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Meggie
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Bewertungen

Insgesamt 1149 Bewertungen
Bewertung vom 01.04.2021
Mit Abstand! / Die Flüsse von London - Graphic Novel Bd.7
Aaronovitch, Ben;Cartmel, Andrew;Williamson, Brian

Mit Abstand! / Die Flüsse von London - Graphic Novel Bd.7


ausgezeichnet

Thomas Nightingale gibt wenig über seine Vergangenheit preis. Als er an einer Beerdigung teilnimmt und nicht damit rausrücken will, woher er den Verstorbenen kennt, macht sich Peter Grant daran, alte Fallakten zu lesen und stößt dabei auf ein Geheimnis, welches die Zerstörung ganz Englands beinhaltet.

Diesmal geht es um einen Fall aus der Vergangenheit des Chief Inspectors Thomas Nightingale. Peter fängt an, in dessen Vergangenheit zu stöbern und stößt dabei auf einen Fall aus den "Annalen des Folly" und lernt dabei ganz neue Seiten von Nightingale kennen.

Das es natürlich mit Übernatürlichem zu tun hat, ist ja wohl klar. Doch ist es auch eine Geschichte um Freundschaft und Vertrauen.

Diesmal ist es auch Molly, die etwas mehr in die Geschichte einbezogen wird, aber nicht so sehr, wie ich es mir wünsche. Molly ist mir trotz ihrer sparsamen Auftritte in den Comics sehr ans Herz gewachsen. Ihre "gruselige" Art ist einfach erfrischend und hier zeigt sie zum ersten Mal auch, dass sie mehr empfinden kann, als nur die Freundschaft zu Thomas Nightingale und - auch wenn sie es nicht richtig zeigt - zu Peter Grant.

Die Panels sind wieder sehr schön gemacht, diesmal war es aber wieder die Hüpfer in die Vergangenheit und Gegenwart, die mich aus dem Lesekonzept gebracht haben. Mehrmals wusste ich wieder nicht, wo genau ich mich befand, da wir uns mal auf der Beerdigung, mal in dem Archiven der Metropolitan Police und mal in der Vergangenheit aufhielten.

Aber die Geschichte ist wieder gewohnt spannend und mit einigen lustigen Szenen gespickt.

Am Ende erwarten uns wieder "Kurzgeschichten", die ebenfalls sehr lustig gehalten sind. Ebenso werden wieder verschiedene Cover-Entwürfe gezeigt, die sehr gut zu der enthaltenen Geschichte passen.

Ich bin froh, dass das Niveau bei den Comics gehalten werden kann und freue mich auf weitere Geschichten aus dem Folly.

Meggies Fussnote:
Thomas Nightingales geheimnisvolle Vergangenheit wird nach und nach aufgedeckt.

Bewertung vom 01.04.2021
Das letzte Einhorn, Neuausgabe
Beagle, Peter S.

Das letzte Einhorn, Neuausgabe


ausgezeichnet

Das Einhorn lebt in seinem Wald, zurückgezogen und ohne sich Gedanken über das Leben zu machen. Bis es eines Tages durch Zufall hört, dass es das letzte sein soll. So macht es sich auf die Suche nach weiteren Einhörnern und kommt bald dem Roten Stier auf die Spur, der auf König Haggards Schloss lebt und die Einhörner gefangen halten soll. Auf seinem Weg zum Schloss trifft das Einhorn auf den Zauberer Schmendrick, der ihm helfen will. Nach kurzer Zeit schließt sich ihnen Molly Grue an. Als der Rote Stier jedoch das Einhorn angreift, verwandelt Schmendrick es in ein junges, hübsches Mädchen namens Lady Amalthea. Und während Amalthea zusammen mit dem Prinzen Lir eine junge Liebe genießt und mehr und mehr vergisst, dass sie ein Einhorn war, weiß König Haggard, dass das letzte Einhorn in der Nähe ist und der Rote Stier seine Pflicht erfüllen muss.

Der Film "Das letzte Einhorn" gehört für mich und meine Familie zu Weihnachten dazu. Jedes Jahr sehen wir ihn zusammen und genießen die Geschichte, die Musik und wunderschönen Bilder.

Nach Jahren dieser Tradition wurde es Zeit, einmal das Buch zu lesen, wobei ich jetzt auch erstaunt feststellen muss, dass es sogar einen zweiten Teil gibt (Zwei Herzen). Dieser ist natürlich schon auf meiner Wunschliste gelandet.

Wer den Film kennt, kennt aber auch das Buch. Teilweise wurden Dialoge aus dem Buch in dem Film Wort für Wort übernommen und auch die Szenen waren eins zu eins wie im Buch. Ich hatte die ganzen Figuren vor Augen, konnte z. B. den Schmetterling am Anfang sehen, wie er um das Einhorn flattert und es mit wirren Worten in die Irre führt. Ich konnte sehen, wie das Einhorn durch das Land streift, wie es auf Mummy Fortunas Mitternachtsmenagerie trifft, wie es die Harpyie befreit, wie die Bande um Captain Cully auf Robin Hood trifft usw.

Der Rote Stier, das Einhorn, Schmendrick sowie alle anderen Figuren sind genauso beschrieben, wie es letztendlich im Film auch umgesetzt wurde. Selten habe ich eine so buchnahe Verfilmung erlebt.

Der Schreibstil des Autors ist genau die Art, die einem im Film erwartet. Man wird mit einer Leichtigkeit durch die Geschichte geführt, die jedoch einen bitteren und traurigen Hintergrund hat.

Trotz allem ist es jedoch eine wunderschöne Geschichte mit viel Herz.

Meggies Fussnote:
Das letzte Einhorn auf der Suche nach seinem Glück.

Bewertung vom 14.03.2021
Auf der anderen Seite lauert was
Agee, Jon

Auf der anderen Seite lauert was


ausgezeichnet

Mitten im Buch befindet sich eine Mauer. Auf der linken Seite der Mauer ist es sicher. Denkt zumindest der kleine Ritter, der vor der Mauer steht und nicht sehen kann, was sich auf der anderen Seiten befindet.
Auf der rechten Seite tummeln sich ein Nashorn und ein Löwe. Und ein Ober. Sie alle sind neugierig, was sich denn auf der anderen Seite befindet. Aber sie sehen nichts. Die Mauer ist zu hoch.

Der Ritter auf der rechten Seite weiß, dass er sicher ist. Wirklich sicher? Denn er sieht nur auf die Mauer, nicht, was um ihn herum geschieht. Oder ist es auf der rechten Seite nicht doch besser?

Mit einfachen Bildern, einfachen Worten und einer schönen Story erzählt der Autor, wie ein kleiner Ritter sich auf seiner Seite der Mauer sicher fühlt. Doch bekommt er gar nicht mit, was um ihn herum geschieht. Immer nur schaut er auf die Mauer, stellt sich vor, dass es dahinter gefährlich ist. Bis ihm das Wasser buchstäblich bis zum Halse steht und er auf die linke Seite gezogen wird. Was er dort wohl erlebt?

Jede Doppelseite besteht aus ein bis zwei einfachen Sätzen, der Mauer in der Mitte des Buches und der linken und rechten Seite, auf denen jeweils gezeigt wird, was auf den Seiten so geschieht. Der kleine Ritter ist sehr überheblich, bis er merkt, dass er selbst in Gefahr steckt und sich nicht daraus befreien kann. Aber auf der linken Seite kommt die Rettung. Ob es aber auf der linken Seite wirklich so gefährlich ist, muss der Ritter nun herausfinden.

Das Buch ist sehr gut für Kinder ab 3 Jahren zum Vorlesen geeignet. Die Bilder sind einfach, der Text ebenso. Die Story ist "spannend" für die Kleinen.

Meggies Fussnote:
Ein schönes Vorlesebuch mit allerlei "Gefahren".

Bewertung vom 27.02.2021
Sentient
Lemire, Jeff;Walta, Gabriel

Sentient


ausgezeichnet

Die U.S.S. Montgomery ist auf dem Weg zu einer Kolonie auf einem anderen Planeten, da die Erde in kurzer Zeit nicht mehr lebensfähig ist. Auf dem Raumschiff befinden sich Familien, die die neue Kolonie besiedeln sollen. Lil, die zusammen mit ihrer Mutter auf dem Schiff ist, hat Geburtstag und wird in die Tagesstätte gebracht. Ihr Freund Isaac ist ebenfalls dort. Denn heute ist auch der Tag, an dem das Raumschiff die Kommunikationsschwelle übertritt und der Funk sowohl zur Erde als auch zur neuen Kolonie für ein Jahr nicht möglich ist. Durch ein Komplott sterben alle Erwachsenen auf dem Raumschiff, nur noch die Kinder sind da - und die künstliche Intelligenz namens Valerie, die nun plötzlich die Elternrolle für die Kinder übernehmen muss. Valerie wächst an ihrer Aufgabe und verändert sich. Als das Raumschiff an einer Tankstation andocken muss, fängt alles an, aus dem Ruder zu laufen. Und Lil, Isaac und Valerie müssen einen Weg finden, die Kinder lebend zur Kolonie zu bringen.

Ich bin mit falschen Vorstellungen an die Graphic Novel herangegangen und war positiv überrascht, welche Geschichte sich zwischen den Buchdeckeln verbirgt.
Wir steigen ein an dem Tag, als das Raumschiff U.S.S. Montgomery die Kommunkationsschwelle überfliegt, und ab da keinerlei Kontakt zu der Erde bzw. zur Kolonie aufgenommen werden kann. Die Eltern der Kinder werden ermordet und nun stehen die Kinder alleine da. Dabei sind diese im unterschiedlichen Alter, wobei Lil und Isaac noch die Ältesten sind. Geleitet werden sie von Valerie, der künstlichen Intelligenz des Raumschiffes. Sie übernimmt die Mutterrolle und schafft dies auch souverän die ersten Monate. Einzig mit Lil gerät sie immer wieder aneinander. Und dies führt zu der unweigerlichen Ausgangssituation, an der das Comic eine Wendung nimmt.

Die Kinder sind so tapfer, auch weil Valerie ihnen ja eine große Hilfe ist. Doch unterbewusst weiß man, dass das alles nicht gut ausgehen kann. Die Panels sind etwas "schwammig", d. h. dass ich teilweise etwas Mühe hatte, alles zuzuordnen, weil sie für mich leicht unscharf wirkten. Ich konnte mich da auch nicht so recht daran gewöhnen.

Trotzdem war ich gefangen von der Science-fiction-Story und habe mit den Kindern mitgefiebert, die so jung und unschuldig sind und viel zu früh erwachsen werden mussten, um zu überleben.

Die K.I. Valerie tat mir manchmal leid. Sie ist zwar eine künstliche Intelligenz, d. h. sie lernt dazu, aber trotzdem muss sie sich mit Kindern "herumschlagen", unberechenbar und ehrlich, am Anfang der Pubertät, zickig und frech. Und doch hat sie alle "lieb", so wie eine künstliche Intelligenz eben jemanden lieben kann.

Eine Geschichte, die in meinen Augen nach einer Fortsetzung schreit. Ich würde sehr gerne wissen, wie es mit den Kindern weitergeht oder wie die Kolonie aufgebaut ist. Überhaupt wie sich wohl der Autor und der Zeichner die Zukunft vorstellen.

Meggies Fussnote:
Kann eine K.I. lieben?

Bewertung vom 27.02.2021
Die Rache des Lombarden / Aleydis de Bruinker Bd.3
Schier, Petra

Die Rache des Lombarden / Aleydis de Bruinker Bd.3


ausgezeichnet

Während Aleydis de Bruckner noch immer mit der von ihrem verstorbenen Ehemann aufgebauten kriminellen Schattenwelt kämpft und versucht, herauszufinden, wie sie diese endgültig von sich weisen kann, werden aus ihrem Haus ihre Mündel Marlein und Ursel entführt. Zusammen mit dem Gewaltrichter Vinzenz van Cleve bemüht sich Aleydis, endlich Licht in das Dunkle zu bringen und ein für alle Mal zu klären, dass sie keine kriminellen Eigenschaften vorweist und die Kinder deshalb wieder zu ihr zurückkommen müssen. Aleydis und Vinzenz müssen wieder eng zusammenarbeiten. Was Aleydis sehr zu schaffen macht. Denn der immer so mürrische Vinzenz lässt sie einfach nicht kalt und auch hier muss sich Aleydis endlich entscheiden, was sie tut.

Endlich liegt der dritte Teil der Lombarden-Reihe vor und ich bin wieder hellauf begeistert, wie die Autorin es schafft, einem auf eine emotionale Achterbahnfahrt zu schicken.

Aleydis muss in dem letzten Teil so einiges einstecken. Entführung, Mordanklage, Betrugsversuche und das Herausfinden von Gefühlen. Und auch, wie es in Zukunft für sie weiter gehen soll.

Auch war ich begeistert von den Dialogen zwischen Aleydis und Vinzenz. Die beiden schenken sich nichts und es knistert heftig zwischen ihnen. Aber beide können sch nicht eingestehen, dass zwischen ihnen beiden mehr sein könnte.

Dieses Katz- und Mausspiel beherrscht die Autorin perfekt. Nicht nur zwischen Aleydis und Vinzenz, sondern auch zwischen anderen Charakteren.

Was mich immer wieder fasziniert ist die deutliche Beschreibung der Kölner "Innenstadt", wo Aleydis und Vinzenz wohnen. So läuft Aleydis mal von ihrem Haus zu dem nah gelegenen Kloster, kehrt über Märkte durch verschiedene Straßen wieder nach Hause zurück oder Vinzenz marschiert durch Köln zu bestimmten Plätzen oder Häusern. Dabei lernt man Köln anno Dominion 1424 sehr gut kennen. Hilfreich ist da natürlich auch noch die Karte am Anfang des Buches.

Ich habe Aleydis gerne auf ihre Weg von der Ehefrau Nicolai Glottis bis hin zur eigenständigen Betreiberin einer Wechselstube mit allen Widrigkeiten aus der Hinterlassenschaft ihres verstorbenen Ehemannes begleitet und letztendlich hat sie das bekommen, was sie sich wünscht und erhofft hat. Auch wenn die Autorin am Ende des Buches eine sehr große Frage offen lässt und man selbst rätseln muss, wer sich hinter bestimmten Personen verbirgt, war ich zufrieden mit dem Abschluss der Trilogie.

Auch das man alte Bekannte (Neklas Burka aus der Adeline-Reihe) wiedergetroffen hat, fand ich sehr schön. Die Autorin hat uns Adelines Sohn Colin etwas näher vorgestellt und ich hoffe, dass er vielleicht in den nächsten Büchern auch wieder auftaucht oder gar eine größere Rolle spielt.

Ich habe mich zeitweise wirklich in die Zeit 1424 zurückversetzen können und auch dabei gelernt, wie z. B. die Handhabung einer Wechselstube, die Arbeit eines Gewaltrichters oder was Sarwürker sind (sie stellen Kettenpanzer her).

Jetzt heißt es wieder warten auf den nächsten historischen Roman aus der Feder der Autorin, bei dem ich jetzt schon weiß, dass er wieder großartig wird.

Meggies Fussnote:
Petra Schier steht für wunderbare historische Romane.

Bewertung vom 27.02.2021
Der Duke und ich / Bridgerton Bd.1
Quinn, Julia

Der Duke und ich / Bridgerton Bd.1


ausgezeichnet

Die Serie "Bridgerton", die seit Dezember 2020 auf Netflix läuft, hat eingeschlagen wie eine Bombe. Zu Anfang habe ich sie noch belächelt, mich dann aber mal an die erste Folge gewagt und dann innerhalb kürzester Zeit "gebingt". Auch wenn ich keine Liebesromanleserin bin, verspürte ich dann doch den Wunsch, die Bücher zu lesen.

Ich bin erstaunt, wie nahe die Serie an der Geschichte dran geblieben ist. Es gibt einige wenige Ausnahmen, die in den Serie anders gelöst wurden, aber doch orientieren sich die TV-Folgen nahe am Buch. Einzig, dass in den Büchern wirklich nur von Daphne und Simon erzählt wird (abwechselnd aus jeweils deren Sicht), ist es in der Serie so, dass noch die anderen Familienmitglieder der Familie Bridgerton sowie weitere Protagonisten auftauchen, die in den Büchern zwar erwähnt werden, jedoch keine große Rolle spielen.

Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar flüssig und packt mit seiner Einfachheit. Man fliegt durch die Geschichte, leidet mit Daphne und mit Simon, erfreut sich an ihren Wortgefechten und hofft und bangt, ob die beiden es schaffen, endlich ihr Glück zu finden.

Ich wusste zwar, wie das Buch endet (Dank der Serie), doch war ich trotzdem begeistert, wie die Autorin es den Protagonisten mal so gar nicht leicht gemacht hat und immer wieder neue Situationen ersonnen hat, an denen Daphne und Simon fast verzweifelten.

Wer die Serie kennt, weiß, dass auch Erotik eine große Rolle spielt. Dies ist im Buch genauso. Manche Szenen sind heiß, manche romantisch, manche so erotisch, dass man rot im Gesicht wird. Und doch wird es nicht kitschig, oder gar pornös. Nein, die Autorin bleibt auf dem Teppich, holt das richtige Quentchen aus der Szene raus und lässt es auch gut sein, wenn alles erzählt und gesagt ist.

Das viktorianische London ist als Setting natürlich auch wunderschön gewählt. Auch wenn Frauen gerne nach ihrer Meinung gefragt wurde und auch sonst alles eher schon modern wirkt, merkt man aber, dass sie doch eher als "Beiwerk" gedacht sind. Sie müssen gut aussehen, gebildet sein, ein Talent besitzen (malen, Musik oder sticken), sie müssen einen Haushalt führen können und ihrem Mann hörig sein. Doch wenn es darum geht, sie aufs Leben vorzubereiten, vor allem, wenn es um das Leben nach der Hochzeit geht, sind alle plötzlich prüde oder gar schüchtern.

Unterstrichen wird alles noch von einer sog. Lady Whistledown, die mit einem kleinen Klatschblättchen die Stimmung unter dem Adel noch etwas anheizt. Sie weiß alles, kommentiert alles und verdirbt auch manchen guten Ruf - doch wird ihre Kolumne von jedem sehnsüchtig erwartet, In der Hoffnung, nicht selbst im Fokus ihrer Aufmerksamkeit zu stehen. Aber es weiß keiner, wer diese Lady Whistledown ist - sie bleibt ein Geheimnis und kann an jeder Ecke lauern. Wenn es denn eine sie ist...

Aber trotzdem mag ich alles so, wie es beschrieben ist. Die Autorin hat ein gutes Händchen gehabt, was ihre Protagonisten angeht und erzählt eine schöne Geschichte um Liebe, Freundschaft und Vertrauen.

Im nächsten Band geht es um Daphnes Bruder Anthony. In den weiteren Bänden (insgesamt 8) wird jeweils eines der Geschwister Bridgerton unter die Haube gebracht. Ein schönes Gimmick ist es, dass die Bridgerton-Geschwister nach dem Alphabet benannt wurden. Angefangen bei Anthony, Benedict, Colin, Daphne, Elois, Francesca, Gregory und Hyacinth.

Meggies Fussnote:
Ein schöner Auftakt, zu einer liebevollen Reihe rund um die Geschwister Bridgerton.

Bewertung vom 27.02.2021
Der verbotene Fluss
Goga, Susanne

Der verbotene Fluss


gut

Charlotte Pauly will nicht nur beruflich ihr Leben verändern. Sie geht nach England, um dort eine Arbeit als Gouvernante anzutreten. Sie soll die junge Emily unterrichten, die vor Kurzem erst ihre Mutter auf tragische Weise verloren hat. Kaum ist Charlotte in dem großen Haus angekommen, merkt sie, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht. Emily schläft unruhig und erzählt immer wieder davon, dass sie ihre tote Mutter gesehen hat.
Charlotte versucht mehr über den Tod der Mutter herauszufinden und stößt auf einige Ungereimtheiten. Hilfe bekommt sie von Thomas Ashdown, der eigentlich als Journalist und Theaterkritiker arbeitet, durch Zufall jedoch auf den Fall der kleinen Emily aufmerksam geworden ist und nun helfen soll.

Schon als Charlotte britischen Boden betritt, merkt man die düstere Stimmung, die auf der Geschichte lastet. Bis fast zum Schluss hält sich diese, unterstützt von dem britischen, regnerischen Wetter und dem Geheimnis, dass auf der kleinen Emily lastet.

Ich muss zugeben, dass ich mit Charlotte zu Anfang überhaupt nicht warm wurde. Ihr resolutes Verhalten - auch gegenüber Emily - hat mich manchmal sehr gestört. Auch wenn sie über den Angestellten des Hauses steht, hat sie sich doch in meinen Augen sehr viel herausgenommen, was man auch etwas freundlicher hätte vorbringen können. Mit der Zeit hat sie eine weichere Art angenommen, doch ist die deutsche, korrekte Art immer wieder zum Vorschein gekommen.

Emily hat mir sehr leid getan. Auch wenn schon früh ersichtlich war, wie das Buch enden würde, hat Emily so einiges durchstehen müssen. Das kleine Mädchen musste alleine mit allem fertig werden, konnte sich keinem richtig anvertrauen bzw. wurde teilweise falsch verstanden.

Etwas später im Buch taucht der Journalist Tom Ashdown auf und reißt damit das Ruder etwas herum. Er fängt an zu recherchieren und zusammen mit Charlotte kommt er dem Geheimnis auf die Spur. Doch bis dahin muss er einiges aufdecken.

Trotzdem konnte ich mich mit der Geschichte nicht so gut anfreunden. Es gab einige Wiederholungen - so hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte unnötig in die Länge gezogen wurde. Einige Kapitel weniger hätten es auch getan.

Es soll eine gruselige Atmosphäre geschaffen werden - dies ist auch teilweise gelungen. Da ich aber schon früh geahnt habe, wie es wohl ausgehen konnte, war alles logisch zu erklären und der "Gruseleffekt" blieb aus.

ich habe den zweiten Teil "Das Geheimnis der Themse" vorher gelesen und war begeistert von der Geschichte. Wenn ich den ersten Teil vorher gelesen hätte, hätte ich wahrscheinlich nicht zum zweiten Teil gegriffen. Ich bin froh, dass es so gelaufen ist. Denn dann hätte ich etwas verpasst.

Die Autorin hat einen sehr flüssigen, zeitweise packenden Schreibstil. Es macht Spaß, die Geschichte zu lesen, weniger Wiederholungen hätten die Geschichte dann fast perfekt gemacht.

Meggies Fussnote:
Ein solider erster Teil mit Luft nach oben.