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HSL

Bewertungen

Insgesamt 780 Bewertungen
Bewertung vom 16.10.2018
Simplify your food
Seethaler, Susanne

Simplify your food


ausgezeichnet

Mein Eindruck

Das Kochbuch von Susanne Seethaler mit dem Titel „simplify your food“ oder besser in deutscher Sprache auszudrücken „Vereinfachen Sie Ihr Essen“ hat ein ganz anderes Gerüst. Die Gestaltung der Klappendeckel gefallen mir gut und besonders der Spruch über die Küchenkultur. Mit dem Untertitel des Covers „die Rettung der Welt beginnt in der Küche“ spricht die Autorin wahre Worte aus. Viel zu oft denken wir gar nicht mehr darüber nach, was uns auf deutschen Märkten von der Lebensmittelindustrie angeboten wird. Insgesamt schadet es eher dem Verbraucher und füllt nur die Taschen großer Konzerne. Dieses Werk für ein gutes Gewissen gleicht somit nicht den typischen Kochbüchern, die unzählige Rezepte vorstellen, sondern hat mit viel Bewusstsein zu tun. Gleich am Anfang wartet das Buch mit Frühling, Sommer, Herbst und Winter gekennzeichneten Produkten auf, die in deutschen Landen angebaut werden. Sehr schön empfinde ich es auch, dass der Druck und die Bindung umweltbewusst gestaltet wurde, das somit auch hier eine Nachhaltigkeit gefördert wird. Was bedeutet es nun eine Zen-Köchin zu sein, wenn in der westlichen Welt über Jahrzehnte hinweg und immer noch unser Wohlstand auf dem Rücken sehr viel ärmerer Länder erwirtschaftet wird? In unseren Köpfen muss klar werden, dass auch die Achtsamkeit für die Bedürfnisse anderer Menschen (Billiglohnländer), im Wahrnehmungs- und Bewusstseinszustand, wichtig sind, um die Zukunftsfähigkeit für alle Bewohner dieser Erde zu schaffen. Wie kocht man nun nachhaltig, öko-bewusst, gesund und ohne etwas zu verschwenden? Dafür stehen unter anderem 50 Rezepte aus regionalen Lebensmitteln, die auf die Jahres- und Erntezeiten abgestimmt sind, zur Verfügung. Den Umgang mit Nahrungsmitteln, was ebenso die Beziehung Mensch/ Tier mit einbezieht, erlernte die Autorin in einem Zen-Kloster in Frankreich. Bei diesem Brauchtum geht es ums Fühlen und Spüren, denn "Kochen ist Liebe und verschafft Boden unter den Füßen." Die persönlichen und auch spirituellen Anregungen zum Thema sind großartig und ziehen sich durchs komplette Buch. Zu jedem der 50 Rezepte findet man außerdem Infos und Fakten, die teilweise erschütternd sind, wie die Menschheit mit der Natur umgeht. Aber auch auf einen fairen Handel insbesondere derer Produkte, die nicht aus Europa stammen sollten geachtet werden. Viele Recherchen beziehen sich auf Nahrungsmittelverschwendungen und aller Beteiligten in dieser langen Nahrungskette. Die ausgesuchten Rezepte sind schmackhaft, leicht nach zu kochen und immer mit wertvollen Hinweisen zur nachhaltigen Lebensmittel- Nutzung und zur öko-bewussten Herstellung der Zutaten ergänzt. Ob Hauptgerichte, Dressings, Suppen, Weihnachtsgebäck oder Tees - alles ist köstlich. „Simplify your food“ ist ein gelungenes Werk, denn es beschränkt sich nicht nur aufs Kochen, sondern nutzt das Kochen, um allgemein mehr Achtsamkeit und ein erfülltes Denken in unser Leben zu bringen.

Bewertung vom 07.10.2018
Handbuch der kolloidalen Metalle
Kuhn, Ralf

Handbuch der kolloidalen Metalle


ausgezeichnet

Mein Eindruck

Der Begriff „Kolloid“ bedeutet, dass Stoffe, Teilchen oder Tröpfchen in feinster Verteilung in einer Flüssigkeit oder einem Gas enthalten sind. In diesem Handbuch werden nun Kolloidale Metalle beschrieben, zu denen man Eisen, Germanium, Gold, Kupfer, Magnesium, Platin, Silber, Silizium und Zink zählt. Kolloide wurden schon genutzt, als noch keinerlei Kenntnis über ihre planmäßige, einheitliche Darstellung bestand. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Kolloiden ist erst in jüngerer Zeit zu verzeichnen, als sich die früher begrenzten technischen Möglichkeiten für eine gezielte, reproduzierbare Herstellung wohldefinierter Kolloide verbesserte. Faszinierender Weise wurde 1922 von Wolfgang Oswald in Leipzig eine Kolloid-Gesellschaft gegründet, die zur Pflege und Förderung der Kolloidwissenschaft dient und bis heute noch existiert. In der Medizin setzt man Kolloidale Infusionslösungen als Präparate zur Infusionstherapie ein, die eine Stabilisierung oder Zunahme des Volumens in den Blutgefäßen bewirken. Der Autor Ralf Kuhn bezeichnet sich selbst als „Chronischen Erfinder“, arbeitet aber auch seit 20 Jahren als Leiter für elektronische Produktentwicklung. Sein Vater, als zweiter Autor widmete sich schon früh den alternativen Heilmethoden zu, insbesondere den heimischen Kräutern, dem Yoga und dem meditativen Bogenschießen. So stammen die Seiten 11 bis 45 über die Welt der Metalle von Volkhart Kuhn, die zwar ein wenig kurz gehalten sind, aber nur, weil ich mich eher für diesen Teil des Werkes interessiere. Jedoch benötigt man für die Herstellung von Kolloiden auch Geräte und die entwickelte der Autor mit viel Ehrgeiz auf entsprechenden Stand der Wissenschaft. Das Handbuch beschreibt es hier mit dieser Lektüre auf 160 Seiten und befasst sich in erster Linie mit der Herstellung von Kolloiden und liefert sehr gute Informationen über Geräte, Techniken und Analyseverfahren. Das Standardwerk von Ralf Kuhn dient dazu, Grundlagen bei dem bearbeiteten Fachgebiet darzustellen, auf die dann zum Beispiel über vertiefende Literatur, aktuelle Ergebnisse herangezogen werden können. Der Autor weißt auch darauf hin, dass dieses Handbuch kein Gesundheitsratgeber ist, sondern eher technisch-analytisch orientiert ist. Herr Kuhn möchte hier seine Erfindungen preisgeben, denn es ist für Erzeuger gemacht und die Einsteiger bekommen dazu eine kurze, lehrreiche Einführung über Vorkommen, „Kultur-Medizinhistorischer Bedeutung“, allgemeine Heilwirkung und medizinische Anwendung. Der Autor testete kolloidale Metalle im Selbstversuch um zu erfahren, ob sich auch ohne Indikation eine bemerkbare Wirkung einstellt und die Ergebnisse können sich sehen lassen. Dieses Buch soll den Anwendern der entwickelnden Geräte von Herrn Kuhn ein praktischer Leitfaden sein, die mit Bildern und Diagrammen einhergehen. Dieses Werk hat einen gewissen Tiefgang und man merkt ganz deutlich, dass sich der Autor mit Leib und Seele der Wissenschaft verschrieben hat.

Bewertung vom 01.10.2018
hinsetzen, loslassen, glücklich sein
Novogratz, Elizabeth;Novogratz, Sukey

hinsetzen, loslassen, glücklich sein


ausgezeichnet

Mein Eindruck

Das Buch zum Thema Meditieren hat mich auf Grund seines Titels angezogen. Ich bin überzeugt, dass jeder auf dieser Erde glücklich sein möchte und dass es auch geht. „Hinsetzen und Loslassen“ ist in diesem Band sehr gut beschrieben. Da unser Verstand immer etwas anderes redet und wir uns komisch beim Meditieren vorkommen, tun wir es auch nicht. Dabei ist es ein uraltes Prinzip der Gesundheit, welches durch Hast im Alltag verdrängt wurde. Meditation ist auch nicht an eine Religion oder spirituelle Glaubensrichtung gebunden. Meditation kann jeder, an jedem Ort, zu jeder Zeit. Das Meditieren dient letztlich nur einem einzigen Zweck - das aktive Lenken der Aufmerksamkeit. Gedanken sind ständig in Bewegung und schwirren mit unglaublicher Geschwindigkeit umher. Wenn es gelingt Aufmerksamkeit voll und ganz zu kontrollieren, wird man nicht mehr auf die ganzen Fallen und Trugbilder im Leben hereinfallen, sondern hinter die Fassade blicken können. Dieser Zustand wird oft als Zustand tiefster Entspannung und gleichzeitig hellwachen Gewahrseins beschrieben oder einfach als „Meditation“. Der „springende Punkt/ Gedanke“ wird nicht mehr rasend schnell umher hüpfen, sondern ruhig an dem Ort verweilen, wo man ihn haben will. Und damit kann man dann etwas entdecken und wachsen lassen was viel wichtiger ist als all die Ablenkungen - nämlich „unser wahres Selbst“. Ich war jedoch überrascht, dass dieser Ratgeber mit vielerlei bunten Farben und verschieden Schriftarten aufgebaut wurde. Ich hatte vorerst das Gefühl ein Komikheft in der Hand zu halten und kein Buch, dass mir innere Ruhe bringen soll. Meine neue Erkenntnis ist nun, dass es ganz und gar nicht so ist, sondern auch Widersacher anspricht. Es ist unkompliziert, einfach, sogar logisch aufgebaut und schlägt somit dem alten Klischee ein Schnippchen. Dennoch bezahlen wir teure Behandlungen und Medikamente und mit einer 20 minütigen Meditation täglich könnten wir viel mehr erreichen, als nur Symptome zu behandeln. Die Meditation ist kostenlos und benötigt keine besondere Ausstattung, ihre Vorteile überwiegen bei Weitem. Nur sollte man es einfach tun. Die alten Mythen und Vorurteile der westlichen Welt sind unberechtigt, denn die Meditation ist der Initiator für Wandel in jeder Situation. Es bezieht sich auf mentale, psychische und emotionale Gesundheit, Kindererziehung, Kreativität, Geduld und Selbstakzeptanz. Dieser Ratgeber ist aus den Fragen entstanden, welche den beiden Autoren von ihren Freunden, der Familie und der Online-Community gestellt wurden. Die Liste der Vorzüge ist endlos lang und könnte die Welt für alle freundlicher machen. Die Anleitungen kann man sich nicht besser wünschen. Es gibt auch hilfreiche Ideen und Tipps zum Überwinden des Unbehagens. Meditation ist das Gegenteil von Drogenkonsum oder sozialer Medien. Einfach anzufangen ist die beste Technik, dass sind meine Schlussfolgerungen aus diesem Ratgeber vom Knaur Verlag. Mit einem 8 Wochen Plan, um dran zu bleiben. Ein geniales Buch, welches auch mit Größen wie Herbert Benson, Bruce Lee, Ghandi, Kevin Costner, Ram Oass, Krishna Oas, Anthony de Mello aufwartet. Ein völlig anderer Aufbaustil des Buches, jedoch mit viel Sinn und absolut empfehlenswert.

Bewertung vom 01.10.2018
Embrace
Brumfitt, Taryn

Embrace


sehr gut

Mein Eindruck

Frieden schliessen mit dem eigenen Körper, das fällt vermutlich heute schwer, wenn Frauen aufgrund ihres Körpers beschämt werden. Taryn Burmfitt, ein ehemaliges Model aus Australien, die selbst einen Leidensweg bezüglich ihres Körpers hinter sich hat, spricht nun jeder Frau aus der Seele. Sie postete deshalb ein ungewöhnliches Vorher/ Nachher-Foto auf Facebook und es wurde auch auf dem hinteren Klappendeckel des Bandes abgebildet. Schön und schlank, das war sie und hatte einen perfekten Körper, wie es heute in den Medien, als generelle gesellschaftliche Norm verbreitet wird. Nicht jeder kann diesem Ideal gerecht werden. Wer dick ist, spürt oft gnadenlos, was andere von dem vermeintlich nicht-perfekten Körper denken. Natürlich können zu viele Kilos auch Gesundheitsrisiken bergen. Deshalb ist es als dicker Mensch zu mindestens sinnvoll, nicht weiter zuzulegen. Aber sie fordert auch, Frauen sollten mit ihrem Körper zufrieden sein, auch wenn er nicht perfekt ist. „Embrace du bist schön“ wurde vom Plaza dem Imprint der Heel Verlags GmbH veröffentlicht. Es beinhaltet 192 Seiten und 22 Kapitel. Leider habe ich erst in diesem Buch erfahren, dass bereits ein Dokumentarfilm in deutschen Kinos darüber lief. Sie schreibt über ihr Leben im Rampenlicht und zurück auf dem Weg ins Abseits, wo sie ihren Körper verabscheute. Mit vorgegebenen Körpermaßen setzt man Frauen unter Druck und Unzählige leben in diesem Konflikt. Gezielt geben Medien das ideale Körperbild vor und heizen damit den Hass auf den eigenen Körper an und sie füllen damit den Geldbeutel der abzockenden Diätindustrie, der Kosmetik- Mode- und der Parfümbranche sowie den, der Schönheitschirurgen, dem sich die Autorin im letzten Moment entzog. Milliarden geben Deutsche dafür aus und behandeln ihren Körper weiter mit Chemikalien im Innen wie im Außen. Und doch werden sie immer dicker. Diese Fremdbestimmungen gehen zu weit, wie man selbst auf den Klappendeckeln erkennen kann. Das Buch sendet starke Botschaften für Frauen (und Männer). Sie sollen ihren Körperbau anerkennen und lieben wie er ist. Es ist ein gesellschaftlich relevantes und komplexes Thema. Die persönliche Auseinandersetzung von Taryn beläuft sich größtenteils auf die Bereiche Mutterschaft und körperliche Fitness. Das Buch behandelt auch ein kleines Einmaleins der Selbsthilfe, also die Top Ten, um mit sich selbst im Reinen zu sein, was allerdings auch für ganz andere Lebensumstände passt. Ein weiteres Kapitel entstand mit der Meinung von Mat, Taryns Ehemann, indem er schilderte wie er die Lebensabschnitte von Anfang an beurteilte und mitempfunden hat. Besonders den Teil, als sich Taryn einer OP unterziehen wollte, bringt er so gesellschaftskritisch und authentisch rüber, dass es eigentlich für alle nachklingen müsste, was man damit dem Körper antut. Die gebrauchten Worte und Sätze der Autorin sind nicht immer mein Stil, aber ich kann es trotzdem empfehlen. Da die Autorin selbst, eine sehr positive Ausstrahlung hat und mit den letzten Sätzen ihrer Memoiren, könnte sie es nicht besser rüber bringen.

Bewertung vom 17.09.2018
Was Meditation wirklich kann
Hoffmann, Ulrich

Was Meditation wirklich kann


ausgezeichnet

Mein Eindruck

Wir leben in einer Zeit mit Überangeboten und enormen Verschwendungen. In diesem Fall greifen Menschen sehr gerne auf Altbewährtes zurück. Doch Lärm und Hektik bestimmen unser Leben und kaum jemand erträgt noch Ruhe und Stille. So kann ich ebenfalls beobachten, dass die Heilkunde fernöstlicher Länder in ihrer ursprünglichen Form abgewandelt wird. Sie soll an die westliche Welt angepasst werden, obwohl das Verständnis dafür gar nicht reif genug ist. Der Stressfaktor, der überproportional in uns vorhanden ist oder über Jahre hinweg erzeugt wurde, lässt sich nicht so einfach auflösen. Man muss bewusst daran arbeiten und Modeerscheinungen die auf den Markt kommen auch mal ignorieren und nicht ständig aufsaugen. Aber das genau passiert überwiegend in den westlichen Staaten, schließlich sollen wir für Wirtschaftswachstum sorgen und bezahlen mit unserer Gesundheit. Es wird vermarktet was nur geht, so auch die Meditation. Normalerweise dient eine Meditation dem Menschen, indem sie zur Besinnung und zur Aufmerksamkeit gelangen. Aber wie soll das gehen mit 1000 Dingen im Kopf. Ulrich Hoffmann ist anerkannter Yoga-und Meditationslehrer, schreibt Bestsellerbücher und verbringt sehr gerne Zeit mit seiner Familie. Wer kann das schon von sich behaupten, denn zum größten Teil widmen wir unsere freie Zeit dem Handy. Durch die Meditation lenken wir die Aufmerksamkeit wieder auf uns zurück, doch selten gelingt es im Alltag. Jeder hat seine eigene Lebensform und mit diesem Ratgeber „Was Meditation wirklich kann“ ist es möglich das Passende für sich heraus zu finden. Wir sind mit Medikamenten darauf getrimmt, dass der Schmerz sofort nachlässt, ob dies meinem Körper dient oder auch nicht. Von der Meditation darf man es nicht erwarten. Erst wenn man sie richtig versteht und anwendet, ist sie in der Praxis auf lange Sicht sehr wertvoll. Yoga und Meditation werden bereits seit Jahrtausenden angewandt, allerdings bevor eine Krankheit entsteht. Wir machen es erst dann, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Der Nutzen von Meditation ist wie bei jeder psychischen Angelegenheit nicht berechenbar, wie der von Arzneimitteln. Dafür sind die Kosten gleich Null, aber für Pharmaerzeugnisse sehr hoch. Regelmäßig angewandt führt Meditation garantiert zu einem glücklichen Leben, und zwischenmenschliche Probleme werden besser gelöst. Wer es selbst noch nicht praktiziert, kann sich mit diesem Ratgeber einen sehr guten Überblick verschaffen. Er bietet verschiedene Möglichkeiten, Arten und gibt Auskunft über Dauer und Intensität. Dieses Buch ließt sich sehr gut und bringt viele Tipps, die sehr hilfreich sind. Der Autor zeigt alles auf was wichtig ist, und die vier Kapitel lassen den Wert von Meditation sehr genau erkennen. Nur bei bestimmten Personen mit Schizophrenie und mit schweren Trauma wird davon abgeraten. Im Anhang sind Fragen und Probleme beantwortet und zum Schluss steht noch empfehlenswerte Literatur zur Verfügung. Das Buch mit seinen Ausführungen hat mir sehr gut gefallen und kann es weiter empfehlen.

Bewertung vom 14.09.2018
Der Märchenschatz (3 Bände)
Grimm, Wilhelm;Hauff, Wilhelm;Grimm, Jacob

Der Märchenschatz (3 Bände)


sehr gut

Mein Eindruck
Als ich die drei Märchenbände in den Händen hielt, war mein erster Gedanke, gibt es so viele deutsche Märchen? Und dann noch von drei verschiedenen Märchenerzähler. Ja gut, die Märchen von den den Gebrüder Grimm kannte ich schon als Kind, zumindest einige. Doch die zahlreichen Märchen von Hauff und
Beckstein waren mir bis dato unbekannt.
Allein schon Grimms Märchen veranschlagen mit über 900 Seiten und ca. 200 Märchen zu Buche. Die bekanntesten sind wohl „Aschenputtel“, „Das tapfere Schneiderlein“, oder „Der Wolf und die sieben jungen Geißlein. Der Band von Hauffs Märchen beläuft sich nur auf 18 Märchen mit über 400 Seiten und schließlich die Märchensammlung von Beckstein mit über 150 Märchen auf ca. 800 Seiten.
Becksteins Märchen beinhaltet einige bekannte Märchen, wie das tapfere Schneiderlein, die sieben Schwaben oder das allbekannte Hänsel und Gretel.
Bei allen drei Bänden handelt es sich um eine vollständige Sammlung der Märchen und sie sind alle mit zahlreichen Illustrationen versehen.
Beim Durchblättern oder kurzen Anlesen verfällt man gerne wieder in seine Kindheit, wo man gespannt den Worten der Eltern beim Vorlesen gelauscht hat und nie genug von den Geschichten hören konnte. Der Anaconda Verlag hat ein fantastisches Werk geschaffen, das nicht nur für Kinder, sondern auch für jeden Erwachsenen stille und vergangene Momente wach werden lässt.
Wann haben Sie zuletzt ein Märchen gelesen?

Bewertung vom 23.07.2018
Neue Allianzen

Neue Allianzen


sehr gut

Mein Eindruck

Dieses Buch trifft den Nagel auf den Kopf, denn technisch gesehen ist heute fast alles machbar. Auch das, was wir aus Science Fiction kennen, ist teilweise schon eingetreten. Seit erscheinen des ersten Smartphones und die Verwendung von Algorithmen ist die Welt eine komplett andere geworden. Der Mensch entfernt sich von der Natur und wird dadurch das Leben und vor allem die Zukunft immer mehr verändern. Die technischen, sozialen, und ökologischen Prozesse auf dem Planeten Erde vollziehen sich rasant. Wir selbst könnten die Kontrolle über alles verlieren was unsere positiven Fähigkeiten und Erfahrungen betrifft, da die künstliche Intelligenz zum Verhängnis werden kann. Auch Visionäre des Sillicon Valley und Pioniere der digitalen Netzwerke rufen zur Veränderung auf. Die wachsende Sehnsucht und der zentrale Wunsch des Menschen ist Teilhabe und Mitgestaltung bei der Lösung von Aufgaben. Die Forderung nach ständigen Wachstum und Wirtschaftlichkeit führt zu ausweglosen Situationen und schadet der Balance zwischenmenschlicher Beziehungen. Die Kunst mit ihren schöpferischen Gestalten aus den verschiedensten Materialien oder mit den Mitteln der Sprache, der Töne in Auseinandersetzung mit Natur und Welt spielt bei diesen interdisziplinären Allianzen eine Schlüsselrolle. Sie machen Dinge bewusst, sichtbar und erlebbar. Alle Ansätze, Denkweisen oder Wege verschiedener Fachrichtungen, wie man zu einem angestrebten Ziel gelangen kann, geben rund 40 international tätige Gestalter und Kollektive aus Design, Politik, Kunst, Wirtschaft, Philosophie, Wissenschaft, Psychologie und Stadtplanung. In diesen exklusiven Interviews finden wir Antworten, die das Verbindende unter Menschen herausgearbeitet haben, aber auch den Erhalt natürlicher Lebensräume diskutieren. Ich kann mir vorstellen, dass diese Anregungen spezifischer Aufgaben für einen neuen Gesellschaftsvertrag maßgebend sind. Alexander Kluge bietet im „Gärten der Kooperation“ den ersten Beitrag an, der mir sehr gut gefällt, da der Garten als Sinnbild für reale Orte der Ruhe innerhalb der immer komplexer und sich ins Digitale ausweitenden Gegenwart steht. Der Praxisgedanke steht immer vor dem Interview und passende Fotografien lockern das Werk gut auf. Um Zukunft zu gestalten, müssen wir wissen wie wir zusammen leben möchten. Deshalb ist der Dialog sehr wichtig und die Schaffung von neuen Räumen/ Zwischenräumen für gemeinsame Erfahrungen und gemeinsames Agieren. Diese Lektüre umfasst 292 Seiten, die unter anderem das Erfolgsmodell der Freundschaft, Kunst für die Gestaltung der Demokratie, Lächeln ist ein Türöffner, Kaffeeküchen sind als Innovationsschmieden weit unterschätzt, Ziele für neue Allianzen, von der Kraft geteilter Träume usw. unterbreiten. Die Autorin Elisabeth Hartung verantwortete zahlreiche interdisziplinäre Ausstellungen und Projekte zu relevanten Fragen unserer Gegenwart und Zukunft. Der Avedition Verlag veröffentlichte diese wunderbare Lektüre im März 2018.

Bewertung vom 21.07.2018
Menschenbild und Lebensform
Galliker, Mark

Menschenbild und Lebensform


ausgezeichnet

Mein Eindruck

In der Einleitung bzw. im Vorwort des Bandes „Menschenbild und Lebensformen“ stellt der Autor Mark Galliker Fragen, wie z.B. „Wer bin ich“, „Was kann ich“, „Wohin will ich“? Der Inhalt, der aus 18 Kapiteln besteht und aus verschiedenen Betrachtungen eines Sinnes-, Macht-, Intuitiven-, Werktätigen-, Gewohnheits- oder Kulturmenschen usw. erklärt wird, veranlasste mich dieses 375 seitige Buch näher anzuschauen. Erst mit der in den 70er Jahren aufkommenden Fähigkeit der Psychologie wurde das Menschenbild in Seminaren von Studierenden diskutiert, allerdings nicht in der dominanten Forschungsrichtung der modernen Psychologie. Es wurde mit Begeisterung über die Natur des Menschen und dem Sinn des Lebens debattiert. Aus Studientexten entstand nun dieses Werk vom Psychosozial Verlag. Die Vorstellung vom Menschen, egal um welche Person oder Gruppe es sich dreht, sind prägend für das, was sie aufnehmen, tun oder weitergeben. Studenten, Wissenschaftler, Forscher, Philosophen oder Psychologen haben in dieser Textstudie 18 Menschenbilder zusammen getragen und verfolgten anschließend das Bild, zu welchen Lebensformen sie neigen. In allem was wir tun, kann man den Menschen in ein optimistisches oder ein pessimistisches Bild rücken. Einleitend wurden dazu Kurztexte von Kleist und Engels verwendet, um die Vorstellung, die jemand vom Wesen des Menschen hat, zu unterstreichen. Menschenbilder sind solche, welche den Menschen zum Menschen machen, mit Glaubensannahmen und Überzeugungen, mit fixiertem Wissen, ob real oder auch nicht. Diese Wirklichkeit erscheint dann immer mit besonderer Unterstreichung bestimmter Gesichtspunkte, aber auch mit der Vernachlässigung verschiedener Aspekte. Menschenbilder sind also Ausdruck sehr tief verankerten Einstellungen, die unsere Haltungen zu Mitmenschen, zur Welt und zu uns selbst betreffen. In der vorliegenden Lektüre wird die Lebensform auf das Verhalten und Handeln der Menschen in einer Gemeinschaft beschränkt. Erkennbar zeigt sich dann, wie man etwas wahrnimmt, wie man es einordnet, oder was es bedeutet. Diese Textstudie berichtet über Menschenbilder und Lebensformen der abendländischen Geschichte bzw. der westlichen Gesellschaft. Alle anderen sind hier nicht platziert, wie z.B. das fremder Kulturen, da hiervon die Kenntnisse fehlen. Anhand von geschichtlichen Mustern bis hin zur Gegenwart sind die spezifischen Menschenbilder in ihren Lebensformen bestens ausgeführt. Alle Darlegungen der beteiligten Autoren und Autorinnen gehen in den Texten ineinander über und es wird auch meistens nicht zwischen Menschenbild und Lebensformen unterschieden. Zitate und Geschichten von besonderen Größen wie Aristoteles, Freud, Kant, Epikur, Schiller, Marx und Engels sowie Rubinstein, Lazarus und Darwin ergänzen dieses interessante Werk. Es ist mit einem guten Literaturverzeichnis versehen. Für mich als Laien war es gut zu lesen und deshalb kann ich es auch bedenkenlos weiterempfehlen.