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Benutzername: 
Eva L.
Wohnort: 
Osnabrück

Bewertungen

Insgesamt 303 Bewertungen
Bewertung vom 04.05.2010
Das Blut des Dämons / Dawn & Julien Bd.3
Raven, Lynn

Das Blut des Dämons / Dawn & Julien Bd.3


sehr gut

Kurzbeschreibung:
Durch den Versuch, Dawns Wechsel zur Lamia zu erzwingen, scheint ihr „Onkel“ Samuel ihr Todesurteil gesprochen zu haben – ihr Körper beginnt zu versagen. Verzweifelt versucht ihr Geliebter und Leibwächter, der Voudranj Julien, Dawns Leben zu retten, und schreckt auch nicht davor zurück, sein eigenes Leben für seine Geliebte zu opfern.

Meine Meinung:
Nach „Der Kuss des Dämons“ und „Das Herz des Dämons“ ist „Das Blut des Dämons“ der dritte und finale Teil der Serie um den Voudranj Julien Du Cranier und das Menschenmädchen Dawn Warden, das dazu auserkoren ist, die nächste Pricessa Strigoja, die Prinzessin der Lamia, zu sein. Der Einstieg in die Geschichte fällt leicht, auch wenn sie zu Anfang manchmal ein wenig undurchsichtig und verwirrend ist. Im Laufe des Buches werden diese Unklarheiten aber beseitigt. Sie tragen zudem dazu bei, direkt Spannung aufzubauen, die sich beinahe bis zur letzten Seite hält. Nur an ganz wenigen Stellen glaubt man, die Handlung vorhersehen zu können, und oftmals hält die Autorin dann auch Überraschungen für den Leser bereit, die man keinesfalls erwartet hat. Doch auch die Gefühle kommen nicht zu kurz, ohne dass die Geschichte kitschig oder albern wirkt. An einer Stelle war ich sogar den Tränen nahe, was mir bei einem Buch dieses Genres eigentlich eher selten passiert.

Die Charaktere bleiben leider, im Vergleich zu den ersten beiden Bänden, ein wenig farblos und oberflächlich. Es gelingt nur schwer, eine Beziehung zu Dawn, Julien oder Adrien aufzubauen, obwohl diese Figuren den meisten Platz in der Handlung einnehmen. Alle anderen Figuren bleiben sehr außen vor. Dawn verwandelt sich in eine jammernde, leidende, nach Blut „maunzende“ Heulsuse und ging mir beim Lesen furchtbar auf die Nerven. Julien bleibt auch in seiner Verzweiflung und Angst um Dawn irgendwie sympathisch, aber er ist nicht mehr der starke, gefährliche Voudranj, den man in den ersten beiden Bänden kennen – und liebengelernt hat. Und auch Adrien büßt einiges an Sympathie ein. Sehr gut gefallen hat mir hingegen die Figur des Olek Nareszky und ich finde es sehr schade, dass er erst so spät einen Platz in der Geschichte bekommen hat. Von ihm hätte ich gerne noch mehr gehört und erfahren.

Auch wenn „Das Blut des Dämons“ mit seinen beiden Vorgängern nicht ganz mithalten kann, ist es doch ein würdiges Ende für diese tolle Trilogie. Spannend, fesselnd – und mit einem Ende, das man SO ganz sicher nicht erwartet hat.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 01.05.2010
Zeit der Gespenster
Picoult, Jodi

Zeit der Gespenster


sehr gut

Auch mit „Zeit der Gespenster“ wagt sich Erfolgsautorin Jodi Picoult wieder an mehrere brandheiße Themen heran. Doch es geht nicht in erster Linie, wie der Titel vermuten lässt, um Geister – Hauptthema ist die amerikanische Eugenik- Forschung in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts. Aber auch Selbstmord, Pränataldiagnostik, die Erbkrankheit XP, Diskriminierung von Minderheiten und eben paranormale Erscheinungen finden Platz in der Handlung. Ein bisschen viel Stoff für meinen Geschmack, aber der Autorin gelingt es, alles zu einer logischen Handlung zu verweben, in der alles zusammen passt.

Die Geschichte ist in drei Abschnitte eingeteilt: Abschnitt eins und drei spielen in der Gegenwart und befassen sich mit den Ermittlungen rund um die Erscheinungen auf dem Grundstück. Teil zwei spielt im Jahre 1932 und gibt dem Leser einen Einblick in die Geschehnisse damals, die für die anderen Abschnitte von großer Bedeutung sind.
Die „Beleuchtung von unterschiedlichen Seiten“ macht die Geschichte spannend. Man rätselt mit und versucht, den Fall zu lösen, kommt aber bis zum Schluss nicht darauf, was vorgefallen sein könnte.

Typisch für Jodi Picoult ist die Vielzahl an Charakteren, die alle direkt in den ersten Kapitel des Buches auftauchen. Da die Handlung in ihren Büchern immer aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten erzählt wird, ist dies ist ziemlich verwirrend und man verliert schnell den Durchblick, wer gerade wer ist und was tut. Im Laufe der Geschichte gewinnt man den Überblick allerdings zurück und kann die Figuren zuordnen. Leider schafft sie es nicht, allen Charakteren die nötige Tiefe zu verleihen. Über einige hätte ich gerne mehr erfahren, allen voran Ruby und besonders Lucy, während beispielsweise die Geschichte um den an XP erkrankten Ethan meiner Meinung nach ruhig weniger im Vordergrund hätte stehen dürfen.

Mit der amerikanischen Eugenik- Forschung befasst sich „Zeit der Gespenster“ mit einem Thema, dass so in der Unterhaltungsliteratur wohl noch nicht da gewesen ist. Erschreckend anschaulich schildert die Autorin die Versuche, kriminelle und „degenerierte“ Menschen an der Fortpflanzung zu hindern und die damit verbundenen Schicksale. Alleine wegen dieser Informationen ist „Zeit der Gespenster“ lesenswert, aber auch sonst überzeugt Jodi Picoult wieder einmal. Das Ende ist zwar ein wenig kitschig, aber das schadet der Geschichte in keinster Weise. Eher im Gegenteil – es holt den Leser nach vielen schockierenden Tatsachen wieder zurück und zeigt, dass „Zeit der Gespenster“ trotz aller Wahrheiten, die wir darin finden, doch „nur“ ein Roman ist, und der darf ruhig ein wenig kitschig sein.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.04.2010
Den Tod im Blick / Numbers Trilogie Bd.1
Ward, Rachel

Den Tod im Blick / Numbers Trilogie Bd.1


sehr gut

Kurzbeschreibung:
Immer, wenn die fünfzehnjährige Jem einem anderen Menschen in die Augen schaut, sieht sie eine Zahl – das Datum des Tages, an dem dieser Mensch sterben wird. Unfähig, mit dieser „Gabe“ umzugehen, zieht sie sich von ihrer Umwelt zurück, bis sie eines Tages Spinne begegnet. Der große, stinkende, schwarze Junge schafft es, was bisher niemandem gelungen ist – er dringt zu Jem vor und holt sie ein wenig aus ihrer einsamen Welt. Doch dann erschüttert ein Terroranschlag London, und Jem und Spinne werden zu Gejagten. Verzweifelt versuchen sie zu fliehen, denn ihre gemeinsame Zeit verrinnt unaufhaltbar.

Meine Meinung:
„Numbers“ ist das Debüt der britischen Autorin Rachel Ward, das direkt Lust macht, mehr von dieser Autorin zu lesen. Sie schneidet in ihrem ersten Roman vielerlei Themen an – Verlust der Eltern, Tod durch Drogen, das Aufwachsen als Waisenkind, Depressionen, aber auch Freundschaft und die erste Liebe. Doch trotz dieser Vielzahl an „Baustellen“ ist das Buch nicht verwirren oder undurchsichtig - ganz im Gegenteil. Man findet sich schnell und gut in die Geschichte und Jems Leben ein, auch wenn es manchmal schwer fällt, dieses Mädchen zu verstehen. Sie ist völlig in sich gekehrt, verbohrt und störrisch, lässt niemanden an sich heran und verkriecht sie in ihrer eigenen kleinen Welt aus Trauer, Wut und Einsamkeit. Das macht sie nicht gerade zu einer Sympathieträgerin, aber trotzdem schließt man sie im Laufe des Buches ins Herz.
Ebenso Spinne, den großen, schwarzen Jungen, von dem man in der ersten Hälfte des Buches immer nur erfährt, dass er sich nicht wäscht und furchtbar stinkt. Man ist froh, dass es keine „Geruchs – Bücher“ gibt, aber kann es trotzdem in gewisser Weise verstehen, dass Jem sich zu ihm hingezogen fühlt.
Jeder der Charaktere in „Numbers“ hat seine Ecken, Kanten und Geschichten, selbst die Randfiguren. Und genau das ist es, was das Buch realistisch und lebensecht macht, obwohl der eigentliche Hintergrund der Geschichte ja ein recht fantastischer ist. Man hat während des Lesens die ganze Zeit das Gefühl, dass diese Story durchaus wahr sein könnte.

Ein wenig gestört hat mich zu Beginn des Buches die etwas ruppige Sprache Jems. Besonders in den ersten Kapitel flucht und schimpft sie eigentlich nur, was mir schnell auf die Nerven ging. Man gewöhnt sich aber daran und irgendwann kann man darüber hinwegsehen.

Ich war „Numbers“ gegenüber anfangs ein wenig skeptisch, da es vielerorts als Thriller bezeichnet wurde, die ich jedoch gar nicht gerne lese. Glücklicherweise hat es mit einem Thriller aber wenig gemein. Es ist zwar durchaus spannend, aber nicht brutal oder blutig, so dass man es guten Gewissens auch jungen Lesern empfehlen kann. Wichtigere Dinge wie Freundschaft und Liebe stehen an erster Stelle, ohne dass das Buch kitschig oder romantisch wirkt.

Der Schluss hat mir leider gar nicht gefallen, ich hätte mir ein anderes Ende für diese Geschichte gewünscht. Da mir das Buch aber insgesamt sehr gut gefallen hat, ist das nicht weiter tragisch.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.04.2010
Betrogen / House of Night Bd.2
Cast, P. C.;Cast, Kristin

Betrogen / House of Night Bd.2


sehr gut

Kurzbeschreibung:
Schon kurz nachdem sie gezeichnet und ins House of Night eingezogen ist, stellt sich heraus, dass die sechzehnjährige Zoey etwas Besonderes ist: Die Göttin Nyx hat ihr eine Affinität zu allen fünf Elementen Wasser, Feuer, Erde, Luft und Geist geschenkt und sie somit zur mächtigsten Jungvampyrin aller Zeiten gemacht. Ihre Mentorin Neferet hat Zoey außerdem zur Anführerin der „Töchter und Söhne der Dunkelheit“ ernannt und bildet sie als Hohepriesterin aus. Endlich scheint sich im Leben des Mädchens alles zum Guten zu wenden. Doch dann verschwinden aus mysteriöse Weise Schüler von Zoeys ehemaliger Highschool, und alles deutet darauf hin, dass sie Opfer von Vampirangriffen wurden…

Meine Meinung:
„Betrogen“ ist der langersehnte zweite Teil der „House of Night“ Serie des amerikanischen Mutter- Tochter – Gespanns Cast und hat mir deutlich besser gefallen als sein Vorgänger. Die Geschichte beginnt nahtlos an der Stelle, an der „Gezeichnet“ endete und startet direkt ohne lange Vorreden durch. Der Einstieg gelingt deutlich leichter, man findet sich schnell wieder im House of Night zurecht, auch ohne den ersten Band direkt vorher noch einmal gelesen zu haben.
War „Gezeichnet“ stellenweise ein wenig langatmig, so kann man sich über mangelnde Spannung im zweiten Teil kaum beklagen. Sie bleibt beständig von der ersten bis zur letzten Seite, auch wenn einige Dinge ein wenig vorhersehbar sind. Ich kann mich aber an keine einzige Stelle erinnern, an der ich mich beim Lesen auch nur ansatzweise gelangweilt hätte!!

Wie auch schon bei „Gezeichnet“ hat mich zu Beginn dieses Buches die etwas schnodderige Ausdrucksweise der Charaktere gestört. Besonders schlimm fand ich es bei Stevie – Rae, sie hat mich phasenweise richtig genervt. Mit der Zeit wurde es aber besser, entweder habe ich mich einfach wieder an die Ausdrucksweise gewöhnen müssen oder aber sie wurde mit dem Fortschreiten der Geschichte weniger „jugendlich“. Abgesehen von diesem kleinen Makel war das Buch aber wieder herrlich zu lesen. Schade fand ich es aber, dass die okkulten Rituale, die in „Gezeichnet“ ja im Überfluss vorhanden waren und beschrieben wurden, in diesem Band bis auf Zoeys erstes Ritual als Anführerin so gar keinen Platz in der Handlung einnehmen.

Die Charaktere sind auch in „Betrogen“ wieder gut durchdacht und anschaulich beschrieben. Von einigen Figuren war ich jedoch, sowohl im positiven als auch im negativen Sinne, sehr überrascht, war ich mir doch nach „Gezeichnet“ sicher, sie ein wenig einschätzen zu können. Das weckt natürlich die Neugier auf die folgenden Bände – wer weiß, was für Überraschungen die Autorinnen noch für die Leser bereithalten! Auch freue ich mich auf weitere neue Figuren, die in Zukunft gezeichnet und in die Schule einziehen werden.

Dieser Besuch im „House of Night“ war für meinen Geschmack ein wenig zu kurz! Ich freue mich schon auf eine Rückkehr in die Vampirschule mit dem dritten Teil „Erwählt“, der im August erscheint.

3 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.04.2010
Sayuri
Bargmann, Carina

Sayuri


ausgezeichnet

Kurzbeschreibung:
Weil der Fluß Shanu, die Quelle allen Lebens, zu versiegen droht, verbannt der Kaiserbruder Miro alle 16jährigen Mädchen und Jungen aus seiner Stadt und überlässt sie in der Wüste ihrem Schicksal. Auch Marje und ihre Freundin Sayuri müssen fliehen und kämpfen in der Wüste um ihr Leben. Doch plötzlich treffen sie auf Kiyoshi, den Neffen und Erben des Kaisers, der auf der Suche nach einem auserwählten, sechzehnjährigen Mädchen ist, das einer alten Prophezeiung zur Folge die Stadt retten kann.

Meine Meinung:
"Sayuri" ist das Fantasy- Debüt der erst 1991 geborenen Carina Bergmann, von der man in Zukunft hoffentlich noch viel hören wird. Sie nimmt uns mit in die fremde Fantasiewelt von Marje und Sayuri, in der alles Leben von einem Fluß abhängig ist und dessen Quelle von der Macht des Kaisers gespeist wird.
Zu Beginn gestaltet es sich ein wenig schwierig, in die Geschichte hineinzufinden, denn der Anfang des Buches ist sehr verwirrend. Der Leser wird mit einer Flut an Namen bombadiert, die es erstmal zu sortieren gilt. Dass auch die Sonne und die beiden Monde, die in der Geschichte eine kleine Rolle spielen, ebenfalls Namen haben, trägt nicht gerade zu ihrer Durchsichtigkeit bei. Hat man dies jedoch erstmal begriffen und kann die einzelnen Namen ihren Charakteren zuordnen, fällt es nicht mehr schwer, der Handlung zu folgen.

Die Geschichte braucht ein wenig Zeit, etwa 100 Seiten, um in Schwung zu kommen, doch dann baut sich große Spannung auf. Das Buch bleibt stehts unvorhersehbar, man wird immer wieder von Geschehnissen überrascht. Trotzdem ist die Handlung nicht undurchsichtig, sondern gut durchdacht und logisch. Eine beeindruckende Leistung für solch eine junge Autorin! Sie schafft es, den Leser zu fesseln und bis zum Schluß nicht wieder loszulassen. Die wenigen Stellen, an denen sich das Buch kurzzeitig etwas in die Länge zog, werden durch die übrigen, spannenden Szenen schnell wieder wettgemacht.

Carina Bargamnns Schreibstil überzeugt. Es gelingt ihr, Marje, Sayuri, Kiyoshi und die anderen Charaktere sowie die Welt, in der sie leben, so anschaulich zu beschreiben, dass man sich gut vorstellen kann, in Sayuris Garten zu Sitzen oder eine Bootsfahrt auf dem Shanu zu machen.
Auch die Vielzahl verschiedenster Charaktere scheinen wohlüberlegt und detailliert ausgearbeitet. Die für die Geschichte wichtigsten Figuren wie Sayuri, Marje, Kiyoshi, aber auch Miro und Aulis wurden mit dem nötigen Tiefgang ausgestattet. Doch auch die Charaktere, die nur einen Nebenrolle spielen, bleiben keinesfalls oberflächlich. Weniger Figuren hätten der Geschichte meiner Meinung nach aber keinen Abbruch getan, denn die vielen Namen, die sich oft auch noch ziemlich gleichen, haben mich an manchen Stellen doch verwirrt und ich musste überlegen "Wer war das jetzt nochmal?".

Bis auf das Ende hat mir "Sayuri" ausnahmslos gut gefallen und ich halte es für ein rundum gelungenes Debüt. Ich würde mich wirklich sehr freuen, weitere Bücher von dieser talentierten jungen Autorin zu lesen.

Bewertung vom 29.03.2010
Und was machst Du so?
Wallace, Danny

Und was machst Du so?


sehr gut

Kurzbeschreibung:
Kurz vor seinem dreißigsten Geburtstag findet Danny ein altes Adressbuch aus seiner Kindheit und macht sich daraufhin auf die Suche nach den zwölf Menschen, die einmal seine besten Freunde waren. Diese Suche gestaltet sich jedoch recht schwierig, denn Danny ist als Kind oft umgezogen und seine Freunde sind in der ganzen Welt verstreut. Doch er lässt nicht locker, denn er braucht die Freunde aus der Vergangenheit, um sich seiner Zukunft stellen zu können.

Meine Meinung:
„Und was machst du so?“ beschreibt Danny Wallace´s Suche nach seinen besten Freunden aus der Kindheit, wie sie tatsächlich stattgefunden hat. Der Comedian und Journalist nimmt den Leser mit auf eine urkomische Reise quer durch Großbritannien, nach Berlin, L.A. und Japan, wo er Menschen trifft, die in seinem Leben einmal eine große Rolle gespielt haben. Stellenweise brüllt man beim Lesen vor Lachen, an anderen jedoch treten einem die Tränen in die Augen.

Ich konnte mich sehr gut in Dannys Situation hineinversetzen und deswegen die Geschichte richtig mitfühlen und miterleben. Durch den locker- flockigen Ton lässt sich das Buch leicht und kurzweilig lesen. Es regt jedoch auch zum Nachdenken an und weckt Erinnerungen an die eigene Jugendzeit. Und in gewisser Weise nimmt es auch ein wenig die „Angst“ vor dem Dreißigwerden.

Bewertung vom 29.03.2010
Blutschwur / Vampire Academy Bd.4
Mead, Richelle

Blutschwur / Vampire Academy Bd.4


ausgezeichnet

„Blutschwur“ ist der bisher spannendste Band der „Vampire Academy“ Reihe. Der Einstige in das Buch gestaltet sich sehr rasant, der Leser wird direkt hineinkatapultiert in die Handlung. Es gibt keine lange Wiederholung der Vorgeschichte, sondern geht gleich los mit der Fortsetzung, indem eine neue Figur, die Alchemistin Sydney, auf der Bildfläche erscheint, und die Spannung lässt das ganze Buch über nicht nach! Man kann es fast nicht aus der Hand legen, immer getrieben von dem Gedanken „Was ist aus Dimitri geworden? Wird Rose ihn finden und ihr Versprechen einlösen können?“ Und irgendwo im Hinterkopf bleibt auch immer die Hoffnung, dass sie ihn vielleicht retten und ihre Geschichte ein Happy End haben könnte.

Neben Sidney lernen wir in „Blutschwur“ eine ganze Reihe weiterer neuer, interessanter Charaktere kennen, allen voran Dimitris russische Familie. Doch auch das Ehepaar Oksana und Mark sowie Abe Masur sind Figuren, die hoffentlich in den nachfolgenden Bänden weiterhin eine Rolle spielen werden.
Neben neuen Charakteren gibt es auch eine Vielzahl bisher unbekannter Fähigkeiten, die die Protagonisten und ihre Freunde an sich und anderen entdecken. Mit den Alchemisten, die als Menschen den Dhampiren und Moroi bei der Verninchtung der Strigoi helfen, wird darüber hinaus noch eine ganz neue Spezies eingeführt.

Anders als die ersten drei Bände spielt „Blutschwur“ statt in Montana überwiegend in Russland – in St. Petersburg, Nowosibirsk und Baja, dem kleinen Heimatort Dimitris. Doch auch über die Geschehnisse in der Schule wird der Leser informiert, da Rose immer wieder in Lissas Gedanken schlüpft und so in Erfahrung bringt, was in Amerika vor sich geht. Die Beziehung zwischen Lissa und Rose steht auch in diesem Buch wieder nicht im Vordergrund, sondern Roses´ Liebe zu Dimitri.

Hatte man nach „Schattenträume“, dem dritten Band der „Vampire Academy“, ein wenig das Gefühl, die Geschichte um Rose, Dimitri und Lissa sei abgeschlossen, so wirkt „Blutschwur“ wie der Auftakt zu einer neuen Phase. Durch die vielen neuen Dinge und Personen, die die Autorin in die Handlung eingebaut hat, wird noch mal eine ganz neue Art von Spannung erzeugt. Man fragt sich weiterhin (und immer drängender), was aus Rose und Dimitri und ihrer Liebe wird und was für neue Geheimnisse es noch zu entdecken gibt.

Ich kann mich nur wiederholen: „Vampire Academy“ ist eine Serie, die mit jedem Band besser wird, und ich bin sehr gespannt, was uns im fünften Teil erwartet.

4 von 4 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.03.2010
Der Kuss des Engels
Lukas, Sarah

Der Kuss des Engels


gut

Kurzbeschreibung:
Nachdem Sophies Verlobter Rafael von kolumbianischen Rebellen ermordet wurde, zieht sie sich in ihrer Trauer und ihrem Schmerz nach Paris zurück – in die Stadt, in der Rafael ihr einst einen Heiratsantrag machte. Auch dort kann sie ihren düsteren Gedanken nicht entfliehen, doch als sie schon fest entschlossen ist, ihrem Leben ein Ende zu bereiten, begegnet ihr plötzlich ein Mann, der Rafael zum Verwechseln ähnlich sieht. Sophies Gedanken überschlagen sich, sie macht sich Hoffnungen und legt sich Theorien zurecht, die ihr ihren Geliebten zurückgeben. Doch Rafael ist nicht der, den Sofie sich erhofft, sondern ein gefallener Engel, der auf der Erde noch eine Mission zu erfüllen hat. Aber das kann er nur, wenn er Sophie dazu bringt, sich in große Gefahr zu begeben.

Meine Meinung:
„Der Kuss des Engels“ ist ein gelungenes Roman- Debüt mit kleinen Minuspunkten. Die Geschichte beginnt vielversprechend mit einer trauernden, verzweifelten jungen Frau, die gerade die Liebe ihres Lebens beerdigen musste, statt als glückliche Braut vor den Traualtar zu treten. Man kann den Kummer und die Verzweifelung Sophies fast körperlich spüren, leidet mit ihr und trauert um Rafael, den man im Prolog ganz kurz als herzensguten Menschen kennenlernt. Als er plötzlich wie durch ein Wunder wieder auftaucht, schöpft man neue Hoffnung, dass doch noch alles gut werden könnte – man wünscht es sich so für Sophie, die gerade aufgrund ihrer Verletzlichkeit so wunderbar sympathisch und liebenswert erscheint.
Der Autorin ist es gelungen, all ihren Figuren einen gewissen Tiefgang zu verleihen, von Sophie, Rafael und Jean bis hin zu Madame Guimard. Lediglich die Nebencharaktere bleiben oberflächlich, was aber nicht weiter stört.

Die Geschichte wird im Laufe der Zeit immer mysteriöser und lässt zum Ende hin leider deutlich nach. War sie am Anfang noch sehr realitätsnah und durchschaubar, entwickelt sie sich zum Ende hin zu einem beinahe undurchschaubaren Wirrwarr von Legenden und Mythen um den Kampf „Gut gegen Böse“. Sind die Dialoge zwischen Sophie und Jean zu Beginn des Buches noch recht angenehm zu lesen, werden sie mit fortschreitender Handlung immer zäher und langatmiger, so dass ich sie zuletzt nur noch überflogen habe. Am Anfang waren die Informationen über die gefallenen Engel ja noch ganz interessant, aber irgendwann wurden mir die Flut an Bibelzitaten und das Gerede über Gott zu viel und nicht mehr nachvollziehbar. Das Ende kommt dann leider ziemlich abrupt und wird kurz mit einer Kampfszene, die so überhaupt nicht zum Rest der Geschichte passen will, abgehandelt, was ich sehr schade finde.

Sprachlich überzeugt Sarah Lukas jedoch! Nicht nur durch den Tiefgang, den sie ihren Figuren verleiht, sondern auch durch ihr Talent, dem Leser die Handlungsorte nahezubringen. Sie beschreibt die Schauplätze in Paris so detailgetreu und ausführlich, dass man das Gefühl bekommt, sich an ebendiesen Orten zu befinden. Ich war noch niemals in Paris, aber konnte mir alles genau vorstellen, die Straßen, die Brücken, Madame Guimads Wohnung…Die Karte von Paris, die sich in den Buchdeckeln findet, trägt ebenfalls dazu bei.
„Der Kuss des Engels“ entführt die Leser in die Stadt der Lichter, und allein das macht es zu einem wahren Lesegenuss. Mir persönlich hätte es jedoch besser gefallen, wenn die Autorin sich weniger fantastischer Elemente bedient und die Geschichte ein wenig realitätsnaher belassen hätte, so, wie sie am Anfang war.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.03.2010
Splitterherz / Ellie & Colin Trilogie Bd.1
Belitz, Bettina

Splitterherz / Ellie & Colin Trilogie Bd.1


gut

Kurzbeschreibung:
Elisabeth Sturm ist unglücklich: ein Jahr vor dem Abitur zwingen ihre Eltern sie, aus Köln in ein verschlafenes Nest im Westerwald zu ziehen. Weg von ihren Freunden, weg vom pulsierenden Leben der Großstadt. Die alten Freundschaften halten die räumliche Trennung nicht aus, und zu ihren neuen Mitschülern kann Ellie nur schwer eine Beziehung aufbauen. Einzig der mysteriöse Colin weckt das Interesse des Mädchens, doch er würdigt sie keines Blickes. Von seiner Ignoranz angestachelt, sucht Elisabeth Colins Nähe, nicht ahnend, dass seine Zuneigung sie das Leben kosten kann.

Aufmachung:
Der Schutzumschlag ist das erste Highlight des Buches. Er ist wunderschön gestaltet, in zarten Farben auf weißem Grund gehalten, mit einzelnen farblichen Akzenten und hübschen Blumendrucken, die sich auch in der Geschichte wiederfinden. Ein Schmuckstück für jedes Bücherregal.

Meine Meinung:
Leider kann ich mich der allgemein vorherrschenden Begeisterung nicht anschließen. Die Geschichte ist nett, das ja, aber mehr leider auch nicht. Ich konnte mich nur schwer in die Handlung einfinden, besonders die ersten 200 Seiten zogen sich sehr in die Länge. Ellie tut in diesen ganzen Kapiteln nichts anderes, als zu schlafen oder müde zu sein, in Ohnmacht zu fallen, Angst vor Spinnen zu haben und sich selber zu bemitleiden. Zwar stellt sich später heraus, dass der Schlaf und auch die Spinnen eine Rolle in der Geschichte spielen, aber trotzdem ist man nach einer gewissen Zeit genervt von den ständigen Wiederholungen. Auch Ellies Befürchtung, im nächsten Moment zu sterben, wiederholt sich für meinen Geschmack viel zu oft.

Stellenweise ist die Handlung auch sehr undurchsichtig und verwirrend. Oftmals wird nicht klar, ob Ellie gerade träumt oder wach ist, ob es sich um ihre Gedanken handelt oder um die einer anderen Person.

Gut gefallen hat mir, dass Pferde in „Splitterherz“ eine Bedeutung haben.

Bettina Belitz schreibt fantasievoll und blumig, aber nicht kitschig. Ihr Schreibstil erinnerte mich besonders zu Anfang stark an Isabel Abedi, was das Buch in meinen Augen rettet. Wären die langatmigen Stellen auch noch schlecht geschrieben gewesen, hätte ich „Splitterherz“ wohl nicht zu Ende gelesen.

Die Charaktere:
Ellie, neben Colin die Hauptperson in „Splitterherz“, kommt leider nicht sonderlich sympathisch rüber. Durch ihre weinerliche Art und ihr permanentes Selbstmitleid ging sie mir beim Lesen oft auf die Nerven, sie erscheint dumm, naiv und tollpatschig.

Colin bleibt das ganze Buch über sehr undurchsichtig. Es gibt Stellen, an denen man sich sofort in ihn verlieben könnte, beispielsweise die Szene, als er mit Ellie und Louis im Bach badet. An anderen Stellen ist er jedoch wieder so bösartig und gemein, dass man ihn hasst. Trotzdem ist er meiner Meinung nach der interessanteste Charakter im ganzen Buch.

Zu Ellies Eltern konnte ich mir während des Lesens keine wirkliche Meinung bilden. Ihnen fehlte irgendwie die Tiefe, besonders Ellies Vater Leo. Über ihn hätte ich gerne mehr erfahren, ebenso über Ellies Bruder Paul. Für Ellies Mutter fehlt mir das Verständnis, ich kann nicht nachvollziehen, wie sie sich und ihre Tochter all die Jahre einer solchen Gefahr aussetzen konnte.

Am Besten gefallen haben mir die Tiere, der Hengst Louis und der Kater Mr. X, die völlig eigenständige Figuren mit eigenen Geschichten darstellen.

Fazit:
Nach den Begeisterungsstürmen, die „Splitterherz“ bei den Lesern ausgelöst hat, hatte ich mir sehr viel von dem Buch versprochen. Leider wurden diese Erwartungen nicht erfüllt. Die Geschichte hat es nicht geschafft, mich zu fesseln und in ihren Bann zu ziehen. Mir fehlte während des Lesens die Spannung, das Gefühl, nicht mit dem Lesen aufhören zu können.
Aufgrund des offenen Endes möchte ich aber trotzdem wissen, wie es mit Elisabeth und Colin weitergeht, und würde eine Fortsetzung lesen.

9 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.