Seiten dahin, bis sich die Spannung nach und nach aufbaut. Der Schreibstil ist leicht und verständlich. Die Figuren hat die Autorin sehr gut ausgearbeitet und mit interessanten Charakteren ausgestattet. Das Pärchen Freddy und Pilar, das wohl in mehreren Büchern in „Fälle“ hinein stolpert ist sehr sympathisch. Die Schauplätze sind präzise beschrieben und die Mischung aus Lokalkolorit (Bonn) und Island hat seinen besonderen Reiz.

Gut platzierte Perspektivwechsel sorgen dafür, dass die Geschichte immer im Fluss bleibt und vorangetrieben wird. Morde, Verwicklungen und kriminalistische Handlungen, gewürzt mit ein wenig Zeitgeschichte und viel Bonner Flair sorgen für Kurzweil, Spannung und gute Unterhaltung. Gelegentlich dachte ich, dass mich manche Figuren etwas auf Abstand halten und eine ganze tiefe Nähe an der einen oder anderen Stelle nicht zulassen. Das war aber subjektiv und tut der Spannung und der Unterhaltung keinerlei Abbruch.

Das Buch bekommt deshalb von mir eine Leseempfehlung.


Friedericke von „friederickes Bücherblog“

Bewertung vom 22.11.2017
Drei Lichtjahre
Canobbio, Andrea

Drei Lichtjahre


sehr gut

Ein intensiver Liebesroman

Cover:

Ein sich innig umarmendes Liebespaar. Das Symbol an sich für eine schöne Liebesgeschichte. Deshalb hat mich der Einband gemeinsam mit dem Klappentext animiert das Buch lesen zu wollen.


Die Geschichte (Achtung: Spoiler!):


Claudio Viberti wohnt mit seiner Mutter und seiner Exfrau in gleichen Haus. Er ist ein sehr schüchterner Mensch und lernt eine Tages Cecilia kennen und verliebt sich in sie. Irgendwann nach langem Zögern gesteht er ihr seine Liebe und weil auch sie so zurückhaltend lebt, ist eine Beziehung trotzdem in weiter Ferne.
Dann drängt sich auch noch Cecilias Schwester an ihn heran, doch seine große Liebe ist und bleibt Cecilia.
Meine Meinung:

Das Buch wird aus den Perspektiven der Beteiligten erzählt. Es ist eine sehr intensive Geschichte um die Liebe und die Gefühle von drei Personen zueinander.
Zusätzlich tritt gelegentlich der Sohn als Erzähler auf, der die Geschichte aus mehreren Jahren rückblickend in Augenschein nimmt und damit die Spannung hochhält. Ich finde das besonders klug, weil die drei Protagonisten ein und dieselbe Geschichte eben aus ihrer Sicht und damit gleiche Inhalte mehrmals erzählen, aber eben anders. Durch die Zögerlichkeit der Protagonisten in ihrem Leben, wäre das Buch langatmig geworden, was der Sohn deshalb wunderbar zu verhindern vermag.

Der Autor ist ein Meister seines Fachs. Über seine Art zu schreiben muss man nicht weiter berichten, denn seine Erfolge sprechen für sich. Die Figuren sind entsprechend ihrer Charaktere perfekt angelegt, eben manchmal etwas anstrengend, weil sie nicht aus ihrer Haut können und man ihnen am liebsten ab und zu einen Schubser geben möchte.
Drei Liebesgeschichten oder nur eine Geschichte? Mit sehr viel Feingefühl erzählt in einer Sprache, die jede Regung und jedes Gefühl bis ins Kleinste beleuchtet.

Das Buch erhält von mir eine ausdrückliche Leseempfehlung.

Friedericke von „friederickes Bücherblog“

Bewertung vom 22.11.2017
Tausend Teufel / Max Heller Bd.2
Goldammer, Frank

Tausend Teufel / Max Heller Bd.2


ausgezeichnet

Ein wunderbares Buch

Cover:

Das Cover mit seinen grauen Farbtönen spiegelt die triste und schwierige Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg und harmoniert wunderbar mit dem Cover des ersten Buches. Beide erzeugen einen hohen Wiedererkennungswert und erwecken zusammen mit dem Klappentext den Wunsch das Buch unbedingt lesen zu wollen.

Die Geschichte (Achtung: Spoiler!):

Die Geschichte spielt in Dresden im zweiten Jahr nach Kriegsende. Es ist bitterkalt, die Stadt ist ein Trümmerhaufen und es herrscht große Wohnungsnot. Die Bevölkerung leidet. Heller wird zu seinem zweiten Fall gerufen und er ermittelt den Tod eines Rotarmisten, der aber vom Militär weggeschafft wird. Übrig bleiben eine Blutlache und ein Rucksack mit dem abgetrennten Kopf eines Mannes

Meine Meinung:

Das Buch hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Der Schreibstil ist leicht verständlich und flüssig. Die Figuren sind wunderbar erarbeitet, harmonieren mit ihren zugewiesenen Charakteren und verteilen entsprechend Sympathie oder auch Abneigung. Sie lassen die Leser sehr nahe an sich heran. Die Schauplätze sind präzise beschrieben und übermitteln die Orte bildlich genau, sodass ich überall dabei sein konnte. Die Perspektivwechsel und kriminalistischen Elemente erhalten von der ersten bis zur letzten Seite die Spannung. Gut recherchierte Zeitgeschichte fügt sich in die Geschehnisse harmonisch ein und lässt Gänsehaut wachsen, ob der schwierigen Lebensbedingungen und Kämpfe um ein neues Leben in dieser Zeit.
Heller, der Ermittler arbeitet ja an seinem zweiten Fall und ich gestehe, ich kannte das erste Buch nicht. Ich stelle mir vor, dass es für mich schöner gewesen wäre, das erste Buch zuvor gelesen zu haben. Es schmälert aber nicht das Lesevergnügen. Es ist eher so, dass man mehr über den Heller erfahren möchte. Schade fand ich, dass sich bei der Buchgestaltung Fehler eingeschlichen haben und zwischendurch immer mal wieder einige Seiten fehlen.

Der Respekt vor unseren Eltern und Großeltern, die in den ersten Jahren nach dem Krieg mit all ihren Entbehrungen den Grundstein für unser Leben gelegt haben, steigt mit diesen eindringlichen Erzählungen.

Fazit: Das Buch hat mich total begeistert und ich lege es zu den Büchern, die nach dem Lesen noch präsent sind, was ein Zeichen von Begeisterung ist. Von mir gibt es eine ausdrückliche Leseempfehlung.

Friedericke von „friederickes Bücherblog“

Bewertung vom 04.11.2017
Zeiten des Aufbruchs / Jahrhundert-Trilogie Bd.2
Korn, Carmen

Zeiten des Aufbruchs / Jahrhundert-Trilogie Bd.2


ausgezeichnet

Ich bin etwas zurückhaltend in das Buch eingestiegen, weil ich mit dem ersten Band durch die vielen Protagonisten und die unterschiedlichen Ansprachen mit Vor- oder Zuname etwas angestrengt war.

Aber nun war es ein Genuss. Ich kannte die meisten Personen und hatte mich auch an die zum Teil schnellen Perspektivwechsel, sowie die gelegentlich großen Zeitsprünge aus dem ersten Band gewöhnt. Dadurch konnte ich mich ganz auf die Geschehnisse konzentrieren.

Alle Figuren haben sich exzellent weiterentwickelt und die neu hinzugekommenen perfekt eingefügt. Die Schauplätze in Hamburg waren auch in diesem Buch wunderbar beschrieben. Die eingearbeitete Zeitgeschichte lässt auch dieses Mal auf eine perfekte Recherche schließen und gestattet mehr als nur einen Blick, in die interessanten Jahrzehnte nach dem Krieg, mit allen Problemen und Freuden dieser Zeit. Ein wenig habe ich mich gewundert, dass alle Beteiligten nach dem Krieg ein bessergestelltes Leben führen konnten.

Der Schreibstil war wie im ersten Buch natürlich auch flüssig und sehr verständlich. Die Szenen lebhaft und durch die stetigen Wechsel sehr kurzweilig. Es war einfach die reine Freude in diese Zeit einzutauchen und die Geschichten rund um die vier Freundinnen und ihre Familien zu genießen.

Ich spreche eine klare Leseempfehlung aus und wünsche viel Vergnügen.


Friedericke von „friederickes Bücherblog“

11 von 16 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 04.11.2017
Smillo von Gerresheim
Regitz, Brigitte

Smillo von Gerresheim


gut

Eine Katzengeschichte

Cover:


Ein Kater sitzt am Straßenrand und blickt sich suchend um. Die kindgerechte Zeichnung passt zum Inhalt des Buches. Der Klappentext macht neugierig.

Die Geschichte (Achtung: Spoiler!)

Die Geschichte erzählt von einem Kater, der eine Futterstelle findet, an der Tierschützer täglich herrenlose Katzen mit Futter versorgen. So bekommen Kinder einen Einblick in das Leben von Tieren, die kein Zuhause haben.


Meine Meinung:

Es handelt sich um ein feinfühliges Kinderbuch und normalerweise bewerte ich nur den Inhalt und die Zeichnungen. Keinesfalls das Layout. Aber in diesem Fall mache ich eine Ausnahme, weil das Format in die Geschichte hinein strahlt.

Dieses große Format stört meines Erachtens, weil man ganz oft auf eine fast leere Seite schaut. Ähnlich ist es auch mit den Zeichnungen, die nur das obere Drittel einnehmen. Ich weiß wie schwer das ist, ein richtiges Format zu wählen. Ein kleines Format ist auch nicht immer ideal, weil es mit relativ wenigen Seiten schnell als Broschüre, oder als Heftchen daherkommt. Es ist und bleibt deshalb ein Spagat und vielleicht auch Geschmacksache. Bei der Schrift stört der Punkt, am Ende des Satzes, auf halber Höhe, den Lesefluss. Das mag jetzt pingelig klingen. Aber Vielleser sind den Punkt an anderer Stelle gewöhnt und das Auge muss sich erst gewöhnen.

Die Geschichte ist sehr einfühlsam und schildert Kindern das Leben und die Gefühle von herrenlosen Tieren. Die Autorin schreibt flüssig, leicht verständlich und kindgerecht. Überwiegend schaut man von außen in die Erzählung hinein, was ja eigentlich immer etwas Abstand von den Figuren bedeutet. Von daher hätte ich mir gut vorstellen können, in den kleinen Smillo hineinzukriechen und das Ganze aus seiner Perspektive zu betrachten. Aber das Buch ist ein schönes Buch, das Kinder bestimmt gerne mögen. Die Zeichnungen sind besonders hervorzuheben. Sie sind ausdrucksstark und sehr detailliert. Sie tragen zum besseren Verständnis und dem Tierschutz bei.

Am Ende des Buches sind noch viele Hinweise für Wissbegierige.

Das Buch bekommt eine Leseempfehlung.

Friedericke von „friederickes Bücherblog“