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Lisa

Bewertungen

Insgesamt 702 Bewertungen
Bewertung vom 29.12.2022
Auf der Tonnenseite des Lebens
Leser, Antje

Auf der Tonnenseite des Lebens


ausgezeichnet

Jugendbuch, voller gesellschaftlich relevanter Themen

„Auf der Tonnenseite des Lebens“ von Antje Leser ist ein Roman für Jugendliche mit vielfältigen Themen. Vordergründig geht es um Lebensmittelverschwendung, Containern und Foodsharing, darüber hinaus werden aber auch noch weitere soziale Missstände angesprochen. Die Aufarbeitung gefiel mir dabei richtig gut. Ohne erhobenen Zeigefinger, weist die Autorin auf wichtige Themen hin und liefert neben einer fesselnden Handlung noch jede Menge echter Informationen dazu. Der Schreibstil liest sich darüber hinaus leicht und passt sprachlich perfekt ins Jugendgenre. Jugendsprachliche Ausdrücke, kommen zwar vor, nehmen aber nicht Überhand, so dass auch Erwachsene sich zurecht finden können. Die Geschichte liest sich außerdem durchgehend spannend und auch wenn ich manche Wendung vorhersehen konnte, war die Handlung doch abwechslungsreich und bewegend. Einziger Minuspunkt ist für mich die charakterliche Überzeichnung, einer Protagonistin. Von dieser abgesehen erschienen mir die übrigen Charaktere aber zum Glück authentisch und punkten gerade durch ihre verschiedenen Stärken und Schwächen bei mir. Alles in allem ist „Auf der Tonnenseite des Lebens“ ein starker Roman, voller aktueller Themen und einer mitreißenden Geschichte. Von mir gibts dafür4 ½ Sterne (welche ich auf 5 aufrunde) und eine Leseempfehlung für gesellschaftlich interessierte jugendliche Leser:innen.

Bewertung vom 28.12.2022
Behindert und stolz
L'Audace, Luisa

Behindert und stolz


ausgezeichnet

Aufrüttelnd, authentisch und überaus lesenswert

Vor der Lektüre des Sachbuchs „Behindert und stolz“ von Luisa L’Audace hatte ich mich ehrlich gesagt noch nie mit dem Thema Ableismus beschäftigt. Zwar war mir durchaus bewusst das nicht alle Menschen gleiche Zugangsvoraussetzungen zu Bildung, kulturellem Leben und weiteren Bereichen haben, wie umfassend Ableismus allerdings in unserem Gesellschaftssystem verankert ist, damit hatte ich nicht gerechnet. Und so war das Buch für mich eine augenöffnende wie auch manchmal schmerzhafte Lektüre. Denn die Autorin zeigt gezielt Missstände und Ungerechtigkeiten auf und verdeutlicht das nicht-behinderte Menschen durchaus von diesen profitieren. Ihr Schreibstil ist dabei aufrüttelnd, intensiv und sehr treffend. Man spürt dem Text die persönliche Betroffenheit der Autorin an, was ich aber als große Stärke des Buchs sehe. Denn Luisa weiß genau wovon sie spricht, da sie selbst behindert ist. Trotzdem erhebt sie keinen Anspruch auf eine allgemeingültige Perspektive, Jede:r kann Situationen anders erleben, wie sie auch immer wieder betont. Mir persönlich hat dieser sehr umsichtige Blick sehr gut gefallen, darüber hinaus ist das Buch auch einfach lehrreich. Sehr viele Lebensbereiche werden ins Blickfeld genommen und obwohl Ableismus tiefverwurzelt und komplex ist, gelingt es der Autorin ein umfassendes Bild zu schaffen und ihre Leser:innen zu informieren. Zahlreiche Begrifflichkeiten werden erklärt und die strukturelle Diskriminierung nach und nach herausgearbeitet. Eine einfach Lösung will und kann das Buch aber nicht bieten. Allerdings bietet es einen tollen Einstieg in ein Thema, welches uns alle angeht. Gerne vergebe ich deshalb volle 5 Sterne und eine absolute Leseempfehlung!

Bewertung vom 27.12.2022
Isengrim
Görg, Christoph

Isengrim


sehr gut

Mittelalterlicher Kriminalroman, mit einem Ermittler aus der Zukunft

Beim Buch „Isengrim“ von Christoph Görg handelt es sich bereits um den dritten Band einer Reihe, wobei es aber nicht unbedingt notwendig ist die Vorgängerbände zu kennen. Ich selbst erfuhr auch erst während der Lektüre davon, dass die Geschichte rund um Nikki schon länger ihren Anfang nahm. Trotzdem fand ich mich in der Geschichte gut zurecht und hatte auch nicht das Gefühl etwas verpasst zu haben. Inhaltlich gefiel mir das Buch noch dazu richtig gut. Durch den zeitreisenden Nikki und dessen Wissen, bekommt die Geschichte eine moderne Note, auch seine Ermittlungsansätze entnimmt er allseits bekannten klassischen Kriminalromanen, was teils zu amüsanten Verwicklungen führt. Denn ein gelernter Polizist ist Nikki nun mal nicht, wobei es auch die damaligen historischen Begebenheiten ihm natürlich schwer machen. Sprachlich liest sich der Roman zum Glück soweit flüssig, vollständige historische Authentizität ist nicht das Ziel, vielmehr geht es dem Autor um eine unterhaltsame und gut lesbare Geschichte. Und genau dies ist ihm auch gelungen, denn die Spannung zieht im Verlauf der Handlung kontinuierlich an und zahlreiche Wendungen machen die Lektüre bis zuletzt aufregend. Die Auflösung kommt dann auch komplex und durchweg stimmig daher. Und auch wenn das Lösen von Mordfällen im Mittelalter sicher kein Standard war, bekommen wir Leser:innen dennoch einen guten Überblick über die damaligen Möglichkeiten. Für mich als geübte Krimileserin, war der historische Aspekt auf jeden Fall eine schöne Abwechslung. Einzig die immer wieder vorkommenden detailliert geschilderten sexuellen Handlungen (teils handelt es sich auch um sexualisierte Gewalt), welche nicht immer etwas mit dem Fall zu tun hatten, minderten mein Lesevergnügen etwas, da ich diese als unnötig empfand. Im Gesamten vergebe ich deshalb gute 4 Sterne und eine eingeschränkte Leseempfehlung!

Bewertung vom 25.12.2022
Anatomy
Schwartz, Dana

Anatomy


sehr gut

Unkonventioneller Plot, im historischen Setting und mit einer ganz besonderen Heldin

Ab dem Zeitpunkt als ich den Klappentext von „Anatomy – Eine Liebesgeschichte“ von Dana Schwartz das erste Mal las, war für mich klar, dieses Buch muss ich unbedingt lesen! Die junge Hazel Sinnett möchte unbedingt Chirurgin werden und zwar zu einer Zeit, in welcher Frauen meist weder ein eigener Beruf, noch eine eigene Meinung zugestanden wurde. Zum einen gefiel mir der feministische Ansatz der Geschichte gut, aber auch die Einblicke in die damaligen medizinischen Studienmöglichkeiten waren durchaus interessant. Allerdings benötigt man für die Handlung stellenweise durchaus starke Nerven. Den der Leichenraub und auch Hazels anatomische Studien sind detailliert und bildlich vorstellbar geschildert. Allein diese Aspekte verleihen der Geschichte einen etwas bizarren Touch. Besonders mitreißend waren für mich Anfang und Mitte des Buchs, aufs Ende hin wurde die Handlung dann doch dramatischer und fantasymässiger als gedacht. Hazel mochte ich als Protagonistin allerdings durchgehend sehr gerne. Sie ist von Anfang an eigenwillig, erfährt dann zunehmend eine Entwicklung und auch wenn ich nicht jede ihrer Handlungen logisch fand, fühlte ich doch sehr mit ihr mit. Ein weiteres Highlight war für mich außerdem der Schreibstil. Dieser las sich äußerst fesselnd, passte sich sprachlich an die damaligen Gegebenheiten an, ohne dabei altbacken zu wirken. Alles in allem hält „Anatomy“ was es verspricht. Einen Stern Abzug gibt es lediglich dafür, dass das Ende gerne noch etwas ausgereifter hätte sein dürfen. Einiges bleibt noch offen, wobei prinzipiell auch eine Fortsetzung für mich denkbar wäre.
Mein Fazit: Erfrischend anders, erfüllt von der Liebe zur Naturwissenschaft, allerdings auch mit einigen blutigen Details. Von mir gibt es dafür gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung!

Bewertung vom 21.12.2022
All I (don't) want for Christmas / Love Songs in London Bd.1
Krüger, Tonia

All I (don't) want for Christmas / Love Songs in London Bd.1


sehr gut

Unkomplizierter Liebesroman, für gemütliche Lesestunden

„Love Songs in London – All I (don’t) want for Christmas“ von Tonia Krüger, spielt wie der Titel bereits verrät zur Weihnachtszeit und ist die perfekte Lektüre für den Winter. Stimmungsvoll beschrieben, entführt uns die Autorin darin nach England und trotz des dort typischen Wetters kam bei mir Weihnachtsstimmung auf. Der Roman war dabei für mich eine richtige Wohlfühlgeschichte. Hauptprotagonistin Febe mochte ich von Beginn an und auch wenn die Handlung nichts bahnbrechend Neues bereithält, war sie trotzdem amüsant und unterhaltsam zu lesen. Die Charaktere sind gelungen dargestellt und neben ein paar echten Sympathieträgern gibt es auch die passende Gegenstücke. Der Schreibstil liest sich soweit angenehm und so kam ich schnell in der Geschichte voran. Diese hält die ein oder andere Wendung bereit und verzichtet auch nicht auf eine ordentliche Portion Drama. Dennoch ist gerade der „Liebesanteil“ süß gemacht und auch die Entwicklung erschien mir soweit glaubhaft. Alles in allem handelt es sich um eine herrlich leichte Lektüre, ohne sonderliche Tiefe, aber dafür mit hohem Unterhaltungswert. Von mir gibt es dafür 4 Sterne und eine Leseempfehlung, für alle die auf klassischen Liebesromane stehen.

Bewertung vom 21.12.2022
Die Sehnsucht nach Licht
Naumann, Kati

Die Sehnsucht nach Licht


ausgezeichnet

Vielschichtige Familienerzählung verbunden mit der Geschichte des Bergbaus

Bevor ich zur eigentlichen Bewertung des Romans „Die Sehnsucht nach Licht“ von Kati Naumann komme, muss ich betonen was für eine großartige Rechercheleistung in diesem Buch steckt! Fans von informativen historischen Romanen, kommen hier wirklich voll auf ihre Kosten. Es handelt sich nämlich nicht „nur“ um eine fiktive Familiengeschichte, sondern dieses Buch beinhaltet jede Menge Details rund um den Bergbau im Schlematal im Erzgebirge. Technische Details, lokale Besonderheiten und regionale Bräuche, aber auch das politische Zeitgeschehen sind wichtige Schwerpunkte der Handlung. Darüber hinaus erzählt die Autorin eine Familiengeschichte, über 4 Generationen hinweg und wechselt dabei zwischen Vergangenheit und Gegenwart hab.

Nachdem ich zunächst ein wenig brauchte, bis ich mich zwischen all den Charakteren orientieren konnte, nahm mich die Geschichte schlussendlich voll und ganz gefangen. Erstaunlicherweise waren mir die Figuren aus der Vergangenheit emotional näher, als Luisa, um welche es im gegenwärtigen Strang ging. Durch den langen Erzählzeitraum und das Detailreichtum kam es mir so vor, als würde ich die Familie Steiner schon sehr lange kennen. Trotz des eher ruhigen Tempos, stellten sich keine Längen ein und der Schreibstil gefiel mir durchgehend gut. Dennoch habe ich bei dieser Lektüre einige Pausen eingelegt, um das Gelesene vollumfänglich verarbeiten und aufnehmen zu können. Die Geschichte ist wirklich unglaublich vielfältig und liefert ein authentisches Bild des Bergbaus. Gefahren werden benannt (auch wenn diese den Charakteren zur damaligen Zeit natürlich noch nicht bekannt waren), aber auch der Wert der Tradition wird vermittelt. Für mich war „Die Sehnsucht nach Licht“ eine lehrreiche, wie auch fesselnde Lektüre. Im Gesamten vergebe ich 4 ½ Sterne, welche ich auf 5 aufrunde.

Bewertung vom 17.12.2022
Der Erste, der am Ende stirbt (Todesboten #1)
Silvera, Adam

Der Erste, der am Ende stirbt (Todesboten #1)


ausgezeichnet

Hochemotional, mitreißend und zum Weinen schön

„Der Erste, der am Ende stirbt“ von Adam Silvera ist das Prequel von „Am Ende sterben wir sowieso“ und ist nicht nur für Fans des Autoren ein absolutes Must-read. Für mich war es tatsächlich das erste Buch des Autors und der Roman kann meiner Meinung nach ohne Probleme auch ohne Vorwissen gelesen werden. Alle wichtigen Details rund um den Service des Todesboten werden erklärt, wobei im Mittelpunkt der Geschichte sowieso Orion und Valentino als neue Charaktere stehen. Ergänzt wird die Handlung außerdem noch mit weiteren wichtigen Perspektiven, mit welchen sich im Gesamten ein abwechslungsreicher und stimmungsvoller Plot ergab. Der Schreibstil war absolut meins, da er modern wirkte und sprachlich Dinge genau auf den Punkt brachte. Außerdem las er sich unglaublich flüssig und so flog ich nur so durch die Seiten. Aber auch die mitreißende Handlung sorgte dafür, dass ich das Buch nicht mehr zur Seite legen wollte. Dabei ist die Geschichte wirklich eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Der Plot ließ mich lachen, weinen und durchgehend mitfiebern, wobei gerade das Ende mich doch ganz schön mitnahm. Trotz der schweren Thematik ist der Roman aber auch so lebensbejahend und positiv, dass es wirklich Freude macht ihn zu lesen. Sowohl Jugendliche, als auch Erwachsene können hier etwas mitnehmen. Neben der ergreifenden Dynamik zwischen den authentischen Charakteren, beschäftigt sich das Buch auch mit gesamtgesellschaftlichen Fragen. Denn natürlich würde sich vieles verändern, wenn der Tod vorhersagbar werden würde. Die Überlegungen des Autors hierzu wirken durchdacht, äußerst klug und nehmen dennoch nicht zu viel Raum in der Handlung ein. Vielmehr ergänzen sie diese gekonnt und machen den Roman so zu einem echten Meisterwerk. Auch sonst habe ich absolut nichts zu kritisieren und bin (wie ihr hoffentlich merkt) einfach nur begeistert! Hier würde ich gerne, mehr als 5 Sterne vergeben und kann diesen wunderbaren Roman wirklich nur Allen weiterempfehlen.

Bewertung vom 17.12.2022
Nicht aus der Welt
Köhler, Anne

Nicht aus der Welt


gut

Tolle Idee, aber nicht ganz überzeugend in der Umsetzung

Der Roman „Nicht aus der Welt“ von Anne Köhler greift ein Gefühl auf, welches wir denke ich alle kennen, nämlich den Wunsch einfach mal zu verwinden. Passenderweise gibt es in der Handlung, welche in Berlin spielt, genau dafür ein Hotel, welches eine anonyme Auszeit bietet und so die Chance auf ein Durchatmen und Sich-finden schaffen soll. Die Idee dahinter finde ich zunächst ziemlich genial und auch die architektonischen Besonderheiten des Hotels sind äußerst faszinierend geschildert, so dass ich gerne in diese ruhige und besonnene Geschichte abgetaucht bin. Anders als der Klappentext verspricht, gibt es aber weit mehr als zwei Hauptprotagonist:innen. An sich spricht für mich auch nichts gegen viele Perspektiven, allerdings müssen diese für mich schon Sinn ergeben und vor allem genug Raum zur Entfaltung bekommen. Gerade am zweiten Punkt mangelte es meiner Meinung nach allerdings. Denn im Verlauf der Handlung kommen immer mehr Figuren hinzu, welche ihre Perspektive anfangen zu erzählen, am Ende ist dann aber gar nicht mehr genug Zeit um alles aufzulösen. Wer also mit offenen Enden nicht klarkommt, sollte besser die Finger von diesem Roman lassen. Auch für meinen Geschmack blieb doch zu Vieles offen, um die Geschichte im Gesamten rund und stimmig wirken zu lassen. So blieb ich mit einem leicht unbefriedigten Gefühl zurück, dass noch etwas zu fehlen scheint. Gerade zu Beginn geht die Handlung sehr gemächlich los und braucht fast bis zur Hälfte es Buchs bis sich Friederike und Hempel überhaupt erst mal begegnen. Plötzlich zieht dann das Tempo merklich an, die Ereignisse überschlagen sich und sind überhaupt nicht vorherzusehen. Und dann kommt auch schon das Ende, ohne viele der vorher aufgebauten Themen, nochmal aufzugreifen. Auch wenn ich mit der inhaltlichen Gewichtung so meine Schwierigkeiten hatte, bin ich doch begeistert vom Schreibstil, welcher sich wirklich durchgehend flüssig und angenehm las. Außerdem verbirgt sich durchaus so manche Weisheit in diesem Text. Für das Gesamtkonzept bzw. die Umsetzung kann ich dennoch nicht mehr als 3 Sterne vergeben.

Bewertung vom 13.12.2022
Fang jetzt bloß nicht an zu lieben
McFarlane, Mhairi

Fang jetzt bloß nicht an zu lieben


ausgezeichnet

Stärkend, mitreißend und überaus lebensnah

„Fang jetzt bloß nicht an zu lieben“ von Mhairi McFarlane ist ein wunderbar zeitgemäßer, tiefgründiger und dennoch amüsanter Roman. Es handelt sich zwar nicht um eine reine Wohlfühlgeschichte, dennoch konnte mich die Vielfalt an Themen überzeugen. Es geht unter anderem um Freundschaft, Opfer/Täter-Darstellungen, Gaslighting und noch viel mehr. Witzige Dialoge, mutige Protagonistinnen und ein fesselnder Plot sorgten dann dafür, dass ich trotz der teils bedrückenden Themen gerne immer weiter las. Der Schreibstil ist zudem angenehm leicht gehalten, trotzdem wortgewandt und gefiel mir in seiner Gesamtheit ausgesprochen gut. Einziger Kritikpunkt an diesem tollen Roman ist für mich das Cover. Denn die Frau darauf, hat optisch überhaupt nichts mit unserer Hauptprotagonistin, zu tun. Die hat nämlich strohblonde Haare und trägt meistens eine Hornbrille. Wenn man schon eine Figur abdrucken muss, sollte sie meiner Meinung nach zumindest ein wenig an die tatsächlichen Charaktere erinnern. Ansonsten gibt es am Buch aber wirklich gar nichts zu meckern. Die Geschichte hat jede Menge Tiefgang, ist trotzdem unterhaltsam und wirklich abwechslungsreich. Die Seiten flogen nur so dahin und einige der Wendungen konnten mich wirklich überraschen. Deshalb vergebe ich auch gerne 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 09.12.2022
Sternstunden mit dir
Uebach, Evelyn

Sternstunden mit dir


ausgezeichnet

Herrlich leichte Liebesgeschichte für Teenies und Junggebliebene

Mit dem Roman „Sternstunden mit dir“ der Autorin Evelyn Uebach habe ich mich nach Längerem wieder mal ins YA-Genre gewagt und wurde zum Glück überhaupt nicht enttäuscht. Diese wunderbar süße Geschichte über die erste Verliebtheit, kann man nämlich gut auch als Erwachsene lesen. Natürlich bringen die Protagonist:innen noch nicht so viel Lebenserfahrung und Reife mit, aber ich persönlich habe mich durch Kiamaras Gedankenträumereien und ihre so greifbare Verliebtheit in meine Jugendjahre zurückversetzt gefühlt. Noch dazu ist es total schön das die Geschichte zur Adventszeit in Deutschland spielt und durch zahlreiche Details für eine wunderbare vorweihnachtliche Stimmung sorgt. Sehr liebevoll überlegt und absolut stimmig wirken die zahlreichen passenden Aktionen, welche uns Leser:innen sofort in adventliche Stimmung versetzen. Die Handlung ist dabei wirklich zuckersüß, beinhaltet allerdings dennoch auch ernsthaftere Aspekte, im Gesamten ist die Stimmung aber ansprechend beschwingt. Auch der Schreibstil und die angenehm kurzen Kapitel sorgten für einen schönen Lesefluss. Sprachlich orientiert sich der Roman eher an einer jüngeren Zielgruppe, mit jugendsprachlichen Ausdrücken wird aber zum Glück gespart. Und so konnte mich die Geschichte wirklich durchgehend fesseln und zum Ende hin sogar überraschen. Deshalb bekommt dies hinreißend leichte Liebesgeschichte von mir volle 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.
Mein Fazit: Hält genau was es verspricht! Romantische, aber nicht zu übertrieben kitschige Geschichte, einfach perfekt für die Winterzeit.