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Ina's Little Bakery
Wohnort: 
Celle

Bewertungen

Insgesamt 273 Bewertungen
Bewertung vom 03.04.2013
Shades of hä?
Höke, Ralf 'Linus'

Shades of hä?


ausgezeichnet

"Nach dem sechsten Schlag hören Sie auf und betrachten das Ergebnis mit diabolischem Gesichtsausdruck. ( Tipp: Kann man vor dem Spiegel üben. Orientieren Sie sich dabei an Jack Nicholson in "Shining" oder, noch diabolischer, an Florian Silbereisen in "Frühlingsfest der Volksmusik". )" Seite 11 ( E-Book )


Meinung:


Wer dieses Buch kauft und liest, der sollte sich darüber im Klaren sein, das es sich hier um einen satirischen Ratgeber handelt, den man nicht allzu ernst nehmen sollte.

Ihr habt Euch schon immer gefragt, was genau es eigentlich mit diesem "Shades of Grey" Phänomen auf sich hat ? Dieser kleine, herrlich sarkastische Ratgeber klärt auf. In "Shades of hä?" gibt Autor Ralf "Linus" Höke nicht nur praktische Heimwerker - Tipps zum Bau einer eigenen Folterkammer, sondern erläutert unter anderem auch, was es mit der inneren Göttin auf sich hat und wie man diese am besten wieder los wird.
Es gibt außerdem Tests zum Thema BDSM-Basiswissen und kleine Einblicke in eine, vom Sex a la SoG völlig ausgezehrte Männerrunde, die versucht sich selbst zu helfen ! Nicht zu vergessen: Ein kurzer Ausflug in die Geschichte des BDSM.

" 1789 Der französische Arzt und Freund ausgefallener Doktorspiele, Joseph-Ignace Guillotine, experimentiert mit einer Spielart des Fesselbocks und erfindet die Guillotine. Viele BDSM-Anhänger sind völlig aus dem Häuschen und verlieren vor Freude den Kopf."Seite 36 ( E-Book )

Wer seine Lachmuskeln etwas trainieren möchte, für den führt definitiv kein Weg an diesem, wunderbar vor Sarkasmus triefendem, Büchlein vorbei. Ich warne jedoch ausdrücklich davor, dieses Buch in der Öffentlichkeit zu lesen. Man könnte Sie für verrückt halten, wenn sie wie aus dem Nichts anfangen zu lachen und sich erst dann wieder einkriegen, wenn bereits die Tränen kullern ! Herrlich !!! Selten so gelacht.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.03.2013
Rockoholic
Skuse, C. J.

Rockoholic


ausgezeichnet

"Die meisten Leute geben sich mit `nem T-Shirt oder `nem Poster zufrieden. Aber nicht Jody, nein. Jody schnappt sich gleich ein Bandmitglied."
Seite 94

Meinung:

Jody ist der wohl größte Fan der amerikanischen Rockband Regulators. Und sie ist schwer verliebt, in deren Frontmann Jackson. Nur einmal in ihrem Leben möchte sie ihm ganz nah sein und so fiebert sie dem Konzert in Cardiff entgegen und steht sich bereits seit Morgens die Beine in den Bauch, um als eine der Ersten in die Halle zu kommen und einen Platz direkt an der Bühne zu ergattern. Doch schon kurz nachdem ihr Held die Bühne betritt, verliert Jody das Bewusstsein, knallt mit dem Kopf auf den Boden und wacht erst im Backstagebereich wieder auf. Schlimmer kann es eigentlich kaum noch werden - es sei denn, man entführt sein größtes Idol, versteckt es in der Garage, zieht seine Freunde mit ins Chaos und hat keinen Plan wie man aus der Nummer wieder rauskommt...

Im Gegensatz zum Originalcover, setzt sich das deutsche Cover, sowohl farblich, als auch in der Gestaltung ganz deutlich ab.

Ich finde sie beide sehr gelungen, tendiere jedoch zum deutschen Cover, da es einfach etwas ruhiger und organisierter wirkt, Musik und Liebe werden hier wunderbar schlicht, aber deutlich miteinander verbunden.

Die Geschichte wird aus Jodys Sicht, also aus der Ich-Perspektive erzählt, beginnt aber leider etwas, nun ja, ich möchte nicht sagen schleppend, aber doch nicht so, das sie mich direkt fesseln konnte.
Vermutlich liegt es daran, das sich die ersten 100 Seiten hauptsächlich um das sehr bildhaft dargestellte Regulators-Konzert und die Warterei vor der Halle drehen.

Es wird jedoch von Seite zu Seite besser...und besser...und besser und irgendwann nach 120 Seiten hast Du den Punkt erreicht an dem sich inhaltlich alles verändert, der Schreibstil von langatmig und ausschweifend zu humorvoll, flüssig, ehrlich und direkt wechselt und Du das Buch nicht mehr weglegen kannst. Die Dialoge sind herrlich sarkastisch und skurril, so das man sich, trotz der eher ernsten, tiefgehenden Themen mit denen das Buch ganz klar positiv überrascht, stellenweise so kaputtlacht, das einem schon die Tränen kommen.

Die Charaktere sind so detailliert und natürlich gezeichnet, das es Spaß macht, Zeit mit ihnen zu verbringen.

Jody, ein etwas abgedrehter Teenager mit einer sehr starken Bindung zu ihrem Opa, der zu Lebzeiten ein absolut schwarzhumoriger, zu verrückten Aktionen neigender Mensch, gewesen sein muss. Sie neigt dazu, immer wieder ins Fettnäpfchen zu treten, sich daneben zu benehmen und Katastrophen magisch anzuziehen.
Durch die Schwärmerei für den Rocksänger Jackson Gatlin nimmt sie ihr Umfeld meist nur noch am Rande wahr und so muss ihr bester Freund Mac, ein sympathischer charismatischer Charakter, mit Vorliebe für Musicals und Mode, ein loyaler, großherziger Freund, den ich von Anfang an in mein Herz geschlossen habe, sich nicht nur ihr "Regulators-Geschnattere" anhören, sondern sie auch immer wieder aus den unmöglichsten Situationen befreien.
Und dann ist da natürlich noch Jackson. Der depressive, launische, egozentrische Sänger, der ab jetzt in der Garage haust, der ein ganz klares Drogenproblem und keinen Bock auf Ruhm hat und der erst aus sich rauskommt, als ein kleines Mädchen ihm die Hand reicht.

Jody muss erkennen das zwischen Sein und Schein ein himmelweiter Unterschied besteht und das Leben eines Rockstars nicht nur sonnige Seiten bietet.

Bis auf die Sache mit der Rockstar-Entführung,die etwas überzogen wirkt und die man im wahren Leben natürlich nicht SO erleben würde, ist dieser Jugendroman von vorne bis hinten total glaubwürdig, authentisch, lustig, ehrlich und unglaublich berührend !

Fazit:

Positiv überraschend, erfrischend anders, schonungslos ehrlich, berührend, aufrüttelnd und urkomisch !!!
UNBEDINGT LESEN !!!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.03.2013
Göttlich verliebt / Göttlich Trilogie Bd.3
Angelini, Josephine

Göttlich verliebt / Göttlich Trilogie Bd.3


sehr gut

Mit dem letzten Teil ihrer "Göttlich"-Trilogie hat sich Josephine Angelini erneut selbst übertroffen, auch wenn ich sagen muss, das ich persönlich dem Buch etwas zwiegespalten gegenüber stehe.

Zuerst das Positive:

Der Autorin ist der direkte Übergang von Band 2 zu Band 3 toll und ohne große Wiederholungen gelungen. Durch ihren gewohnt schnörkellosen, klaren und flüssigen Schreibstil taucht man direkt wieder in die Geschichte ein und hat das Gefühl, als wäre man nie weg gewesen.
Zudem gibt es ein großes Familientreffen, mit all den Charakteren, die man schon seit Band 1 ins Herz geschlossen hat, oder auch eher nicht ;)

Die Autorin übermittelt dem Leser ihre ganz eigene Vorstellung der verschiedenen Götter, so wird aus einem vermeintlichen Bösewicht, schon auch mal ein absoluter Lieblingscharakter.

Es erwarten uns eine Menge neuer Elemente, die hervorragend und überzeugend ausgearbeitet wurden, wie beispielsweise "Flashbacks" in die Leben von Helens Vorgängerinnen, ein Einblick in den Trojanischen Krieg, eine gewaltige Schlacht und Szenen die durchaus aus Filmen wie "Kampf der Giganten" stammen könnten !

Eher negativ fand ich die Tatsache, das Josephine Angelini hier stellenweise so rasant in die Vollen ging, das man ihr manchmal kaum noch folgen konnte. Die Fülle an Ereignissen, die mit einem kontinuierlich ansteigenden Spannungsbogen daher kommt (was jetzt wiederum sehr positiv war, denn Langeweile gibts hier so gar nicht ! ), ist teilweise schon erdrückend und vor allem verwirrend.

Ich musste immer wieder mal im Glossar nachschlagen, um den Überblick zu behalten, wer genau zu wem gehört und aus welchem Haus der- oder diejenige stammt.

Auch die Handlungsweisen mancher Protagonisten kann ich noch immer nicht so richtig nachvollziehen und so manch eine Charakterzeichnung hat mich, obwohl ich hier viel Grund zum Schmunzeln hatte, nicht gerade überzeugt !

Und, last but not least: Ich hätte mir ein bisschen mehr Liebesszenen gewünscht, denn so richtig "verliebt" war das Buch jetzt eher nur im Hintergrund.

Sieht man jedoch von diesen Punkten ab, dann ist "Göttlich verliebt" in meinen Augen ein fantastisch gelungener Reihen-Abschluss, der den Leser mit Action, Spannung, überraschenden Wendungen und mit viel Liebe ausgearbeiteten Details auf jeder Ebene, unterhält.

Das Ende ist in sich stimmig und lässt nur zwei oder drei kleinere Fragen offen, die dem Leser Stoff und Raum geben, sich seinen Teil selbst zu denken und die Geschichte im Kopf fortzusetzen.

Fazit:

Ein rasanter, fantastischer, spannungsgeladener Abschluss einer traumhaft GÖTTLICHEN Reihe !!!

4 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.03.2013
Nur ein Leben / Das Meer der Seelen Trilogie Bd.1
Meadows, Jodi

Nur ein Leben / Das Meer der Seelen Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Zum Inhalt:

Seit nunmehr 5000 Jahren gibt es im Reich um die Stadt Heart genau 1 Million Seelen,
die immer wiedergeboren werden.

Doch mit Ana's Geburt ändert sich alles. Denn Ana ist eine neue Seele und damit sie geboren werden konnte, musste eine alte Seele sterben.

Ana musste den Hass und die Boshaftigkeit ihrer Mutter Li ertragen, die ihr immer zu verstehen gegeben hat, das sie eine Seelenlose ist, das ihr keinerlei Wünsche zustehen und sie ein weniger wertvoller Mensch ist, das die anderen Seelen ihr nur Verachtung und Hass entgegenbringen würden.
Ana erduldet die Schläge und Schikane, doch als sie endlich 18 ist, macht sie sich auf nach Heart, um herauszufinden, wer sie ist, warum sie geboren wurde und warum Ciana für sie sterben musste.

Auf ihrem Weg stößt sie auf unheimliche Kreaturen und auf Sam, der ihr das Leben rettet und sich ihrer annimmt. Irritiert von so viel Freundlichkeit und Güte, lässt sie sich nur zaghaft auf seine Hilfe ein.

Sam bietet ihr an, sich auch in Heart weiter um sie zu kümmern und so machen sie sich auf in die große weiße Stadt, mit den pulsierenden Mauern.

Doch dort sind Ana nicht alle freundlich gesinnt und sie muss auf der Suche nach Antworten immer wieder gefährliche und schier unmöglich erscheinende Hürden überwinden......

Meine Meinung:

Diese Geschichte fesselt dich bereits mit dem ersten Wort, denn sie ist so anders, als alles was ich in letzter Zeit gelesen habe.

Es geht um Reinkarnation, um Liebe und um die Erkenntnis wer man ist und was man sein möchte.

Ich hatte zunächst eine Dystopie erwartet und war, nicht negativ, überrascht als sich fantastische Elemente, wie die Sylphen ( Wesen die ich mir irgendwie wie eine Mischung aus Dementoren und Geistern vorstelle ) oder Drachen, zeigten. Somit würde ich das Buch wohl eher dem Fantasy-Bereich zuordnen, aber irgendwie ist es eine Mischung aus beidem, die mich sehr fasziniert hat.

Die Kulissen sind sehr anschaulich und detailliert beschrieben, so das man die Stadt mit all ihren weißen Häusern und den pulsierenden Mauern förmlich vor sich sehen kann.

Die Idee mit der Reinkarnation, die ja momentan wohl sehr groß im Kommen ist, fand ich hier sehr gut umgesetzt.

Man sieht das Leben in und um Heart durch Ana's Augen, die bisher isoliert gelebt hat und für die nun alles neu und auch manchmal irritierend ist. Eine Stadt voll mit Menschen die sich seit tausenden von Jahren kennen, obwohl sie immer wieder in neue Körper geboren werden. Das wirkt zunächst beängstigend und Ana fühlt sich ganz klar als Außenseiter. Es gibt viele die sie meiden, aber Dank Sam findet sie auch Freunde, denen sie nach und nach vertraut und die sie nicht als die "Seelenlose" sehen.

Doch nicht nur die Menschen beschäftigen Ana, auch ihre inneren Konflikte halten sie in Schach. Wenn sie stirbt, wird sie dann wiedergeboren ? Kann eine neue Seele überhaupt wiedergeboren werden ? Was, wenn sie nur dieses eine Leben hat ? Sollte sie es dann nicht in allen Zügen genießen ? Was ist mit Cianas Seele passiert ?

Unter all diese Fragen, Zweifel und Ängste, mischen sich auch mehr und mehr die Gefühle für Sam, die das zweite Drittel des Buches beherrschen. Zwar flacht hier der Spannungsbogen etwas ab, aber das empfand ich eher als Positiv, ebenso wie die überraschende Wendung die sich mit dem letzten Drittel einstellt.

Ana und Sam wirken auf mich sehr authentisch und wachsen einem schnell ans Herz.

Fazit:

Ein fesselnder Auftakt, der süchtig macht nach mehr....

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 25.03.2013
Outlaw / Jack Reacher Bd.12
Child, Lee

Outlaw / Jack Reacher Bd.12


weniger gut

Dies war der erste "Jack Reacher Roman" den ich bisher gelesen habe. Grund dafür war eigentlich der ansprechende Klappentext. Ich fand die Vorstellung gut, das es da jemanden gibt, der scheinbar irgendwo im Nirgendwo strandet und dann in einem skurrilen Kaff landet in dem ihn eigentlich niemand haben will.

Als ich mich für das Buch entschied, war mir nicht bewusst, das es sich bei "Outlaw" um den zwölften Band einer Reihe um einen ehemaligen Militärpolizisten handelt, mit dem ich einfach nicht warm wurde.

Auf mich wirkt Jack Reacher wie ein sehr aggressiver, leicht reizbarer Eigenbrötler, dem man besser aus dem Weg geht und der scheinbar permanent nach Streit sucht. Nervig !!! Seine Handlungsweise wirkt stellenweise total überzogen, was ebenfalls eher lästig rüberkommt.
Der klare, schnörkellose Schreibstil könnte, auch durch die moderat gehaltene Spannung, für einen guten Lesefluß sorgen, wenn sich der Autor nicht immer wieder, in bis ins Kleinste detaillierten Schilderungen verlieren würde. Auch die Zeichnung der Charaktere hat mich nicht überzeugt. Die Protagonisten wirkten eher wie blasse, gesichtslose Schattenfiguren, als wie gut ausgearbeitete Charaktere.

Trotz der aktuell ausgewählten, brisanten Themen, konnte mich die Handlung nicht wirklich überzeugen. Die Story wirkt oft realitätsfern, unglaubwürdig, Reacher handelt zu oft aus reiner Intuition oder aber so, das der Leser die Handlung überhaupt nicht nachvollziehen kann. Die Story wirft viele Fragen auf, die gegen Ende leider eher unzureichend aufgeklärt werden, so das der Leser das Buch nicht wirklich befriedigt zur Seite legt.

Für mich war das der Erste und leider auch der letzte Roman um Jack Reacher. Dieses Buch hat mich kein Stück überzeugt und ich habe mehrmals mit mir gerungen ob ich es überhaupt zu Ende lesen soll.

0 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.03.2013
Zwischen Ewig und Jetzt
Lucas, Marie

Zwischen Ewig und Jetzt


sehr gut

Mit dem Tod ihres Vaters, hat die 16-jährige Julia alles verloren:
Ihre Freunde, ihr Zuhause und ihr sorgenfreies Leben.
Gemeinsam mit ihrer Mutter fängt sie in einer neuen Stadt noch einmal ganz von vorne an.

An der neuen Schule findet sie schnell Anschluss in der Clique um den smarten Felix. Doch um mit den reichen Kids mithalten zu können muss sie aus ihren finanziellen Verhältnisse ein Geheimnis machen und so verstrickt sie sich schnell in ein Netz aus Lügen.

Auch der Außenseiter Niki hat einiges zu verbergen und Julias Freunde raten ihr sich besser von dem "Spinner" fern zu halten. Doch als er sie anspricht und ihr eine Botschaft ihres Großvaters überbringt, kann sie ihn nicht länger ignorieren. Denn: Ihr Großvater ist tot....

Meinung:
Das Cover ist so herrlich dunkelromantisch, das ich mich sofort in das Buch verliebt habe. Nicht nur durch die Skurrilität des vergrabenen Skeletts, sondern auch durch den sich farblich absetzenden Titel und die Rosen, fällt das Buch direkt ins Auge.

Durch den flüssigen, modernen Schreibstil der Autorin gelingt der Einstieg in die Geschichte recht zügig. Erzählt wird ausschließlich aus Julias Sicht, was ich sehr schade fand, denn so bleiben Nikis Zwiegespräche mit den Toten leider sehr einseitig. Da diese ihn ja aber immer verfolgen, wäre es schön gewesen, das ein oder andere Gespräch aus seiner Sicht erleben zu können.

Die Protagonisten sind gut ausgearbeitet und wirken auf mich sehr authentisch. Niki und Felix stehen im krassen Gegensatz zueinander und man kann Julias widersprüchliche Gefühle durchaus nachvollziehen, auch wenn ich ganz klar Niki bevorzugen würde. Ihn umgibt eine rätselhafte, dunkle Aura.
Die beiden Jungs sind wohl am besten als "Licht und Dunkel" zu beschreiben.

Auch die Nebencharaktere sind sehr facettenreich gezeichnet, was mir sehr gut gefallen hat, denn oft bewegen sich diese ja eher am Rande, dies ist hier nicht der Fall. Mein Favorit unter den Charakteren ist ganz klar Herr Galanis, der griechische Bestatter.

Die Idee, eine klassische Dreiecksgeschichte mit übernatürlichen Elementen zu verweben ist keineswegs neu, wurde hier aber toll umgesetzt. So erwartet den Leser also nicht nur jede Menge Gefühlschaos, sondern auch eine allgegenwärtige Spannung vermischt mit einer ordentlichen Portion Grusel und gewürzt mit einer kräftigen Prise Humor.

Natürlich gibt es auch Punkte die mir nicht so gut gefallen haben.
So empfand ich beispielweise das Motiv des Bösewichts etwas zu platt und vorhersehbar.
Julias Gefühle sind oft zu sprunghaft und auch wenn sie das als Teenager sehr authentisch erscheinen lässt, so hat es mich schon gestört das sie, wenn auch nur durch lediglich angedeutete Szenen, direkt mit jedem der beiden Jungs in der Kiste landet.

Eine wunderschöne Geschichte über Liebe, Tod und Wahrheit, die den Leser mitreißt, aber auch durchaus noch Luft nach oben hat.

Bewertung vom 15.03.2013
Asche und Phönix
Meyer, Kai

Asche und Phönix


ausgezeichnet

Ash und Parker leben in zwei Welten die unterschiedlicher nicht sein könnten.
Während Ash für die Masse eher unsichtbar ist und sich ihren Lebensunterhalt durch Stehlen verdient,
steht Parker, als gefeierter Filmstar, im Rampenlicht und unter dem Scheffel seines Vaters, dem Medienmogul Royden Cale.
Bei der Premiere seines neuen Films in London, sagt sich Parker in aller Öffentlichkeit von seinem Vater und dessen Filmen los und schleicht sich zurück ins Hotel, in dem er auf Ash trifft, die gerade dabei ist, seine Suite nach Geld zu durchsuchen. Parker nutzt seinen Vorteil, statt sie zu erpressen oder auszuliefern, verlangt er nur von ihr, das sie ihn im Gegenzug für sein Geld, ungesehen aus dem Hotel schleust.
Als Ash sich widerwillig auf den Handel einlässt, beginnt ein spannendes Abenteuer, denn beide ahnen noch nicht, das ihnen das Böse bereits im Nacken sitzt.

Die Geschichte erinnert an ein Roadmovie.
Man begleitet Ash und Parker auf eine wahnsinnige und spannende Reise quer durch Frankreich, wo sie sich nicht nur gegen Parkers Vater , sondern auch gegen das unvermeidlich Böse zur Wehr setzen müssen.

Sehr gelungen fand ich die einzelnen Charaktere und obwohl es hier um Parkers Geschichte geht, steht für mich als Hauptprotagonistin ganz klar Ash im Vordergrund. Auf mich persönlich wirkt sie wie eine unerschütterliche Optimistin, die nicht nur durch ihren Mut, sondern auch durch ihre herrlich bissige Art überzeugt. Parker wirkt dadurch manchmal etwas blass, hat mich aber gegen Ende doch noch für sich gewinnen können.

Ich bin mit ziemlich hohen Erwartungen in die Geschichte eingetaucht und wurde kein Stück enttäuscht !

Ein wahrhaft gelungenes Buch voller Spannung, Action und Übersinnlichem.
Starke, mutige Charaktere und eine atemberaubende Kulisse.
Kai Meyer ist mal wieder ein Meisterwerk gelungen !!!

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.03.2013
Die Mechanik des Herzens
Malzieu, Mathias

Die Mechanik des Herzens


ausgezeichnet

Das Buch ist so wundervoll geschrieben, die Figuren sind mit so viel Liebe erschaffen und die Geschichte entführt einen in eine ganz andere Welt, in der Dinge möglich sind, die in der Realität schier unmöglich scheinen.
Wahrhaftig ein Märchen für Erwachsene !

Mathias Malzieu erzählt mit sehr viel Einfühlungsvermögen und atemberaubenden Bildern die Geschichte von dem jungen Jack, der am kältesten Tag aller Zeiten mit einem schweigenden Herzen in Edinburgh zur Welt kommt. Glück für ihn also, das er im Haus von Doktor Madeleine geboren wird, die nicht nur Kinder zur Welt bringt, sondern auch Menschen mit diversen Ersatzteilen versieht, was ihr den Ruf einer Hexe einbringt. So baut sie Jack kurzentschlossen eine Kuckucksuhr ins Herz, damit er leben kann. Madeleine, die im Keller Gläser mit Tränenschnaps aufbewahrt, der alte Arthur, mit seiner quietschenden Wirbelsäule und die beiden Huren Anna und Luna werden schnell zu Jacks Familie, denn aufgrund seines tickenden Herzens will ihn sonst niemand haben.
Als er 10 Jahre alt ist, darf er das erste Mal gemeinsam mit Madeleine einen Ausflug in die Stadt machen. Da ist dieses Mädchen, die kleine Flamencotänzerin, die ohne Brille nicht sieht und Jack an ein kleines Vögelchen erinnert. Als Madeleine den Jungen warnt, sich nicht zu verlieben, weil es seinem Herzen nicht gut bekommen könnte, ist es bereits zu spät, denn der Junge brennt lichterloh für die kleine Miss Acancia. Da diese sich aber bereits einige Zeit später nicht mehr in Edingburgh aufhält, begibt er sich auf die Reise um die Liebe seines Lebens zu finden. Unterwegs trifft er auf allerhand schräge Vögel, schliesst Frendschaft mit einem Uhrmacher, der seinen eigenen Träumen von Liebe nachhängt und er erlebt alle Seiten der Liebe. Die guten und die schlechten.

12 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.