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mosaik
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Neumarkt a. W., Salzburg
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Meine Leidenschaft gehört der Geografie, meine "zweite Heimat" war über Jahrzehnte Italien und alles rund ums Kulinarische interessiert mich immer. So versuche ich eben auf das eine oder andere Buch aufmerksam zu machen und hoffen, mit meinem Rezensionen ein wenig weiter zu helfen

Bewertungen

Insgesamt 452 Bewertungen
Bewertung vom 16.11.2013
Silent Space
Danzmayr, Wolfgang;Fels, Wolfgang;Gauß, Karl-Markus

Silent Space


gut

Warum ein englischer Titel und warum so viele farblich (künstlerisch) verfälschte Bilder?

Gleich vorweg – diese Rezension drückt meine ganz persönliche Meinung aus und gerade bei diesem Buch werden die Geschmäcker auseinander gehen.

Was mir an diesem Buch gefällt sind die ganzseitigen Bilder in Querformat und dass die auf den Bildern gezeigten Straßen und Plätze menschenleer und ohne Verkehr sind. Und ich anerkenne auch, dass die meisten Bilder einen künstlerischen Wert haben mögen. Vor allem aber wohl Geduld oder frühes Aufstehen erforderten.

Was mir an diesem Buch aber wirklich nicht gefällt ist der englische Name. Ich hätte ja für einen solchen Verständnis, wenn das Buch zweisprachig wäre. Ist es aber nicht. Warum muss es also „Silent Space“ heißen? Noch dazu, wo die Texte im Buch Gedichte in deutscher Sprache sind. Sie stammen von sieben SchriftstellerInnen (z. B. „Todesschweigen“ von Wolfgang Fels, „damals“ von Christoph Janacs).

Schwarzweißbilder sind schön und meist sehr eindrucksvoll. Wenn aber wie im Beispiel Franziskanergasse ein Schwarzweißbild dann auch noch grobkörnig nachbearbeitet wird, gefällt es mir nicht mehr. Auch viele farblich nachbearbeitete Bilder, die dann so mystische, aber niemals tatsächlich vorhandene Stimmungen ausstrahlen, gefallen mir persönlich überhaupt nicht. Salzburg ist nämlich so dann nie für den Leser erlebbar. Farbverfälschungen haben Bilder von Salzburger Straßen und Plätze nicht notwendig.

Der Klappentext „ein anderer und lohnender Blick auf die Schönheit Salzburgs“ traf für mich persönlich nur bedingt bei einigen Bildern zu. Die literarischen Texte und Gedichte sind auch nicht so meine Sache, wenngleich sie sicherlich aus der Sicht von Schriftstellern hochwertig sein mögen. Ich habe viele nicht ganz verstanden. Muss ich aber auch nicht, denn dieses Buch wird seine Freunde bei den Freunden der Kunst finden, weniger bei denen, die Salzburgs ruhige und verschlafenen Seiten kennenlernen wollten.

Bewertung vom 14.10.2013
Apotheke über dem Herd
Zizenbacher, Petra

Apotheke über dem Herd


gut

Ein Buch für ein schnelles, kurzes Nachlesen, aber mit etwas oberflächliche Beschreibungen

Auf fast 300 Seiten bietet dieses Buch mehr als 100 Rezepte und Anwendungsbeispiele von 62 Kräutern und Gewürzen. Nach einleitenden, kurzen Erklärungen (z. B. Anbau, Ernten, Kaufen von Gewürzen oder deren Verwendung) folgt ein Kapitel, wie man Gewürze als Heilmittel anwenden kann. Eine vierseitige Übersicht in Tabellenform gibt Auskunft über rund 35 Anwendungsmöglichkeiten, vom Abstillen über Harnweginfekt bis Zahnschmerzen. Dann folgt der Hauptteil, die Beschreibung aller Kräuter und Gewürze. Auf zwei bis drei Seiten werden sie erklärt bzw. beschrieben und Rezepte empfohlen, beispielsweise bei der Kapuzinerkresse ein Tofu-Kresse-Brotaufstrich oder bei Rosmarin eine Linsensuppe mit Bärlauch. Bei jedem Kraut bzw. Gewürz ist auch ein gutes Bild zu sehen, das das jeweilige Kraut bzw. Gewürz zeigt. Immer wieder gibt Zizenbacher Hinweise auf Hildegard von Bingen, wie sie das entsprechende Kraut bzw. Gewürz sah oder verwendete. Etwas verwirrend der Untertitel, da beispielsweise Galant aus dem Pazifischen Raum stammt und somit wohl nicht als „heimisch“ zu bezeichnen ist. Die Seiten sind in gut lesbarer, großer Schrift gedruckt, was allerdings das Buch auch umfangreicher erscheinen lässt, als der Inhalt dann tatsächlich ist. Leser aus Deutschland brauchen sich nicht über österreichische Bezeichnungen erschrecken – am Ende des Buches gibt es Erklärungen, was beispielsweise Faschiertes, Ribisel oder Stadl sind. Ein Buch für ein schnelles, kurzes Nachlesen.

Bewertung vom 01.10.2013
Hoch und Heilig
Limpöck, Rainer

Hoch und Heilig


sehr gut

Grundkenntnisse von und etwas Glauben an Schamanismus setzt dieses Buch schon voraus

Wer dieses Buch lesen möchte, der sollte den Untertitel ernst und als Inhalt nehmen. Dann liegt er beim Lesen richtig: es geht um nicht erklärbare Phänomene am für Schamanen heiligen und für alle Menschen hohen Untersberg bei Salzburg.

Der Alpenschamane Limpöck berichten von eigenen Erlebnissen und ihm zugetragenen Erlebten. Nach dem Erscheinen seines zweiten Buches „Mythos Unterberg“ meldeten sich viele Menschen bei ihm, die ihm von eigenartigen Erlebnissen am Berg und zu dessen Füßen berichteten. Manche haben ihm Bilder zur Verfügung gestellt. Auf diesen kann man Steinwesen, Orbs, Lichtphänomene, ja sogar angeblich Ufo erkennen. Letzteres allerdings, ist selbst bei gutem Willen schwer zu glauben, zumal die Aufnahme aus großer Entfernung gemacht wurde, dass nur mehr einzelne Bildpunkte erkennbar sind (die eben nicht identifizierbar sind – „Unidentified flying objects“ – ufo). Eine aus der Gegend stammende Mythologin bringt eigene Erlebnisse ins Buch ein.

Limpöck widmet sich u.a. den Themen Totenzüge, Geistermetten, Hochzeit und Bestattung am Untersberg. Alois Irlmaier, ein berühmter bayrischer Hellseher wird in einem eigenen Kapitel vorgestellt. Limpöck geht den Geheimnissen der Zahl Zwölf, des Energiezentrums des Berges und seinen Heilkräften nach. Immer wieder dokumentieren Bilder Lichtphänomene und geografische Besonderheiten am Untersberg. Im letzten Kapitel geht es um Mutter Percht, die Weißen Frauen und deren möglicher Zusammenhang mit Halluzinationen von Extrembergsteigern in Höhen über 7 000 Metern sowie um Wildfrauen und Bergmandln.

Etwas schwer tue ich mir dem Kapitel über David Zwilling, dem Ski-Star, der zum Pilger und Visionär wurde. Allein schon das Bild mit fünf Bürgermeistern bei einer Einweihung eines der Sterne der Liebe von Zwilling im Mariengarten in Großgmain erscheint mir persönlich doch etwas mehr in Richtung Marketing als Schamanismus zu gehen. Die Oronite, in Kunstharz eingegossene Bergkristalle mit metallischen Teilen, die harmonisierende Wirkung auf Energiefelder haben sollen, lassen Zweifel in mir hochkommen. Auch, weil sie eigentlich optisch gar nicht in die Landschaft passen und – aus meiner Sicht – Fremdkörper darstellen, die Limpöck in seinem Buch „Mythos Untersberg“ gar so geißelt. Im Kapitel über „Mitternachtsberg oder Mittagsberg?“ kommt die Vermutung auf, der Untersberg wäre schon zur Zeit Jesus Christus als heiliger Berg im Nahen Osten bekannt gewesen. Wobei das Kapitel an sich sehr interessante Information enthält.

Ansprechende und aussagekräftige Bilder, gute Druckqualität, viele Beiträge von Menschen, die Erfahrungen mit eben Geistwesen am Untersberg gemacht haben, der einfache, unspektakuläre Schreibstil Limpöck’s und die vielen Rätseln, mit manchen Antworten und viel Ungelöstem, machen das Buch durchaus lesenswert. Vorausgesetzt, man ist dem Schamanismus nicht ganz abgeneigt und glaubt daran, dass in der Natur nichts ohne Leben und Seele ist. Übrigens, auch der katholische „Untersbergpfarrer“ Herbert Schmatzberger aus Großgmain steht diesen Dingen aufgeschlossen gegenüber.

Bewertung vom 16.09.2013
Bretagne
Schmid, Marcus X.

Bretagne


ausgezeichnet

Sehr detailliert, interessant geschrieben und mit viel aktueller Information

Diesen Sommer habe ich einen interessanten Urlaub in der Bretagne verbracht! Geistig und doch sehr bildhaft beim Lesen dieses Reiseführers! 630 Seiten Merkwürdiges (Beispiel: 140+4+2, es geht um Stufen), Erotisches in der Katholischen Kirche („die sündige Nacht der Vergebung“), Geschichtliches (Korsaren), Legendenhaftes (Der Gral, Die Artussage, Merlin), Heiliges (St. Yves – Anwalt der Armen, einer der 777 bretonischen, nicht alle von der Kirche anerkannten, Heiligen), Sehenswertes (Le Mont Saint Michel), Wissenswertes (Austernzucht, Gezeiten, Pardon, Triumphbalken) und vieles mehr.

Bei Reisen habe ich diese nordwestlichste Region Frankreichs selbst ein wenig kennengelernt. Bilder von riesigen Artischocken-Felder an der Côte du Léon nördlich von Morlaix und westlich von Roscoff wurden beim Lesen wieder wach. Schmid schreibt, dass in diesem Teil Frankreichs der Strand mal nur wenige Meter breit sei und Stunden später müsse man hunderte Meter weit ins Meer durch Sand waten, denn die Gezeitenunterschiede können bis zu 14 Meter (!) betragen. Das kann ich aus eigener Erfahrung nur bestätigen.

Auch die mir immer noch sehr im Gedächtnis haftende „Calvaire-Tour“ (Kalvarienberg-Friedhofsbezirke) Lampaul-Guimiliau – Guimiliau – Saint-Thégonnec – Sizun – Pleyben mit den faszinierenden Steinbauten in Friedhöfen, den imposanten Triumphbalken und holzgeschnitzten Altären in den Kirchen, wird natürlich ausführlich beschrieben.

Nicht unwichtig sind die durchaus ausführlichen Beschreibungen der verschiedenen Badestrände zwischen den Abschnitten wildromantisch zerklüfteter Felsküsten, Informationen zu verschiedenen Bootsausflugsmöglichkeiten, bretonischer Feste, Fahrradverleih und vieler anderer Besichtigungsmöglichkeiten. Jugendherbergen, einfache Hotels bis hin zu Nobelhotels, Restauranttipps und Hinweise auf Campingplätze – zwischen Geschichte und Geschichten, guten Bildern und zahlreichen Detailkarten von Küstenabschnitten und Ortskernen bietet dieser Führer viele aha-Erlebnisse und „da-muss-ich-hin“-Impulse.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.